Wie baut man die weltweit größte Shopping Community? | Gerhard Trautmann von Atolls bei Mittelstars

Shownotes

Dr. Gerhard Trautmann ist diese Woche bei den Mittelstars zu Gast – ein Mann, der von Gameboys auf dem Schulhof bis hin zu globalen Plattformen wie Mydealz und Shoop eine unglaubliche Reise hinter sich hat.

Gerhard startete seinen unternehmerischen Weg früh: Schon als Schüler verkaufte er Gameboys mit 50 % Marge. Nach einer Karriere bei Siemens und Rocket Internet gründete er schließlich die Atolls (ehemals Global Savings Group) und baute das Unternehmen zu einem globalen Marktführer mit über 1000 Mitarbeitern aus.

Mit Plattformen wie Mydealz, Shoop und iGraal revolutionierte er die Welt des digitalen Shoppings und half Millionen von Nutzern, intelligente Kaufentscheidungen zu treffen. Doch es gab nicht nur Erfolge: Gerhard spricht offen über Herausforderungen und Krisen, die er und sein Team bewältigen mussten – und wie genau solche Situationen Stärke und Wachstum fördern können.

In dieser Folge teilt Gerhard seine Erkenntnisse darüber, wie Netzwerke Türen öffnen, warum Demut und Zuhören essenziell sind und wie man aus Rückschlägen einen erfolgreichen Neustart macht.

Diese Folge ist ein absolutes Muss für alle, die sich für Unternehmertum, digitale Geschäftsmodelle und die Kunst des nachhaltigen Wachstums interessieren.

Transkript anzeigen

00:00:00: Und mit der Hypothese und dem Punkt, dass du sehr viele profitable,

00:00:05: gebootstrappte Firmen sozusagen am Markt hattest,

00:00:08: haben wir tatsächlich beiden Bild begonnen.

00:00:10: Also so eine klassische M&A-Strategie.

00:00:12: Und haben dann eigentlich auch schon 2017 damit angefangen

00:00:16: und fast seit dem jedes Jahr eine Firma gekauft in dem Bereich.

00:00:19: Da kamen dann die Berater wieder durch.

00:00:20: Ich meine, das ist ein bisschen einfach so, ich dich, du lebst meinen Traum.

00:00:24: Weil wenn du dem Gutscheine, die E-Gründe erzählt, dass du gewünscht hat,

00:00:27: komm gekauft hast, dass es so eine Mischung auszutut im Bauch ganz doll wie

00:00:30: und hätte mir selber ganz viel Spaß gemacht.

00:00:32: Was glaubst du ist die Eigenschaft, die am stärksten bei dir quasi repräsentiert ist,

00:00:37: die es braucht, um das genauso alles zu machen, wie es jetzt geworden ist?

00:00:40: Ich glaube, es ist auf der einen Seite...

00:00:43: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mittelstars.

00:00:56: Mein Name ist Markus Seidel.

00:00:58: Heute zu Gast ist Dr. Gerhard Trautmann, der uns gleich erzählen wird,

00:01:01: wie er nach der Promotion trotzdem erst mal an der Beratung gelandet ist,

00:01:04: dann eine Firma mit Oliver Sammer gegründet hat

00:01:07: und heute ein absoluter Mittelstar ist

00:01:09: und eine Firma mit über 1000 Mitarbeitern führen darf.

00:01:12: Herzlichen willkommen Gerhard, schön, dass du hier bist.

00:01:14: Hi Markus, danke, dass ich da sein darf.

00:01:16: Sehr, sehr gern. Erzähl uns mal ein bisschen was über dich.

00:01:17: Ja, sehr gerne.

00:01:20: Ich bin 40 Jahre alt, komme aus München

00:01:24: bzw. liebt da jetzt seit über 15 bis 17 Jahren,

00:01:27: bin jetzt seit 2012 sozusagen bei Adoles als CEO und Gründer,

00:01:33: sozusagen tätig, habe zwei kleine Kinder,

00:01:36: 3 und 5, die auf der einen Seite meine absolute Leidenschaft sind,

00:01:39: aber auch entsprechend mich beschäftigen

00:01:42: und, genau, verheiratet und absolut sportbegeistert.

00:01:47: Und du wolltest schon immer in deinem Leben Unternehmer werden?

00:01:49: Nie, das würde ich so nicht unterschreiben.

00:01:51: Ja, also tatsächlich ist es so, dass mein Startpunkt nach der Uni

00:01:56: eigentlich komplett anders war.

00:01:58: Man muss sich echt vorstellen, ich habe nach der Uni

00:02:00: ich war relativ früh fertig mit 21 und habe BWL studiert

00:02:03: und war eigentlich so ein bisschen planlos.

00:02:05: Ich glaube, das ist eigentlich so mal der Startpunkt

00:02:07: und dachte mir so, was machst du jetzt?

00:02:08: Und damals war eigentlich so ein bisschen auch einer der Gedanken,

00:02:13: hey, ich gebe mir noch ein bisschen Zeit, auch das Leben noch zu genießen

00:02:16: und habe dann gedacht,

00:02:18: eine Promotion könnte ein ganz guter Weg sein,

00:02:21: um nochmal so 2, 3 Jahre,

00:02:23: ich sage mal, im städtischen Umfeld zu bleiben,

00:02:26: das Leben nochmal so ein bisschen links und rechts kennenzulernen

00:02:29: und habe in dem Zusammenhang dann aber relativ früh auch angefangen,

00:02:34: ein Stück weit mit der Beratung zu liebäugeln.

00:02:36: Und ich glaube, das ist so der Klassiker,

00:02:37: wenn man so unsicher ist, was man machen will,

00:02:39: geht die, ich sage mal, Jobwahl relativ schnell auf etwas,

00:02:44: was sehr breit ist, was sehr vielfältig ist

00:02:46: und wo du dich eigentlich faktisch nicht entscheiden musst.

00:02:48: Und ich glaube, dieses faktische,

00:02:49: sich nicht entscheiden wollen und alle Optionen sozusagen offen haben,

00:02:52: das war so einer der Beweggründe,

00:02:55: warum ich dann noch sozusagen 3, 4 Jahre Unternehmensberatung gemacht habe,

00:02:58: bevor ich dann tatsächlich in die Gründung eingestehen bin.

00:03:00: Und da hast du dir in der Zeit auch,

00:03:02: hast du auch Projekten gearbeitet, die die Welt angeguckt

00:03:04: oder gab es einen Schwerpunkt?

00:03:05: Genau, also ich habe Projekte vor allem im Bereich Energie und IT gemacht,

00:03:10: also mit anderen Worten, wie kann man mit Softwarelösungen

00:03:13: die aktuelle Energielandschaft, also ging es von Strom, Light-Warten,

00:03:19: wie die sozusagen optimiert werden, bis zu tatsächlich auch,

00:03:22: das Ganze nannte sich, die Energy-IT-Revolution,

00:03:26: also wie du sozusagen Software insgesamt in Light-Warten

00:03:29: besser effizienter reinsteuern kannst,

00:03:31: dass wenn du irgendwo mal einen Stromausfall hast,

00:03:32: du relativ effektiv erstmal verstehst,

00:03:35: und das ist ganz interessant,

00:03:36: das wird tatsächlich teilweise,

00:03:38: wusstest du mal gar nicht, wo dann wirklich der Effekt ist?

00:03:40: Und es gab keine Softwarelösungen,

00:03:42: sondern dann haben Leute halt einfach per unterschiedlichsten Probiermethoden

00:03:46: für versucht rauszufinden, warum eigentlich gerade ein Ausfall da ist.

00:03:48: Also also Sachen haben wir uns angeguckt,

00:03:50: wie können wir die digitalisieren?

00:03:51: Und war dann relativ viel international unterwegs,

00:03:53: war sechs Monate in Brasilien,

00:03:55: sechs Monate in Israel, sechs Monate in China

00:03:58: und habe so ein Stück weit die Chance gehabt,

00:04:01: mir die Welt anzuschauen, Kulturen kennenzulernen.

00:04:03: Und war eigentlich total interessant, hat Spaß gemacht.

00:04:09: Da hört man so ein bisschen den München heraus,

00:04:10: ich mag dieses China.

00:04:11: Das ist ja super.

00:04:12: Eher, wenn man über 20 Jahre verheiratet ist mit der Niederbeheirat.

00:04:17: Ah ja, okay.

00:04:18: Da muss das Tranksläumig passieren.

00:04:20: Und dann machst du ja eigentlich,

00:04:22: ich gehe mir davon aus, auf einen sehr guten Weg

00:04:23: innerhalb der Beratung, das heißt du hast hier schön

00:04:25: 80 bis 100 Stundenwochen gegeben,

00:04:27: hast dafür zumindest rein somerisch sehr gutes Geld verdient

00:04:31: auf den Stundenrunden, weiß man das immer nicht ganz so genau.

00:04:33: Und da musste ich ja irgendjemand herausgequatscht haben aus dem Job.

00:04:35: Das ist genau richtig,

00:04:37: ja und das war tatsächlich im Dezember 2011,

00:04:42: Januar 2012, war es so,

00:04:46: das ist ein alter Studienfreund von mir,

00:04:48: der war auch in der Unternehmensberatung

00:04:50: und wir hatten beide eigentlich eine ähnliche Frustration.

00:04:53: Also man muss sich das wirklich vorstellen,

00:04:55: das eine ist ja quasi die Arbeitsbelastung,

00:04:57: das andere ist natürlich die Fragestellung,

00:04:59: was hast du eigentlich für eine Wirkung, was ist dein Impact?

00:05:03: Also wie sehr zahlt der eine Arbeit wirklich am Ende

00:05:06: faktisch schon etwas ein?

00:05:07: Für mich war so ein Stück weit das traumatischste Erlebnis,

00:05:10: also ich habe meine Zeit tatsächlich,

00:05:12: ich fand es super spannend, auch international rumzukommen,

00:05:14: aber ich war dann an einem Punkt, wo ich zum zweiten Mal

00:05:18: in die gleiche Einheit reingeschickt wurde,

00:05:20: um eine Resulturierung durchzuführen.

00:05:22: Also man hat sich sozusagen die Frage gestellt,

00:05:24: wie man sich organisationell aufstellen soll.

00:05:25: Ist ja erst mal eine faire Strage.

00:05:27: Frage, nur wir hatten vor drei Jahren davor

00:05:29: quasi schon das gleiche Projekt gefahren.

00:05:30: Und natürlich war die erste Frage,

00:05:33: wie viel man denn davon schon implementiert hat

00:05:35: und nachdem so zu sagen rauskam,

00:05:36: dass man relativ wenig implementiert hat

00:05:38: und wir sozusagen wieder in die Konzeptphase einsteigen,

00:05:40: war für mich so ein bisschen der Punkt angekommen.

00:05:42: Das ist jetzt nicht nur die Arbeitsbelastung,

00:05:44: sondern wenn du relativ viele Schubladen,

00:05:46: Tiger oder Papiertiger produzierst,

00:05:48: dann ist das einfach für die innerente Motivation

00:05:51: ein absoluter Killer.

00:05:52: Und das war für mich trotz aller super spannenden Kollegen

00:05:55: und ich habe vieler gelernt

00:05:56: und es war auch wirklich, ich glaube,

00:05:58: ein sehr leereiches Umfeld.

00:05:59: Ich hatte einfach den Eindruck, ich bewege nichts.

00:06:01: Und da hat sozusagen für mich so diese Balance

00:06:04: zwischen was tust du eigentlich gerade für wirklich,

00:06:09: also was erzielten mehr Wert versus

00:06:11: wie viele Stunden steckst du rein,

00:06:12: hat einfach nicht zusammengepasst.

00:06:14: Und aus der Frustration,

00:06:15: ihr habt sozusagen mein Freund auch geteilt,

00:06:18: haben wir uns so gesagt, hey,

00:06:18: lass uns doch selber gründen.

00:06:20: Und es war eigentlich auch schon der gleiche Freund,

00:06:23: mit dem ich in meinem Auslandstudium,

00:06:25: da war man noch 18, 19,

00:06:26: da hatten wir immer so Division, selber gründen zu wollen.

00:06:29: Also da war das schon so ein Thema,

00:06:31: Unternehmer-Trum selber eine Firma aufzubauen,

00:06:35: fanden wir super spannend.

00:06:36: Und da haben wir uns gesagt,

00:06:37: komm, jetzt ist der Moment,

00:06:38: lass uns jetzt das Risiko nehmen,

00:06:40: weil sozusagen keine Kinder

00:06:43: und dann ging es eigentlich quasi los,

00:06:47: dass wir uns in Berlin so ein bisschen umgeguckt haben.

00:06:48: Das würde ich auch sagen,

00:06:49: ist eigentlich die beste Zeit zum gründen,

00:06:51: wenn du irgendwo zwischen 20 und 30 bist,

00:06:53: das Thema keine Kinder, keine Verantwortung,

00:06:55: keine Belastung,

00:06:55: sind du vielleicht von Rate fürs Haus oder irgendetwas.

00:06:58: Absolut.

00:06:58: Das ist eigentlich das, wo du probieren kannst,

00:07:00: am Wohle du sagen kannst, okay, jetzt Vollgas.

00:07:02: Hattest du vorher schon mal unternehmerisch,

00:07:05: also was war dein bester Deal vorher?

00:07:06: Hast du vorher schon mal irgendeinen Berührungspunkt gehabt

00:07:08: mit Unternehmertum?

00:07:09: Ich habe relativ viel, als ich so 12, 13 war,

00:07:13: habe ich einen relativ billigen Trick verwendet.

00:07:17: Und zwar, mein Vater hatte geschäftlich viel in Deutschland zu tun,

00:07:19: wir haben damals im Portrull gelebt.

00:07:20: Und ich habe ihn immer Gameboys in Deutschland kaufen lassen,

00:07:25: dann habe sie bei mir in der Schule vertickt

00:07:26: und immer sozusagen mit 50% Marge und Topf.

00:07:29: Und das fand ich natürlich hochgradig spannend.

00:07:32: Und mein Vater hat es tatsächlich einfach gar nicht verstanden,

00:07:34: warum ich sozusagen diese Gameboys gebraut habe.

00:07:36: Am Anfang war es für mein Bruder,

00:07:37: dann war es für mein Cousin,

00:07:38: dann war es sozusagen für den nächsten Freund.

00:07:41: Und er dachte halt, das wären sozusagen Geschenke.

00:07:43: Und als ich es dann irgendwie dann so beim 910 Gameboy hatte,

00:07:45: dachte ich, sag mal, was machst du da eigentlich?

00:07:47: Und dann kam auch irgend ein Lehrer so ein bisschen auf die Idee,

00:07:49: also so dieses Traden an sich fand ich schon immer super spannend.

00:07:53: Und ich verhandle mein Leben gern.

00:07:55: Also wenn du mich irgendwie in ein Bassar schickst,

00:07:57: ich liebe es sozusagen,

00:07:59: mich da irgendwo hinzustellen,

00:08:00: ob es jetzt in der Türkei oder mittleren Osten ist,

00:08:02: und einfach die Fahndung loszulegen,

00:08:05: ich finde es einfach total spannend.

00:08:07: Den besten Deal zu finden.

00:08:08: So ist es.

00:08:09: So, dann wolltet ihr beide gründen?

00:08:10: Das habt ihr alleine gemacht?

00:08:11: Oder habt ihr euch von Anfang an da...

00:08:13: Ich meine, 11, 12 war ja schon die Zeit,

00:08:16: in der die Samba-Brüder Berlin ganz schön aufgerollt haben,

00:08:18: wo so eine ganze Menge Sachen gegründet wurden.

00:08:20: Auch ganz, ganz viele mit Leuten von der WHO,

00:08:23: mit Leuten, die aus der Beratung kamen,

00:08:25: die auch promoviert hatten.

00:08:26: Das heißt, du warst ja damals quasi Rollmodel für die Samba-Brüder?

00:08:29: Ja, ganz genau.

00:08:30: Also ich glaube, wie man sich das vorstellen muss,

00:08:31: wir waren zu dritt,

00:08:33: über das Unternehmenberatungssetz,

00:08:35: wer kam noch ein Dritter Frustrieter mit dazu,

00:08:37: wir haben uns alle gut verstanden.

00:08:39: Und jetzt muss man sich immer überlegen,

00:08:41: wie gehen ehemalige Unternehmensberatern eine Gründung ran?

00:08:46: Was haben wir gemacht?

00:08:47: Das war für uns total logisch.

00:08:48: Wir haben uns große Excel-Tapeten aufgebaut

00:08:51: und haben uns dann quasi einmal angeguckt,

00:08:53: was hat alles in den USA funktioniert?

00:08:55: Haben uns dann neben Kriterien definiert?

00:08:57: Ja, also was finden wir jetzt spannend daran?

00:09:00: Glauben wir, das würde es in Deutschland funktionieren.

00:09:03: Und aus diesem Kriterienkatalog hat man natürlich gefiltert,

00:09:05: priorisiert, also so wie halt Berater das machen.

00:09:08: Dann hatten wir drei, vier Ideen.

00:09:09: Unter anderem, ich muss sagen,

00:09:11: ich bin froh, dass wir es nicht gemacht haben,

00:09:13: das ganze Thema Trunk Club,

00:09:14: hieß es damals,

00:09:16: Modo Moto dann hier,

00:09:19: oder Outfittery, wo es dann aufgelöst,

00:09:22: aufgegangen ist,

00:09:23: also Modo Moto ist glaube ich auch Outfitter aufgegangen.

00:09:25: Und das war ja für uns jetzt,

00:09:28: wenn man sich anguckt, wie wir uns kleiden,

00:09:29: bin ich froh, dass wir es nicht gemacht haben.

00:09:31: Sind aber sozusagen dann jeweils mit so drei Modellen,

00:09:35: pro Modell, 100 Folien,

00:09:37: weil das war ja das, was wir konnten.

00:09:38: Wie schnell mal irgendwie eine Webseite bauen,

00:09:41: war ja so nicht bei uns in der DNA drin.

00:09:42: Uns sind damit durch Berlin getigelt.

00:09:44: Und haben dann in Berlin

00:09:46: unterschiedlichste damals Inkubatoren getroffen,

00:09:49: um einfach mal auszutauschen,

00:09:50: was haben die von unseren Ideen?

00:09:51: Und unter anderem hat sich das dann umgesprochen

00:09:53: bei den Sammelbrüdern,

00:09:54: und dann hat der Oli tatsächlich uns einfach eine kurze E-Mail geschrieben,

00:09:57: hat gesagt, hey, wenn ihr jetzt gerade in Berlin seid,

00:09:59: kommt doch mal vorbei.

00:10:00: Oli war damals noch voll im Goupon-Headquarter unterwegs in Berlin.

00:10:05: So die letzten Wochen,

00:10:06: Rocket Internet war schon so ein Stück weit in der Gründung drin,

00:10:08: also Alex Kuttlich war auch schon quasi

00:10:11: in der Gouponschaltzentrale mit drin,

00:10:13: und dann haben wir uns dahingesetzt

00:10:15: und haben ihm dann unsere drei Ideen gepitscht.

00:10:17: Das ging dann ungefähr 45 Sekunden lang.

00:10:18: Und dann hat er uns gesagt,

00:10:20: also Jungs, dafür stehe ich morgens nicht auf.

00:10:22: Und dann hat er uns seine Ideen gepitscht.

00:10:24: So.

00:10:25: Klassischer Oli, wenn ich sagen würde.

00:10:27: Ja, ganz genau.

00:10:28: Ja, und das ging dann eine gute viertel Stunde.

00:10:31: Er hat gesagt, überlegt's euch.

00:10:32: Das sind die drei Modelle.

00:10:33: Ja, meldet euch.

00:10:35: Ja, und so sind wir eigentlich auseinandergegangen.

00:10:37: Und wir waren natürlich schon krass beeindruckt.

00:10:40: Also selber natürlich noch nie was gegründet,

00:10:43: dann hast du sozusagen jemand mit dem Ruf,

00:10:45: mit der Aura natürlich auch.

00:10:47: Und dann haben wir so für uns eigentlich gesagt,

00:10:50: hey, eigentlich wäre das schon spannend,

00:10:52: über den Weg reinzukommen.

00:10:53: Und dann haben wir zusammen

00:10:55: im Februar 2012 die Firma DropGifts gegründet.

00:11:00: Ja, und die Samwerbrüder bzw. Rocket Internet

00:11:04: war der erste Investor.

00:11:07: Und wir sind sofort innerhalb von vier Monaten,

00:11:09: waren wir live in 25 Ländern,

00:11:12: hatten über 40 Gesellschaften weltweit.

00:11:14: Wir räumen die heute noch auf.

00:11:16: Mit welchem Produkt?

00:11:17: Mit DropGifts.

00:11:19: Und das Produkt ist schon eine sehr spannende Frage.

00:11:21: War damals, das ist eigentlich ein schwedisches Vorbild gewesen.

00:11:24: Wir haben es halt wirklich hart geklont.

00:11:27: Das heißt mit anderen Worten,

00:11:28: wir haben das Frontend genommen von der App.

00:11:30: Da haben die, ich sag mal, 10, 12 Seiten danach gebaut,

00:11:33: die den Funnel.

00:11:35: Und haben im Backend, ich glaub so,

00:11:37: das Minimalste, was du brauchst, da reingebaut.

00:11:40: Also wirklich minimal, also nur die Logiken durchdacht.

00:11:42: Und damit sind wir raus.

00:11:44: Mit relativ aggressiven Marketing-Budgets.

00:11:46: In 25 Ländern.

00:11:48: Wir waren innerhalb von vier Monaten in 25 Ländern.

00:11:50: Was habt ihr verkauft?

00:11:51: Was war das Produkt?

00:11:52: Im Kern war es eine, es hat sich damals Social Gifting geschimpft.

00:11:56: 2012 darf man nicht vergessen,

00:11:58: war ja so die Ära, wo Facebook gerade cool war.

00:12:02: Auch relativ noch neu, noch am expandieren.

00:12:05: Und was wir gemacht haben, wir haben sozusagen,

00:12:07: immer wenn du bei deinen Freunden gesehen hast,

00:12:10: dass sie ein wichtiges Event hatten.

00:12:11: Geburtstag, Hochzeit, Umzug.

00:12:15: Haben wir über unsere App quasi

00:12:17: dir eine Geschenkkarte als Geschenk zur Verfügung gestellt,

00:12:20: die du dein Freund automatisch schicken konntest.

00:12:22: Und andere, die das gesehen haben auf der Wall,

00:12:24: konnten sozusagen diese Geschenkkarte vom Wert erhöhen.

00:12:26: Und dadurch entsteht ein Gruppengeschenk.

00:12:28: Darauf kriegen wir eine Kommission von dem Geschenkarten-Shop.

00:12:31: Und das war wirklich von Starbucks bis Butler bis Cinemax.

00:12:34: Also wir hatten damals so diese ganzen klassischen Retail

00:12:38: komplett angebunden.

00:12:39: Die ganzen Markenhänder fanden das natürlich mega,

00:12:42: weil jeder wollte irgendwie Social Media,

00:12:44: weil die ersten Schritte von Social Media,

00:12:46: jeder wollte dabei sein.

00:12:47: Die Kunden fanden das noch nicht so cool.

00:12:49: Weil jeder dachte sich, das ist doch Werbung.

00:12:52: Und das heißt, wir sind eigentlich,

00:12:54: das war das große Problem vom Modell.

00:12:56: Es hat viele Probleme, aber als das Problem war,

00:12:58: wir sind sozusagen nie durch den Facebook-Algorithmus richtig gekommen.

00:13:02: Der hat uns immer relativ schnell weggeschnitten als Erd.

00:13:04: Und auf der anderen Seite war es auch von den ganzen,

00:13:07: ich sag mal so, Converge-Entschritten.

00:13:09: Du brauchst immer eine Geschenkarte, die man an einem schenkt.

00:13:12: Und dann quasi irgendwann mal einlösen.

00:13:14: Idealerweise auch noch offline.

00:13:16: Und dann erst bekommen wir sozusagen Geld.

00:13:18: Und wenn man sich mal überlegt,

00:13:19: wie viele Brüche in dieser Conversion drin sind

00:13:21: und wie viel wir sozusagen ausgegeben haben,

00:13:23: um Nutzer überhaupt hinzukriegen,

00:13:25: dass er die App benutzt,

00:13:26: ging das relativ schnell nicht auf.

00:13:29: Und deswegen war das Modell auch nach vier Monaten,

00:13:31: muss man jetzt auch ganz ehrlich sagen.

00:13:33: Also wir waren gerade noch so dabei, Land 25 zu launchen.

00:13:36: Und haben dann aber quasi im gleichen Atemzug das Modell zugemacht.

00:13:39: Und es waren schon 150 Mitarbeiter an Bord.

00:13:41: Es war total der wilde Ritz.

00:13:43: Wir hatten keine Ahnung.

00:13:44: Also ich sage es ganz ehrlich,

00:13:45: also wir als Gründer waren schlicht überfordert.

00:13:49: Mit der Situation hatten natürlich sehr viel Backing

00:13:52: und sehr viele schlaue Leute um uns herum.

00:13:54: Wir haben dann quasi nach vier Monaten den Stecker gezogen

00:13:57: und sind dann von 150 Leuten runter auf fünf,

00:13:59: innerhalb von zwei Monaten.

00:14:01: Weil das Geld dementsprechend auch alle war.

00:14:04: Und ohne Produkt zu raisen, neues Geld ist ja recht schwer.

00:14:07: Genau, da sind wir bei dem Punkt.

00:14:09: Also ich will ja nicht sagen,

00:14:11: wie viel die Bewertung schon sozusagen war,

00:14:14: aber sie war so hoch,

00:14:15: dass wir die nächsten fünf Jahre eigentlich daran gearbeitet haben,

00:14:18: um wieder in diese Bewertung einzuschlüpfen.

00:14:19: Es war noch Geld da.

00:14:20: Das war auch sozusagen das Kalkül, das wir eigentlich pfiffen.

00:14:22: Weil sozusagen sehr viel Grace wurde in der ersten Runde.

00:14:26: Also auf diese Firma, die nicht funktioniert hat,

00:14:28: hat der richtig coole Grace.

00:14:30: Wir reden von einem achtstelligen Betrag oder sowas.

00:14:32: Wahnsinn.

00:14:33: Und das konnte in der Zeit eigentlich nur Rocket

00:14:35: beziehungsweise Olli und das war ja auch so ein bisschen,

00:14:38: warum man sagen kann, das war sozusagen die Magie,

00:14:41: die er damals auch mitgebracht hat.

00:14:43: Und klar, das war dann super rough,

00:14:45: sozusagen den Pivot dann einzubauen.

00:14:47: Dann können wir auch gleich darauf eingehen.

00:14:49: Aber das war auch so ein Stück weit,

00:14:51: wenn man so sehen will, die Last,

00:14:53: die wir dann auch mit uns getragen haben

00:14:55: für die weitere Journey sozusagen.

00:14:57: Aber niemand hatte zwischendurch weder von euch noch der Olli gesagt,

00:15:00: wir wickeln zurück ab oder irgendwas.

00:15:02: Oder zahlen den Restwärts rück,

00:15:04: sondern eigentlich wollten alle weitermachen,

00:15:06: die saterischen Verpflichtung, die Investoren nicht zu enttäuschen

00:15:08: und eine Firma aufzubauen.

00:15:09: Ganz genau.

00:15:10: Also für mich war es auch ein Stück weit,

00:15:12: genau wie du sagst, eine Verantwortung gegenüber allen,

00:15:14: die dir das Vertrauen geschenkt haben.

00:15:16: Und auch nicht so schnell, sag ich mal, zu sagen, der Zett,

00:15:18: also den Kopf in den Sand zu stecken,

00:15:20: sondern zu sagen, okay, pass auf.

00:15:22: Wir haben ein Team, ein Gründerteam,

00:15:24: also wir waren ja auch als Team noch total frisch.

00:15:27: Ich meine, wir haben jetzt gerade unseren vierten Monat hintereinander.

00:15:29: Und schon 25 Männer gemacht.

00:15:31: Und die 25 Länder gemacht, genau.

00:15:33: Das heißt, man hat ja auch so ein Stück weit schon mal

00:15:35: eine richtig krasse Krise miteinander erlebt.

00:15:37: Und ich glaube, was wir da gespürt haben,

00:15:39: ist, dass wir als Team eigentlich ganz gut funktionieren

00:15:41: und auch recht komplementär sind.

00:15:43: Und wir sozusagen in dieser Zeit,

00:15:45: da lernst du dich auch richtig kennen.

00:15:47: Es läuft schlecht.

00:15:48: Es läuft sehr schnell, sehr schlecht.

00:15:50: Und du hast natürlich auch schwierige Entscheidungen zu treffen

00:15:53: und ich fand, wir haben das ganz gut zur dritten hinbekommen.

00:15:56: Und auf der anderen Seite war es natürlich auch die Opportunität zu sagen,

00:15:59: dass wir jetzt auch noch ein bisschen Geld da.

00:16:01: Das vertrauende Investoren war aber auch noch da.

00:16:04: Das fand ich auch wirklich hervorragend.

00:16:06: Ganz viele, die jetzt auch noch heute bei uns drin sind,

00:16:09: waren damals auch schon mit dabei.

00:16:11: Also sehr früh auch investiert.

00:16:14: Und genau, aber es hat dann drei bis vier Jahre gedauert,

00:16:17: um dieses Vertrauen dann auch zurückzuzahlen.

00:16:19: Das Modell habt ihr denn alleine gepivottet?

00:16:21: Da kam nicht der Olli mit einer neuen Idee auf euch zu,

00:16:23: sondern ihr habt euch Märkte wieder angeschaut?

00:16:25: Genau.

00:16:26: Wir haben uns damals dann hingesetzt und haben nochmal geguckt,

00:16:30: was ist denn so, haben diese ganzen Thema Geschenkkarten noch dran?

00:16:33: Was ist so in diesem ganzen Bereich so unterwegs,

00:16:36: Instintivierungen und so weiter.

00:16:38: Und haben uns dann in USA war gerade eine Firma unterwegs,

00:16:41: die nannte sich Whales Shark Media,

00:16:43: wurde daraus dann irgendwann mal Retail Me Not,

00:16:45: ging gerade an die Börse.

00:16:47: Und dann gab es auch noch Ebates.

00:16:49: Und Ebates war gerade für eine Milliarde an Rakuten verkauft worden.

00:16:53: Und das waren so US-Modelle, wo wir gesagt haben,

00:16:55: hey, das ist ja gar nicht so weit weg von dir, was wir tun.

00:16:58: Und so sind wir dann eigentlich in diese ganze Szene

00:17:01: Gutscheine, Cashback, Deals reingekommen.

00:17:04: Und haben uns überlegt, naja, aber wo kannst du das eigentlich noch machen?

00:17:07: Weil das ist jetzt, sag ich mal, so derzeit war das alles schon,

00:17:10: gab es in jedem Land eigentlich schon entsprechende Firmen,

00:17:12: die das gebaut haben.

00:17:14: Und wir sind dann relativ, und man darf mal nicht vergessen,

00:17:17: es ist 2012, 2013, da war Prick sehr heiß.

00:17:21: Also Brasil, Russia, India, China.

00:17:23: So, China zu weit weg, schwieriger Markt,

00:17:26: Umfeld schwierig.

00:17:28: Und damit haben wir tatsächlich unsere erste Plattform

00:17:31: in Brasilien und Indien und danach Polen

00:17:34: und dann auch relativ zeitnah Russland gelornscht.

00:17:36: Also das war so, wie wir gestartet sind.

00:17:38: Das heißt, wir hatten mit Deutschland erst mal gar nichts am Hut,

00:17:40: weil für uns der deutsche Markt zu war.

00:17:43: Weil als wir totaler Quatsch, den wir uns überlegt haben,

00:17:45: aber so haben wir halt auf die Welt geguckt und gesagt, naja, gut,

00:17:48: warum soll man das den geographisch limitieren?

00:17:50: Das ist ja ein Online-Modell.

00:17:52: Und haben dann Teams aufgebaut mit dem entsprechenden Hintergrund,

00:17:55: haben dann in Sao Paulo auch relativ schnell,

00:17:58: also ein ganz, ganz kleiner Office ist, also oft dann 2, 3 Leute,

00:18:01: und haben uns dann Country Manager mit reingehört

00:18:04: und haben dann zusammen mit denen in so einem Team

00:18:06: von 5 bis 10 Leuten dann die ersten 2 Jahre diese Themen aufgebaut.

00:18:10: Man hat dir in diesen Ländern Gutscheinseiten gebaut,

00:18:13: wo man quasi Gutschein-Kurz für Webshops gefunden hat.

00:18:16: 5% sparen hier, 10 Euro sparen da,

00:18:18: oder eben Klangstil und dem entsprechend.

00:18:20: Ganz klasisches SEO, ganz schnelle Webseite,

00:18:23: irgendwie die besten Deals, Verhandlungen mit den Partnern.

00:18:26: Das war der Deal in relativ großen Ländern,

00:18:29: also die viele Einwohner hatten,

00:18:31: unterdigitalisiert waren in vielen Themen.

00:18:34: Wie lief das?

00:18:36: Ist liefschleppend.

00:18:38: Also wie man sich's vorstellen muss, das sind, also A,

00:18:42: man musste das Modell erstmal erklären,

00:18:44: weil für ganz viele erstmal neu, was ist das genau?

00:18:48: Verstehe ich nicht.

00:18:50: Also auch quasi ganz vielen Händlern, die sozusagen am Ende der Endkunden waren,

00:18:55: überhaupt mal den Mehrwert erklären, was passiert da.

00:18:58: Und damit waren wir auch sozusagen mit Pioniere in diesen Märkten,

00:19:01: das aufzubauen.

00:19:03: Und auf der anderen Seite, obwohl wir recht viel Traktion

00:19:07: auf der Kundenseite aufgebaut hatten,

00:19:09: gerade in Indien, darf man mal nicht vergessen,

00:19:12: dass so ein wahren Korb in Indien jetzt nicht besonders groß ist.

00:19:15: Und dadurch, dass das ein Kommissionsgeschäft ist,

00:19:17: also mit anderen Worten, wir verdienen halt immer nur x% Kommission,

00:19:21: an dem was über unsere Plattform läuft.

00:19:23: Waren das relativ kleine Umsätze, obwohl da sehr, sehr viel Traffic drauf war.

00:19:26: Also wir waren nach knapp neun Monaten,

00:19:29: sag ich mal die zweitgrößte indische Gutscheinseite,

00:19:33: aber haben, ich sag mal, keine 10.000 Euro pro Monat dafür dient.

00:19:37: Wow.

00:19:39: Also wir haben 100.000 Besucher auf der Seite.

00:19:41: Keine 10.000 Euro pro Monat.

00:19:44: Also ich kann das jetzt ein bisschen nachvollziehen,

00:19:46: wir hatten ja Gutscheine.de hier in Deutschland.

00:19:48: Also wir waren einer der Gründe, warum ihr euch vielleicht erstmal

00:19:50: im Deutschland rumgedrückt habt.

00:19:52: Wir haben versucht, die Serbs ja ganz gut im Griff zu haben.

00:19:54: 10.000 Euro, das waren in Deutschland zu der Zeit

00:19:57: ungefähr 1.000 Transaktionen bei uns.

00:20:00: Also irgendwas, was wir sehr wahrscheinlich so am Tag gemacht haben

00:20:03: oder an zwei Tagen.

00:20:05: Dafür habt ihr einen ganz Monat gebraucht,

00:20:07: auf der Webseite, das ist schon krass.

00:20:09: Weil die Infrastrukturkosten sind,

00:20:11: der generell erstmal, du brauchst Server, du brauchst Programmier,

00:20:13: das heißt unheimlich hohe Infrastrukturkosten

00:20:15: gegen relativ geringe Umsatzbeteiligung,

00:20:17: weil die Warenkörbe so klein waren.

00:20:19: Also konnten Indien jetzt nicht ohne Ende weitergehen.

00:20:21: So ist es.

00:20:22: Absolut, ganz genau.

00:20:23: Und Brasilien, sehr ähnlicher Fall.

00:20:25: Und selbst bei so Peak-Pryoden wie Black Friday.

00:20:28: Wir haben einfach so gesagt, hey, das reicht erstmal nicht,

00:20:31: um insgesamt die Fixkosten, die wir auch sozusagen auch

00:20:33: auf unseren Programmierungsteams und auch selber die

00:20:36: unsere Gehälter, das hat aber nicht gereicht.

00:20:38: Also haben wir dann gesagt, na ja, wie machen wir das jetzt?

00:20:41: Wir müssen irgendwie in die große Märkte reinkommen.

00:20:43: So, das war 2014 ganz klar unsere Strategie.

00:20:48: Wie kommst du in die USA rein?

00:20:50: Wie kommst du nach Deutschland rein?

00:20:51: Wie kommst du nach England rein?

00:20:52: Wie kommst du nach Frankreich rein?

00:20:53: Wie kommst du in die Länder, wo e-commerce weiterentwickelt ist,

00:20:56: wo ein Zweifel das Modell auch ein Stück weit besser verstanden ist

00:21:00: und haben uns damals eine Strategie überlegt,

00:21:03: dass wir ein Partnerschaften eingehen mit großen Medienhäusern.

00:21:09: Und die Idee war eigentlich, dass die Medienhäuser,

00:21:11: also so ein Beispiel in Spanien war einer der Erste,

00:21:14: die ist mit El País, kennen wahrscheinlich jeder,

00:21:17: so mit die bekannteste Tageszeitung des Landes.

00:21:19: Und was wir uns damals eigentlich überlegt hatten,

00:21:21: war zusammen mit El País, dass man das Thema auch über Radio

00:21:25: und die hatten ja sehr viel mediale Power,

00:21:27: einfach mal beim Konsumenten insgesamt vergrößert

00:21:30: und einfach so wie ich mal eine gewisse Breitschaft erzielt,

00:21:32: dass das Produkt verstanden wird.

00:21:33: Und dass wir dann im nächsten Schritt sozusagen die, klar,

00:21:37: die Seite direkt als El País Seite auch labeln,

00:21:41: um das Vertrauen für den Konsumenten auch aufzubauen

00:21:43: und zu sagen, klar, und wir haben natürlich darauf geachtet,

00:21:45: dass der Inhalt entsprechend qualitativ hochwertig war.

00:21:49: Die Händler haben es geliebt, klar, aber auf einmal,

00:21:51: und das darf man mal nicht vergessen,

00:21:53: das war auch noch eine Zeit, wo sehr, sehr viele Player

00:21:56: in dem Bereich unterwegs waren, ob es jetzt eine Gutscheinhexe war

00:21:59: oder die Gutscheinbanane oder ich weiß es nicht,

00:22:01: da gibt es hier Dutzende von Playern, die irgendwie damit gespielt haben.

00:22:04: Und was wir damit gemacht haben, war, den Händlern viel mehr Vertrauen

00:22:08: zu geben in dieses Modell und in das Produkt.

00:22:13: Und dadurch haben wir auch bessere, sage ich mal, Angebote bekommen,

00:22:16: bessere Gutscheine.

00:22:18: Es wurde medial stärker gepusht.

00:22:20: Und das war eigentlich ein Win-Win für alle Beteiligten.

00:22:23: Ja, sowohl für uns natürlich, für das Medienhaus,

00:22:25: weil für die Medienhäuser, und das darf man mal nicht vergessen,

00:22:27: warum haben die das eigentlich gemacht?

00:22:29: Natürlich, und das weiß jeder, ist für die größte Herausforderung

00:22:32: für jedes Medienhaus damals, aber wie heute sozusagen die Transformationen,

00:22:36: die digitale Welt gewesen, Monetarisierungsprobleme.

00:22:38: Und du bringst ihnen sozusagen eine neue Lösung,

00:22:41: die nicht alle ihre Probleme löst,

00:22:43: aber ein weiteres Steinbein, eine neue Ellisquelle.

00:22:46: Und damit sind wir dann relativ erfolgreich in Spanien gestartet,

00:22:51: haben es dann in England sozusagen weitergebracht,

00:22:54: mit einem großen Partner dort,

00:22:56: und haben dann 2018 tatsächlich auch die USA gelornscht, zusammen in der CNN.

00:23:01: Also das wirklich einste größten, eine größte Medienfirmen der Welt,

00:23:05: weil alle sozusagen die gleiche Herausforderung hatten,

00:23:08: und wir sozusagen über das Modell geschafft haben,

00:23:11: insgesamt einfach diesen Win-Win für alle zu produzieren.

00:23:15: Da wart ihr 2018 immer noch nicht in Deutschland?

00:23:17: Wir waren immer noch nicht in Deutschland.

00:23:19: Wir hatten eine kleine Seite, ein kleines Team,

00:23:22: aber das war jetzt nicht so, dass du sagst, das war irgendwie eine große Priorität.

00:23:26: Und dann gab es 2018 eigentlich den Moment,

00:23:29: dadurch dass wir doch recht viel Erfolge international gefeiert hatten,

00:23:32: mit den unterschiedlichen Partnerschaften,

00:23:34: dass die Kollegen von Burda, mit denen wir heute auch noch sehr eng kooperieren,

00:23:41: die hatten existierende Kooperation damals und hatten die neu ausgeschrieben,

00:23:46: und wollten sich sozusagen nochmal umschauen,

00:23:48: ob sie auch wirklich mit dem besten Partnermarkt unterwegs sind.

00:23:50: Und dann hatten wir so ein Stück weit auch das Glück,

00:23:52: dass wir die davon überzeugen konnten, dass wir da zusammenkommen.

00:23:54: Ich kann mich ändern, das war noch in meiner aktiven Gutscheinzeit,

00:23:56: das war ein Jahr bevor ich rausgegangen bin.

00:23:58: Auch wir haben ja die Firma, also man vergisst das glaube ich immer,

00:24:01: 2024 gibt es einfach so viele Möglichkeiten auch zu sparen,

00:24:05: ob es jetzt eine Schubtulber ist, ob es eine Gutschein-Seite ist,

00:24:08: du wirst sogar aktiv am Ende des Kaufprozesses ganz oft aufgefordert,

00:24:11: hast du ein Gutscheinkot, das war ja nicht immer so.

00:24:13: Auch wenn es wir Gutscheine, die er in RTL verkauft haben, das war 2012,

00:24:17: wir haben danach 50 Millionen Euro TV-Budget ausgegeben,

00:24:21: damit der Kunde lernt, dass er vor jedem Online-Einkauf nochmal auf

00:24:25: Gutscheine.de geht und dort den passenden Gutschein sucht,

00:24:28: das muss ja alles anerzogen werden.

00:24:30: Also im Endeffekt, wir warten auf einmal zwar in Märkten,

00:24:32: die gut digitalisiert waren, aber das Thema Gutschein war 2012,

00:24:36: kein Thema, was 15, 20 Prozent der Umsätze ausgemacht hat,

00:24:39: das kam ja erst so mit der Zeit.

00:24:40: Absolut, und ich glaube genau deswegen waren diese Medienhäuser auch so wichtig,

00:24:43: weil die einfach die Power mitgebracht haben, das Thema ein Stück weit zu promoten,

00:24:48: also wirklich von Radio bis zu tatsächlich auch wirklich in den ganzen Print-Versionen,

00:24:52: überall haben die das letztendlich dann sozusagen untergebracht,

00:24:55: und das hat natürlich unglaublich geholfen, und wie gesagt,

00:24:58: auch bei den Händlern war das ein Riesengewin.

00:25:00: Da habt ihr euch irgendwann quasi zurück, durchgefriestück nach Deutschland.

00:25:04: Genau, so kann man es sagen.

00:25:06: Und dann habt ihr glaube ich das Geschäftsmittel aber auch nochmal weiter,

00:25:08: ihr habt dann nicht nur Gutscheine gemacht,

00:25:10: sondern sehr relativ schnell weitergegangen,

00:25:11: weil dieses Umfeld aus Geld sparen und die User beraten,

00:25:15: die User helfen, das hat euch dann sehr begeistert.

00:25:18: Ganz genau, und ich glaube, wie wir da drauf geguckt hatten,

00:25:20: und es war tatsächlich auch schon 2013, 2014,

00:25:23: als wir tiefer und tiefer in Industrie waren,

00:25:24: wir hatten immer das Gefühl, und auch sozusagen die Wahrnehmung,

00:25:27: dass die ganze Industrie sehr fragmentiert ist,

00:25:30: sehr, sehr viele kleine Player, jeder baut eine Einzelösung,

00:25:33: und jeder gibt ihm dann sozusagen ein Begriff,

00:25:36: wenn man sich aber in die Schuhe eines ganz normalen Endverbrauchers setzt.

00:25:41: Hier ist es ein Zweifelwurscht,

00:25:43: wir am Ende sparen, der möchte gern Geld sparen.

00:25:45: Und ob ich das dann über ein Tool namens Gutschein,

00:25:48: oder über ein Tool namens Cashback, oder über ein tolles Angebot,

00:25:51: und ob ich es über die App mache, oder über eine Browser Extension,

00:25:54: oder eine Webseite, das ist denen im Zweifel Schnuppe.

00:25:57: Hauptsache, am Ende hat er den besten Deal.

00:25:59: So, und mit der Logik haben wir uns überlegt,

00:26:01: naja, also wenn du so ein Endverbraucher drauf guckst,

00:26:04: der Händler guckt ja genauso drauf,

00:26:06: also man muss sich mal überlegen, mit wem arbeiten wir zu sagen,

00:26:08: auf Händlerseite, das ist ja pro Land immer so die Top 1000 bis 2000

00:26:13: E-Commerce-Stores, die es sozusagen so gibt,

00:26:15: die jeder kennt, wo man klassischweise online einkauft.

00:26:18: Und dort ist es auch ein Ansprechpartner für alle Themen.

00:26:22: Also für uns eigentlich die Strategie zu sagen, naja,

00:26:24: lass uns die Themen doch bündeln,

00:26:26: damit eine gewisse kritische Größe erreichen,

00:26:28: dass wir sozusagen auch mit Händlern,

00:26:30: ein ganz anderes Gespräch führen können, wo man über alles redet, über die Gesamtmarketingstrategie

00:26:34: und darüber, wann man die unterschiedlichen Produkte und Lösungen auch besser erklärt

00:26:38: bekommt und auf der anderen Seite natürlich für einen Endverbraucher, Experiences Boudd,

00:26:44: also Erlebnisse, wo wir diese unterschiedlichen Angebote, die wir dann in Haus haben, diese

00:26:49: unterschiedlichen Produkte immer mehr miteinander verknüpft und mit der Hypothese und dem Punkt,

00:26:53: dass du sehr viele profitable, gebootstrappede Firmen sozusagen am Markt hattest, haben wir

00:27:00: tatsächlich bei einem Bild begonnen, also so eine klassische M&A-Strategie und haben dann

00:27:05: eigentlich auch schon 2017 damit angefangen und fast seitdem jedes Jahr eine Firma gekauft in

00:27:10: dem Bereich. Da kamen dann die Berater wieder durch. Ich kann mich daran erinnern, wie du

00:27:18: hier in Berlin saß, da wart ihr noch nicht im deutschen Gutscheingeschäft und ich hatte noch

00:27:21: Gutscheine.de und damals warst du noch ganz, ganz viel Berater. Da saß Jürgen, hast gesagt, so

00:27:27: ein Scheiß, jetzt habe ich die Beratung verlassen, wollte das Internetunternehmer werden und jetzt

00:27:32: stehen wir da mit diesem ganzen Käse und ich habe eigentlich viel zu wenig Antein im Unternehmen

00:27:37: und viel zu viel Arbeit, hätte ich auch bei der Beratung bleiben können und ich habe nur so zugeladen,

00:27:41: dachte so, der hat gerade irgendwas von 150 Mitarbeitern gesagt, weil Gerhard, er braucht ja

00:27:46: richtiges Unternehmen auf. Das ist ja richtig, richtig geil und da war schon für mich,

00:27:50: haben wir uns ein paar mal getroffen, da fingen die Augen dann schon leicht an zu leuchten, weil es

00:27:54: eben doch dieses Game schnelles Geld, schnelle Internationalisierung, wir bauen eine Milliarden

00:27:59: Kampagnie, das war zu dem Zeitpunkt eigentlich schon vorbei. Das ist immer irgendwie, das schwingt

00:28:05: mit, aber zu dem Zeitpunkt war schon klar, neues Office in München, hier sind irgendwie eine

00:28:10: ganze Menge Leute, wir bedienen dieses Thema auf einmal und das funktioniert, das war auch

00:28:13: nicht eine durchgängige Erfahrung und dann habt ihr eigentlich das geschafft, was ja ganz, ganz viele

00:28:17: Mitte-Ständler oder auch Mitte-Stars nicht schaffen. Ihr seid dann wieder als Berater

00:28:23: angegangen, habt gesehen, hier gibt es einen stark fragmentierten Markt, hier gibt es eigentlich

00:28:26: relativ spannende Einkaufs-Multiple. Weil wir haben uns die Geschäftsmodelle mal angeguckt,

00:28:30: die sind eben dann doch zum Schluss, manche sind doch nicht so schwankend, wie man denkt,

00:28:33: sondern die haben eine hohe Userbase oder bei gerade Back-Hashback-Portalen, die haben jeden

00:28:38: Monat, Pima da um dieselben Auszahlungen immer leicht steigend, also eigentlich kaufst du etwas ein,

00:28:41: wo du sagst, ich glaube ans Thema, du hast viele verschiedene Möglichkeiten zu kaufen und mit der

00:28:46: gesamten Menge an diesen Zugkäufen bilden wir eigentlich genau diesem Markt ab und haben

00:28:50: durch die Breite dann auch wiederum bei den Verlagen viel mehr Chancen einen guten Einstieg

00:28:54: zu schaffen. Was habt ihr gekauft? Also wir haben angefangen mit, also wir haben in Holland

00:29:01: Imbul gekauft, das war damals so mit die größte, das war noch ein tatsächlich traditioneller

00:29:07: Gutscheinplayer, dann haben wir Block de Choyos gekauft, das war eine kleine, zwar unsere erste

00:29:13: Wanderung ins Thema Deal, die Community, also so eine klassische Ratgeberseite für die besten

00:29:18: Angebote, Spanien, in Spanien, ganz genau. Dann haben wir 2017 Pouch gekauft, das war eigentlich so

00:29:27: die führende Browser Extension, also mit anderen Worten eine kleine Extension, die mit dem Browser

00:29:32: drin ist und ja eigentlich, wenn du auf unterschiedlichen Seiten bist, Sparmöglichkeiten direkt anzeigt.

00:29:38: Was ja schupe in Deutschland, so was wie schupe in Deutschland mit der Tulva, also Tulva an der

00:29:43: Extension wo du oben quasi sagst, es gibt ein Deal, es gibt kein Deal.

00:29:46: Ganz genau, das war eigentlich so die größte Extension damals in Europa, die wir so zweimal

00:29:50: mit reingenommen hatten und dann, ich sag mal richtig groß, wo es dann 2019 mit der

00:29:55: Acquisition von Igral, also das war eigentlich Frankreichs Führendes Cashback-Portal, knapp

00:30:00: 12 Millionen französische Kunden drauf, also sehr sehr viel Volumen, sehr sehr viel Transaktionen,

00:30:07: große Mark in Frankreich. 12 Millionen Kunden drauf, also unheimlich hohe Markdurchdrehung.

00:30:13: Mega große Markdurchdrehung, größer als in Deutschland, wenn man sozusagen das übersetzen würde.

00:30:17: Stimmt, also größer als Payback, sondern Deutschland von der Relation, von den Usern zu quasi Einwohnern.

00:30:23: Ja, ja, also sehr nah dran, ganz genau. Und Cashback als Thema heißt, dass du als

00:30:29: Usern im Online-Shop etwas kaufst und irgendeine Prozentzahl an dem Kauf zurückbekommst.

00:30:35: Das heißt, wenn ihr den User vermittelt, bekommt ihr dafür eine Provision, denn der

00:30:38: gibt einen Teil dieser Provision zurück an denjenigen, der kauft.

00:30:41: Ganz genau, richtig.

00:30:42: Und damit kannst du den Kauf um 2 bis 5, 7 Prozent verbliegen.

00:30:45: Ganz genau, genau so funktioniert das Modell und hatten dann in Frankreich sozusagen die

00:30:51: Möglichkeit, und das war auch gar nicht so leicht, weil so eine Transaktion werden,

00:30:56: Covid zu machen für jeden, der so ein bisschen sich mit Cashback auskennt. Cashback hat eine

00:30:59: relativ hohe Abhängigkeit vom ganzen Thema Reisen und also sind so gut 30 bis 35 Prozent

00:31:06: der Transaktionen in dem Segment.

00:31:08: Warum?

00:31:09: Weil bei einem Warenkorb von einer Reise lohnt sich Cashback mal so richtig.

00:31:12: Also wer für 2000 Euro mal eine Reise bucht, der weiß, wenn er dann irgendwie 5 bis 10

00:31:16: Prozent drauf kriegt, dann kannst du ordentlich Geld sparen.

00:31:19: So, und wie wir alle wissen, ist das ganze Thema Reisen mit Covid mehr oder weniger komplett

00:31:25: weg gewesen.

00:31:26: Und wir mussten tatsächlich, wir haben kurz vor Ende der Transaktion, jede Woche ins

00:31:32: Backend reingeguckt und geguckt, was passiert da bei denen, wie sehr trifft ihr das und

00:31:36: mussten tatsächlich, als die Transaktion schon komplett final verhandelt, es ging ja nicht

00:31:40: nur darum, dass wir das Geld drüber schieben, mussten wir uns tatsächlich die Frage stellen,

00:31:44: machen wir das jetzt?

00:31:45: Und haben uns Gott sei Dank aber durchgerungen, weil wir gesagt haben, das ist eine strategische

00:31:48: Acquisition und ...

00:31:49: Wir haben nicht den Kaufpreis angepasst.

00:31:51: Wir haben tatsächlich nicht mehr den Kaufpreis angepasst, weil wir die Sorge hatten, dass

00:31:55: wenn, also man muss auch sagen, die Seite war der Formbesitz von dem Brot im Französischen

00:32:00: Medienhaus, wir hatten tatsächlich die Sorge, dass die dann sagen, naja gut, dann dauert

00:32:05: das jetzt alles nochmal zwei Jahre und wir machen einen neuen Prozess.

00:32:07: Also wir haben es tatsächlich durchgezogen und im Nachhinein würde ich sagen, guck, man

00:32:14: weiß nie, was passiert wäre, aber wir sind ganz froh, dass wir das durchgezogen haben.

00:32:19: Sollte der Oliver Kahn jetzt sagen, als bayerischer Spieler, ihr hattet richtig Eier.

00:32:23: Ihr brauchte richtig Eier in dem Moment.

00:32:25: Genau, also ich glaube, gerade wenn man M&A macht, wird man immer wieder so Momente haben,

00:32:30: wo eigentlich so ein Deal kurz vorm Abschluss steht und ich glaube, man muss schon komplette

00:32:34: Überzeugung haben.

00:32:35: Das ist sich lohnt, weil die Summe natürlich auch richtig groß sind und man kann sich damit

00:32:39: ja auch, sag ich mal, riesen Eigentor schießen.

00:32:41: Aber in dem Fall sind wir sehr, sehr dankbar, weil wir tatsächlich dann über die nächsten

00:32:44: zwei, drei Jahre, gerade auch mit dem Abflachen dann von Covid und diese ganzen Traveller Revenge-Phase,

00:32:48: die kamen, hat das in ordentlichen Schwungen dann wieder mitgenommen.

00:32:51: Sollte gerade sagen, Covid war ja ...

00:32:52: Die Füße ging natürlich runter, dafür ging ja aber alles andere nach oben.

00:32:55: Das heißt, das sollte sich eigentlich mindestens ausgeglichen haben.

00:32:58: Kannst du genau so.

00:32:59: Und der Erfahrung.

00:33:00: Ja.

00:33:01: Und dann habt ihr, glaube ich, immer noch weiter zugelegt.

00:33:02: Hattet ihr in Frankreich einen relativ großen Fussener Tür?

00:33:05: Damit waren wir in Frankreich also mit Faktor 10 Marktführer im Bereich Cashback und haben

00:33:11: dann so weitergeguckt und haben dann in Deutschland eigentlich das Gleiche festgestellt.

00:33:14: Das ist also auch quasi hier Schub, damals sozusagen oder auch heute absoluter Marktführer,

00:33:18: auch mit einem riesen Abstand zum nächsten Player und dann haben wir im Januar 2022 Schub

00:33:24: gekauft, also quasi die Deutschland größte Cashback-Plattform.

00:33:27: Das war dann quasi die letzte Acquisition im Bereich Cashback, weil wir den Eindruck

00:33:32: hatten, dass in die größten Märkte Europa ist.

00:33:34: Wir haben ein starkes Team auch natürlich dazu bekommen.

00:33:36: Was uns auch immer total wichtig war, das Team auch sozusagen an Bord zu halten, weil du

00:33:39: kaufst jetzt nicht Marktführer und bildest dir einen, dass du alles Beste kannst, sondern

00:33:42: du kaufst dir Marktführer und würdest gerne das Team beibehalten und eher unterstützt

00:33:46: sind wirken.

00:33:47: Das ist ja zumindest schlaue Unternehmer.

00:33:49: Es gibt auch welche, wo das Ego überall steht, die das anders machen würden.

00:33:53: Genau, ich höre auch ganz viele Unternehmer, die kaufen Unternehmen komplett auf und lassen

00:33:57: die Marken sogar bestehen.

00:33:58: Die sagen unter dieser Mark, in dem Reisen wir super erfolgreich, das habt ihr glaube

00:34:01: ich bisher auch fast immer so gemacht?

00:34:03: Absolut, absolut, ganz genau.

00:34:05: Also wir sind immer der Meinung, wenn du was kaufst, wo du selber das Produkt die letzten

00:34:10: zehn Jahre gebaut hast, okay, ist eine ganz andere Situation, da kannst du auch darüber

00:34:13: nachdenken, zu sagen, komm, wir integrieren super schnell, halten vielleicht irgendwie

00:34:19: ein, zwei Kernleute vom Team, der Rest ist uns wurscht und ziehen es durch.

00:34:22: Das kannst du schon machen.

00:34:23: Ich glaube gerade, wenn du sozusagen in neue Geschäftsfelder oder sehr nahe liegende Geschäftsbereich,

00:34:29: aber wo das Produkt ist, ein ganz anderer KPI, es ist ein komplett anderer Art, wie du Marketing

00:34:33: machst, ein komplett anderer Art, wie du das sozusagen auch vertreibst, dann bist du gut

00:34:38: beraten, das Team, das er aufgebaut hat, mit auf die Reise zu nehmen und so war eigentlich

00:34:43: immer unsere Philosophie und so haben wir dann auch tatsächlich auch über die Kultur

00:34:45: immer nachgedacht.

00:34:46: Also nicht irgendwie drüber stülpen, sondern tatsächlich auch mal verstehen, was hat

00:34:50: dir eigentlich erfolgreich gemacht und wie können wir das auch quasi lernen.

00:34:53: Und genau, und dann kam es sozusagen nach 22.

00:34:58: Zur letzten Transaktion, die haben wir dann jetzt im Januar 23 sozusagen, sind wir zusammengegangen

00:35:05: mit der Firma Pepper und genau da glaube ich ganz viele Marken, die man auch schon mal

00:35:12: gehört hat, Mydeals in Deutschland, D-Labs, Hot UK Deals in England, Frankreich, also

00:35:18: Konsumentenmark mit einer unglaublichen Reichweite, wieder ein anderes Modell, also sehr viel mehr

00:35:24: Community getrieben, also 90% der Inhalte kommen aus der Community und auch da ein Produkt,

00:35:31: das wir so nicht verstanden haben, haben natürlich einen Fakten verstanden, aber wieder

00:35:36: sozusagen ein Produkt, das sehr anders tickt, sehr komplementär ist, komplett anders funktioniert.

00:35:41: Und auch da haben wir gesagt, die Marken bleiben, wir versuchen alles dafür, das Gründer und

00:35:48: Management Team bleiben, weil wir einfach glauben, das ist eine gewisse Magie, die da

00:35:52: entsteht und die willst du nicht durchbrechen und die willst du auch nicht reingreifen.

00:35:57: Und es war ja, also erstmal war es eine super signifikante Transaktion, ich glaube Mydeals

00:36:01: kennt jeder, Fabian Schwibbe war ja auch schon hier, da ging es um die Mydeals-Bürger bei

00:36:05: McDonalds, so der Andermann, also die Community ist einfach so glaube ich eine der stärksten

00:36:08: Community, die wir haben, ich kann mich dunkel erinnern, die seit 25 Millionen Wissen zum

00:36:12: Monat oder so, also es ist auch wirklich sehr, sehr stark besucht.

00:36:14: Ihr habt die Firma gleich auch vor kurzem umgenannt, die heißt jetzt Atolds, da steht

00:36:18: für die Atolle, also die verschiedenen Destinations, ihr könnt heute Cashback, ihr könnt Gutschein,

00:36:23: ihr könnt Deals, habt dann eine sehr, sehr starke europäische Durchdringung, aber auch

00:36:27: über Europa hinaus und seit meiner Meinung nach, ich hatte letztens durfte ich einen

00:36:32: Vortrag halten, da ging es um auch mega Publisher unter anderem, ihr seid glaube ich einer der

00:36:37: größten Publisher in Europa, mit der Marktmacht ihr habt.

00:36:41: Genau, also ich würde auch sagen, es gibt vielleicht noch einen Player in England, der

00:36:45: eine ähnlich größere hat und das war es dann auch und dann bist du eigentlich relativ

00:36:50: schnell im angelsächsischen und amerikanischen Bereich unterwegs, was dann auch tatsächlich

00:36:54: für uns, und das sehen wir auch, wir haben jetzt auch, das habe ich ganz vergessen zu

00:36:57: erzählen, wir haben 2022 auch coupon.com gekauft, also sozusagen eigentlich eine der

00:37:02: traditionellsten, ältesten Webseiten in diesem ganzen Gutscheinsegment, man muss dazu sagen,

00:37:07: da gibt es jetzt nicht nur Gutscheine so, wie wir es eigentlich kennengelernt haben, sondern

00:37:10: da gibt es auch Grocery Coupons, das ist ja in USA nochmal eine ganz andere Geschichte,

00:37:14: also es ist tatsächlich für einen Einzelhandel, sozusagen von Marken ausgelöst, also hier

00:37:18: auf Orangensaft, auf Waschpulver, auf alles, und das war eine glückliche Fügung, weil ich

00:37:24: kannte den Gründer, den habe ich bei Zufall kennengelernt und der ist in Rente gegangen

00:37:30: und hat die Firma eigentlich weitergeben wollen und wollte sozusagen, bevor aber das sozusagen

00:37:36: sein letzter Schritt wird, wollte auch nochmal gucken, dass diese Domänen in guten Händen

00:37:40: ist und da man sich gut verstanden hat, hatten wir da, sag ich mal, so ein bisschen das Glück,

00:37:44: dass wir da zum Zugeregel kommen sind und damit haben wir sozusagen unsere erste Standbeine

00:37:47: in USA aufgebaut und das ist dann jetzt, sag ich mal, für uns auch sozusagen der nächste

00:37:50: Schritt, Schritt für Schritt die Produkte jetzt so weiter zu entwickeln, dass wir die

00:37:54: USA dann auch tatsächlich angreifen können, weil einfach die Dimensionen, der kann so

00:37:59: Nummer 7 sein und so groß sein wie wir hier mit ganz Europa und ich glaube, wenn man sich

00:38:03: das einmal noch fähig gegen Wertig, dann ist es ganz klar, dass wir dort eigentlich

00:38:07: jetzt mitmischen müssen.

00:38:08: Ich bin jetzt ein bisschen eifersüchtig, du lebst meinen Traum, weil wenn du dem Gutscheine

00:38:11: die E-Gründer erzählt, dass du Kupongs.com gekauft hast, dass das so eine Mischung aus

00:38:15: tut im Bauch ganz toll weh und hätte mir selber ganz viel Spaß gemacht, das ist einfach

00:38:19: eine der schönsten Domains der Welt, Kupongs.com, aus der du ja auch alles in der Theorie machen

00:38:23: kannst, du kannst ja von da aus auf Länder eben runtergehen und Co, du kannst ja mit

00:38:27: China, Indien und so weiter machen.

00:38:29: Super, super schöner Kauf, wenn der Gründer auch ausgehen will, bestimmt auch von der

00:38:32: Übernahme her schön smooth, als jetzt auch nichts, wo du richtig viel Stress hast.

00:38:36: Absolut.

00:38:37: Das heißt, wie viele Leute arbeiten heute bei Atolls?

00:38:40: Welche Dimension nimmt sowas an?

00:38:41: Genau, also wir sind jetzt bei Atolls insgesamt, klappt 1000 Leute und haben tatsächlich und

00:38:48: vielleicht auch warum Atolls, also genau das eine war sozusagen, wir wollten tatsächlich

00:38:52: mit der Marke auch was erzählen können, also sozusagen diese unterschiedlichen Shopping-Destinations

00:38:56: sind unterschiedlich Atolle und wir sind sozusagen in jedem Schritt der Consumer Decision Journey,

00:39:01: sind wir dabei und helfen Konsumenten sozusagen wie früher auch Atolle das getan haben, um

00:39:06: Leute sozusagen von A nach B zu bringen, machen wir das jetzt quasi auch mit unseren Produkten.

00:39:10: Das war so das eine Rationale, irgendwas Emotionaleres zu haben, was wir erklären können, ob das

00:39:14: viel wichtigere ist.

00:39:15: Inzwischen sind zwei Drittel unserer Belegschaft Überzukäufe dazugekommen und was man nicht

00:39:20: vergessen darf ist, wenn du wo dazugehören willst, dann musst du das auch, musst du

00:39:26: auch das Mutterschiff mögen.

00:39:28: Und ein Stück weit waren wir verhaftet mit der Marke Global Savings Group so in unseren

00:39:33: Anfangszeiten und wir sind damit glaube ich ganz viel Mitarbeiter eigentlich gerecht geworden,

00:39:37: was wir heute eigentlich alles sozusagen unter diesem Dach haben.

00:39:40: Und wir wollten eigentlich relativ klar sagen, wir sind alle eins, es gibt jetzt nicht nur

00:39:45: Unterscheidungen zwischen, hier sind Mitarbeiter, die sozusagen Teil der Firma sind, die akkuriert

00:39:51: hat und die, die akkuriert wurden, so gucken wir da auch gar nicht drauf, sie sind total

00:39:54: quatsch, aber wir wollten ganz klar allen sagen, wir sind alle eins, es gibt keine Unterscheidung,

00:39:59: es ist ein Team und wir bauen zusammen diese Geschichte weiter und die Geschichte gibt es

00:40:05: jetzt seit 20 Jahren, also heute UKDs wurde 2004 gegründet, also da ist auch sehr, sehr

00:40:09: viel Historie und Kultur drin, die sozusagen mit diesen Teams dazugekommen ist und da muss

00:40:13: man ja auch gerecht werden und deswegen war für uns eigentlich relativ klar, dass wir

00:40:17: mit der alten Marke vielleicht einen externen hätten arbeiten können, aber nach internen

00:40:22: hat das nicht geholfen.

00:40:23: Also so werdet ihr auch nicht wahrgenommen, fairerweise, auch die Außenwarngebung von

00:40:27: euch ist, dass es ein sehr großes Team ist, was ich mir mehr wünschen würde, ist, dass

00:40:31: ihr trotzdem noch viel mehr nach vorne heraus macht, weil ich finde es total schade, dass

00:40:35: ich erzählen muss, dass ihr der größte Publisher in Europa sehr wahrscheinlich seid, das wird

00:40:38: man von euch mal sehr selten, aber das ist ja genau das, in den USA gibt es ja ähnliche

00:40:42: Modelle wie euch, die sind 2, 3 Milliarden schwer im Umsatz, also es gibt diese Superpublisher,

00:40:48: ich glaube wir brauchen das auch für Europa, deswegen finde ich besonders schön, wenn jemand

00:40:51: sagt, ich mach das mal, als Herr Mark Miller hier saß, hat er mal gesagt, er glaubt die

00:40:55: bestechendste Eigenschaft von Unternehmern, was er immer wieder feststellt, es sind Menschenfänger.

00:40:59: So, ich würde jetzt sagen Menschenfänger, ja, du bist auch irgendwie eine gewisse Art Menschenfänger,

00:41:06: aber du bist aber trotzdem eher zurückhalten und nicht amerikanisches Marketing, nicht

00:41:09: unglaublich pushy.

00:41:10: Was glaubst du ist die Eigenschaft, die am stärksten bei dir quasi repräsentiert ist,

00:41:15: die es braucht, um das genauso alles zu machen wie es jetzt geworden ist?

00:41:18: Ich glaube es ist auf der einen Seite im Englisch gibt es diesen wunderbaren Begriff, to be humble,

00:41:25: also bescheiden zu bleiben und bodenständig zu bleiben und ich glaube, ich gewissermaßen

00:41:33: war für mich immer wichtig, dass wir nie denken, okay, jetzt ist irgendwie, hast du

00:41:38: den ersten Erfolg und jetzt steigt das zu Kopf und alles super, sondern wir sind in einem

00:41:44: Umfeld, das ist so schnelllebig, das verändert sich so schnell, sodass ich tatsächlich eigentlich

00:41:49: immer so ein Stück weit der Partybremser bei uns war, aber gleichzeitig glaube ich damit

00:41:54: auch ganz vielen Leuten das Gefühl gegeben habe, du dem kannst immer hinlaufen, der

00:41:58: hört jedem zu und mir war das immer total wichtig, also so sagen diese Nahrbarkeit bei

00:42:03: ganz ganz vielen unserer Leute herzustellen, gar nicht irgendwie zu gucken, dass man so

00:42:07: ein Stück weit, gerade wenn du so expandierst und über Zughäufe, du bist ja sozusagen mit

00:42:12: jedem Zughauf hast du auf einmal, ich sag mal teilweise 200, 300 Leute, die dazukommen,

00:42:19: so wie bleibst du da am Puls, also wie bleibst du da dran und ich glaube, das war mir immer

00:42:23: so ein Stück weit wichtig, das herzustellen, das zu schaffen und ich glaube deswegen, weißt

00:42:29: du, war es für mich weniger dieses Sellen, also wie du sagst, ich glaube in den USA ist

00:42:34: das auch teilweise bei meinem US Team, die würden sich manchmal eher wünschen, dass

00:42:38: man so ein All Hands, dass ich da eher mal so hier gegen die Brustklopfe und we are amazing

00:42:42: schreie, das geht mir nicht über die Lippen, also dafür weißt du, denke ich immer viel

00:42:47: zu sehr über all das, was wir noch bauen müssen und was wir machen müssen, ich hoffe

00:42:50: zumindest, dass es dazu geführt hat, dass viele damit eine große Glaubwürdigkeit aber

00:42:54: auch mit reinsetzen, wenn ich Sachen sage, dass sie dann auch handenfuchsam.

00:42:58: Ja, ich würde auch sagen, also wir können jetzt über 10 Jahre inzwischen schon, du bist

00:43:02: auch wirklich von Berater zum Unternehmer geworden, das muss ich schon ganz klar sagen,

00:43:06: das ist auch mit der unternehmerischen Verantwortung, deswegen hast du für mich jetzt auch mal

00:43:08: ganz schön zu hören, dass du quasi auch, wo das erste Geld weg war, der Gesellschaft,

00:43:12: das gibt genug Gründer, die dann sagen, wir machen jetzt was anderes, überhaupt nicht

00:43:15: mein Problem, ich habe eh nur 5% an der Bude, ist mir total egal, mein eigenes Geld ist

00:43:18: auch nicht drin, dann aber auch zu sagen, nee, wir machen das jetzt, wir machen das zusammen

00:43:22: und wir schaffen wieder die Werte, die sich die Unternehmer vorgestellt haben, die Gesellschafter,

00:43:25: die wir haben, das darf man ja auch nicht vergessen, dein Alltag ist ja nicht, dass du dich ganz

00:43:29: viel aktiv ums Produkt kümmerst, sondern du hast ganz viele verschiedene Stakeholder,

00:43:33: du hast Leute, die haben ganz viel Geld in eurer Firma, du hast Leute, die haben eure

00:43:37: Firma an euch verkauft, jetzt ganz gerne weiter an Bord, du hast Mitarbeiter, Mitarbeiter

00:43:40: aus Communities, Mitarbeiter aus Redaktionen, Mitarbeiter, die klassisch Sales getrieben

00:43:43: sind, du hast verschiedene Kontinente, die auch nochmal verschiedene, das sind ja verschiedene

00:43:47: Ausprägungen, wie Menschen arbeiten, wann Menschen arbeiten, ist ja auch, wir arbeiten

00:43:50: nicht all daselbe Uhrzeit, das sind ja alles Themen, die man irgendwie unter einen Hut

00:43:54: bekommen muss, was tust du für dich, also gibt es irgendetwas, wo du sagst, es gibt ja auch

00:43:58: mal Tage, die nicht ganz so gut laufen, da hast du bestimmt ganz schön viele auf der

00:44:00: Reise, hast du irgendwas für dich selber, wo du sagst, es hilft mir, da klarzukommen

00:44:05: oder das macht mich auch besser?

00:44:07: Also ich glaube, das erste war erstmal die Realisierung, dass was mir nicht hilft ist

00:44:11: sozusagen dagegen zu arbeiten, also mit anderen Worten, ich glaube so die erste Reaktion,

00:44:15: die man dann ja fälschlicherweise dann durchführt ist, man arbeitet noch mehr und damit werden

00:44:19: wir noch unhausgeglichener und ich glaube, das wurde mir vom Team auch oft genug zurückgespielt,

00:44:22: dass es gerade keinem hilft, wenn du so mit so einem Gesicht rein kommst und ich habe

00:44:26: eine gewisse launische Art, das ist auch so, ja, das ist auch ein Teil der Reflektion,

00:44:30: wo man dann auch relativ schnell in der Eskalation ist.

00:44:33: Das heißt, ein paar Sachen, die mir sehr geholfen haben, das erste war, ich habe tatsächlich,

00:44:40: ich bin Sport begeistert, also ich liebe Sport und Sport ist für mich so ein bisschen meine,

00:44:44: das ist so meine Art, runterzukommen, aber auch meine Art, um auch im Kopf so ein Stück

00:44:49: weit frei zu werden, das heißt, ich spiele zwei bis drei Mal die Woche tatsächlich Tennis,

00:44:53: ja, das heißt meistens irgendwie entweder ganz früh am Morgen oder spiele am Abend

00:44:56: und habe das Glück, da auch eine coole Gruppe zu haben, sozusagen unsere Herren 30 Mannschaft,

00:45:01: wo 30 Leute da sind, das heißt du kannst links und rechts, hast immer jemand, der echt

00:45:05: gut spielt und mit dem spielen kannst, komplett aus anderen Industrien, das heißt, unterhältst

00:45:09: dich über komplett andere Themen.

00:45:10: So, das ist mal so das eine, also tatsächlich dieses Abschalten, dieses sportliche, physische

00:45:15: tut mir erstmal gut.

00:45:16: So, das zweite ist, ich habe tatsächlich über die letzten Jahre mit dem Coach gearbeitet,

00:45:21: was für mich total wichtig war, um einfach jemand zu haben, mit dem du über Themen sprichst,

00:45:25: mit dem du wahrscheinlich, weißt du, du willst auch deiner Frau nicht irgendwie alles anmutten,

00:45:29: ja, sondern sortieren von Themen.

00:45:32: Wie hat man reagiert in einer bestimmten Konfliktsituation, warum hat man überhaupt so reagiert, warum

00:45:37: empfindet man Druck in einer bestimmten Art und Weise, wie geht man mit dem um?

00:45:41: Und das hat erstmal zu einer Selbstreflektion geführt und dann sage ich auch ganz ehrlich,

00:45:45: ist es ein Prozess, diesen Muskel überhaupt erstmal aufzubauen, dass man mit den Widerständen

00:45:51: und auch mit ganz viel schlechten Nachrichten überhaupt klar kommt.

00:45:54: Man muss immer überlegen, ganz oft ist es ja so im Leben, dass man so bis zu seinem,

00:46:00: ich weiß es nicht, 20. und 25. Lebensjahr, wenn man ein bisschen Glück hat, noch keine

00:46:04: richtige Niederlagen erlebt hat.

00:46:06: Ja.

00:46:07: Und dieses Mal wirklich hinzufallen, also richtig hinzufallen und diese Niederlagen zu haben

00:46:14: und die gibt es im Kleinen und im Großen, ich glaube mit denen sich klar zu kommen,

00:46:18: auseinanderzusetzen und quasi nicht zu sehr an sich rankommen zu lassen, das war eigentlich

00:46:22: so für mich die persönliche Herausforderung der letzten 34 Jahre und ich bin da noch nicht

00:46:26: am Ziel.

00:46:27: Aber da geht es sehr stark um einen internen Prozess, was treibt mich, was bewegt mich

00:46:31: und was ja oft genau das Thema ist, man ist ja selber ganz oft das Problem.

00:46:38: Es ist nicht irgendwie der externe Druck, das jetzt unsere Gesellschaft da jetzt die

00:46:41: ganze Zeit bei mir anrufen würden und sagen würden, hey und jetzt das sind das in der

00:46:44: Vergangenheit, sondern ganz im Gegenteil, man ist ja selber sein größter Feind und ich

00:46:48: glaube das ist etwas, da bin ich gerade dran und habe jetzt eigentlich, ich glaube den

00:46:53: einzigen richtigen Tipp in dem Zusammenhang, den ich geben kann, sich da wirklich extern

00:46:56: gute Hilfe zu holen, halt ich für total wichtig, wenn man es selber, ich sag mal naturally

00:47:02: born kann, super, ich kann es nicht und genau, ich würde sagen, das ist und klar, ich habe

00:47:12: einen starken Rückhalt, meine Frau ist super, die kümmert sich brutal um vieles was bei

00:47:17: uns, da ist auch privat passiert, die arbeitet auch, ich habe da auch einen krassen Respekt

00:47:20: davor, weil jeder der Kinder hat, der weiß was es bedeutet, den ganzen Tag auf Kinder

00:47:25: aufzupassen und meine Frau hat jetzt sozusagen ihre Karrieren ein Stück weit auch zurückgestellt,

00:47:30: in der Zeit, das hat uns so lange ermöglicht, dass wir gerade oder dass ich quasi hier an

00:47:36: der Firma so bauen kann, das wäre sonst auch nicht möglich.

00:47:38: Ja, ich glaube das ganze Thema Resilienz aufzubauen und Leute, da muss man aufpassen, wie man

00:47:43: die aufbaut, der soll es ja nicht scheißegal sein, Resilienz aufbauen heißt für mich,

00:47:49: mit dem ganzen Unsinn, der von unten nach oben kommt umzugehen und dabei trotzdem so wenig

00:47:54: emotional wie möglich an der besten Entscheidung zu arbeiten, wenn du das für dich kannst,

00:47:57: ist schon mal gut, du musst es aber auch für alle anderen drum herum können, auch sie müssen

00:48:01: ja den Eindruck gewinnen, dass es richtig ist, nur weil du sagst, weil du Chef bist,

00:48:05: ist es nicht richtig, nur weil du sagst, das ist mir jetzt egal, das kann den Eindruck

00:48:09: erwecken, dass es dir egal ist, weil du denkst, du kannst es besser, schlechter oder was auch

00:48:12: immer, dann musst du sagen, okay, ich habe das für mich runterstuftriert, ich kann

00:48:15: das ab dem Punkt nicht mehr ändern, jetzt können wir nur noch damit umgehen.

00:48:18: Deswegen sage ich ganz oft zu meinen Mitarbeitern, ich zerschneide den Elefanten erst, wenn

00:48:22: er im Raum ist.

00:48:23: Wir müssen nicht über alles reden, bevor es passiert, wir können so gut wie möglich

00:48:26: auf Sicht fahren, wir sind Mittelständler, wir sind Unternehmer, wir fahren hier auf Sicht,

00:48:30: wenn der Elefant im Raum ist und keiner von euch bekommt ihn weg, dann kommt ihr damit

00:48:33: zu mir und dann wird es definitiv eine schnelle Entscheidung zum Elefanten geben, keine, die

00:48:38: Woche dauert.

00:48:39: So versuchen wir damit umzugehen.

00:48:41: Genau, ich finde es auch ein guter Ansatz und ich glaube, das, was mir auch noch geholfen

00:48:47: hat, war tatsächlich so ein Stück weit mal selber von seinen eigenen Problemen mit anderen

00:48:52: Unternehmen zu sprechen.

00:48:53: Und das war für mich nochmal ein extremes wertvoller Austausch und das mache ich tatsächlich

00:48:59: auch recht regelmäßig, alle paar Wochen jemand anderes zu treffen, der in ähnlichen

00:49:05: Situationen vielleicht mehr war oder jetzt auch gerade ist und mal dem seine Probleme

00:49:09: zu hören und auf einmal denkt man sich, naja gut, ist vielleicht gar nicht so schlimm,

00:49:14: wie ich das alles gerade so wahrnehme und gleichzeitig aber ist es auch extrem befruchtend, das heißt

00:49:18: also auch quasi im sozialen Netzwerk einen guten Austausch hinzukriegen, mit anderen

00:49:22: Unternehmen halt ich für extrem förderlich.

00:49:24: Machst du das in irgendeiner Art von Club, also I/O oder sowas, oder ist das eher privat?

00:49:28: Genau, I/O mache ich nicht, hat aber gar nichts mit I/O zu tun, ich finde das eine gute Sache.

00:49:33: Nö, es ist tatsächlich so, wir haben, ich glaube so fünf bis zehn Leuten, die jetzt

00:49:38: sage ich mal über die letzten zehn Jahre ähnliche Fahrwässer, ähnliche Firmen aufgebaut,

00:49:43: kann auch was komplett anderes sein, aber die sozusagen ähnliche Erfahrungen durchlebt

00:49:48: haben, genau, mit denen tausche ich mich immer wieder aus und wir haben alle drei Monate,

00:49:52: gibt es sage ich mal hier einen Mittagessen, da einen Mittagessen.

00:49:55: Mach ich auch so, super.

00:49:56: Das finde ich auch, I/O ist leider ein bisschen, finde ich auch gut, aber für ein Konstrukt

00:49:59: mir ein bisschen zu hart, ich brauche ein bisschen mehr Flexibilität, aber höre ich

00:50:02: auch von ganz vielen Unternehmer, dass das eigentlich, das ist was Hilf, weil der Pimal-Daum

00:50:05: alle dieselben Probleme haben, auch wenn sie völlig verschiedene Firmen haben und auch

00:50:08: Mitarbeiter zahlen, aber die Themen sind oft dieselben.

00:50:10: Ja.

00:50:11: Hast du noch irgendeinen Live-Hack, den du anderen Unternehmern quasi an die Hand geben kannst,

00:50:15: wo du sagst, das macht mich schneller oder effizienter, das ist quasi so ein bisschen

00:50:19: ein Weg um den Stau herum?

00:50:20: Ich sage mal was ganz langweiliges, ich finde mich, ich bin ja im Sport groß geworden,

00:50:23: ja, also ich habe wirklich lange Leistungssport getrieben und ich glaube, da gibt es...

00:50:27: Was genau, Leistungssport?

00:50:28: Tennis.

00:50:29: Du hast wirklich Tennis schon auf Hummung gespielt, okay?

00:50:30: Genau, bis ich so 17 war und dann so eine US-Akademie dann irgendwie mehr, mehr, mehr, mehr die

00:50:35: Wahrheit eingeschenkt worden wurde, ja, das ist leider zum Pro sein, ich reiche wird,

00:50:39: ja.

00:50:40: Nee, genau, und ich glaube, was ich beim Sport primär gelernt habe, wie wichtig eigentlich

00:50:45: Routinen sind, ne?

00:50:46: Also wirklich dieses Consequente, du wirst von heute auf morgen einfach nicht sofort eine

00:50:54: Leistungsexplosion erleben.

00:50:56: Ja.

00:50:57: Du wirst dir sozusagen deine Ziele stecken und dann halt deine Routinen aufbauen und

00:51:01: ich glaube, in diesen Routinen und diese Routinen dann auch wirklich sehr konsequent und disciplinell

00:51:05: einzuhalten.

00:51:06: Und ich glaube, jeder kann sich seine Routine so aufbauen wie er es mag, ne?

00:51:09: Also von wie gestalte ich meinen Morgen bis zu wie fahre ich sozusagen meine ersten zwei

00:51:14: Stunden am Tag ab, bis zu wie was sind sozusagen, also wie informiere ich mich, also wann lese

00:51:20: ich und das alles dann über Zeit reflektieren zu lassen, wie macht man das eigentlich?

00:51:25: Also wie läuft so eine Woche für einen ab?

00:51:26: Das reflektiere ich sehr oft dann sozusagen auch mit anderen Unternehmern und fragst so

00:51:31: hey, was muss die so machen?

00:51:32: Und ich investiere extrem viel da rein, ne?

00:51:34: Also deswegen, ich bin gar nicht so auf Abkürzung aus, sondern ich denke viel mehr so in diesem

00:51:41: sportlichen Gedanken, wenn die Fußarbeit, die sitzt nur dann, wenn ich sozusagen auch

00:51:45: zehn Drills auf die Fußarbeit mache, sonst wird das irgendwie mit der Frist hier nix.

00:51:48: Ich bin ein großer Freund von Routinen, ich mach Sport seitdem ich 16 bin und ich habe

00:51:52: seitdem ich 18 bin Rückenprobleme und aus diesem Set an Rückenübungen wurde halt irgendwann

00:51:57: jeden Morgen und jeden Abend ein Set-up aus Sit-ups, Klimmzüge, Rückenübungen und quasi

00:52:04: Liegestütz.

00:52:05: Das mache ich jeden Morgen, jeden Abend, egal wo ich auf der Welt bin, egal ob ich viel

00:52:09: getrunken habe oder wenig, egal ob ich mich gut fühle oder nicht, aber bin ich ganz großer

00:52:13: Freund von Routinen, denke ich auch sind echt ein sehr gutes Thema.

00:52:17: Ja, sieht man ja.

00:52:18: Dankeschön.

00:52:19: Gerhard, vielen vielen Dank, dass du hier warst.

00:52:21: Danke dir.

00:52:22: Ich bin super inspirierend, super Reise, ich mag das sehr, wenn Leute quasi nicht auch

00:52:27: als Unternehmer geboren wurden und diese mega eingeschlagen haben und auch die Verantwortung,

00:52:30: die man damit gesellschaftlich trägt quasi übernehmen.

00:52:33: Also mega mega gut, ich bin super gespannt auf eure Reise.

00:52:35: Danke dir, vielen Dank.

00:52:36: Hat Spaß gemacht hier zu sein.

00:52:37: Ich hoffe euch hat es genauso viel Spaß gemacht.

00:52:39: Wenn ihr Spaß an dieser Folge hattet mit dem Gerhard und mit mir, dann natürlich Liken,

00:52:44: Kommentieren, Fans, Follower werden auf allen Kanälen, ihr kennt sie ja so oder so.

00:52:47: Vergesst nicht, Mittwoch ist Mittelsdars Tag und ich wünsche euch genauso viel Spaß an

00:52:51: der Folge, wie ich sie hatte und sage bis bald.

00:52:53: [Musik]

00:52:56: [Bedrohliche Musik]

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