Von der Kiss FM Gründung zum Super-Netzwerker | Alexander S. Wolf bei Mittelstars

Shownotes

Wer Berlin liebt, wird diese Folge der Mittelstars nicht verpassen wollen!
Alexander „Sascha“ Wolf nimmt uns mit auf seine faszinierende Reise von Nürnberg über die USA nach Berlin. Warum liebt er diese Stadt und ihre Menschen so sehr? Warum sieht er gerade in Berlin das Potenzial, zur Welthauptstadt der Nachhaltigkeitswirtschaft zu werden? Das und mehr erfahrt ihr in dieser energiegeladenen Episode.

Alexander zog kurz nach der Wende mit Anfang 20 nach Berlin. Als Veranstalter von Technopartys überzeugte er die DJs, nach ihren Club-Auftritten in seinem Radiosender KISS FM aufzulegen. Das brachte Größen wie Paul Kalkbrenner ins Studio. Doch trotz ihres Erfolgs verweigerte die Medienaufsicht eine Rundfunklizenz. Die Konsequenz? Alexander musste sein Unternehmen abgeben und stand ohne Sender da.

In den folgenden Jahren tauchte er als Freelancer für den Berliner Senat tief in die deutsche Startup-Szene ein, rief den Gründerpreis ins Leben und unterstützte zahlreiche Unternehmer. Parallel dazu erkannte er, dass Berlin nach dem Umzug der Bundesregierung zur Bundeshauptstadt eine entscheidende Sache übersehen hatte: die ausländischen Botschaften und deren Netzwerke.

So entstand die Idee des Botschafter-Netzwerks, einer Plattform, die Diplomaten mit der Berliner Wirtschaft verband. Alexander war bald eine feste Größe in der Berliner Gesellschaft, besuchte unzählige Events und lebte so sehr „außerhalb“, dass er zu Hause keinen Kühlschrank brauchte.

Heute bringt Alexander mit seinen Netzwerken Außergewöhnlich Berlin und dem neuen Projekt GICA – Global Impact Startup Network inspirierende Menschen zusammen. Sein Ziel: Die Welt mit innovativen Ideen und einem nachhaltigen Fokus zu verändern – und das aus dem Herzen Berlins.

Seine Überzeugung ist so stark, dass er seine Unternehmen in eine Stiftung eingebracht hat, um frei und unabhängig an seiner Mission zu arbeiten: Berlin zur globalen Drehscheibe für nachhaltige Innovationen zu machen.

Diese Folge sprüht vor Energie, Berlinliebe und lebensverändernden Lektionen. Alexander zeigt, wie man Niederlagen in Chancen verwandelt und wie wichtig es ist, groß zu denken – ein absolutes Muss für alle Mittelstars-Fans!

Transkript anzeigen

00:00:00: Ich hatte Angst, was passieren würde, wenn ich da rausgehe.

00:00:03: Ich wollte da raus.

00:00:05: Ich wäre da nie rausgekommen.

00:00:07: Das war auch nur für mich als Unternehmer.

00:00:09: Das war Hochprovidabel, was du da betrieben hast.

00:00:12: Das hat Geld verdient.

00:00:13: Es hat Geld verdient, Hochprovidabel ist was anderes.

00:00:15: Weil ich bin nicht gut genug für so was.

00:00:18: Also, wenn du in der Szene drin bist,

00:00:19: musst du halt auch bereit sein, die schmutzigen Geschäfte mitzumachen.

00:00:22: Du kannst sehr viel Geld verdienen.

00:00:23: Da geht es halt um große Geschäfte, um Immobilien,

00:00:26: um Waffen, um Infrastruktur, Industrie.

00:00:30: Und wenn du da nicht ein bisschen die Hand aufhältst,

00:00:33: dann läuft das Geld an dir vorbei.

00:00:34: Oh Gott, ich hoffe, uns tötet niemand nach dem Podcast.

00:00:37: Du und Ven, warst ein schönes Gespräch. - Okay.

00:00:39: "Mittlestars", der Mittelstands- und Unternehmer-Podcast.

00:00:44: Ehrlich, direkt und ungefiltert.

00:00:47: Von und mit Markus Seidel.

00:00:50: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Mittlestars".

00:00:53: Mein Name ist Markus Seidel.

00:00:55: Heute zu Gast ist der Alexander Sascha Wolff.

00:00:58: Und er erzählt, wer als gebürtiger Nürnberger

00:01:00: mit der Bundeswehr in die USA kam,

00:01:03: dort angefangen hat, Partys zu veranstalten,

00:01:05: das natürlich nach Berlin übertragen hat,

00:01:07: dann den Radiosender KISS FM mit aufgebaut hat

00:01:09: und heute das Netzwerk außergewöhnlich Berlin betreibt.

00:01:12: Alex, schön, dass du hier bist.

00:01:13: Herzlich willkommen in "Mittlestars". - Danke, dem Markus.

00:01:15: Sehr, sehr gern.

00:01:16: Erzähl uns doch mal ein bisschen was über dich.

00:01:18: Vielleicht ein 60, 90 Sekunden.

00:01:19: Was machst du heute?

00:01:21: Ich fange dich mit dem Urschleim an,

00:01:22: mit dem du gerade angefangen hast.

00:01:23: Da komme ich noch drauf zurück.

00:01:25: Ja, wir machen was, was ich jetzt mache.

00:01:26: Ich hab vor ein paar Jahren mit meiner Frau eine Stiftung gegründet

00:01:29: und wir versuchen Berlin zur Welthauptstadt

00:01:31: der Nachhaltigkeitswirtschaft zu machen.

00:01:33: Also zum Zentrum der Bewegung, zum Global Impact Capital,

00:01:37: zum Silicon Valley für Nachhaltigkeit.

00:01:39: Das ist ja mal ein Hiraplan.

00:01:40: Ja, aber ich dachte,

00:01:42: Berliner sollten immer sich eine Sache vornehmen,

00:01:44: immer groß denken.

00:01:45: Ja, da bist du, meiner Meinung nach, sehr spät dran,

00:01:49: aber es ist gut, sich das so vorzunehmen.

00:01:51: Ich glaube auch, dass wir die letzten Jahre als Berliner,

00:01:53: die letzten Jahrzehnte nicht gezeigt haben,

00:01:55: was wir können,

00:01:56: eigentlich die eine der schönsten steht Europas.

00:01:58: Und so wird sie auch wahrgenommen,

00:01:59: nur wir selber tragen es leider viel zu selten nach draußen.

00:02:02: Wir nehmen das Wetter zu ernst, weil es nur kalt ist.

00:02:04: Heißt ja nicht, dass du nicht die Wärme im Herzen haben kannst.

00:02:07: Berlin ist wirklich die geisteste Stadt, die ich kenne.

00:02:09: Okay, ich möchte natürlich trotzdem wissen,

00:02:10: wie bist du zu dem geworden,

00:02:12: zu dem geworden, der du heute bist?

00:02:14: Wie konnte das passieren?

00:02:15: Wie konnte das passieren?

00:02:16: Was waren denn deine unternehmerischen Wortstellen?

00:02:18: Kommst du aus einem Unternehmerhaushalt?

00:02:21: Die Frage ist schwer zu beantworten,

00:02:23: weil die Antwort wäre eigentlich nein,

00:02:24: weil meine Mutter so klassisch westdeutscher Hausfrau,

00:02:27: muss man sagen,

00:02:29: und mein Vater Industrielobby ist.

00:02:31: Also der war Verbandschef von einem Teil des Zentralverbands,

00:02:35: der Elektroindustrie.

00:02:36: Für die, die das nicht wissen,

00:02:37: das sind die, die die Funkausstellung veranstalten.

00:02:39: Also so Industrielobby ist.

00:02:41: Also eigentlich Verbandsmensch mit Festgehalt und Dienstwagen.

00:02:45: Aber der hat natürlich nur unternehmerische Interessen vertreten

00:02:48: und beim Abendessen ging es halt dann auch immer um,

00:02:51: was Phillips wieder sagt

00:02:52: und nicht Phillips, sondern Phillips und Siemens

00:02:55: und wo die hinwollen und das er jetzt

00:02:56: bei der Delegationsreise in Taiwan war.

00:02:58: Also ich habe so dieses große Ding immer mitgekriegt,

00:03:03: als es mich noch nicht interessiert hat.

00:03:04: Was ein bisschen klingt nach Diplomatenleben.

00:03:06: Es fiel bisher an, genau.

00:03:08: Und viel Lobbyismus, viel Leute aussehendlich kennengelernt,

00:03:10: ihr wahrscheinlich auch für das Familie unterwegs.

00:03:12: Mein Vater war Netzwerker, muss man sagen.

00:03:14: Also kein Unternehmer, wirklich nicht.

00:03:16: Deshalb habe ich eigentlich kein unternehmerisches Ding

00:03:19: in der Familie mitgekriegt.

00:03:20: Deshalb dieses Thema nach, wenn ich hier investiere, kriege ich da was raus,

00:03:24: das kenne ich eigentlich nicht von zu Hause.

00:03:26: Aber nicht quatschen, sondern machen, das kenne ich von zu Hause.

00:03:30: Also das wurde vorgelebt. - Ganz klar.

00:03:31: Das wurde vorgelebt.

00:03:32: Und das hat auch zu viel geführt,

00:03:33: dass in mein erstes unternehmerisches Handeln so mit 14 war,

00:03:37: lustige Weise in dem Gemeinde, wie heißt es dann so,

00:03:41: Gemeindedienst.

00:03:43: Also damals ist mir noch in die Kirche gegangen so.

00:03:45: Ich wurde da auch ein bisschen reingezwungen

00:03:46: und das war alles ein bisschen langweilig

00:03:48: und ich habe das auch nicht verstanden,

00:03:49: dass in diesem dicken Buch drin steht.

00:03:51: Aber es gab eine Gemeindeparty und die war echt scheiße.

00:03:53: Und alle Jugendlichen sind immer zu der anderen Gemeinde hingegangen,

00:03:56: da in Nürnberg. - Einfach, weil die Party besser war.

00:03:58: Weil die Party besser war.

00:03:59: Und da habe ich gedacht, wie schaffen wir es,

00:04:01: dass wir besser als die werden.

00:04:03: Und da habe ich dann den Trick rausgefunden,

00:04:05: wenn du Vorverkauf machst, was die noch nie gemacht hatten.

00:04:08: Wenn man also durch die Schulen rennt

00:04:10: und den Gute aussehen, den Mädchen, Tickets schenkt,

00:04:13: dann kaufen die anderen, nämlich die Jungs,

00:04:16: die Tickets im Voraus

00:04:18: und erzählen natürlich jedem, dass sie ein Ticket gekauft haben

00:04:20: und machen quasi Werbung.

00:04:21: Weil jeder sagt, hey, nächste Woche gehe ich,

00:04:23: weil ich habe das Ticket schon gekauft.

00:04:24: Und so haben wir es dann in drei Monaten geschafft,

00:04:26: die Gemeindeparty, die echt schrot war,

00:04:28: zur erfolgreichsten in der ganzen Stadt zu machen.

00:04:31: Und auseinandergegangen ist das nur deshalb,

00:04:34: weil ich mich mit den Gesellschaftern, das war die Kirche,

00:04:37: darüber zerstritten habe, ob wir nun umsonst Cola trinken dürfen

00:04:40: oder nicht als Team.

00:04:42: Das sind so die Gesellschafterstreitigkeiten

00:04:43: im Teenager-Alter. - Im Kleinen.

00:04:45: Im Kleinen. - Aber die hast du ja später noch

00:04:47: in groß ausgeforscht. - Genau.

00:04:48: Ich habe das dann auf größerer Ebene noch gehabt.

00:04:51: Und dann bist du aber, also aus der Schule in Deutschland,

00:04:53: so weiter, ein bisschen aber irgendwann relativ

00:04:55: früher in den USA gelandet?

00:04:57: Ja, das war quasi auch so eine Panne.

00:04:59: Weil ich wollte also auf keinen Fall so Bundeswehr,

00:05:01: aber dann hatte mein Vater über seine Netzwerk-Kontakte erfahren,

00:05:06: dass es so einen Außenposten gibt in USA,

00:05:08: also zwei Außenposten in Washington.

00:05:10: Da ist eine Militärmission.

00:05:12: Und in Texas, da sind die Flieger und testen die Flugzeuge irgendwie.

00:05:16: Und dieser Posten in Washington, das ist wie eine Botschaft.

00:05:20: Die Bundeswehr hat da so eine Art Botschaft.

00:05:21: Und da wird professionell gegrillt.

00:05:23: Also, da sitzen so drei Bundeswehr-Generäle,

00:05:25: die gehen dann immer Barbecue machen im Nachmittag,

00:05:27: um dann die Kontakte zu der amerikanischen Politik zu pflegen.

00:05:30: Und du brauchst ja vor der Tür immer einen deutschen Soldaten,

00:05:32: der grüßt und die Flagge hochzieht und einholt und so ein Zeug.

00:05:35: Muss ja gut aussehen.

00:05:36: Und da gibt es dann halt immer so sechs, sieben Soldaten,

00:05:38: die nur so als Stähmännchen da sind, nur als Deko.

00:05:41: Und die müssen ja von irgendwo her kommen.

00:05:44: Und da gibt es einen Ort in Deutschland,

00:05:46: wenn du dich dahin versetzen lässt, bewusst,

00:05:48: dann ist die Wahrscheinlichkeit,

00:05:49: dass du noch USA versetzt wird, relativ groß.

00:05:52: Absurdestory jedenfalls bin ich so dann eineinhalb Jahre in den USA gelandet

00:05:56: mit der Bundeswehr.

00:05:57: Und das war so für mich lebensverändernd.

00:06:00: Da hast du quasi den Gruß August gemacht.

00:06:02: Ja, da war's. - Stand vor der Tür,

00:06:03: fahren hoch, fahren runter für das Programm.

00:06:04: Da ein anstrengender Job. - Okay.

00:06:07: Da ein Spruchsfall.

00:06:08: Aber auch da hast du ja Partys veranstaltet.

00:06:09: Ja, weil es war wirklich langweilig.

00:06:11: Also, du fühlst dich wirklich dumm da.

00:06:14: Und stellts aber fest, dass in den USA Saufen ab 21 erlaubt ist,

00:06:17: in Deutschland aber ab 18.

00:06:19: Und das Haus, in dem wir Bundeswehrsoldaten gewohnt haben,

00:06:21: ist ja Deutsches Territorium.

00:06:23: Wenn du da also Partys veranstaltest,

00:06:25: dann kannst du alle ab 18 reinlassen,

00:06:27: die dann auch alle saufen dürfen.

00:06:28: Und das hat dann durchaus für Erfolg gesorgt.

00:06:30: Also, wir waren so das Oktoberfest von Washington.

00:06:32: Wurde der Erfolg dort ähnlich gefeiert und zelebriert,

00:06:35: wie in Deutschland von der Kirche als Gesellschaft da?

00:06:37: Oder ... - Die Bundeswehr findet es nicht so gut,

00:06:39: wenn man in ihren Liegenschaften wilde Partys veranstaltet.

00:06:42: Und dann der Sheriff vorbeikommt und so.

00:06:44: Das heißt, das endet ja dann schon im Disziplinarverfahren.

00:06:47: Aber es war eine sehr erfolgreiche Party.

00:06:49: Und ich hatte gelernt, wie man Events macht.

00:06:51: Also, ich hab wirklich da gelernt,

00:06:53: wie man mit sehr vielen Menschen auf kleinstem Raum

00:06:55: gute Energie erzagt.

00:06:57: Und dann hat man den Nürnberger Jung aus den USA wieder zurück

00:07:00: nach Deutschland gelassen.

00:07:01: Und du hast ja natürlich ausgerechnet Berliner ausgesucht.

00:07:03: Ja, klar. - Welche Zeit war das ungefähr?

00:07:05: Das war dann kurz nach dem Jahrmauer gefallen.

00:07:08: Also, 1992 war sowas. - Genau.

00:07:10: Wirst du direkt nach Berlin? - Ja, musst ich.

00:07:12: Meine Eltern sind Berliner, muss man sagen.

00:07:13: Deshalb fahre ich auch so, wie ich spreche.

00:07:15: Und ich hab mich da immer fremdgefühlt in Franken.

00:07:17: So, und deshalb bin dann sofort logischerweise nach Berlin gekommen.

00:07:23: Und da hab ich dann mit Freunden gedacht,

00:07:26: wenn wir die ganzen DJs, die sowieso gerade herkommen

00:07:29: und irgendwie auflegen,

00:07:30: wenn wir diese Leute einfach einladen würden,

00:07:32: danach oder davor in irgendeinem Radiosstudio,

00:07:34: gratis aufzulegen, würden die das ja sicher machen.

00:07:36: Und so ist dann ein DJ-Radio entstanden,

00:07:37: was wir KISS-FM genannt haben,

00:07:39: in Anlehnung an den Piratensender,

00:07:41: der auf einem Schiff vor London gesendet hat, illegal.

00:07:45: Und wir waren auch so halb legal.

00:07:47: Und das war so die Tradition.

00:07:49: Und da haben wir dann das erste DJ-Radio Deutschlands gemacht.

00:07:52: Also, ihr habt sowohl die Partys in Berlin veranstaltet,

00:07:54: wo die DJs dann auch kamen. - So haben wir es finanziert.

00:07:57: Und habt ihr DJs dann einfach weiter auflegen,

00:07:59: was dann gesagt habt, zuherzliche Reichweite,

00:08:00: wir sind Radiosender und das hat gut funktioniert.

00:08:03: Ja klar, weil jeder DJ im Hinterreichweite,

00:08:04: und wenn er schon den Weg nach Berlin macht,

00:08:06: wenn er damals aus Detroit kommt oder aus London oder so,

00:08:08: dann war das für den ja eine Ehrung,

00:08:10: wenn man auch noch den Sender,

00:08:12: weil das war relativ schnell der Sender,

00:08:14: weil es gar kein Anderen der DJs hat, auflegen lassen,

00:08:16: wenn man da eingeladen wird.

00:08:17: Und so hat man auch die Stars,

00:08:19: also weltweite DJ-Stars,

00:08:20: in unserem abgerockten alten Bäckereistudio

00:08:22: in der Elbestrasse in Neukölln sitzen.

00:08:24: Und damit natürlich unsere Events füllen können,

00:08:27: mit denen wir dann den ganzen Sender finanziert haben.

00:08:29: Also das war so den ersten Schritte der Berliner Subkultur.

00:08:32: Radiosender, das ist ein GmbH, das ist eine Anstei,

00:08:35: das ist für eine Gesellschaftsform, das ist ein Radiosender.

00:08:37: Ja, also ganz normal. - Ganz normal ein GmbH.

00:08:39: Ja, GmbH, und damals gab es die Frequenzen,

00:08:42: also gab es Kabelradio noch, das wäre auch ein Vergleich zu DAB jetzt.

00:08:46: Und da hatten wir dann, wie Sunshine Live,

00:08:48: das ja sehr schön vorgemacht hat,

00:08:50: man kann also durchaus mit Nischenradio

00:08:53: ganz gut Geld verdienen oder erfolgreich sein.

00:08:55: Und dann habt ihr auch ganz klassische Werbung verkauft und so weiter,

00:08:58: das hat sich alles etabliert,

00:08:59: ihr habt einen richtigen Radiosender aufgebaut?

00:09:01: Kürst du's ja heute noch? - Ja, ja, nur dass er jetzt...

00:09:03: Dann war das groß.

00:09:04: Also damals war ja die Idee,

00:09:06: zwei Arten von Musik, Hip-Hop,

00:09:07: also die Black Music China und die elektronische Musik China.

00:09:11: Und dann mussten wir neue Gesellschaften reinholen,

00:09:14: weil in Deutschland ist ja so, an der Seite in den USA,

00:09:16: du kannst nicht einfach eine Lizenz kaufen,

00:09:18: sondern die musst du durch die Medienanstalt genehmigt werden.

00:09:20: Und da sind wir wieder bei der Politik und beim Lobbyismus

00:09:23: und bei Interessen und bei...

00:09:25: Es geht nicht um wer die Leistung bringt, sondern wer die Lobby hat.

00:09:28: Und wir waren halt jung, chaotisch und aus Neukölln,

00:09:31: wir hatten die Lobby nicht.

00:09:31: Deshalb mussten wir uns ordentliche Investoren reinholen,

00:09:34: die halt in den Salons ein- und ausgingen.

00:09:37: Und das war das Problem,

00:09:39: weil am Ende ist das dann auseinandergegangen.

00:09:41: Also ich bin dann rausgegangen.

00:09:42: Aber ihr habt alles versucht, die Lizenz zu bekommen.

00:09:44: Ich glaube, ihr habt ja eine richtige Aktion gehabt,

00:09:46: für da quasi mit Maus und Mann und Hoodies und allem drum und dran,

00:09:49: eingeritten seid, um die Lizenz zu diskutieren.

00:09:51: Ja, weil ich glaube fest daran,

00:09:53: dass eine Kerneigenschaft Berlins,

00:09:55: weshalb wir historisch so erfolgreich sind, ist,

00:09:57: wenn die Leute zu lang quatschen, muss man einfach mal tun.

00:10:02: Und niemanden wehtun und niemanden verletzen,

00:10:05: aber zu lang quatschen ist nicht Berlin.

00:10:07: Deshalb, nachdem wir drei, vier Mal einen Antrag gestellt hatten

00:10:10: auf Sendelizenz, also auf terrestrische Frequenz

00:10:13: und nicht meine Antwort bekommen haben,

00:10:14: habe ich mir 20 Leute geschnappt, Sprayer,

00:10:17: und bin bei der Medienanstalt eingeritten,

00:10:19: während dieser Sitzung des Medienrats.

00:10:20: Und habe gesagt, wir entweder sprayen wir hier alles voll,

00:10:24: oder ihr sagt uns, warum wir keine Frequenz kriegen

00:10:26: und nicht meine Antwort.

00:10:27: Und da haben die dann irgendwann gesagt, okay, ihr seid ja irre,

00:10:29: aber okay, wir sagen es euch.

00:10:32: Und dann haben wir ganz klar gesagt, na ja,

00:10:34: ihr seid unberechenbar, weil ihr seid ja so,

00:10:36: auf der Landkarte des politischen Berlins nicht existent.

00:10:40: Deshalb können wir euch keine Frequenz geben,

00:10:43: weil ihr gehört nicht zu irgendeiner Partei,

00:10:44: Interessengruppe oder wie auch immer.

00:10:46: Berlin ist wie Neapel, müssen wir ehrlich zugeben.

00:10:49: Nur, dass Neapel besseres Wetter hat.

00:10:51: Aber ansonsten ist da relativ viel Ähnlichkeit.

00:10:53: Aber ihr hattet auf der einen Seite ein super erfolgreiches Produkt,

00:10:55: was auch seine Hörerschaft hatte und seinen Platz ja auch hatte.

00:10:58: Habt ihr nicht geschafft, die Lizenz zu bekommen,

00:11:00: weil ihr nicht kalkulierbar war,

00:11:02: da ist ihr jung war, sehr wild, anders als alle anderen.

00:11:04: Wir haben dieses Unternehmen mit Events finanziert.

00:11:10: Erklär das mal irgendjemanden in der Medienanstehe.

00:11:13: Die verstehen das überhaupt nicht.

00:11:14: Wenn du sagst, wir hatten dann so eine Veranstaltung wie Rave Train,

00:11:17: da haben wir die alte Honegasalon-Bahn beim Dumpflok gemietet,

00:11:20: sind quer durch Brandenburg getuckert eine ganze Nacht,

00:11:22: mit DJs drin und haben damit mit solchen Sachen

00:11:25: unser Geld verdient oder die Lovebird Live übertragen.

00:11:27: Die wussten ja nicht mal, was die Lovebird ist.

00:11:29: Also das war so richtig ...

00:11:31: Habt ihr euch von Anfang an daran gehangen?

00:11:33: Ihr habt die Lovebird von Anfang an Live übertragen?

00:11:35: Ja, und wir haben auch Deutschrap nach Deutschland gebracht.

00:11:37: Also, als wir waren die Ersten, die gesagt haben,

00:11:39: man kann auch in Deutschrapen.

00:11:40: Und jemand aus Neukölln, der nicht mal richtig Deutsch spricht,

00:11:43: hat trotzdem das Recht, im Radio seinen Song zu veröffentlichen.

00:11:45: Vielleicht mögen den ja, Leute.

00:11:47: Also, wir haben, wann die Ersten gesagt haben,

00:11:48: man braucht nicht ein Abitur und Abschluss als Journalist

00:11:52: an einer Henrinanenschule, um im Radio mal was machen zu dürfen.

00:11:56: Und das traf natürlich auch Widerstand ein bisschen.

00:11:59: Also die haben uns gehasst.

00:12:00: Und als die alles nicht geklappt hat,

00:12:01: dann habt ihr euch quasi einen großen Partner gesucht.

00:12:03: Jungs mit Anzügen, mit großen Autos, die da eingeritten sind,

00:12:06: die natürlich Mehrheit an der Gesellschaft übernommen.

00:12:09: Weil die hat da ganz viel mitgebracht, was euch gefehlt hat.

00:12:11: Ja, genau.

00:12:12: Und dann hat es aber typischerweise den Klisch gegeben,

00:12:14: den es so gibt, wenn junge Wilde auf die Gestandene anzusehen.

00:12:17: Die hat das Geld treffen.

00:12:19: Also, wir kennen das ja alle, 50,2 Prozent.

00:12:22: Also, wenn du 50, irgendwas abgibst von deinem Unternehmen,

00:12:25: kannst du eigentlich gleich gehen.

00:12:26: Das haben wir vielleicht alle schon mal gemacht, den Fehler.

00:12:28: Und ich hab den damals mit 24 gemacht.

00:12:31: Und dann hab ich mir den Land von draußen angeguckt.

00:12:33: Das war aber sehr lehrreich,

00:12:34: weil sonst wär ich heute ein selbstverliebtes,

00:12:35: liebtes egocentrisches Arschloch.

00:12:37: Weil ich würde glauben, dass ich der Geilste bin.

00:12:39: So hab ich relativ früh ordentlich eins auf die Nase gekriegt

00:12:45: und konnte erst mal Staub fressen, zwei Jahre lang.

00:12:47: Das war wirklich gut charakterlich.

00:12:48: Also, heute würde ich sagen, das war völlig in Ordnung,

00:12:51: sonst würde ich mich selbst heute nicht so mögen.

00:12:53: Charakterbildende Maßnahme mit 24 ist ja auch nicht so verkehrt.

00:12:56: Wenn es in Dämpfer mit 40, 50 gibt, ist meist viel, viel schlimmer.

00:12:59: Genau.

00:13:00: Je früher es ging, gibt es besser als was eigentlich einmal.

00:13:02: Also, ich finde Niederlagen meistens eine gute Sache,

00:13:05: wenn man die Lehre daraus erkennt.

00:13:08: Dann sollte man echt dankbar sein,

00:13:09: wenn du blutend in der Ecke des Rings liegst,

00:13:11: weil du weißt du alles klar, so toll wie du dachtest,

00:13:14: bist du gar nicht.

00:13:15: Und bisschen Demut und Bescheid, dann hilft er langfristig.

00:13:18: Erdung ab und zu tut gut.

00:13:19: Das muss man ganz klar sagen.

00:13:20: Das Ziel ist ein glückliches Leben,

00:13:22: dann sollte man ein bisschen geerdet sein.

00:13:23: Wie ging es dann weiter für dich?

00:13:24: Dann habe ich irgendwie Geld verdienen müssen

00:13:26: und bin dann in den Dienstes des Senats getreten

00:13:28: und habe dann als Freelancer so Sachen organisiert,

00:13:31: wie den Businessplanwettbewerb in Brandenburg,

00:13:33: die deutschen Gründer und Unternehmertage,

00:13:35: so diese ganze Existenzgründerding.

00:13:37: So ist das ja früher.

00:13:38: Das war ja die Phase, wo Berlin gerade mal spannend wurde,

00:13:41: als Stadt, wo Internet sich angesiedelt hat,

00:13:43: die Sammars kamen und es war ja genau die Phase.

00:13:46: Und ich kann mich erinnern, dieser Gründerwettbewerb,

00:13:47: der war groß.

00:13:48: Das war ein großberliner Thema.

00:13:49: Ja, ich glaube, ich heute noch der größte bundesweit.

00:13:51: Und das war also der durchaus gute Versuch,

00:13:54: der Verwaltung, diesem neu entstehenden Unternehmergeist

00:13:58: ein bisschen Unterstützung zu geben.

00:13:59: Also die Berliner Förderlandschaft

00:14:01: ist auch international wirklich vorzeigemäßig.

00:14:04: Also wenn du hier ein Unternehmen gründest,

00:14:07: das ist eine gute Sache.

00:14:08: Muss man heute noch sagen,

00:14:10: ich bin sonst sehr kritisch gegenüber

00:14:11: den ganzen Senatsverwaltungsstellen und so,

00:14:13: aber da hat Berlin was echt Gutes gemacht.

00:14:15: Das hast du wie lange gemacht?

00:14:16: Fünf Jahre, sechs Jahre oder so, bis ich dann gemerkt habe,

00:14:19: okay, ist schon unterschiedlich,

00:14:21: ob du unternehmerisch an die Sache rangehst

00:14:23: oder ob du dein Festgehalt vom Senat kriegst

00:14:25: und Freitag um 13 Uhr nach Hause.

00:14:27: Da gab es auch gar keine unternehmerische Komponente.

00:14:29: Du hast für den Senat gearbeitet,

00:14:30: hast das alles organisiert,

00:14:32: hast wahrscheinlich dieselbe Liebe reingegeben,

00:14:34: als wenn du Unternehmer gewesen wärst.

00:14:36: Dann wie immer, Vollgas, ne?

00:14:37: Das ist ja der Überzeugungsdata, wir können nicht anders.

00:14:39: Und dann hast du aber nach fünf, sechs Jahren auch gesagt so,

00:14:41: jetzt weiß ich auch.

00:14:42: Also wenn man dann merkt, okay,

00:14:45: der Auftraggeber möchte eigentlich nur,

00:14:47: dass dann Haken auf der Agenda ist

00:14:49: und der möchte jetzt nicht die Deutschlands Leitmesse

00:14:51: für den Unternehmer-Spirit und so eine ITB oder IVA

00:14:55: mit weltweiter Anerkennung und Resonanz

00:14:58: die Schüttelnummer im Kopf wenn du mit so einem Zeug kommst.

00:15:00: Also die sagen, hey, whoa, wir wollen hier eine regionale Messe,

00:15:02: wir möchten hier unsere Förderprogramme vorstellen.

00:15:05: Wir wollen nicht, dass sie in Kalifornien anrufen

00:15:08: und den dortigen Gouverneur nach Berlin einladen.

00:15:10: Das ist nicht ihr Schnack, das ist nicht ihr Ding.

00:15:12: Und weil ich damals schon mit Botschaften zu tun hatte,

00:15:14: bin ich halt in Szenen unterwegs gewesen nebenbei,

00:15:18: wo ich dann halt an dem Bundeswirtschaftsminister

00:15:19: einfach mal beim Abend-Event ran treten konnte und sagen,

00:15:22: du wollen sie nicht auf unsere Unternehmer-Tage kommen.

00:15:24: Und der hat gesagt, klar, trage ich mir ein.

00:15:27: Das war aber nicht gewollt.

00:15:28: In sinnvoll ist das ja aber auf jeden Fall.

00:15:30: Also hier man aus dem Silicon Valley nach Deutschland zu holen,

00:15:32: aufs Gründerwettbewerb und Co.

00:15:34: Aber das waren dann so quasi Public Affairs oder wie auch immer,

00:15:38: wo man sagt, das ist nicht dein Spiel rund, ja?

00:15:40: Nein, also man muss ja ganz klar sagen,

00:15:42: wenn du unternehmerisch denkst,

00:15:45: dann versuchst du immer den kürzesten Weg vom Problem zur Lösung zu finden.

00:15:49: Ja.

00:15:50: Die Mehrheit der Gesellschaft, inklusive der Verwaltung,

00:15:53: denkt aber nicht an den kürzesten Weg,

00:15:54: sondern an wen musst du ansprechen,

00:15:57: damit du nicht irgendwo aneckst,

00:15:59: damit du keine Risiken eingehst, damit es nicht irgendwo wehtut.

00:16:02: Ja, wir haben ja keine Angst davor, dass es wehtut.

00:16:05: Wir haben Angst davor, dass es nicht klappt.

00:16:07: Aber sagen wir, wen kenne ich, welche Telefonnummer mache ich?

00:16:11: Die Verwaltung sagt, nee, nee,

00:16:12: die nächste Hüre eben muss erst mal angesprochen werden.

00:16:14: Wir brauchen erst mal eine Vorstandsvorlage,

00:16:17: die in drei Monaten diskutiert wird,

00:16:18: um dann zu entscheiden, wer wehn anruft.

00:16:20: Und ist da halt ne andere Denker?

00:16:21: Wird ich niemanden vorwerfen?

00:16:24: Ist halt in Deutschland in den letzten Jahren

00:16:25: ein bisschen zu sehr verwalterisch geworden, wie ich sage.

00:16:29: Hat sich viel sedabliert.

00:16:30: Ja, also ich finde, der Weg der Sicherheit ist wichtig.

00:16:34: Wenn du ein Flugunternehmen leidest,

00:16:37: dann darf kein Flugzeug abstürzen.

00:16:39: Aber wenn es um gesellschaftliche Themen geht,

00:16:41: ist manchmal Sicherheit nicht das oberste Kalkül.

00:16:43: Da muss es dann manchmal einfach,

00:16:45: wie kriegt man eine Lösung hin?

00:16:46: Und jetzt ufern wir gerade aus,

00:16:47: aber das war so der Bruch mit der Verwaltung,

00:16:49: wo ich dachte, okay, das machen wir nicht.

00:16:51: Und dann habe ich zehn Jahre des Botschaftsnetzwerks Berlins geleitet.

00:16:54: Wie muss ich mir das vorstellen?

00:16:55: Das Botschaftsnetzwerksbett, das ist eine eigene Firma

00:16:58: und du warst dort Dienstleister für den Senat und für Berlin?

00:17:01: Ja. - Wie funktioniert so was?

00:17:03: Das ist auch ne absolute krasse Geschichte eigentlich so.

00:17:06: Also, Szenario.

00:17:08: Berlin wird auf einmal Hauptstadt,

00:17:10: weil Bonn es nicht mehr sein kann.

00:17:11: Das war die Zeit von Berlin grad Hauptstadt.

00:17:14: So, auf einmal sagen alle, ja, Bonn ist ein bisschen klein,

00:17:16: wenn wir hier den US-Präsidenten einladen

00:17:18: und auf einmal hier wieder Vereintes Deutschland sind.

00:17:19: Und außerdem wäre auch nett für die neuen Bundesländer,

00:17:21: wenn die nicht immer nach ins Rheinland reisen müssen.

00:17:24: Also, das mal wieder Berlin machen.

00:17:26: Also ist Berlin auf einmal die neue Stadt.

00:17:27: Also zieht ganz Bonn um Ergut,

00:17:29: ziehen die ganzen Bundestagsabgeordneten, Ministerien und so weiter.

00:17:32: Und das Land Berlin bereitet das vor,

00:17:34: macht da so ein Work-up-Desk auf

00:17:36: und baut Wohnungen für die Abgeordneten.

00:17:38: Und vergisst, dass es ja auch noch lauter Ausländer gibt,

00:17:42: die umziehen aus Bonn, nämlich die Botschaften.

00:17:44: Das Land Berlin hat also die ganzen Botschaften nicht auf dem Schirm.

00:17:47: Das fiel dann auf, als die ersten Botschaften nach Berlin zogen

00:17:50: und noch keine eigenen Gebäude hatten

00:17:51: und bei Berliner Protokollchef anriefen,

00:17:53: in der Szenarnskanzlei, Rotes Rathaus,

00:17:55: und sagten, ja, wir brauchen Räume für Veranstaltungen,

00:17:57: können Sie uns das empfehlen?

00:17:58: Oder ein Caterer?

00:17:59: Oder wen soll man eigentlich einladen hier in Berlin

00:18:01: auf unsere Veranstaltung?

00:18:03: Ja, und der Berliner Protokollchef

00:18:05: zu der Zeit sprach nicht mal Englisch.

00:18:06: Und war auch nur alleine mit einem Mitarbeiter

00:18:09: und war mit dem Ding völlig überfordert.

00:18:11: Und die brauchten jetzt irgendeinen,

00:18:14: der das möglichst schnell handelt.

00:18:16: Wir haben uns rekapitulieren.

00:18:18: Wir waren quasi in Berlin eine Sonderstatus.

00:18:21: Wir sind ja Landeshauptstadt im eigenen Land, quasi, irgendwie.

00:18:24: Auf einmal wurden wir Bundeshauptstadt.

00:18:27: Das heißt, du triffst auf einer Infrastruktur,

00:18:30: die eben für Berlin vorher da war

00:18:31: und die musste ja von kürzester Zeit aufgebläht werden.

00:18:34: Dann kannst du ja nicht einfach die aus Bonn übernehmen,

00:18:36: die gehen ja auch nicht alle um.

00:18:37: Also einmal Neuschaffung.

00:18:39: Und bei der Neuschaffung hat man vieles berücksichtigt.

00:18:41: Aber nicht das Thema,

00:18:42: dass Berlin auf einmal auch unglaublich international wird.

00:18:44: Das heißt, alle Botschaftsmitzigen, Gebäude brauchen die Infrastruktur

00:18:47: und Co. und ja auch Staatsbesuche und Co. dazukommen.

00:18:50: Das ganze Programm.

00:18:51: Und Dänige, der verantwortlich war,

00:18:52: hat noch nicht mal Englisch gesprochen.

00:18:54: So, ja.

00:18:55: Und ich will da niemanden beleidigen,

00:18:56: aber das war halt die Situation.

00:18:57: Ich meine, Berlin war ja seit 1945 unter einer Direktive,

00:19:01: nämlich macht, was er wollte,

00:19:03: Hauptsache, es gibt keinen Ärger draußen.

00:19:04: Im Osten, wie im Westen.

00:19:05: Also, pass auf, ihr könnt gerne da bauen,

00:19:07: was ihr wollt, machen, was ihr wollt.

00:19:09: Aber es darf keine internationalen Probleme geben.

00:19:11: Also, ihr wollt einfach nur, dass Berlin ruhig bleibt.

00:19:14: Und so haben wir alles gemanagt.

00:19:15: So, im Osten wie im Westen.

00:19:17: Auf einmal ist das Ding wiedervereinigt.

00:19:18: Auf einmal ist es die Hauptstadt,

00:19:20: der drittreichsten Wirtschaftsnation der Welt.

00:19:22: Auf einmal ist es eine internationale Stadt.

00:19:25: Und für die, die jetzt zuhören und das noch nicht miterlebt haben,

00:19:28: das war für Berlin echt ein bisschen Überforderung.

00:19:30: Na, eigentlich ist es heute noch.

00:19:32: Wenn man mal genau nimmt,

00:19:33: hört ja die Kompetenz des Senats entspannter auf.

00:19:37: Also, heute noch hat die Berliner Verwaltung

00:19:40: immer noch so den Vibe von, wir müssen uns um uns kümmern.

00:19:44: Fahrradweg hier, Verkehrsbrüche der Zone da,

00:19:48: so die für die Straße jetzt nur für Fahrräder, Autos oder wie auch immer.

00:19:51: Aber dass die Leute aus Los Angeles und Shanghai auf uns gucken,

00:19:55: hat noch nicht wirklich jemand kapiert.

00:19:57: Also, da sind wir immer noch nicht genannt.

00:19:59: Es ist auch ein großes Umdenken von etwas,

00:20:01: was sehr lokal stattfindet hin zu etwas,

00:20:03: was auf einmal zumindest bundesweit statt über die Grenzen hinausfällt.

00:20:06: Die Leute sind bei mir erst mal dieselben.

00:20:08: Da ist es 30 Jahre ist das ja.

00:20:10: Da bin ich bei dir.

00:20:12: Deshalb glaube ich auch an das Berliner Unternehmertum.

00:20:15: Weil Berliner Unternehmertum hat ganz schnell gemerkt,

00:20:18: sie DJs, sie kreativ wirtschaften, ganz schnell gemerkt,

00:20:21: Berlin ist eine Weltstadt.

00:20:23: Und da draußen sind Menschen.

00:20:24: Und wenn wir mit denen zusammen was machen, dann geht es hier auch besser.

00:20:27: Und wenn wir an die Welt da draußen denken und die verstehen,

00:20:31: können wir hier geile Sachen machen, die dann der Stadt nutzen.

00:20:34: Also, Berlin war schon immer eine Unternehmerstadt

00:20:36: und war nun ein paar Jahrzehnte abgebremst.

00:20:40: Und das finde ich das Tolle an Berlin,

00:20:43: dass Berlin quasi immer statt der Politik erfolgreich war.

00:20:46: Und der unternehmerische Geist Berlin immer nach vorne gebracht hat.

00:20:49: So wie heute auch.

00:20:51: Und das hat mich auch immer in Berlin begeistert.

00:20:53: Und dann hast du zehn Jahre lang

00:20:55: dieses Botschafter-Netzwerk extern aufgebaut.

00:20:58: Du warst ja nicht mehr beschäftigt.

00:21:01: Du wurdest beauftragt.

00:21:02: Das hat sich natürlich immer mehr verselbstständig.

00:21:05: Du hast ja dann, glaube ich, auch geschaut,

00:21:06: wie kann man das alles finanzieren?

00:21:08: Wem bringe ich ihn hier an einen Tisch?

00:21:09: Also, du hast es ja wirklich wie ein Unternehmen.

00:21:11: Das war ein Unternehmen.

00:21:12: Das war wie so ein bisschen James Bond.

00:21:14: Du kriegst den Auftrag vom Dienstherren und der sagt, du pass auf.

00:21:18: Aber ich kann dir diesen Kugelschreiber geben.

00:21:20: Der hat einen eingebauten Laser, aber ansonsten musst du allein machen.

00:21:22: So ungefähr.

00:21:23: Also, das Land Berlin sagte, du kannst die Lizenz benutzen.

00:21:25: Also, du kannst Land Berlin sagen, aber Geld gibt's keins.

00:21:27: Und wir haben auch keine Leute.

00:21:28: Also, musst du selber machen.

00:21:30: Und so habe ich dann 120 Unternehmen gesammelt,

00:21:33: den ich einfach gesagt habe, habe die Interesse.

00:21:36: Da kommen jetzt Leute an Botschaften.

00:21:37: Wollt ihr mit denen zu tun haben?

00:21:38: Und da findest du dann halt Audi, Mercedes, Commerzbank

00:21:41: und wie sie alle heißen.

00:21:43: Und die haben dann Geld in Topf bezahlt.

00:21:44: Und von dem Topfer haben wir ein Team bezahlt.

00:21:46: Und das Team hat Gratis für Botschaften

00:21:49: Öffentlichkeitsarbeit gemacht.

00:21:50: Public Diplomacy.

00:21:51: Und es waren zum besten Zeit 25, 30 Leute.

00:21:55: Das heißt, es ist eine sehr schlagkräftige Truppe gewesen.

00:21:58: Ereignis Magazin, ein eigenes Online-Portal.

00:22:01: Ereignis Secretariat für Botschaftsheizwerke.

00:22:04: Also, Ambassador-Sclub, von der Presse-Ataschees,

00:22:06: Kultur-Ataschees liefen bei uns zusammen.

00:22:09: So dass wir dann auf einmal weltweit einzigartig

00:22:13: so eine Art Botschafts-Service-Organisation waren,

00:22:17: privat finanziert.

00:22:18: Also, wenn man als Botschafter auch nach Berlin gekommen ist,

00:22:21: konnte man mit euch innerhalb dieses Netzwerks,

00:22:24: da konnte man teilnehmen, da konnte man mitmachen.

00:22:25: Und da habt ihr auch versucht, wirklich jede Botschaft

00:22:27: dieser Welt abzuholen und den Zugang zu Berlin

00:22:31: und den politischen Strukturen auch gewährst.

00:22:33: Und auch noch zum Business, zu Unternehmern.

00:22:34: Genau, also, wir gingen sehr viel um Wirtschaft.

00:22:36: Weil viele Botschaften sagen,

00:22:37: "Du, die politischen Kontakte mache ich alleine.

00:22:39: Lass mal gut. Also, ist in Ordnung.

00:22:41: Aber ich würde mal gerne hier Leute kennenlernen,

00:22:43: die was drehen und bewegen in der Stadt oder in ganz Deutschland."

00:22:45: Also, da habe ich gelernt, wie Netzwerken geht

00:22:47: und wie die großen Jungs das machen und melden.

00:22:50: Also, das ist eine andere Denke.

00:22:52: In dem normalen mittelständischen Unternehmertum

00:22:55: ist oft der Fall, dass Leute immer nur ins nächste Problem denken.

00:22:59: Also, dass du Netzwerk als so Fischen verstehst.

00:23:02: Du hast Hunger, gehst an See und hältst die Leine rein

00:23:05: oder noch besser jagen, also gehst in Wald

00:23:07: und versuchst quasi, den Hirsch zu schießen,

00:23:09: weil du gerade Hunger hast.

00:23:10: So gehen viele Leute im Mittelstand ran.

00:23:13: In der Diplomatie überlegst du dir,

00:23:15: was werde ich in fünf, sechs Jahren brauchen?

00:23:17: Und wie kann ich jetzt Kontakte aufbauen

00:23:19: zu Leuten, die ich in fünf Jahren umgefallen bitten muss,

00:23:23: die ich aber jetzt noch nicht brauche?

00:23:24: Das heißt, jetzt kann ich in die investieren

00:23:26: und kann den Gefälligkeiten tun und so weiter,

00:23:28: weil ich weiß, in vier, fünf Jahren,

00:23:30: da werde ich dann mal den Anruf tätigen.

00:23:33: Das habe ich damals gelernt,

00:23:34: also, sehr, sehr nachhaltige Art von Beziehungen und Netzwerken aufbauen.

00:23:39: Und so merkst du, dass Netzwerke tatsächlich pure Macht sind.

00:23:43: So wird die Welt regiert.

00:23:45: Walter Rathen hat mal gesagt, 300 Männer regieren diese Welt.

00:23:47: Das ist leider immer noch so,

00:23:48: dass jetzt ein paar Frauen noch dazu gekommen sind.

00:23:50: Netzwerke regieren diese Welt

00:23:52: und sind am Ende politisch und wirtschaftlich gemacht.

00:23:56: Das habe ich damals gelernt.

00:23:57: Und in dieser Zeit bis zu in Berlin auch wirklich

00:24:00: wahrscheinlich in alle Restaurants, Clubs,

00:24:03: Wirtschaftsverbände ein- und ausgegangen.

00:24:05: Also nur Red Carpet-Events, volles Programm,

00:24:08: jedem die Hand geschüttelt.

00:24:10: Für den eigenen Netzwerk natürlich Weltklasse.

00:24:12: Das heißt, was ist denn Botschaften aus?

00:24:13: Haida, Uganda, USA, alles auf Kurzwall auf dem Handy.

00:24:16: Ich kenne die russische Botschaft in und auswendig.

00:24:19: Die israelische, die US-Botschaft.

00:24:21: Also ich war da überall in jedem Zimmer, in jedem Gespräch dabei.

00:24:26: Das hört sich jetzt toll an und hat sich damals

00:24:28: anfangs auch echt toll angefühlt, bis du dann mitkriegst.

00:24:31: Drei Sachen.

00:24:32: Erstens, du wirst nie dazu gehören.

00:24:34: Ja, die sind nett zu dir und so weiter.

00:24:37: Aber die Inner Circle, die finden wir anders statt.

00:24:40: Das merkst du relativ bald.

00:24:42: Zweitens, du hilfst den Leuten, die mächtig sind,

00:24:46: noch mächtiger zu werden.

00:24:48: Herrsteck russische Botschaft.

00:24:49: Und man hat gemerkt, ich helfe nicht dem russischen Volk.

00:24:52: Ich helfe der Klicke, die Russland ausraubt.

00:24:55: Irgendwann merkst du das, dass der nette Mensch,

00:24:56: der dir gegenüber sitzt und der so tolle Events gemeinsam mit dir macht.

00:25:00: Kumpel vom Partner, vom Cousin, vom Schwager, vom Präsidenten ist.

00:25:05: Und wenn du das erkannt hast, dann wird's bitter,

00:25:07: weil das ist ganz oft so.

00:25:09: Ich würde jetzt mal die Skandinavie ausnehmen

00:25:11: oder das Baltikum oder so.

00:25:13: Aber ganz viele Länder, US-Präsident,

00:25:16: der schickt dann immer einen Botschafter nach Deutschland,

00:25:19: der halt sein Buddy ist.

00:25:21: Du merkst, wie schmutzig diese Welt ist.

00:25:24: Und das Dritte, was du merkst, ist, das ist eine Szene,

00:25:27: die kannst du nicht ein bisschen, sondern das ist Gedei und Verderb.

00:25:32: Entweder bist du dabei oder du bist nicht dabei.

00:25:35: Also, als ich meine Frau kenne, der Jada,

00:25:38: dann steht dir bei mir erst mal in der Wohnung und sagt,

00:25:40: "Sag mal, wo ist dein Kühlschrank?"

00:25:42: Und ich sag, ich hab keinen Kühlschrank.

00:25:43: Und die sagen, bist du bescheuert?

00:25:45: Ist Italienerin, also für die war das wie, wenn du keine Hosen trägst.

00:25:49: So viel, warum hast du keinen Kühlschrank?

00:25:50: Und ich sag, ich brauch keinen Kühlschrank.

00:25:52: Ich bin sieben Tage die Woche,

00:25:54: mindestens bei drei Veranstaltungen pro Tag mit Sterne köchen,

00:25:58: wozu solchen Kühlschrank haben.

00:26:01: Und das hat sie damals nicht verstanden.

00:26:03: Und heute versteh ich es eigentlich auch nicht.

00:26:04: Das war echt krank.

00:26:05: Es ist natürlich auch ein krasses Leben, so völlig Outer Space.

00:26:08: Du kommst irgendwie nach Berlin und veranschaltest Technopartys.

00:26:10: Und da hustest du im morgens einen Döner und eine Currywurst.

00:26:13: Und auf einmal bist du quasi in diesem Kreisen drin,

00:26:15: wo es einfach nur, es ist immer top 1% hier.

00:26:17: Immer. Das beginnt beim Auto, bei den Events, beim Essen,

00:26:20: bei einfach allem Sicherheitsstufen, mit allem drum und dran.

00:26:23: Ja. - Ich weiß noch, wie wir durch Hannover gefahren sind.

00:26:27: Bei Christian Wulf, damals Ministerpräsident.

00:26:29: Das war nicht so ein lange Ehre, glaube ich.

00:26:30: Das war keine Ahnung.

00:26:32: Zu dem Zeitpunkt war das.

00:26:34: Und wir haben halt gesagt, wir bringen 40,

00:26:36: mit der Kommarzbank 40 Botschafter und Botschafterinnen nach Hannover.

00:26:41: Und ihr könnt denen dann die dortige Wirtschaft präsentieren.

00:26:44: Niedersachsen, let's go, oh hey und so.

00:26:47: Und die haben die ganzen Straßen gesperrt.

00:26:48: Wir fahren damit zu einer Limousine, Corso,

00:26:51: quer durch Hannover.

00:26:52: Alle Straßen sind für uns gesperrt.

00:26:54: Alle Hotels machen die Türen auf.

00:26:57: Wir waren in irgendwelchen Schlössern,

00:26:58: deren Namen ich wieder vergessen habe, zu irgendwelchen Dinners.

00:27:00: Und das war mir so mega peinlich.

00:27:03: Weil du stehst dann da und denkst dir, hoffentlich erkennt ich niemand.

00:27:07: Die haben jetzt für dich die Straße gesperrt.

00:27:08: Und die normalen Menschen wollen zur Arbeit und stehen da hinten.

00:27:11: Und sind echt sauer.

00:27:12: Zu Recht.

00:27:13: Das war ne komische Zeit.

00:27:15: Was für normale Menschen eigentlich auch,

00:27:17: finde ich, totalen Ordnung ist.

00:27:19: Also selbst, wenn du heute mal das Glück hast,

00:27:22: irgendwo zu besonderen Events eingeladen zu werden,

00:27:24: durch die Hintertürein begleitet wirst du

00:27:25: und du draußen die Schlange mit 200 Leuten siehst,

00:27:27: ich finde, das darf ruhig irgendein Gefühl im Bauch verursachen,

00:27:30: wo man sich sagt, das fühlt sich zwar gut an, aber auch komisch

00:27:33: und so ein bisschen unfair.

00:27:34: Und das ist auch, glaube ich, in Ordnung.

00:27:35: Aber wenn du das den ganzen Tag hast,

00:27:37: das zehn Jahre lang gehabt, wie kommt man da raus?

00:27:40: Also wie will man da raus?

00:27:42: Hat man nicht Angst davor, da rauszugehen?

00:27:44: Wie kattet man so was?

00:27:46: Weil das Netzwerk gibt es ja, wer macht das dann weiter?

00:27:48: Toll, wie du es fragst und was du fragst, weil genau das war es.

00:27:51: Ich hatte Angst, was passieren würde, wenn ich da rausgehe.

00:27:55: Ich wollte da raus.

00:27:57: Ich wäre da nie rausgekommen.

00:27:59: Das war auch nur für mich als Unternehmer.

00:28:01: Das war hoch profitabel, was du da betrieben hast auch.

00:28:03: Das hat Geld verdient.

00:28:05: Es hat Geld verdient, hoch profitabel ist was anderes.

00:28:07: Weil ich bin nicht gut genug für so was.

00:28:09: Also wenn du in der Szene drin bist,

00:28:11: musst du halt auch bereit sein, die schmutzigen Geschäfte mitzumachen.

00:28:14: Also dann, jemand ruft an und sagt,

00:28:15: ich wäre gerne Honorarkonsul.

00:28:17: Sie kennen doch den Botschafter von Lesotho oder wie auch immer.

00:28:21: Da gingen doch was oder und wie viel möchten sie dafür haben,

00:28:23: dass sie den Kontakt herstellen.

00:28:25: Du kannst sehr viel Geld verdienen.

00:28:27: Da geht es halt um große Geschäfte, um Immobilien,

00:28:29: um Waffen, um Infrastruktur, Industrie.

00:28:33: Und wenn du da nicht ein bisschen die Hand aufhältst,

00:28:36: dann läuft das Geld an dir vorbei.

00:28:38: Oh Gott, ich hoffe, uns tötet niemand nach dem Podcast.

00:28:40: Du und Wenn warst ein schönes Gespräch.

00:28:42: Okay.

00:28:43: Also das habe ich auch gelernt.

00:28:45: Du darfst halt in der Szene nicht einfach sagen, was du denkst.

00:28:47: Also das Gegenteil von Berlin.

00:28:49: Deshalb, ich liebe Berlin.

00:28:50: Deshalb bin ich hergekommen damals.

00:28:51: In Berlin sagst du einfach, was du denkst,

00:28:53: und zwar jeder Busfahrer.

00:28:54: Und lebst da mit den Konsequenzen.

00:28:56: Aber erst mal sagst du es.

00:28:57: Und das war ein zehn-jähriges Gegenteil.

00:28:59: Und deshalb hatte ich Angst rauszugehen.

00:29:01: Weil ich dachte, das ist nicht meine Stadt, das ist nicht mein Leben.

00:29:03: Ich wollte einfach ein geiles Berliner leben.

00:29:06: Und jetzt bist du hier in so einer Szene,

00:29:09: wo du jedes Wort überlegen musst,

00:29:11: wo um dich herum irgendwie nur Leute sind,

00:29:13: die Geschäfte machen, von denen du besser nichts wissen willst.

00:29:15: Das bist du nicht.

00:29:16: Ich habe auch irgendwie das Gefühl, das ist nicht Berlin.

00:29:18: Und das ist nicht Berlin.

00:29:19: Also das ist auch interessant für mich.

00:29:20: In meiner Wahrnehmung ist Berlin keine korrupte

00:29:22: oder überaus korrupte Stadt.

00:29:24: Da gibt es ganz andere Städte in dieser Welt.

00:29:26: Berlin, da geht es um Leistung, nicht um Lobby.

00:29:29: Berliner respektieren nicht,

00:29:31: wenn du einfach nur mit einer schicken Limousine vom Club parkst.

00:29:34: Die Frage ist, wie hast du die gekriegt?

00:29:35: Hast du die jetzt wirklich verdient?

00:29:37: Bist du so geil oder hast du die gemietet?

00:29:39: Oder willst du nur zeigen, was du geil bist?

00:29:41: Das ist toller in Berlin.

00:29:43: Du kannst nicht mehr in Porsche Schüssel am Tisch steh er vorbei.

00:29:46: Im Gegenteil.

00:29:47: Berlin ist eine ehrliche Stadt, wo es darum geht,

00:29:49: ist mir egal, wie du gekleidet bist, wie viel Geld du mitbringst.

00:29:52: Bist du geil oder nicht?

00:29:53: Und du bist, in jedem Fall scheint mir das so,

00:29:56: sehr, sehr viel Berlin.

00:29:57: Wie hast du den Ausstieg dann vollzogen aus dieser Firma?

00:30:00: Durch meine Frau, durch Jada.

00:30:02: Weil Jada ist Italienerin.

00:30:05: Das heißt, die Richtkorruption ist 100 Kilometer weg.

00:30:08: Deshalb ist sie aus Italien weg.

00:30:10: Die ist sehr pragmatisch.

00:30:11: Und vor allem hat sie ein Leidster, nämlich ein gutes Leben.

00:30:14: Er hat kurz sich jemand gesagt, der, glaub ich, ganz intelligent ist.

00:30:17: Du hast ein Leben und sorg dafür, dass es gut wird.

00:30:20: Das warst du vorhin im Vorgespräch.

00:30:22: Und wir wissen nicht, ob es ein zweites Leben gibt

00:30:25: oder ob du als Baum wieder geboren wirst.

00:30:27: Und du bist Drehengwurm oder Drehengwurm kann ja sein.

00:30:30: Aber wir wissen es nicht. Ergogeh mal davon aus,

00:30:32: du hast dieses Leben.

00:30:33: Und ich als braver deutscher Mittelstandsjungel

00:30:35: denke, du hast diese Verantwortung genommen.

00:30:38: Du ziehst die Verantwortung durch.

00:30:40: Das ist deine Pflicht, so dieses Ding, was man manchmal hat.

00:30:44: Dass man denkt, man müsste.

00:30:45: Und Jada hat gesagt, du musst nur sterben.

00:30:48: Das ist das Einzige, was du musst.

00:30:50: Alles dazwischen ist deine Entscheidung.

00:30:52: Und das sagte sie mir in einer Situation,

00:30:54: wo Lehman Brothers gerade zusammengeklappt war.

00:30:57: Die Wirtschaft komplett im Bachuntergang 2008.

00:31:00: Und bei mir, die Anrufer rein, ging mit all den Sponsoren mit Leland.

00:31:03: Die sagten, tut mir leid, ich zahle nicht mehr.

00:31:06: Mein Umsatz brach innerhalb von einer Woche um,

00:31:09: ich glaube, 40 Prozent zusammen.

00:31:11: Wir saßen damals in der IHK in der 6. Etage,

00:31:13: hatten einen Botschaftsklub,

00:31:15: haben da sieben Events die Woche gemacht.

00:31:17: Jeden Tag, die Woche war Event.

00:31:20: Jeden Tag, auch Sonntag.

00:31:21: Botschaftsrahmen von Haiti, Erwählung, Festfeiern.

00:31:24: Ihr habt alles festgemacht.

00:31:26: Ja, war auch Unternehmerisch relativ schlau im Nachhinein.

00:31:29: Wir haben gesagt, die Fläche ist umsonst.

00:31:31: Du zahlst keine Miete.

00:31:32: Wir haben die, unseren Caterer, Techniker, Zweichnehmen.

00:31:35: Wenn du da noch Licht haben willst, kein Problem, zahlst du.

00:31:37: Am Ende haben wir mit den Dienstleistungen um die Events herum

00:31:42: ganz gut Geld verdient und damit das Ding finanziert.

00:31:45: Trotzdem haben die Botschaften erzählt,

00:31:47: bei denen kannst du umsonst feiern.

00:31:48: Ist ein toller Ort.

00:31:49: Wirtschaftsnahe in der IHK.

00:31:51: Das war ein gutes Konzept, Unternehmerisch gedacht.

00:31:54: Das brach dann auf einmal zusammen.

00:31:58: Ich konnte die Miete nicht mehr zahlen.

00:32:00: Der Laden war implodiert in drei, vier Wochen.

00:32:02: Damals habe ich noch behauptet,

00:32:04: dass sei die Schuld von anderen und wieterige Umstände.

00:32:06: Heute weiß ich, ich bin als Unternehmer einfach nicht gut genug.

00:32:09: Man muss mal ehrlich sagen, als Unternehmer bin ich nicht so geil.

00:32:12: Ich sag mal, die Finanzkrise 2008 hat ja noch einige getroffen.

00:32:16: Das ist ja schon so ein großer Schock.

00:32:18: Ich hatte keine Sorgen.

00:32:20: Ich kann dir das bestimmt nicht nehmen.

00:32:22: Ich glaube, da hättest du der brillanteste Unternehmer der Welt sein

00:32:25: könnte, das Geschäftsmodell,

00:32:27: auch nur ein wenig darauf abstellt, Immobilien auch.

00:32:30: Klar, es lieb von dir.

00:32:32: Aber ich habe damals erkannt, okay, renn mal nicht rum und erzähle,

00:32:35: du bist Geschäftsmensch.

00:32:36: Und erzähle nicht, du bist Unternehmer, bist du gar nicht.

00:32:38: Du bist vielleicht Visionär, Netzwerker,

00:32:41: was auch immer man mich beteilen kann.

00:32:42: Aber ich habe damals erkannt, okay, als Unternehmer bist du nicht so toll.

00:32:45: Da ist wieder eins von diesen Situationen,

00:32:48: wo du Blut in der Ecke liegst.

00:32:50: Ja, und da habe ich dann da gesessen und Jada meint,

00:32:53: und ich sagte, was soll ich machen?

00:32:54: Oh Gott, hier die Rechnung, komm rein, die mitarbeiten.

00:32:57: Ich habe kein Geld mehr, alles ganz schrecklich.

00:32:59: Und Jada meinte dann zu mir, entspann dich mal.

00:33:02: Und ich sage doch, ich muss das machen, ich muss das,

00:33:03: ich muss das, und sie sagt ja, du musst sterben.

00:33:05: Und ich so, wie jetzt?

00:33:06: Was meinst du nun?

00:33:07: Du musst sterben, alles andere ist deine Entscheidung.

00:33:09: Und ich würde dir sagen, ist doch eben Mist hier,

00:33:12: der ganze Scheiß mit diesen gewöhnlichen Leuten

00:33:14: aus den ganzen Botschaften, ist doch eh nicht Berlin.

00:33:16: Wir sind doch in Berlin, um Berlin zu genießen.

00:33:19: Macht das Ding einfach platt, melz ab, geh raus, lass es.

00:33:23: Und dann bin ich zum Amtsgericht nach zwei Tagen überlegen

00:33:28: und mein Ego irgendwie bearbeiten.

00:33:30: Und hab das Ding Insolvent gemeldet.

00:33:32: Und auf einmal war ich kein Geschäftsmensch mehr,

00:33:34: sondern war Bankrotier und war Insolvent und war also ein Nichts,

00:33:38: war Staub auf dem Boden und war unwürdig.

00:33:42: Und das war der beste Moment meines Lebens.

00:33:45: Das war so geil.

00:33:46: Weil auf einmal war ich wieder in Berlin.

00:33:49: Auf einmal hatte ich noch mit Leuten zu tun, die sagten, du pass auf,

00:33:51: ich helf dir, find ich geil, was du gemacht hast,

00:33:54: was willst du jetzt machen?

00:33:56: Und ich hab gemerkt, die Stadt hat mich aufgefangen.

00:33:58: Diese Stadt ist so fantastisch.

00:33:59: Weil wenn du auf dem Boden liegst in Berlin,

00:34:01: dann gibt's immer Leute, die dir hochhelfen.

00:34:03: Ja, das kann ich so auf jeden Fall mehr haben.

00:34:06: Und zwar meistens Leute, die selber ein Unternehmen haben.

00:34:09: Es ist nicht die Verwaltung.

00:34:11: Es sind die Leute, die wissen, was es heißt,

00:34:12: wenn am Ende des Monats nicht genügend Geld ruhig ist.

00:34:14: Die du ja sehr wahrscheinlich auch auf deine Reise mal mitgenommen hast.

00:34:17: Ich sag mal, wenn du jemand auf Augenhöhe behandelst,

00:34:19: dann hilft der dir auch im Moment, wo es dir nicht gut geht,

00:34:21: dass du mit der Freunde oder das wirklich deine gute Partnerschaften.

00:34:24: Ja, klar.

00:34:25: Und ich hab mich damals vor, unsere 40, 50 Leute kamen.

00:34:29: Ich hab denen gesagt, ich hab Insolvenz angemeldet.

00:34:31: Alles, was ich versprochen habe, gilt nicht mehr.

00:34:33: Ich bin Versager.

00:34:34: Ich hab Sachen gesagt, die nicht stimmen.

00:34:35: Es tut mir ganz doll leid, aber ich werd die Leistung nicht erbringen.

00:34:38: Oder wenn ihr neuer Geld schuldet,

00:34:39: wär ich euch das Geld nicht geben können,

00:34:41: wollte ich euch nur direkt sagen.

00:34:42: Und von den 40, 50, die da waren, mit denen haben wir heute noch,

00:34:46: also ich würd sagen, 25 von denen,

00:34:47: haben wir heute noch enge Beziehungen. Also das war wirklich eine tolle Erfahrung, sich die

00:34:52: Welt mal aus der Perspektive aus dem Boden anzugucken, also von unten nach oben zu gucken und festzustellen,

00:34:57: wow, was für tolle Menschen in dieser Stadt sind. So, dann hattest du ja grundsätzlich wieder

00:35:03: neue oder nicht neue alte gute Menschen um dich herum und dann habt ihr wieder was Neues gestartet

00:35:07: unter der Frau. Ohne Botschaften. Ohne Botschaften. Ohne die, wie Jada sagt, die gewöhnlichen Leute,

00:35:12: mit gewöhnlich meint sie, glaube ich, die, die sich einfach nur an die Leitplanken halten und nur

00:35:15: das sagen, was jemand anders ihnen sagt und die Meinung dann ändern, wenn der von oben sagt,

00:35:21: wir ändern jetzt die Meinung. Und Jada meint damit, glaube ich, Leute, die einfach sie selbst sind und

00:35:25: die ihr Ding machen und die nicht erwarten, dass jemand ihnen dabei hilft, die außergewöhnlichen

00:35:30: Berliner. Und so haben wir dann das Netzwerk genannt, was wir dann gegründet haben. Wir haben

00:35:34: gelernt, Netzwerk ist Macht, Netzwerk ist Freiheit, Netzwerk ist Möglichkeiten. Wenn du keinen

00:35:38: Netzwerk hast, musst du immer kämpfen. Wenn du einen guten Netzwerk helfen dir Leute. Aber ihr

00:35:43: wolltet ein gänzlich anderes Netzwerk. Ihr hattet einen lokalen Fokus. Also ich kann mir vorstellen,

00:35:48: Brandenburg nimmt auch noch mit. Berlin und Brandenburg ist irgendwie schon sehr nah beieinander.

00:35:51: Außergewöhnliche Menschen. Immer noch eine überschaubare Gruppe. Ihr seid wie viele seit

00:35:56: dem Netzwerk? Ungefähr 300. 2009 gegründet. Also das Ding ist nicht auf Wachstum ausgelegt. 2009.

00:36:02: Das sind aber 300 Unternehmen, zu denen natürlich Menschen gehören, aber Menschen können ja auch

00:36:07: wechseln. Das heißt, man ist dann als Unternehmen Mitglied in eurem Netzwerk. Personengebundene

00:36:12: Unternehmensmitgliedschaft. Wenn der Mensch wechselt, gucken wir uns den neuen an. Wenn der nicht passt,

00:36:17: dann passt der nicht irgendwie. Was für Menschen sind da drin? Hast du irgendwie so ein Beispiel

00:36:22: für mich? Was ist ein außergewöhnlicher Mensch für euch? Wir wollen nicht sagen,

00:36:27: du bist außergewöhnlich, weil es ist ein bisschen vermessen. Es ist der Anspruch,

00:36:30: dass sie sagen, Handler außergewöhnlich. Wenn du die wahren, er ist ein Macher oder Macherinnen.

00:36:35: Und du findest da Leute wie Luise Zücker, Mode-Designerin, die Vulva-Fashion macht. Dann findest du aber auch

00:36:45: Christian Röcker, der mich hierher gebracht hat. Du findest Leute, die, oder Hendrik Frobel,

00:36:54: der ist Chameleon leitet. Du findest also Leute aus der Kultur. Du findest Leute aus der Mittelstand,

00:36:59: Leute aus der Kreativwirtschaft. Weil die Grundidee des Netzwerks war, wir haben gelernt,

00:37:04: warum das in dieser Botschaftspolizehne so gut läuft für die Leute. Weil es verlässlich ist. Also,

00:37:11: wenn du in der Szene sagst, wir treffen uns in sieben Monaten auf Capri in dieser Villa,

00:37:16: dann wird das passieren. Das ist erstaunlich. So funktioniert diese Welt. Und dann ist aber

00:37:22: ein bisschen langsam und langweilig. Das ist dann alles ein bisschen, sitzt im Ritzkarten und

00:37:27: denkst hier, es ist eine komische Umgebung hier. Berlin ist wiederum total geil und gerade die

00:37:32: Kreativszene Berlin. Da wirst du inspiriert und es ist fantastisch und du lernst Leute kennen,

00:37:36: allerdings ist es ja abgefahren. So, es geht auch und also es ist wirklich toll. Aber keine Verbindlichkeit.

00:37:40: Da wird gesagt, ey, lass mal morgen treffen und das klappt schon nicht. Die Überlegung von

00:37:44: außergewöhnlich Berlin war, könnte man ein Netzwerk bauen, wo man beides zusammenbringt,

00:37:48: wo du die Verbindlichkeit der reichen, mächtigen und starken der Welt mit der kreativen Dynamik

00:37:54: Berlins zusammenbringst. Also verbindlich und cool. Und das ist das, was wir versucht haben,

00:38:00: aufzubauen. Also im Endeffekt nimmt ihr diese sehr außergewöhnliche, tolle, interzionale Stadt mit

00:38:04: ganz vielen Facetten und pickt euch da aber eben auch die Leute raus, die Bock haben, was zu

00:38:09: verändern, die trotzdem ja auch sehr, sehr tough, sehr geregelt innerhalb ihres Businesses unterwegs

00:38:14: sind. Wie du schon sagst, wenn die sagen, wir richten in sechs Monaten aus den Freitag,

00:38:18: dann weißt du auch, da brauchst du nicht 25 E-Mails dazu. Der richtet dann aus. Das hat

00:38:22: ja einen Blick, das kriegt der hin oder sie und dann läuft das auch. Genau, deshalb hat Jada damals

00:38:27: auch die No-Show-Quote auf Null reduziert. Achtung in Berlin, wohlgemerkt. In Berlin, wo jedes Event

00:38:34: so 30% No-Show-Quote hat, dann fing das an mit unseren wöchentlichen Netzwerktreffen. Wir haben

00:38:39: wöchentlich wie die katholische Kirche, wöchentliche Treffen, nur dass wir es immer an einem anderen

00:38:43: Ort machen, weil es schnell langweilig wird, also es tingeln durch die Stadt. Und dann melden sich

00:38:47: da 60 Leute an und nur 50 kommen und Jada war sauer und er gesagt so, das will ich aber nicht und

00:38:52: ich sage ja, das ist halt so, das kann sich nicht ändern. Und sie sagt, selbstverständlich können

00:38:55: wir das ändern. Seitdem kriegt jeder, der sich anmeldet und nicht kommt und sich nicht abmeldet,

00:39:00: eine Mail oder einen Anruf, wo gesagt wird, was war denn los mit dir? Und machst du das öfter fliegst

00:39:06: du raus? Weil es fängt damit an, dass ich einen Stuhl für dich reserviert habe und einen Kaffee

00:39:10: und ein Brötchen. Wir machen die Salons immer morgens. Und deshalb gibt es nicht so viel,

00:39:15: immer nur Kaffee und Cressin. Und die Salons in eurem Klub, das richtet jedes mal eins der

00:39:21: Mitglieder aus. Das heißt, er hat dann ganz oft zu Gast in Unternehmen oder in Locations, die der

00:39:27: Unternehmerinnen und Unternehmerinnen ausgesucht hat für diesen Event. Das ist für den Morgenstatt,

00:39:30: also immer so ein bisschen Frühstück-like. Ja, also von 9 bis 10, aber weil es immer nur eine Stunde

00:39:35: ist, ist keine Zeit für Frühstücken. Was für den Gastgeber praktisch ist, da muss er nicht so. Gibt

00:39:39: einen Kaffee und ein Brötchen vielleicht an Saft. Auf die Hand so. Tankstellenfrühstück. Kaffee,

00:39:45: croissant, aber es ist eh zu hektisch und jetzt richtig zu früh. Da gibt es natürlich auch kein

00:39:48: Vortrag oder irgendwas anderes. Ist es ein nettes Beisammensein für eine Stunde? Ja, nicht so net. Also

00:39:52: es ist sehr hart durchformatiert. Also wir haben ja ein bisschen ja diese Veranstaltung generell

00:39:57: gehen und wir haben über 15 Jahre das System so verfeinert, dass wir inzwischen meiner Meinung

00:40:02: auch das Optimals der Netzwerkformat gebaut haben. Wie muss ich mir das vorstellen, so eine

00:40:05: Veranstaltung? Du musst dir vorstellen, gehen wir mal von der Problemlage. Meistens gibt man auf

00:40:09: Netzwerkveranstaltungen, um neue Beziehungen kennenzulernen, die dich beruflich oder privat

00:40:13: weiterbringen, also irgendwelche Probleme für dich lösen und zweitens bestehende Beziehungen zu

00:40:17: vertiefen. So und das kostet dich ja meistens zwei, drei, vier Stunden und das nimmst den Kauf,

00:40:23: weil anders geht es ja nicht. Und wir machen das in einer Stunde, sagen wir anderthalb,

00:40:27: du kannst ja da noch bleiben, aber um neun sagen wir hallo, stellen den Gastgeber vor,

00:40:31: guck mal was ist das hier für ein Ort? Also gerade im Franzklub zum Beispiel,

00:40:34: dann sagen wir, was ist eigentlich der Franzklub, wen gehört denn der, wer ist hier der Chef? Dann

00:40:38: hast du den Chef von dem Club kennengelernt, kennst den Hintergrund, kennst einen neuen Ort in der

00:40:42: Stadt. Dann stellen wir die Gäste vor, wir haben immer Gäste dabei, damit das nicht so zum

00:40:48: Stammtisch wird. Netzwerke ist wie ein Biotop, wenn da kein neues Wasser reinfließt, fängt

00:40:53: es an zu stinken. Gäste immer die externen, also die fünf bis zehn externen, die dabei sind,

00:40:57: bei den 15 60 Mann Event werden kurz vorgestellt, namentlich. Damit die sich nicht, wie bei allen

00:41:01: anderen Events, so als Außenseiter fühlen, so da hinten sind die Leute, die sich schon alle kennen

00:41:05: und ich stehe hier draußen, nee, umgekehrt, eine Gemeinschaft ist dann stark, wenn sie

00:41:10: Leute schnell integrieren kann, gilt übrigens auch für Deutschland. Migranten sind das Problem,

00:41:15: die Nichtintegration von Migranten sind das Problem und das trainieren wir. Also als Gast wirst du

00:41:20: innerhalb von, ich weiß nicht, vier, fünf Minuten, dich fühlen wie in einer italienischen

00:41:23: Familienfeier. Also es gibt keine Chance, dass du alleine stehst bei uns. Ihr trainiert ja aber

00:41:27: auch die Unternehmer und die Unternehmer und die Gäste, ihr sorgt dafür, dass es ein Wohlfühl-Event

00:41:32: ist, wo niemand danach rausgeht und sagt, ich war jetzt zwar da, habe eine Stunde in der Ecke gesteimt,

00:41:35: ich habe keinem unterhalten, ihr wisst, wie man Events macht und wie man Netzwerke. Ja,

00:41:38: ja, also das passt nicht bei uns und wie gesagt, da ist eine Italienerin ist die Chefin, also

00:41:43: du fühlst dich da wie in einer italienischen guten Café. Also du wirst da, du kannst da nicht bei

00:41:49: der Seite stehen und zugucken, es wird nicht passieren, du wirst da reingesaugt. Weil die

00:41:53: Mitglieder wissen, dass es ihre Pflicht ist, die Gäste reinzusaugen. Also wir machen einen richtigen

00:41:57: Theater, wenn Mitglieder in den Klicken rumstehen und Gäste dann alleine stehen, dann gibt es Ärger.

00:42:01: Aber jetzt ohne auszuhofern, als Gast wirst du dann vorgestellt und dann teilen wir auf in Gruppen,

00:42:07: die so maximal 15 Leute sein dürfen und es gibt eine Salonfrage. Angelehnt an die

00:42:13: Berliner Salon Tradition des späten 19., frühen 20. Jahrhunderts, wo sich Menschen aus unterschiedlichen

00:42:18: Gesellschaftsgruppen trafen, über ein Thema zu sprechen. Die Salonfrage kann sein ganz privat,

00:42:24: was die Geschichte deines schlimmsten Berliner Party-Absturzes, kann aber auch sein, was hast

00:42:31: du aus der Berliner Geschichte für dich gelernt? Oder was ich dich vorhin gefragt habe, wenn du auf

00:42:36: einmal Bundeskanzlerin werden würdest und du müsstest heute eine Ansprache halten über die

00:42:42: drei Entscheidungen, die du treffen wirst. Was sind diese drei Entscheidungen? Also wir versuchen

00:42:46: wirklich beide Sachen zusammenzubringen, das Berliner Lebensgefühl, aber auch Zukunftsvisionen.

00:42:50: Weil Berlin war immer eine Stadt, die Zukunftsvisionen hatte. Das ist quasi der Spirit der Stadt,

00:42:56: das ist der Treibstoff dieser Stadt, dass Menschen aus aller Welt hergekommen sind,

00:42:59: weil sie in ihrem Dorf zu viel waren. Weil in ihrem Dorf alle gesagt haben, du spinnst.

00:43:04: Solche Leute kommen nach Berlin und diese Leute denken immer in Zukunft, was kann ich morgen

00:43:09: machen, wie kann ich ein Problem lösen und je größer das Problem, desto mehr Spaß haben

00:43:13: die Berliner dran. Ist ja lustig, dass du uns ansprichst. Meine Freundin hat diesen euren Spruch,

00:43:16: die sagt immer meine Oma ansprichert, sie mir gesagt, du bist verrückt, du musst nach Berlin.

00:43:19: Du musst nach Berlin. Unglaublich. Und das ist die Tradition dieser Stadt. Dann behauptet man,

00:43:23: Berlin hat keine Tradition, nur weil wir keine Lederhosen tragen wie die Bayern. Das stimmt

00:43:27: aber nicht. Berlin hat eine Tradition und diese Tradition heißt Zukunft und die wird getragen

00:43:31: von dem Unternehmergeist dieser Stadt. Wusstest du, dass fast alle Brücken in der Innenstadt

00:43:36: privates Unternehmertum waren? Fast jede Brücke, also Michael Kirchbrücke, Janowitz Brücke,

00:43:41: all diese Brücken, das waren private Aktiengesellschaften, die über Maud referenziert wurden, weil das

00:43:46: Land Berlin ist nicht hingekriegt hat, Brücken zu bauen. Diese Stadt wurde auf Unternehmergeist

00:43:50: gebaut und das wurde nur irgendwann vergessen, haben im Zweiten Weltkrieg, weil man gesagt hat,

00:43:54: wie gesagt, Ruhe leise, wir zahlen, ihr haltet die Schnauze, ihr haltet euch zurück. Berlin ist

00:44:00: eine Stadt, die hat das Unternehmer-Tum quasi erfunden. Berliner wollen immer nach vorne und

00:44:06: das Geile an Berlin ist, Berliner haben keine Angst vor großen Problemen. Die sagen, oh, das

00:44:10: Problem ist ja mega groß, lass mal drüber reden, wie man das lösen kann. Deshalb denkt man mal,

00:44:13: Berliner sind Spinner, aber das liegt nur daran, weil wir auch uns um Weltprobleme gerne mal kümmern.

00:44:18: Sehr mutige Ruffa-Stadt auch. Genau, schön zusammengefasst, nicht so lange wie ich, das war

00:44:24: kurz, genau so. Ja, ich werde dir bezahlt für kürze, weißt du? Ja, ist gut. Und das machen wir bei

00:44:31: außergewöhnlich Berlin. Also die Idee dieses Netzwerks ist, die Leute zusammenzubringen,

00:44:35: die in ihrer Branche, die verrückten sind, die die Zukunft dieser Stadt im Auge haben und die aber

00:44:40: die Gegenwart auch genießen wollen. Also macht ihr schon seit 15 Jahren. Das ist wahrscheinlich

00:44:44: die verdammte Woche immer am Morgen um 9 bis 10 ist die Hölle. Genau, jede verdammte Woche.

00:44:51: Früher hast du täglich events gemacht. Jetzt einmal die Woche ist ja schon großer. Aber eigentlich

00:44:56: ist es ja gar nicht mehr euer Unternehmen. Ja, weil genau, weil jetzt reden wir mal über die Zukunft.

00:45:01: Pandemie kommt, außergewöhnlich Berlin boomt, weil wir herausgefunden haben, dass man sich selbst in

00:45:06: der Pandemie treffen durfte, mit bis zu 50 Leuten draußen. Das heißt, ich habe durchgezogen,

00:45:11: gerade in solchen Krisenzeiten muss sich die Zivilgesellschaft in der

00:45:17: Netzwerken treffen, um sich abzustimmen, um sich zu koordinieren, weil die Vollidioten,

00:45:21: die Extremisten links und rechts treffen sie auch. Ergo haben wir uns getroffen und sein

00:45:24: Netzwerk boomte. Wir hatten eine Schlange vor der Töviesberghain, also alle wollten rein.

00:45:28: Und dann stellt sich die Sinnfrage. Dann stehst du auf einmal davor und denkst Mist,

00:45:34: all das, wofür ich gekämpft habe, ist jetzt da. Das Netzwerk ist erfolgreich, alle finden es toll.

00:45:39: Und jetzt, kennst du auch der Situation, oder? Wo du magst, okay, jetzt habe ich eigentlich alles

00:45:43: erreicht. Dieses Gefühl, nee, ich weiß nicht. Also ich sage, ich predige auch immer, du musst

00:45:48: zurückgucken und du musst auf das Erreichte auch sehr stolz sein. Ich glaube, ich habe einen extrem

00:45:53: guten Ruhepuls. Also ich wach glücklich auf morgens, ich bin tagsüber glücklich, schlafen abends

00:45:57: auch sehr glücklich ein. Das habe ich für mich hinbekommen. Aber irgendwie ist da innen drin

00:46:01: noch ganz viel Feuer und ganz viel Motivation, weiter nach vorne zu gehen. Aber ich habe ja das

00:46:05: große Glück, auch über den Podcast hier ganz schlauen Leuten zuzuhören, die auch oft ein

00:46:09: Ticken älter sind, letztlich vielleicht auch ein Ticken erfahrene, einfach auch. Und dann nehm ich

00:46:12: eine ganze Menge mit und das, was ihr gemacht habt ja auch, erzählst du gleich mit der Stiftung.

00:46:16: Das finde ich super spannend als Ansatz, weil du ja auch propagierst, dass das richtige Freiheit ist.

00:46:22: Und da halte ich eine ganze Menge von, das höre ich euch da. Von daher, erzähl mal weiter.

00:46:25: Nehmen wir dich mal als Beispiel, dann komme ich zu dir eigentlich in Antwort. Du bist jetzt in

00:46:30: einer Ebene, wo du so viel erreicht hast, wie du es dir früher vielleicht nicht vorstellen könnt.

00:46:34: Auf jeden Fall. Und in so einer Situation ist dann die Frage, zu welcher Größe könntest du dich

00:46:40: eigentlich entwickeln? Als Mensch. Wie groß könntest du eigentlich sein, wenn du dich befreien

00:46:46: würdest von dem Gedanken, dass du was tun musst, also dass du jetzt den Umsatz steigern musst oder

00:46:49: den Gewinn steigern musst? Weil musst du nicht mehr. Du musst einfach nicht mehr. Dein Laden ist

00:46:54: so erfolgreich, also wenn ein bisschen dich googelt, weißt du bist ein sehr erfolgreicher Unternehmer.

00:46:58: Du könntest sagen, ich fahr jetzt ein bisschen, na, ich mach ein bisschen mehr Kayak. So,

00:47:03: ich mach ein bisschen mehr Stand-up Padling und ein bisschen mehr Sonnenuntergang und könntest du.

00:47:07: Aber meine These ist, du hast noch nicht das Ding gefunden, was so groß ist,

00:47:11: das ist dich wieder Trigger. Deshalb musst du einfach weiter deinen Unternehmern.

00:47:14: Vielleicht ist es dieser Mittelstass. Vielleicht ist es der Podcast,

00:47:16: vielleicht ist der Podcast, von dem wir noch in Hollywood hören werden.

00:47:19: Und ich muss auch sagen, wir predigen wirklich und das von Anfang an und vielleicht ist es auch

00:47:24: deswegen, dass ich noch nicht an diesem Punkt bin. Wir haben das noch nie fürs Geld gemacht.

00:47:29: Also ich habe den inneren Anspruch, ein guter Unternehmer zu sein. Ein großer Bruder,

00:47:33: das ist Herr Bankkaufmann, das heißt, ich habe sehr gelitten den ersten Jahr, wo wir zusammen waren.

00:47:35: Als Unternehmer, aber wir sagen auch immer, ganz klar ist Credo hier, wir schaffen lieber die Arbeit

00:47:40: nicht mit dem besten Team der Welt, als die Arbeit zu schaffen mit einem mittelguten Team.

00:47:46: Und das ist, wir haben ja Leute, die sind seit 15 Jahren dabei, das ist mein Unternehmen zu 100%.

00:47:51: Also ich schraub mich jeden Morgen aus dem Bett, vernachlässige meine Familie und alles,

00:47:55: was dazu gehört, da die Mitmenschen, meine Freunde, die ich ja mein Herz eingeschlossen habe,

00:48:00: um meinen Traum hier zu verwirklichen. Also das, was ich mir hier gebaut habe,

00:48:03: ist quasi mein persönlicher Traum. Und deswegen gibt es, das habe ich auch immer gestürzt,

00:48:07: wenn ich ein Unternehmen verkauft habe und auf einmal hat es RTL quasi über einem Gutscheinedeh.

00:48:11: Herr Seidel, wir brauchen ein Businessplan. Und dann sitzt du da und jemand anders diktiert

00:48:14: dann ein Businessplaner, ich bin auch Geschäftsführer. Wir können das jetzt alles so reinschreiben,

00:48:18: aber das ist nicht der Plan, den ich gehabt hätte. Ihr seid der Eigentümer des Unternehmens,

00:48:21: ihr könnt machen, was ihr wollt, aber das ist nicht mein Plan. Wir können auch 15 FTS-Plan,

00:48:26: neue Mitarbeiter im neuen Jahr, die werden wir eh nicht bekommen. Wir sind in Berlin,

00:48:30: das ist super kompetativ. Und deswegen haben wir, wir machen hier keine Businesspläne,

00:48:33: niemals. Wir versuchen aus jedem einzelnen Tag das Beste rauszuholen. Er wird immer anders,

00:48:38: als wir uns das vorstellen. Aber wir versuchen aus jedem Tag das Beste rauszuholen. Das heißt,

00:48:43: ich kann dir heute nicht sagen, ob wir irgendwann 500.000 oder 10.000 Mitarbeiter sind, interessiert

00:48:48: mich aber auch nicht wirklich. So durft es klingt, der Weg ist hier das klare Ziel.

00:48:52: Übrigens, sehr Berlin, insofern ist Berlin eine sehr buddhistische Stadt. Ja. Wie du sagst,

00:48:58: ich möchte das heute genießen mit einem geilen Team und dabei großartige Sachen machen und

00:49:04: auch Erfolg haben. Aber meine Prämisse ist, es muss mir dabei gut gehen, es muss irgendwie,

00:49:08: mein Traum muss mir wirklich gut gehen. Alle muss es dabei gut gehen. Und deshalb ist Berlin

00:49:12: eine buddhistische Stadt, eine buddhistische Unternehmertumsstadt, lustigerweise. Aber ihr habt

00:49:17: das ja jetzt dann quasi, ihr habt da wirklich einen Schlussstrich gezogen, ihr habt diesen Erfolg

00:49:21: in eine Stiftung gepackt. Ja, weil wir, du hast gerade von Traum gesprochen,

00:49:26: von Jada und ich saßen dann zusammen und sagen, was ist eigentlich unser Traum? Und in der

00:49:29: Pandemie hat man schon ein bisschen Zeit nachzudenken und wir dachten, okay, ist der Traum

00:49:32: jetzt ein regionales Netzwerk zu machen? Und ich dachte mir, naja, eigentlich finde ich

00:49:34: mich schon ein bisschen geiler. Also eigentlich möchte ich schon so ein bisschen, ich hab von

00:49:38: James Bond gesprochen, also ich möchte schon morgens aufstehen und denken, ich rette die

00:49:41: Welt jetzt mal so. Und dann dachte ich mir, okay, wenn wir das jetzt mal ernsthaft nehmen,

00:49:46: was müsste denn passieren, damit wir die Welt retten? Also in welcher Liga können wir

00:49:50: dann gespielen, wenn wir mal so richtig groß denken, richtig, richtig, richtig groß, ohne

00:49:54: dabei Angst zu kriegen? Und dann dachte ich, naja, also so auf UN finde ich schon eine

00:50:00: Dimension, der Berlin mitspielen kann. Find ich jetzt wirklich, Berlin hat so viel Mist

00:50:04: in der Geschichte erlebt und selbst verursacht auch, dass ich finde, wir sind so einer der

00:50:07: Erwachsenen im Raum. Berlin hat jeden Scheiß schon mal ausprobiert, inklusive Faschismus

00:50:11: und Populismus und so. Wir haben es gelernt und wir sind eigentlich jetzt schon ein paar

00:50:17: zivilisatorische Stufen weiter. Wir wissen, dass ein Bier und ein Joint im Mauerpark eventuell

00:50:21: besser sein kann als ein Champagnom Ritzkaden. Wir können aber auch Ritzkaden. Ergo war

00:50:25: die Überlegung, was müssen wir machen, damit wir da hinkommen? Dass wir so richtig mit

00:50:28: den Erwachsenen spielen dürfen, dass also Antonio Guterres uns als Gesprächspartner empfindet.

00:50:32: Und dann haben wir gesagt, okay, weißt du, was, wir schmeißen einfach alles in die Stiftung.

00:50:36: Wir verschenken jetzt einfach alles. Und so haben wir das, das Netzwerk ist eine GmbH-Coca-Gee.

00:50:41: Wir haben Stiftung errichtet und die Anteile der GmbH-Coca-Gee 100 Prozent in die Stiftung

00:50:46: übertragen. Ich hatte noch ein Weiterbildungsinstitut, was Networking unterrichtet hat, wie baue ich

00:50:50: die Netzwerke, wie optimiere ich meine Netzwerke für Firmen meistens? Da hast du auch sehr

00:50:54: gute Kunden gehabt bis hin zu DAX-Vorständen. Ja, das waren von Porsche, Deutsche Bahn,

00:50:59: Credit Suisse. Die hast du eins zu eins beraten? Ja, ja. Da saß er mit den Leuten und haben

00:51:03: denen erzählt, warum es nicht so läuft bei ihnen. Aber kochen auch noch alle mit Wasser,

00:51:07: ne? Ja. Okay. Und die kochen nicht mal gut mit Wasser. Es ist egal. Jedenfalls haben wir

00:51:12: auch das alles reingeschmissen und haben dann eine Stiftung errichtet. Und das Ziel dieser

00:51:17: Stiftung ist Berlin zur Welthauptstadt der Nachhaltigkeitswirtschaft zu machen. Also

00:51:20: Berlin als den Standort, der beweist, dass es möglich ist, die Menschen zu retten. Und

00:51:24: zwar ohne Kriege, ohne Diskussion, sondern einfach nur mit Innovationen und Vorwärtsdenken

00:51:29: und wirtschaftlicher Dynamik. SDG 17 heißt das übrigens, Partnerships for the Goals. Also

00:51:35: SDG 17, die SDGs, muss ich dir erklären? Ja, muss ich dir erklären. Nicht nur mir auch

00:51:39: dazu heran zu schauen. Also man muss sagen, die Vereinten Nationen sind so richtig scheiße

00:51:43: im Marketing. Ja. Also so richtig schlecht. 2015 haben sich die alle mal zusammengesetzt

00:51:48: und gesagt, was müsste eigentlich passieren, damit die Menschheit nicht den Bach runtergeht?

00:51:51: Rausgekommen sind 16 Nachhaltigkeitsziele, also Sustainable Development Goals, SDGs. Das

00:51:58: sind so Sachen wie, na ja, wir müssten also erstmal Frieden auf der Welt haben, SDG 16

00:52:02: ist das, glaube ich, es muss starke Institutionen und Rechtsstaat geben, keiner darf mehr

00:52:06: hungern, Bildung für alle und so weiter. Gender Equality ist SDG 5. Das sind so was wie die

00:52:11: Milestones zur Rettung der Menschheit. Damit man weiß, worauf arbeiten wir eigentlich hin.

00:52:16: Und dann haben sie festgestellt, ja das wird aber das nicht klappen, wenn wir es nicht

00:52:18: schaffen, dass mal der Klimaaktivist mit dem Industriemenschen redet. Weil nur zusammengeht

00:52:23: das. Wir brauchen Netzwerke, wir müssen crosssektoral denken. Raus aus den Bubbles. Also haben

00:52:28: sie noch eins dran geflanscht, SDG 17. Private Dynamik, um die großen politischen Ziele voran

00:52:35: zu treiben. Das heißt, wir reden wirklich von großen Zielen wie Erdeinwärmung, zum Beispiel

00:52:40: Engiwender. Genau. Und die Erkenntnis ist, wir werden das alles nur hinkriegen, wenn wir

00:52:45: unternehmerische Ressourcen damit nutzen. Wenn also privates Kapital, private Dynamik,

00:52:51: private Inspiration rein in die großen globalen Ziele. Das können ich die Regierung und das

00:52:56: hat die UN gesagt. Also finde ich ganz logisch eigentlich. So, wir Berliner wissen, was es

00:53:01: heißt, wenn die Politik nicht funktioniert. Und das ist das Ziel der Stiftung. Wir möchten

00:53:05: gerne überall weltweit Unternehmertum triggern, sich auf die großen Probleme zu schmeißen.

00:53:10: Thema Wasserstoff zum Beispiel. Dafür gibt es ein neues Netzwerk. Was ist das? Einmal

00:53:13: außergewöhnlich Berlin. Aber in der Stiftung ist, glaube ich, noch ein neues Netzwerk.

00:53:16: Ja, ja. Aber außergewöhnlich Berlin haben wir angefangen. Wir haben gesagt, hey Leute,

00:53:19: Welt retten, yeah, let's go. Berlin wird global impact capital. Und viele haben gesagt, hey,

00:53:23: super. Aber ein paar anderen haben gesagt, hast du sie jetzt noch alle geräumt? Ich stelle

00:53:27: mir gerade in Berlin da mittel, stell ihn nach vorn. Ich wollte hier mit ein paar Leuten

00:53:30: unterhalten über, was wir gerade miteinander kommen. Kannst du mal runterkommen? So. Und

00:53:35: nachdem wir uns dann ein paar mal angesagt haben, was habt ihr genommen, haben Jarl und

00:53:39: ich dann entschieden, okay, wir müssen, niemand in Berlin möchte gezwungen werden. Ergo haben

00:53:43: wir gesagt, wir machen ein separates Netzwerk, nenn das GEEKA Global Impact Citizen Alliance.

00:53:48: Also die Allianz aller Nachhaltigkeitswirtschaftsleute weltweit. Sind nach Tegel gezogen an den

00:53:54: alten Flughafen. Da sitzt nämlich schon so in dem einen der erhaltenen Lufthansa-Kago-Halle,

00:54:00: sitzen ein paar Leute, das heißt gut, wie so Land gut. Und da sitzen jetzt schon 26 Unternehmen,

00:54:05: die allmögliches Zeug mit Zukunft machen. Also so mit Neuer Landwirtschaft, Neue Energie,

00:54:11: Wasserstoff hatte ich gerade erwähnt und so. Und da sind wir hingezogen. Da sitzen Leute,

00:54:15: die das koordinieren, die daran forschen, wie tief. Da sitzen Firmen, die entwickeln.

00:54:20: Wenn du hingest, sieht aus wie ein riesen Baumarkt, die schrauben da an allmöglichen Zeug, was

00:54:24: Zukunftsschüssel ist. Deutsche Firmen oder internationale Firmen?

00:54:27: Deutsche Firmen. Berliner Firmen. Wenn du da bist, lernst du, dass Berlin jetzt schon

00:54:32: in der Zukunft eigentlich agiert. Aber der Rest Berlin ist auch eigentlich mitgekriegt

00:54:36: hat. Weil Berlin ja eigentlich auch ein mega Zugriff hat auf internationalen Talente. Weil

00:54:40: jeder, der eine Firma hat international die Große, der Berlin will unter einen Standort

00:54:43: haben. Wir erfüllen das eigentlich alles. Es gibt Gründe. Berlin hat einen der größten

00:54:47: Wissenschaftsstandorte der Welt. Wir haben, glaube ich, alle einen Studierennamen, glaube

00:54:51: ich, 180.000, also junge Leute, die ihr noch vorwärts wollen. Berlin hat eine der stärkste

00:54:56: Start-ups in der Welt. Und die meisten dieser Start-ups wollen irgendwas mit Zukunft machen,

00:55:01: weil sonst kommen sie nicht in den Club in Friedlichsein rein. Das heißt, also wenn du

00:55:04: Rocket Internet bist, ist nicht gut an der Bar. Das heißt, ein Drittel aller Berliner Start-ups

00:55:09: sagt von sich, sie machen etwas mit Nachhaltigkeit. Also mit Innovationen, um Nachhaltigkeitsthemen

00:55:14: zu bedienen. Und dazu hat Berlin dann auch noch das richtige Mindset. Dieser Klimafolksentscheid,

00:55:21: Berlin Klimaneutral machen, klar war das Bullshit, klar kriegen wir das nicht hin. Aber 450.000

00:55:25: Leute haben trotzdem Jahr gemacht. Ja, komplett irre. Finde mal eine Stadt, wo 450.000 Leute

00:55:31: ein Kreuzchen bei einer Sache machen, die eine komplette Utopie ist. Berlin ist eine

00:55:34: Stadt, die so geil ist, dass die Leute sagen, hey, wird nicht klappen, lass uns machen.

00:55:38: Und deshalb sind wir noch Tegel gezogen und deshalb wollen wir Berlin zur Welthauptstadt

00:55:41: und der Nachhaltigkeitswirtschaft machen, weil unternehmerisch ist das meiner Meinung

00:55:44: auch der richtige Weg. Weil wir brauchen uns nicht mehr um verbrenner Autos kümmern

00:55:49: und um Dinge, die die Vergangenheit sind. Wir müssen gucken, wo arbeiten die Chinesen

00:55:55: dran und wo wird der Next Step sein und wir müssen uns gleich auf den nächsten Schritt

00:55:59: schmeißen. Wir müssen quasi eins vom Wind segeln. Und das Netzwerk ist wieder ein Berliner,

00:56:03: ein deutsches Netzwerk oder? Ja, so ich guck raus. Ich bin so begeistert von dem Ding.

00:56:07: Oder ist komplett international. Ist komplett international. Okay, also ihr connectet auch

00:56:10: quasi das Startup aus Afrika, mit dem Startup in Berlin und London, wo auch immer auf der

00:56:14: Welt. Der Zugang dort findet auch wieder über Förderer statt. Sucht ihr euch die Mitglieder

00:56:19: aus? Wie muss mir sowas vorstellen? Also das ist natürlich dann online. Wir machen

00:56:23: monatliche Treffen und genau wie du sagst, bei diesen monatlichen Treffen sind dann Leute

00:56:27: aus der ganzen Welt, die sich zuschalten und wir sagen denen immer, denk nicht an dich,

00:56:31: denk an die Gemeinschaft. Hilft den anderen, weil wenn alle allen helfen, ist ja auch dir

00:56:35: geholfen. Und wir kuratieren das und schmeißen die Narzisten raus, was wir von Berlin gelernt

00:56:40: haben, von außergewöhnlich Berlin. Wir versuchen also den Berliner Spirit jetzt weltweit zu

00:56:43: verbreiten, dass wenn jemand kommt und sagt, ich habe ein Projekt, kannst du mir helfen,

00:56:48: dass man erstmal Ja sagt, auch wenn du gerade nichts davon hast. Und das Ding bauen wir

00:56:52: gerade. Und das scheint auch erfolgt zu haben. Also die Berliner strahlen aus, egal wo du

00:56:58: weltweit unterwegs bist, alle lieben Berlin. Und gerade wenn du mit Unternehmern und Unternehmern

00:57:02: zu tun hast, wenn du sagst, ey, du machst was, du gründest gerade eine Firma, kann ich dich

00:57:08: nach Berlin einlagen, alle sind begeistert. Ja, das ist wirklich Wahnsinn. Aber selbst

00:57:12: wenn du im Vegas am Pokerisch sitzt und die Gespräche anfangen und so, wo kommst du her,

00:57:15: Berlin, denn es ist keiner am Tisch, der sagt, bist du. Und weißt du warum? Weil egal wie

00:57:19: reich du bist, dir fehlt immer irgendwas. Die Leute suchen immer irgendwas. Ich habe so

00:57:24: viele Millionäre getroffen, die sind meistens nie ganz glücklich und ruhen nicht in sich.

00:57:27: Die sind immer noch getrieben von etwas. Und Berlin hat das Versprechen, diese innere

00:57:34: Unruhe aufzulösen. Weil in Berlin kannst du einfach du sein. Ja. Da musst du nicht

00:57:39: mit dem Porsche kommen, du kannst zu Fuß kommen. Und das kannst du schon sehr lange. Und

00:57:43: das kannst du schon sehr lange. Und deshalb gibt Berlin gerade den Erfolgreichen dieser

00:57:47: Welt das Versprechen, dass sie hierhin zu Hause finden. Und Berlin ist der Standort für

00:57:51: weltweites Unternehmertum. Hat die Berliner Verwaltung noch nicht so verstanden, ist ja

00:57:56: aber auch nicht schlimm, weil wir machen das jetzt. Deswegen ist ja Berlin wie Berlin

00:57:59: ist. Berlin ist Berlin. Das hat das mit euch gemacht. Das ist ja ein sehr mutiger Schritt.

00:58:03: Du hast auf fast Unternehmensfunktioniert, du kriegst ein gutes Gehalt. Du hast ja

00:58:07: trotzdem Zugriff auf echt tolle Menschen. Ihr habt ja diese kuratierte Gruppe selber

00:58:10: auch gebaut. Also du bewegst dich ja jede Woche auch in den Menschen, die du selber magst.

00:58:14: Jetzt überträgst du alles in eine Stiftung und willst nur Gutes tun. Das müsste dich

00:58:18: eigentlich als Mensch, müsstest dir die Chance geben, unglaublich zu wachsen. Weil du bist

00:58:23: ja nicht der Unternehmer. Du bist jemand, der ein völliges Neutrum ist. Der sagt, ich

00:58:27: habe nichts davon. Vor allem nicht monitär. Genau. Meine Macht wächst dadurch nicht,

00:58:30: sondern ich kann mich wirklich darauf konzentrieren, Gutes zu tun. Ja, das fühlt sich an wie

00:58:34: fucking James Bond. Du stehst morgens auch und sagst, wenn ich heute gut arbeite, habe

00:58:37: ich eventuell Millionen von Menschen geholfen, ein besseres Leben zu führen. Ich könnte

00:58:41: heute mit Joe Biden zusammensitzen und sagen, du arme Sau kümmerst dich um Daily Business.

00:58:45: Ich kann mich um die großen Dinge kümmern. Das fühlt sich befreit an. Das fühlt sich

00:58:51: sinnvoll an und es fühlt sich vor allem ruhig an. Du merkst, ich muss mich nicht um den

00:58:58: kleinen Scheiß kümmern. Wenn die AfD jetzt immer mehr Prozente kriegt, ist blöd, aber

00:59:04: wird mich auf dem Weg nicht beunruhigen. Weil wir haben größere Ziele. Das bringt dich

00:59:07: nicht von deinem Weg ab. Das bringt mich nicht von meinem Weg ab. Ich bin ein Dezug, der in

00:59:11: Richtung Zukunft fährt. Da wird mich nichts stoppen, abhalten oder bremsen und ich nehme

00:59:15: Berlin mit. Was hast du? Du hast ja einige Niederlagen trotzdem gehabt, vermeintliche Niederlagen

00:59:20: als Unternehmer. Wie bist du damit umgegangen? Was kannst du zuhören, zuhören, empfehlen,

00:59:24: wie man damit umgeht? Hast du einen Weg für dich da entdeckt, der ganz gut geholfen hat?

00:59:28: Ja. Rumjaman ist deshalb unfair den anderen gegenüber. Weil du hast ja nur deshalb eine

00:59:35: Niederlage, weil du was probiert hast, was anderen nicht probieren. Und wenn du jetzt

00:59:39: diese Fähigkeit nicht nutzt, die Erfahrungen, die du gemacht hast, die Energie, die du

00:59:43: hast, die Kreativität, die du hast, wenn du das nicht einsetzt, ist das Verrat an

00:59:47: den anderen. Also du bist alles auch an Erfahrung. Du hast quasi eine Erfahrung mehr gemacht

00:59:52: als alle anderen jetzt nutzige Fälle. Ja, du bist jetzt Trainer, hilfst den anderen

00:59:56: besser zu spielen. Du hast eine Verantwortung gegenüber den anderen und komm mal mal zum

01:00:00: Ursprung des Unternehmertums. Unternehmen heißt ja, dass es ein Problem gibt und du

01:00:05: nicht wartest, dass jemand anderes es löst. Und alle denken immer, die Leute wollen sich

01:00:09: reich machen. Aber das ist ja nur der Nebenaspekt. Also wenn du ein Problem löst, was möglichst

01:00:14: vielen Menschen ein großes Problem darstellt, dann geben die dir natürlich auch was. Und

01:00:18: das ist auch völlig in Ordnung. Aber das heißt, je größer das Problem, desto größer

01:00:22: die Chance für dich. Und es gibt ein paar Menschen auf dieser Welt, die in der Lage

01:00:26: sind, Probleme zu lösen, die richtig groß sind. Und wenn du das nicht machst, obwohl

01:00:31: du die Fähigkeit hast, ist das Verrat an den anderen. Verschwendung auch. Deshalb, wenn

01:00:34: du eine Niederlage hast, klopft dir den Staub vom Ärmel und steh wieder auf und leg los.

01:00:39: Das ist deine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft. Das ist für dich extrem gut.

01:00:43: Jetzt hast du ja eine ganze Menge Unternehmer kennengelernt in deinem Leben. Also wirklich

01:00:47: viele. Hast du dabei irgendeine Eigenschaft entdeckt? Vielleicht ist auch Berliner Unternehmen

01:00:52: sehr eigen, wo du sagst, das stelle ich irgendwie bei ganz vielen Unternehmern fest. Wenn diese

01:00:56: Eigenschaften sehr stark ausgeprägt sind, dann funktioniert es meistens ganz gut.

01:01:01: Ja, also erstens eine hohe ADAS-Dichte. Ja, würde ich sagen, definitiv.

01:01:05: Es sind Ausnahme. Es sind Ausnahme.

01:01:08: In irgendeiner Art und Weise. Talente, wie auch immer. Genau. Irgendwas haben die EU.

01:01:13: Und sind meistens getrieben von ihrer Idee im Traum oder wie auch immer und können

01:01:17: halt nicht abends gemütlich den Spaziergang durch den Park machen. Weil es ist den Scheiß

01:01:20: egal, dieser blöde Park. Ich habe da was zu tun, ich will vorwärts, ich will. Das heißt,

01:01:25: das was den anderen Leuten oft auf den Sack geht, ist die Gemeinschaft der Unternehmerinnen

01:01:31: dieser Welt. Dass sie halt keinen Mehrwert empfinden, wenn sie aber nichts tun. Sondern

01:01:37: dass sie ein bisschen getrieben sind. Wie gesagt, das geht anderen manchmal ganz schön

01:01:40: auf den Keks, aber das habe ich bei allen gesehen.

01:01:42: Und das merkt ihr jetzt ja auch bei eurem neuen Netzwerk quasi. Das sind ja trotzdem

01:01:46: alles Getriebene. Ja.

01:01:47: Nur die haben natürlich einen ganz starken, das ist kein monetäre Antrieb. Die haben

01:01:51: einen Problemlösungsantrieb, der Millionen oder Milliarden von Menschen hilft.

01:01:55: Sie haben eine Mission. Ja.

01:01:56: Und die lässt sie nachts aufgeregt aufstehen und denken, wo ich möchte wieder loslegen,

01:02:01: warum muss ich jetzt schlafen. Und das finde ich aber auch sehr sympathisch, weil am Ende

01:02:06: kann man sagen, die meisten Leute, die man als Unternehmer oder Unternehmerin sieht,

01:02:11: sind eigentlich großgewordene Kinder. Ja.

01:02:13: Die haben sich das innere Kind erhalten. Und das finde ich als Zeichen der Freiheit in

01:02:18: der Gesellschaft, die versucht, alle möglichst schnell Erwachsen zu machen.

01:02:21: Ich finde diesen Turn auch sehr, sehr spannend. Ein Freund von mir war mal auf der Konferenz,

01:02:25: wo Bill Gates damals quasi gesagt hat, er macht das die Foundation und Kona, sitze

01:02:28: unabhängig davon, ob er Bill Gates mag oder nicht. Aber die Ansprache war quasi, saßen

01:02:32: die mächtigsten Menschen der Welt oder Vertreter von den mächtigsten Firmen der Welt. Und

01:02:36: die Ansprache war, wenn ihr glaubt, dass ihr hier sitzt, weil wir euer Geld brauchen,

01:02:40: habt ihr es komplett nicht verstanden. Wir haben selber genügend Geld. Geld ist nicht

01:02:44: der Antrieb. Wir brauchen euern Kopf. Wir brauchen die schlausten Typen der Welt, Menschen der

01:02:49: Welt, auf den Problem dieser Welt. Also es reicht nicht, Geld zu spenden. Wir brauchen

01:02:54: euren Einsatz. Und das ist ja schon, ich meine, umgibt es zu dich natürlich mit tollen Menschen,

01:02:58: die teilweise auch diesen ganzen kapitalistischen Schritt übersprungen haben. Das sagen, ich

01:03:04: habe mich noch nie interessiert. Das ist ja zum Schluss, ich kann Impfstoff empfinden,

01:03:06: da kann ich zu Minardär machen. Aber in dem Moment ging es nicht darum, Minardär zu werden.

01:03:10: Es ging darum, Forschung zu verändern, Impfen zu verändern, Wirkstoffe zu verändern.

01:03:15: Geld ist die Munition, mit der du schießt. Weniger militaristisch Geld ist das Mittel,

01:03:21: was du brauchst, um deine Ideen zu verwirklichen. Ich kenne fast keinen sehr, sehr erfolgreichen

01:03:25: Menschen, also finanziell erfolgreich, der das Geld für Luxusartikel, also der, wo er sagt,

01:03:30: oh jetzt bin ich aber glücklich, weil ich jetzt diesen Luxusartikel, meistens sind das

01:03:32: so neben Beispiel rein. Es geht darum, ich habe eine Idee, ich brauche das Geld, um diese

01:03:36: Idee zu verwirklichen. Also du wolltest ein Studio und hast Geld eingesetzt, um dieses

01:03:39: Studio hier zu bauen. Dazu braucht man Geld. Aber wahrscheinlich fühlst du dich am glücklichsten

01:03:44: Männern, an dem siehste ist und den Sonnenuntergang genießt.

01:03:46: Yes, und wir haben glücklichsten, wir haben morgen, morgens aufwachen, ich könnte einfach

01:03:49: tot liegen bleiben. Also für mich ist das immer sehr, ich kann mich wirklich an einen einfachen

01:03:54: Ding, glaube ich, jeden Tag auch ganz guter freuen und ich darf es ja auch nicht vergessen,

01:03:59: auch wenn wir reden auch über Politik, was funktioniert, was nicht funktioniert. Es ist

01:04:02: eben trotzdem so, ich weiß sehr genau, dass ich deswegen ein guter Unternehmer werden

01:04:06: konnte, weil es hier die Infrastruktur dafür gibt, weil Deutschland als Land sehr gut funktioniert.

01:04:10: Deswegen werden wir beide uns noch nie darüber unterhalten, ob ich auswandere. Das ist nicht

01:04:13: mein Thema, das löst auch kein Problem. Ich kann ja hier Probleme angehen.

01:04:16: Genau, du musst hier Probleme angehen. Du bist nun in dieser reiche Ecke der Welt geboren

01:04:20: und du hast nun ein paar erfolgreiche Hebeln in der Hebelle. Also es ist ein unglaubliches

01:04:24: Privileg, was ich auch meinen Kindern sage. Ihr habt das unglaubliche Privileg, nicht in

01:04:28: ein Bürgerkrieg reingegoren worden zu sein, nicht in ein Land, wo 20 Prozent der Kinder

01:04:32: sterben. Das ist ein unglaubliches Privileg, Bildung nahezu umsonst konsumieren zu können,

01:04:37: Zugang zu Internet, zu allen möglichen Dingen zu haben. Also ich finde, wir leben sehr privilett.

01:04:42: Wir machen leider nicht das draus, was wir machen können.

01:04:45: Genau, und wenn du dir mal anguckst, die Welt wartet auf ein paar gute Lösungen und ich

01:04:49: glaube fest daran, dass Berlin der oder einer der Standorte sein könnte, wo wirklich gute,

01:04:54: geile globale Lösungen herkommen können. Berlin kann das, wir haben hier AEG, noch die alten

01:04:59: Werke stehen, Gebäude. Hier war mal das Zentrum der Elektrotechnik. Also wir haben quasi dafür

01:05:04: gesorgt, dass heute überall alles blinkt und leuchtet. Das war Berlin. Deshalb gilt die

01:05:08: Funkausstellung in Berlin und nicht woanders. Das heißt, wir haben mal der führende Standort

01:05:12: für so Zukunftsschidt. Die ganze Pharmazie, die ganze Chemie, dass es heute künstlichen

01:05:17: Dünger gibt, liegt an Berlin. Dass die Menschheit, acht Milliarden Menschen gefüttert werden,

01:05:22: ist am Ende eine Berliner Erfindung. Also wir sollten mal auf den Schultern stehen lernen,

01:05:28: die diese Stadt uns bietet. Das ist das Erbe Berlins. Und das ist unsere Verantwortung

01:05:32: in dieser privilegierten Situation. Das war uns jetzt endlich mal jenseits von Spandorgreislich

01:05:37: bewegen und mal anfangen, an die Weltprobleme zu gehen. Weil das ist übrigens auch die

01:05:40: Wirtschaftsstrategie für Berlin. Weil dann geht es uns am Ende auch gut, wenn wir für

01:05:44: alle anderen die Probleme lösen. Ich lass euch mal loslegen und nicht immer diskutieren

01:05:49: über jeden Scheiß Friedrichsstrache, Fahrradzone oder nicht, ist mir wirklich völlig egal.

01:05:53: Wir kommen ganz langsam zum Ende. Sag mal, hast du für unsere Zürer, Zürerinnen noch

01:05:58: so eine Art Lifehack, wo du sagst, das habe ich im Alltag immer für mich angewendet. Ich

01:06:02: weiß, das machen irgendwie nicht alle. Ich habe aber gemerkt, das ist eine Abkürzung.

01:06:06: Die kann man durchaus gehen. Würde ich gerne weitergeben. Versuch mal in der Woche, mehr

01:06:10: als zehn Menschen miteinander zu vernetzen, um ihre Probleme zu lösen, ohne dass du was

01:06:14: davon hast. Das kann Verwandtschaft sein, es können Freunde sein, es können unbekannte

01:06:17: Menschen sein. Du musst halt bei unbekannten Gucken, dass das nicht solche Energiewampiere

01:06:21: sind. Das passiert mir manchmal. Ich vernetze falsche Leute, die sind dann erfolgreich und

01:06:24: denken, Mist, warum hast du das gemacht? Nee, nee, aber wenn du gute Menschen triffst,

01:06:29: von denen dein Instinkt glaubt oder deine Erfahrung, das sind gute Leute, versuchen

01:06:32: dann nicht immer rumzurennen wie so ein verzweifelter Jäger auf der Suche nach einem Kaninchen,

01:06:37: sondern versuchen, wie ein Investor zu handeln und überall um dich herum Leute miteinander

01:06:42: in Verbindung zu bringen, auf das ihre Sachen besser laufen. Langfristig gesehen baust

01:06:46: du so eine Kultur des Vernetzens und der gegenseitigen Hilfe und das ist das Netz, die Hängematte,

01:06:52: in der du in sehr schön liegen kannst. Du hast gerade das Energiewampiere reingeschmissen.

01:06:56: Kannst du dazu noch was sagen? Das finde ich ganz spannend. Na ja, unter zehn Leuten sind

01:06:59: immer zwei Arschlöcher, mindestens. Und die sind meistens sehr charmant, sehr nett und

01:07:03: super aktiv und man denkt, wow, ist ja toll und die entpuppen sich dann als die, der

01:07:08: Tropfen Schweröl in 1000 Liter Wasser sind. Die versauen dir alles, weil sie halt Leute

01:07:12: betrügen und Sachen saugen. Die gilt es zu identifizieren und nicht jeder hat wie ich

01:07:17: eine Jada an der Seite, die solche Leute riecht, die zerstören den Netzwerk und die musst

01:07:23: du rausschneiden und zwar schnell. Okay, also das ist auch eine 20-30% Quote, das ist auch

01:07:28: völlig normal. Ich bin auch jemand, der Energiewampiere ganz klar vermeidet, sondern der sagt,

01:07:32: möchte ich gar nicht in meinem bekannten Erfreundungskreis haben, bleib draußen und damit fahre ich extrem

01:07:37: gut. Muss man leider auch manchmal dann ein bisschen zähne zusammen bei, es sind Schultern

01:07:41: hochziehen und sagen, okay, ich mach jetzt diesen unangenehmen Anruf oder ich lade den

01:07:44: jetzt aussen und sage, du pass auf, du brauchst dich bei mir nicht mehr melden und so. Das

01:07:48: ist wichtig, um die guten Leute zu beschützen. Ja, das kann man oft mit 25 noch nicht,

01:07:53: aber je älternder Fahner man wird, macht man das dann auch und sagt, man kann auch eine

01:07:57: Freundschaft kündigen. Das macht es heutzutage relativ selten und aus der Mode gekommen,

01:08:01: aber das kann man durchaus machen und im Regelfall bringt es beide weiter, den einen

01:08:05: ein bisschen früher, den anderen ein bisschen später. Genau. Ja, kennt es dann auch, dass

01:08:08: wenn keiner mehr mit ihm spielt, dass er vielleicht ein bisschen mehr geben sollte und nicht so

01:08:11: viel nehmen. Aber Fazit des Ganzen fühle ich als Investor oder Investoren und investiere

01:08:18: in andere Menschen und wenn wir das in Berlin alle machen würden, wow würde Berlin abgehen.

01:08:23: Absoluter Wahnsinn der Podcast. Ich glaube, ich habe noch nie jemanden sitzen gehabt, der

01:08:28: so ein Berlin-Liebhaber ist. Also hat mir noch mal quasi den Blick auf Berlin noch mal ein

01:08:33: bisschen die Augen geöffnet. Ja, dann trauen sich einfach nur nicht. Das kann sein, ich

01:08:37: finde es aber auch unglaublich toll, wie du über deine Partnerin sprichst. Also das

01:08:40: war sowohl vom Vorgespräch als jetzt auch jetzt in den Podcast rein, immer wieder Thema.

01:08:44: Das finde ich super, wenn man auch die Menschen an seiner Seite nicht vergisst. Ja, sie ist

01:08:47: der Geschäftsmann von uns beiden. Hätte sie einladen müssen. Ja, manchmal. Wir haben

01:08:53: ihre Gebühren. Also, tausend Dank dafür, dass du hier warst. Das war mir ein Fest. Das hat

01:08:58: unglaublich viel Spaß gemacht. Ja, ich fahre es. Danke Markus. Sehr, sehr gerne. Toll,

01:09:01: dass du machst wirklich. Mittelstars war wirklich nötig, dass wir endlich mal die Anerkennung

01:09:05: kriegen, die diese Gesellschaftsgruppe braucht. Ich hoffe, das bekommen wir hin und da ist

01:09:11: vor allem auch hier ein super Team dran. Also das auch nochmal vielen Dank an meinem Team

01:09:15: an der Stelle. Ich hoffe, euch hat der Podcast genauso gefallen wie mir. Ihr wisst ja, kommentier

01:09:19: in Liken, Follow und alles, was man so machen kann. Das ist ja heutzutage super wichtig.

01:09:23: Vergesst nicht, Mittwoch ist Mittelstars Tag und ich sage bis bald und wünsche euch ganz

01:09:28: viel Spaß mit der Folge.

01:09:29: [Musik]

01:09:32: [Bedrohliche Musik]

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