"Die Industrie liegt uns zu Füßen." | Hendrik Schabsky von ATLAS im Mittelstars Podcast

Shownotes

Hendrik Schabsky ist dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast – und mit ihm eine echte Unternehmerstory aus dem Herzen des Ruhrgebiets. Als CEO der ATLAS Workwear GmbH führt er in fünfter Generation ein Familienunternehmen, das längst zur europäischen Marktspitze gehört: ATLAS stellt Sicherheitsschuhe her – und zwar 2,7 Millionen Paar pro Jahr, mit über 1.400 Mitarbeitenden in fünf Ländern.

Doch der Weg dahin war alles andere als geradlinig: Nachdem sein Großvater plötzlich verstarb, übernahm Hendriks Großmutter den Betrieb – mit fünf kleinen Kindern zuhause und ohne jede operative Erfahrung. Als später ein Großbrand die komplette Schuhfabrik zerstörte, stand das Unternehmen erneut am Abgrund. Wie man aus dieser Krise wieder aufsteht und was es heißt, Verantwortung über Generationen hinweg zu tragen – das erzählt Hendrik offen, reflektiert und mit viel Unternehmerherz.

Mit gerade einmal 26 Jahren übernahm er als CEO – mitten in der Corona-Pandemie. Heute investiert er in Roboter, Digitalisierung, 3D-Fußvermessung, Nachhaltigkeit und eine Supply Chain von Brasilien bis Dortmund. Warum ATLAS jeden Schuh selbst fertigt, was ein Sicherheitsschuh mit Gesundheit zu tun hat und warum ein einzelner Schuh bis zu 50 Teile hat – auch darüber spricht Hendrik in dieser Folge.

Ein Muss für alle, die wissen wollen, wie moderner Mittelstand wirklich funktioniert: Nah am Produkt, nah am Menschen, nah an der Verantwortung. Hendrik gibt Einblick in seine Führungsprinzipien, die Rolle der Familie, Wachstum ohne Plan B – und was es heißt, Unternehmer in einer der bodenständigsten Branchen überhaupt zu sein.

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00:00:00: Welche Dimension hatte die Firma auch damals?

00:00:02: Und was hat sich verändert bis heute? Was macht ihr?

00:00:04: Also wir haben zu dem Zeitpunkt so knapp zwei Millionen Paar Sicherheitsschuhe gefertigt.

00:00:08: Heute fertigen und versenden wir rund 2,7 Millionen.

00:00:11: Also wir in den letzten zehn Jahren auch noch mal gut gewachsen.

00:00:13: Also ein Sicherheitsschuhe besteht heutzutage aus 30 bis 50 verschiedenen Einzelteilen.

00:00:18: Und das ist eben auch das, was uns ausmacht.

00:00:20: Jedes Paar Sicherheitsschuhe fertigen wir komplett selbst.

00:00:22: Also von Kuh?

00:00:24: Von der Kuh zum Schuh.

00:00:26: Von der Kuh zum Schuh, genau.

00:00:27: Wenn du den jetzt nimmst, krieg ich dann die.

00:00:29: Wenn du den jetzt einmachtst für euch.

00:00:31: Mittelstars, der Mittelstand und Unternehmer Podcast.

00:00:35: Ehrlich, direkt und ungefiltert.

00:00:38: Von und mit Markus Seidel.

00:00:41: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Mittelstars Podcasts.

00:00:45: Mein Name ist Markus Seidel und heute zu Gast ist Henrik Schapski.

00:00:48: Er erzählt uns, wie er das Unternehmen Atlas in fünfter Generation führt.

00:00:53: Und vor allem, wie er mit 1.500 Mitarbeitern den Bereich Sicherheitsschuhe in Europa mitdominiert.

00:01:00: Und das ganze heraus aus dem Ruhrgebiet aus Dortmund.

00:01:03: Also heute eine echte Ruhrgebiet-Story.

00:01:05: Henrik, herzlich willkommen bei uns.

00:01:06: Ja, vielen Dank für die Einladung.

00:01:08: Ich freue mich.

00:01:09: Ja, sehr, sehr gerne.

00:01:10: Ihr wart ja nicht zu übersehen.

00:01:11: Wir mussten euch einladen.

00:01:12: Kannst du dich ganz, ganz kurz in eigenen Worten beschreiben?

00:01:14: Ja, Henrik Schapski, 31 Jahre alt.

00:01:17: Komm aus Dortmund, Familienvater, zwei Kinder.

00:01:19: Und ich darf das Unternehmen Atlas in fünfter Generation führen, das seit fünf Jahren nun

00:01:24: als CEO.

00:01:25: Absoluter Wahnsinn, in fünfter Generation.

00:01:27: Damit er übrigste ich die Frage, ob ihr quasi ein Unternehmerhaushalt wart.

00:01:32: Das wart ihr also auf jeden Fall.

00:01:33: Wie muss ich mir den Alltag vorstellen, wenn man eine Schuhe-Fabrik hat und sich in ganz

00:01:38: einem Schuh beschäftigt.

00:01:39: Wie war das zu Hause als Kind?

00:01:40: Ja, tatsächlich jederzeit spannend.

00:01:42: Wir arbeiten in Dortmund im Dreischichtbetrieb, das eben auch schon zu meiner Kindheit sozusagen.

00:01:47: Und da war eigentlich immer was los, typisch ein Unternehmer-Alltag natürlich.

00:01:51: Morgens, mittags, abends, man sieht sich, man ist im Austausch.

00:01:54: Und ich habe da ganz, ganz viel schon von meinem Vater mitbekommen und auch von meiner Großmutter,

00:01:58: die das Unternehmen eben in dritter Generation noch mitgeführt hat.

00:02:02: Es ist immer Bewegung, Thema Sicherheitsschuhe, es ist ganz, ganz viel Technik natürlich dabei,

00:02:06: da auch, dass wir eben Hersteller sind.

00:02:07: Wir sind also sehr, sehr nah am Produkt und auch an der Fertigung.

00:02:10: Ja, und wurdest du als Kind auch dazu genötigt, in den Ferien und auch überall sonst mitzuarbeiten,

00:02:15: das gegen eine geringe Entlohnung?

00:02:16: Das sogar freiwillig tatsächlich.

00:02:18: Okay.

00:02:19: Ja, natürlich.

00:02:20: Logistik, Gabelstapler fahren, lernen durfte man und all diese Sachen, aber eben auch

00:02:24: in der Produktion mitzuarbeiten.

00:02:25: Ich habe das immer super, super gerne gemacht, ab und zu mussten mal Freunde mitkommen, die

00:02:29: durften auch mithelfen.

00:02:30: Hat Spaß gemacht und macht noch immer Spaß.

00:02:32: Und das ganze Thema Schule, also ihr seid ja in Dortmund sitzt die Firma, das heißt,

00:02:37: du bist auch im Urgebiet zur Schule gegangen?

00:02:40: In der Tat.

00:02:41: Ich bin klassisch zur Grundschule gegangen, natürlich dann Gymnasium und dann habe ich

00:02:45: mich nach der 10. Klasse dazu entschieden, nochmal zwei Jahre ins Ausland zu gehen,

00:02:49: auf ein Internat und dort mein Abitur abzulegen.

00:02:51: Ja.

00:02:52: Tatsächlich auch das freiwillig.

00:02:53: Mich hat sie nochmal irgendwie im Rahmen der Schule mit 32 Leuten im Klassenraum dazu

00:02:57: bewegt, hey, ich möchte mal irgendwie hier raus und hatte eben die Möglichkeit, dass

00:03:00: meine Eltern mir das ermöglicht haben.

00:03:01: Ich bin dann für zwei Jahre nach Wales gegangen und dort dann mein IB, mein internationales

00:03:06: Abitur, abgelegt.

00:03:07: Und hast du während deiner Schulzeit irgendwelche Schulhofdeals gemacht?

00:03:14: Die ist veranstaltet.

00:03:15: Also wir haben ja ganz, ganz viele Leute sitzen, die irgendwie nebenbei schon etwas gemacht

00:03:18: haben, um Geld zu verdienen und da so ein bisschen auch quasi infiziert wurden mit diesem

00:03:22: Unternehmervirus.

00:03:23: Hast du da auch irgendwelche Geschichten gedreht?

00:03:25: Nicht finanziell motiviert, aber ich war Schülersprecher, das war eine schöne Sache, Head Boy,

00:03:30: als Deutscher auf einem englischen Internat, 600 Schülerinnen und Schüler.

00:03:33: Und das war dann schon auch wirklich eine tagesfüllende Aufgabe.

00:03:37: Generell das Thema Internat, eine Zeit, die mich absolut geprägt hat, quasi schon Montags

00:03:41: bis Freitag 12 Stunden Tage zu haben.

00:03:43: Ganz mit der Kirche hat es begonnen, also wirklich sehr, glaube ich, erzogen auch auf

00:03:47: dem Internat und dann bis abends Sport hat immer sehr, sehr viel Spaß gemacht und ja,

00:03:53: das begleitet mich heute noch.

00:03:54: Aber das war schon so, also erste Reihe war für dich scheinbar immer auch okay?

00:03:57: Ja, ich habe da immer gerne auch mal die Hand gehoben, wenn es darum ging, dass vor

00:04:02: einer mitmischen darf und das habe ich dann gemacht und ja, freiwillige Voran.

00:04:07: So, dann heißt es Schule, Internat abgeschlossen, dann noch ein Studium eingeschoben oder direkt

00:04:11: in die Firma?

00:04:12: Ich habe das Studium eingeschoben, an der WHO in Fallen da gestartet und tatsächlich

00:04:17: habe ich das Studium nicht zu Ende gebracht.

00:04:19: Shame on me, muss man sagen.

00:04:21: Heutzutage blicke ich ein bisschen darauf zurück und sage, Mensch, irgendwie mache ich das

00:04:24: dann doch noch mal zu Ende, mir fehlt, glaube ich, nur noch fast die Bachelorarbeit.

00:04:27: Aber Motivation an alle macht das Studium zu Ende.

00:04:30: Es hat bei mir aber auch mit den rudimentären Studiengrundzügen auch ganz gut geklappt.

00:04:35: Ich finde es total sympathisch.

00:04:36: Ich glaube, wenn mir ganz, ganz wenige Leute bisher es dem Podcast gehabt haben, die ja

00:04:39: gesagt haben, ich habe das Studium noch nicht zu Ende gebracht, dann quasi noch nach

00:04:42: Ruhe, also Otto Beißheim School of Management, die ja soweit ich weiß, die Wiege für die

00:04:46: Sammlers waren und für ein unglaublicher Anzahl an sehr digitalen Unternehmer.

00:04:51: Also das ist ja bis heute eine der Hochschulen quasi dafür.

00:04:54: Ja, ich musste mich entscheiden zwischen Fallen da und Frankfurt zur EBS zu gehen, habe mich

00:04:58: dann für den Rhein entschieden.

00:05:00: Ja, war eine tolle Uni, ist auch eine tolle Uni.

00:05:03: Viele Unternehmer, die daraus hervorgegangen sind und ja, mich hat es dann aber doch zurück

00:05:07: ins Ruhrgebiet gerufen von Koblenz aus und deshalb bin ich dann über uns ins Unternehmen eingestiegen.

00:05:11: Ich wollte gerade sagen, das war ja die Zeit, wo du studiert hast, das war 2012, 2013

00:05:15: und was ist in der Richtung?

00:05:16: Ja, bis 2012.

00:05:17: Bis 2012.

00:05:18: Wie alt bist du?

00:05:19: 31.

00:05:20: Frechheit.

00:05:21: Bitte an den Philipp hier, bitte nur Leute aussuchen, die definitiv älter sind, das geht

00:05:25: gar nicht.

00:05:26: Du bist ja quasi in der Zeit da gewesen, wo der Oliver Sammer aber schon regelmäßig

00:05:30: da war und dafür auch geworben hat, dass Leute nach Berlin kommen und hier in den Unternehmen

00:05:34: bauen.

00:05:35: Klar, also dieser Austausch, gerade bei den Erstsemestern schon sozusagen, dass die Unternehmen

00:05:39: daran kam, die Unternehmensberatung, dass ich war für die völlig uninteressant, weil

00:05:43: ich wollte eigentlich nie eine Unternehmensberatung, das war für mich eigentlich irgendwie klar,

00:05:46: ich fand das nie so reizvoll, von daher war ich dafür die Castings nicht so geeignet.

00:05:51: Für mich war der Weg eigentlich relativ klar, ich will Schuhe machen.

00:05:54: Also das stand absolut fest, für dich war klar, ich gehe nach dem Studium in den Betrieb.

00:05:59: Ja, definitiv, da gab es eigentlich auch keinen Plan B.

00:06:02: Okay, was war mein Wunsch?

00:06:03: Wie alt warst du, als du zurückgekommen bist?

00:06:05: Ja, 21.

00:06:06: Dein Vater, voll im Saft quasi Eigentümer des Unternehmens, der wollte auch, dass du

00:06:12: kommst?

00:06:13: Ja, definitiv, der hat natürlich auch das ein oder mal gefragt und auch die Wege dahin

00:06:17: bereitet, dass ich es mache und wir haben es dann eben auch zusammen gemacht und habe

00:06:22: unheimlich viel von ihm auch gelernt in den Jahren.

00:06:24: Ich brauche unbedingt mal die Atlas Story.

00:06:26: Also wenn wir das heute so grob zusammenfassen, ihr habt knapp 1000, 500 Mitarbeiter, seid

00:06:30: was Sicherheit, Schuhe angeht, in Europa, bestens vertreten, also auch eine der Brands,

00:06:35: die man ganz, ganz schnell kommt, macht, glaube ich, deutlich über 100 Millionen Umsatz,

00:06:38: also auch ein unternehmender schönen Größenordnung.

00:06:40: Wie hat das Ganze angefangen, 1910 weiß ich, aber ich will unbedingt die Story von Atlas

00:06:44: hören.

00:06:45: Klar, gerne, 1910 gegründet quasi von meinem Urgroßvater, damals dann Sicherheitsschuhe

00:06:51: gefertigt für die lokale Stahl- und Kohleindustrie.

00:06:55: Sicherheitsschuhe waren ganz einfach, ein bisschen Leder oben und unten drunter eine

00:06:59: Buchenholzsole, das war quasi damals die Technologie.

00:07:03: Bucheholzsole.

00:07:04: Ja, Holzsolen hat man verwandt.

00:07:04: Voll Holz, nicht Vollholz?

00:07:05: Voll Holz, natürlich.

00:07:06: Nein, kein Furnier, sondern wirkliches Buchenholz, das hat man genutzt, das war eben langlebig

00:07:11: tatsächlich und das war erst mal State of the Art 1910 und das hat man dann eben weiter

00:07:16: entwickelt, kontinuierlich und wir haben quasi morgens gefertigt und nachmittags dann mit

00:07:21: dem Lkw sind wir an die Zechen gefahren und haben dort die Schuhe quasi vom Lkw verkauft.

00:07:25: Ja, ganz kleine Tagesproduktion, 60 Paar Schuhe in den Anfängen und dann kontinuierlich

00:07:30: eigentlich mit dem Ruhrgebiet auch gewachsen.

00:07:32: In den 20er, 30er, 40er, 50er Jahren, wenn man überlegt, wir hatten in den 50er Jahren

00:07:37: allein 500.000 Mitarbeiter in der Bergbauindustrie im Ruhrgebiet, 500.000 Leute.

00:07:42: Heutzutage können wir die an zwei Händen abzählen, das hat uns also auch bewegt und

00:07:47: natürlich war das auch immer wieder von Wandel geprägt.

00:07:49: Ja, dritte Generation, ganz, ganz maßgeblich meine Großmutter, die quasi ins Unternehmertum

00:07:55: dann auch ins kalte Wasser geschmissen wurde.

00:07:57: Mein Großvater ist 1971 plötzlich verstorben.

00:08:01: Meine Großmutter hatte zu Hause noch fünf Kinder, fünf Söhne, alle im Alter von fünf

00:08:07: bis zwölf Jahren.

00:08:08: Also auch zu nur nix zu gebrauchen vom Hause her?

00:08:10: Nein, quasi zumindest noch nicht wirklich das Unternehmen vorzuführen und ja, sie ist

00:08:14: dann quasi wirklich als Hausfrau vor dieser Herausforderung gestellt worden, das Unternehmen

00:08:19: vorzuführen und das vorher keinen Tag im Betrieb in dem Sinne, dass sie nicht gearbeitet hätte.

00:08:23: Nein, natürlich nicht.

00:08:24: Und das Unternehmen mit 800 Mitarbeitern?

00:08:27: Ja, fünf Kinder und eben das Unternehmen und sie hat sich ganz klar dafür entschieden,

00:08:32: sie möchte das Unternehmen fortführen.

00:08:34: Sie musste es aber auch fortführen, denn es war quasi die Ernährungsquelle für die

00:08:37: gesamte Familie und hat dann eben gesagt, okay, ich mach hier weiter.

00:08:41: Wir hatten gerade eine grüne Wiese gekauft in Dortmund-Wickerte im Gewerbegebiet, um dort

00:08:46: die Produktion aufzubauen, neues Gebäude, errichtet, Kredite aufgenommen, auch verschuldet

00:08:52: zu dem Zeitpunkt und dann quasi wirklich Hands-on das Unternehmen fortzuführen und das hat sie

00:08:58: ganz, ganz viele Jahre lang geprägt.

00:09:00: Das war eine sehr, sehr schwere Zeit tatsächlich.

00:09:02: Das glaube ich.

00:09:03: Großes Ereignis dann nochmal, unser Brand 1979, auch alles in den 70ern passiert, so

00:09:08: wie dann abgebrannt sind.

00:09:10: Das hat sie alles hinbekommen, hat die Fabrik quasi ins Laufen bekommen, hat die fünf Kinder

00:09:14: durchbekommen, die fünf Jungs und 1979 brennt dann auch noch die Fabrik.

00:09:19: Und dann brennt es nochmal.

00:09:20: Aber 1970 kein externer Einfluss, war ein Unfall oder?

00:09:23: Ja, war ein Unfall tatsächlich.

00:09:24: Man hat zu dem Zeitpunkt noch Katonagen eben in dem Betriebshof draußen verbrannt und

00:09:28: dann gab es eben einen technischen Defekt, sodass die Flammen ins Innere geschlagen sind

00:09:32: und dann ist unsere Schuhfabrik 1979 wirklich einmal, war es ein Sinn des Wortes, abgebrannt.

00:09:38: Und das war eigentlich einer der absoluten Tiefpunkte in unserer Geschichte.

00:09:43: Denn als Produktionsunternehmen ist man auf die Lagerware natürlich angewiesen, die dort

00:09:47: vorratet wurde, aber eben auch auf die ganzen Maschinen.

00:09:50: Dort stand ja eine komplette Schuhfabrik quasi und die war abgebrannt.

00:09:53: Wie viele Leute hat man gearbeitet?

00:09:54: Ca.

00:09:55: 80 Personen zu dem Zeitpunkt.

00:09:56: 80 Personen?

00:09:57: Ist auch sehr okay, brennt ab, ist versichert, Fragezeichen, ich weiß ja wie Versicherung

00:10:02: heute funktionieren, in etwa, wie war das vor 55 Jahren?

00:10:06: Ja, tatsächlich ähnlich, aber unser großes Thema war, wir hatten gerade eine neue Produktionsanlage

00:10:11: für eine Million D-Mark erworben und die war wenige Tage zuvor angeliefert worden.

00:10:16: Also der Risikoübergang war schon bei uns, das Gerät stand dort schon, die Maschine

00:10:21: war aber noch verpackt.

00:10:22: So, und da fühlte sich dann weder die Transportversicherung noch die Inventarversicherung der Schuhfabrik

00:10:26: für verantwortlich.

00:10:27: Ja, und das war dann Futsch.

00:10:29: Die Maschine war Futsch, aber vor allen Dingen war die auch finanziert.

00:10:33: Das heißt, das ganze Thema wurde nur noch größer, denn man hatte nun nicht nur eine

00:10:37: keine Schuhfabrik mehr, sondern eben auch noch einen großen Schuldenberg.

00:10:39: Also ich wollte gerade sagen, ihr habt ein Produkt, das ja sehr, scheinbar jetzt sehr

00:10:43: bitubilastig ist.

00:10:44: Das heißt, also da wird den Tag Verbraucht, die gehen den Tag kaputt, dann muss Nachschub

00:10:48: geliefert werden.

00:10:49: Eure Ware ist verbrannt, ihr könnt nicht mehr produzieren.

00:10:52: Und ihr habt darüber hinaus noch eine Fertigungstrecke für eine Million D-Mark, was ist heute auch

00:10:56: viel Geld, was damals sehr, sehr viel Geld war, die in keinster Weise einsetzen konnte,

00:11:01: die nicht mitversichert war, die aber schön abzahlen durfte, sehr wahrscheinlich.

00:11:04: Das heißt Gebäudeschaden, Warnschaden schon irgendwie versichert, obwohl mit Versicherung

00:11:09: Ruhmstreit noch immer sehr, sehr unlustig ist.

00:11:11: Wie lange hat es gedauert, bis ihr wieder zurück wart an der Arbeit?

00:11:15: Ja, es hat tatsächlich insgesamt fast drei Jahre angedauert, um die Produktion dann wieder

00:11:19: aufzubauen, um zu renovieren, neu zu bauen, die Anlagen dort wieder hinzubekommen.

00:11:23: Und der große Fokus meiner Großmutter lag eben darauf, wir wollen die Kunden nicht verlieren.

00:11:27: Denn wenn der Kunde einmal weg ist, der kommt so schnell nicht wieder.

00:11:29: Zu dem Zeitpunkt musste man sich dann bei Wettbewerbern mitbedienen, gemeinsam dort Produktionskapazitäten

00:11:34: zu bekommen, nachts mal Schuhfabriken zu nutzen, die eben nicht in Betrieb waren.

00:11:38: Und dann haben wir mit unserem Team und viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ja

00:11:42: teilweise jetzt in den letzten Jahren in den Ruhestand gegangen, die diese Zeit noch mit

00:11:45: miterlebt haben.

00:11:46: Ich habe erst im Dezember letzten Jahr jemand verabschiedet, der war 45 Jahre bei uns, der

00:11:50: hat die Zeit mitgemacht.

00:11:51: Und wenn man dann eben von denen nochmal aus erster Hand erfährt, was das für eine emotionale

00:11:55: Zeit auch war, denn da hat man auch nicht als Mitarbeiter mal eben irgendwo einen neuen

00:11:58: Job bekommen, sondern man hat wirklich an der Firma gehangen.

00:12:01: Und das war auch die Existenz.

00:12:02: Und ja, das war eine große, große Leistung, die da erbracht wurde, das so wieder ins

00:12:06: Laufen zu bekommen.

00:12:07: Da sind ja drei Jahre hinweg, seid ihr denn quasi in die zweite oder dritte Schicht in

00:12:10: andere Schuhfabriken rein?

00:12:11: Habt ihr eure Schuhe gefertigt, um weiter in die Kunden bedienen zu können?

00:12:15: Was ja, also Wachstum war ja eigentlich gar nicht möglich, sondern es ging ja um das

00:12:18: Bedienenüberstandskunnen, genau ums Überleben.

00:12:20: Konnte der nach drei Jahren wieder produzieren.

00:12:22: Das hatte dann die Oma alleine geführt das Geschäft oder gab es auch Co-Geschäftsführer

00:12:26: oder wie hat sie sich da organisiert auch?

00:12:28: Nein, es gab wohl einen Kaufmännische Leiterin, aber sie war eben in dritter Generation dann

00:12:32: plötzlich verantwortlich.

00:12:34: Die Kinder waren eben noch nicht so weit.

00:12:35: Und sie hat das Unternehmen dann dann durchgebracht, bis die Kinder dann mal so langsam volljährig

00:12:40: wurden, um dann auch mitzuarbeiten.

00:12:42: Und so hat mein Vater eigentlich das Schusterhandwerk sozusagen auch von der Pika auf gelernt,

00:12:46: denn er musste dann eben mit 16, 17, 18 auch schon mit ran und wirklich Schuhe produzieren.

00:12:50: So, dann fünf Jungs.

00:12:52: Davon haben wir bestimmt eine ganze Menge, denn als die so weit waren im Unternehmen mitgearbeitet.

00:12:57: Oma war wahrscheinlich einiger Eigentümer.

00:13:00: Und dann wird es ja schon interessant, irgendwie fünf Jungs in den Firmenanteile wer arbeitet,

00:13:04: wie man das aufteilt.

00:13:06: Ja.

00:13:07: Dein Vater zum Schluss als vierte Generation hat sich dann durchgesetzt.

00:13:10: Ja, richtig.

00:13:11: Also es waren zunächst tatsächlich alle Brüder noch mit dem Unternehmen in verschiedensten

00:13:16: Funktionen und es hat sich dann eben so der Weg geäpnet, dass die ausgeschieden sind

00:13:20: aus dem Unternehmen verschiedensten anderen Tätigkeiten nachgegangen sind und er hat dann eigentlich

00:13:24: zuletzt das Unternehmen eben alleine auch in vierter Generation geführt.

00:13:27: Ja, und dann kamst du.

00:13:28: Und dann kam ich dazu.

00:13:30: Ja, genau.

00:13:31: Nach dem Studium in fünfter Generation und war in den Startlöchern hatte Lust auf das

00:13:35: Thema Sicherheitsschuhe, auf das Thema auf die broncheworkware.

00:13:39: Total spannend.

00:13:40: Wir sind überall da, wo gearbeitet wird und das ist ganz, ganz breit gefächert.

00:13:44: Du wandest so rein?

00:13:45: Also nach dem Studium war es 2015?

00:13:47: Ja, 2015.

00:13:48: Okay.

00:13:49: Also ziemlich genau vor zehn Jahren.

00:13:50: Was hast du vorgefunden damals?

00:13:52: Also welche Dimension hatte die Firma auch damals und was hat sich verändert bis heute?

00:13:56: Was macht ihr?

00:13:57: Ja, was machen wir?

00:13:58: Also wir haben zu dem Zeitpunkt so knapp zwei Millionen Paar Sicherheitsschuhe gefertigt.

00:14:02: Heute fertigen und versenden wir rund 2,7 Millionen Paar Sicherheitsschuhe.

00:14:06: Also wir in den letzten zehn Jahren auch noch mal gut gewachsen.

00:14:09: Das Unternehmen nach wie vor gut aufgestellt, natürlich etwas kleiner, das Team war etwas

00:14:14: kleiner.

00:14:15: Wir hatten aber eben auch schon 2015 unsere eigene Fertigung in Brasilien, die in die

00:14:20: 2006 aufgebaut wurde.

00:14:21: Und ja, es war ein guter Grundstein, auf den ich aufbauen durfte.

00:14:25: Wie verteilt sich das?

00:14:26: Wie viele Leute seid ihr in Deutschland?

00:14:27: Wie viele seid ihr in Brasilien?

00:14:29: Wir sind gut 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Brasilien und gut 300 in Deutschland.

00:14:34: Warum Brasilien?

00:14:35: Was macht ihr da?

00:14:36: Ja, wir fertigen dort die Schuheoberteile, die sogenannten Schäfte sozusagen der Schuh

00:14:39: ohne Sohle.

00:14:40: War eine Entscheidung in den 2000ern, die gefällt werden musste.

00:14:44: Viele unserer Wettbewerber sind nach Asien gegangen.

00:14:46: Mein Vater hat gesagt, hey, wir wollen nicht nach Asien, wir wollen dahin gehen, wo es

00:14:50: gute Rohstoffe gibt.

00:14:51: Und das war, beziehungsweise ist immer noch das Leder.

00:14:53: Und dort im Süden Brasiliens weiden die Black Angus und Red Angus ganzjährig auf den Weiden.

00:14:59: Und da sind wir ganz, ganz nah quasi an den Rohstoff gegangen und haben dort zum nächsten

00:15:03: kleines Atelier gekauft mit 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

00:15:06: Und das ein sich konsequent aufgebaut und ausgebaut mit mittlerweile drei Standorten und 1200

00:15:11: Beschäftigten.

00:15:12: Ich überlege gerade, dein Vater, so irgendwann 2006, als lokaler Dortmunder Unternehmer,

00:15:18: hat ja Brasilien für sich entdeckt und war so vorausschauend, dass das als Rohstoff,

00:15:22: als Zulieferer von den Arbeitskräften für euch so bedeutend sein kann, dass heute

00:15:26: 80 Prozent fast so einer Mitarbeiter arbeiten.

00:15:28: Ja, absolut.

00:15:29: In den 1000, 1200 Jahren, mal sehen, wie geht's?

00:15:31: Ja, ganz, ganz große Wertschöpfung, die wir dort im Süden Brasiliens betreiben.

00:15:35: Und das ist eben auch das, was uns ausmacht.

00:15:37: Denn wir sind wirklich Sicherheitsschuhersteller.

00:15:39: Jedes paar Sicherheitsschuher fertigen wir komplett selbst.

00:15:42: Also von Kuh?

00:15:43: Von der Kuh zum Schuh.

00:15:45: Von der Kuh zum Schuh, genau.

00:15:47: Wenn du den jetzt nimmst, krieg ich dann jemand.

00:15:49: Wenn du den jetzt einmal für euch schaue.

00:15:51: Ja, ganz, ganz aufwendiger Prozess.

00:15:53: Also ein Sicherheitsschuhe besteht heutzutage aus 30 bis 50 verschiedenen Einzelteilen,

00:15:57: die eben in der entsprechenden Qualität zusammengeführt werden müssen.

00:16:00: Und da haben wir eben einen ganz, ganz großen Vorteil, der wir bekommen, dort wirklich noch

00:16:04: gute Fachkräfte, Näherinnen und Näher, die in den Betrieben arbeiten.

00:16:08: Wir haben absolut europäische Standards, ganz viele europäische Maschinen, die wir dort

00:16:11: nach Brasilien gebracht haben, um dort die Produktion eben ja wirklich nach europäischen

00:16:15: Standards aufzubauen.

00:16:16: Ist das ein Standort im Brasilien?

00:16:18: Drei Standorte insgesamt.

00:16:19: Lajado, Bongo, Tito, Toltonia, ganz im Süden Brasiliens.

00:16:23: Sehr, sehr deutsch geprägt.

00:16:24: Viele unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprechen deutsch.

00:16:28: Hat auch historische Gründe.

00:16:29: Sind mal ganz, ganz viele Deutsche, speziell aus der Hunsrück-Region, dort ausgewandert

00:16:33: in Süden Brasiliens.

00:16:34: Und ja, die Sprache wird dort heute noch gelebt und vor allem auch die deutsche Kultur.

00:16:38: Führt es einer von euch vor Ort im Sinne von, also wer ist dafür verantwortlich für

00:16:41: Brasilien?

00:16:42: Ja, mein Vater ist ja ein Großteil seiner Zeit in Brasilien und führt das Unternehmen

00:16:46: dort.

00:16:47: Wir haben aber auch eine Geschäftsführerin.

00:16:48: Was sind die anderen?

00:16:49: Die ist Brasilianerin genau und die verantwortet dort die Geschäfte.

00:16:53: Und von der Fertigung alles, was Leder und der Schaftesschuss ist, also das Oberteil

00:16:58: der Schaft, ne?

00:16:59: Im Plural von Schaftesschuss habe ich gelernt.

00:17:01: Ja, richtig.

00:17:02: Das wird im Brasilien so vorbehandelt, konfektioniert und co, dass das zum Schluss nach Deutschland

00:17:08: gebracht wird und ihr verheiratet das denn quasi in einem Standort in Dortmund, in

00:17:12: Deutschland nur ein Standort.

00:17:13: Korrekt.

00:17:14: Da wird verheiratet mit der Sohle.

00:17:16: Richtig.

00:17:17: Wir haben in Dortmund im Dreischichtsystem die Laufsohlen für unsere Produkte.

00:17:21: Das ist ein Polleritanschaum, den wir dort nutzen.

00:17:23: Sehr aufwendiger chemischer Prozess.

00:17:25: Das ist ein Rohmaterial, Polliol, Isozianat, beides Komponenten, die zu uns geliefert

00:17:30: werden.

00:17:31: Dann im Haus veredelt werden und dann wird die Sohle eben angeschäumt.

00:17:34: Das ist ein geschlossener und sehr automatisierter Prozess.

00:17:36: In Dortmund haben wir neben unseren 300 Kolleginnen und Kollegen auch 60 Roboter im Einsatz, die

00:17:41: dort wirklich eine sehr, sehr hohe Fertigungsquote haben.

00:17:44: Roboter im Sinne von Kuka-Roboter, sowas Großes?

00:17:47: Ja, genau.

00:17:48: Kuka, ABB, verschiedenste Hersteller, geht es häufig um das Handling und die Bearbeitung

00:17:52: der Schuhe.

00:17:53: Wir haben zum Beispiel nach dem Anformungsprozess der Sohle ein Austrieb, der abgeschnitten

00:17:58: werden muss.

00:17:59: Das machen wir schon automatisiert.

00:18:00: Sonst könnten wir auch tatsächlich in Deutschland nicht fertigen, wenn wir nicht so einen großen

00:18:03: Automatisierung grad hätten.

00:18:04: Was kann euer Schuh?

00:18:05: Was kann Sicherheitsschuh?

00:18:07: Wo ist da die Range?

00:18:08: Wer benutzt den und was muss der können, damit es in Sicherheitsschuhe ist?

00:18:11: Ja, also grundsätzlich das Thema Sicherheitsschuhe ist in Europa über eine Norm geregelt, die

00:18:16: so 20, 3, 4, 5, das ist sozusagen der grobe Rahmen, in dem wir uns bewegen müssen, der

00:18:21: diese Norm setzt Mindeststandards.

00:18:22: Unser Anspruch ist natürlich, weit weit mehr zu liefern als die Norm.

00:18:26: Denn wir wollen nicht nur einen Sicherheitsschuh liefern, sondern wir wollen einen Produkt

00:18:29: liefern, was den Arbeitenden ganz täglich begleitet, was ihn unterstützt.

00:18:33: Wir haben verschiedenste Branchen, Automobil, Bau, Chemie, Energieversorgung, Handwerk,

00:18:39: ganz, ganz viele Bereiche überall dort, wo gearbeitet wird, wo ja sozusagen grobelt wird,

00:18:44: wo Späne fallen, dort sind unsere Produkte im Einsatz.

00:18:47: Und das bei Wind und Wetter, aber auch eben in der Logistik im Indoorbereich, wo Mitarbeiter

00:18:52: 10 Kilometer, 15 Kilometer auf Betonfußböden laufen, dort müssen wir besonders dämpfende

00:18:57: Produkte haben, besonders atmungsaktive Produkte, um letztlich den Mitarbeitenden bestmöglich

00:19:02: zu unterstützen bei seiner Arbeit.

00:19:03: Das heißt, ihr beginnt quasi irgendwo bei, es wird orthopedisch, der Mitarbeiter muss

00:19:08: den ganzen Tag seinen Körper mal ansprechen, wenn er 10, 50 Kilometer im Lager laufen ist.

00:19:12: Aber zum Schluss ist es auch so, dass der Dachdecker, der sich nage eintritt, der darf

00:19:16: nicht zum Fuß weitergehen, wenn jemand in Säure arbeitet, auch das säurebeständige

00:19:20: Schuhe.

00:19:21: Also wir reden von einem Produkt, was 3 bis 12 Monate hält wahrscheinlich, irgendwas da,

00:19:26: was höchstens anspruchung ausgesetzt ist.

00:19:28: Absolut, ist ein Produkt, was letztlich den Fuß und auch Leib und Leben schützt zum

00:19:32: einen.

00:19:33: Tragezeit 3 bis 12 ist sehr groß gefasst, wir hoffen immer, dass es einen Produkt gut

00:19:37: ein Jahr hält.

00:19:38: Das ist wirklich guter, robuster Sicherheitsschuhe, ist schon ein Investment und das muss auch

00:19:42: lange halten, aber es hängt ganz klar vom Verschleißgrad ab.

00:19:45: Das kann man so pauschal auch gar nicht sagen.

00:19:47: Wer sind eure Kunden?

00:19:48: Ach, eigentlich alle Unternehmen im Bereich der Industrie, aber auch des Mittelstandes,

00:19:53: Logistikunternehmen, produzierende Unternehmen, Bauhauptgewerbe, Maschinenbau, ganz, ganz

00:19:58: viele Branchen, in denen wir unterwegs sind.

00:20:00: Deshalb haben wir auch ein Produktportfolio mit rund 450 verschiedenen Modellen.

00:20:04: Es gibt also nicht den Sicherheitsschuhe, sondern es gibt eine Vielzahl und wir gehen

00:20:08: in die Unternehmen und beraten optimal.

00:20:10: Also wirklich Modelle, das sind nicht ein Modell mit 12 Farben, sondern nicht 12 Modellen?

00:20:14: 450 Modelle.

00:20:15: Ja, 450 verschiedene Modelle für die ganz vielen Einsatzbereiche, die es gibt.

00:20:20: Wir kommen immer aus dem Ansatz von bronchenspezifischen Sicherheitsschuhen.

00:20:24: Diesen Satz haben wir mal vor 20 Jahren geprägt, den leben wir heute noch.

00:20:28: Wir wollen eben das Produkt bestmöglich auf die Anforderungen der Branche zuschneiden.

00:20:32: Wie kommt der Kunde auf euch zu?

00:20:34: Wie sehr könnt ihr Marsch schneidern für den Kunden?

00:20:36: Es gibt Baubetriebe mit 50 Mitarbeitern und es gibt Chemiebetriebe mit 100.000 Mitarbeitern.

00:20:40: Das sind alles irgendwie eure Kunden.

00:20:42: Wie muss ich mir den Alltag bei euch vorstellen?

00:20:44: Weil ich Sicherheitsschuhe kaufe, kann man schon bei Emerson kaufen, aber ihr scheint irgendwie

00:20:48: eine andere Sparte noch primär zu bedienen.

00:20:50: Absolut.

00:20:51: Also wir arbeiten gemeinsam mit dem technischen Fachhandel zusammen, zum Beispiel aber auch

00:20:54: mit Berufsmodenhändlern, also Handelspartner, die spezialisiert sind, um die Unternehmen

00:20:59: von Kopf bis Fuß zu betreuen, aber auch mit Unternehmen im Bereich Gesundheitsschutz,

00:21:04: Arbeitssicherheit.

00:21:05: Dort sind wir im engen Austausch, fahren gemeinsam mit unserem Vertriebsaussendienst, der europaweit

00:21:09: flächendeckend vertreten ist, zu den Unternehmen und betreuen dann optimal und setzen uns gemeinsam

00:21:15: mit den Beteiligten an den Tisch.

00:21:16: Das kann der Betriebsrat sein, das kann die Arbeitssicherheit sein, das kann der Einkauf

00:21:19: sein.

00:21:20: Also ganz, ganz viele Beteiligte, denn das Thema Sicherheitsschuhe ist häufig in den

00:21:23: Unternehmen ein sehr, sehr emotionales Thema.

00:21:25: Ja, Schuhe sowieso.

00:21:27: Und dann versuchen wir eben zu verstehen, was die Herausforderung der Kunde hat.

00:21:31: Gibt es besondere Merkmale, gibt es häufige Arbeitsunfähigkeiten, aufgrund von zum Beispiel

00:21:35: muskelske Letterlerkrankungen.

00:21:37: Da können wir mit Sicherheitsschuhen gegensteuern, denn der Fuß ist das Fundament und das ist

00:21:41: ganz, ganz wichtig, wissen auch viele nicht.

00:21:43: Ein Viertel aller Knochen stecken in den Füßen.

00:21:45: Ja, also das ist sozusagen die Basis und ein gesunder Fuß ist meistens auch das Fundament

00:21:51: für einen gesunden Körper.

00:21:52: Aber das heißt, es geht dann rein über, wir sind Schuhhersteller, ihr seid ja dann irgendwie

00:21:57: auch Gesundheitsberater.

00:21:58: Also ihr guckt euch dann wirklich auch an Arbeitsunfälle, was sagen die Mitarbeiter,

00:22:03: besonders für Rückenschmerzen, Fußschmerzen, was auch immer.

00:22:05: Also, aber wie genau kennt ihr den Mitarbeiter, vermisst ihr das?

00:22:10: Wie konvinient ist das und wie angepasst ist das, was ihr da anbietet?

00:22:13: Ja, wir sind tatsächlich Sicherheitsschuhhersteller, aber ein ganz, ganz großer Teil unseres Jobs

00:22:17: ist heutzutage das Thema Dienstleistungen.

00:22:19: Wir fahren mit unseren Fahrzeugen zu den Unternehmen an die Werkbänke und führen 3D-Fußvermessungen

00:22:24: durch.

00:22:25: Wir haben Orthopädie, Schuhmacher, Meister und Meisterinnern, die europaweit unterwegs

00:22:29: sind und wenn sozusagen das Geschäft abgeschlossen ist, man sich am Tisch einig ist, um uns

00:22:33: da lobbedeuten zu sagen und wir den Auftrag haben, dann fahren wir raus und vermessen

00:22:37: teilweise auch Tag und Nacht im Dreischichtbetrieb und nehmen uns die 3, 4, 5 Minuten Zeit für

00:22:42: den Mitarbeiter, erstellt sich auf den 3D-Scanner und wir machen eine exakte 3D-Vermessung über

00:22:47: die Länge und auch die Weite des Fußes und matchen dann das optimal mit unserem Produktportfolio.

00:22:52: Es geht aber auch darum, einmal zu verstehen, welche besonderen Probleme hat denn der Mitarbeiter.

00:22:57: Wir stellen ihm Fragen, hast du Schmerzen, wo drückt der Schuh im klassischen Sinne und

00:23:01: das Feedback sammeln wir eben mit ein und verarbeiten das auch anonymisiert, um daraus

00:23:05: dann eben bestmöglich Maßnahmen abzuleiten.

00:23:07: Das Interesse der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist doch heutzutage, dass sie ja möglichst

00:23:11: lange ihre Beschäftigten im Unternehmen halten.

00:23:14: Sie müssen alle immer länger arbeiten, wahrscheinlich noch 70 und weiter hinaus, wir werden es sehen.

00:23:19: Und da ist eben das Thema persönliche Schutzausrüstung ganz, ganz wichtig und hat einen hohen Stellenwert

00:23:25: und davon profitieren wir eben auch.

00:23:27: Das klingt auch nach einem ziemlich guten Service der Arbeitgeber.

00:23:31: Also das ist ja auch eine Qualitätsentscheidung.

00:23:32: Ich meine, kommst du mehr ins Unternehmen, ich habe 500 Mitarbeiter auf den Baustellen draußen.

00:23:36: Ihr vermisst dann jeden Fuß, das ist nicht schon mal sehr, sehr cool.

00:23:39: Es ist ja auch so, die Leute denken immer, ich habe bei Nike eine 44, da sage ich auch bei

00:23:43: Nike schon eine 44, das ist ja nicht so, es ist eine grobe Richtung, die man einschlagen

00:23:47: kann.

00:23:48: So dann seid ihr durch, dann bekommen die Mitarbeiter zumindest, zumindest mal alle

00:23:51: Schuhe in der richtigen Größe und auf ihren Einsatz abgestimmt.

00:23:54: Und wenn vier Wochen später aber neue Mitarbeiter beginnen, wie bleibt ihr denn ab to date?

00:23:59: Also das ist ja schon ein cooler Service auch aber.

00:24:01: Ja absolut, da müssen wir auch digital an den Kunden herantreten.

00:24:05: Wir haben seit einigen Jahren eine eigene App entwickelt, mit der eben durch eine Kameramessung

00:24:09: sozusagen die Schuhgröße und weiter ermittelt werden kann, um eben auch Einzelbedarfe abzuleiten.

00:24:13: Wir haben in der Kundschaft große Bauunternehmungen, die haben verschiedenste Baustellen, sei es

00:24:19: Tunnelbau oder Straßenbau, dort so ein Kolonn im Einsatz, da stößt ein neuer Mitarbeiter

00:24:23: dazu, der möchte ein Atlas-Schuh haben, dann müssen wir dort vor Ort die Größe vernünftig

00:24:28: ermitteln, denn das ist eigentlich die Basis, Tragekomfort und Fitting, da muss erstmal

00:24:32: der richtige Schuh sozusagen an den Fuß.

00:24:34: Was kostet ein Schuh ungefähr?

00:24:36: Ja im VK circa 70 bis 120 Euro je nach Modell.

00:24:40: Okay, jetzt sagst du, ihr wollt das der Schuh eigentlich ein Jahr hält, das ist ein guter

00:24:45: Pima-Daumen, denn ist es ja trotzdem so, wenn ich mir in den gesamten Mitarbeiter vorstelle,

00:24:48: den helm nehme ich jetzt mal weg, aber ich nehme so Jacken, T-Shirts, Arbeitshosen und

00:24:52: Co.

00:24:53: Denn seid ihr eigentlich in einem Bereich, wenn der Schuh wirklich ein Jahr hält, da

00:24:57: habt ihr quasi von dem Gesamtfahren-Korb ja noch relativ wenig mit 70 bis 120 Euro.

00:25:02: Wenn du denkst, Polo war Jacken und Co, die ja noch mal kaputt gehen, da ist wahrscheinlich

00:25:07: der schon ein bisschen größer noch, ihr macht nur Schuh oder macht ja auch andere Sachen?

00:25:12: Wir fertigen nur in anfänglichstiefen Sicherheitsschuhe, der Trend geht aber tatsächlich auch zum

00:25:17: zweiten Passigheitsschuhe, denn man hat teilweise ein Winter- oder Sommermodell, man sollte

00:25:21: auch aus hygienischen Gründen ab und zu mal das Schuhpaar wechseln, also da gibt es auch

00:25:24: nochmal Reserve, aber ja tatsächlich im gesamten Warenkorb, der teilweise mit Sicherheit schnell

00:25:29: mal vierstellig ist bei so einer persönlichen Schutzausrüstung, haben wir noch einen überschaubaren

00:25:34: Teil, der aber dennoch sehr sehr wichtig ist.

00:25:36: Wie individualisierbar ist das sowohl für das Unternehmen, also macht ihr quasi auch

00:25:41: Unternehmens-Editionen, Fragezeichen oder auch für die Mitarbeiter?

00:25:45: Also geht es noch über die richtige Schuhgröße hinaus?

00:25:47: Ja, gerade in den letzten Jahren hat sich das Thema Corporate Fashion wirklich etabliert.

00:25:51: Wir haben viele Unternehmen, die an uns herantreten und sagen, okay, der Sicherheitsschuh ist ein

00:25:55: Teil der Uniform des Mitarbeiters, wenn man so möchte und es ist auch ein Aushängeschild,

00:26:00: könnt ihr auch unsere Unternehmensfarbe mit in das Produkt bringen.

00:26:02: Ja, das können wir, wir können auch ein Logo mit aufbringen, das sind Themen, die uns in

00:26:05: den letzten Jahren bewegt haben und das können wir auch sehr, sehr schnell eben dank unserer

00:26:09: eigenen Fertigung umsetzen.

00:26:10: Aber wenn wir über Individualisierung reden, dann sprechen wir nicht nur über das Schuh

00:26:14: äußere, sondern auch über das Schuh innere.

00:26:16: Und da setzen wir eben an, das Thema Individualisierung in die Einlegesohle zu bringen.

00:26:21: Und da haben wir gerade in den letzten Jahren ganz, ganz klaren Fokus drauf gelegt, wie

00:26:25: können wir den Schuh noch besser zum Träger passend machen und nutzen dafür eben verschiedene

00:26:29: Technologien für die Einlegesohlen?

00:26:31: Weil Einlegesohle einfacher zu bearbeiten als Schuh?

00:26:35: Korrekt.

00:26:36: Und ihr könnt mit der Einlegesohle quasi dem Fuß entgegenkommen?

00:26:39: Absolut, das ist ja sozusagen die Unterseite des Fußes.

00:26:42: Dort können wir dämpfen, aber auch stützen und führen.

00:26:45: Dort können wir auch über orthopädische Einlegesohlen Korrekturen vornehmen und das ist sozusagen

00:26:50: ein guter und vor allen Dingen wirtschaftlicher Weg, um den Schuh passend zum Träger zu machen.

00:26:55: Okay.

00:26:56: Also dein Vater hat relativ früh die Entscheidung getroffen nach Brasilien zu gehen.

00:27:00: Ihr seid aber nicht weltweit aktiv, ihr seid europaweit aktiv.

00:27:04: Wie stark ist der Umsatz im Kernland Deutschland gegenüber dem Rest Europas ungefähr?

00:27:10: Wie verteilt ist es heute?

00:27:11: Ja, von unseren rund 165 Millionen Euro Umsatz setzen wir mittlerweile 30 Prozent im europäischen

00:27:16: Ausland um, Tendenz steigend.

00:27:18: Wir haben ganz klaren Fokus auf die Zentraleuropäischen Märkte, Polen, Ungarn, Tschechien.

00:27:23: Jetzt gerade gründen wir uns in Nierlassung in Rumänien.

00:27:26: Also der Fokus liegt auf Internationalisierung.

00:27:28: Okay.

00:27:29: Aber erstmal Europa als jetzt die nächste Asien.

00:27:32: Ich bin Asien, das ist wahrscheinlich, muss man gucken, auf wie spannend.

00:27:34: Das ist USA, das ist wahrscheinlich ein Spannendemarkt.

00:27:35: Ich denke, die Nordamerika mit Sicherheit, Spannendemarkt.

00:27:38: Klar.

00:27:39: Jetzt meine ich, rausgehört zu haben, dass ihr sehr aus einem B2B-lastigen Vertrieb kommt.

00:27:43: Also wirklich dann auch mit Kiel-Countern, mit Kundenbeziehungen, ihr seid 50, 100 Jahre

00:27:48: teilweise pflegt.

00:27:49: Das heißt also einmal Fachhandel.

00:27:51: Denn das ganze Thema mit, wir steuern 10.000 ein paar Schuhe an große Energiekonzerne,

00:27:56: Baukonzerne und Co.

00:27:57: Was ist denn mit dem Thema online?

00:27:59: Ja.

00:28:00: Ich bin 31 Jahre alt, ich meine in Zeiten von E-Commerce quasi groß geworden.

00:28:04: Thema, was uns auch bewegt.

00:28:06: Wir haben vor wenigen Wochen unseren digitalen Flagship Store gelounscht.

00:28:09: Wir haben uns aber in den letzten Jahren ganz klar darauf fokussiert, erst mal das B2B-Thema

00:28:13: voranzutreiben.

00:28:14: Unsere Fachhandelspartner sind bereits online mit unseren Produkten aktiv und wir haben

00:28:18: das Ganze jetzt eben nochmal aufgesattelt auch mit einem eigenen Shop.

00:28:21: Also ihr habt jetzt seit wenigen Wochen den ersten eigenen Endkunden-Shop?

00:28:25: Ja.

00:28:26: Großes Thema, große Herausforderung für uns als Sicherheitsschuhunternehmer.

00:28:29: Sich quasi mit diesem Thema E-Commerce auseinanderzusetzen.

00:28:32: Haben wir uns auch ein Stück weit schwer getan, haben wir aber auch mit einem eigenen

00:28:35: Team aufgesetzt, was tatsächlich auch nicht in Dortmund, sondern in Berlin sitzt und

00:28:39: die denken das Thema E-Commerce für uns.

00:28:42: Habt ihr eigene Stores, also wo man reingehen kann und kaufen kann?

00:28:45: Tatsächlich nur ein Ladengeschäft in Dortmund direkt am Unternehmen angesiedelt.

00:28:49: Nein, sonst nicht.

00:28:50: Okay.

00:28:51: So, Schuh heute 450 Stück.

00:28:54: Du sagst, es gibt ja, mir fällt, wenn ich in dem Bereich denke, fällt mir noch Hikes

00:28:57: ein als Schuhprodukt oder als jemand, der Sicherheitsschuh herstellt.

00:29:00: Engelbert Strauß weiß ich, hat irgendwie die ganze Palette, also vom Zollstock über

00:29:04: die Jacke hin zum Schuh.

00:29:05: Das wäre also auch etwas, wo ihr euch auch Gedanken macht, was wäre in der nächste

00:29:10: Wurf quasi, was ist nah am Schuh dran, was brauchen unsere Kunden eh?

00:29:13: Das liegt ja irgendwie auf der Hand.

00:29:14: Ja, also grundsätzlich haben wir ganz, ganz klar in die Marke Atlas investiert.

00:29:19: Sportsponsoring, man findet uns heutzutage eigentlich in vielen Sportarten, auch im

00:29:23: Fernsehen, wo wir eben ganz klar gesagt haben, wir wollen die Marke vorantreiben.

00:29:26: Insofern liegt es mit Sicherheit nahe auch nochmal, das Thema Bekleidung weiter voranzutreiben.

00:29:31: Ist aber unternehmerisch für mich erst mal momentan nicht der große Schwerpunkt.

00:29:35: Wir fühlen uns in der Sicherheitsschuh, Welt zu Hause.

00:29:37: Wir haben eben als Hersteller auch erstmal den Ansatz, die Produkte, die wir selber

00:29:41: fertigen, bestmöglich zu vertreiben.

00:29:43: Aber natürlich, das kann schon ein Thema sein, was uns nochmal in den kommenden Jahren

00:29:46: bewegt.

00:29:47: Wen sponsort ihr im Sportbereich?

00:29:48: Wo seid ihr unterwegs?

00:29:49: Natürlich, in Dortmund gibt es nur einen Verein, uns gibt es sowieso nur einen Fußballverein,

00:29:54: Schwarz-Gelb, Schlechtemal-Herz.

00:29:55: Nur für die Schwarz-Gelber?

00:29:56: Ja, klar, natürlich.

00:29:57: Im Ruhrport sind wir doch BVB durch und durch.

00:29:59: Und, ja, das lag mal nahe.

00:30:02: Borussia Dortmund, 1909 gegründet, wir 1910, Kohle und Stahl vereint uns und Malochha,

00:30:07: das sind die Borussen ja auch.

00:30:09: Insofern lag das nahe.

00:30:11: Okay, krass.

00:30:12: Und Schandball, man, seid ihr jetzt, das ist das neueste Ding, oder?

00:30:15: Thema Handball?

00:30:16: Ja, genau.

00:30:17: Wir sind der Hauptsponsor der deutschen Handball-Nationalmannschaft, da haben und Herren große Turniere, auch

00:30:22: nochmal ein großer Invest für uns gewesen.

00:30:24: Und finde ich euch da, so was sponsorieren?

00:30:25: Ja, ziemlich genau, auf dem Trikot.

00:30:26: Oh, ja, natürlich.

00:30:27: Also ihr seid der Sponsor?

00:30:29: Wir sind der Hauptsponsor, ja, wir sind der Hauptsponsor der deutschen Handball-Nationalmannschaft.

00:30:33: Toller Sport.

00:30:34: Ein Sponsoring, was wir ja im Januar jetzt eingegangen sind, passen zu unserem Jubiläumsjahr.

00:30:38: Und das eigentlich auch ganz bewusst mit dem Hintergrund Europäisierung.

00:30:43: Wir wollen das Geschäft weiter vorantreiben und da sind wir natürlich als Partner der

00:30:47: deutschen Handball-Nationalmannschaft, die eben auf den verschiedensten Turnieren unterwegs

00:30:51: ist, genau der richtige Weg.

00:30:52: Und wenn ich die Kette jetzt für mich auch richtig rekonstruiere, also ihr macht das ja

00:30:55: in Brasilien, dann kommen die Schäfte quasi nach Deutschland.

00:30:58: Das heißt, jedes Paar Atlas-Schuh, was es gibt, hat in Deutschland Ort gesehen?

00:31:01: Ja.

00:31:02: Jedes Paar.

00:31:03: Jedes wurde bei euch zu Ende gebaut, in einen Karton reingetan, kam in eine Lage und dort

00:31:09: von da aus per Logistik versandt.

00:31:11: Korrekt.

00:31:12: Welche Themen investiert ihr dann?

00:31:14: Also was sind so die letzten großen Investments, wo du auch sagst, es war für uns wichtig,

00:31:17: um die Arbeitsabläufe zu gewährleisten und irgendwann mal über 3 Millionen Paar Schuhe

00:31:20: zu verkaufen pro Jahr?

00:31:21: Ja, das ist eben die Besonderheit.

00:31:23: Überall, wo Atlas draufsteht, ist auch hundertprozentig Atlas drin.

00:31:26: Wir sind eine der ganz, ganz wenigen Sicherheitsschuhe hergestellt, die wirklich die komplette

00:31:29: Supply Chain in den eigenen Händen haben.

00:31:31: Und wir investieren permanent natürlich in unsere Fertigung in Brasilien, aber eben

00:31:37: auch in Dortmund, damit der Technologie permanent mitzugehen.

00:31:40: Das ist für uns das große Thema.

00:31:41: Der nächste Schritt wird definitiv das Thema Logistik sein.

00:31:45: Wir sehen, dass die Bedarfe unserer Handelspartner, aber auch der Industriekund, immer kleinteiliger

00:31:50: werden.

00:31:51: Es werden keine Lager mehr vorgehalten bei den Unternehmen.

00:31:53: Das müssen wir mit managen.

00:31:54: Deshalb stehen wir gerade nochmal vor einem großen Baustein, 10 Millionen Euro am Standort

00:31:58: in Dortmund in die Logistik zu investieren.

00:32:01: Projekt, wo ich gerade mit unserem Team dran arbeite, ich wusste gar nicht, dass Logistik

00:32:04: so softwarelastig ist.

00:32:06: Denn das ist ganz, ganz wichtig.

00:32:07: Und da drehen wir gerade erst mal die Runden, das Softwareseitig auf die Beine zu stellen.

00:32:11: Bevor es dann Richtung automatisierten Palettenlager etc. geht.

00:32:14: Das macht man aber mit Beratern.

00:32:15: Da holt ihr euch Profis rein.

00:32:16: Da holen wir uns Profis mit rein.

00:32:18: Tatsächlich ist es aber wie immer in der Sicherheitsschuhwelt.

00:32:22: Es gibt nicht den Katalog, Bau im Jahr eines Schuhfabrik, sondern da müssen wir teilweise

00:32:27: wirklich auf Einzelösung zurückgreifen.

00:32:29: Aber da holt man sich, das ist trotzdem von der Dimensionierung noch nicht so, dass

00:32:32: ihr sagt, da holen wir uns einen Arwarto oder einen Fieger rein als Berater, sondern es

00:32:35: ist schon noch ein Nummer drunter.

00:32:37: Es ist für genau euren Bedarf zugeschnitten auch.

00:32:40: Absolut.

00:32:41: Und das ist auch unsere Kultur.

00:32:42: Wir machen das selber.

00:32:44: Das greift auch in den Bereich Logistik hinein.

00:32:47: Diesen Bereich wollen wir komplett beherrschen und vorantreiben.

00:32:50: Deshalb, das werden wir momentan nicht aussaustreifen.

00:32:51: Ich muss gerade mal überlegen.

00:32:52: 2,7 Millionen Sendungen, Werktage.

00:32:54: Ihr verschickt also so, würde ich mich nicht verrechnen, 10.000 Paar Schuhe am Tag?

00:32:57: Ja, das kommt schon ziemlich gut hin.

00:32:59: Also so 13.000 bis 14.000 Paar, Peaktime verlassen bei uns das Lager.

00:33:04: Ca.

00:33:05: 3.000, 4.000 Sendungen pro Tag oder Aufträge.

00:33:08: Das ist alles ja auch krass.

00:33:09: Das ist ja nicht "Esset Light", ihr seid "Esset Heavy".

00:33:11: Definitiv, das würde ich so unterschreiben.

00:33:13: Wir investieren in unser Anlagevermögen.

00:33:16: Im Brasilien seid ihr auch?

00:33:17: Also sind das Eurofabriken im Brasilien?

00:33:19: Ja, definitiv.

00:33:20: Das sind 100-prozentige Tochtergesellschaften.

00:33:22: Und uns gehört das Unternehmen.

00:33:23: Wir tragen die Verantwortung für die 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:33:27: Das sage ich auch unserem Vertriebstieb in Europa immer, unseren 50 Kolleginnen und Kollegen.

00:33:32: Geht Gas, da steht ein ganzes Team hinter, was für uns die Schuhe fertigt.

00:33:36: Und das natürlich auch, ich glaube, eine ganz große Verantwortung, aber auch ein Ansporn

00:33:41: für das gesamte Team, dort die Produkte zu vertreiben.

00:33:44: Sag mal, das ist gerade uns gehört, das Unternehmen.

00:33:46: Das ist ja wirklich so, es gehört maßgeblich dir und ich glaube ganz klar, das teilen

00:33:49: noch deinem Vater.

00:33:50: Wie waren so die Unternehmensnachfolge?

00:33:52: Ich meine, ihr seid ja immer noch irgendwie zusammen, die ist ja noch gar nicht, du bist

00:33:55: glaube ich allein in der Geschäftsführer, ich habe mir im Präsen nur dein Namen gefunden.

00:33:57: Ja, genau.

00:33:58: Mein Vater ist auch noch Geschäftsführer, ich bin aber CEO und mein Vater ist auch Geschäftsführer

00:34:02: in Brasilien noch unseres Unternehmens.

00:34:04: Aber ja, Nachfolge ist ein großes Thema.

00:34:07: Mein Vater hat sich damals ganz klar gesagt, es soll nur ein Kind das Unternehmen fortführen.

00:34:13: Also ich habe noch eine Schwester und er hat damals die Entscheidung getroffen, relativ

00:34:18: früh und ihm war das wichtig, soll nur ein geben, der das Unternehmen fortführt.

00:34:23: Er ist groß geworden mit vier Brüdern, ich glaube das hat ihn auch geprägt.

00:34:27: Ich glaube allerdings, ab und zu wäre es auch schön, man hätte noch jemand anderes

00:34:32: an seiner Seite.

00:34:33: Aber gut, es war seine Entscheidung und die musste auch die Familie so mittragen.

00:34:37: Und ja, ich mache das sehr, sehr gerne und bin mir der Verantwortung ja voll ganz bewusst.

00:34:43: Also ihr seht euch und hört euch im Alltag extrem viel, ihr tauscht euch noch mega viel

00:34:46: aus, das heißt auch diese Phase des Zusammenwachsens, des gegenseitigen Lernens und Befruchtens,

00:34:50: die ist noch voll da.

00:34:51: Ach klar, also das muss ich auch sagen, ich bin ja nun wirklich jung, 31 und dann eben

00:34:56: vor zehn Jahren ins Unternehmen gekommen, vor fünf Jahren dann eben den CEO-Posten bekommen.

00:35:01: Da war ich 26 Jahre alt, ich habe gestartet mit einer Corona-Welle, das war natürlich

00:35:06: Klasse zum Start, muss dann 2020 und einfach für mich immer wieder das Thema er hat mich

00:35:13: machen lassen, ich durfte mich auch ausprobieren, ich durfte auch Fehler machen, das gehört

00:35:16: auch dazu.

00:35:17: Ich hatte da immer und habe da hoffentlich immer noch seine volle Rückendeckung und

00:35:21: das hat mich auch geprägt, dass ich eben machen durfte und selber Entscheidungen treffen

00:35:26: kann und durfte.

00:35:27: Habt ihr irgendeinen externen Berater für diesen Übergabe-Prozess zugeholt?

00:35:32: Gar nicht, gar nicht.

00:35:33: Wir sind kulturell sehr beraterfrei, gibt einen Steuerberater und den wollen wir auch und

00:35:39: ansonsten Juristen oder Ähnliches halten wir uns möglichst fern.

00:35:43: Klar gibt es Vertraute, die auch Juristen sind, wo man mal Fragestellungen diskutiert,

00:35:47: aber das wird erstmal so im Haus und in der Familie geregelt.

00:35:50: Und ihr seid so richtig, also in Dortmund, da macht ihr viel, da kennt man euch, ihr seid

00:35:55: doch lokal extrem engagiert, ihr seid auch gerne im Ruhrgebiet unterwegs.

00:35:58: Ja, wir leben das Ruhrgebiet.

00:36:00: Also wir sind seit 50 Jahren jetzt eben am Standort in Dortmund und wir sind mit der

00:36:05: Region ganz eng verbunden und wir haben eigentlich auch diesen Wandel, den das Ruhrgebiet ja insgesamt

00:36:10: erlebt hat, mitgestaltet.

00:36:12: Also wir mussten den Weg ja auch gehen, weg von Kohle und Stahl, heutzutage ist das

00:36:17: Ruhrgebiet Technologie, Standort für viele Bereiche und das haben wir gemeinsam mit dem

00:36:22: Ruhrgebiet bewegen dürfen und da sind wir auch sehr stolz drauf.

00:36:24: Und wir fühlen uns vor allem wohl in Dortmund.

00:36:26: Ja, und wird das auch, also ihr füttert euch wohl in Dortmund, ihr werdet aber auch

00:36:30: supportet, aber zu Unternehmer, die sagen, ich werde politisch gar nicht so gut supportet

00:36:34: und Kohe ist richtig, nicht von der bundesweiten Politik, sondern auch lokal.

00:36:37: Du findest, ihr seid als Arbeitgeber da auch, ihr werdet gut supportet von der lokalen

00:36:41: Politik auch.

00:36:42: Ja, man ist ansprechbar klar, man kann auf die Politik zurückgreifen, dennoch würde

00:36:47: ich mir und ich glaube, das spreche für alle Unternehmer und Unternehmer mehr Austausch

00:36:50: zur Politik wünschen, das ist auch noch in Dortmund ausbohrfähig.

00:36:54: Okay, jetzt haben wir einige Unternehmer sitzen, die auch über Zukunft extrem groß geworden

00:37:00: sind.

00:37:01: A. Habt ihr das schon mal gemacht?

00:37:03: Und B. Wenn ja, was und warum war das sinnvoll?

00:37:06: Tatsächlich klassisch im Sicherheitsschubereich haben wir noch keine Akquisitionen durchgeführt,

00:37:11: wenn es sich mal irgendwie ergeben sollte, dann kann das schon spannend sein, aber ansonsten

00:37:15: haben wir uns eigentlich ja im letzten Jahr verstärkt, mit der Beteiligung an einem

00:37:20: ortho-Bedische Unternehmen, dem Unternehmen GetSteps, die sitzen hier in Berlin auch,

00:37:24: ein Start-up, was sich mit dem Thema ortho-pedische Einlegesohn befasst hat und da den Prozess

00:37:28: revolutioniert hat, denn ja, man wollte weg vom klassischen Geschäft Sanitätshaus, der

00:37:33: Kunde geht dorthin, muss dort vermessen werden, wartet dann auf die Einlage, muss dann nochmal

00:37:38: hingehen, sie abholen und das haben die eben umgebaut, den Prozess insofern, dass man ein

00:37:43: Abdruckset nach Hause geschickt bekommt und dann sehr, sehr konvinient quasi zu Hause

00:37:47: die Abformung vornehmen kann und die Sohle dann auch nach Hause geschickt bekommt.

00:37:50: Okay, lass uns noch mal überlegen. Die Höhle der Löwen?

00:37:54: Ja, richtig, genau.

00:37:56: Okay, so, da habt ihr jetzt die Mehrheit dran. Die schicken dir ein Abformsset nach Hause

00:38:00: für den Fuß, also so wie die Sachen, ich habe drei Kinder, da hast du ja in den Kinderfrust

00:38:04: schon irgendwie dreimal abgeformt oder irgendetwas, das heißt, zu dir nach Hause kommt auch ein

00:38:07: Abformsset, da kommt dein Fuß rein, du hast vorher irgendein Zettel von deinem Orthopäden

00:38:12: bekommen, das du eine Einlegesohle brauchst, dann wird das zurückgeschickt und dann bauen

00:38:16: die die Einlegesohle, egal wo du bist.

00:38:18: Genau.

00:38:19: Schicken dir die Post wieder zu.

00:38:20: Die Einlegesohle wird hier in Berlin gefertigt von einem Team, wirklich auch noch viel Handarbeit

00:38:24: und dann wird die eben per Post an dich zu Hause versandt und dann kannst du sie direkt

00:38:28: benutzen.

00:38:29: Ja, ein ganz, ganz großer Markt, das Thema Fußfehlstellung und Fußgesundheit gewinnt

00:38:34: immer mehr an Stellenwert und da ist eigentlich so eine technologisch offene Lösung, eine

00:38:40: flexibel Lösung, schnelle Lösung vor allen Dingen gefragt und das hat jetzt selbst umgesetzt.

00:38:44: Welche Geräte sind da?

00:38:45: Also wie kannst du sowas auf Massenfertigung quasi auch bauen?

00:38:47: Wie arbeiten die?

00:38:48: Wie groß sind die?

00:38:49: Ja, wir haben 20 Kolleginnen und Kollegen in Berlin setzen, tatsächlich haben wir Teil

00:38:54: vorgedruckte Einlegesohlen aus dem 3D Druck, die quasi als Rolling auch dienen, werden dann

00:38:59: aber hier noch vor Ort quasi zugeschnitten, geschliffen, der Decksstoff wird aufgebracht,

00:39:05: das ist immer noch sehr, sehr viel Handarbeit.

00:39:07: Das hört sich auf jeden Fall auch dann auch an, als wenn ihr euch sehr gut gegenseitig

00:39:10: befruchtet wird oder hat es hervorragend kurz gesagt, dass ihr über die Einlegesode

00:39:12: quasi ein Stück nähern, das ist nur Hau, was ihr dann da auch nehmen könnt.

00:39:16: Genau deswegen habt ihr die auch gekauft.

00:39:17: Ja, grundsätzlich ist Get Steps nach wie vor eigenständig, hat auch ihre eigenen Kunden,

00:39:21: ist auch markenunabhängig, man kann quasi seine Einlegesohlen für alle Sicherheitsschumarken

00:39:26: dort bestellen, aber ja für uns natürlich schon ein Sparing Partner, wenn es um das Thema

00:39:30: Technologie geht, 3D Fußvermessung, Scannen, wie können wir diesen Prozess weiter automatisieren

00:39:35: und vor allen Dingen auch, wie können wir die Beratung des Kundens noch optimieren.

00:39:39: Und da unterstützt uns Get Steps.

00:39:41: Okay, und jetzt bist du ja noch recht jung, also auch angriffslustig.

00:39:44: Das könnte für euch also durchaus Sinn machen, um schneller zu wachsen, eine andere europäische

00:39:50: Brand im Bereich Sicherheitsschuhe zu kaufen, um einfach schneller Märkte zu erschließen.

00:39:54: Italien, Spanien, Frankreich, was auch immer, das ist schon so.

00:39:57: Das ist schon so, da gibt es natürlich auch immer wieder mal Themen, die wir uns anschauen.

00:40:01: Das Richtige war noch nicht dabei, es muss auch passen, das muss vor allen Dingen auch

00:40:04: in die DNA passen, wie wir arbeiten.

00:40:06: Wir sind eben Hersteller und insofern muss man eben schauen, wenn wir jetzt ein Unternehmen

00:40:11: haben, was ja auch asset heavy unterwegs ist, muss man sich schon die Fertigung anschauen,

00:40:16: passt das überhaupt.

00:40:17: Aber ja, Wachstum ist wichtig, wir müssen auch wachsen, der mark, der europäische Markt

00:40:23: konsolidiert sich, es gibt eigentlich immer weniger Anbieter und da müssen wir schon vorne

00:40:27: mitlaufen.

00:40:28: Ich wollte gerade sagen, ihr seid in einer, glaube ich auch in einer ganz guten Position,

00:40:31: also ihr habt eine extrem schöne Größe, ihr seid in Europa schon aktiv.

00:40:34: 165 Millionen Umsatz, ist auch eine extrem schöne Größe, nun glaube ich, dass ihr das relativ

00:40:39: profitabel auch macht, das heißt auch bei euch klopfen wir sicherlich ab und zu Unternehmen,

00:40:43: an die euch ganz gerne übernehmen würden.

00:40:45: Aber das spielt für dich keine Rolle, dafür bist du zu jungen, oder?

00:40:47: Bleibt unbeantwortet, die an Fragen gehen.

00:40:49: Nein, ich bin 31 Jahre alt, ich will das mindestens noch ganz, ganz lange machen, sechste Generation

00:40:56: wächst gerade auf zu Hause und mein unternehmärisches Ziel ist es natürlich, das Unternehmen erfolgreich

00:41:02: in die sechste Generation zu übergeben.

00:41:04: Ja, das ist nicht immer interessiert, bei 1500 Mitarbeitern, wie viel Wasserkopf habt

00:41:07: ihr?

00:41:08: Da hatte ich bei der Bonita ein Gruppextrem gestaunt, die auch wie gesagt mit 30, 40

00:41:11: Leuten händeln, die auch so 1200 Mitarbeiter waren es, glaube ich, wie sieht das bei euch

00:41:15: aus?

00:41:16: Extrem schlank, also auch unsere Verwaltung, natürlich dementsprechend auch eine gute

00:41:20: Arbeitsbelastung im Vertriebsinnendienst, aber auch Finanzbuchhaltung, Personalabteilung,

00:41:25: die Teams können wir an eine Hand abzählen, also es ist wirklich überschaubar.

00:41:29: Ich selber sitze seit einigen Wochen auch wieder im Großraumbüro mit Kolleginnen und

00:41:35: Kollegen zusammen, ich will das Unternehmen auch eben in der Verwaltung schlankhalten,

00:41:40: so groß wie nötig, denn wir brauchen die Agilität und das lieben eigentlich, glaube ich, unsere

00:41:45: Mitarbeitenden auch, dass als Inhaberfamilie man ansprechbar ist, dass man reinkommen kann,

00:41:49: bedutzen uns offene Kultur und das sollen wir auch weiterhin beibehalten.

00:41:53: Und das Thema, also hast du gesagt seit wenigen Wochen erst ein Webshop für den Endkunden.

00:42:00: Wie seid ihr über dem Thema Social Media und Co.

00:42:02: aufgestellt?

00:42:03: Was ja doch ein paar Mittelständler inzwischen ganz gut machen, aber viel zu viele Mittelständler

00:42:06: noch gar nicht.

00:42:07: Ja, ausbauffähig, ja, wir haben im Marketing auch ein Social Media Team, wir produzieren

00:42:11: da auch fleißig Content, ich selber habe mich mit dem Thema auch mal jetzt probiert

00:42:15: und versuche ein bisschen mein unternehmliches Leben zu teilen.

00:42:17: Und ja, es ist intensiv und man muss eine gute Strategie dazu haben, auch da gibt es

00:42:22: noch Bedarf.

00:42:23: Wir sind eben da gerade in dem Wandel, als B2B-Marke nun eben auch noch mehr Sichtbarkeit

00:42:28: in dem B2C-Markt zu bekommen und ja, Social Media ist ein wichtiger Teil, aber da können

00:42:33: wir noch einiges mehr tun.

00:42:34: Ja, es ist ja auch ein relativ spezielles Thema, was ihr da habt.

00:42:39: Da werden die Dienereit von Eskalesa hier, die ja quasi primär am Social Media eigentlich

00:42:43: total präsent ist.

00:42:45: Und das ist ja schon so, dass sich bestimmt Feuerwehrleute, Polizisten, eben alle Dachdecker,

00:42:51: die eure Schuhe benutzen.

00:42:53: Also ich meine in Amerika, wo du so klassischerweise so ein Content haben, wo der Schuh durchgeschnitten

00:42:56: wird oder wo du eben ausprobierst, wie oft musst du auf den Schuh eindröschen, wie stark

00:43:00: muss der Nagel da reinschießen, bis er durch die Sohle durchgeht.

00:43:03: Das ist alle Spezial-Content und der wird wahrscheinlich auch keine 5 Millionen mal geguckt.

00:43:08: Aber irgendwie musst du glaube ich schon vertreten sein und musst das machen, weil auch Video

00:43:14: so hochgradig international ist.

00:43:16: Also selbst wenn du die Sprache nicht verstehst, siehst du trotzdem, wenn der Schuh aufgeschnitten

00:43:19: wird oder wieder auf der Baustelle funktioniert, da brauchst du ja nicht viel Sprache zu.

00:43:23: Ja, vor allen Dingen aber auch die technischen Features von dem Thema zu erklären.

00:43:26: Also heutzutage im Social Media irgendetwas Bright und shiny darzustellen, ist ja in Anführungsstrichen

00:43:31: relativ einfacher, aber dann ist auch mit einer hohen Kundenzufriedenheit zu vertreiben und

00:43:35: gerade den Mehrwert eines Atlas-Sicherheitsschuhe, also das Thema Atmungsaktivität zum Beispiel,

00:43:41: zu kommunizieren.

00:43:42: Das ist gar nicht so leicht und da brauchen wir natürlich immer wieder kreative Ideen.

00:43:45: Schauen natürlich auch im Fession-Bereich, im Freizeitbereich, was gibt es dafür Ansätze

00:43:49: und dann eben auch die Herausforderungen.

00:43:52: Es soll authentisch sein, aber ein Sicherheitsschuh authentisch ist eigentlich immer dreckig und

00:43:56: irgendwie etwas defekt und diesen Spagat zu finden zwischen authentisch einsatznah,

00:44:01: da arbeiten wir Marketing dran.

00:44:02: Aber ich glaube das machen wir auch ganz gut.

00:44:03: Macht ihr das im Bereich Influencer?

00:44:05: Also gibt es so Workware-Influencer quasi?

00:44:07: Ja, es gibt so einige wenige, die so in dem Bereich Handwerk dann unterwegs sind.

00:44:12: Den klassischen Workware-Influencer den kenne ich jetzt noch nicht, aber es gibt natürlich

00:44:15: im DIY-Bereich viele Leute, die Online-Tutorials haben für Trockenbau oder ähnliches, wo wir

00:44:21: dann eben auch mit Produktplatzierungen aktiv sind.

00:44:24: Cool.

00:44:25: Ja, großes Feld und vor allen Dingen auch immer wieder ein Generationswandel und Wechsel.

00:44:31: Wir haben viele Beschäftigte bei uns im Unternehmen, auch in der Vertriebsleite, die sind schon

00:44:35: einige Jahrzehnte bei uns im Unternehmen und wenn wir da immer wieder das Team auch mit

00:44:38: diesen neuen Themen konfrontieren müssen, dann ist das auch immer wieder eine tolle Kulturfrage.

00:44:42: Ja, ich finde ja, ich habe irgendwann bei der Nome-Air-Podcast gehört mit dem Engelberg-Straus-Eigentümer.

00:44:47: Es ist ja inzwischen Wahnsinn, wie groß sie geworden sind.

00:44:50: Und was ich aber euch sehr schön finde, also dann bin ich davon, dass ja vor fünf Generationen

00:44:54: der Name Atlas ist total toll, finde ich, nicht nur weil da ganz weit vorne im Alphabet

00:44:58: steht, sondern weil da kurz ist, weil da international ist, weil er sich sehr, sehr gut einprägt.

00:45:01: Und es ist ja schon so, dass die Mitarbeiter als sehr gutes Zeichen auch verstehen, das

00:45:07: Unternehmens, in Spezialisten wie euch, sich um ihre Füße kümmern zu lassen.

00:45:10: Ja.

00:45:11: Und das ist ja teilweise gefordert.

00:45:13: Ihr werdet, das ist ja eigentlich ganz schön, wenn ihr ein tolles Produkt baut, dann seid

00:45:16: ihr irgendwie Teil der Work-Where-Familie und das finde ich eigentlich total schön.

00:45:21: Also Markenbildung bei euch zahlt sich ja wirklich aus.

00:45:23: Ja, wir wollen ja auch nicht nur Kunden haben, sondern eigentlich Fans.

00:45:26: Das ist unser Ansatz und mein persönlicher Ansatz.

00:45:29: Und das Schöne ist, beim Schuh bekommt man direktes Feedback.

00:45:32: Ja, der Kunde, den Schuh ein Tag getragen hat und zieht den Arm aus und sagt, Boah, super,

00:45:37: die passen, die gefallen mir, da habe ich Spaß dran.

00:45:39: Und das begeistert uns und das macht einfach Spaß.

00:45:42: Sag mal, jetzt bist du ja total jung und wenn man jung ist, dann hat man ganz viel Agilität,

00:45:49: ganz viel Innovationskraft und Schaffensdrang.

00:45:51: Ja.

00:45:52: Aber man hat natürlich auch ein paar Situationen im Leben noch nicht erlebt.

00:45:55: Wer begleitet dich im Alltag quasi auch durch schwierige Fragen oder auch wenn du Blindspots

00:45:59: hast und du sagst, Coach ist irgendwie nicht so viel, aber andere Unternehmer, irgendwelche

00:46:04: Vereinigungen, YPO oder irgendwas anderes, wem redest du?

00:46:09: Ja, ziemlich breit gefächert.

00:46:11: Das reicht vielleicht vom Lions Club, in dem ich aktiv bin, wo auch Unternehmer drin

00:46:17: sind, wo wir uns mal austauschen über gewisse Themen.

00:46:20: Das Thema Schuhe ist schon sehr nischig.

00:46:22: Also da wirklich jetzt Produktfragen beantwortet zu bekommen, schwierig.

00:46:27: Aber unternehmerisch generell Themen, ja klar, bespreche ich auch meinen Vater nach wie vor.

00:46:31: Das ist auch dann ja immer jemand, mit dem man über die Themen sprechen kann.

00:46:35: Aber ansonsten ist der Kreis relativ klein, mit dem wir besprochen werden.

00:46:40: Ja, und also fairerweise auch die Luft ist ja relativ, für 1500 Mitarbeiter ist echt

00:46:44: viel, also für Mittelstand.

00:46:45: Also ihr verreibt glaube ich, dass ihr klassische Mittelstandsdefiniten schon raus.

00:46:48: Auf jeden Fall sehr großer Mittelstand.

00:46:50: Da kannst du jetzt ja auch nicht so viele Fragen, habt ihr einen Management-Team, was auch breit

00:46:55: aufgestellt ist, oder ist es schon, dass du mit deinem Vater euch für die Bälle zuspielen?

00:46:58: Ja, klar, genau.

00:46:59: Aber wir haben trotzdem noch einen Board quasi, wo auch Mitgliedergeschäftsleitung angedockt

00:47:03: sind, die Vertriebsthemen verantworten, Kaufmenschethemen verantworten.

00:47:07: Da sucht man natürlich in den wöchentlichen Meetings auch den Austausch, Besprichtthemen.

00:47:12: Und dann finden wir eigentlich auch immer gute Lösungen.

00:47:15: Es ist immer eine Teamleistung, das ist eigentlich wichtig.

00:47:17: Was machst du für dich?

00:47:19: Also ich meine, ich kann mir vorstellen, ein Tag relativ lang, ja du beutest dich natürlich

00:47:22: sehr schön selbst aus, wie ist die meisten Mittelständler so machen.

00:47:25: Wo findest du Ruhe?

00:47:26: Was sind so deine Ruhe, Pole und wo du ein bisschen Kraft rausziehst?

00:47:29: Klassischerweise natürlich die Familie, ganz ganz wichtig.

00:47:32: Die einem immer wieder Energie gibt, meine Frau, die ein unterstützt bei all den Themen.

00:47:37: Das ist ganz ganz wichtig, das habe ich zu Hause eigentlich auch immer so gelernt.

00:47:40: Die Familie ist da der Anker.

00:47:42: Ansonsten bin ich echt breit aufgestellt.

00:47:44: Ich probiere viele Dinge austuere, viele Dinge viel zu wenig.

00:47:48: Bin bei uns in der Freiwilligen Feuerwehr aktiv, fahre da noch Einsätze auch mal mit,

00:47:51: relativ frisch.

00:47:52: Das ist ja dann auch nochmal richtig Adrenalin teilweise, das macht Spaß.

00:47:57: Darfst du das?

00:47:58: Ja, das ist ein, genau, nicht ein schädigter Nebentätigkeit sozusagen.

00:48:04: Ja, das ist eine gute Sache.

00:48:05: Ich bin noch bei uns im Beirat der Dortmund-Artafel, Schirmeer der Dortmund-Artafel, wo ich mich

00:48:10: engagiere.

00:48:11: Für mich ist das einfach immer Kopfthema.

00:48:14: Ich möchte auf andere Gedanken kommen, mich mit anderen Themen befassen.

00:48:16: Ich brauche gar nicht unbedingt dieses riesen Workout, sondern einfach mal wieder anderen

00:48:19: Input und andere Themen und das reizt mich.

00:48:22: Wo bist du noch?

00:48:23: Also sagst du gar so ein paar, Dortmund-Artafeln so super cool.

00:48:27: Also finde ich extrem gut, wenn Leute, die wirtschaftlich so stark engagiert sind, auf

00:48:31: der anderen Seite auch sozial so ein hohes Engagement zeigen.

00:48:34: Hast du irgendwelche Vereinigungen, keine Ahnung, Bund, Deutschland, Mittelständler,

00:48:39: Mittelstandsverband?

00:48:40: Tatsächlich nicht.

00:48:42: Okay.

00:48:43: Ist immer wieder Thema, wird auch wieder kontaktiert und angefragt.

00:48:47: Tatsächlich so aus Zeitmanagementgründen habe ich da für mich noch nicht so die Prio

00:48:50: drauf gelegt.

00:48:51: Kann vielleicht aber nochmal kommen.

00:48:52: Schauen wir mal.

00:48:53: Du musst das machen.

00:48:54: Ich finde, du bist ein Talent.

00:48:55: Also habe ich gerade schon beim Team gesagt, du bist der erste Mittelsstab, der quasi

00:48:59: mit zwei Leuten angereist ist.

00:49:01: Was ich ja sehr schön finde.

00:49:02: Und dann habe ich auch gesagt, du musst aus eurem Chef mehr machen.

00:49:05: Der hat Talent.

00:49:06: Ja, danke.

00:49:07: Ach, mal Teamleistung, wie ich gerade schon sagte.

00:49:10: Und ich hätte Spaß dran, mich natürlich mit anderen Unternehmern zu vernetzen.

00:49:13: Gibt auch im Ruhrgebiet viele tolle Unternehmer, die man noch gar nicht so kennt.

00:49:18: Und ja, ich arbeite da nochmal dran.

00:49:20: Ja, Rosier ist ja, er erzählt das ja riesengroß.

00:49:22: Der konstant die Buschmann aus Boddraub.

00:49:23: Ich habe den Ruhrgebiet wirklich tolle Unternehmer, Alex Weber aus Gelsen.

00:49:26: Könne ich mal auch schon Gast hier.

00:49:27: Also ich finde, Ruhrgebiet ist der Ballungsraum.

00:49:30: Ist unglaublich interessant.

00:49:31: Und wenn ich dort immer mit dem Auto durchfahre, ich glaube, die Seilbahnen in Wuppertal.

00:49:35: Ich bin ja auch so selten ins Ruhrgebiet gekommen.

00:49:38: Ja, da sind echt schöne Gegenden.

00:49:40: Also auch wenn du die Autobahnen da runter fährst, das sieht sehr, sehr schön aus.

00:49:44: Und ich finde, das hat alles, das hat auch ganz viel Schaben.

00:49:47: Und als Berliner die Achse Köln ist extrem gut.

00:49:51: Und ich finde auch Berlin Ruhrgebiet, da gibt es ein paar Überschneidungen zwischen den Menschen.

00:49:55: Habe ich jetzt gerade auf Mallorca wieder festgestellt.

00:49:57: Okay, okay.

00:49:58: Mallorca ist ein Ruhrgebiet sozusagen.

00:50:00: Ihr habt ja quasi seid ihr ja sehr engagiert auch.

00:50:03: Aber das ist schon, du greifst halt auch auf extrem viele Menschen zurück aus.

00:50:09: Also auch Ressourcen, wie sieht es denn da aus?

00:50:11: Habt ihr Mitarbeiter, finden es ein Riesenthema oder ist es schon so in eurem Bereich, dass

00:50:15: ihr sagt, das klappt für uns eigentlich ganz gut?

00:50:17: Ja, großes Thema nach wie vor Fachkräftemangel in der Produktion.

00:50:20: Aber auch eben klassisch im kaufmännischen Bereich.

00:50:23: Okay.

00:50:24: Und dann ist schwierig, gute Leute zu bekommen.

00:50:25: Tun wir uns auch schwer mit, ist ein Thema, woran wir arbeiten müssen.

00:50:28: Ja, tagtägliche Aufgabe.

00:50:30: Also die limitierende Ressource ist tatsächlich, im Moment das Thema Personal auch bei uns

00:50:36: in der Produktion.

00:50:37: Auch wenn das Ruhrgebiet Ballungsgebiet ist.

00:50:39: Aber ja, wir haben natürlich in vielen Bereichen Vollbeschäftigung.

00:50:41: Und ihr habt ja den Standort Deutschland auch schon vor über, oder vor knapp 20 Jahren

00:50:44: einmal verlassen Richtung Brasilien.

00:50:46: Guckt euch eine andere Standorte an in Europa?

00:50:49: Nein, aktuell nicht.

00:50:50: Brasilien ist unser Fokus.

00:50:52: Da investieren wir auf, wenn das dritte Werk jetzt vor wenigen Wochen erst eröffnet.

00:50:56: Und das ist eine gute Kombi, die funktioniert.

00:50:58: Südamerika auch geopolitisch relativ stabil.

00:51:03: Trotz der Herausforderung, die wir in Europa oder auch Nordamerika haben.

00:51:06: Da sind wir sehr, sehr dankbar für das, dass das ein gutes eingespieltes Team ist.

00:51:10: Da können wir wachsen.

00:51:11: Und ja, da haben wir momentan eigentlich keine Veränderung vor.

00:51:13: Ich wollte aber gerade sagen, Südamerika ist ja trotzdem die brasilianische Währung.

00:51:17: Es war auch mal ganz schön lange in Bewegung.

00:51:20: Also das ist ein Währungsrisiko.

00:51:22: Rohstoffkosten, würde ich jetzt auch sagen.

00:51:24: Die letzten zehn Jahre ging es nur in eine Richtung und zwar nach oben.

00:51:28: Dann Transport war ja vor kurzem noch ein Riesenthema.

00:51:31: Fracht.

00:51:32: Das müsst ihr schon alles irgendwie managen.

00:51:33: Also das ganze Sourcing macht ja alles.

00:51:35: Absolut.

00:51:36: Wir uns gehört die Supply Chain.

00:51:38: Also wir sind wirklich von Anfang an bis zum Ende dabei.

00:51:41: Wir können uns eigentlich auf keinen anderen Beziehen, außer mal Lieferanten, die uns

00:51:45: Teile Komponenten zu liefern.

00:51:47: Aber wir müssen das in der eigenen Hand haben.

00:51:49: Wir wollen das aber auch in der eigenen Hand haben.

00:51:51: Und das Risiko tragen wir gerne.

00:51:52: Und das ist eigentlich auch das, was Spaß macht, diese Themen zu gestalten.

00:51:56: Und ja, Herausforderung muss man meistern.

00:51:59: Klar, Frachten ist ein Thema, Wechselkurs ist ein Thema.

00:52:03: Aber ja, das kriegen wir hin.

00:52:04: Ja, das würde ich mir keine Sorgen.

00:52:06: Hast du irgendwelche Regeln oder so ein Lifehack nach denen du lebst, wo du gemerkt hast,

00:52:11: das kam jetzt in den letzten Jahren auch in der Berufswelt immer ein bisschen entgegen,

00:52:15: wenn du das so strukturiert hast.

00:52:16: Und du dich an bestimmte Sachen gehalten hast.

00:52:18: Keine Ahnung, ob der Leute die sagen, ich beantworten keinen E-Mail nach 22 Uhr oder wenn ich betrunken

00:52:22: bin, dann antworte ich auch immer erst am nächsten Tag, weil ich habe nie erlebt, dass es funktioniert.

00:52:25: Hast du da irgendwas für dich?

00:52:26: Also den ganz richtigen Weg habe ich noch nicht gefunden.

00:52:28: Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert.

00:52:30: Ich bin grundsätzlich ein Freund von Struktur, Jo-Fix-Termine, Regeltermine im Austausch.

00:52:35: Wo ich aber auch feststelle, dieser tagtägliche Austausch mal eben hier fünf Minuten und

00:52:40: da nochmal fünf Minuten mit den Mitarbeitenden, das ist so wichtig.

00:52:43: Deshalb für mich ist eigentlich so die Balance aus allem ganz, ganz wichtig, dass man sich

00:52:47: nicht zu sehr fest fährt in den Strukturen und weiterhin flexibel und agil bleibt.

00:52:52: Und ja, E-Mail natürlich ist ein Thema, aber man schaut wieviel macht man heutzutage per

00:52:55: WhatsApp.

00:52:56: Was bespricht man regelmäßig per WhatsApp?

00:52:57: Wahnsinn.

00:52:58: Ja, Wahnsinn.

00:52:59: Da gibt es auch die 22 Uhr-Regeln mit WhatsApp nicht.

00:53:01: Nein.

00:53:02: Ich habe das große Glück, dass quasi für mich jemand die E-Mails vorfiltert.

00:53:06: Und wenn es wirklich wichtig ist, also wenn du her seid, wir brauchen Feedback bei dem

00:53:10: Mauprojekt oder so, dann sage ich immer, wenn es wirklich wichtig ist, schreib mir eine

00:53:13: WhatsApp.

00:53:14: Die Wahrscheinlichkeit, dass ich da anfordere, ist unglaublich hoch.

00:53:15: Weil Rechner aufschlagen, E-Mails schicken, ist ja am Flugzeug auch schon in den meisten

00:53:19: Fällen nicht möglich und cool.

00:53:20: Aber WhatsApp kannst du eigentlich im Alltag immer ganz gut wegarbeiten.

00:53:22: Ja.

00:53:23: Ich glaube, das fordern natürlich die Kunden auch ein, erreichbar zu sein vom Unternehmer.

00:53:28: Das fordert aber auch das Team ein.

00:53:29: Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig als Unternehmer, Entscheidungen zu treffen.

00:53:32: Ja, und das ist etwas, was ich mir auch zuschreibe.

00:53:35: Ich möchte Entscheidungen immer kurz und knackig treffen.

00:53:38: Ja, man muss über manche Entscheidungen mal eine Nacht schlafen, aber es wird auch nach

00:53:41: einer Woche manchmal nicht besser.

00:53:42: Dann muss eine Entscheidung getroffen werden.

00:53:44: So, jetzt bist du ja junger Leistungsträger mit dem Standortnachteil Deutschland, ein

00:53:49: Anführungszeichen.

00:53:50: Ja, genau.

00:53:51: Wir sind ja alle gerne in Deutschland.

00:53:53: So, noch.

00:53:54: Aber wir hören natürlich auch andere Meinungen.

00:53:57: Wenn du dir etwas wünschen könntest von der Politik, wir haben es vorhin ganz kurz angeschnitten.

00:54:00: Aber was glaubst du, du würdest die deutsche Wirtschaft am meisten supporten?

00:54:04: Was fehlten die aktuell?

00:54:05: Wurde das so gerne, wir haben gerade eine neue gewählt, das ist ja immer eine neue Chance.

00:54:09: Was wären da das Thema, wo du sagst, da müssen wir unbedingt ran?

00:54:12: Ja, Flughöhe mal ganz, ganz hoch gesetzt.

00:54:14: Definitiv das Thema Bürokratieabbau.

00:54:17: Ganz, ganz wichtig.

00:54:18: Digitalisierung in der Verwaltung und bitte weniger Vorschriften, Gesetze auch auf europäischer

00:54:23: Ebene.

00:54:24: Das ist ja Wahnsinn, was uns da in einem Tempo vorgelegt wird, was dann plötzlich umgesetzt

00:54:29: werden muss.

00:54:30: Da müssen wir einfach jetzt aus meiner Sicht auch mal zwei Jahre in Anführungsstich nichts

00:54:34: machen.

00:54:35: Wir haben ja auch mal die Themen umsetzen, die uns auferlegt wurden.

00:54:37: Ich wünsche mir jetzt, dass wir mal eine stabile Regierung bekommen mit einer hoffentlich

00:54:42: vernünftigen Mehrheit, wo Themen auch umgesetzt werden können.

00:54:45: Und letztlich auf lokaler Ebene auch wirklich mal Themen umzusetzen.

00:54:50: Das machen.

00:54:51: Du hast gerade über Wohnungsbau kurz gesprochen.

00:54:53: Absolut wichtiges Thema, wenn ich mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern spreche,

00:54:57: bekommen teilweise keine Wohnung, bekommen keinen Baugrundstück.

00:54:59: Ja, ich baue uns in der Kommunalpolitik, wird viel über Wohnungsbauoffensiven gesprochen,

00:55:03: aber keiner baut.

00:55:04: Und da müssen wir jetzt mal dran einfach mal machen, genehmigen und auch die Wirtschaft

00:55:09: mal arbeiten lassen und nicht immer so viel im Weg rumstehen.

00:55:12: Das ist schon ein Thema, was mich teilweise auch ärgert.

00:55:14: Ja, das glaube ich.

00:55:16: Es ist eben wirklich gerade im produzierenden Gewerbe, haben wir auch schon ganz viele Gäste

00:55:20: gehabt, die da gekommen.

00:55:21: Da ist Deutschland schon sehr, sehr herausfordernd.

00:55:24: Extrem starker Arbeitnehmer-Schutz.

00:55:27: Es ist toll, dass wir in der Sozialstaat auch leben und das können überhaupt keine Frage,

00:55:31: denn kommen wir mit trotzdem hohe Stromkosten, steuerliche Belastung und Kohle.

00:55:35: Ich sage auch immer, solange wir es nicht hinbekommen, dass Amazon, Google und Co.

00:55:38: hier vernünftig versteuert werden, ist das ja auch für uns ein riesengroßes Problem.

00:55:41: Weil wenn ich keine Steuern bezahle, kann ich erst mal doppelte Bezahlen von jemandem,

00:55:44: was ich bezahle.

00:55:45: So wie soll ich denn also schaffen, jemals aus Deutschland heraus ein international starkes

00:55:49: Unternehmen aufzuwachen, wenn ich nicht auf einem Patent sitze und auch bei euch so, dass

00:55:53: der auch den Schuh haben wir ja nicht erfunden.

00:55:54: Ja.

00:55:55: Heute ist es Ingenieursleistung, Forschungsleistung, die er bringt.

00:55:59: Die geht ja auch nur, wenn der Standort funktioniert und der Rohstoff Mensch weiter in die Ressource

00:56:04: Mensch da ist.

00:56:05: Absolut.

00:56:06: Ich sehe mal als Beispiel sehr, sehr gut Brasilien.

00:56:09: Wir bekommen überhaupt gar keine Post mehr.

00:56:11: Wir haben in Brasilien keinen Briefkasten.

00:56:13: Du kannst uns faktisch keine Post zustellen.

00:56:16: Ja, das hat man in Brasilien seit vielen Jahren bereits automatisiert.

00:56:19: Eingangsrechnungen werden dort in der Online-Portal geladen.

00:56:22: Finanzamt bekommt sofort eine Abschrift.

00:56:24: Es wird digital zugestellt.

00:56:26: Wir haben keine Post mehr.

00:56:27: Und wenn ich dann in Deutschland sehe, okay, es geht nicht.

00:56:30: Wir müssen das noch postatisch zustellen.

00:56:31: Ja, Leute, es geht.

00:56:33: Schaut nach Südamerika.

00:56:35: Dort sind die Dinge möglich.

00:56:36: Die haben schon seit langem eine Bürger-App, wo der Führerschein drin ist, wo der Fahrzeug

00:56:39: scheint drin ist.

00:56:40: All diese Themen.

00:56:41: Warum geht das nicht bei uns?

00:56:42: Wahnsinn, oder?

00:56:43: Bitte machen.

00:56:44: Bei uns verschwindet die Post zwischen den Entern teilweise.

00:56:46: Also absoluter Wahnsinn.

00:56:48: Henrik, wahnsinnig cooler Podcast.

00:56:50: Ja, ich mag das total auch, wenn jemand hier mit einer großen Liebe auch für seine Heimat

00:56:55: reinkommt.

00:56:56: Wenn du das so früh entschieden hast, in diesem Unternehmen nachzuseugen, finde ich schön,

00:56:59: auch dass ihr das beide miteinander hinbekommen habt.

00:57:02: Wahnsinnig coole Zahlen, die ihr da habt.

00:57:04: Ich würde mir wünschen, dass du viel, viel mehr machst in der Öffentlichkeit, weil es

00:57:07: eine geile Story ist.

00:57:08: Und ich finde auch ein extrem cooles Produkt.

00:57:10: Also wirklich auch wieder deutsche Wertarbeit, die im Ausland Anerkennung findet.

00:57:14: Tausend Dank für deine Zeit.

00:57:15: Cool, dass du hier warst.

00:57:16: Danke für die Einladung.

00:57:17: Wir geben weiterhin Gas.

00:57:19: Bis bald.

00:57:20: Das würde mich sehr freuen.

00:57:21: Wenn es euch genauso gut gefallen hat wie mir, dann vergess bitte nicht.

00:57:24: Kommentieren, liken und vor allem Followern.

00:57:27: Ich sage, vielen Dank fürs Zuschauen.

00:57:29: Vergess nicht, Mittwoch des Mittels, das Tag.

00:57:31: Euch eine erfolgreiche Woche und bis bald.

00:57:38: (Aufregende Musik)

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