Der Uhren-König aus der ärmsten Stadt Deutschlands | Alexander Weber von Juwelier Weber

Shownotes

Vom Cockpit ins Luxusgeschäft: Alexander Weber bei den Mittelstars

Alexander Weber ist in dieser Folge zu Gast bei den Mittelstars – der Pilot, Unternehmer und Juwelier, der den Sprung vom Fliegen in die Welt der Luxusuhren meisterte und heute das Familienunternehmen Juwelier Weber in Gelsenkirchen führt.

Schon als Kind war Alexander tief in die Welt des Handels eingetaucht – auf dem Schulhof verkaufte er Hamster, später im Laden der Familie Schmuck und Uhren, während andere noch auf dem Bolzplatz spielten. Doch bevor er das traditionsreiche Familienunternehmen übernahm, startete er seine Karriere in einem ganz anderen Bereich: als Pilot bei der Lufthansa. Doch der Luxus, den er heute verkauft, hat ihn letztlich zurück nach Gelsenkirchen gebracht.

Vom Wirtschaftsprüfer bis zum Zuhälter, vom Profisportler bis zum Handwerker – Alexander Weber hat eine erstaunliche Bandbreite an Kunden und lebt von Empfehlungen. Für ihn sind Uhren nicht nur Zeitmesser, sondern Statements und Kulturgüter. In dieser Folge gibt er Einblicke in die Welt der mechanischen Luxusuhren und erzählt, wie er das Familienunternehmen weiterentwickelt hat, obwohl Gelsenkirchen als ärmste Stadt Deutschlands gilt.

Wie schafft man es, Tradition mit Innovation zu verbinden? Warum sind Empfehlungen und langfristige Beziehungen der Schlüssel zum Erfolg in seiner Branche? Und wie bleibt man bodenständig, während man Luxus verkauft? Alexander Weber teilt bei uns seine Erfolgsstrategien, seine persönlichen Leitsätze und erklärt, warum er das Handgelenk nicht als Platz für eine Uhr, sondern für ein Statement sieht.

Ein inspirierender Talk für alle, die aus Tradition etwas Großes schaffen wollen – mit Einblicken in Luxus, Wachstum und den Mut zur Veränderung.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Kompleter Querschnitt der Gesellschaft.

00:00:01: Das geht, ich sag mal, vom Wirtschaftsprüfer bis zum Zuhälter, vom Profisportler bis zum Handwerker.

00:00:08: Ich schätze mal der Umsatz von jemandem in der Größenordnung, wie euch, da liegt irgendwo bei einem achtstelligen Betrag im Jahr.

00:00:14: - Ja. - Ja.

00:00:15: Okay.

00:00:16: Mit New York.

00:00:16: Kann ich leben.

00:00:17: Da wusste ich auch, da sind 30 Leute.

00:00:19: Ich meine, es kommt nämlich vor ungefähr.

00:00:20: Dieses Urmacher-Thema, was du gerade angesprochen hast, das war aber auch schon wirklich eine Sache, die dich extrem viel Kraft gekostet hat.

00:00:24: Wie es so im Unternehmertum halt ist.

00:00:26: Das ist auch mal gerne ein Achterbahn und nicht nur immer eine exponentielle Kurve nach oben.

00:00:31: "Mittlestars", der Mittelstand und Unternehmer-Podcast.

00:00:35: Ehrlich, direkt und ungefiltert.

00:00:38: Von und mit Markus Seidel.

00:00:41: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Mittlestars".

00:00:44: Mein Name ist Markus Seidel.

00:00:46: Heute zu Gast ist der Alexander Weber vom gleichjahreligen Juwel Nierweber und er erzählt uns die Story,

00:00:51: warum das Unternehmen vor über 100 Jahren in ausgerechnet der ärmsten Stadt Deutschlands gegründet wurde,

00:00:56: warum er selbst zur ersten Karriere bei der Lufthansa gemacht hat und Berufspilot wurde

00:01:00: und wie er heute einen der größten Einzeljuweliere in Deutschland führt.

00:01:04: Alex, herzlich willkommen.

00:01:06: Hallo Markus, schön, dass ich da sein darf.

00:01:08: Vielen Dank für die Einladung.

00:01:09: Sehr, sehr gerne.

00:01:10: Beschreib dich doch mal kurz in wenigen Worten.

00:01:12: Wenigen Worten.

00:01:13: Ich bin der Alexander Weber.

00:01:15: Ich bin 82 geboren.

00:01:18: Ich habe erst eine fliegerische Karriere während meiner beruflichen Entwicklung gemacht

00:01:24: und dann nach mehreren Jahren fliegen und im abgeschlossenen MBA-Studium bin ich dann ins Familienunternehmen zurückgekehrt

00:01:32: und führe heute den Juwelier Weber in der schönsten Stadt Deutschlands in Gelsenkirchen.

00:01:38: Das war jetzt schon wirklich viel.

00:01:40: Das sieht doch jedenfalls noch eine sehr bunten Karriere aus, aber darauf gehen wir gleich ein.

00:01:44: Ich hatte einen Eingang schon erwähnt.

00:01:45: Du führst diesen Juwelier in vierter Generation.

00:01:48: Das heißt also, dein Urgroßvater hat gegründet.

00:01:53: Dein Urgroßvater hat gegründet vor über 100 Jahren.

00:01:57: Und das ja in Gelsenkirchen.

00:01:59: Damit du da übrigst dich also die Frage, ob das quasi ein Familienunternehmen ist oder ob du unternehmerisch aufgewachsen bist.

00:02:04: Das war ja auf jeden Fall der Fall.

00:02:06: An was kannst du dich erinnern in deiner Kindheit?

00:02:07: Wie ist es, der Sohn eines Juweliers zu sein?

00:02:09: Was sind da so die ersten Kindheitseindrücke, die man mitnimmt?

00:02:12: Die ersten Kindheitseindrücke sind, dass damals eine Goldschmiede Werkstatt, die auf dem gleichen Etage war,

00:02:18: wie die Wohnung, wo ich mit meinen Eltern in einer Wohngemeinschaft gewohnt habe.

00:02:22: Und wenn man keiner Zeit hatte, sich um das Kind zu kümmern, dann war auch gut und gerne einfach mal Werkstatttür auf.

00:02:27: Damals hatten wir neuen Goldschmiede da sitzen, sodass ich da viele Zeit auch bei den Goldschmieden auf dem Schoß zugebracht hab.

00:02:34: Und einfach zugeguckt hab, wie die gearbeitet haben oder mit denen lustige Sachen am Werktisch gemacht hat.

00:02:38: Irgendwas abgeflemmt, erhitzt, zum Glühnen gebracht.

00:02:41: Das, was halt irgendwie da Kinder mit viel Effekt dann wahrnehmen.

00:02:45: Also quasi aus dem Kinderzimmer raus, immer in den Goldklumpen reingerannt.

00:02:49: Das hört sich erstmal ganz gut an, ja?

00:02:50: Ja.

00:02:52: Und sag mal, kannst du dich an das erinnern, wo du das erste Mal auch quasi mit dem Handel oder mit Unternehmertum in dem Zusammenhang in Berührung gekommen bist?

00:02:59: Also musstest du jeden Sonnabend mitarbeiten oder war Mitarbeit immer schon ein großes Thema bei euch im Mobilgeschäft?

00:03:04: Also mitarbeiten war immer ein großes Thema.

00:03:07: In der Unterform helfen, wenn es die ersten Geschichten waren, wo eine EDV eingeführt würde, die ersten PCs eingeführt werden,

00:03:14: der elektronische Warenwirtschaft, da durfte ich dann mithelfen, die Sachen, also die Artikel eingeben, erfassen,

00:03:21: was da alles stattgefunden hat.

00:03:23: Mailings war auch mal ein ganz großes Thema.

00:03:25: Umschläge eintüten und frankieren.

00:03:28: Das war damals auch immer was ganz Großes und als dann irgendwie das Alter dazu kam,

00:03:33: dass ich eine MOFA hatte, auch gerne Botendienste, die dann stattgefunden haben,

00:03:37: aber davor auch gerne mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu Kunden fahren und Schmuck und Uhren ausliefern.

00:03:43: Ah, deine Eltern haben quasi ihr einziges Kind, du bist ja ein einziges Kind, ne?

00:03:48: Das heißt, deine Eltern haben ja einziges Kind mit Schmuck und Uhren zu den Kunden geschickt und in der Gefahr ausgesetzt, dass er weggeschnappt wird.

00:03:54: Teilweise ja, kann man nicht anders sagen.

00:03:57: Jetzt haben wir die schönste Geschichte wahr.

00:03:59: Wir hatten vielleicht so eine kleine Anekdote.

00:04:01: Schalke war noch erfolgreich und spielte damals im Parkstadion, also nicht in der Arena, die heute da steht.

00:04:06: Okay.

00:04:07: So einem alten Stadion, da gab es einen blauen Salon.

00:04:09: Das war der VIP-Salon.

00:04:11: Und dort hatten wir damals eine Kooperation mit einer Uhrenmark und hatten Vitrinen dort stehen.

00:04:17: Und da bin ich dann in der Tat zu den Spielen damals sogar mit einer Alp-Plastik-Tüte von einem großen deutschen Discounter.

00:04:24: Da waren dann die Uhren drin.

00:04:26: Da hingefahren, bin dann da rein vorm Spiel, hab die Uhren eindecoriert und bin dann mit meinen Kumpels in die Nordkurve gegangen, also auf die Stehplatzkurve und hab das Spiel geguckt.

00:04:36: Das heißt, ihr seid in Gelsenkirchen aber auch eine Institution.

00:04:39: Wie will ihr Weber? Kennt man in Gelsenkirchen und drum rum.

00:04:41: Und das hat auch, wie gesagt, 30, 40, 50 Jahre reichtes zurück.

00:04:44: Also Schalke-Spieler waren wahrscheinlich auch immer Kunden mit euch.

00:04:47: Das gehört schon wieder zu.

00:04:48: Da merkt man auch, je nachdem, wie auf Schalke gerade die Motivation da ist, bzw. auch wer da gerade das Sagen hat.

00:04:55: Also Rudi Assauer war Lokalpatriot und da gab es auch die Ansage, dass alle Spieler rund um Stadion wohnen mussten.

00:05:01: Und das haben wir zu solchen Zeiten natürlich da gemerkt, wo dann natürlich auch viel, viel mehr aus der Jugend, aus Schalke entwickelt wurde, die aus der Region einfach kam.

00:05:11: Okay, jetzt hast du ja quasi als Kind, du hast den Laden vor der Tür, sag ich immer so, okay, da hat da als Kind wahrscheinlich schon seinen ersten Rolex verkauft.

00:05:18: Hast du als Kind Uhren verkauft oder hast du andere Dinge verkauft?

00:05:22: Ich hab immer mitgeholfen, ich hab Uhren, ich hab auch Schmuck verkauft.

00:05:26: Ja, derzeit fand ich das immer eher schwieriger, weil man ist natürlich wächst als kleiner Junge auf, der mit Lego-Raumschiffen durch den Laden geflogen ist.

00:05:37: Und dann auf einmal da in die Rolle des Juniors, des Praktikanten, so ein Vom Chef kann irgendwie keiner richtig anfassen.

00:05:44: Was macht damit Rollenverständnis für alle?

00:05:46: Irgendwie schwierig, jetzt wird der groß, in der Schule fangen die Lehrer an mit dem Siezen, was macht man jetzt im Geschäft, was machen die Mitarbeiter?

00:05:52: Fand ich immer ganz, ganz schwierig, aber natürlich habe ich da auch irgendwie mitgeholfen.

00:05:56: Also eine Geschichte, die mein Vater mehr mehr erzählt ist, ich kam aus der Schule, lief mit meinem Schulternister in den Laden rein.

00:06:02: Er saß mit einer Kundin da und die hatte zwei Edelsteine, damals für eine wunderschöne Anfertigung, wo er ein Schmuckstück anfertigen sollte.

00:06:09: Hatte zwei Edelsteiner auf dem Tisch liegen und die Kundin überlegte, welchen sie nimmt und ich guckte so als kleiner Dützt da rein,

00:06:16: zog mich so ein bisschen hoch, konnte mit der Nasenspitze auf die Tee geschauen und sagte dann nur, nachdem ich da drauf geguckt hab, nimm noch den großen.

00:06:27: Gespräch beendet?

00:06:27: Ja, genau.

00:06:29: Und sie hat den großen genommen.

00:06:30: Ja, sehr gut. Okay, der hätte eigentlich da bleiben müssen.

00:06:33: Sag mal, Alex, was hast du auf dem Schulhof verkauft? Damit schon die witzigsten Sachen gehört, kannst du das toppen?

00:06:38: Auf dem Schulhof habe ich Hamster verkauft.

00:06:40: Und zwar hatte ich irgendwann auch mal den Wunsch, Hamster zu haben und habe zwei Hamster gekriegt, aber damals mit der Ansage von dem Zohlladen,

00:06:49: es wären kein Männchen und Weibchen, war aber anders.

00:06:52: Und dann hatte ich auch mal relativ viele Hamster, ich glaube in der Spitze waren es dann irgendwie mal so 25, 30 Stück, die ich dann bei mir hatte

00:06:59: und es entstand eine ganze Hamsterkolonie in diversen mit Röhren verbundene Hamsterkäfige und das wurden natürlich immer mehr.

00:07:06: Und irgendwann habe ich dann angefangen, ah, die dem Zohlladen wieder zu verkaufen, weil ich dafür Futter haben wollte.

00:07:12: Also das war dann eher so ein Tauschhandel, den wir da hatten und aber auch in der Klasse habe ich dann Hamster verkauft.

00:07:17: Also warst du früh im Vermehrungsgeschäft und spät dann im Geldvermehrungsgeschäft?

00:07:21: Wenn du so machen willst, ja.

00:07:23: Ok, so, jetzt relativ straighte Karriere als Kind immer mitgeholfen. Wie kommt man denn zu der Abbiegung Kind, dass man auf einmal Pilot wird?

00:07:31: Also wie ist das passiert? Weil eigentlich denkt man ja so drei Generationen waren schon da, du bist die klassische vierte Generation.

00:07:37: Warum gibt es denn überhaupt diesen Schwenk und wie ist deine Familie auch damit umgegangen?

00:07:41: Naja, es gibt immer so ein Kindheitstraum, der eine sagt, Polizist und Feuerwehrmann und dann ist ganz oft auch Pilot dabei.

00:07:47: Und mich hat immer die Fliegerei fasziniert. Ich habe dann im Alter von 15 auch mit der Segelfliegerei angefangen.

00:07:54: Bin dort dann auch leistungsmäßig aktiv gewesen.

00:07:57: Also ich sprich habe deutsche Unionmeisterschaften mitgeflogen, Landesmeisterschaften und hatte dann auch das Glück,

00:08:02: dass ich mich als Sportsoldat in die Sportfördergruppe aufgenommen wurde und mein Wehrdienst quasi im Segelfluchtzeug

00:08:09: zubringen durfte im Rahmen der deutschen Sportförderung.

00:08:11: Und wenn man das halt so leidenschaftlich betreibt, dann kommt irgendwann der Punkt, wenn man dann die Bundeswehr verlassen muss

00:08:17: und quasi von Berufssegelflieger in Anführungsstrichen ins normale Berufsleben soll, dass dann irgendwie der Punkt kommt,

00:08:24: Mensch, so einen großen Airliner fliegen, das wäre doch immer noch mal ein Traum.

00:08:27: Um es abzukürzen, ich habe mich beworben damals mit dem Hintergedanken oder habe natürlich auch mit mir gehadert,

00:08:34: wills das machen, sollt das machen, ist das der richtige Weg und irgendwann habe ich gesagt, ich bewerbe mich.

00:08:39: Und wenn sie sich nehmen, dann ist gut und wenn sie sich nicht nehmen, ist aber eigentlich der Deckel drauf.

00:08:43: Also es war eigentlich damit dann geklärt, die nehme ich nicht und dann habe ich es aber geklärt und mache mir nicht später,

00:08:48: zehn Jahre später einen Vorwurf, hättest dich mal beworben.

00:08:50: Und wenn du dich dann bewirbst und das habe ich dann auch anstelle ich gemacht, habe mich anstelle ich vorbereitet,

00:08:56: dann haben sie mich aber auch genommen und in dem Moment, wo man diesen Brief in der Hand hat,

00:09:00: "Herzlichen Willkommen an der Verkehrsfliegerschule in Bremen", sagt man dann auch nicht nein.

00:09:05: Also freudlich ging das dann, wie ich da so reingestolpert, wenn man so möchte.

00:09:09: Was hat dein Vater dazu gesagt?

00:09:11: Mein Vater hat mich beglückwünscht dazu.

00:09:13: Du bist ja schon der legitime Nachfolger und das wünscht man sich ja bestimmt auch, wenn man so unternehmert und auch so sehr lokal verwurzelt ist,

00:09:20: quasi ein Kind hat, ein Sohn.

00:09:22: Das war der Situation auch geschülter, der damaligen Zeit oder war das für dein Vater, wäre das wirklich total egal gewesen?

00:09:28: Also mein Vater hat immer zu mir gesagt und hat mir immer zu verstehen gegeben, dass er mir völlige Freiheit lässt,

00:09:36: was ich beruflich machen möchte, wie ich mich entwickeln möchte.

00:09:39: War höchstens immer der Anspruch dahinter, dass wenn ich was mache, dass ich das anständig mache.

00:09:44: Also ich sage mal, so ein Spruch von meinem Vater war, wenn du in die Hotellerie gehen möchtest und du Hoteldirektor brauchst, aber dann nicht das Ziel sein.

00:09:52: Das war dann bei Bank, hätte gerne Bankdirektor gehabt.

00:09:55: Das war dann schon die Vorgabe und die Maßgabe an der Stelle, aber er hat das nie forciert.

00:10:01: Und da ich Waldorf Schüler war, hatte ich auch sehr viel handwerkliche Fächer in der Schule.

00:10:06: So ein zarten Alter von 12 hat mein Vater mich auch mal mitgenommen zu einem Geschäftstermin, der außerhalb war, wo wir zwei Stunden mit dem Auto hingefahren sind.

00:10:13: Und da sagte er dann das erste Mal Mensch, wir können da mal uns drüber und halten, wie es denn mit dir so weitergeht im Leben.

00:10:20: Eins der ersten Dinge, die er damals dazu mir gesagt hat ist, also aus dir wird kein Handwerker, du wirst kein Goldschmied.

00:10:24: Das war super, weil ich rutschte schon im Auto von rechts nach links und habe mir die Frage gestellt, wie bringst du es ihm bei?

00:10:31: Und dann sagte er es relativ plötzlich von sich und dann guckte ich ihn groß an, er sah ja ganz einfach im Kindergarten das Puppenhaus, was er gebaut hat.

00:10:37: Da den Brieföffner, da den Kochlöffel, den er geschnitzt hat, die Bank, die er letztes Jahr gebaut hat, ist alles fertig geworden.

00:10:43: Aber richtig toll war anders.

00:10:46: Deine Stärken liegen woanders.

00:10:49: Meine Stärken liegen definitiv nicht im selben, dass ich Handwerker bin.

00:10:53: Und dann hast du also Lufthansa Ausbildung und hast dann diesen Karriereweg auch straight durchgezogen, bist direkt bei der Lufthansa auch geblieben und hast dann den Weg eines Berufspiloten eingeschlagen?

00:11:02: Genau. Also ich habe vor meiner Phase, ich kam zur Lufthansa in die Verkehrsführgeschule, da waren auch die Nachwähnen von 9/11.

00:11:09: Ich bin 2006 an die Flugschule gekommen, damals hat man uns noch 36 Monate Wartezeit nach der Ausbildung in Aussicht gestellt.

00:11:16: 36 Monate Wartezeit bis ihr den Job antreten könnt?

00:11:19: Nach der Ausbildung.

00:11:20: Was macht man denn?

00:11:21: Das ist eine andere Frage, aber das war damals mir dann auch egal, irgendwas will ich schon machen.

00:11:26: Okay.

00:11:26: Und in der Zeit, was dann so wie es in der Fliegerau immer war, es gibt nur einen An und Aus in der Personalplanung.

00:11:33: Und in der Zeit, während wir an der Flugschule waren, wurden dann alle Wartelisten, es waren 400 Piloten auf Warteliste damals, die fertig ausgebildet waren, die wurden einfach aufgesaugt von der Lufthansa.

00:11:45: Und wir konnten dann direkt anfangen, Anfang 2008 auf der Linie zu fliegen.

00:11:51: So eine Pilotenausbildung dauert 3, 4 Jahre?

00:11:53: Nee, circa 2 Jahre.

00:11:55: 2 Jahre?

00:11:56: 2 bis 2,5 so was.

00:11:57: Ist relativ teuer, ne?

00:11:59: Wenn man die alleine machen würde, also kurz unter 100.000 Euro irgendwas in der Richtung?

00:12:02: 100.000 ist glaube ich ein guter Wert.

00:12:04: Okay.

00:12:04: Und die Lufthansa bezahlt dich aber auch als Azubi, also du verdienst während dieser Zeit Geld und die Lufthansa macht die Ausbildung?

00:12:10: Das Programm gibt es heute nicht mehr, was wir hatten, aber damals war es so, also die Lufthansa hat nichts bezahlt in der Zeit, die haben die Ausbildung vorfinanziert.

00:12:19: Und damals gab es dann einen Arbeitgeberdarlehen, also einen Eigenanteil, den die Lufthansa uns dann in Rechnung gestellt hat, aber auch nur für den Fall, dass wir die Ausbildung bestehen und dass wir einen Arbeitsvertrag bekommen.

00:12:31: Und dann haben wir von unserem monatlichen Lohn ein Teil zurückgezahlt.

00:12:36: So, dann fängst du, also bist du ein Berufspilot, du fängst dann bei der Lufthansa, hast du bei der Lufthansa angefangen, als was?

00:12:41: Als erster Offizier auf der kurzen Mittelstrecke bin dort auf der Airbus-Familie, also sprich Airbus A320, 319, 321 geflogen.

00:12:50: Und dann hast du dort quasi sukzessive Karriere gemacht?

00:12:53: Ja, also sukzessive heißt, ich bin dann, nachdem ich dann auf der Linie angefangen habe zu fliegen, fand ich immer faszinierend.

00:13:03: Da kam dann vielleicht so dieses Unternehmergehen vielleicht schon so ein bisschen durch, dass ich immer spannend fand.

00:13:08: Es gab bei der Lufthansa viele Management-Piloten, also die auf der einen Seite Management arbeiten, aber auf der anderen Seite im normalen Liniendienst auch tätig sind und halt fliegen und Büro kombinieren.

00:13:20: Das fand ich immer sehr, sehr spannend.

00:13:22: Und als ich dann fertig wurde, hatte ich in die Richtung geschaut und dann brach die Finanzkrise mit Lehman Brothers los, 2008.

00:13:29: Ja, hat die Lufthansa halt die Prämisse ausgegeben, jeder, der fliegen kann und Flugzeug bewegen kann, der bewegt bitte ein Flugzeug und kein Schreibtisch.

00:13:36: Folglich gab es auch keinen Einstieg für einen jungen Co-Piloten irgendwo in diese fliegerische Referenten oder Management-Schiene.

00:13:44: Und dann habe ich mich damals entschieden, mich halt selber vorzubereiten für, wenn das Türchen mal wieder aufgeht und bin dann neben der Fliegerei, wo ich Vollzeit geflogen bin, nach Österreich gegangen und habe dort ein Wirtschaftsstudium gemacht, ein MBE.

00:13:57: Okay, das alles neben der Vollzeitstelle gewesen, die Pilotenstelle.

00:14:02: Und dann hast du dich ja, glaube ich, auch danach wieder sukzessive, obwohl es eine Vollzeitstelle war, zurückorientiert Richtung Juwelier Weber, oder?

00:14:08: Genau, das ist so ein bisschen Lebensgeschichte, die dann da einfach mit rein kam. Meine Frau ist auch aus Gelsenkirchen.

00:14:15: Wir haben zusammen in Frankfurt gelebt und wir hatten damals, hatten wir beide den Deal gemacht.

00:14:20: Sie hat mich zwei Jahre unterstützt mit meinem MBA und danach habe ich ihr dann gesagt, so Schatz, jetzt bekommst du von mir zwei Jahre.

00:14:27: Sie hat damals in der Fashionindustrie gearbeitet und hat dann von mir quasi das okay gekriegt.

00:14:33: Jetzt kriegst du zwei Jahre und danach ziehen wir gemeinsam nach Düsseldorf, war damals sehr plan.

00:14:38: Und du kannst dich mit deiner Karriere jetzt entwickeln.

00:14:41: Geh nach Berlin, hier zu euch in die schöne Stadt oder irgendwo anders in der Welt mit der Fliegerei, krieg ich das kombiniert.

00:14:47: Und du kannst das machen und am Ende in der Fashionbranche findest du immer einen Job in Düsseldorf bestimmt und war dann das Ziel, nach Düsseldorf zu ziehen.

00:14:57: Und dann kamen moment mal in meinem Kopf. Warum sollst du bei der Lufthansa ins Fliegerische Management gehen, wenn du in der Nähe von deinem zukünftigen Wohnort, nämlich Düsseldorf, 40 Minuten Autodistanz noch ein eigenes Familienunternehmen hast.

00:15:13: Und da kam dann bei mir einfach die Idee, ich habe damals die Rechte an von meinem Vater angerufen, habe nur gesagt, wie ist das, könnte ein bisschen Hilfe brauchen.

00:15:23: Und ich komme nächste Woche mal rum, plan mich mal ein, war glaube ich so ziemlich genau der Wortlaut.

00:15:29: Und dann habe ich immer, wenn ich mehr als vier Tage frei hatte vom Fliegen, habe ich mich ins Auto gesetzt, bin nach Hause gefahren und habe mich ins Familienunternehmen irgendwie eingearbeitet.

00:15:39: Bei den Einsätzen, die du bei der Lufthansa hast, kommt es schon ab und zu vor, dass man mehr als vier Tage frei hat.

00:15:44: Also es hat schon eine komplette Seltenheit, sondern es waren schon alle drei Wochen, warst du denn zwei Wochen vielleicht in Gelsenkirchen?

00:15:50: Ja, also ich bin zu der Zeit dann schon langsamer geflogen und da hast du eher, dass du mal drei, vier Tage unterwegs bist und dann aber auch mal wieder zwei, drei, vier Tage, je nachdem wie lange du vorher weg warst, auch wieder frei hast.

00:16:02: Und das kann man sich natürlich dann ein bisschen planen.

00:16:04: Und das war dann so, dass ich dann, ja ich sage mal so, ein bis vielleicht zweimal, wenn es gut gelaufen ist, zweimal im Monat, aber einmal im Monat war ich dann für drei, vier Tage immer irgendwann mal zu Hause und habe angefangen, mich da einzurbeiten.

00:16:19: Dann kam der verlorene Sohn zurück.

00:16:21: Da war der dann auf einmal wieder da, ja.

00:16:22: Und was für Aufgaben hast du dann bekommen?

00:16:25: Im Prinzip war es glaube ich gar nicht eher so Aufgaben bekommen, sondern ich habe mir Aufgaben gesucht und habe mit unseren Lieferanten an den Gesprächen teilgenommen.

00:16:35: Ich habe am Anfang sehr viel zugehört und habe immer geschaut, auch gerade Neuerungen, die kamen, Digitalthemen, die dazu kamen.

00:16:43: Internet war damals noch was ganz Spannendes.

00:16:45: Wir kamen ja aus einer Zeit, da haben die Hersteller teilweise zu den Zeiten noch gesagt, ihr dürft keine Urnen abbilden oder keine Produkte abbilden.

00:16:52: Ihr dürft ein Logo als offizieller Händler zeigen und dürft auf die Herstellerseite verlinken, so dass solche Mechanismen sich damit auseinandergesetzt wurden und erst mal ein Gefühl kriegen für die Entwicklung, die da stattfinden, um auch die Branche da ein bisschen mehr wieder zu verstehen.

00:17:08: Also ich war zwar immer als Kind dabei, aber du hast natürlich den Effekt, wenn du da groß geworden bist im Betrieb.

00:17:14: Du warst immer da und jeder denkt, du kannst alles, aber du kannst es eigentlich nicht, weil erklärt hat sie nie einer, sondern du hast es entweder als Kind irgendwie mitgekriegt oder halt nicht.

00:17:24: Das ist der eine Teil.

00:17:26: Und der zweite Teil ist, dass du aber auch über den Punkt eigentlich hinaus bist, dass du eigentlich noch eine richtig Fragen kannst, ohne hier anführend strichendum dazustehen.

00:17:35: Werbung

00:17:39: Heute mal Werbung in eigener Sache.

00:17:41: Mein Unternehmen EZEL mit Sitz in Berlin ist inzwischen das zweitgrößte viele Netzwerke in Deutschland und sucht Verstärkung.

00:17:48: Natürlich haben wir ein besonders hohen Fokus auf den Mittelstand.

00:17:51: Das heißt, unsere Kunden sind inzwischen zweieinhalb Tausend Unternehmen aus dem Mittelstand, die ihre Online-Shops mit uns optimieren und dafür sorgen, dass dort mehr Sales eingehen.

00:17:59: Wir wollen aktuell drei Positionen besetzen.

00:18:01: Zum Ersten ein Head of New Sales.

00:18:04: Wir suchen also jemanden, der ein Team von vier bis sechs Mitarbeitern führt und gänzlich aufbaut und mit diesem Team neue Programme zu EZEL holt und diesen natürlich bestmöglich in das Key Accounting Team überführt.

00:18:15: Da kommen wir auch schon zur Position Nummer zwei.

00:18:17: Wir suchen Key Account Manager und Managerinnen.

00:18:20: Bei den zweieinhalb Tausend Online-Shops, die bereits bei EZEL sind, gibt es jeden Tag Optimierung vorzunehmen.

00:18:25: Es gilt mit diesen Programmen zu wachsen, ihnen neue Publisher hinzuzuführen oder eben allerlei im Online-Marketing zu machen.

00:18:31: Und auch dafür suchen wir Unterstützung und Positionen drei, die wir gerne besetzen wollen.

00:18:36: Die ist etwas breiter.

00:18:37: Es geht um den Trainee im E-Commerce.

00:18:39: Das heißt, du hast noch nicht so viel Vorerfahrung in diesem Bereich, hast aber richtig Lust auf Online-Marketing und Co.

00:18:44: Dann lernst du bei EZEL in drei bis sechs Monaten alles, was du an Rüstzeug brauchst und kommst danach in eins der Teams bei EZEL.

00:18:50: Einfach einen E-Mail schicken an jobset@el.de oder auch an die Middlestars wenden.

00:18:54: Wir senden natürlich alles weiter.

00:18:56: Und natürlich findet ihr alle Informationen für eure Bewerbung in den Shownotes.

00:18:59: Wir freuen uns auf eure Bewerbung und jetzt zurück zur Folge.

00:19:02: Du musst uns mal ohne Geschäft erklären, wann geht es zum Juwelier gut oder nicht?

00:19:10: Also was sind quasi die Zutaten, die man braucht, um erfolgreich Juwelier zu haben?

00:19:14: Ich glaube, das ist ja Konzessionsgeschäft erstmal.

00:19:17: Also ihr repräsentiert ja Marken, gerade ihr als Freijuwelier, die selber nicht vor Ort sind, keine Boutique vor Ort haben.

00:19:25: Und dann hat man ja wahrscheinlich ein hohes Interesse daran, sozusagen Gebietschutz zu bekommen und eben der Rolex-Händler oder der Patek Philipp Händler oder der Lange- und Söhnehändler vor Ort zu sein, oder?

00:19:34: Welche Marken führt ihr bei euch?

00:19:36: Wir führen 20 Luxusmarken im Bereich Uhren etwa.

00:19:41: Und da sind ja viele große Marken dabei.

00:19:45: Rolex gehört dazu, Cartier gehört dazu, IWC, Panerai, Jägerle Kulture, Üblo.

00:19:52: Also dafür haben wir ein sehr, sehr breites Portfolio, was für uns auch irgendwie spannend ist und ja auch für die Marken interessant sind,

00:20:01: weil wir sind zwar in der Ärmstenstadt Deutschlands, aber wir sind auch halt auch im Ruhrgebiet.

00:20:06: Und das Ruhrgebiet sind 53 Städte und Gemeinden mit fünf Millionen Menschen in dem gesamten Ballungsgebiet.

00:20:13: Und es heute, wir hatten immer den Nachteil, in der Ärmstenstadt Deutschlands zu sein.

00:20:18: Und heute ist das jetzt nach 100 Jahren Firmengeschichte erstmals ein Vorteil, weil viele Marken inzwischen die globale Strategie haben,

00:20:27: dass sie an den Luxusstandorten dieser Welt eigene Boutiquen eröffnen sollen, als Vorgabe von ihrem Headquarter.

00:20:34: Und wenn ich jetzt zum Beispiel bei uns die eine der relevanten Luxustädte in Deutschland ist Düsseldorf.

00:20:41: Und wenn ich mir dort anschaue, wie dort immer mehr Monobrand-Boutiquen entstehen und da dann Partner gekündigt werden

00:20:48: von den einzelnen Marken, weil die Marken dort ihre eigenen Geschäfte haben, um die auch zu schützen,

00:20:52: dann müssen die Partner dann das Netzwerk verlassen.

00:20:55: Das haben wir im Ruhrgebiet so nicht, weil es gibt keinen Standort im Ruhrgebiet, wo eine Marge selber eine Boutique sinnvoll eröffnen kann,

00:21:03: weil es gibt diesen Luxusstandort nicht im Ruhrgebiet.

00:21:05: Aber trotzdem habe ich fünf Millionen Menschen und es ist eine gewisse Relevanz da, dass ich auch eine Vertretung in diesem Gebiet habe.

00:21:13: Aber eigentlich ist es ja total verrückt. Ihr sitzt quasi, wie sagen Sie nochmal, die ärmste Stadt Deutschlands.

00:21:17: Da gibt es ja wirklich quasi so eine Tabelle. Da ist Gelsenkirchen glaube ich auf Platz 401 gewesen und ist jetzt Platz 400.

00:21:24: Genau.

00:21:24: Aber nicht weil sie nach oben geklettert sind, sondern weil zwei Gemeinden zusammengelegt wurden.

00:21:28: Okay, also ihr seid wirklich in diesem Ranking ganz hinten und damit ja erstmal für all die Luxusmarken, die du aufgeführt hast,

00:21:33: eigentlich per Definition nicht interessant.

00:21:36: Aber eure Brand, DuVillier Weber, ist so stark und ist ja trotzdem eingebettet in diese fünf Millionen Menschen.

00:21:42: Dass es für diese Marken Sinn macht, sich vor Ort dem besten Partner zu suchen, aber es macht im keinen Sinn,

00:21:47: in Gelsenkirchen eine Partik für die Boutique zu eröffnen oder eine Rolex-Boutique.

00:21:50: Das ist so richtig, genau.

00:21:52: Aber dadurch, dass wir so lange vor Ort sind, verstehen wir die Regionen, wir können die Regionen

00:21:58: und wir haben definitiv in Gelsenkirchen alleine, könnten wir nicht leben.

00:22:03: Aber wir haben einen Einzug, so dass es trotzdem attraktiv ist, zu uns zu kommen.

00:22:07: Und als du quasi zurück ins Geschäft gegangen bist, kann ich mir vorstellen, dann kommt der Sohn,

00:22:10: der auch ein NBA-Jahr gemacht hat, der will ein paar Sachen neu machen.

00:22:13: Also das heißt, typische Dinge, die passiert sind, ist, was sich um den Webshop gekümmert

00:22:16: oder am Anfang eben noch zu kämpfen hat, ist keine Abbildung von Uhren.

00:22:19: Wir wollen nicht auf Webshops vertreten sein und Koalizer aus heutiger Sicht unvorstellbar.

00:22:22: Wir reden ja an Zeiten von Chronext, Chrono24.

00:22:26: Und früher war das so, wir wollen eigentlich gar nichts mit Web zu tun haben.

00:22:29: Und dann hast du auf der anderen Seite wahrscheinlich aber auch Themen wie,

00:22:32: welche Marken kann man an diesem Standort überhaupt miteinander kombinieren, welche Marken fehlen uns vielleicht.

00:22:37: Das waren ja sicherlich auch Themen, wie bei dir auf dem Tisch lagen, oder?

00:22:39: Die Markenauswahl weniger, weil das ist eher langlebige Partnerschaften.

00:22:44: Also es ist nicht so wie in der Fashionindustrie, dass eine Marke mal gehypt ist.

00:22:47: Und dann im nächsten Jahr vielleicht nicht mehr und die wieder vielleicht ausgelistet wird.

00:22:52: Sondern in der Regel hältst du die Partnerschaften schon sehr, sehr lange,

00:22:56: weil das auch immer zeitlose Partnerschaften in den meisten Fällen sind.

00:23:00: Ihr lebt also aber auch mit dem Erfolg der Marken mit.

00:23:03: Wie lange habt ihr jetzt Rolex zum Beispiel als Familie?

00:23:05: Rolex haben wir jetzt über 40 Jahre.

00:23:08: Okay, das heißt aber in diesen 40 Jahren geht es Rolex gut,

00:23:11: geht es euch wahrscheinlich auch ganz gut, geht es Rolex schlecht,

00:23:14: geht es auch euch ein bisschen schlechter.

00:23:15: Also es ist ja schon auch toll, wenn man Marken hat, die gerade in einem Hype sind

00:23:18: oder die gerade auch quasi getrieben werden.

00:23:21: Das ist dann eben, wenn man der Konzessionär ist und die Lizenz hat, dort zu verkaufen, ist so super.

00:23:25: Das ist so, ja.

00:23:26: Also deswegen sprechen wir da auch immer von Partnerschaften.

00:23:30: Weil auch in einer normalen menschlichen Partnerschaft ist es ja auch so, es gibt Ups und es gibt Downs.

00:23:35: Also wir merken das gerade auch in den letzten Jahren immer wieder,

00:23:39: dass wir als Unternehmen, also als Beispiel, wir haben gerade unsere Jahresplanung zu Ende gemacht

00:23:46: oder überprüft, was wir am Anfang des Jahres geplant haben.

00:23:49: Wir sind ziemlich genau daraus gekommen, was wir geplant haben.

00:23:51: Aber wenn ich das schaue, mit anderen Marken, als wir am Anfang gedacht haben.

00:23:56: Also es hat alles anders funktioniert, als wir es am Anfang des Jahres gedacht haben.

00:24:00: Aber in Summe fürs gesamte Unternehmen sind wir ziemlich genau daraus gekommen,

00:24:03: nur auf ein komplett anderen Weg.

00:24:05: Ich stelle mir das auch total komplex vor, weil im Endeffekt habt ihr ja eine Fläche.

00:24:08: Ihr habt ja diesen schönen Laden in Gelsenkirchen, sehr modern, hat wahrscheinlich 300, 400 m2 Fläche,

00:24:13: irgendwie so Showroom.

00:24:14: Und da wollen jetzt ja irgendwie, du hast gerade, glaube ich, von 20 oder 30 Marken gesprochen,

00:24:18: die wollen ja alle irgendwo vertreten sein.

00:24:20: Das ist ja im Endeffekt, das ist ein bisschen dover Vergleich, aber das ist ja wie Netto oder ein Edeka,

00:24:24: wo die Marken quasi darum bohlen, wer hat wo, welche Fläche, Räume, wer wird wie präsentiert.

00:24:29: Im Endeffekt wollt ihr das ja auch allen recht machen, aber das ist ja schon so.

00:24:32: Du hast ein Showroom und der musst du den nach den Marken oder mit den Marken zusammen ja ausrichten,

00:24:36: dass sich jede Marke wohlfühlt, ihren, ihre Ecker hat oder wie auch immer, ihre Präsentation.

00:24:41: Das ist ein Riesenthema und das waren auch eins der Sachen, die mich dann am meisten beschäftigt haben.

00:24:46: Also ich würde sagen, als ich 2012 zurückkam, habe ich so zwei Jahre genutzt, um mich wieder einzuarbeiten,

00:24:53: um mir selber ein Bild der Lage zu machen.

00:24:56: Aber dann so 2014, 2015 merken wir doch, damals hatten wir ein Showroom, der war so 250 Quadratmeter groß,

00:25:03: der war aus Ende der 80er Anfang der 90er entworfen worden, ich nenn's immer gerne Queen Mum Style,

00:25:09: viel Hochglanz, lackiert, Bahama, Beige, mit Messing und ordentlich viel Spiegel rein.

00:25:14: Damals Date of the Art, aber auf jeden Fall nicht mehr zeitgemäß, als ich dann ja Mitte der 2010er Jahre da irgendwie reingekommen bin.

00:25:24: Und man merkte auch, der Druck der Marken kam immer mehr, dass die gesagt haben, naja,

00:25:29: ärmste Stadt Deutschlands ist kein Premium-Standort, wo wir sein müssen, der Juwelier ist auch veraltet, da muss was passieren.

00:25:36: Und das war genau die Ecke, wo wir dann da waren und wo ich dann auch, ich sag mal schön, als Staffelstab-Übernahme agieren konnte,

00:25:46: indem ich nämlich dann auch neuen Planen entwickelt hab, wie wir unser Geschäft weiterentwickeln

00:25:51: und auf ein State of the Art Showroom dorthin bauen konnten.

00:25:55: Und dann kam irgendwann der Entschluss, im Eigentum die Fläche zu verdoppeln, auf 500 Quadratmeter zu gehen und einen komplett modernen Showroom dann zu machen.

00:26:04: Und dann mit der Planung, dann ging's 2015 in die Planung bis 2016 und dann 2017 sollte es dann mit dem Umbau losgehen,

00:26:12: damals geplant vier Monate, es sind 14 geworden, also ich sag mal, im Hauptstadtflughafen können wir hier in Berlin auch mithalten.

00:26:18: Und ja, das war dann auch eine spannende Zeit, die da dann kamen.

00:26:23: Und da sind genau die Themen, die du gerade schilderst, 20 Marken oder 20 starke Luxusmarken, die alleine bei den Uhren untereinander sich irgendwie ihre Quadratzentimeter zu rechtrangeln.

00:26:35: Und da führt man schon sehr, sehr interessante Gespräche, weil dann ist auch ganz oft nicht entscheidend,

00:26:43: wir vergrößern uns in der Fläche und ihr kriegt hier zukünftig die doppelte Fläche oder vielleicht sogar die Dreifache, sondern die Frage ist dann immer,

00:26:50: und was hat der andere? Es geht nur noch um Relation und es geht nicht mehr um, ihr habt in absolut das Doppelte, das Dreifache, was ihr vorher hattet.

00:26:59: Ich wollte gerade sagen, da kommen ja teilweise die Hersteller sitzen ja in ganz Europa oder auch auf der ganzen Welt,

00:27:03: da kommen denn wirklich auch CI und Brandteams eingeflogen, die sich den Laden angucken und dann auch wirklich eigene Ideen haben,

00:27:09: teilweise eigene Materialien auch, also die selber Reinkommentantwerkern auch.

00:27:13: Ja, eingeflogen kommen sie nicht, weil in der Planung passiert noch ganz viel auf dem Plan im Plan, in der digitalen Welt.

00:27:22: Aber da haben die Architektenteams, je nachdem welche Mark hat, ihre eigenen Architektenteams,

00:27:28: ihr eigenen Katalog an Möbeln und an Reihenrichtung und an das Sassauce, die damit reinkommen und da gilt es dann irgendwie,

00:27:37: einen Kanon zu finden, der dann hinterher, ich sag mal, ein schönes Bild abgibt.

00:27:42: Okay, das heißt, du hast ab 2012 Phase bis du zurück, hast du solche Themen mit angeschoben,

00:27:47: wie lange hat es denn gedauert bis der Finale-Inschluss gefallen ist und warum ist der denn gefallen, quasi bei der Lufthansa aufzuhören und ins eigene Geschäft reinzugehen?

00:27:54: Ja, fließende Geschichte, irgendwann sitzt du drin in der Wabe.

00:27:58: Als dann das Thema kam, das Unternehmen zu erneuern und zum 100-jährigen fertig zu machen, kam natürlich auch das Thema irgendwann Banken auf die Agenda,

00:28:07: das Ganze, was man davor hat, auch zu finanzieren.

00:28:10: Und da kam natürlich auch der Punkt, mein Vater ist jetzt 75 geworden, sprich damals haben die Banken lieber mich dann in der Haftung gesehen als mein Vater

00:28:20: und vor allem mit der Langfristigkeit, die dahinter steht und dementsprechend spätestens da kam dann auch mal hinter verschlossenen Türen,

00:28:28: irgendwann die Frage so, lieber Alexander, fliegen ist toll, das musst du auch immer irgendwie noch parallel machen.

00:28:33: Da hat noch keiner davon gesprochen, dass ich jetzt aufhören sollte, weil das ja auch immer noch irgendwie eine Herzensangelegenheit war.

00:28:39: Aber es kam der Punkt, irgendwann wird der Punkt kommen und wenn wir das jetzt hier machen, dann kommt höchstwahrscheinlich irgendwann der Punkt, wo du der Fliegerei lebt, wohl sagen musst.

00:28:48: Und das war dann so das Thema. Und dann kam eigentlich von mir so das Thema, wie lange kannst du es hinaus zögern, hab so ein bisschen dran festgehalten,

00:28:56: teilweise über das Wochenende dann die Flüge gemacht, damit ich unter der Woche wieder in der Firma sein konnte, hab Teilzeit dazu genommen,

00:29:04: aber gesund ist das auch nicht und da leidet natürlich auch vieles drunter, Familie, Beziehungen.

00:29:09: Ich hatte ein fantastisches Team im Geschäft, die haben viel gemacht, aber natürlich merkst du es, wenn du ein paar Tage nicht da bist

00:29:16: und vor allem wenn du, ich sag mal, aufgrund von Simulatorereignissen vielleicht in München im Industriegebiet sitzt

00:29:22: und da drei, vier Tage in Folge, weil du morgens um sechs immer wieder in Simulator gehst

00:29:27: und dann einfach nachmittag in München im Industriegebiet sitzt und da nicht wegkommst, dass du dir einfach sagst, so die Zeit könnte ich jetzt sinnvoller zu Hause im Unternehmen nutzen.

00:29:37: Hürde zu, mal ich mir das so vorstellen, wenn du in Gelsenkirchen auch quasi über Generationen hinweg bekannt bist, die kennen dich ja noch als kleinen Jung in dem Laden,

00:29:44: die kennen dich noch als erwachsener Mann, du baust ja auch, also es hat ja ganz viel mit persönlicher Kundenkontakt auch zu tun,

00:29:49: ihr kennt ja teilweise eure Kunden auch über Dekaden hinweg und dann würden die natürlich auch gerne in Schmuck oder Iru über beim Alexander abholen, der nicht da ist.

00:29:56: Ja, das ist natürlich auch ein ganz großes Thema, vor allem wenn du, und das Spielmehr, wir sind Familienunternehmen, wir sind als Familie präsent

00:30:04: bei aller Größe, die wir erreicht haben und dass wir auch ein fantastisches Team haben, weil alle Kunden können wir auch nicht mehr selber bedienen,

00:30:10: natürlich gehört deine Präsenz zu und ich sage mal, in Gelsenkirchen zu sein, ein Netzwerk zu pflegen, ein Netzwerk unter Kunden, unter Partnern

00:30:21: eingebettet in der Region zu sein, erfordert viel Präsenz.

00:30:25: Wann habt ihr es dann quasi offiziell gemacht, das mit der Lufthansa beendet und du bist seit Vollzeit dabei?

00:30:29: Das war Ende 22, haben wir das erst gemacht, dass ich dann nach Corona relativ bald gesagt habe, das funktioniert auch mit sehr wenig Teilzeit nicht mehr.

00:30:38: Ich will ja irgendwie wissen, wie funktioniert die über dir Geschäft.

00:30:40: Erstmal, du selber hast eine hohe Affinität für Schmuck, ja oder nein? Schon immer gehabt?

00:30:44: Also ich bin sehr begeisterungsfähiger Mensch und ich kann mich für die Themen durchaus super begeistern, weil ich finde es ganz, ganz tolle Dinge, die Schmuck und Uhren leisten können, die wenig andere Produkte leisten können.

00:30:55: Also Affinität für Schmuck war bei dir schon immer da, wie muss ich mir das in Gelsenkirchen, ich muss mir den Tag also so vorstellen, du bist ja morgens im Laden mit all deinen Mitarbeitern

00:31:05: und dann hast du Stammkundschaft, aber es kann auch jederzeit quasi irgendjemand durch die Tür kommen, mit dem du ja gar nicht gerechnet hast, sondern ist es bei euch in der Theorie möglich, nur für 500 Euro zu kaufen, du kannst aber auch nur für 150.000 Euro kaufen.

00:31:18: Das ist bei uns möglich, ja.

00:31:19: So und das sind auch, das sind Dinge, die passiert sind.

00:31:22: Das sind Dinge, die passieren, ja.

00:31:23: Was ist deine verrückte Ladensstory, die dir so, es kann ja überall sein, ich weiß ja nicht, was euch so in euren Dekaden schon wieder erfahren ist, aber was ist so das Verrückte, was du selber sagst, was mir im Urnladen mal passiert ist?

00:31:34: Oder wie viel dir im Urnladen?

00:31:36: Ich weiß gar nicht, ob das so verrückt ist, aber du hast immer wieder tolle, also das Schöne ist, dadurch dass wir tolle Produkte haben, mit dem sich die Menschen belohnen, hast du auch immer wieder tolle Charaktere, die zu uns kommen.

00:31:49: Und wenn du, wie wir zum Glück über viele Empfehlungen leben, so haben wir uns auch kennengelernt.

00:31:55: Ja genau, ich war einfach der 5000. Typ, der in deinen Laden geschleppt wurde, der die Stahldetoner haben wollte, zur Hochzeit, wo die alle haben wollten.

00:32:02: Genau. Und das macht natürlich das Schöne, dass du auch tolle Persönlichkeiten kennengelernt, das ist also eine.

00:32:13: Und aber auch Persönlichkeiten, die irgendwas in dem, was sie tun, richtig machen.

00:32:18: Weil sonst würden sie jetzt nicht bei dir im Geschäft sitzen.

00:32:21: Deswegen ist auch die Frage, wer für euer typischer Käufer, die ist gar nicht klar zu beantworten.

00:32:26: Da kommt der Unternehmer, da kommt der Profifußballer von Scheike 04 oder auch vom 1. FC Köln, das ist alles irgendwie erreichbar für euch.

00:32:33: Das sind auch alles Kunden, die habt ihr in eurer Kartei. Das übergibt sich halt.

00:32:37: Das sind Kunden, das ist ein kompletter Querschnitt der Gesellschaft.

00:32:39: Das geht, ich sag mal, vom Wirtschaftsprüfer bis zum Zuhälter, vom Profisportler bis zum Handwerker.

00:32:47: Da ist wirklich alles dabei und dadurch, dass wir, ich sag mal, in so einer bodenständigen Stadt wie Gelsenkirchen sind,

00:32:55: versuchen wir das auch mit aller Händs-Ermlichkeit aber auf einem top Niveau-Welt offen darzustellen.

00:33:00: Okay, und was ist das verrücktes Schmuckstück, was du mal verkauft hast?

00:33:03: Also, da fällt dir irgendwas ein und du sagst, das war auch für uns selbst, für uns ungewöhnlich?

00:33:07: Ungewöhnlich sind vielleicht so Sachen, wenn du Kunden hast, die erstmal bei dir sind und suchen sich tolle Uhren aus,

00:33:16: haben auf einmal 3, 4 schöne Uhren sich zusammengestellt, ist ein ordentlicher Bonk zusammengekommen

00:33:22: und dann stehst du in der Kasse, meine Frau läuft noch zu einem anderen Kunden mit vorbei

00:33:25: und er sagt, bleib mal stehen, lass mal gucken, was hast du da?

00:33:29: Ja, ist die jetzt schon weg? Nein, okay, pack dazu.

00:33:32: Also solche Reaktionen und da sind dann, ich sag mal, schlank 20.000 eben mal mit rüber gegangen.

00:33:38: Das passiert auch mal hin und wieder, aber nicht so oft.

00:33:41: Okay, es ist quasi wie bei den Fleischern, darf es ein bisschen mehr sein.

00:33:43: Es gibt auch Kunden, die geraten an den Kauflaune und dann haben die bei euch relativ große Auswahl.

00:33:48: Das passiert auch, ja.

00:33:49: Und sag mal, jetzt habt ihr da euer Geschäft, wie viele Leute arbeiten da in Summe?

00:33:52: Wir sind etwas über 30.

00:33:54: Okay, müsst ihr um quasi die Marken zu behalten und weiterhin wirtschaftlich erfolgreich zu sein,

00:33:59: zwangsläufig expandieren und müsst quasi Filialgeschäft aufmachen,

00:34:04: da sind es Überlegungen, die dir auch durch den Kopf gehen, dass du sagst, ich würde ganz gern noch eine weitere Stadt haben

00:34:08: und wenn ja, in welchen Dimensionen müsstest du dann investiert werden, weil ich finde, das ist so wenig greifbar.

00:34:12: Die Frage ist, ob wir es müssen, würde ich sagen nein.

00:34:15: Okay.

00:34:16: Die Frage ist auch immer, ob wir es können, weil in dem Moment, wo natürlich irgendwo ein Standort frei ist,

00:34:23: ist er natürlich in der Regel von irgendwem anders schon besetzt und so viele Standorte werden auch nicht mehr frei oder entstehen mal eben,

00:34:30: sondern sind immer, ja, die Topmarken sind schon immer irgendwo vergeben oder sind eher,

00:34:35: dass wir auch den Trend haben, dass Händlernetze eingekürzt werden.

00:34:38: Und die Konzession hängen ja am Standort, das heißt, wenn du jetzt auf die Idee kommst,

00:34:42: wenn du das aus Gelsenkirchen, der zweite Filiale in Düsseldorf aufzumachen,

00:34:45: würdest du wahrscheinlich keine größere Marke dort vor Ort bekommen für Düsseldorf?

00:34:49: Genau, weil die dort schon alle vergeben sind oder selber durch die Marken auch besetzt sind.

00:34:53: Also insofern ist das Thema mal eben woanders hingehen, schon eine Herausforderung

00:34:58: und ich würde behaupten, dass es erstmal für uns schwierig wäre,

00:35:02: einen zweiten Standort mit dem Markenportfolio, was wir jetzt haben, zu finden, der in Deutschland frei wäre.

00:35:09: Und nebenbei mal an ihr würdet den finden, nur ist ja Nouvelliergeschäft auch nicht das Standardlagengeschäft,

00:35:13: von vorher mal Niedel drin war oder ein Aldi, sondern es ist ja schon eher spezielle Geschäftsräume,

00:35:18: die auch einen besonderen Sicherheitscharakter haben müssen.

00:35:20: Was glaubst du, wie hoch wäre so das Gesamtinvestment für einen neuen Nouvellier in der Größenordnung,

00:35:24: den ihr jetzt ungefähr gebaut habt, wenn ihr irgendwo anders hingehen würdet?

00:35:27: Also in der Größenordnung, wie wir es jetzt machen,

00:35:30: wir haben, wahrscheinlich schnell über 10 Millionen Euro. Wenn ich jetzt ein bisschen kleiner denken

00:35:35: würde, ich sag mal so 250 Quadratmeter Ladenfläche, die ich aber auch schon in der heutigen Zeit bräuchte,

00:35:41: um den ganzen Marken ansprüchen gerecht zu werden, mich wahrscheinlich in der größten Ordnung

00:35:45: zwischen 6 und 8 Millionen. Und dann geht es dann einmal auch um die reine Sicherheitsaspekte,

00:35:52: Panzerglas, Absicherung, Schleuse, all diese ganzen Themen, die ich natürlich da baulig erst

00:35:57: mal herstellen muss. Und auf der anderen Seite neben dem Ladenbau, der natürlich auch, ich sage

00:36:04: mal, auch hochwertiger sein muss und dementsprechend von der Architektur und vom Anspruch halt auch

00:36:10: mehr kostet, wo ich wahrscheinlich in der größten Ordnung bin, auch von 5, 6000 Euro den Quadratmeter

00:36:15: Ladenaulenbau, die man einfach mal rechnen kann. Und dann das Warenlager. Erstausstattung.

00:36:22: Erstausstattung, das ist auch so, dass das geschickt wird und in der Regel haben die großen Marken

00:36:29: alle ein Ladsschrift einzugehen. Okay. Und ich kann mir vorstellen, es ist ja auch trotzdem,

00:36:34: wo geht denn da aktuell die Reise hin? Also wir haben ja auch einen gemeinsamen Freund,

00:36:37: der quasi im Automobilbusiness nicht ganz unerfolgreich ist. Da ist es ja auch so,

00:36:41: dass die großen Marken ihre Händler relativ stark, ich will gar nicht sagen knechten,

00:36:45: aber es gibt strikte Vorgaben. Wie muss ein Fliesenboden sein, wie muss das Ambiente des

00:36:49: Lahnenseins und Co. Das ist ja wahrscheinlich auch etwas, was machten heute eine große Marke,

00:36:54: wie Rolex oder Patek Philippe oder IWC? Gehen die eher auf eigene Bouteghen? Also wie

00:36:58: sind die Vertriebsstrategien von großen Luxus-Uhrmarken heute? Unterschiedlich. Also es gibt ja

00:37:04: viele oder einige große Luxuskonzerne, wo die verschiedenen Marken angehören. Also wir haben

00:37:09: auf einen Seite haben wir Rolex, die in einer Stiftung angehören oder in einer Stiftung sind

00:37:16: und keinem Konzern angehören, die damit aber auch ich sage mal sehr sehr frei sind als bekannteste

00:37:22: und stärkste Urnmarke weltweit. Das ist definitiv Rolex. Wenn ich dann auf andere Marken Richtung

00:37:29: Cartier zum Beispiel gucke, die gehören zum Rischmordkonzern, wo dann Marken wie IWC,

00:37:35: Panerai, Jägerle Kulture mit organisiert sind und Cartier als Mutter da agiert, als die stärkste

00:37:42: Marke im Rischmordkonzern und dann haben wir die Louis Vuitton, die LVMH, wo dann Marken wie Zenith,

00:37:51: Bulgarie, Ublo zugehören, die nochmal ein bisschen anders organisiert sind, aber da dann noch als

00:37:56: größter Luxuskonzern der Welt natürlich ganz viele andere Spiritosen, Champagner, Leder dazugehören.

00:38:05: Und die haben alle verschiedene Vertriebsstrategien. Ich bin ja erstmal sehr froh, dass du LVMH sagst.

00:38:09: Ich habe letztens, was soll ich jetzt sagen, um quasi der coolste Duty im Raum zu sein?

00:38:15: Also in Deutschland kommst du glaube ich ganz gut mit LVMH klar.

00:38:18: Okay. Und wenn ich sobald ich mich auf internationalen Paket bewege,

00:38:21: wäre ich einfach dieses LVMH hauchen und dann okay.

00:38:24: Bist du auf jeden Fall...

00:38:26: Dann bin ich ganz weit vorne. Ja, sehr gut, sehr gut.

00:38:28: Okay, also alle verschiedene Strategien. Ich habe noch letztens mitbekommen, dass ja Rolex, also

00:38:33: selber als Stiftung organisiert, hat ja einen relativ großen vertrieblichen Worf gelandet.

00:38:38: Zumindest kann man das so lesen. Die haben ja Bucherer übernommen. Ich glaube,

00:38:42: auch da ging es um Milliarden, also als Bewertung, Preis und haben jetzt ihre eigene Vertriebsstruktur.

00:38:47: Also Rolex ist insofern unikum, weil Rolex sagt ganz klar und so ist es auch im Stiftungsgedanken

00:38:53: von Hans Wiltzdorf abgesetzt worden. Hans Wiltzdorf ist der Gründer von Rolex.

00:38:56: Ja, übrigens ein Deutscher. Okay.

00:38:58: Ein Deutscher aus Kulmbach, finde ich das.

00:39:01: Aus Kulmbach. Ja. Okay.

00:39:03: Und der ist noch, war ein Marketing-Genie, war kein Urmacher und der ist nach London gegangen

00:39:08: als Kaufmann und hat dort mit Uhren gehandelt. Und irgendwann hat er selber die Idee,

00:39:13: dass seine Uhren eine Marke benötigen und so hat er sich, so sagt die Legende,

00:39:17: hat er sich dann auf einer Postkutschfahrt durch London, hat er einen Markennamen gesucht

00:39:23: und hat darüber nachgedacht und philosophiert und er wollte unbedingt einen Namen,

00:39:27: der mit fünf Buchstaben ist, weil er symmetrisch aufzubauen ist, weil man auch die Krone schön

00:39:31: drüber setzen könnte und er wollte unbedingt auch einen Markennamen haben, der in vielen

00:39:38: verschiedenen Sprachen funktioniert. Und so ist er dann auf dieser Postkutschfahrt,

00:39:43: auf einer der vielen Postkutschfahrten wahrscheinlich auf den Namen Rolex gekommen.

00:39:47: Und dann, nachdem er dann seine Uhren, die er in der Schweiz eingekauft hat und in London

00:39:52: verkauft hat, hat er die Idee gehabt, es gab den Automatikmechanismus damals schon.

00:39:59: Also diese Erfindung heute an einer guten Armand-Uhr, es gab, die gab es da schon alles

00:40:05: und er hat es aber zusammengebracht und hat gesagt, wir müssen es schaffen, die Taschenuhren

00:40:09: ans Handgelenk zu bringen, dafür mussten die Uhren ein bisschen kleiner werden.

00:40:12: Den Automatikmechanismus, den es da schon gab, dass sich die Uhr selber aufzieht,

00:40:16: der hat bei einer Taschenuhr halt wenig Sinn gemacht, weil die Uhr nur in der Tasche war

00:40:20: und nicht bewegt wurde. Er sagt aber, sobald die Uhr da am Handgelenk ist, macht der Automatikmechanismus

00:40:26: die Uhr als dauerhaft tragbar und sie läuft auch immer. Und das war quasi eine der großen Ideen

00:40:33: von Hans Wilsdorf. Und der zweite große Wurf war dann, dass die Uhr die Äußer wasserdicht

00:40:38: werden musste, damit sie halt ja noch besser und robuster für den Alltag ist. Und da hat er dann

00:40:45: so ist die Äußer, die Auster entstanden, die Auster schützt die Perle, aber die Auster schützt

00:40:50: auch das Uhrwerk. Und deswegen heißen die Uhren auch Auster. Rolex, das ist die Geschichte dahinter

00:40:56: und dann hat MRC das Gleize, die erste Dame, die durch den Ärmelkanal gespommen ist, hat

00:41:00: er eine Äußer per Patchel ans Handgelenk gebunden und die ist dann durch den Ärmelkanal gespommen

00:41:07: und kam auf der anderen Seite raus und die Uhr lief und war wasserdicht. Marketing. Marketing.

00:41:12: Cool. Das ist die Geschichte der Äußer oder der Äußer von Rolex. Der Anfang von Rolex. So und

00:41:17: dann kam und das zieht sich dann durch die Schweizer Uhrenindustrie auch durch. Die Schweiz war nämlich

00:41:23: damals ein Billiglohnland und deswegen hat er dann auch in Genf seine ersten Uhrenproduktionen

00:41:30: dann selber angestoßen und hat dann in der Schweiz auch selber Uhren produziert.

00:41:34: Wann genau war die Schweiz in einem Billiglohnland? Wie lange ist das denn her?

00:41:37: Ja, das geht zurück Ende 18. des 19. Jahrhundert. Also ich sage mal eine IWC zum Beispiel heute ist

00:41:43: von Aristo Florentine Jones. Ist ein bostender Geschäftsmann gegründet. Das ist auch die

00:41:49: einzige Schweizer Uhrenmarke, die einen englischen Namen hat, nämlich die International Watch Company.

00:41:54: Und dieser Geschäftsmann hat Uhren in der Schweiz gekauft und hat sie in Nordamerika verkauft.

00:42:00: Und er hat sich überlegt, Mensch, ich möchte gerne selber Uhren produzieren und ist dann vor

00:42:05: jetzt 150 Jahren nämlich in die Schweiz gegangen, weil es da das Know-how gab und er ging dann

00:42:09: nach Schaffhausen, weil man dort in Schaffhausen das auch üblich war, dass man die Wasserkraft

00:42:14: über Umlenkmechanismen in die Fabriken und in die Manufacturen geholt hat und dort dann mit

00:42:20: der Wasserkraft die Maschinen betrieben hat, um dort dann die Uhren zu produzieren.

00:42:27: Das ist ja glaube ich aber auch bis heute ist die Schweiz der wichtigste Standort der

00:42:31: Uhrenindustrie, oder? Ja, das ist so. Also alle global relevanten Uhren werden in der Schweiz

00:42:38: produziert. Punkt. Also es gibt in Japan, das war dann der große Bruch in der

00:42:44: Schweizer Uhrenindustrie, als die Quarzur aufkam. Das war dann so Anfang der 80er Jahre,

00:42:49: wo dann auch die Generationen hochkam, wo es hieß, man braucht keine Urmacher mehr,

00:42:57: weil die mechanische Uhr stirbt jetzt aus und wir werden nie wieder eine mechanische Uhr benötigen.

00:43:02: Und dann ist es, ja, ist einmal der Schweizer Uhrenindustrie und da vorweg die Swatch Uhr,

00:43:08: die Swiss Watch, so ist die Swatch entstanden, war dann die Antwort auf die Quarzuren aus Japan,

00:43:14: die dann eine poppige Uhr, die in der Schweiz produziert wurde, eine Quarzur zur Kultur

00:43:19: gemacht hat. Und über dieses Vehikel man dann das Thema Kulturgut, die gute Uhr,

00:43:26: die wieder zu besonderen Anlassen verschenkt wird, kultiviert hat und so die gute mechanische

00:43:33: Schweizer Armband Uhr wieder zu neuer Kraft verholfen hat. Und das ist auch die Geschichte.

00:43:40: Wir haben jetzt unsere eigene Firmengeschichte nehme, mein Urgroßvorter Fritz Weber hat in Essen

00:43:46: gegründet, ist auch aus wirtschaftlichen Gründen nach Gelsenkirchen gegangen. 1918 war das, danach

00:43:52: kam bei Urmacher, danach kam mein Opa Helmut Weber, Namengeber unserer heutigen Vermierung, der war

00:43:58: auch Urmacher und Anfang der 80er wurde mein Vater mit der Ausbildung fertig und da war die Ansage,

00:44:04: der Junge soll bloß kein Urmacher werden, weil die Quarzur kam und die mechanische Uhr

00:44:11: sollte aussterben. So war damals die eine hellige Meinung und so ist mein Vater dann Goldschmidt

00:44:17: geworden, hat das sehr erfolgreich gemacht, hat war Jahrgangsbester sowohl in zu seinem Gesellenzeit

00:44:24: als auch zu seiner Meisterzeit und hat dann Schmuckstücke entworfen, die auch in große

00:44:29: Kunst sammeln im Louvre und im Victoria & Albert Museum aufgenommen wurden und hat so, ich sage mal,

00:44:35: ja auch schon immer über unsere Region hinaus gearbeitet. Also Schmuckunikate auch.

00:44:40: Schmuckunikate, eigene Schmuckstücke entwickelt, im Deutschen Schmuckmuseum in Vorzeiten mit in

00:44:45: die Sammlung aufgenommen wurde und das ist aber eine Parallele zu dieser Quarzkrise, die es damals

00:44:51: gab und deswegen haben wir heute auch immer noch zu wenig Urmacher in der gesamten Branche.

00:44:57: Da würde ich noch drauf zu sprechen kommen, also total spannend. Einmal gab es diese Quarzkrise,

00:45:00: dann gab es ja vor nicht alles in langer Zeit, auch als die erste Smartwatches kamen, wurde ja

00:45:04: noch mal intensiv diskutiert, ob die jetzt quasi direkt die normalen, also die Anbanduren ablösen,

00:45:09: die klassische. Ist ja aber irgendwie auch nicht passiert und ich würde sagen, wenn du so deine

00:45:12: letzten zehn Jahre anguckst, du merkst jetzt nicht, dass dieser Markt irgendwie weggeht, sondern der ist

00:45:16: schon ein sehr stabiler ordentlicher Markt. Es gibt immer einen gründlichen Uhr zu haben.

00:45:21: Ja, also die Uhr, die gute mechanische Uhr ist inzwischen kulturgut und die Smartwatch, die ist da,

00:45:29: ja der Platz am Handgelenk ist manchmal schon besetzt, aber wir haben auch viele Kunden,

00:45:34: die wir sehen, die tragen einfach beide. Das kann ja auch manchmal medizinische Gründe haben,

00:45:38: dass jemand eine Smartwatch trägt und wir sehen das ganz oft, dass dann trotzdem die gute mechanische

00:45:44: Uhr noch getragen wird oder vielleicht, ich sag mal, zur Arbeit tagsüber die Smartwatch getragen

00:45:49: wird und dann trotzdem zum besonderen Anlass die gute mechanische Uhr da wieder zukommt.

00:45:54: Sag mal, wie seiten ihr heute aufgestellt, so rein vom Geschäftsmodell? Ich verstehe quasi,

00:45:58: ihr habt zum einen Neuware, die ihr bekommt, auch als Konzessionär, die ihr dann verkauft, wo es

00:46:03: ja teilweise auch Wartelisten gibt für besonders begehrte Urnmodelle, dann habt ihr sicherlich

00:46:07: ja auch gebrauchte Uhren, das wird ja auch ein Thema sein. Und dann habt ihr soweit, ich weiß auch

00:46:13: noch, die Werkstatt, das ist ja alles irgendwie trotzdem so ein Business, wie Auto verkaufen,

00:46:16: du hast die Neuwagen, du hast die Gebrauchtwagen und du hast auch die Werkstatt, die ja auch oft

00:46:21: für einen großen Teil des Geschäftes, auch für das Umsatz, das sorgt, die ist uns bei euch

00:46:24: aufgeteilt. Eine gute Urmacherwerkstatt ist gut, wenn du einen After-Sales-Service darstellen kannst,

00:46:30: aber wenn du das Punkt auf Rentabilität bist, eine Urmacherwerkstatt, die eine schwarze Null aufweist,

00:46:37: ist schon mal gut. Echt? Das ist schon mal der eine Teil. Natürlich treten wir auch an, um da die Idee

00:46:44: zu haben, dass das auch besser geht. Aber ich sage mal so, Industrie-Bandschmark für den Standard

00:46:50: Juwelier, der einen guten After-Sales-Service haben möchte, die Urnen, die er verkauft,

00:46:55: dass die überholt werden, ist leider noch so, dass das teilweise schwer darzustellen ist, dass

00:47:01: man da wirklich einen Profi-Center draus macht. Also das muss ich verstehen, bei einer extrem

00:47:06: schönen Uhr, wo die Einkaufspreise ja auch schnell bei 10, 20, 30.000 Euro liegen können,

00:47:10: da hast du alle paar Jahre, sollte eine Revision nachfolgen. Das heißt, da guckt sich ein Fachmann

00:47:14: quasi die Uhren an wie beim Auto die Wartung. So eine Revision kostet schnell 800 Euro aufwärts

00:47:20: pro Uhr und damit sagst du, es ist schwierig, eine schwarze Null zu schreiben. Es ist schwierig,

00:47:25: weil du viele Tätigkeiten immer drum herum hast. Also wenn du einen Servicebetrieb organisieren kannst,

00:47:29: dass sich jemand komplett mit der Wartung der Uhr auseinandersetzen kann und dann ist auch die

00:47:33: Frage, wie schnell kann dieser Urmacher arbeiten, schafft er eine, zwei oder drei Uhren am Tag und wie

00:47:40: fehlerfrei ist das auch noch, was er da macht. Also nur Geschwindigkeit und hinterher, ich sage mal,

00:47:46: dann die Reklamation haben, das ist auch nicht das Ziel der Übung. Und dann, je nachdem, wie du

00:47:50: diesen Betrieb organisierst, dadurch, dass wir auch immer noch ein Präsenzgeschäft haben und der

00:47:55: Kunde ad hoc jetzt sich nicht an den Wartungszyklus der Urmacher hält, sondern ich möchte den

00:48:01: Band gekürzt haben, kann ich mal eben Lederband angesetzt haben, könnte mir nicht mal eben schnell

00:48:04: die Batterie wechseln, weil ich bin jetzt da eine halbe Stunde hergefahren. Das sind natürlich

00:48:08: alles Themen, die den Tagesablauf stören. Und wenn du dann einen kleineren Betrieb hast, wo du

00:48:13: ich sage mal nur zwei oder drei Uhrmacher hast, wo einer dann, ich sage mal, den Tagesbetrieb

00:48:17: abfedern muss und die Unterstützung für den Verkauf machen muss, um die Servicedienstleistung,

00:48:22: die dort stattfinden, abzufedern, dann wird das Ganze schon schwieriger. Okay, das heißt... Oder auch

00:48:29: das Thema, ich gebe dem Kunden als ja, zu einer neuen Uhr dazu, dass seine alte Uhr mal überholt

00:48:37: wird, das sind natürlich auch so Themen, die dann irgendwie dazugehören. Das sind aber dann

00:48:41: Sachen, die natürlich das schwierig machen, so ein Betrieb wirklich als sich sauber durchzuführen.

00:48:47: Das heißt... Oder profitabel durchzuführen. Das Ding schiebt ja quasi mehr oder weniger durch

00:48:52: aktuell noch. Also es ist nicht so einfach, eine Werkstatt hoch profitabel zu betreiben,

00:48:55: damit bleibt das neue Geschäft. Das neue Geschäft funktioniert so, dass du von dem

00:48:58: Konzession eine Provision bekommst, ganz normal. Du weißt also, was ist der Verkaufspreis,

00:49:01: das ist der Listenverkaufspreis und du weißt, was du an den Kommission dafür bekommst. Und du

00:49:06: hast das ganz klassische Gebraucht-Urengeschäft, wo ja wirklich Leute reinkommen in den Laden mit einer

00:49:12: Uhr, die am besten Papiere hat und eine Box und irgendwie alles was dazugehört. Dann muss

00:49:16: ich das irgendeinem jemand angucken und dann kauft ihr diese Uhr an, bereitet ihr ja sehr

00:49:20: wahrscheinlich auf und könnt die wieder verkaufen. Aber das ist auch das auch relevantes Geschäft

00:49:24: für euch, das Gebraucht-Urengeschäft. Sag ich sofort zu was, ich möchte einen Punkt

00:49:28: vorher zu dem Punkt vorher sagen, das ist natürlich auch die Hersteller als Anforderung

00:49:32: stellen an einen Juwelier auf dem Niveau, auf dem wir uns bewegen, dass du auch ein Anstelling

00:49:37: After-Sales-Service darstellen kannst. Also sprich, du möchtest im Verkauf wachsen,

00:49:41: dann musst du deinen After-Sales auch in Griff kriegen und kannst es nicht alles beim Hersteller

00:49:45: abladen, sondern du musst auch vor Ort die Qualität haben. Das heißt, du musst die

00:49:48: Uhrmacher schulen. Jede Uhr hat andere Uhrwerke, andere Kalibre. Also so wie ein Motor bei BMW

00:49:55: anders ist als bei Mercedes oder bei Volkswagen, da müssen die Mechaniker auch auf die Motoren

00:50:00: geschult sein, die sie dort warten. So ist es das auch die Uhrwerke, die Kalibre, so heißt

00:50:05: ein Uhrwerk in der Fachsprache, muss der Uhrmacher darauf geschult sein. Und je nachdem, wie komplex

00:50:11: so eine Uhr ist und welche Funktionalitäten die Uhr darstellt, kann das auch mal aufwendiger sein.

00:50:16: Und dann müssen die Uhrmacher zu den Herstellern werden geschult und da kommt die ganz große

00:50:21: Herausforderung, nicht die Werkstatt ist zertifiziert, die Werkstatt ist zertifiziert, weil der Uhrmacher

00:50:26: da ist. Aber der Uhrmacher ist eigentlich zertifiziert. Das heißt, verlässt dich ein Uhrmacher, hast du quasi

00:50:33: so eine Übergangsphase, jemand nachzuschulen dergleichen, aber per se verlierst du deine

00:50:37: Zertifizierung, wenn du keinen hast, der dann nachgeschult wird. Was ist mit diesen ganzen High-End-Urern?

00:50:41: Es gibt ja wirklich Richard Mill und Co. Es gibt ja wirklich Uren, die extrem teuer sind. So was

00:50:46: seht ihr aber selten oder ist das auch Teil des gebraucht-Urengeschäftes? Also Richard Mill sehen

00:50:51: wir jetzt eher selten. Wir haben ja auch, ich sag mal, zwei Spielarten, wo wir unterwegs sind.

00:50:58: Also Richard Mill ist jetzt ein Extrembeispiel, weil es eine sehr, sehr kleine Urnenproduktion ist.

00:51:04: Sie haben nur eine Boutique in Deutschland, die ist in München und auch nur dort werden in

00:51:08: Deutschland die Urnen offiziell verkauft. Insofern ist das ein Unikum für sich und ich weiß nicht,

00:51:13: wieviel Urnen Richard Mill baut, aber ich glaube, es sind auf jeden Fall weniger als 10.000

00:51:19: Urnen im Jahr und das ist eine sehr, sehr kleine Stückzahl. Wie viel Urnen baut Rolex? Rolex macht

00:51:24: keine offiziellen Zahlen. Ich kenne auch keine, aber ich sage mal, die Zahl, die so als größte im

00:51:30: Raum steht irgendwas zwischen 1.1 und 1,3 Millionen, aber es ist auch nur Hörnsagen und ist Vermutung.

00:51:37: Und die letzten Jahre war es ja, glaube ich, so, wenn wir im gebraucht-Urengeschäft stehen geblieben.

00:51:40: Die letzten Jahre war es ja so, dass teilweise ja die Originalpreise der Händler deutlich,

00:51:45: deutlich unter den gebraucht Urnpreisen lagen. Also es war ja schon so, dass, nehmen wir mal,

00:51:51: die Rolex Daytona aus Stahl liegt wahrscheinlich neu um, wobei 11, 12, 13.000 Euro. Das war

00:51:56: jedenfalls ein ganzes weiter so. Ich kann mich ändern, vor zwei, drei Jahren sind diese Preise

00:52:00: teilweise auf 40.000 Euro hoch geklettert, wo also wirklich die Begierde nach diesen Urnen so hoch war,

00:52:05: dass Leute bereit waren, den dreifachen Preis auf den Listenpreis zu bezahlen.

00:52:08: Ja, das war, ich sage mal, auch ein Effekt nach Corona. Da hat jeder ja mitgekriegt,

00:52:15: Cash ist Trash war so ein bisschen ja, das Thema Negativzinsen, Panik, Flucht in Sachwerte.

00:52:22: Das hat natürlich diese ganze Thema befeuert und das hat natürlich auch viel,

00:52:26: ja, Marktesetze absurdum geführt. Also ich habe Entwicklungen gehabt, die nicht nachzuvollziehen

00:52:35: waren, wo auch die Marken dann auf uns Händler zugegangen sind und gesagt haben, ja, es funktioniert

00:52:42: nicht, dass ihr theoretisch gebraucht und im Fenster stehen habt, die kosten das drei, vier Fache und

00:52:47: bei dir kannst du aber auch eine neue Uhr kaufen, die genau gleich ist und ihr nehmt dafür ein Viertel

00:52:53: davon. Das funktioniert nicht und dort hat sich natürlich auch eine Meinung im Internet aufgetan,

00:53:00: wo wir einfach in zwei Wirtschaftssystemen, wenn du so willst, miteinander in Konkurrenz gegangen

00:53:06: sind. Das sind Influencer, die entstanden sind in der Zeit oder Influencer YouTuber mit angehängten

00:53:12: Online-Shop und Uhrenhandel, wenn man es so nennen will, die aber in einem komplett anderen Marktgefüge

00:53:18: gespielt haben als ein offizieller Händler, der auf Langfristigkeit das gesehen hat und die Hersteller

00:53:24: sind ganz oft auch, die hätten es tun können in der Zeit, haben aber die Preise nicht erhöht,

00:53:29: sondern nur erhöht jetzt in Folge von Goldpreis, Euroabwertung im Euroraum gegenüber dem Franken.

00:53:34: Das sind alles Effekte, die stattgefunden haben im Nachgang von Corona, aber während Corona hatten

00:53:39: wir fast keine Preisanpassungen bei den Herstellern. Und ihr dürft ja auch nicht, also ihr habt ja

00:53:44: ja der Konzessionär, das heißt die Uhr, die du für 13.000 Euro verkaufst, die gerade auf den

00:53:48: Gebrauchtmarkt 40.000 Euro wert ist, die kannst du ja nicht einfach auf den Gebrauchtmarkt verkaufen,

00:53:52: dann verlierst du eine Konzession. Das ist auch Teil davon. Du musst preisgetreu verkaufen und eigentlich

00:53:58: ist es ja auch nicht in deinem Sinn, dass irgendjemand reinkommt, die Urkaufenden direkt

00:54:01: wieder verkauft. Das sind ja alles Dinge, die passiert sind. Das heißt auch da, bei richtig tollen

00:54:06: Uhren, bei richtig tollen gefragten Modellen, da reden wir von Wartelisten. Da reden wir von Warte,

00:54:11: wir reden eher von Wunschlisten. Genau, Wunschlisten, das bekommen auch nur gute Kunden, die ihr lange

00:54:16: kennt, auch denen ihr vertraut. Da hängen wir genau in dieser Ecke, die im Tagesbetrieb immer super

00:54:21: sehr schwer darzustellen ist. Man spricht gerne von der Warteliste, ja, aber wenn man die Warteliste

00:54:27: übersetzt, wir sind ja nicht beim Nummern ziehen. Und da bewegen wir uns natürlich auch in einem,

00:54:33: ja, so ist es. Wir bewegen uns natürlich auch in einer Welt, wo wir treu sind auch unseren Kunden,

00:54:42: die zu uns kommen, also sprich, wenn jemand viele Jahre zu uns kommt und hat bei uns schon mit seiner

00:54:47: Familie einiges ausgegeben und der Wunsch noch so einer Uhr geäußert, dann fühle ich mich natürlich

00:54:53: auch als Unternehmen verpflichtet, diesem Wunsch gerecht zu werden, wohin gegen jemanden,

00:54:59: den wir noch nicht kennengelernt haben, gleich, ich sage mal, mit dem Griff oben ins Regal zu uns

00:55:04: kommt, das wäre auch nicht richtig. Das ist auch ein bisschen easy going, du weißt, dass die über

00:55:08: 13.000 Euro Liste kostet, dass du sofort für 40 verkaufst, dann könnten wir alle sofort millionär werden,

00:55:12: wenn das so einfach funktionieren würde. Wenn das so einfach funktionieren würde, ja. Also es ist

00:55:16: eine begrenzte Anzahl an Uhren da und natürlich gebt ihr die raus auch nach, wie gut war der Kund in

00:55:21: einem Jahr, wo es nicht so gut für uns war, auch zu uns und co, wie lange kennen wir den schon, na klar,

00:55:25: es ist immer, bei Familienunternehmern geht es halt immer über Dekaden, es hat auch viel mit

00:55:30: Vertrauen zu tun und dass man sich auch die nächsten 20 Jahre in die Augen schauen kann. Also sehe

00:55:33: ich ganz genauso, nur wenn irgendjemand in den Laden reingelaufen kommt, kann sie dem es nicht

00:55:36: über die Hand drücken. Und das macht es ganz oft im Tagesbetrieb wirklich schwer, weil man möchte

00:55:42: auch und was wir überhaupt nicht wollen, ist eine Auge ganz da an den Tag bringen, aber manchmal sind

00:55:47: uns auch einfach die Hände gebunden, weil es einfach nicht mehr Ware gibt. Und durch diese

00:55:53: Verknappung suchen sich ja die Uhrenkonzerne, also gibt es auch teilweise sehr stricte Policies,

00:55:57: an wen soll ich Uhren auch gehen dürfen. Also manchmal kannst du ja nicht einfach das Modell

00:56:02: kaufen, was du haben willst, du musst dich darüber qualifizieren, in dem über Jahre in

00:56:06: Wegkunde auch dieser Marke bist, also auch Sammler. Sowohl als auch. Also gibt es den Effekt,

00:56:12: natürlich in dem Fall, wenn man das in dem großen Rahmen jetzt sieht, wenn man einfach das

00:56:18: Beispiel Rolex nimmt, Rolex Baut-Uren und die Rolex hat seine Händler, die verkaufen Uhren.

00:56:24: Es gibt keinen Touchpoint auf dieser Welt, wo Rolex selber mit einem Endkunden in Kontakt tritt.

00:56:30: Es sind alles unabhängige Partner, selbst wenn ich irgendwo eine Rolex-Botik sehe,

00:56:34: die wird immer durch einen unabhängigen Partner betrieben. Ich kann nicht direkt bei Rolex

00:56:38: Uhren kaufen, ich kann nicht. Ich kann nicht im Online-Shop bestellen. Und es gibt weltweit

00:56:41: kein autorisierten Online-Shop für Rolex. Also wenn ich eine Rolex-Uhr als Beispiel online

00:56:46: kaufe, erwerbe ich sie immer im Zweitmarkt. Wie glaubst du, du gehst für euch weiter in

00:56:52: der Unindustrie-Phase, haben wir gerade über zweiten Laden gesprochen, was sind so für dich

00:56:56: die Sachen, die du in den nächsten Jahren ganz gerne anschieben willst, als jetzt jemand, der

00:56:59: komplett im Saft steht und auch sagt, ich habe Bock, da aufs nächsten 30 Jahren zu machen?

00:57:02: Also was wir gerade ganz die letzten Jahre angeschoben haben, war, dass wir das Thema

00:57:07: After Sales Werkstatt-Service dort noch uns weiter hoch spezialisieren. Wir sind heute

00:57:12: schon sehr, sehr spezialisiert, haben tolle Fähigkeiten in der eigenen Werkstatt. Bis zum

00:57:17: ewigen Kalender, über 20 Uhrmacheruhrenmarken sind wir zertifiziert. Dort haben wir schon

00:57:23: eine sehr, sehr leistungsfähige Werkstatt, wo ich auch super stolz bin auf dieses Uhrmacher-Team,

00:57:27: was sich dort zusammengefunden hat. Wie viele Leute habt ihr für Uhrmacher? Wir sind jetzt bei

00:57:31: gut acht Uhrmacher, die bei uns arbeiten. Acht Stück? Wie viele Uhrmacher gibt es in Deutschland,

00:57:37: glaubst du? Im zertifiziert für die großen Marken bewegen wir uns irgendwo im Bereich von 250

00:57:47: bis 350 Uhrmacher, die für die großen Marken zertifiziert sind. Das heißt, ihr vereint auf euch

00:57:52: dann irgendwie drei Prozent dieser Uhrmacher, alleine schon auf euren Standort. Das ist ordentlich.

00:57:57: Das ist ja etwas in der Größenordnung. Natürlich hast du in den Produktionen,

00:58:01: wenn du jetzt hier nach Klasswütte guckst, sind dort Uhrmacher. Nee, nur die zertifiziert sind

00:58:06: für diese Reparaturen und frei quasi verfügbar sind für diesen Markt, die bei euch anfangen

00:58:10: können. Auf dem Niveau mit der Zertifizierung. Nicht dass du trotzdem ein Uhrmacher bei uns

00:58:14: anfängt, sind die ganz oft auch noch nicht zertifiziert, wo wir dann gemeinsam mit dem Hersteller die

00:58:19: Zertifizierung für die Uhrmacher dann machen. Ich schätze mal der Umsatz von jemandem in der

00:58:23: Größenordnung, wie euch, da liegt irgendwo bei einem achtstelligen Betrag im Jahr. Ja, okay.

00:58:30: Kann ich leben. Da musst du ja auch das 30 Leute. Ich meine, es kommt ja nicht vor ungefähr. Wahrscheinlich

00:58:34: zahlt ihr jetzt Rolex, die EWC und Korn nicht 75 Prozent Provision. Muss mir auch mal fairer

00:58:38: Weise sagen, da muss ich ja irgendwie alles bezahlen. Dieses Uhrmacher-Thema, was du gerade

00:58:42: angesprochen hast, das war aber auch schon wirklich eine Sache, die dich extrem viel Kraft gekostet

00:58:45: hat. Ich kann mich ändern, so ein Roundabout, als wir uns kennengelernt haben. Da war das ja mit

00:58:49: den Uhrmachern nicht ganz so gut, wie wir die EWB waren. Nee, das war es auch, wie es so im

00:58:53: Unternehmertum halt ist. Das ist auch mal gerne ein Achterbahn und nicht nur immer eine Exponentialkurve

00:58:58: nach oben. Und da gab es auch durchaus Tiefpunkte. Also auch da habe ich einen fantastischen Werkstattleiter,

00:59:05: der auf mich zugekommen ist vor ein paar Jahren und gesagt hat Mensch, Alex, hast du vielleicht

00:59:11: Lust, dass ich zu dir komme? Und ich ihn dann erst mal anguckte und sagte Mensch, du bist Bayer.

00:59:15: Wohnst du jetzt an einem München, arbeitest im München und fraß mich jetzt, ob du zu mir

00:59:19: kommen kannst. Erklärst mir bitte. Ja, aus München nach Gelsenkirchen klingt erst mal... Als Bayer.

00:59:22: Ja, genau. So, ne? Findet Fehler. Lange Rede, kurzer Sinn. Wir haben einen Zueinander gefunden,

00:59:28: haben dann aber auch gleichzeitig gesagt, genau den Weg wollen wir jetzt machen. Wir machen jetzt

00:59:32: richtig und genauso wie wir es vorher mit dem, ich sag mal, mit unseren Verkaufsräumen gemacht haben,

00:59:37: alles raus, alles neu und State of the Art mit neuster Technik. Dazu gehört dann Klima,

00:59:42: neue Fenster, Überdruck in der Werkstatt, damit du den Staub auch rausdrückst. Also der geht dann

00:59:49: aus den Tür schlitzen und überall wird dann der Staub rausgedrückt und diese Entwicklung,

00:59:53: jetzt sagte ich gerade erst vor ein paar Jahren zu uns gekommen, haben gesagt, wir machen alles neu

00:59:56: und schön. Die Investitionen wurden getätigt mit dem Ziel, dann irgendwann auch mal acht

01:00:01: Urmacher da sitzen zu haben und da haben wir dann angefangen mit, dann haben wir ein Achterbahn so ein

01:00:06: bisschen gehabt, Urmacher die dann schon da waren, haben dann gesagt, die Reise hatte ich mir jetzt

01:00:11: anders vorgestellt, ich steig hier aus dem aus dem fahrenden Zug oder am nächsten Stopp ist dann

01:00:16: meiner, sodass wir dann wirklich an dem Punkt irgendwann auch da waren und ich mit unserem

01:00:21: Werkstattleiter alleine da saß und das Thema Werkstattleiter ja irgendwie so ein bisschen

01:00:26: sinnfrei war, sofern müssen wir da sein. Aber wir dann an Beidern, beiderseitig gesagt haben,

01:00:32: das war ein ganz dunkler Moment, es war ein Januar, es regnete draußen, wir saßen abends zum

01:00:36: Krisentreffen gemeinsam beim Italiener, alleine in einem Restaurant, also waren so alle Eckdaten

01:00:43: nass, kalt, regnerisch und wir waren wirklich wie die nassen Pudel da angekommen um unser

01:00:47: Krisentreffen im Dunkeln zu erhalten, war auch noch ein bisschen Corona-Stimmung dazu, also alles was

01:00:52: du dir so irgendwie an Negativstimmung vorstellen kannst, war wirklich präsent und erstellte sich

01:00:57: sogar selber zur Disposition und damals habe ich dann gesagt, nein das machen wir nicht, sondern

01:01:02: wir gehen jetzt den Weg gemeinsam und wir haben beide die Idee und den Traum, dass wir das zu einem

01:01:08: richtig coolen Servicebetrieb machen und jetzt, gut zwei Jahre später, sind wir halt acht Urmacher,

01:01:13: davon haben wir zwei Azubis selber ausgebildet, die bei uns geblieben sind, haben den nächsten

01:01:17: Azubi dazu genommen, den wir jetzt ausbilden, unser Team wächst und wir haben wirklich ein

01:01:22: fantastisches Urmacher-Team jetzt, die sich täglich weiterentwickeln, die tolle Ideen haben,

01:01:28: wir haben demnächst zwei Urmacher, die Meisterkurs sind parallel noch, also das auch wirklich fördern

01:01:34: und da eine ganz ganz tolle Reise jetzt haben und letzte Woche waren wir zusammen sogar noch klettern.

01:01:39: Okay, ich muss sagen, ich habe ja viele Freunde in ganz Deutschland, ich höre auch nur Gutes von

01:01:44: euch und ihr habt ja wirklich Kunden quasi in ganz Deutschland, in ganz Europa, die bei euch

01:01:47: kaufen, das ist ja schon so, ja man kauft ja durchaus gerne bei Weber, aber wenn ich jetzt die

01:01:52: richtige, die letzten Stunden quasi zugehört habe, ihr sitzt ja auf einer ganz wichtigen Ressource

01:01:56: und die Ressourcen sind quasi Urmacher und die Ressource ist, ihr könnt Service abbegehen für

01:02:01: die Urnunternehmer, also am Ende des Tages ist es ja auch, ihr stellt euch ja strategisch extrem gut

01:02:05: auf, um in gelsen Kirchen und Umgebungen da quasi auch weiter in der Marke zu bleiben.

01:02:09: Absolut, also das Qualität ist glaube ich dann das, was da im letzten Endes das abbildet, warum man

01:02:19: bestehen kann, es ist nicht der kurzfristige Erfolg, sondern es ist wirklich dieses langfristige

01:02:24: Gedenken, was dahinter steht. Jetzt gerade haben wir es dann auch noch geschafft, wir haben uns für

01:02:28: ein unabhängiges Service-Center-Netzwerk, was global tätig ist, haben wir uns zertifiziert und

01:02:37: sind dabei getreten als Exklusivpartner für Deutschland. Das ist auch eine interessante

01:02:42: Geschichte, muss ich auch lernen und zwar ist das ein Zusammenschluss von drei Urmachern oder

01:02:50: zwei Urmachern und einem IT-Ler, die aus der Schweizer Urnenindustrie kamen, bei großen Konzernen

01:02:55: und bei großen Marken dort gearbeitet haben und die sich zusammen getan haben und gesagt haben,

01:03:00: es gibt aber auch kleinere Marken, die vielleicht in einem Land vertreten sind und dort vielleicht

01:03:07: 200, 300 Urnen im Jahr verkaufen, als Beispiel in China. Urn jetzt zum Service aus China zurück in

01:03:12: die Schweiz, Wohl ist eine riesen Herausforderung, Zolltechnisch und Transporttechnisch der Supergau.

01:03:17: Und dann hinzugehen, wenn dann Marken auf die zukommen, zu sagen wir zertifizieren weltweits

01:03:23: Urmacher-Service-Centren, wenn eine kleine Mark jetzt auf uns zukommt und sagt, wir suchen in

01:03:28: Land XY in der Region einen Servicepartner, der folgende Qualitätskriterien darstellen kann,

01:03:34: dass die dann sagen können, dem Moment, wir haben ein Partner vor Ort und wenn ihr alle Urnen aus der

01:03:38: Region dort sammelt, dann habt ihr auch eine Relevanz für den Partner, dass der das passende

01:03:42: Know-how aufbauen kann, dass ein Urmacher auch nicht im Halbjahr nur eine Uhr auf dem Tisch hat,

01:03:47: wenn ich das nämlich mit allen Vertriebspartnern machen würde, dann hat jeder vielleicht am

01:03:51: Anfang nur ein, zwei Urnen auf dem Tisch, aber nicht das nötige Volumen und die anständige

01:03:55: Proficiency aufzubauen, um in meinem Flieger Englisch zu bleiben. Und genau so was haben wir

01:04:04: gerade in Deutschland mit auf die Reise genommen. Jetzt gucken wir mal, wo die Reise dahin führt.

01:04:09: Ich glaube, das kann nicht schlecht sein, um so ein kleines, kleinem, aber feinen Netzwerk

01:04:13: quasi der deutsche Partner zu sein und dann nimmt auch Urn, die ja teilweise kleine Serien sehr

01:04:18: explosiv wahrscheinlich auch. Klar, wo willst du nicht warten lassen, wenn der Kunde die in

01:04:21: Deutschland hat? In dem Zyklus haben wir zum Beispiel auch, ich sage mal, ich glaube,

01:04:26: einen kleinen Problemlöser entwickelt, sprich, wenn eine gute mechanische Uhr jetzt irgendwo

01:04:30: kaputt geht. Da haben wir jetzt zum Beispiel auch was aufgebaut, dass wir einfach sagen können,

01:04:33: lieber Kunde, du meldest dich bei uns per WhatsApp, schickst uns ein Foto von deine Uhr,

01:04:37: wenn du ein paar mehr Daten dazu hast, herzlich gerne. Wir können jetzt schon mal schnell sagen,

01:04:42: ob wir die Uhr bearbeiten können. Und dann, wenn du möchtest, lässt uns deine Daten zu kommen,

01:04:46: wir schicken dir ein Versandkarton mit einem Rückversand-Label, da packst du die Uhr rein,

01:04:51: ruß eine Telefonnummer an und sagst einfach, wir sind dann und dann möchte ich die Box da beim

01:04:56: Partner im Office abgeholt haben, dann kommt ein Boote vorbei, holt die Uhr ab. Sie ist am

01:05:00: nächsten Werktag bei uns. Wir schauen uns die Uhr an und machen ein Angebot für den Reparatur.

01:05:05: Ja, ich glaube, so willst du es ja auch haben. Leute, die Urren kaufen in der Preisregion,

01:05:08: wollen jetzt auch die Probleme gelöst haben. Sag mal, Alex, fernab von dem ganzen täglichen

01:05:13: operativen Geschäft und dem Tube und all dem Erfolg, den ihr auch damit habt, bist du irgendwie,

01:05:18: wie coachen du dich selber? Also, bist du in irgendwelchen Organisationen, hast du Coaches,

01:05:24: hast du, wie wirst du selber besser für dich? Also, zum einen habe ich den einen oder anderen

01:05:30: Coach, wo ich mal hingehört habe, aber jetzt nicht in einer kontinuierlichen Beratung. Ich

01:05:35: unterhalte mich gerne mit Menschen wie dir, suche den Austausch da, auch immer gerne den Blick

01:05:40: über den Tellerrand, den anderen Branchen. Was wird da gemacht? Was sind dort die Best Practices?

01:05:46: Lerne gerne davon und tausche mich einfach sehr, sehr gerne aus. Okay, also keine Entrepreneurs

01:05:53: Organisation oder irgendwelche anderen Kreise, junge Unternehmer, Verband der mittelständischen

01:06:01: Unternehmen, sowas ist nicht. Sowas bin ich aktuell nicht drücken. Es gab immer wieder mal Ideen,

01:06:06: da um sich anzuschließen, was dann ehrlicherweise irgendwie im Alltag untergekommen ist, aber

01:06:12: aktiv, nein, aktuell nicht. Was glaubst du, du lernst jetzt auch viele Unternehmer kennen in deinem

01:06:17: Alltag und du bist auch typischerweise deine Kunden. Was sind so die Eigenschaften, du glaubst,

01:06:20: die ganz gut sind oder die gut wäre zu besitzen, wenn man selber Unternehmer ist oder was sind

01:06:25: auch die Eigenschaften, die du bei dir vielleicht auch feststellt. So merke ich, das eint schon immer

01:06:29: die Menschen. Eine gehörige Passion, Arbeitsmoral. Ich weiß nicht, ob es Disziplin ist, da habe ich

01:06:36: zum Beispiel hier vorher nachgedacht, Disziplin, ja, dass die Dinge einfach mal gemacht werden,

01:06:40: wenn sie gemacht werden müssen, aber Disziplin kann ja auch für den einen oder anderen bedeuten,

01:06:44: ich stehe jeden Morgen um 6 auf, habe meine Morgenroutine, mach das, das, das, so bin ich gar nicht.

01:06:49: Also in dem Fall bin ich von der Seite her komplett und Diszipliniert, dann auch vielleicht mit aller

01:06:58: Schlitzurigkeit, Opportunitäten mal zu sehen und dann auch zuzugreifen, wenn sich Opportunitäten

01:07:05: auftun und was definitiv für mich auch dazu gehört, ist einfach Durchhaltevermögen. Also

01:07:11: einfach mal mit Langfristigkeit was ran gehen. Ich glaube nicht, dass es Unternehmer gibt,

01:07:16: die alle nur aufwärts gehen. Auch Leute, die hier bei dir in den anderen Folgen Gast sein durften,

01:07:22: erzählen auch immer wieder, dass sie zu Hause am Küchentisch angefangen haben, die Leute da

01:07:30: reingeruht haben, Mitarbeiter teilweise in ihre Wohnung geholt haben, kein Einkommen hatten,

01:07:36: an die Idee geglaubt haben. Da muss ich fairerweise sagen, da war ich noch nie, da ging es mir von der

01:07:42: Seite immer gut, aber natürlich ist das Leben da nicht immer eine Aufwärtskurve. Sag mal Alex,

01:07:49: hast du noch ein Live-Hack für uns? Ich meine, du kommst ja aus der Urnindustrie, was kann der

01:07:53: Live-Hack sein, den du hier mitbringst für unsere Zuhörer und Zuhörerinnen? Also was immer

01:07:57: funktioniert, es gibt natürlich Ausnahmen, aber Urnen nur vorwärts stellen, nicht zurückdrehen.

01:08:02: Warum? Weil die Mechanik natürlich, gerade wenn ich viele Zahnräder habe, die ineinander greifen,

01:08:07: wie als Beispiel ganz simple Datumschaltung, es gibt Urnen, die kann ich rückwärts stellen,

01:08:11: aber es gibt auch Urnen, da geht die Datumschaltung abends um 10 Uhr los und endet dann bis völlig

01:08:17: das Räderwerk gefahren ist um 2 Uhr nachts. Wenn ich in der Zeit rückwärts drehe, kann das dazu

01:08:22: führen, muss nicht, aber es kann dazu führen, dass vielleicht ein Zahnrettchen mal bricht,

01:08:26: zacken und dass dann der Mechanismus nicht mehr immer richtig funktioniert. Und das Zweite ist,

01:08:31: die Urn nur stellen, wenn beide Zeige in der unteren Ziffermlatt Hälfte sind, also gerade die

01:08:35: Datumschnellverstellung. Okay, das heißt, wenn irgendwo untere Hälfte beginnt ab irgendwie vier

01:08:40: und geht dann 21 Uhr bis drei Uhr im Morgens. Okay, drei bis neun. Perfekt, fertig, beide Zeige

01:08:45: da oben. Nein, ich treibe es neun, neun bis drei. Ja, neun bis ... in der unteren hast du gesagt.

01:08:50: Die Zeiger sollen in der unteren Hälfte, also ich darf zwischen drei und neun stellen. Okay,

01:08:54: zwischen drei und neun stellen. Und eine Frage musst du mir beantworten, da bin ich immer relativ

01:08:58: erstaunt. Wenn ich in die Sauna gehe, in meinem Fitnessstudio, dann sind bei der Manche bei

01:09:03: Leute, die tragen extrem schöne, sehr teure Urnen in einer 90 bis 100 Grad Sauna. Da denke ich,

01:09:08: ich, genau, da denke ich mir immer so, das kann nicht so eine geile Idee sein. Was sagt denn

01:09:13: jemand, der davon Ahnung hat? Es ist nicht so richtig schlimm. Erstmal so, es gibt die eine

01:09:17: Philosophie, dass natürlich die, die Öle, die in der Uhr sind, die Viskosität verändert sich bei

01:09:22: der Temperatur und das Öl läuft aus den Lagern heraus, wo es eigentlich bleiben soll und dann

01:09:28: läuft es irgendwo ins Urwerk. Klar. Und wird natürlich dann wieder dickflüssiger anstellen,

01:09:34: wo es nicht sein soll. Das heißt, verändert das eine. Das ist der eine Teil, der passiert, die

01:09:38: Läger laufen dann vielleicht auch irgendwann trocken und dann habe ich ein halbes Jahr,

01:09:42: drei, vier Jahre, ein Jahr später dann den Schaden, den ich auch gar nicht mehr mit der Sauna

01:09:46: in Zusammenhang bringen. Das ist das eine. Das zweite ist, wenn ich das aber mal aus dem Vorlasse,

01:09:50: habe ich das Thema der Wasserdichtigkeit. Die Uhr ist heiß, ich springe danach ins kalte Wasser.

01:09:54: Das passiert, die Luft drin kühlt sich ab, die Uhr ist wie ein Sauger und saugt von außen die

01:09:59: Luft an. Also sprich, es saugt wirklich das Wasser in die Uhr hinein und dann habe ich

01:10:03: im Wasser auf einmal durch diesen Kälte schockt, weil ich in das kalte Wasser mit der Uhr gesprungen

01:10:07: bin. Und das heißt dann nicht immer, dass die Uhr dann unbedingt nicht wasserdicht ist, sondern

01:10:11: ich habe sie halt eigentlich animiert, alles einzusorgen, was gerade um sie rum ist.

01:10:15: Okay, also ganz, ganz heißer Tipp für alle, die es vermeiden können, die Uhr mit in die Sauna zu

01:10:19: nehmen, ruhig nicht die Uhr mit in die Sauna sehen, versucht einfach mit anderen Dingen in der Sauna

01:10:24: zu glänzen, da bleiben ja noch Sachen übrig. Alex, tausend Dank für deine Zeit. Ich habe

01:10:28: unglaublich viel zum Thema Uhr gelernt, auch wie funktioniert es quasi. Vielen, vielen Dank

01:10:32: für deine Besucher bei uns. Vielen Dank, Markus, es war mein innerliches Blumenflücken. Wenn euch

01:10:38: die Folge heute genauso gut gefallen hat wie mir, dann freue ich mich natürlich über Likes,

01:10:43: Abonnements, auch gerne Rückfragen zu dem Thema. Ich sage, Mittwoch ist Mittelsstars Tag, wünsche

01:10:48: euch eine richtig, richtig erfolgreiche Woche und vor allem bis bald.

01:10:51: [Musik]

01:10:52: [Musik]

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