Vom Mallorca DJ und Radiovisionär zum globalen Amazon Door Opener | Jan Bechler von FRONT ROW

Shownotes

Dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast: Jan Bechler – Digitalunternehmer, Ex-DJ und einer der führenden Köpfe im Amazon-Universum. Mit seiner Firma FRONT ROW hilft Jan heute Marken auf der ganzen Welt, auf Marktplätzen wie Amazon erfolgreich zu sein – unterstützt von 450 Mitarbeitern an den Standorten Hamburg, New York, San Diego und Bratislava.

Dabei ließ seine Karriere zunächst ganz anderes erwarten: Schon mit 14 Jahren stand Jan als Radiomoderator am Mikrofon und als Hip-Hop-DJ auf den Clubbühnen Hamburgs. Noch vor seinem 18. Geburtstag gründete er seine erste eigene GmbH. Nach einem BWL-Studium und einem MBA verschlug es ihn in die Medien- und Startupwelt – mit Stationen bei RMS und Axel Springer. Und dann kam der große Umbruch: Nach einem geplatzten Großprojekt bei Axel Springer entschied sich Jan, Unternehmer zu werden.

Im Podcast spricht Jan offen über seine größten Krisen, seine erste gescheiterte Gründung und warum ein eingeschweißtes Gründerteam oft wichtiger ist als die perfekte Idee. Er erzählt, wie aus Rückschlägen unternehmerische Erfolge wurden, warum Resilienz kein Buzzword ist und welche Rolle Amazon-Bruder Mark Bezos auf seinem Weg spielte.

Eine Folge für alle, die mehr über die harte Realität und die großen Chancen der Startup-Welt erfahren wollen – und darüber, warum es manchmal Mut zum „Moonshot“ braucht, um wirklich Großes zu erreichen.


Sage – Business-Software mit KI für den Mittelstand

Sage bietet smarte Business-Software mit künstlicher Intelligenz für kleine und mittelständische Unternehmen.

Für alle, die mehr erreichen wollen. Für Macher mit großen Ideen, die den nächsten Erfolg anstreben, die nächste Expansion planen und die nächste Innovation vorantreiben. Für alle, die anpacken, weiterdenken und wachsen wollen.

👉 Mehr erfahren unter: www.sage.com

Transkript anzeigen

00:00:00: VonDRAW ist einer der größten Marktplatzdienstleister der Welt in diesem Bereich.

00:00:04: Das heißt, ihr verhälft Marken auf der ganzen Welt, primär, auf Amazon stattzufinden.

00:00:09: Wir sind ein Multi-Marketplace-Partner.

00:00:12: Natürlich ist Amazon mit Abstand der größte und relevanteste.

00:00:16: Wir machen den mittleren, neunstelligen Umsatz.

00:00:19: Also neunstellig zur Änderung sind das mindestens 100 Millionen,

00:00:22: aber es könnten auch 1999 mehr sein.

00:00:24: Genau, das ist irgendwo ziemlich genau in der Mitte.

00:00:27: Okay.

00:00:29: "Mittlestars", der Mittelstands- und Unternehmer-Podcast.

00:00:33: Ehrlich, direkt und ungefiltert.

00:00:36: Von und mit, Markus Seidel.

00:00:39: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Mittlestars-Podcasts.

00:00:42: Mein Name ist Markus Seidel und heute zu Gast ist Jan Bechler.

00:00:46: Ich freue mich besonders zu erfahren, wie er vom Radiomoderator und Hip-Hop-DJ

00:00:50: über Umwege am Ballermann gelandet ist und dass er noch zusammen mit Jürgen Dreefst.

00:00:54: Warum ihn sein Vater mit 18 gezwungen hat, seine erste IGNBH zu bauen?

00:00:58: Warum scheitern manchmal was ziemlich Cooles ist,

00:01:01: nämlich genau dann, wenn da aus einer neuen Idee entsteht?

00:01:03: Und wie er heute hilft, weltweit bekannte Marken auf den Amazon Marketplace zu bringen

00:01:08: und das so erfolgreich, dass selbst der Bruder von Jeff Bezos

00:01:11: in sein Unternehmen misstiert.

00:01:12: Herzlich willkommen, Jan.

00:01:13: Moin, Markus. Schön, dass ich bei euch zu Gast sein darf.

00:01:16: Ja, wir freuen uns besonders.

00:01:18: Wirdst du dich kurz vorstellen?

00:01:20: Gerne. Ich bin Jan, 45, born and raised in Hamburg, auch im Herzen Hansiath.

00:01:28: Ich habe eine kleine Tochter von zwei Jahren, bin verheiratet,

00:01:32: bin Gründer von Frontrow, einer E-Commerce-Agentur Gruppe,

00:01:36: die wir jetzt seit vielen Jahren zusammen aufbauen mit zwei Partnern

00:01:40: und habe privat eine große Leidenschaft für Musik.

00:01:44: Du hast das schon gesagt, für Hip-Hop und für Sport.

00:01:48: Ja, wieder ein Digitalunternehmer, das ist gut,

00:01:50: das ist aber besonders erklärungsbedürftig.

00:01:51: Ja, das heißt, ich werde heute so ein paar fiese Worte wahrscheinlich übersetzen.

00:01:55: Sagen wir mal, was mich am Ende interessiert, bist du unternehmlich vorbelastet?

00:01:58: Also ja und nein, es könnte wahrscheinlich nicht Schizophrener sein.

00:02:02: Erstmal sind meine beiden Eltern Beamte gewesen,

00:02:06: meine Mutter Grundschullehrerin und mein Vater Professor für Volkswirtschaftslehre.

00:02:11: Er sagt selber, der einzige Grund VWL zu studieren ist,

00:02:14: wenn man danach entweder Chefvolkswirt der Deutschen Bank werden will

00:02:16: oder VWL-Professor.

00:02:18: Also erst mal das Gegenteil von Unternehmertum zwei Beamte.

00:02:23: Leere Akademiker, das haben wir ganz, ganz oft.

00:02:26: Ja, genau.

00:02:27: Aber wie das ja häufig bei Professoren so ist,

00:02:30: die haben dann nebenbei noch irgendein Institut,

00:02:33: irgendein Beratungsgeschäft, irgendein Gutachtengeschäft.

00:02:37: Und so war das bei meinem Vater auch,

00:02:39: dass er immer nebenbei auch unternehmerisch tätig war,

00:02:41: irgendwann auch eine Firma hatte, die Softwareentwicklung gemacht hat.

00:02:44: Von daher habe ich schon auch Unternehmertum zu Hause in relativ jungen Jahren erlebt

00:02:51: und dann auch, wie glaube ich, kann man schon sagen,

00:02:53: in den relativ jungen Jahren von meinem Vater so ein bisschen beigebracht bekommen.

00:02:58: Als ich 18 wurde, habe ich meine erste GmbH gegründet.

00:03:04: Die hatte vor allem einen Zweck, nämlich Kindergeld optimieren

00:03:09: und Krankenversicherungbeiträge sparen.

00:03:11: Nee, das glaube ich nicht.

00:03:13: Das musst du erklären.

00:03:14: Also ich habe sehr früh angefangen, als Radiomoderator und Detail zu arbeiten.

00:03:20: Noch zu Zeiten, als ich noch nicht mal volljährig war,

00:03:23: als ich meine Eltern Kindergeld gekriegt haben,

00:03:25: als ich meine Eltern krankenversichert war

00:03:27: und habe dann für damalige Verhältnisse relativ früh viel Geld verdient.

00:03:31: Und das wäre zu viel gewesen,

00:03:33: um noch, dass meine Eltern noch Kindergeld bekommen hätten.

00:03:36: Ich hätte mich selber krankenversichern müssen.

00:03:38: Und da hat mein Vater der alte Furcht gesagt,

00:03:40: "Da können wir doch was optimieren."

00:03:41: Und hat mit mir kurz nach meinem 18. Geburtstag

00:03:45: die Jan-Bechler GmbH gegründet

00:03:46: und fortan alles, was ich gemacht habe,

00:03:49: wenn ich in Clubs aufgelegt habe,

00:03:50: wenn wir Events organisiert haben,

00:03:52: wenn ich Moderationen hatte,

00:03:54: dann habe ich persönlich das verdient,

00:03:57: sondern diese erste GmbH, die ich damals hatte.

00:03:59: Also du bist direkt in deine Ereignung, die hier so wie du,

00:04:01: die Jan-Bechler GmbH, du bist sehr kreativ.

00:04:04: Hast du wahrscheinlich nicht so viel Problem mit dem Markenschutzrecht und so gehabt?

00:04:07: Genau.

00:04:08: Da bist du quasi reingestoßen worden,

00:04:10: wurde es direkt auch gezwungen, dein Business da rein zu verlegen

00:04:12: und dann bist du aber wirklich in den Hamburger Clubs rumgetingelt.

00:04:16: Und was ist Radiomoderator für diverse Radiosendern Hamburg?

00:04:20: Genau, ich habe bei Radio Energy gearbeitet.

00:04:23: Die ersten Berührungspunkte hatte ich bei Radio Hamburg.

00:04:25: Dann später bei Energy über viele Jahre

00:04:28: habe da alles moderiert, was man moderieren kann,

00:04:31: von ungemütlich morgens früh um 5 Uhr,

00:04:33: die Morningshow, bis hin zu spät abends.

00:04:37: Also auch viel Bühnenmoderation gemacht und habe viel aufgelegt,

00:04:41: weil ich so eine Leidenschaft hatte oder habe für Hip-Hop-Musik

00:04:44: und bin dann durch Hamburg oder ich kann sagen,

00:04:47: Norddeutschland irgendwie durch Clubs getourt und habe Musik gemacht.

00:04:53: Krass.

00:04:54: Aber auch bis Sommerjahr hast du es geschafft, oder?

00:04:57: Ja, das stimmt.

00:04:59: Ich bin mal froh, dass es zu der Zeit noch keine Handyvideos gab.

00:05:03: Es begab sich, dass ich in Hamburg mal

00:05:06: über den Radiosender bei einer Veranstaltung gebucht war,

00:05:09: wo Jürgen Drehfs aufgetreten ist.

00:05:12: Wahnsinn.

00:05:13: Und dann habe ich den irgendwie kennengelernt

00:05:16: und wir haben uns so ausgetauscht.

00:05:17: Das war total nett.

00:05:18: Das war wirklich superlustig.

00:05:19: Und dann haben wir so ein bisschen über dieses Ballermann-Majorker-Business

00:05:23: gesprochen und über fünf Umwege wurde ich dann irgendwann eingeladen,

00:05:28: mal mit nach Mallorca zu kommen.

00:05:30: Und da dann bei einem dieser Auftritte eine Miss-Wit T-Shirt-Wahl

00:05:34: mit zu begleiten und zu moderieren,

00:05:36: und war natürlich ein absolutes Erlebnis,

00:05:40: weil es nicht so, dass ich das irgendwie eine ganze Saison lang

00:05:42: gemacht hätte oder regelmäßig,

00:05:44: aber so eine der Geschichten, die man immer noch gut erzählen kann.

00:05:47: Also das hat mir auch noch nicht.

00:05:48: Miss-Wit T-Shirt-Partys auch für dich neu.

00:05:50: Ich weiß gar nicht, ob wir schneiden müssen,

00:05:51: da müssen wir mal gucken.

00:05:52: Du hast damit aber signifikant gutes Geld verdient

00:05:54: und auch diese Jobs haben dich komplett durch die Schulzeit

00:05:57: und auch durch das Studium getragen, oder?

00:05:59: Ja, das war bestimmt besser als sonstige Studentenjobs.

00:06:04: Also mehr als wenn du jetzt irgendwie in der Bar stehst und kellen hast.

00:06:07: Das war schon super.

00:06:09: Da habe ich für damalige Verhältnisse gutes Geld verdient.

00:06:12: Ich konnte mein Leben gut finanzieren

00:06:14: und was ehrlicherweise noch viel wichtiger war,

00:06:16: das war wirklich so "Living my dream".

00:06:18: Also ich hätte mir zu der Zeit nichts Geileres vorstellen können,

00:06:22: als das zu machen.

00:06:23: Also es war Kindheitstraum.

00:06:26: Ich habe wahnsinnig viel Spaß gehabt.

00:06:28: Ich war jedes Wochenende auf geilen Partys

00:06:31: und bin dafür bezahlt worden.

00:06:32: Und war es der DJ?

00:06:33: Und war der DJ.

00:06:34: Also Musik war auch immer gut.

00:06:36: Es war einfach eine supergeile Zeit.

00:06:39: So, dann hast du Abitur gemacht, studiert, BWL studiert.

00:06:44: Und danach, was wir jetzt, glaube ich, zurückblicken,

00:06:46: sicherlich ein sehr prägender Schritt war,

00:06:49: mich entschieden noch einen MBA zu machen.

00:06:51: An der Hamburg Media School, einer damals noch komplett neuen,

00:06:56: teils privaten, teils öffentlichen Hochschule in Hamburg.

00:07:00: Und das war deshalb prägend, weil ich da mehrere Menschen kennengelernt habe,

00:07:03: ohne die meine, glaube ich, unternehmerische Karriere nicht so verlaufen wäre.

00:07:08: Das eine ist Philipp Westermayer, der heute einer meiner allernängsten Freunde ist.

00:07:12: Also der Macher des OMR Podcast, des OMR Events,

00:07:15: Online Marketing, Rocks saßen in Hamburg.

00:07:17: Ich weiß, ich glaube, einem der größten Messen Europas sind zwischen 79.000.

00:07:21: Also im digitalbereich sicherlich kann man schon sagen die größte.

00:07:24: Krass.

00:07:26: Und einer meiner allernängsten Freunde und OMR begleitet uns jetzt seit vielen Jahren

00:07:31: irgendwie gemeinsam, weil ich da immer so im Rahmen meiner Zeit und Kräfte irgendwie mithilfe.

00:07:36: Und auf der anderen Seite habe ich Tim Netten und Bjorn Zut kennengelernt,

00:07:40: die auch bei mir im Jahrgang waren, mit denen ich dann einige Jahre nach dem MBA

00:07:47: angefangen habe, unsere erste gemeinsame Firma im digitalbereich zu gründen.

00:07:51: Aber erst mal hast du ja noch so richtig den Assi gemacht.

00:07:55: Ja. Erzähl mal von der Zeit nach dem Studium.

00:07:57: Genau. Also ich bin, ich war ja so in diesem Radiobereich und ich wusste,

00:08:02: so was moderieren, das ist alles super.

00:08:04: Aber das ist auch irgendwie endlich. Also das 25 ist das super.

00:08:07: Da kriegst du auch bei jedem Sender irgendwie ein Job, wenn du gut bist.

00:08:11: Aber je älter du wirst, desto enger wird es dann.

00:08:14: Und wenn du Glück hast, schaffst du immer den Sprung ins Fernsehen.

00:08:16: Aber das tut auch nicht jeder.

00:08:17: Und dann ein paar schaffen es noch irgendwann zu dem Oldiesender.

00:08:21: Aber irgendwann, also mein Horrorszenario war immer,

00:08:24: irgendwann stehst du auf dem Parkplatz vom Baumarkt und drehst da das Glücksrad.

00:08:28: Was viele eben, gerade die Moderatoren tun.

00:08:31: Oder eröffnest den Mord-Auto-Häuser.

00:08:32: Ja, genau.

00:08:34: Und deswegen war für mich total klar, ich will immer in den kaufmannischen Bereich.

00:08:37: Aber ich wollte im Radiomarkt bleiben und bin dann nach dem MBA zu RMS gegangen.

00:08:43: Radiomarktingservice.

00:08:45: Europas größter Werbezeitenvermarkter für Radiosender.

00:08:49: Damals, heute positionieren die sich sicherlich anders.

00:08:52: Und hab da angefangen als Assistent des CEO.

00:08:56: Was ja ein Job ist, den ganz viele irgendwie hatten, die später auch Unternehmer gründer wurden.

00:09:00: Ich glaube, ich habe ja eine Flip-Vestermare erzählt auch immer in dieser Zeit.

00:09:02: Richtig.

00:09:03: Also man guckt quasi dem Chef über die Schulter, organisiert.

00:09:06: Vieles, es sind vier Gespräche mit dabei, bekommt natürlich auch mit, warum, wie entschieden wird.

00:09:09: Es sind vier strategischen Planungen auch mit dabei.

00:09:12: Und da hast du quasi Radiovermarktung kennengelernt und direkt bei einem der größten oder dem größten

00:09:16: Vermehrte Europas.

00:09:17: Genau. Und konnte dadurch, hat das Gefühl, es ist nochmal so der nächste MBA,

00:09:21: weil ich halt so auf Geschäftsführungsebene immer mitlaufen durfte.

00:09:25: Und irgendwie verstanden habe, wie man so ein Unternehmen führt.

00:09:30: Und wir haben mir einfach da wahnsinnig viel abgucken konnte.

00:09:33: Natürlich Radiovermarktung heißt, es gibt quasi diverse Radiosender angeschlossen.

00:09:37: Und es ging wirklich darum, dort Werbung zu buchen.

00:09:40: Genau. Es geht eigentlich darum, dass die, also die RMS vermarktet, private Radiosender,

00:09:44: nicht die öffentlich-rechtlichen, sondern die privaten.

00:09:46: RTL, Energy, Radio Hamburg, Antenne Bayern.

00:09:49: Genau. Und die Idee dahinter ist eigentlich, wenn Radio Hamburg mit einem lokalen Autohaus

00:09:57: in Hamburg, wenn das Werbung scheiten möchte, dann können die mit denen direkt reden.

00:10:00: Wenn jetzt aber McDonalds sagt, wir wollen eine deutsch-an-weite-Radio-Kampagne machen,

00:10:04: dann haben die überhaupt kein Interesse daran, mit 120 Radiosendern sich auseinanderzusetzen,

00:10:10: sondern die wollen eigentlich einen Ansprechpartner, mit dem sie Konditionen verhandeln,

00:10:14: der dann auch die gesamte Abwicklung übernimmt.

00:10:17: Und das ist eben die RMS, die das Inventar der großen deutschen Radiosender bündelt

00:10:23: und dann gegenüber nationalen Werbetreibenden vermarktet.

00:10:26: Und Agentur wahrscheinlich auch.

00:10:27: Genau, ganz viel Agentur.

00:10:28: Sehr rehender von mehreren 100 Millionen Umsatz.

00:10:30: Das ist relevant groß.

00:10:31: Ja, schon signifikant groß.

00:10:32: Also mit Radio konnte und kann man auch heute immer noch sehr, sehr gutes Geld verdienen.

00:10:37: Aber immer noch sehr undigital?

00:10:40: Oder also ich sage mal so für alle Radiosender ist das Analoggeschäft immer noch das wirtschaftlich

00:10:49: relevantere als ihr Digitalgeschäft.

00:10:52: Als ich damals zur RMS ging 2006 war der Digital-Share am Umsatz 0 Prozent.

00:10:59: Das einzige was es ansatzweise digital gab, war mal ein statisch eingebautes Banner auf der Website.

00:11:06: Auf der Radio-Website?

00:11:07: Auf der Website von Radio Hamburg, um bei dem Beispiel zu bleiben.

00:11:10: Da war nichts programmatisch, da gab es keine Video Ads, da gab es gar nichts.

00:11:14: Das waren statisch eingebaute Banner.

00:11:16: Wenn das lokale Autohaus gesagt hat, wir buchen jetzt hier 300 Bots und wir hätten gerne noch

00:11:21: irgendwie eine Platzierung auf der Website dazu.

00:11:23: Ja klar.

00:11:24: Und jetzt kam ich aus diesem MBA, in dem es damals ja schon sehr darum ging, wie sieht

00:11:28: eigentlich Zukunft von Medien aus und was entsteht an digitalen Geschäftsmodellen.

00:11:33: Und ich glaube ich bin unserem Geschäftsführer damit eine ganze Zeit so ein bisschen auf

00:11:39: die Nerven gegangen, dass ich immer gesagt habe, es ist absurd wie viel Geld wir hier

00:11:43: noch mit analogem Dampfradio verdienen.

00:11:46: Aber es ist eigentlich auch eine Riesenopportunität, weil uns das ja in der totale Position der

00:11:50: Stärke versetzt und uns jetzt ermöglicht, bevor das vielleicht irgendwann abschmilzt,

00:11:55: jetzt ermöglicht es uns auch zu investieren und parallel dazu digitale Geschäftsmodelle

00:12:00: aufzubauen.

00:12:01: Was hat denn damit gemacht?

00:12:02: Also ich meine, du bist da Assistent des Vorstandes, du gehst hier mal auf den Keks und sagst,

00:12:05: wir wissen ja, wie es ist, super erfolgreiches Unternehmen verdienen, Schweinegeld.

00:12:09: Das heißt, es interessiert ihn jetzt auch erst mal nicht, weil er sagt, ich habe ein

00:12:12: Tagesgeschäft, läuft super gut, tolle Ideen, aber gucken wir später mal.

00:12:16: Ich glaube da war es ein bisschen anders.

00:12:18: Genau.

00:12:19: Das war auf jeden Fall anders.

00:12:21: Andreas Fulisch war damals der Geschäftsführer, der sehr mutig war und auch sehr innovationsfreudig

00:12:29: und sehr offen.

00:12:30: Der war relativ neu in der Rolle auch und hatte glaube ich auch das Gefühl, er ist da jetzt

00:12:35: hingekommen und jetzt hier nicht nur zum Verbeiden, sondern wollte doch was bewegen und hat mir

00:12:40: dann irgendwann gesagt, pass mal auf, jetzt hast du ja so in deiner Freizeit quasi hier

00:12:47: eine relativ ausführliche Strategiepräsentation uns gebaut.

00:12:50: Ich finde die gut, lass uns die an zweiter Stellen vielleicht nochmal ein bisschen tweaken,

00:12:55: aber danach würde ich die gerne mit in die Gesellschaft der Versammlung nehmen.

00:12:58: Ich dachte, es wäre super, dann nehmen die mal in die Gesellschaft der Versammlung.

00:13:01: Dann hatte gesagt, nee, nee, ich möchte schon, dass du die da präsentierst.

00:13:04: Das war für mich natürlich Wahnsinn mit 26 oder 27 dann da auf einmal vor 20 sehr

00:13:13: sehr seniorigen Geschäftsführern von Deutschlands größten Radiosendern, die auch gleichzeitig

00:13:17: die Gesellschaft da sind, der RMS zu sitzen und denen das zu präsentieren.

00:13:21: Aber ich glaube, das ist jetzt ganz gut funktioniert.

00:13:22: Das Ergebnis war, dass wir dann danach, dass man da bekommen haben, einen neuen Geschäftsbereich

00:13:27: zu gründen, der sich um den Aufbau eines digitalen Audioportfolios kümmern sollte.

00:13:35: Also um vermarktbare Reichweiten abseits von klassischem UKW-Radio.

00:13:40: Und das haben wir gemacht.

00:13:43: Damals war Spotify noch ein bisschen ganz weit am Horizont.

00:13:47: Damals haben alle über Last FM gesprochen oder über dieser solche Streamingdienste.

00:13:53: Wir haben damals 2007 total an das Thema Podcast geglaubt.

00:13:57: 2007.

00:13:58: Wir haben damals damals keine Sau interessiert, war einfach 10 Jahre oder 12 Jahre zu früh.

00:14:08: Und das Thema Internetradio war relevant.

00:14:15: Werbung.

00:14:16: Heute freue ich mich besonders, euch unseren neuen Partner Sage vorzustellen.

00:14:20: Mit KI-gestützter Business Software erleichtert Sage kleinen und mittelständischen Unternehmen

00:14:24: den Arbeitsalltag.

00:14:25: Wenn ihr ein eigenes Unternehmen führt oder einem arbeitet, dann wisst ihr, gutes Finanzmanagement

00:14:30: ist das Rückgrat jeder erfolgreichen Firma.

00:14:32: Doch Buchhaltung, Compliance und Cash-Pro-Überwachung können schnell zur Herausforderung werden.

00:14:37: Zeitaufwendig, fehleranfällig und manchmal einfach nur extrem nervig.

00:14:41: Und genau hier kommt Sage ins Spiel.

00:14:44: Seit mehr als 40 Jahren hilft Sage Unternehmen weltweit dabei, ihre Finanzen effizient und

00:14:48: fehlerfrei zu managen.

00:14:49: Mit leistungsstarken Tools für Buchhaltung, Unternehmens- und Personalmanagement sorgt

00:14:53: Sage dafür, dass ihr jederzeit den vollen Überblick habt mit verlässlichen Zahlen,

00:14:57: automatisierten Prozessen und intelligenter KI-Unterstützung.

00:15:01: Besonders praktisch der Sage Co-Pilot.

00:15:03: Euer smarter Assistent, der Aufgaben für euch übernimmt und durch wertvolle Zeitsparte

00:15:07: damit mehr Fokus bleibt auf das was wirklich zählt, nämlich Wachstum, Innovation und unternehmerischer

00:15:12: Erfolg.

00:15:13: Kurz gesagt, weniger Atmen, mehr Business.

00:15:16: Sage ist für alle die großes Vorhaben, für Gründer, für Macher und Unternehmer, die

00:15:20: den nächsten Schritt gehen wollen.

00:15:22: Wenn ihr wissen wollt, wie Sage auch euer Business aufs nächste Level bringen kann, dann schaut

00:15:26: vorbei auf www.sage.com oder sage.com.

00:15:32: Und jetzt viel Spaß mit dem Podcast.

00:15:33: Werbung Ende

00:15:37: Das heißt, du hast den Gegenpol aufgebaut, die war eine sehr starke Analog-Radiovermarktung

00:15:41: und du hast den Digitalbereich aufbauen dürfen, ein eigenes Inventar angeschafft für den

00:15:44: Digitalbereich, was nicht zwangsläufig eure Gesellschaft haben, sondern externes Inventar.

00:15:48: Das war überwiegend externes Inventar.

00:15:50: Genau.

00:15:51: Und das konnte man dann eben auch buchen, da gab es also auch Werbeumsätze.

00:15:53: Genau, da gab es auch Werbeumsätze.

00:15:55: Das hat dann auf im Verhältnis zum Gesamtumsatz kleiner Flamme, ist aber sehr schnell gewachsen

00:16:01: und war glaube ich auch so ein gutes Zeichen, dass die Organisation in der Lage ist sich

00:16:06: zu verändern, dass so diese gesamte Radio-Welt eher zu einer Audio-Welt wird.

00:16:12: Also heute die meisten Radio-Sender oder auch die MMS sprechen von sich nicht mehr als Radio-Unternehmen,

00:16:17: sondern als Audio-Unternehmen.

00:16:18: Und das war damals ein bisschen die Phase, als wir das so versucht haben, um zu positionieren.

00:16:23: Und da sich Erfolg ja rumspricht, wurden ja dann ein paar Berliner auf dich aufmerksam,

00:16:28: oder?

00:16:29: Das stimmt.

00:16:30: Ich bin dann irgendwann zu Axel Springer gewechselt in das Team von Jens Müffelmann, der damals

00:16:36: für Axel Springer so das Beteiligungsportfolio an Digitalunternehmen aufgebaut hat.

00:16:45: Und bei ihm im Bereich lag auch ein Projekt, wo es darum ging, für Axel Springer ein eigenes

00:16:52: Online-Radio-Portal aufzubauen.

00:16:54: Das Titel war Radiomat.

00:16:57: Kann ich mich null dran erinnern?

00:16:59: Ja.

00:17:00: Radiomat.

00:17:01: Genau.

00:17:02: Kann ich mich nicht dran erinnern, weil nach langer Planungsphase und Entwicklungsphase

00:17:09: dieses Projekt kurz vor Start und kurz heißt keine 24 Stunden vor Launch, man sich entschieden

00:17:15: hat es nicht zu Launchen, was damals natürlich erst mal ein großer Schock war, so für mich

00:17:25: und alle, die daran beteiligt waren persönlich.

00:17:27: Das war dein Job, du wurdest dafür geholt.

00:17:29: Genau.

00:17:30: Also, die haben da 10, 20, 30 Leute daran gearbeitet, Tag und Nacht und ihr wert sofort einer der

00:17:35: größten Radiobetreiber Deutschlands gewesen.

00:17:38: Genau, eines der größten digitalen Radioangebote, weil natürlich bei Axel Springer insbesondere

00:17:45: mit dem Bild.de natürlich eine riesen Reichweitenmaschine da ist und wenn man das so gespielt hätte,

00:17:51: wie wir es spielen wollten, wäre das sicherlich sehr schnell mit Abstand das relevanteste

00:17:56: Produkt geworden.

00:17:57: Aber wie es dann so ist in großen Organisationen, die immer an vielen Fronten kämpfen, gab

00:18:04: es dann sehr, sehr kurz, was ich vorher gab, politische Gründe, weshalb man sich entschieden

00:18:09: hat, dieses alles, was da reingeflossen ist, als St.

00:18:12: Costs zu betrachten und einfach zu sagen, mir launchen jetzt nicht am Freitagmorgen.

00:18:16: War eine interessante Erfahrung.

00:18:20: Wir reden wahrscheinlich von dem hohen sieben oder einem achtstelligen Betrag an Euro,

00:18:25: der da reingeflossen ist.

00:18:26: Den würde ich nicht widersprechen.

00:18:28: Okay, dann stammst du auf einmal da und hast nicht mehr dein Produkt, wie lange hast

00:18:31: du daran gearbeitet?

00:18:32: Also ich habe das nicht von scratch an, von Anfang an konzipiert, aber war schon längerer

00:18:40: Zeitraum, den da sehr viele Leute intern und extern daran gearbeitet haben.

00:18:44: So, dann Produkt weg?

00:18:45: Produkt weg, auch klar, für mich gibt es da irgendwie keine, vermutlich keine richtig

00:18:50: sinnvolle Rolle.

00:18:51: Und dann am gleichen Tag, ich habe weiter in Hamburg gelebt, kam ich zurück nach Hamburg,

00:18:58: dann endete nicht nur der Job, sondern auch meine damalige Beziehung, weil sich meine

00:19:03: damalige Freundin von mir getrennt hat am gleichen Tag.

00:19:06: Das war natürlich ein Tag, den man nicht so schnell vergisst.

00:19:10: Was ist das, glaube ich?

00:19:12: Und da habe ich auch ein paar Tage, man gebraucht, um mich dann mal zu schütteln und mir zu

00:19:18: überlegen, was machst du jetzt daraus aus so einer Krise?

00:19:22: Warst du alt?

00:19:25: 31.

00:19:26: Also es ist schon eine gute Krise, ne?

00:19:28: Ja, es war schon eine ordentliche Krise.

00:19:31: Aber wie es so ist, zumindest kann ich das jetzt rückblickend, kann ich das so locker

00:19:33: sagen, da habe ich mich sicherlich nicht so locker gesehen, ne?

00:19:36: Aus häufig entsteht aus Krisen dann ja irgendwie was Gutes.

00:19:38: Und das Gute, was daraus entstanden ist, ist, dass ich so das Gefühl hatte, jetzt bist du

00:19:42: 31, hast du schon ein bisschen was von der Arbeitswelt gesehen, dann bist du nicht mehr ganz

00:19:46: grün hinter den Ohren.

00:19:47: Aber du bist auch noch jung genug und erst recht jetzt seit ein paar Tagen ungebunden

00:19:54: genug, um volles Risiko zu gehen.

00:19:56: Und das zu machen, was du eigentlich schon seit längerer Zeit ja immer wieder überlegt

00:20:02: hast und zwar zusammen mit Tim und Björn, meinen ehemaligen Kommiliton, in eine Gründung

00:20:08: zu gehen.

00:20:09: Wir haben das schon so während des MBAs gemerkt, dass wir so als Dreier-Team in so Projektarbeit

00:20:13: und sehr, sehr gut funktionieren, weil wir von Typus ganz unterschiedlich sind.

00:20:17: Also wir könnten nicht unterschiedlicher sein, aber ich glaube, wir sind so als Team,

00:20:22: denken wir viel ab und es ist aber auch total klar, wer wo seine Stärken hat und gibt wenig

00:20:28: Felder, wo wir uns jetzt so in die Quere kommen.

00:20:30: Und wir haben dann so nach dem MBA, haben wir uns schon so ein paar Mal getroffen sind,

00:20:34: so ein Wochenende an die Ostsee gefahren, um einfach mal eine weiße Wand so mit Ideen

00:20:39: voll zu schreiben, was man so machen könnte, wenn man denn irgendwann mal gründen würde.

00:20:43: Und dann habe ich gesagt, ja jetzt ist halt die Chance aus Würde, ein "wir machen" zu

00:20:49: machen.

00:20:50: Und ich habe die beiden angerufen, wir haben uns ein Wochenende eingeschlossen in Hamburg,

00:20:55: haben nochmal viel so bei Ideen gesprochen und haben gesagt, wir wissen noch nicht, was

00:20:59: es wird, aber irgendwas davon wird es und wir entscheiden uns jetzt zurück.

00:21:04: Ihr wartet etwa eine gleiche Art.

00:21:05: Keine Kinder, keine Verpflichtung, also auch wirklich ihr wartet noch im Vollgas-Modus.

00:21:09: Habt ihr euch denn gefunden, es hat auch scheinbar bei jedem so gepasst von Job, also Jobtechnischer

00:21:14: Hohenzoll.

00:21:15: Genau, also die beiden anderen sind dann aus ihren Jobs auch rausgegangen.

00:21:17: Okay, krass.

00:21:18: Das für Björn ist auch aus München, wo er Online-Dating gemacht hat, bei B2NC-Date

00:21:24: zurückgegangen.

00:21:25: Achso, nicht persönlich Online-Dating, wo er Online-Dating gemacht hat.

00:21:28: Er war der Marketingvorstand bei zwei großen Dating-Unternehmen.

00:21:30: Er hat sich entschieden dafür nach Hamburg zurückzuziehen, was jetzt auch schon ein großer Schritt

00:21:37: mit dem war, auch wenn es immer viele gute Gründe gibt nach Hamburg zu ziehen.

00:21:40: Auf jeden Fall.

00:21:41: Aber dann war es so, dass wir gesagt haben, es gibt ein paar Ideen, die wir irgendwie

00:21:46: spannend finden und irgendwas davon werden wir machen und über die Zeit werden wir rausfinden,

00:21:51: was es dann wirklich ist.

00:21:53: Ja, und was ist geworden?

00:21:54: Wir hatten das Gefühl, der Online-Markt für Wein ist noch nicht gut bedient.

00:22:00: Der ist erst mal potenziell riesig, weil wahnsinnig viele Menschen irgendwie sagen,

00:22:05: ich trink gerne mal Wein.

00:22:06: Gleichzeitig gibt es ganz wenig Menschen, die wirklich Ahnung von Wein haben.

00:22:11: Also kannst du den Hausfrauen-Test draußen auf der Straße machen und kannst sagen, was

00:22:14: trinken sie gerne für Wein?

00:22:16: Rot oder weiß.

00:22:17: Aber wenn du dann, ah, und sagen sie mal, welche Rebsorte, aus welcher Region und Süß.

00:22:22: Was passt eigentlich gut jetzt gerade zur Spargel-Saison?

00:22:24: Und die Idee war, den Wein kauf im Internet einfacher und risikoloser zu machen, indem

00:22:33: du eben nicht eine Flasche nach Etikett aussuchst, sondern basierend auf einem Empfehlungsalgerhythmus,

00:22:39: den wir entwickelt haben.

00:22:40: Weil wir deinen Weingeschmack kennenlernen, weil wir, wenn du einen Wein bestellt hast,

00:22:46: dich auch mal fragen, wie hat er den geschmeckt, was ist dir an dem Wein aufgefallen, weil

00:22:50: wir eine App hatten, wenn du im Restaurant gesessen hast oder bei Freunden und dir der

00:22:53: Wein gut geschmeckt hat, hast du einfach das Etikett abfotografiert.

00:22:57: Wir konnten sofort die Daten nehmen, dass deinem Geschmacksprofilen zufügen und so

00:23:01: immer besser verstehen, welcher Wein dir schmeckt und dir diesen Wein dann verkaufen

00:23:07: aus dem größten Sortiment des Landes, weil es eben ein Marktplatz war und wir die großen

00:23:12: deutschen Weinhändler mit ihren Sortimenten angeschlossen haben.

00:23:15: Und das war so die Idee dahinter, ich finde es geht mich so drüber nach, denkt immer noch

00:23:19: gut.

00:23:20: Klingt gut.

00:23:21: Hat aber am Ende ... war es zu gut zum Sterben, aber zu sprach, um nochmal eine zweite Finanzierung

00:23:31: in der Finanzrunde dafür guten Gewissens zu raisen.

00:23:34: Wir haben eine Runde gemacht, die war für damalige Verhältnisse, war die auch groß,

00:23:38: heute würde man sagen, das ist eine Seedrunde, knapp unter zwei Millionen.

00:23:41: Aber damals, so 2011, 2012 war das schon gar nicht so klein.

00:23:46: Ich habe auch viel damit gebaut, also wenn ich höre so App und Scan und hin und her, das

00:23:50: ist ja heutzutage, die Preise auch ein bisschen anders, also zwei Millionen war 2011 halt auch

00:23:54: wirklich richtig Geld.

00:23:55: Ja, genau.

00:23:56: Aber irgendwie hat er nie so richtig abgehoben und dann irgendwann, als das Geld so langsam

00:24:00: ausging, haben wir uns die Frage gestellt, können wir jetzt gut Gewissens wieder zu

00:24:05: VCs gehen und denen das nochmal pitschen in der Überzeugung, dass es auch eine realistische

00:24:10: Chance gibt, dass die 10x darauf machen?

00:24:12: Man hat immer gesagt, wir glauben nicht.

00:24:15: Und haben dann wirklich in einem super Prozess mit den VCs total auf Augenhöhe, ohne irgendwelches

00:24:25: Anbösenblut, uns einfach entschieden, dass wir das in so ein Winterschlafmodus bringen,

00:24:30: wo das auf ganz kleiner Flamme als Affiliatemodell so ein bisschen weiter läuft, aber wo es dann

00:24:37: auch klar war, dass wir unsere Zeit irgendwie anders allokieren werden.

00:24:40: Das heißt, habt ihr das wie lange versucht, zwei Jahre?

00:24:42: Ja, zwei Jahre ungefähr.

00:24:43: So, jetzt standet da ein Job gekündigt und so, wollte zusammen ja unbedingt was machen,

00:24:48: jetzt standet er da, habt die erste Firma wieder ein Winterschlaf gelegt, das ist ja bei Startups,

00:24:53: kann das durchaus mal passieren.

00:24:54: Das ist ja normalerweise nicht so, dass die erste Red-Gut funktioniert.

00:24:56: Genau, das haben wir uns auch gesagt, wie gesagt, statistisch funktioniert ja nur eins

00:24:59: von zehn Startups.

00:25:00: So eins ist schiefgegangen, dann müssen wir ja noch acht gegen die Wand fahren, bevor

00:25:04: dann nochmal zehn irgendwann mal funktioniert.

00:25:07: Also, Spaß war es halt, wir haben schon das gehabt, ja, das hat nicht funktioniert, aber

00:25:11: wir als Team, davon waren wir trotzdem überzeugt, dass das Team gut ist und dass wir einen zweiten

00:25:16: Anlauf wagen wollen.

00:25:17: Krass.

00:25:18: Also auch zusammen zu bleiben, nach so einem Moment, vielleicht sagt ja einer auch, ich

00:25:22: habe gerade irgendwie heiratet, kriegen Kinder oder so.

00:25:23: Das war tatsächlich der Fall.

00:25:24: Ja, genau.

00:25:25: Das war der Fall, aber ja, wenn du so durch Hitze gehst, dann gibt es jetzt zwei Möglichkeiten.

00:25:32: Entweder die Hitze verbrennt diese Beziehung oder es schweißt dich zusammen und uns hat

00:25:37: es auf jeden Fall zusammengeschweißt.

00:25:39: Dann haben wir gesagt, wir wollen was Neues machen, aber das war ja auch, ich meine, wenn

00:25:43: du dann jedem Businessplan hinterherläufst, das ist ja auch einfach anstrengend, also

00:25:46: auch emotional anstrengend.

00:25:47: Und dann haben wir gesagt, wir nehmen uns mal so ein bisschen Zeit, um mal durch zu atmen

00:25:52: und ganz in Ruhe zu überlegen, was wir als nächstes machen.

00:25:55: Und haben gesagt so, die Hälfte der Woche denken wir so strukturiert über neue Märkte

00:26:01: und Ideen nach.

00:26:02: Die andere Hälfte müssen wir irgendwie Geld verdienen, um die Wohnung und die Miete zu

00:26:06: bezahlen und den Kühlschrank vollzumachen.

00:26:08: Also habt ihr einen Körper oder einen Geist verkauft?

00:26:10: Genau, ich dachte erst, ja, kann ich ja wieder auflegen und Hip Hop machen, aber irgendwie

00:26:14: wollte ich es dann auch nicht mehr in dem Umfang.

00:26:16: Dann haben wir gesagt, kommen die andere Hälfte der Zeit, machen wir irgendwie so ein bisschen

00:26:19: Online Marketing, Freelance, Consulting, das wird schon gehen über unser Netzwerk.

00:26:24: Und das ging dann tatsächlich deutlich besser als wir dachten oder als wir erwartet haben,

00:26:30: weil das zu einer Zeit war, so 2014, als in Deutschland der Amazon Marktplatz so richtig

00:26:37: losgetreten wurde und an Wachstum zugelegt hat.

00:26:41: Da muss ich mir kurz dann zurück erinnern.

00:26:43: 2014 Deutschland-Amazon.

00:26:44: Das war das nur eine Zeit, wo Amazon dann glaube ich sehr stark silber verkauft.

00:26:48: Am Anfang hat der Amazon gestartet quasi als großer Shop.

00:26:51: Genau.

00:26:52: Und irgendwann kam dieser Marktplatz in Deutschland dazu.

00:26:55: Amazon sagt hat, wir sperren auch auf für andere Händler und bekommen eine Kommission

00:27:00: dafür, dass wir einfach die Reichweite und den User haben und die wahre Verkaufung,

00:27:03: aber eigentlich stellst du als Sony, Otto wäre auch immer kann selber Produkte auf der

00:27:09: Amazon-Plattform einstellen.

00:27:10: Das ist der Amazon Marktplatz.

00:27:11: Genau, es gibt bei Amazon zwei Modelle.

00:27:13: Das eine ist das sogenannte One-Pee oder Seller-Modell, da verkaufst du auf Einladung.

00:27:19: Dazu musst du von Amazon eingeladen werden.

00:27:21: Verkaufst du deine Waren an Amazon.

00:27:24: Da hast du quasi eine B2B Großhandelsbeziehung zu Amazon und schickst denen palettenweise

00:27:33: deine Ware, musst dich halt auf einen Preis einigen und Amazon verkauft sie dann in

00:27:38: dein eigenem Namen und auf eigene Rechnung über msnde.com.

00:27:43: Das andere Modell ist das sogenannte 3P oder Seller-Modell, da verkaufst du über Amazon

00:27:50: als Plattform an Entkunden.

00:27:52: Aber du bist Eigentümer der Ware.

00:27:55: Du bist Eigentümer der Ware.

00:27:56: Und Amazon kriegt einfach eine Kommission oder eine Provision auf den vermittelten Umsatz

00:28:05: und das ging dann damals so richtig los.

00:28:09: Es gab viele Marken die ihr mir kannte haben Amazon wird in beiden Modellen One-Pee und

00:28:15: 3P relevanter und wir müssen diesen Kanal professionell erschließen und bespielen und

00:28:22: brauchen jemanden der das kann.

00:28:24: Das Problem ist, es war ja komplett neu.

00:28:27: Es gab zumindest niemanden der glaubhaft sagen konnte, ja klar, habe ich schon fünf Jahre

00:28:32: Erfahrung mit, weil so lang gab es das halt noch gar nicht.

00:28:34: Wir hatten den Vorteil, wir, also ah wir hatten Zeit, hatten gerade nichts zu tun und wir

00:28:42: hatten zumindest schon mal einen Marktplatz aufgebaut und kannten so typische Marktplatzlogiken.

00:28:47: Und mit dieser Erfahrung hat irgendwie ausgereicht, dass sich das so rumgesprochen hat und wir

00:28:54: dann von vielen oder immer mehr Unternehmen angesprochen worden sind, ob wir ihnen bei

00:29:01: diesem Geschäft helfen können.

00:29:02: Also die haben sich mit euch zusammen quasi eine Amazon-Strategie aufgebaut.

00:29:06: Genau.

00:29:07: Was waren es so für Kunden?

00:29:08: Also bei welcher Kundrähne?

00:29:09: Also wir hatten am Anfang so ein paar Kunden aus dem Bereich Buchverlage, wir hatten

00:29:13: Balsen, war einer unserer frühen Kunden.

00:29:16: Die die Kekse verkaufen.

00:29:17: Die die Kekse verkaufen.

00:29:18: Die für sich auch mal festgeschättern, wir wollen Kekse unbedingt über Amazon verkaufen.

00:29:22: Genau, nicht jetzt für meine eine Packung Kekse pro Woche die zu Hause vielleicht weggeht,

00:29:27: sondern eher, ich hab Zielgruppe, ist der eher Unternehmen, die sagen wir müssen jetzt hier

00:29:30: unsere Konferenzräume mit Keksen ausstatten.

00:29:32: Okay.

00:29:33: Also ganz unterschiedlich, Kunden ganz unterschiedliche Art waren natürlich am Anfang eher kleinere,

00:29:39: aber es wurden immer mehr und dann war es irgendwann so, dass wir gar nicht mehr so richtig

00:29:43: Zeit hatten, noch drüber nachzudenken, was wir dann so als nächste Gründung, als nächstes

00:29:47: Start-up machen wollen, weil wir so viel mit diesen Projekten zu tun hatten.

00:29:51: Und dann haben wir immer gesagt, okay, vielleicht hat die nächste Idee uns gefunden und nicht

00:29:56: andersrum.

00:29:57: Und dann machen wir es jetzt aber auch nicht so als nebenbei irgendwie um die Miete zu

00:30:02: zahlen, sondern dann machen wir jetzt richtig, entscheiden uns eine Agentur dafür aufzubauen.

00:30:06: Und dann aber haben wir schon gesagt, wir wollen nicht irgendwie alles machen, was irgendwie

00:30:12: Online Marketing ist, weil da gab es auch schon viele Performance Marketing und SEO und Affiliate

00:30:18: Agenturen, sondern wir wollen uns auf einen Bereich konzentrieren, der jetzt vielleicht

00:30:22: noch klein ist, der aber das Potenzial total schnell zu wachsen.

00:30:25: Und da haben wir dann den Anspruch, das auch richtig gut zu machen und die besten zu sein,

00:30:31: die du so findest.

00:30:32: Und das hat ganz gut funktioniert, weil es, also bestimmt, weil wir auch unseren Job nicht

00:30:37: doof gemacht haben, aber vor allem ist natürlich so eine Gründung und so ein Moment, hat ja

00:30:43: auch viel mit Timing und Glück zu tun, dass wir da ein bisschen zur richtigen Zeit auch

00:30:47: das richtige Thema gesehen haben.

00:30:49: Ja, der Zeit.

00:30:50: Ihr konntet euch über die Kunden reinarbeiten.

00:30:52: Habt ihr es ja über Tagessätze sehr wahrscheinlich bezahlt bekommen damals.

00:30:55: Ja.

00:30:56: Und der Amazon Marktplatz, das weiß man ja heute, ist ja quasi einer der Treiber gewesen

00:30:59: von Amazon gesagt und das ist ja quasi heute eins der Dinger neben Cloud Computing sicherlich,

00:31:03: neben den eigenen Umsätzen, aber das ist ja etwas, was sich auch bis heute immer größer

00:31:06: wird.

00:31:07: Also ihr seid quasi ein schön großes, ein kleines Boot eingestiegen, was extrem groß geworden

00:31:10: ist.

00:31:11: Ja.

00:31:12: Habt ihr dann auf einmal sehr viele Kunden gehabt?

00:31:13: Wie hieß die Firma?

00:31:14: Die hieß damals Fink 3, kein besonders kreativer Name, aber es war so, wir waren halt 3 und

00:31:21: unser erstes Büro war in der Hamburg Media School, da wo wir uns tatsächlich mal kenneinander

00:31:26: haben und die Hamburg Media School ist in einer Straße in Hamburg, die nennt sich Fink Genau,

00:31:30: wir waren einfach die 3 aus der Fink Genau und so ist der Name Fink 3 damals entstanden.

00:31:35: Das habt ihr mitten auch ohne Investoren gemacht?

00:31:36: Das haben wir ohne Investoren gemacht.

00:31:38: Das ist ja das, wenn du so in so einem Ecommerce Startup auch lange dem Cash Flow irgendwie

00:31:44: dahin läufst und immer nur Geld ausgibst und keins verdienstest, das ist ja auch ehrlicherweise

00:31:49: ein ganz befreiendes Gefühl, wenn du merkst so ein Service Business wie ne Agentur ist

00:31:53: schon sehr nah am Cash Flow gebaut, weil arbeitest du den Tag, dann schreibst du ne Rechnung und

00:31:59: 10 Tage später ist die idealerweise auch bezahlt.

00:32:01: Also um ne Agentur aufzubauen, braucht man aus meiner Sicht in der Regel auch nicht wirklich

00:32:08: externes Geld und deswegen haben wir das zu dritt aufgebaut, wir haben dann über die

00:32:14: Zeit auf unterschiedliche Arten und Weisen noch so Kernmitarbeiter an der Firma und

00:32:20: an Ausgründungen beteiligt, aber es waren lange keine externen Investoren mit dabei.

00:32:28: Das nennt man dann glaube ich gebootstrapped, hier fallen ja ab und zu so ein paar Fremdworte,

00:32:32: also hat es komplett mit eigenem Geld gemacht.

00:32:33: Die Firma wurde ja sehr sehr schnell erfolgreich und groß.

00:32:36: Ja, wir sind schon jedes Jahr sehr solide gewachsen.

00:32:40: Ähm... auch die Partie...

00:32:44: Pandemie, die für viele sehr schwierig war, war für uns, also am Anfang der Pandemie haben wir uns natürlich die gleichen Sorgen gemacht wie alle und haben uns mit "oh wie funktioniert denn eigentlich Kurzarbeitergeld?"

00:32:55: Und wie kriegt man eigentlich so eine Corona-Soforthilfe und so? Haben wir uns natürlich auch mit allem beschäftigt, haben dann aber sehr schnell gemerkt, dass das nochmal, und das darf man immer nicht so laut sagen, weil es anderen ja viel schlechter ging und weil wir auch nichts dafür konnten,

00:33:12: sondern einfach Glück, dass wir in einer Position waren, wo das für uns eine krasse Sonderkonjunktur war. Das war während der Pandemie sind wir noch mal schneller gewachsen als in den Jahren davor.

00:33:23: Das war Glück im großen Unglück, so ging es uns ja auch in unserem Digitalunternehmen. Ich glaube fast jedem der irgendwie ein Digitalunternehmen hatte klar, wenn verordnet wird, dass die Läden schließen und alles digital gemacht werden muss,

00:33:32: ich glaube auch wirklich, da kann man wirklich sagen, das ist Glück. Da hast du jetzt kein großes Zutun gehabt, die Situation zu managen, sicherlich und aufzustaffen und auch Gast zu geben und auch ja die Leute in der Pandemie zu organisieren,

00:33:43: es war alles nicht ganz so einfach, kann ich mich erinnern, aber das ist natürlich eine absolute Sonderkonjunktur gewesen. Ich glaube wir sind 100% gewachsen im ersten Corona Jahr.

00:33:51: Ich glaube 100% war es nicht, zumindest nicht in einem Jahr, aber so über die Pandemie kommt es wahrscheinlich sogar mehr oder weniger hin. In einem Agenturgeschäft, was immer mit Leuten einhergeht, die wir preisieren müssen.

00:34:03: Aber wir reden dann auch, ihr hattet quasi über 100 Mitarbeiter denn sehr schnell, wart mit dieser Agentur in Deutschland oder auch in Europa wahrscheinlich eine der größten Agenturen, die Marken auf Amazon aufgebracht hat.

00:34:15: Das weckt ja auch Begehrlichkeiten, dann kommen ja im Regelfall ab und zu Leute zu einem und sagen, gerade bei Agenturen ist es ja so, wenn du einen Bereich besetzt, den großen Agenturgruppen und Co. auch nicht ganz so gut können,

00:34:27: dann kauft man sich den ja meistens dazu als große Agenturgruppe, so wird es euch ja auch gegangen sein, oder?

00:34:32: Ja, also das ist schon passiert, so die großen Agenturnetzwerke haben vor vielen Jahren ja irgendwie Pay-Turch schon so ein bisschen verschlafen, dann haben sie Pay-Social auch sehr spät glaube ich gesehen oder signifikant aufgebaut.

00:34:50: Und dann auch in diesem Bereich e-Commerce, Marktplätze, Retail-Media, wie auch immer man es dann in welchen Teilbereichen man sich so rausnimmt, waren die auch eher late to the party.

00:35:02: Ja, so ein Omnikom, Group M und so, das sind eher so die großen Agenturgruppen dieser klassischen Geschäftsmachern, die sich dann digital meistens dazukaufen müssen, weil sie selber nicht aus sich herausentwickeln.

00:35:12: Also die haben sich schon immer wieder mal bei uns gemeldet und wir haben dann auch immer mit allen gesprochen, weil ich finde, dass erst mal gehört sich das so, du wirst ja nie dümmer aus solchen Gesprächen.

00:35:24: Und es ist ja auch, wenn man zu irgendwas Nein sagt, dann sollte man sich das hervorzuwürzen, das muss man mal anhören.

00:35:30: Finde ich auch.

00:35:31: Und wir haben dann auch mit allen gesprochen, wenn sich jemand bei uns gemeldet hat, hatten aber immer das Gefühl jetzt in so ein großes Agenturnetzwerk reinzugehen, dann bist du auf einmal ein sehr kleines Rad in einer sehr großen Maschine.

00:35:46: Und dann haben wir Sorge davor, dieses unternehmerische Momentum, die Freude an Unternehmertum auch schnelle mutige Entscheidungen treffen zu können, das irgendwie zu verlieren.

00:35:58: So, auch die Frage, wie geht es für euch weiter dann? Also, seid ihr da mit einem Saft?

00:36:02: Genau, dann hast du wieder ein zweijahres Urnaut, dann kannst du ja danach überlegen, ob du da noch angestellter Manager sein willst oder nicht.

00:36:08: Und da hatten wir immer das Gefühl, das ist nicht das Setup, dass wir suchen und wir hatten auch mal das Gefühl, wir können alleine auch weiter, weiter gut wachsen.

00:36:17: Also es gab gar keine Notwendigkeit.

00:36:19: Also ihr habt da auch kein Geld aufgenommen und ihr habt aber auch nicht seit nicht anderganisch gewachsen, ihr habt auch nicht dazugekauft.

00:36:25: Okay, wir sind immer nur organisch gewachsen und haben dann irgendwann ein eigenes Softwarebusiness aus der Agentur heraus noch entwickelt, eine e-Commerce-Bi-Eilösung,

00:36:36: die ursprünglich eigentlich nur dafür da war, unsere Konsultants, denen einen besseren Datenzugriff und Überblick zu geben, damit die unsere Kunden besser beraten können.

00:36:46: Dann haben wir angefangen das an Agenturkunden zu dezentrieren. Mittlerweile ist es ein Stand-alone-Sas-Produkt, das auch an Nicht-Agenturkunden dezentriert wird.

00:36:55: Aber auch das konnten wir immer so aus dem Cashloader-Agentur heraus gut machen.

00:36:59: Und dann war es so, dass so 2021 ich mit zwei Jungs aus New York, zwei Brüdern in Kontakt gekommen bin, weil die mich auf LinkedIn angeschrieben haben und mir da irgendwie gefolgt sind und sich immer gemeldet haben.

00:37:14: Hier folgen ja schon so lange und wir sind irgendwie in einem ähnlichen Business und lass uns doch mal sprechen.

00:37:21: Das sind also Matt und Alex Bier, die haben in New York einen Dienstleister aufgebaut, auch im Amazon-Umfeld, ein bisschen anders als wir, aber auch ein Amazon-Dienstleister.

00:37:32: Und die waren damals in Gesprächen mit einem amerikanischen PE, Travis Partners aus Miami, so klassischer Private Equity Fund,

00:37:40: die die Idee hatten, so eine Gruppe von E-Commerce-Agenturen und Dienstleistern aufzubauen.

00:37:46: Und die Idee war von vornherein, das transatlantisch zu machen, also in den USA und Europa.

00:37:52: Und dann haben wir dazu häufiger gesprochen und ich habe so die Idee ein bisschen besser verstanden.

00:37:57: Und über den längeren Prozess haben wir uns dann irgendwann entschieden, diesen Weg zu gehen, Teil dieses Private Equity-Buy-In-Bills zu werden,

00:38:07: weil wir das Gefühl hatten, dass, also natürlich haben wir auch da ein bisschen was verdient,

00:38:13: weil wir erstmal rein technisch haben wir 100% der Firma verkauft, die haben wir bei den ganz überwiegenden Teil des Kaufpreises genommen

00:38:20: und uns direkt wieder rückbeteiligt an dieser neuen Gruppe.

00:38:24: Über 100% der Firma verkauft, das kannst du überlegen, hatte damals 150 Mitarbeiter wahrscheinlich, aber war es in der Richtung 130.

00:38:30: Dann habt ihr wahrscheinlich einen Agenturumsatz gehabt, also einen Innenumsatz,

00:38:33: euer Verdienst war der lag auf jeden Fall im achtstelligen Bereich knapp, so was in der Richtung.

00:38:38: Also da geht schon ein bisschen Geld, das ist genügend Geld, um etwas ruhiger zu schlafen danach.

00:38:44: Aber typischerweise nach Private Equity-Konstellationen kaufst du dann an dem neuen Konstrukt,

00:38:48: mit einem Teil dieses Geld ist etwas zurück, weil du willst ja weiterhin incentiviert bleiben,

00:38:52: und du gibst ja deine Firma in etwas rein, an was du glaubst.

00:38:55: Genau, das war total wichtig für uns, dass wir das, auch wenn jeder von uns ja,

00:38:59: ist ja offensichtlich auch ein bisschen Geld hinter die Firewall gebracht hat,

00:39:04: war für uns total wichtig, dass wir verstehen das nicht als Exit,

00:39:08: sondern wir verstehen das als nächste Stufe in unserer Wachstumsphase

00:39:14: und noch mal ein bisschen als ein Wachstumsbeschleuniger.

00:39:17: Und sind dann Teil dieser Gruppe geworden, haben verschiedene Firmen dazugekauft

00:39:23: und haben dann 2023, haben wir eine neue Marke über diese verschiedenen Firmen gelegt.

00:39:31: Also damit ist die Marke Fink 3 verschwunden, genauso wie die Marken der anderen Firmen verschwunden sind.

00:39:36: Und seitdem heißt diese Gruppe jetzt eben Frontrow.

00:39:39: Und Frontrow ist einer der größten Marktplatzdienstleister der Welt in diesem Bereich.

00:39:44: Das heißt ihr verhälft Marken auf der ganzen Welt, primär auf Amazon stattzufinden.

00:39:50: Genau, auf Amazon und auch auf anderen Marktplätzen.

00:39:53: Aber natürlich ist für alle unsere Kunden es Amazon, der mit Abstand relevant ist.

00:39:59: Und dann gibt es welche, die noch on top wichtig sind, je nachdem in welchen Ländern du bist,

00:40:07: in welcher Kategorie du spielst.

00:40:09: Also wenn du in Deutschland Consumer Electronics machst, dann ist bestimmt Media Markt Saturn wichtig,

00:40:15: dann ist in Zweifel, in Otto die wichtig, in den USA wird Walmart als Marktplatz immer größer.

00:40:21: Wer hilft dir aber auch?

00:40:22: Ja, das machen wir auch.

00:40:24: Wir sind ein Multi Marketplace Partner, aber natürlich ist Amazon mit Abstand der größte und relevanteste.

00:40:31: Das war kurz die Herausforderung, Kunden verstehen.

00:40:33: Eure Kunden haben Produkte, die sie herstellen,

00:40:36: auf denen die Versen meistens direkt einzerhandelsvertriebskanälen irgendwie vertreiben.

00:40:42: Es gibt unzählige Marktplätze, auf allen Kontinenten auch ein paar andere,

00:40:47: aber Amazon ist global natürlich schon extrem gut aufgestellt.

00:40:50: Und eure Kunden wollen jetzt irgendwie dort etwas verkaufen.

00:40:53: Wollen vielleicht auch additional bei Amazon Werbung schalten,

00:40:56: wollen vielleicht auch bei, auf anderen Kanälen, keine Ahnung,

00:40:59: die werden ja generell auch für diese Kunden, für den Marktplatzauftritt Werbung schalten.

00:41:03: Da seid ihr überall dabei, habt ihr eigene Software dafür geschrieben,

00:41:06: das heißt jeder, der auf Marktplätzen stattfinden will, kann zu euch als Agentur kommen

00:41:10: und ihr realisiert das und da reden wir ja von signifikanten Umsätzen.

00:41:13: Also es kann durchaus sein, dass ein Kunde, der bisher nicht auf solchen Marktplätzen stattfindet,

00:41:18: damit 20, 30 Prozent mehr Umsatz vergibt.

00:41:21: In der idealen Welt ist es genauso.

00:41:24: Fähreweise muss man sagen, wir haben kaum noch Neukunden, die jetzt 20, 25 anfangen, auf Amazon aktiv zu werden.

00:41:32: Sondern die haben alle schon eine Präsenz auf Amazon und anderen Marktplätzen

00:41:36: und häufig haben sie das Gefühl, das ist noch nicht gut gemanagt, da lassen wir zu viel Umsatz liegen

00:41:42: oder wir wollen jetzt Amazon als einen Kanal nutzen, auch zu internationalisieren,

00:41:46: weil man über Amazon eben relativ einfach internationalisieren kann,

00:41:50: weil sie sagen, wir wissen, dass wir unsere Werbebudgets anders allokieren müssen,

00:41:56: weil wir versuchen wollen sie näher am Checkout, näher an der Transaktion auszugeben,

00:42:02: alles das, was man heute dann Retail Media oder Amazon Advertising nennt,

00:42:07: weil wir da wissen, dass wir da nochmal eine andere Wirkung,

00:42:11: einen anderen Auro ein, einen anderen Roas, welche Metrik du auch nimmst, erzielen können

00:42:16: und das Geld da vielleicht besser ausgegeben ist als in der Displaykampagne auf Bild.de

00:42:22: oder in YouTube Ads oder wie auch immer.

00:42:26: Wenn ich immer so ein Prime gucke, dort Werbung sehe,

00:42:28: kann es sein, dass ihr dafür verantwortlich seid, dass ich diese Werbung sehe?

00:42:32: Genau, also wir verwalten Werbekampagnen von Kunden erstmal auf Amazon.

00:42:38: Da gibt es Search Ads, also du suchst nach Bohrmaschine

00:42:42: und dann hoffentlich steht da ganz oben eine Anzeige von Bosch, weil das unser Kunde ist.

00:42:46: Da steht ja auch Anzeige oder Gesponsor denn dran, genau.

00:42:49: Dann gibt es auf Amazon auch verschiedene Formate von Display Ads,

00:42:53: Amazon hat eine eigene DSP und es gibt seit jetzt gut einem Jahr Amazon Prime Video Ads.

00:43:00: Amazon hat ja mit Amazon Prime Video so ein Netflix Pendant,

00:43:04: sehr, sehr großen Videostreaming-Dienst und auch da kannst du

00:43:08: mittlerweile programmatisch basierend auf Daten aus deinem Amazon Kundenprofil

00:43:17: kannst du eben sehr stark getagetete Werbung schalten

00:43:21: und auch das ist etwas, das wir für Kunden managen.

00:43:24: Das ist ein ganz eigenes Umfeld, das ist so wie Google AdWords oder was anderes,

00:43:28: nur im Amazon-Umfeld, kompletter Zugriff, du sagst ja gerade auch,

00:43:31: Kunden benutzen euch quasi auch um zu internationalisieren,

00:43:34: ohne einem Büro irgendwo aufzumachen.

00:43:36: Also erstmal geht es darum, auf Amazon vertreten zu sein, wahrscheinlich in dem Heimatland.

00:43:39: Aber es ist für euch sehr, sehr einfach dafür zu sorgen,

00:43:42: dass diese Kunden auch im Ausland verkaufen und dann kannst du auch die Amazon Logistik nehmen oder nicht.

00:43:47: Das kannst du alles entscheiden, aber dafür seid ihr genau der richtige Ansprechpartner.

00:43:50: Ihr könntet also eine Theorie, wenn jemand die Produktorheit hat,

00:43:53: dieses Produkt in die ganze Welt spreaden über Amazon.

00:43:55: Genau, in der Theorie können wir das, also in der Praxis auch.

00:43:58: Gibt es natürlich dann viele Fallstricker, wenn dein Produkt in Spanien niemand kennt,

00:44:04: dann ist es natürlich schwieriger, als wenn du da schonmal eine Marken bekannt hattest,

00:44:09: aber vielleicht bisher nur im physischen Retail distribuiert wirst,

00:44:12: sagst da jetzt einen eigenen Webshop für Spanien aufbauen mit eigener Logistik und allem.

00:44:18: Weiß ich nicht, aber mit Amazon geht es halt dann schon relativ einfacher,

00:44:22: weil genau wie du sagst, Logistik kannst du ziemlich gut über Amazon FBA,

00:44:26: also das Fulfillment-Netzwerk von Amazon abwickeln.

00:44:30: Deine Produkte sind eh schon auf Amazon, das heißt du musst dann erstmal eigentlich nur sicherstellen,

00:44:34: dass du deinen Content gut internationalisierst, Logistik kriegst du sowieso hin,

00:44:38: da musst du Werbekampagnen für einzelne Märkte gut aufsetzen.

00:44:41: Dann gibt es natürlich noch 120 kleinteilige Punkte, die operativ gemacht werden müssen,

00:44:47: aber so wenn man es ganz simplifiziert sagen will, ist das die Idee.

00:44:51: Also das macht ja alles für den Kunden, genau, dafür üben wir euch.

00:44:54: Also halt in Summe jetzt wie groß ist diese Gruppe?

00:44:56: Als Gruppe sind wir so 450 Kolleginnen und Kollegen, die Hälfte davon in den USA,

00:45:02: die andere Hälfte hier bei uns in Deutschland und im kleineren Standort in Bratislava, in der Südvarkai.

00:45:09: Also das ist quasi das alte Fink 3.

00:45:12: Wir machen den mittleren, neuenstelligen Umsatz,

00:45:16: da würde jetzt mancher sagen, wie geht denn das mit 450 Leuten,

00:45:20: einen mittleren bis hohen, neuenstelligen Umsatz als Agentur zu machen?

00:45:26: Also 9 stelle ich zur Erinnerung, es sind mindestens 100 Millionen,

00:45:29: aber es könnten auch 99 Millionen sein.

00:45:31: Genau, das ist irgendwo ziemlich genau in der Mitte.

00:45:34: Das geht natürlich nicht mit einem Agentur.

00:45:37: Das liegt daran, dass wir in den USA einen Geschäftsbereich haben,

00:45:41: der ein bisschen anders funktioniert als ein Agentur.

00:45:43: Du hast in den USA eine strukturelle Besonderheit,

00:45:48: du kannst als Marke in den USA exklusive Vertriebsrechte für einen Kanal vergeben.

00:45:54: Was heißt, da kann eine Marke sagen, Liebes Frontrow,

00:45:58: ihr seid die einzigen, die mein Produkt auf dem Amazon Marktplatz verkaufen dürfen.

00:46:03: Und der muss immer seinen anderen?

00:46:05: Und alle anderen Third Party Seller, die sich irgendwo auf dem Grau-Markt die Ware besorgt haben,

00:46:09: kannst du von der Plattform nehmen.

00:46:11: Das heißt, du hast am Ende immer die Buybox,

00:46:15: das heißt, du kannst preisstabil verkaufen.

00:46:18: Und das ist ein Modell, das für viele Marken, die jetzt noch nicht große Konzernstrukturen haben,

00:46:26: die schnell wachsen, ist das ein ganz interessantes Modell.

00:46:29: Die wollen nicht an Amazon selber verkaufen,

00:46:32: weil sie ein bisschen den Preisdruck von Amazon gehen wollen,

00:46:37: oder weil Amazon sie gar nicht zu diesem Vendor-Modell einlegt.

00:46:41: Und das Reine, was man dann 3P-Modell nennt, das Seller-Modell, ist ihnen zu komplex.

00:46:46: Selbst mit einem Agentur-Partner, du musst dann schon noch eine Reihe von Sachen intern abwickeln.

00:46:51: Und in diesem Modell, das wir da anbieten, hast du einen Partner,

00:46:55: das sind wir, der kauft dir Paletten oder Containerweise die Ware ab.

00:47:00: Das heißt, du schreibst als Marke eine Rechnung.

00:47:03: Du kriegst auf jeden Fall den besseren Preis, als das, was Amazon jetzt zahlen würde,

00:47:07: mit besseren Zahlungszielen.

00:47:08: Und wir verkaufen die Ware dann auf unserem eigenen Amazon-Account,

00:47:12: aber in extrem enger Abstimmung mit der Marke,

00:47:16: so dass die Marke wiederum die Sicherheit hat, da passiert gar nichts an Content,

00:47:21: Advertising, an irgendeiner Art von Kommunikation,

00:47:23: ohne dass ich als der Hüter der Marke davon weiß und das auch freigegeben habe.

00:47:29: Deswegen ist das für viele Marken so ein Sweet-Spot,

00:47:32: über dieses Modell zu gehen.

00:47:34: Für uns hat das den Charme, dass das natürlich nochmal ganz anders skalieren kann,

00:47:37: als ein Agentur-Modell, weil du nicht für jeden Euro mehr,

00:47:42: auch sofort mehr Leute brauchst.

00:47:45: Und deswegen hat das einfach eine andere wirtschaftliche Dimension.

00:47:50: Also in den USA seht ihr quasi der Lizenznehmer für Amazon Marketplaces der Marke.

00:47:54: Dadurch konsolidiert ihr den Umsatz auch komplett bei euch,

00:47:57: weil es ist euer Umsatz, Einkaufspreis, für das ist Verkaufspreis,

00:48:00: was jetzt euren Gesamtumsatz schön treibt.

00:48:02: Das geht aber nur in den USA, das ist in Europa so nicht möglich.

00:48:05: Also in Europa gibt es auch ein paar Anbiete, die das auch machen,

00:48:08: aber da hast du eben nicht diese Exklusivität.

00:48:10: Da kann trotzdem jeder andere deine Marke oder deine Produkte auf Amazon verkaufen.

00:48:16: Als drittern Meter.

00:48:17: Und das führt dann unweigerlich zum Arschendruck.

00:48:22: Und damit ist es halt in Europa viel weniger attraktiv.

00:48:25: Jetzt bist du bei dieser, bei Five Front Row quasi der Europaschef,

00:48:29: wenn man im Bord auch, knapp 500 Mitarbeiter, echt spannenden Umsatz.

00:48:34: Ihr aquiriert dazu Unternehmen, das ist Teil der DNA.

00:48:38: Und irgendwann ihr seid ja von einem Private Equity Investor besessen,

00:48:41: da wird es natürlich auch irgendwann weiter gehen.

00:48:43: Es ging sogar schon weiter.

00:48:44: Wir haben im letzten Herbst, haben wir die Gruppe,

00:48:48: nachdem wir sechs Firmen zu einer Gruppe gemacht haben,

00:48:52: rebrandet haben, wie man dann sagt, integriert haben.

00:48:54: Im Frontend und im Backend, also eine Marke im Frontend ausgerollt,

00:48:58: im Backend alles an Tools, Strukturen, Prozessen zusammengebracht haben.

00:49:03: Haben wir diese Gruppe jetzt im letzten Herbst weiterverkauft.

00:49:07: An zwei Private Equity Investoren, der ist eine ist Charles Bank.

00:49:12: Das ist ein PE-Fonds, der ursprünglich mal aus dem Harvard-Stiftungsfonds hervorgegangen ist.

00:49:18: Also ursprünglich haben die mal das Vermögen der Harvard-Stiftung verwaltet.

00:49:21: Das ist ja eine ganze Menge, habe ich gelesen.

00:49:23: Offensichtlich.

00:49:24: Das andere ist Hypost, ein Private Equity-Fonds,

00:49:28: der aus dem Dunstkreis der Besos-Familie kommt.

00:49:33: Also gemanaged wird er von Marc Besos, dem Bruder von Jeff Besos.

00:49:38: Und kann man überlegen, wer da wohl maßgeblich das Geld reingegeben hat.

00:49:44: Das ist aber ein schöner Zufall für euch, das ihr so viel mit Amazon macht.

00:49:48: Es ist natürlich super hilfreich für uns.

00:49:51: Klar.

00:49:52: A, weil es einem noch mal so Credibility gibt, wenn da jemand mit dem Namen Besos in ein Amazon-Business investiert.

00:49:58: Das ist natürlich total hilfreich.

00:50:00: Es ist super für Netzwerk und Zugänge.

00:50:05: Deswegen war das für uns schon ein großer und sehr hilfreicher Schritt.

00:50:09: Du sagst in deinem Fall mal, wenn es Probleme gibt, ich kann auch den Herrn Besos anrufen,

00:50:12: dass es nur der Bruder ist.

00:50:14: Ja, das hängt zu schwimmen.

00:50:15: Genau, das muss man so ein bisschen decken und stellen.

00:50:17: Nein, das hilft natürlich schon, weil wir das natürlich auch machen ja kein Geheimnis draus.

00:50:20: Und dann gibt es schon viele Partner, die uns dadurch vielleicht nochmal einen Tick ernster nehmen, als es sonst tun würde.

00:50:28: Das heißt, ihr habt dann schon wieder verkauft, wieder ein bisschen Geld in die Bandmauer gebracht,

00:50:33: habt natürlich wieder reinvestiert.

00:50:35: Also ihr seid ja wieder dabei in der neuen Konstellation.

00:50:38: Und du bist ja sowieso dieses Amazon-Universum, das man gerade im Vorgespräch erzählt.

00:50:43: Du machst ja noch mehr in diesem Amazon-Universum.

00:50:45: Ja, du bist ja auch Podcaster für Amazon, oder?

00:50:48: Das stimmt.

00:50:49: Ich habe es ja erzählt, dass ich mein Radiomoderator war und das ist auch den Kollegen von Amazon irgendwie, ich weiß gar nicht wie genau,

00:50:57: aber irgendwie ist es ihnen zu ohren gekommen, zu einer Zeit, als die überlegt haben, einen eigenen Podcast zu machen.

00:51:03: Und dann haben sie mich gefragt, ob ich nicht Lust habe, den zu hosten für Amazon, was mir total Spaß bringt.

00:51:13: Also die Idee ist, erfolgreiche Unternehmergeschichten und Unternehmerinnengeschichten, die auf Amazon schon finden,

00:51:21: irgendwie denen Raum zu geben.

00:51:23: Und jetzt darf ich alle zwei Wochen damit coolen Gästen mich unterhalten.

00:51:27: Das bringt total viel Spaß.

00:51:29: Es ist immer wieder so ein bisschen ein Flashback zu Radiozeiten.

00:51:32: Und es ist eine schöne Ergänzung oder Abwechslung vom Agenturgeschäft.

00:51:36: Und endlich wieder umsatznahe Bächler GmbH.

00:51:38: Radio- und Ratonumsatz.

00:51:40: Ein geiles Produkt.

00:51:42: Also wenn so Marken wie Amazon das machen, erstmal ist das ganz cool.

00:51:45: Die kriegen wahrscheinlich trotzdem sehr guten Reach auf diesem Podcast, weil sie Amazon sind.

00:51:48: Und das bewegt sich alles in dieser Amazon-Bubble.

00:51:51: Also das wird dann auch gerne von Leuten gehört, die auf Amazon aktiv sind, was ja viele hunderttausend wahrscheinlich allein in Deutschland sind.

00:51:56: Also cooles Produkt passt aber auch, wie Arsch auf einmal sagt man, glaube ich, zu dem was du sonst so tust.

00:52:03: Sehr, sehr coole Unternehmer für Story auf jeden Fall.

00:52:06: Danke.

00:52:08: Bin ich echt gespannt, was ihr denn noch draus macht.

00:52:10: Aber ich sag mal, ihr müsst ja eigentlich nicht mehr draus machen.

00:52:12: Ihr seid ja quasi digitaler Internet-Adel in Hamburg.

00:52:14: Und ich hab das Gefühl, dass Amazon noch weiter vorangehen wird.

00:52:16: Was hatten das alles mit dir gemacht?

00:52:18: Also ich sag mal, da waren ja schon, da waren ja zwei relativ herberückschläge.

00:52:22: Eine mit deiner Freundin und mit dem Verlust dieses Axelspringer-Radiosenders an einem Tag.

00:52:28: Und das zweite auch, dass quasi das Startup nicht funktioniert hat.

00:52:31: Wie holst du dich aus so was raus?

00:52:33: Wie gehst du damit um?

00:52:35: Ich musste Resilienz schon ziemlich hart lernen oder muss ehrlicherweise heute auch immer noch.

00:52:44: Vielleicht nicht mehr ganz so schlimm wie früher.

00:52:47: Aber ich hab schon, also gerade unter dieser ersten Gründung, die nicht funktioniert hat,

00:52:53: hab ich schon echt gelitten.

00:52:56: Du kannst googeln nach, was sind die zehn häufigsten Symptome für Stress und Druck.

00:53:02: Ja.

00:53:03: Ich hab's ja alle gehabt.

00:53:05: Rückenschmerzen, Zähne, Knirschen, schlecht Schlafen, schlechte Verdauung, es war alles dabei.

00:53:11: Also ich kann sowas gut teilen.

00:53:13: Ich mach das nicht unbedingt mit mir aus.

00:53:15: Ich kann das gut teilen und bin, glaube ich, auch sehr offen dafür,

00:53:19: mir dann auch Rat zu holen oder Unterstützung zu holen.

00:53:23: Teil hilft auch.

00:53:24: Punkt, oder?

00:53:25: Absolut.

00:53:26: Reden und Teil hilft.

00:53:27: Absolut.

00:53:28: Hab dann so in der damaligen Zeit irgendwann angefangen, mich so mit dem Thema Achtsamtkeits-Training

00:53:37: und Meditation sehr stark auseinanderzusetzen.

00:53:40: Das hat ein paar Anläufe gebraucht.

00:53:43: Also das hab ich gemacht.

00:53:45: Ich hab irgendwann mal Search Inside Yourself gelesen,

00:53:49: auf Empfehlung fand das total gut.

00:53:52: Jetzt fängst du an zu meditieren.

00:53:54: Hat natürlich nicht geklappt.

00:53:55: Ich bin überhaupt nicht in diese Routine reingekommen.

00:53:57: Dann hab ich es immer noch ein zweites Mal probiert.

00:53:59: Habe ich geklappt.

00:54:00: Und dann hab ich immer gedacht, okay, jetzt machst du mal was, was so eigentlich,

00:54:03: wie gesagt, counterintuitive ist.

00:54:05: Also was du eigentlich gerade nicht machen solltest, du nimmst dein Handy dazu

00:54:08: und mit Headspace, einer super Meditations-App,

00:54:11: angefangen so eine Meditationsroutine zu kommen.

00:54:14: Das hat mir sehr geholfen.

00:54:16: Das machst du auch heute noch?

00:54:17: Das mach ich.

00:54:18: Ja, ehrlich aber, seit ich meine kleine Tochter hab, sind die Nacht und die Morgen ein bisschen anders als früher.

00:54:22: Ich glaub, da hilft die App auch nicht.

00:54:24: Ja, da hilft die App nicht.

00:54:26: Aber das hat so ein bisschen meine Morgenroutine, die ich vorher hatte, zerstört.

00:54:30: Das heißt, ich mach es leider im Moment nicht so konsequent wie früher.

00:54:34: Ich hab angefangen, Journaling zu machen.

00:54:37: Also schon sehr bewusst schriftlich, so meine Tage zu reflektieren.

00:54:41: Okay.

00:54:42: Und ich hab mir auch eine Coaching an die Seite geholt,

00:54:47: die mich so bei unterschiedlichen privaten und unternehmerischen Fragestellungen

00:54:52: seit vielen Jahren begleitet hat.

00:54:56: Also wirklich regelmäßiger Austausch.

00:54:59: Und das auch vor Ort, nicht per Telefon oder so?

00:55:01: Genau, vor Ort über viele, viele Jahre, alle zwei Wochen, so im Schulter.

00:55:08: Egal ob es Themen, sowieso wenn es konkrete Themen gab, aber auch wenn es die nicht gab.

00:55:14: Mittlerweile gibt es sie gar nicht mehr so viel.

00:55:17: Aber dann ist das für mich immer so ein bisschen so, ich hab mir das wie früher putzt

00:55:20: oder wie keine Ahnung, dein Auto zur Inspektion bringen,

00:55:25: um zu verhindern, dass du irgendwann einen Kolbenfresser hast,

00:55:29: um Hilfzeit das Auto ab und zu mal durchchecken zu lassen.

00:55:32: Und so mach ich das auch und das tut mir gut.

00:55:35: Finde ich, hast du das, hast du dir aber alles,

00:55:38: oder hast du so über Freunde bist du zu diesen Punkten gekommen

00:55:41: oder hast du das aus dir selbst heraus aus dem Antrieb gemacht?

00:55:44: Unterschiedlich.

00:55:45: Also ich hab schon viele dazu gelesen und mich einfach recherchiert.

00:55:49: Ich hab aber auch ein paar sehr enge Freunde, die mich in so Krisen begleitet haben,

00:55:54: sicherlich ganz weit vorne, Michael Trautmann,

00:55:58: der Gründer von Tink, einer der größten deutschen Werber-Agenturen,

00:56:01: CMO von Audi gewesen und sehr enger privater Freund von mir.

00:56:06: Haben so eine Dreiergruppe zusammen mit Philipp, der hat mich schon

00:56:09: sehr viel lange Zeit gecoached.

00:56:13: Dann hab ich einen Freund, der aus dem Hochleistungssport kommt,

00:56:17: der war mal einer der weltbesten Triathleten in seiner Altersklasse

00:56:21: und hat sich so auf Mentalcoaching spezialisiert

00:56:26: oder Mentaltraining, der mir sehr viel geholfen hat.

00:56:30: Und dann für mich ein ganz großer Hebel ist I.O.

00:56:35: Ich bin Mitglied bei I.O. Entrepreneursorganisation.

00:56:37: So eine globale Organisation von Unternehmerinnen und Unternehmern,

00:56:43: bei der es eben nicht darum geht zu erzählen, wie geil es gerade ist

00:56:47: und sich geile Ratschläge zu geben, was man mal alles so machen könnte,

00:56:51: sondern die Idee von I.O. ist Unternehmerlernen, von den Erfahrungen,

00:56:56: anderer Unternehmer.

00:56:58: Und verschiedene Formate bei I.O. das Kernformat ist das so genannte Forum,

00:57:04: in dem du mit zu 7, 8 anderen Mitgliedern dich einmal pro Monat trist,

00:57:09: das ist auch verpflichtend.

00:57:11: Ich komme mal, ich luste, sondern es ist mandatory.

00:57:15: Und wo jeder sehr offenteil, was passiert bei mir gerade,

00:57:20: was passiert bei mir gerade, Gutes und Schlechtes,

00:57:22: so ein bisschen aufgeteilt in die Bereiche privat, family and friends

00:57:27: und Business.

00:57:29: Und also da schon so aus einer Herausforderung und Probleme

00:57:32: und Sorgen zu teilen.

00:57:34: Und dann von den anderen zu hören, was sind Erfahrungen,

00:57:37: wie gesagt, nicht Tipps und Ratschläge,

00:57:39: sondern was sind Erfahrungen, die die anderen Mitglieder

00:57:42: in ähnlichen Situationen oder ähnlichen Gefühlslagen gemacht haben

00:57:46: und was hat ihnen dabei geholfen.

00:57:48: Und dann kannst du für dich selber entscheiden,

00:57:50: was mache ich jetzt aus diesen Erfahrungen,

00:57:52: die da jemand mit mir geteilt hat.

00:57:54: Und das bei I.O. bin ich jetzt seit sicher 10 Jahren Mitglied

00:58:00: und das ist für mich ein Supertour.

00:58:03: Hör ich irgendwie öfter?

00:58:05: Gibt ja so 2, 3 Organisationen, YPO, I.O. und so.

00:58:08: Und hör ich ganz, ganz viel Gutes drüber, muss ich sagen.

00:58:12: Aber na klar, je größer du wirst, dünner wird ja auch die Luft irgendwo.

00:58:16: Und das ja schon mit dem Ratschlägen sagt,

00:58:18: Ratschläge bekommt man viele in Freund von mir,

00:58:20: der Schamane, der sagt, Ratschläge sind auch Schläge.

00:58:22: Ja, genau, das geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

00:58:24: Daher bin ich auch sehr vorsichtig.

00:58:26: Aber das ist schon so, du musst dich austauschen

00:58:28: und die Probleme finden ja immer auf verschiedenen Ebenen auch statt.

00:58:30: Und da hast du mal nichts zu sagen auf der persönlichen Ebene,

00:58:33: aber vielleicht auf der beruflichen.

00:58:35: Und ich glaube auch, dass einfach drüber reden,

00:58:37: sich austauschender, unglaublich gut hilft.

00:58:39: Machst du irgendwas für dich im Speziellen?

00:58:41: Also Sport, Laufen, Meditation, das hast du ja schon gesagt.

00:58:44: Ja, das ist ein wichtiger Teil.

00:58:47: Ich habe Zeit meines Lebens Hockey gespielt,

00:58:50: also Feld und Heil und Hockey, harte Sportart.

00:58:53: Ja, so hart ist die gar nicht, das denkt man immer,

00:58:55: nur weil man Schläger rumlaufen kann.

00:58:57: Aber das ist dabei bei den Schläger.

00:58:59: Ich glaube, das passiert beim Eishockey ehrlicherweise mehr

00:59:02: als beim Feld und Heil und Hockey.

00:59:04: Ich glaube, seit ich fünf bin,

00:59:05: habe ich nur bis zur zweiten Bundesliga gespielt.

00:59:07: Ich spiele heute der dritten Herr,

00:59:10: genau mit den Jungs, mit denen ich schon vor 20 Jahren

00:59:13: zusammen gespielt habe teilweise.

00:59:15: Heute viel mehr für Freizeit, aber das ist schon wichtig.

00:59:17: Es fühle mich auch wichtig, ein Mannschaftssport zu machen.

00:59:19: Was irgendwie cool ist, ich finde, Mannschaftssport prägt auch,

00:59:23: weil es schon Leistungen abverlangt,

00:59:25: aber die auch Werte wie Fair Play mitgibt,

00:59:29: weil es auch zeigt, was so ein Mannschaftsgefühl,

00:59:31: ein gutes Team kann auch mal jemanden,

00:59:33: wenn er einen schlechten Tag hat, auch mal irgendwie mitziehen

00:59:36: und durchziehen.

00:59:37: Deswegen für ich Mannschaftssport cool.

00:59:39: Ich fahre sehr gerne Rennrad, ich gehe viel laufen,

00:59:44: habe rund ums Rennrad fahren,

00:59:46: auch so ein Unternehmer Charity Event,

00:59:48: Techbikers irgendwann mal entwickelt

00:59:51: und meine größte Leidenschaft mit bei dem Abstand ist,

00:59:54: Schiefer an.

00:59:55: Ja, Schiefer an, das ist super.

00:59:56: Da haben wir leider, ich als Berliner und du als Hamburger,

00:59:58: so ein bisschen Pech.

00:59:59: Also es gibt eine Skihalle,

01:00:00: aber sorry, Skihalle, also das ist für mich jetzt ehemals nichts.

01:00:03: Und der muss ja wirklich ein bisschen fliegen und erfahren.

01:00:05: Ein bisschen Reiserei verbunden,

01:00:07: aber die Leidenschaft ist schon sehr groß bei mir.

01:00:10: Also ich habe so in meinen besten Jahren,

01:00:12: habe ich schon so 35 Tage geschafft.

01:00:14: Ich habe jetzt auch nicht mehr mit kleinem Kind,

01:00:16: aber das müssen wir dieses Jahr in einem großen Traum erfüllt

01:00:19: und war zum Freeriden in Japan.

01:00:21: Das war schon spektakulär.

01:00:23: Ja, Schiefer mit Kindern ist auch anders.

01:00:25: Wirst du noch sehen, das wird sehr lustig mit der Ski-Schule und Co.

01:00:28: Das habe ich alle schon hinter mir.

01:00:30: Du bist ja jetzt, du bist ja trotzdem,

01:00:32: obwohl ihr so global aufgestellt seid,

01:00:34: bist du ja ein mittelständischer Unternehmer für mich.

01:00:36: Dass irgendwie ein bisschen über 200 Mitarbeiter in Hamburg,

01:00:38: bis ja auch komplett verwurzelt mit einem, was dazu gehört.

01:00:41: Gibt es etwas, was du dir wünschen würdest,

01:00:43: um im Standort Deutschland schneller voranzukommen?

01:00:45: Oder würde ich mir ein bisschen mehr politische Unterstützung wünschen?

01:00:48: Ich glaube, das sollten wir machen,

01:00:49: damit es in Summe ein bisschen schneller,

01:00:50: ein bisschen besser vorangeht.

01:00:51: Ja, also ich darf jetzt ja seit drei Jahren

01:00:54: sehr viel mit amerikanischen Kolleginnen und Kollegen zusammenarbeiten.

01:00:58: Ja, genau.

01:00:59: Und dabei habe ich zwei Sachen gelernt.

01:01:01: Das erste ist so auf so einer kulturellen Ebene.

01:01:04: Ich glaube, die Amerikaner haben lange gedacht,

01:01:07: was sind das so für uninspirierte German Potatoes?

01:01:11: Weil unser, wir waren, oder wir sind glaube ich immer noch so,

01:01:14: das wir sagen, "Under Promise and Overdeliver".

01:01:17: Nie Enttäuschung provozieren, immer das, was man verspricht,

01:01:21: auch wirklich einhalten oder überfüllen, aber nie unterfüllen.

01:01:25: Ja, so ticken wir.

01:01:27: Die Amis, zumindest die, mit denen wir zusammenarbeiten,

01:01:30: ticken komplett anders.

01:01:31: Da ist ja alles immer sofort ein Moonshot,

01:01:34: mit riesener Euphorie.

01:01:36: Und allen ist aber auch irgendwie klar,

01:01:38: na ja, natürlich werden wir es nicht erreichen,

01:01:40: aber wir denken erst mal groß

01:01:42: und dann gucken wir, wie weit wir kommen.

01:01:44: Ganz anders meins.

01:01:45: Das ist einfach ein super anderes Mindset.

01:01:47: Und auf der einen Seite wollen wir halt immer

01:01:50: zuverlässig und glaubwürdig sein.

01:01:53: Aber ich denke schon manchmal, ob wir uns dadurch

01:01:55: so ein bisschen von der ganzen Herangehensweise

01:01:58: so ein bisschen limitieren

01:01:59: und ob uns ein bisschen mehr Moonshot-Mut

01:02:02: auch gut zu Gesicht stehen würde.

01:02:05: Und das zweite ist, dass die Amis häufig,

01:02:10: also meine amerikanischen Kollegen schon häufig

01:02:12: auch fassungslos gucken, wenn sie so sehen,

01:02:15: womit wir uns hier teilweise,

01:02:17: oder was uns hier einengt an Regularien.

01:02:20: Und damit meine ich jetzt gar nicht arbeitsrecht.

01:02:23: Da gucken die natürlich auch,

01:02:25: wie du kannst als jemand nicht

01:02:26: irgendwie morgen einfach nach Hause schicken.

01:02:28: Das finde ich ehrlicherweise ganz gut,

01:02:30: dass wir das in Deutschland nicht können.

01:02:32: Das ist schon okay.

01:02:34: Also ich hätte hier ungern amerikanische Verhältnisse.

01:02:37: Aber auch alles, was sonst so regularien,

01:02:40: administrativer aufwenden und so angeht,

01:02:43: das ist schon einen großen Unterschied,

01:02:45: der einfach den Unternehmen da hilft,

01:02:49: deutlich schneller zu sein, als wir es sind.

01:02:51: Ja, ich denke auch, wir sind ja nur mal

01:02:54: in der Sozialdemarktwirtschaft auch.

01:02:55: Da passt es auch.

01:02:56: Und wir fangen jetzt auch für die Mitarbeiter

01:02:59: und Co. und das ist nicht so viel in den USA.

01:03:01: Ich erlebe das manchmal in den US-Firmen

01:03:02: quasi deutsche Unternehmen kaufen

01:03:03: und den Tabula Rasa machen wollen.

01:03:05: Das geht meistens richtig schief.

01:03:07: Genau, was bei uns ja auch.

01:03:08: Die wollten gar nicht Tabula Rasa machen, überhaupt nicht.

01:03:10: Sondern wir sind ja ein totaler Wachstumscase.

01:03:12: Aber als ich den mal erklärt habe,

01:03:15: wie irritiert es für uns ist,

01:03:17: wenn da in den USA einfach ein Kollege von heute

01:03:20: auf übermorgen weg ist

01:03:21: und das es bei uns nie möglich wäre,

01:03:23: da haben schon einige, ein paar Fragezeichen

01:03:25: in den Augen gehabt.

01:03:26: Ja, und ich glaube wirklich,

01:03:27: wir können auch etwas am Mindset machen.

01:03:29: Ich propagiere ja immer, wir Deutschen sind einfach

01:03:31: super schlechte Marketing, auch im Selbstmarketing.

01:03:33: Da muss man es auch nicht wirklich übertreiben.

01:03:35: Aber es ist schon so, dass du ganz, ganz oft

01:03:37: eine sehr, sehr vernünftige Qualität bekommst,

01:03:39: die auch, wenn du selber nicht

01:03:41: auf Verwerbung machst, von draußen nicht genügend,

01:03:43: gewürdigt wird.

01:03:44: Und da sind die Amis einfach zehnmal besser.

01:03:46: Das ist für mich immer total entspannt,

01:03:48: auch eine Ami auf der Bühne zu sehen.

01:03:50: Also das hat Michael Trautmann auch erwähnt,

01:03:52: der ist auf der Bühne auch Wahnsinn.

01:03:53: Einer der wenigen Deutschen, die ich finde,

01:03:55: die auf der Bühne absoluter Wahnsinn sind.

01:03:56: Und wenn du manchmal so ein Ami-CEO zuhörst,

01:03:58: das ist ja wie Gesang.

01:04:00: Also das ist ja wirklich magisch, wenn der spricht.

01:04:02: Der ist davon überzeugt, der brennt dafür,

01:04:04: der zündet die Leute an.

01:04:06: Und ich glaube, wir sind auch manchmal nicht gut genug,

01:04:08: die Leute anzuzunnen von unseren Ideen.

01:04:10: Für sich manchmal auch überfahren.

01:04:12: Das müssen wir erst mal etablieren.

01:04:14: Aber da bin ich gänzlich bei dir, die ganzen Regularien,

01:04:16: auch drumherum, die machen es einem hier nicht ganz so einfach.

01:04:18: Ja, das ist schon so.

01:04:20: Wahnsinnige Story.

01:04:22: Also, tausend Dank fürs Teilen.

01:04:24: Also erst mal nehmen wir auf jeden Fall mit,

01:04:26: wenn ihr eure Kinder zu Unternehmern machen wollt,

01:04:28: dein Gründespritz zu dem 18. Lebensjahr,

01:04:30: eine GmbH mit ihrem Namen.

01:04:32: Und lasst sie einfach da reinarbeiten.

01:04:34: Das finde ich das echt cooler Live-Hack,

01:04:36: ohne das ich ein Live-Hack nennen muss.

01:04:38: Und ansonsten eine sehr schöne diverse Story auch.

01:04:40: Also was du alles gemacht hast,

01:04:42: auch dass du zwischendurch für Axel Springer und RMS

01:04:44: quasi gearbeitet hast.

01:04:46: Ich höre ganz, ganz oft, dass Leute als Vorstandsassistent

01:04:48: oder als Referent der Geschäftsführung anfangen,

01:04:50: irgendwo, und da wirklich eine ganz steile Lernkurve hinlegen.

01:04:52: Also auch, wie ich finde, eine top Empfehlung für Hörer,

01:04:54: die vielleicht im Studium sind und sagen,

01:04:56: wie komme ich denn da rein.

01:04:58: Ich finde, das ist ein extrem guter Weg.

01:05:00: Wir sind in Hamburg und wir hat das quasi auch

01:05:02: in die ganze Welt rausgetragen,

01:05:04: zusammen mit dem PE-Funk extrem geile Leistung.

01:05:06: Vielen, vielen Dank.

01:05:08: Ja, vielen Dank und schön, dass ich da sein durfte.

01:05:10: Und wirklich Spaß gemacht.

01:05:12: Sehr, sehr gerne und gerne auch wieder.

01:05:14: Wenn es euch genauso gut gefallen hat wie mir,

01:05:16: dann natürlich abonnieren, liken, einschalten,

01:05:18: ihr kennt das Spiel, vergesst nicht,

01:05:20: Mittwoch ist Mittelstars Tag.

01:05:22: Und ich sage viel Spaß mit dieser Folge und bis bald.

01:05:26: SWR 2017

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.