"Meine Agentur hat in den ersten zehn Jahren keinen Kunden verloren." | Mirja Silverman von ctrl QS bei Mittelstars
Shownotes
Ohne Funding, ohne PR – und trotzdem Millionenumsatz
Mirja Silverman von ctrl QS bei Mittelstars
Mirja Silverman ist dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast und bringt eine Unternehmergeschichte mit, die überrascht. Mit drei Studienabschlüssen aus drei Ländern, Stationen bei eBay und Beiersdorf und 20.000 Euro Startkapital vom Vater gründete sie 2009 ihre eigene Agentur ctrl QS. Heute arbeiten über 160 Menschen in ihrem Unternehmen, das komplexe Software-Rollouts für globale Konzerne wie Beiersdorf, Montblanc oder Henkel begleitet – komplett gebootstrapped, ohne Investor, ohne PR, aber mit klarer Mission.
Mirja erzählt, wie sie aus einer Konzernherausforderung eine neue Dienstleistung entwickelte, mit einer PowerPoint-Präsentation die erste Ausschreibung gewann und daraus ein erfolgreiches Unternehmen baute. Sie spricht offen über Führung, über Rollenkonflikte als Gründerin, Mutter und CEO, über Strategien statt operativer Überforderung – und warum sie mit ihrem Team bewusst die Arbeit macht, die andere nicht machen wollen.
Eine Folge über unternehmerischen Mut, glasklare Positionierung, echten Servicegedanken und darüber, wie man als introvertierte Frau ein internationales Unternehmen führt, ohne den Blick fürs Wesentliche zu verlieren. Ein echtes Mittelstars-Porträt über Haltung, Klarheit und nachhaltigen Erfolg.
Im Podcast spricht Mirja über:
- Wie sie mit ctrl QS eine Dienstleistung erfand, die es noch gar nicht gab.
- Warum Beiersdorf ihr erster Kunde wurde – obwohl es das Unternehmen noch gar nicht richtig gab.
- Wie sie ctrl QS ohne Investor, ohne PR und komplett profitabel aufgebaut hat.
- Warum operative Exzellenz sexy ist – und strategische Showfixes ihr Leben verändert haben.
- Was es heißt, als introvertierte Frau ein internationales Team zu führen.
Eine Folge für alle, die wissen wollen:
- Wie man aus einem internen Bedarf ein skalierbares Business macht.
- Warum klare Prozesse oft wertvoller sind als große Ideen.
- Wie man ganz ohne Tech ein digitales Unternehmen führen kann.
Jetzt reinhören – exklusiv bei Mittelstars!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Ihr macht kein Marketing, ihr macht nicht die Software, ihr habt keine Coder, ihr habt
00:00:04: Spezialisten für Content-Management-Systeme, weltweit in verschiedenen Sprachen mit verschiedenen
00:00:10: Anforderungen mit allem, das ist genau euer Ding.
00:00:13: Das ist genau unser Ding.
00:00:15: Moin und herzlich willkommen zum Mittelsstars-Podcast, mein Name ist Markus Seidel und heute
00:00:29: zu Gast ist Miria Silvermann von KontroQS.
00:00:32: Wir lernen, wie man es schaffen kann, mit einem Studium gleich drei Abschlüsse zu machen,
00:00:38: wie man direkt vom Studium von eBay gehiert wird, mit 20.000 Euro vom Papa das erste Unternehmen
00:00:43: startet, das Unternehmen so skaliert, dass der kleinste Kunde 400 Millionen Umsatz macht
00:00:47: und der größte 20 Milliarden und wie man es schafft, die ersten zehn Jahre keinen einzigen
00:00:51: Kunden zu verlieren.
00:00:52: Herzlich willkommen Miria.
00:00:53: Vielen Dank Markus, ich freue mich sehr hier zu sein.
00:00:56: Ja wir freuen uns vor allem sehr, kannst du ganz kurz ein paar Sätze zu dir sagen?
00:01:00: Klar, gerne.
00:01:01: Also Miria, ich bin 46 Jahre alt, ich bin in Bayern geboren, Berlin aufgewachsen, wohne
00:01:09: auch jetzt wieder in Berlin, in Mitte mit meiner Familie, ich habe zwei Kinder, 39 Jahre
00:01:15: alt und war zwischendrin zum Studium und auch beruflich im Ausland und in anderen Städten.
00:01:23: Ich habe mich von vornherein fürs Thema digital interessiert und da beruflich durchgestartet
00:01:31: und bin seit 16 Jahren Unternehmerin, da habe ich meine Agentur Contra QS gegründet.
00:01:38: Was macht ihr mit der Agentur?
00:01:40: Also muss ganz kurz zu sagen, wir unterstützen große Unternehmen dabei, Technologie einzuführen,
00:01:49: global auszurollen und auch zu betreiben.
00:01:53: Okay, diese Unternehmen sind unter anderem Bayerstorff, Henke, der Richmorenkonzern, also
00:01:58: wirklich weltweit tätige Unternehmen.
00:02:01: Ja, führende, globale Marken.
00:02:03: Ja, will ich unbedingt erfahren, wie der Weg dorthin war.
00:02:06: Sagen mal, eine Einstiegsfrage ist immer, ich meine, wo das ja von Bayern nach Berlin
00:02:09: verschleppt, ich glaube, da hast du auch gar keine Schuld dran, da warst du noch sehr
00:02:11: jung, sondern die Familie ist quasi aus beruflichen Gründen nach Berlin gezogen, kurz vor der
00:02:16: Wende.
00:02:17: Richtig, ja.
00:02:18: Ist das aus dem Unternehmerhaushalt oder eher nicht?
00:02:20: Ich komme eher aus dem akademischen Haushalt, mein Vater war Arzt, meine Mutter, dreimal
00:02:26: darfst du raten, wie bei dir so üblich im Podcast, glaube ich, sind, genau, genau,
00:02:33: ja, es scheint irgendwie ein Muster zu sein.
00:02:37: Ja, genau, also meine Mutter ist Lehrerin und ich hatte einen Großvater, der als Unternehmer
00:02:43: tätig war.
00:02:44: Er ist natürlich Künstler, Grafiker und dann nach dem Krieg die Möglichkeit gehabt,
00:02:50: einen Siebdruckunternehmen zu übernehmen und hat das auch viele Jahre erfolgreich geführt,
00:02:57: ist dann aber zu früh verstorben, mein Onkel hat das dann übernommen, ich habe das immer
00:03:02: eher so von der Seitenlinie beobachtet, also habe nicht so viel vom unternehmerischen
00:03:07: Alltag kennengelernt, aber ich glaube so, die Tatsache, dass es die Möglichkeit gibt,
00:03:14: eben mit viel Gespür für Opportunitäten etwas zu gründen und etwas aufzubauen, das habe
00:03:22: ich glaube ich doch irgendwie mitgenommen.
00:03:24: Du bist quasi Kindheit hast du in Berlin verbracht, bist hier gesittet in die öffentliche Schule
00:03:29: gegangen, also so richtig Grundschule, Abitur, alles irgendwie noch in Berlin, hast du zu
00:03:34: dem Zeitpunkt auch Berlin nicht verlassen?
00:03:35: Richtig.
00:03:36: Hast aber ein relativ besonderes, also ich hatte noch nie davon gehört, dass es das
00:03:40: gibt, erzähl mir bitte was zu deinem Studium, weil ich finde es total spannend.
00:03:43: Genau also ich wollte erstmal Psychologie studieren, da war mein NC aber nicht gut
00:03:48: genug dafür, die Unternehmensberatung vom Arbeitsamt hat gesagt, alles kannst du alles
00:03:57: machen, bitte nur keine Wirtschaft, das hat mich dann erst mal verwirrt und dann habe
00:04:02: ich ein europäisches Jahr gemacht und war dann also im Ausland in Paris und in London,
00:04:08: das war so ein Programm vom Europäischen Parlament unterstützt und das hat mir dann
00:04:13: so gut gefallen, dass ich dann unbedingt irgendwas internationales machen wollte, das
00:04:18: war mir total wichtig und die zweite Berufsberatung, die ich danach gemacht habe, die hat dann
00:04:22: gesagt, okay ab zur Business School, das passt irgendwie total super und insofern habe ich
00:04:29: mich dann erkundigt, das ist eine Business School, die ein ganz besonderes internationalen
00:04:33: Fokus hat und habe da die ERP gefunden, damals hieß sie noch so, jetzt heißt sie SCP Business
00:04:41: School und die sind eigentlich bekannt für eben, es ist Programm, dass man drei Länder
00:04:48: in drei Ländern studieren kann und in jedem Land ein Jahr verbringt, den Abschluss mitnimmt
00:04:56: aus dem Land, ein Praktikum macht in dem Land und eben ja auf der Sprache studieren
00:05:01: und das Tolle daran ist eigentlich, dass man das eben mit 150 Kommilitonen zusammen macht,
00:05:06: ja also man springt von Stadt zu Stadt und das war eine super tolle Zeit.
00:05:10: Für welche Länder hast du entschieden?
00:05:12: Ich war in Paris, in Oxford und in Berlin.
00:05:15: Okay also Deutschland, Frankreich und England, die wir uns sprechen, und hast du dann bis
00:05:19: mit drei Abschlüssen daraus gegangen, welche drei Abschlüsse sind das?
00:05:22: Diplom de Grande Colle in Frankreich, Master of Science und Diplom Kaufmann damals noch,
00:05:29: genau.
00:05:30: Wir haben schon zum ersten Mal völlig verwirrt angeguckt, du hast ja uns gerade eingeschön
00:05:32: in Alter verraten, also Wahnsinn, im 46, top, top, ich hätte gedacht, du bist eher Bachelor,
00:05:38: ja, dass du noch ein Diplom hast, also ich war der erste Jahrgang, der quasi Bachelor
00:05:42: machen musste, also du bist ja wirklich mit drei Abschlüssen raus und das hat zum Schluss
00:05:46: auch dazu geführt, dass du ja dann bei e-mail gelandet bist, die ja ein paar Jahre vorher
00:05:50: als den Einstieg in Berlin auch gefunden haben, ne?
00:05:52: Ja genau, ich habe die ganzen Praktika, die wir dann dort im Studium gemacht haben, direkt
00:05:59: in digitalen gemacht, also der reguläre Weg wäre wohl gewesen, Investment Banking oder
00:06:06: Unternehmensberatung, digital war damals auch noch nicht so groß, Unternehmertum war
00:06:10: auch überhaupt noch nicht irgendwie Teil der Studiengänger, ja, also das war so der
00:06:15: klassische Weg, war irgendwie nicht für mich, ich war von Anfang an irgendwie begeistert
00:06:21: so von den Möglichkeiten, dass digitalen, der Geschwindigkeit und so weiter das Praktikum
00:06:27: in Paris dann in der Start-up gemacht, in England dann in einer Online-Marktforschung
00:06:36: bei Nils Net-Ratings und das dritte Praktikum dann bei eBay und durfte dort dann auch direkt
00:06:44: bleiben und habe im On-Site und im Direct-Marketing dann gearbeitet.
00:06:49: Ja, muss man wissen, als jemand, der quasi in Berlin wohnt, eBay sitzt ja nicht richtig
00:06:54: schön in der Mitte der Stadt beim Checkpoint Schal, die da irgendwo anders, sondern eBay
00:06:57: sitzt ja immer noch in drei Linden, das ist in Wurfweite zu klein machen nur, glaube ich,
00:07:02: es ist schon Brandenburg und da sitzt, dann gibt es ein eBay-Gebäude, ein Mobile.de-Gebäude
00:07:07: und das fragt, glaube ich, auch alles rund um den Zeitraum, wo eBay Mobile.de akquiriert
00:07:10: hat und Coa, also die haben so eine eigene Start-up oder Internet- oder Internet-Infrastruktur
00:07:13: daraus geschaffen.
00:07:14: Ja, das war auf jeden Fall absolute Hochzeiten bei eBay, auch echt tolle Chance für jemanden,
00:07:18: der dort anfängt zu arbeiten, also ich durfte irgendwie als Praktikantin Newsletter selber
00:07:24: designen und gestalten und dann an 18 Millionen in Bayer rausschicken und den Sende-Knopf
00:07:30: drücken und das ist dann natürlich schon ein tolles Gefühl und wirklich viel gelernt
00:07:35: und tolle Chancen.
00:07:36: Okay, und wie lange warst du bei eBay?
00:07:38: Ich war insgesamt knapp drei Jahre bei eBay, ich bin dann noch nach Wien gegangen, als
00:07:44: dort das Marketing aufgebaut wurde.
00:07:46: Ach so, erst Deutschland, dann Österreich und dann Österreich, genau, ja.
00:07:49: Und von dort aus ging es dann auch direkt in die andere Richtung, von einem Digital-Unternehmen
00:07:53: zu einem richtig großen, ist ja nicht mehr Mittelstand, also Bayerstorf ist ja deutlich
00:07:57: größer schon, aber zu Old Economy.
00:07:59: Ja, genau, also das war dann eben ein Schritt, der vielleicht ein bisschen überraschend kam,
00:08:06: dass man aus einem Unternehmen wie eBay, wo sich ja doch irgendwie in viel Geschwindigkeit
00:08:11: einiges dreht, dann in einen traditionellen Großkonzern geht, Bayerstorf zu der Zeit
00:08:16: irgendwie 120 Jahre alt, natürlich wahnsinnig renommierter, traditioneller, sehr erfolgreicher
00:08:23: Konzern.
00:08:24: Ich hatte einen Freundin, die dort gearbeitet hat und ich wollte einfach unbedingt lernen,
00:08:29: wie Konzern funktioniert.
00:08:30: Mir war das von vornherein klar, dass ich da wohl nicht meine Karriere lebenslang bestreiten
00:08:36: werde, aber ich habe das irgendwie, habe so ein Gefühl von Sprungbrett, glaube ich,
00:08:40: schon gehabt, als ich dort angefangen habe zu arbeiten und mich hat es halt total gereizt.
00:08:45: Wie kriegen wir jetzt irgendwie die Geschwindigkeit von digital und diese neuen Themen in einen
00:08:53: Konzern, der traditionell fast moving consumer goods eben macht, dort sehr, sehr stark auch
00:08:59: im Marketing in der Kommunikation ist und wie bauen wir diese ganzen digitalen Marketingthemen
00:09:04: dort jetzt auch für diese wirklich führenden Marken?
00:09:10: Werbung.
00:09:11: Unser heutiger Partner, der Folge ist Semenio, ein spannendes Start-up, bei dem ich auch selbst
00:09:16: investiert bin.
00:09:17: Neben mir sind einige andere bekannte Investoren und Gründer dabei, unter anderem der Philipp
00:09:21: Klöckner vom Doppelgänger Podcast, Ato Mai, Vorstand von Ayonos und der Bastian Grimm,
00:09:26: Gründer und Vorstand von PKays.
00:09:28: Semenio löst ein riesiges Problem für Online-Shops, Marktplätze und Hersteller, nämlich das der
00:09:33: echten Produktbewertung von echten Nutzern.
00:09:35: Mit über 50.000 App-Nutzern sorgt Semenio dafür, dass Produkte in ihrer App bewertet
00:09:40: werden, inklusive eines Fotos als Kaufnachweis.
00:09:43: Für jede Bewertung erhalten die Nutzer im Gegensatz zu Credits, die sie am Ende gegen
00:09:46: Gutscheine eintroschen können.
00:09:48: Was bringt dir das alles als Online-Shop?
00:09:50: Vor allem eins, wertvolles Kundenfeedback, bessere Rankings und Sichtbarkeit um bis zu
00:09:55: 144% mehr organischen Treffig und Conversion Rates, die bis zu 70% steigen und das Ganze
00:10:02: wird garniert von weniger Retouren, nämlich bis zu 20% der Kunden schicken die Produkte
00:10:06: weniger zurück als vorher.
00:10:08: Semenio hilft schon großen Kunden, wie Ideale, Mobile.de und Bose, ihre KPI's zu verbessern.
00:10:13: Für mich ist das ein absoluter No-Brainer und deswegen habe ich für euch als Mittelstars-Hörer
00:10:18: mit dem Code "Mittelstars 15" 15% Rabatt auf die erste Bestellung ausgehandelt.
00:10:24: Kontaktdeltzeit zu Eugen, dem Geschäftsführer, findest du in den Shownotes oder melde dich
00:10:28: einfach bei mir und ich mach dir eine Intro.
00:10:30: Ich wünsche euch viel Erfolg mit Semenio.
00:10:36: Also du wurdest ja für Internet geholt, wie man das damals so gesagt hat.
00:10:40: Beschreib mal, Bayerstorf, so ein bisschen für den, in den gar nicht die Tragweite dieses
00:10:44: Unternehmens oder die Größe auch bekannt ist, was haben die so für Herausforderungen,
00:10:47: Marken und Co.
00:10:48: Was macht denn Bayerstorf?
00:10:49: Ja, also Bayerstorf ist im Konsumgüterunternehmen, hat Nivea, Hansaplast, Eurzerien, Labello,
00:10:57: 8x4, so einige der Marken und ja, also ich habe angefangen eben im Headquarters, also
00:11:06: in Hamburg, im Team, das hieß damals E-Brand Management Team, also das war es eigentlich
00:11:11: an digital, das war irgendwie an glaube ich zu viert, als ich dort angefangen habe und
00:11:16: jetzt 5 und genau wichtig zu wissen ist eben, dass es ja ein weltweit agierendes Unternehmen
00:11:24: ist.
00:11:25: Also wir haben dann damals aus dem Headquarters Team wirklich mit 120 Tochtergesellschaften
00:11:31: weltweit gearbeitet.
00:11:33: Es ist interessant zu wissen, dass Nivea zum Beispiel eben eine Marke ist, die als lokale
00:11:38: Marke wahrgenommen wird, das heißt jemand in Mexiko geht davon aus, dass Nivea eine mexikanische
00:11:47: Marke ist.
00:11:48: Nivea heißt doch über auf der Welt Nivea.
00:11:51: Und deswegen, was hat das für Auswirkungen wiederum auf die digitale Kommunikation?
00:11:56: Es gibt einen zentral zur Verfügung gestelltes System, um zum Beispiel die Webseite zu pflegen,
00:12:03: ein Content Management System, was eben in all diesen Tochtergesellschaften lokal gemanagt
00:12:11: wird, um eben Inhalteprodukte so zu zeigen, dass sie für den lokalen Markt relevant sind,
00:12:18: also im Grunde sehr dezentral betrieben.
00:12:21: Und am Ende des Tages, wir haben Nivea, Nivea hat diverse Produkte, die sie in verschiedenen
00:12:26: Ländern auf der ganzen Welt vertreiben, also auch unterschiedliche Tiefe, 30 Länder
00:12:31: und 120 Länder.
00:12:32: Und jetzt ist ja das Thema, das muss ja alles irgendwie aus einer Hand kommen, das muss
00:12:36: dem CI folgen, das muss der Markenkommunikation folgen, das heißt du brauchst immer, weil
00:12:41: du sagst Nivea wird in Mexiko als lokales Produkt wahrgenommen, also wollen die Mexikaner natürlich
00:12:45: auf Nivea-Webseite raufgehen und wissen, was hat es eigentlich mit diesem Produkt auf sich?
00:12:50: Genau, das heißt es gibt technisch deshalb eine Instanz, ein Enterprise-System, in dem
00:12:56: das sozusagen, worauf das die Inhalte ausspielt und in denen sie gepflegt werden, aber trotzdem
00:13:02: gibt es dann eben für jedes Land eine lokale Instanz mit Lokalisierungsmöglichkeiten.
00:13:09: Das hört sich einfach an, ist aber extrem komplex in der Umsetzung.
00:13:14: Naja, 10 Marken, A-Marke, 50 Länder, dann weiß ja Bescheid, hast du auf einmal 500 verschiedene
00:13:21: Zieldestinationen, die irgendwie bedient werden müssen und ja von Leuten, die vor Ort sitzen,
00:13:25: mit eigenen Gewinnspielen, mit eigenen Datenschutzbestimmungen, vielleicht auch Layern, Content-Manager,
00:13:30: who knows, ja, gibt ja überall andere Herausforderungen, da heißt dieses Produkt, dieses Thema, hast
00:13:37: du über Bayerstorff kennengelernt und du bist ja auch quasi von Bayerstorff dann in die
00:13:42: Selbstständigkeit rein mit der Fragestellung oder auch mit der Aufgabe, oder?
00:13:46: Genau, wir hatten nämlich ein Problem und das Problem war, dass sich überall weltweit
00:13:54: eben neu lokale digitale Teams entwickelt haben und alle wollten was machen in digitaler
00:14:04: Kommunikation und wir haben eigentlich unseren Großteil der Zeit damit verbracht, Anfragen
00:14:11: aus Tochtergesellschaften zu beantworten, also wie setze ich einen Teaser aus, ich möchte
00:14:16: eine lokale Newsletter-Kampagne machen, ich habe hier eine Partnerschaft, wie kriege
00:14:20: ich das digital, wie adaptiere ich diese globale Kampagne, dies gibt, ich möchte ein neues
00:14:25: Produkt launchen, wie mache ich das im Content-Management-System, ja und haben also jeden Tag aus eben 120
00:14:33: Ländern ganz, ganz viele E-Mails bekommen, es ist eben ja viel, viel operative Arbeit,
00:14:38: die dort ihr mach auffällt und eigentlich wollten wir aber gerne digital weiterbringen,
00:14:44: wir wollten digitale Strategie machen für diese Marken, wir wollten wirklich große Schritte
00:14:49: gehen und sind nicht so richtig dazu gekommen und dann haben wir gesagt, wir möchten das
00:14:55: gerne auslagern und haben, euren Job auslagern, genau, möchten diesen Teil des Jobs auslagern
00:15:03: und möchten und haben uns dann angefangen am Markt umzuschauen, wer könnte denn das
00:15:09: machen, Bayerstaff arbeitet mit sehr, sehr vielen Dienstleistern, sehr, sehr vielen Agenturen
00:15:13: zusammen, wir haben aber eben nicht so richtig den Anbieter gefunden, der das so anbieten
00:15:19: konnte, wie wir das gerne wollten und haben unterschiedliche Sachen ausprobiert, waren
00:15:25: nicht zufrieden und das war dann der Zeitpunkt, wo ich gesagt habe, ja also ich habe eine
00:15:32: Vision dafür, wie das angeboten werden kann, auch für, ja, der Service, der dahinter steht,
00:15:40: wie kann der aussehen, ja, wie kann man das umsetzen, Karriere im Großkonzern kann ich
00:15:45: mir nicht unbedingt langfristig vorstellen und habe dann eine Ausnahmegenehmigung bekommen
00:15:53: von HR, er durfte eine Unternehmung gründen und habe dann mit dieser Unternehmung, die
00:16:00: also nur auf dem Papier gab, an der Ausschreibung, also am Pitch teilgenommen.
00:16:05: Also Pima dauert mal eine eigene Ausschreibung, quasi.
00:16:08: Richtig, das ist ja eine sehr lustige Momente, weil wir dann wirklich, ich mit meinem Team,
00:16:13: ja, sind wir dann von unserem Büro ins Gebäude gegangen, wo der Einkauf saß, ja und sind
00:16:18: darüber gegangen, haben uns dann auf unterschiedlichen Seiten vom Tisch hingesetzt und haben quasi
00:16:22: angefangen das auszuhandeln, wie kann das aussehen, ja.
00:16:26: Und dann hast du die Ausschreibung gewonnen.
00:16:28: Ja.
00:16:29: Das war von deinem Papa 20.000 Euro, Marc, Marc, Euro, ich werde dich gerade Euro anschauen.
00:16:33: Das war dann Euro schon, ja.
00:16:34: Ist jetzt 20.000 Euro geborgt für die Firmengründung quasi und das war dann auch das Ende deiner
00:16:38: Konzernkarriere und der Start deiner Selbstständigkeit.
00:16:41: Genau.
00:16:42: Du hast also komplett alleine gegründet, 100 Prozent deiner Unternehmen und dein erster
00:16:45: Kunde war Bayerstorf.
00:16:47: Richtig.
00:16:48: Und dann ging es erst mal zurück nach Berlin, ich war ja in Hamburg, genau, ich war in Hamburg,
00:16:54: Berlin war definitiv die Stadt, die sich am besten geeignet hat, um das zu machen.
00:16:58: Wir haben, ich habe dann internationale Profile gesucht, ich wollte ein günstiges Büro irgendwo
00:17:04: anmieten.
00:17:05: Auch damals gab es schon genug Start-ups, die irgendwie Räume untervermietet haben,
00:17:11: so haben wir dann auch angefangen, also ich habe irgendein Raum von irgendeiner Start-up
00:17:15: gemietet.
00:17:16: Das war so 2.9, 2.10.
00:17:17: Das war 2.9, genau.
00:17:18: Ja.
00:17:19: Da kann ich sagen, meine Zeitbürocke, die Internet ging dann gerade zu Ende, da hatte
00:17:22: man in Berlin noch die Chance für unter 10 Euro, den Quadratmeter, sehr coole Büroflächen
00:17:26: in Mitte anzumieten.
00:17:27: Ja.
00:17:28: Und da war damals, ich würde sagen, zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto war so das normale
00:17:33: Gehalt in Berlin, ne?
00:17:34: Es war auf jeden Fall die richtige Stadt, um die Firma zu gründen.
00:17:38: Und ich habe natürlich eben auch internationale Profile gesucht, man brauchte kein Deutsch
00:17:42: sprechen bei mir.
00:17:44: Von Anfang an.
00:17:45: Von Anfang an, genau, weil eben die Dienstleistungen, die wir zur Verfügung gestellt haben und
00:17:50: auch immer noch Stellen eben so international ist und immer für alle Tochtergesellschaften
00:17:57: unserer Kunden, als sich an die eben richtet, so dass wir da kein Deutsch brauchen.
00:18:02: Ja.
00:18:03: Und am Ende ist da jetzt die Dienstleistung, ihr helft großen Konzernen dabei, also die
00:18:07: kommen mit dem CMS um die Ecke und mit ihrer Software, das seid ja gar nicht ihr, ihr habt
00:18:10: ja keine Software geschrieben oder irgendwas, sondern ihr helft dem beim Rollout dieser
00:18:13: Software in alle Länder und das die Mitarbeiter anfangen mit dieser teuer gekauften, licenzierten
00:18:18: Software zu arbeiten und das alles aus einer Markensprache heraus.
00:18:22: Also ihr macht alles, vom Gewinnspiel, wie veröffentlicht man Content, in wie vielen
00:18:27: Ländern gleichzeitig und so weiter, ihr helft da überall, Einsatz von Chatbots, das komplette
00:18:31: Programm.
00:18:32: Ja, das ist richtig.
00:18:33: Also es sind auch in der Regel mehr als nur die Content Management Systeme, die stehen
00:18:38: so ein bisschen im Zentrum, also es sind eben die großen Enterprise Content Management Systemes,
00:18:43: Salesforce, Adobe, Sidecore, neue Headless Content Management Systeme wie Contentful
00:18:49: und daran hängen aber immer noch andere Systeme wie Produkt, Informationsmanagement Systeme,
00:18:56: Assetmanagement Systeme oder irgendeine andere Software und Funktionen, Apps, die halt für
00:19:01: die Digital Experience benötigt werden und wir unterstützen unseren Kunden Technologie
00:19:09: agnostisch eben in der Arbeit mit diesen Systemen, da geht es häufig wie du gesagt
00:19:14: hast, darum diese Technologien neu einzukaufen.
00:19:18: Also wir sind einmal auch im Auswahlprozess involviert.
00:19:23: Richtig interessant wird das aber eben dann, wenn die Entscheidung für eine Technologie
00:19:29: gefallen ist, ja, da sind also sehr hohe Investitionen in Lizenzen getroffen worden, häufig spielt
00:19:37: eben die wichtige Rolle bei der Auswahl die Funktionalitäten natürlich und auch eben
00:19:45: das Endkunde des Systems und bei Control QS haben wir aber sehr stark den Systemnutzer
00:19:56: im Kopf und denn das ist etwas, was ganz, ganz häufig unterschätzt wird.
00:20:01: Erstmal, wie muss das aufgesetzt werden und zwar nicht nur die Technologie an sich, sondern
00:20:07: eben auch das gesamte Operating Model darum, ja, soll das zentral gemanagt werden, soll
00:20:13: das dezentral gemanagt werden, welche Rollen brauchen wir, welche Prozesse brauchen wir,
00:20:18: wie messen wir Erfolg, welche KPIs haben wir, so und das sind sehr, sehr viele Fragestellungen,
00:20:24: die eigentlich immer unterschätzt werden und dann dazu führen, dass es häufig hakt
00:20:31: in diesen großen Rollout-Prozessen, ja, das sollt schnell gehen, jeder möchte die schnelle
00:20:35: Technologie, die Technologie schnell nutzen können und es laufen Lizenzen aus, ja, aber
00:20:42: das sind eben wahnsinnige Aufwände operativer Natur und es muss eben auch gut durchdacht
00:20:48: sein, damit es dann auch kosteneffizient laufen kann, ja und da kommen wir rein als
00:20:54: komplementärer Partner.
00:20:55: Ja genau, es ist total spannend, Konzern entscheidet sich für Software, wie du schon sagtest,
00:21:01: hohe Kosten, muss jetzt weltweit ausgenutzt und soll von allen genutzt werden, aber es
00:21:04: ist ja nicht damit getan, dass du sagst, das ist ein neues Content-Management-System,
00:21:07: hier ist euer Passwort, viel Spaß beim Einloggen, wo es geht, vergiss es und ihr seid denn
00:21:11: diejenigen, die wirklich den kompletten Rollout begleiten und das ist ja, also ihr macht
00:21:16: kein Marketing, ihr macht nicht die Software, ihr habt keine Coder, ihr habt Spezialisten
00:21:21: für Content-Management-Systeme weltweit in verschiedenen Sprachen mit verschiedenen
00:21:27: Anforderungen mit allem, das ist genau euer Ding.
00:21:29: Das ist genau unser Ding, das ist eine Nische, ja, das ist richtig, das ist eine absolute
00:21:33: Nische, wir machen ganz viele Sachen nicht, ja, aber dadurch kommen wir eben auch immer
00:21:39: sehr komplementär in diese Konstellationen mit ganz vielen anderen Partnern rein und
00:21:44: die sind immer super froh, wenn wir reinkommen, auch in der Mannschaft vielleicht skeptisch
00:21:48: sind, wenn man das nicht so kennt, was machen die, aber die sind dann sehr froh, weil sie
00:21:53: eben auch sehen, dass wir deren Projekte zum Erfolg bringen, ja, wir können das Ganze
00:21:59: beschleunigen, ja, und gut und schnell launchen und zum Laufen bringen, es sind nicht zuletzt
00:22:07: auch häufig Dienstleistungen, die die anderen gar nicht so sexy finden, ja, also, weil das
00:22:13: sind so Hands-on-Sachen, ja, wir müssen in Systemen arbeiten, das ist ganz viel Detail,
00:22:18: ja.
00:22:19: Dass Content migriert werden vom einzelnen System mit Leuer, ja, genau, es müssen Sachen
00:22:22: getestet werden, ja, wir lieben das, ja, also wir machen, wir gehen da drin voll auf, wir
00:22:28: machen das super gerne und ganz viele andere machen das natürlich nicht so gerne, weil
00:22:33: es gar nicht deren Kerndienstleistung ist, da geht es eher um tolle Kampagnen, digitale
00:22:38: Strategie oder eben Implementierung, technische Implementierung von System.
00:22:43: Ja, genau, also der CMS-Anbieter hat keine Leute dafür, so, die Agentur, die Brandmacht
00:22:48: oder Marketing hat keinen Know-how in dem Bereich, also im Endeffekt ist das genau
00:22:52: eure Nischung, da gibt es jetzt auch nicht 25 andere, also ihr seid in Europa zumindest
00:22:57: erst mal genau in der Nische gibt es jetzt nicht, ich weiß in der Konstellation oder
00:23:04: in dem Mix und in der Positionierung sind wir ziemlich unik, ja.
00:23:09: Bei den Zwischenhundertsechzig-Leuten ja, ja, wahnsinnig, 160 Leute, ich hatte im Vorsprich
00:23:14: ihr seid 40 Nationen, ihr sprecht Englisch, und Berlin ist auch der optimale Standort
00:23:20: für genau dieses Modell, weil du eben viele Native Speaker hast, weil du genau hier auch
00:23:24: das Publikum quasi findest.
00:23:25: Bayerstorff ist bis heute euer Kunde, ist bis heute unser Kunde, und die erste Ausschreibung
00:23:29: war aber für ein Jahr oder für zwei, also es war schon so, ihr habt euch quasi da reinkwalifiziert,
00:23:33: wir sind jedes Jahr immer wieder neu beweisen, ja, genau.
00:23:36: Wer kam danach?
00:23:37: Wer sind eure Kunden heute?
00:23:38: Also das hat dann ein paar Jahre gedauert, die ersten Jahre, vier, die ersten vier, fünf
00:23:46: Jahre sind wir wirklich mit dem Bayerstorff-Konzern gewachsen, also wir haben Marke für Marke
00:23:51: dazu gewonnen, weil wir dann auch sehr erfolgreich eben diese Rollout-Projekte gemacht haben,
00:23:57: so ein Lighthouse-Projekt war der hundertste Geburtstag von Nivea, ja, da kam irgendwie
00:24:02: Rihanna auf einem großen Schiff in den Hamburg-Ahafen, und gleichzeitig sollte aber auch die neue
00:24:08: Webseite weltweit stehen auf einer neuen Technologie, es gab nicht viel Zeit, und wir haben dann
00:24:16: ein Konzept geschrieben, wie man diesen Rollout, also innerhalb kurzer Zeit in ganz vielen Ländern
00:24:21: durchkriegt, und wir haben das erfolgreich gemacht, und das war ein schönes Projekt,
00:24:26: und insofern durften wir dann mit den, das auch für andere Marken innerhalb des Bayerstorff-Konzerns
00:24:31: machen, und da ist man eigentlich mal so die ersten Jahre, und dann gab es bei mir so
00:24:36: ein bisschen irgendwann den Punkt, wo ich sage, okay, ist das jetzt so ein Out-of-the-Service
00:24:41: für Bayerstorff, oder, mach ich das jetzt anständig, ist das ja eine Agentur, ja, und
00:24:49: habe mich dann dafür entschieden, die Services eben auch in gewisser Weise zu standardisieren,
00:24:56: und das ist immer noch eine supermaßgeschneidete Dienstleistung, aber wir haben eben das schon
00:25:02: dann so aufgestellt, dass wir es dann noch anderen Kunden anbieten konnten, und dann
00:25:07: über Empfehlung haben wir dann angefangen mit dem Richemont-Konzern zusammen zu arbeiten,
00:25:13: und haben mit Mont Blanc die Mont Blanc-Webseite ge-relaunched, ja.
00:25:17: Also da seid ihr auch in der Auswahl der Kunden, wenn ihr euren Kunden beschreiben müsstet,
00:25:22: weltweit tätiges Unternehmen, gerne auch mit vielen verschiedenen Marken, die wiederum
00:25:27: in vielen verschiedenen Marken tätig sind, das ist so das Profil von eurem Kunden.
00:25:30: Absolut.
00:25:31: Und das führt dazu Luxuskonzerne, ihr habt Ottobock, also Rollstühle oder Sanitätshaus,
00:25:38: Medical Care, Medical Care im Hersteller, dann habt ihr Stocke, also Kinderwagen, Stühle
00:25:44: und so weiter.
00:25:45: Die haben im Ende des Tages alle dieselbe Herausforderung, und die kleinen Kunden sind
00:25:50: aber auch schnell bei ein paar Hundert Millionen Umsatz, aber ihrer größte Kunde macht 20
00:25:54: Milliarden Umsatz weltweit, also richtig große Konzerne, die ihr dabei unterstützt.
00:25:58: Ja, genau.
00:25:59: Was sie auch alle eint, ist, dass es traditionelle Konzerne sind, ja.
00:26:04: Großunternehmen mit digitalen Geschäftsmodellen brauchen uns
00:26:09: Service weniger, natürlicherweise. Das heißt, wir arbeiten eben gerne wirklich auch in Umgebungen
00:26:16: und Organisationen, die anders gewachsen sind und für die die Umstellung auf digitale Themen
00:26:26: immer noch, ja, auch immer noch eine Herausforderung ist und eben nicht Kerngeschäft ist.
00:26:32: Ja, und also ganz wichtig auch für die Abgrenzung. Ihr sorgt ja nicht dafür,
00:26:36: dass die Produkte über die Webseite verkauft werden. Wir reden hier nicht von Online-Shops,
00:26:39: die ihr betreut. Es wird… Machen wir teilweise auf, aber primär ist es wirklich Marken,
00:26:44: Kommunikation, ja, Produktkommunikation über die Webseiten, ja. Okay, das heißt,
00:26:48: also Riesengroße Ansammlung von Kunden, da sind wahrscheinlich so 20, 30 Kunden,
00:26:53: ist das so die Range, in der ihr euch bewegt? Ja, wir haben so 40 Accounts, sage ich mal.
00:26:57: 40 Accounts, die ersten zehn Jahre hast du keinen einzigen Kunden verloren. Ja, das stimmt.
00:27:03: Das ist absoluter Wahnsinn, also auch stringent mit diesem Unternehmen so durchzuwachsen und ja
00:27:07: auch, ich habe schon gesagt, dich muss man ja kennen, also ihr seid jetzt auch, ihr seid ja
00:27:11: ein sehr erfolgreiches Berlin-Unternehmen, ihr habt immer Geld verdient auch, seid kein
00:27:14: klassisches Start-up, das ist ja nicht so, ne? Und habt ja, also ich kannte euch nicht,
00:27:20: aber du wurdest mir vielfach empfohlen, ne? Und das ist ja eigentlich immer ein sehr,
00:27:24: sehr gutes Zeichen, ihr habt auch nie für euch irgendwie Eigen-PR gemacht, seid nicht durch
00:27:27: Zughäufe gewachsen oder irgendwas anderes, sondern du hast es wirklich gebootstrapped von null oder
00:27:32: von einem auf 160 Leute hochbezogen. Genau, ich klebs mit 170.000 Euro Umsatz im ersten Jahr,
00:27:37: ja, dann auf 17 Millionen, 13 Jahre. 170.000 Euro ist auch für die Ausschreibung auch das, ja gut,
00:27:44: war damals, also heutzutage gibt es natürlich nicht mehr für das Geld. Genau. Das heißt aber auch,
00:27:49: alleine durchgezogen, du hast keine Mitgesellschaft gehabt auf dem ganzen Weg, ihr seid gewachsen,
00:27:56: gewachsen, gewachsen, auch die ganze Zeit, also hast du dich auch, wie hatte ich irgendwann beim
00:28:00: Wachstum extern unterstützt, also bist du in den Netzwerken, Berater, Coaches, das ist ja
00:28:06: ein krasser Weg. Ja, das stimmt, ich hab immer mich coachen lassen, also ziemlich schnell, ja,
00:28:13: nämlich, also ich glaub mal am Anfang war so das Wichtigste, diese Schiedsuffrieden nicht
00:28:20: der Rollen in mir irgendwie klarzukriegen, ja, also Gründerin, Inhaberin, Geschäftsführung, aber
00:28:30: auch Manager und inhaltlich arbeiten und es hat mir viel geholfen, erst mal das ein bisschen zu
00:28:36: sortieren und das war so der Fokus des Coachings in den ersten, in den ersten Jahren. Ich bin auch
00:28:44: seit 2018, hat mir wahnsinnig weiter geholfen, weil eben, weil ich eben keine auch Partner hatte,
00:28:51: lange, ja, und da dieser Austausch unter Gleichgesinnten wahnsinnig wertvoll war und da eben auch jede
00:29:00: Menge Unternehmer gab, die vielleicht mir schon ein paar Schritte immer weiter waren und ich das
00:29:04: mal ganz gut nachmachen konnte oder verfolgen konnte, was, wenn die zum Beispiel an den Markt
00:29:10: gegangen sind, um ihr Unternehmen zu verkaufen oder eben durch unterschiedliche Herausforderungen
00:29:15: gegangen sind, fand ich wahnsinnig hilfreich. Ja, und ich glaube auch, wenn ihr einmal implementiert
00:29:21: seid und man diesen Dienstleist, also ihr seid ja ein sehr krasser Dienstleist, ein ganz hohen
00:29:25: Dienstleistungsgrad, einen hohen Service Gedanken und so suchst du ja auch, ne, deine Mitarbeiter
00:29:28: sind ja nicht Programmierer, Business Analysts oder M&A-Granaten, sondern eigentlich braucht
00:29:34: ihr sehr engagierte Mitarbeiter, die sich im Content Management System arbeiten, Markenkommunikation,
00:29:39: Verstehung, also ihr bildet wahrscheinlich auch sehr viel aus, so fertiger hat die sehr
00:29:42: selten. Wir müssen ausbilden, ja, weil wir gar nicht eben am Markt das Know-how finden
00:29:50: in genau dem Mix, den wir irgendwie anbieten. Das heißt, ja, ist richtig, wir suchen wirklich
00:29:57: eigentlich eher Persönlichkeitsprofil, also sehr hohe Service Mindset, Lernbereitschaft,
00:30:04: Flexibilität, nochmal muss es sehr, sehr schnell zusammenkommen und zusammenarbeiten
00:30:12: können und in Task Forces, ja, und im Team gut arbeiten können. Also das sind einfach
00:30:19: unterschiedliche, unterschiedliche Anforderungen, die wir, die wir dort haben. Und genau, und
00:30:27: insofern, ja, ist Ctrl+K+S da auch echt ein super Sprungbrett zur Ausbildung, also viele
00:30:34: Berufsanfänger nach dem Studium, die wir uns anfangen und man kann bei uns echt super
00:30:39: digital lernen und eben auch digital in einer Corporate Umgebung, ja, und das richtig toll
00:30:48: marken und wir haben also Mitarbeiter auch schon an Kunden verloren, genau, was wir mit
00:30:59: einem lachenden und einem weinenden Auge dann eben begleiten haben, aber es ist natürlich
00:31:03: auch ein Riesenkompliment, ja, weil wir wirklich, also da habe ich mich immer wahnsinnig stolz
00:31:07: gemacht, da auch eben Ctrl+K+ ist ein bisschen nass, als Ausbildungsschmiede zu sehen.
00:31:13: Und ich glaube, jeder, der von dir kommt und zu den Marken wechselt, wo du nicht auf die
00:31:16: Idee kommen, dass zu inhause was ihr da macht, weil er weiß, wie viel Arbeit das ist. Also
00:31:20: du hast ja, glaube ich, auch ein ganz tollen Multiplikat am meisten bei den Markensitzen.
00:31:23: Ja, das ist richtig vorbei, die inhausteams eigentlich schon so unser stärkster Webbewerber
00:31:30: sind, ja, weil es eben immer wieder natürlich auch sich unternehmen, die Frage stellen
00:31:35: müssen, was ist wirklich so werttreibend, was sollte ich inhaushaben und was kann ich
00:31:40: aber auch wieder aushängen. Ich glaube, das Gute ist eben, dass es, dass das dynamisch
00:31:47: sich entwickelt, ja, und wir manchmal auch interimsmäßig Dinge übernehmen, die dann
00:31:55: wieder zurückgeben. Und es ist ja auch unsere Mission, wirklich die Teams in den Konzernen
00:32:01: zu enablen, zu befähigen. Und deswegen freuen wir uns auch, wenn die dann in der Lage sind,
00:32:07: eine Technologie erfolgreich zu betreiben. Die heiße Phase ist die Rollout-Phase, natürlich,
00:32:12: die aller heißeste Phase. Absolut, ja, absolut, genau, ja.
00:32:15: Und da hast du ja still und heimlich vor dich hingewerkelt, bist du auf 100 Mitarbeitern,
00:32:20: kamen so ganz langsam nach 10, 11, 12 Jahren Corona, also auch eine Zeit, wo man deutlich
00:32:25: mehr zu Hause war als vorher gezwungenermaßen. Und ich glaube, da hast du ja auch das erste
00:32:29: Mal damit beschäftigt, wie geht es denn weiter? Was waren da so deine Gedanken? Also, das
00:32:32: ist ja ein super erfolgreiches Unternehmen gehabt, das lief 100 Leute. Was, was kamen
00:32:36: die ja so für Gedanken damals? Ja, genau, also ich hatte vorher auch schon manchmal
00:32:41: so Anfragen gehabt von Unternehmen, die möglicherweise interessiert wären, Kentucky S. zu kaufen.
00:32:47: Ich bin da sehr froh, einem Rat gefolgt zu sein und der Versuchung widerstanden zu
00:32:52: haben. Da hat mal ein befreundeter Unternehmer mir dann geraten, nee, jetzt mach das nicht,
00:32:59: du wirst das irgendwann machen, du wirst den Zeitpunkt selber bestimmen und den Weg und
00:33:06: dir dafür Zeit nehmen. Und das war wirklich eine der wichtigsten Ratschläge, die ich
00:33:12: bekommen und verbefolgt habe. Und genau aber zu dem Zeitpunkt 2020 war es so, dass wir
00:33:19: eben 100 Mitarbeiter waren, halbe Millionen Euro Personalkosten im Monat und ich mich
00:33:27: dann gefragt habe, also hier ich so alleine, ja, entweder ich mache das jetzt alles wieder
00:33:36: ein bisschen gemütlicher und kleiner, ja wir reduzieren uns, machen das sehr exklusiv
00:33:40: für eine paar schöne Kunden und machen das eher so als Geheimwaffe für eben paar ausgewählte
00:33:47: Kunden. Oder ich bringe Kentucky S. aufs nächste Level. Und ich habe einfach wahnsinnig viel
00:33:55: Potenzial gespürt und spüre auch immer noch, weil das eben einfach wahnsinnig relevant
00:34:00: ist für Organisationen, was wir anbieten. Und Corona war ja auch für euch? Corona war
00:34:04: super. Wir waren ein extrem eben eingespieltes, höchst produktives Team, also als wir aus
00:34:12: dem Office kamen mehr und dann alle ins Büro, alle ins Home Office hat super funktioniert
00:34:20: und es war also in der ersten Zeit. Und genau aber zu dem Zeitpunkt war es dann eben so,
00:34:28: dass ich mich dann entschieden habe, einen strukturierten M&A-Prozess anzugehen und mit
00:34:34: einem Partner gesucht habe, wir haben dann mit Karlske zusammengearbeitet. Also Marc-Miller,
00:34:39: der ja auch schon im Podcast war, ist natürlich gut und die Firma. Also wirklich strukturierter
00:34:43: Prozess, hast du jetzt Zeit dafür genommen und hast geguckt, wer könnte für uns ein
00:34:47: strategischer Partner sein oder mindestens ein Partner, der uns aber hilft, aus dem
00:34:51: nächsten Level zu kommen? Genau, also ich habe mit strategischen und Finanzinvestoren gesprochen,
00:34:57: war ein unfassbar lehrreicher und toller Prozess, also überhaupt erst mal das Feedback zu bekommen.
00:35:05: Es gibt Menschen, die sich interessieren für meine Firma, die dem ein Wert zuschreiben,
00:35:12: die Rückfragen, die Evaluationen, was sind Stärken und Schwächen der Firma, wahnsinnig
00:35:19: viel gelernt. Allein dafür hat sich der Prozess schon gelohnt, würde ich sagen und habe dann
00:35:29: mich dafür entschieden, mit einem Finanzinvestor zusammen zu arbeiten und habe dann ein Teil
00:35:36: von KontroKS verkauft. Okay, das heißt, die Mehrheit hast du heute nicht mehr, du bist
00:35:39: aber immer noch stark engagiert in deinem eigenen Unternehmen. Timing ist natürlich
00:35:43: grandios, 2020, 21, das war eine extrem gute Zeit, wenn du irgendwie an diesem Internetindustrie
00:35:51: angedockt warst, kann ich mich auch erinnern, wenn wir uns die Zahlen einfach absolut fabelhaft
00:35:55: haben. Und es ist auch, ich habe in meinem Leben ein paar Unternehmen verkauft, es ist
00:36:01: auch nicht so schlecht mal einen Teil wegzugeben und auch jemandem anderen zu haben, der mit
00:36:05: in Charge ist und den man fragen kann. So längst ich mache ein Unternehmen zusammen
00:36:09: mit zwei anderen Gründern, mit meinem Bruder, meiner Schwester, wie auch immer, das gibt
00:36:12: ja alles, da hast du immer irgendwie ein Counterpart. Aber ganz alleine, viele verschiedene
00:36:17: Rollen, jetzt hast du auch gesagt, du bist Mutter von zwei Kindern, das ist ja auch eine
00:36:20: Rolle, die wieder Zeit frisst. Und von daher ist es schon also cool, cool, dass du das so
00:36:26: gemacht hast. Also es war natürlich auch ein total anstrengender Prozess, weil es eben
00:36:31: ja auch neben dem alltäglichen Business läuft und in der Regel war es ja auch niemand Bescheid,
00:36:37: das war bei mir auch so, also ich hatte zwei Personen in der Firma, die mir Head of Finance
00:36:42: und meine Assistentin, die mich unterstützt haben und dann ein wirklich tolles Team bei
00:36:47: Karlsquare, die diesen Prozester gerockt haben. Aber das lief halt parallel, fast ein Jahr
00:36:55: lang und war natürlich deshalb auch echt wahnsinnig anstrengend.
00:37:00: Das ist eigentlich ein ganz eigener Job. Ja, also operativ das nebenbei zu machen ist
00:37:06: eigentlich eine Vollkatastrophe, weil so wirst du keinem den Themen gerecht und das war auch
00:37:09: mein großer Fehler, aber wir haben es immer nebenbei gemacht, dabei ist dieser Prozess
00:37:13: eigentlich stand alone so wichtig, dass du dich hauptberuflich um den kümmern müsstest.
00:37:15: Ja, ja, genau. Und danach geht es ja weiter. Danach geht es ja eigentlich erst richtig
00:37:19: los und ich fand, das waren auch echt schöne Dynamiken. Also wie du das auch geschildert
00:37:24: hast, das war super für mich, einen Austauschpartner auf Augenhöhe. So haben wir ja natürlich
00:37:29: vorher auch mich ganz viel ausgetauscht, aber ich hatte eben nie jemanden mit gleichgestellten
00:37:35: Interessen, also zumindest auf gesellschafter Ebene und wir haben einen Beirat gegründet
00:37:41: mit ganz vielen tollen Leuten drin und da eben diesen Austauschen, diese Dynamiken zu haben,
00:37:49: das hat super viel gebracht. So, jetzt ist der Finanzsemesterein, jemand
00:37:53: hat knapp 100 Leute damals, damals für ungefähr fünf Jahren, vier, fünf Jahren, seit heute
00:37:57: 160 Leute, das heißt, ihr habt sehr wahrscheinlich in Struktur investiert. Ihr macht heute aber
00:38:02: immer noch im Kern den selben Job und jetzt müsst ihr ja so ein bisschen gucken in der
00:38:05: Zukunft, wo wächst man? Also wächst man einfach mit mehr Kunden auf derselben Dienstleistung,
00:38:10: dann ist es ja auch klassischerweise etwas, was über Mitarbeiter skaliert oder man kann
00:38:13: ja auch über Produkte wachsen. Das heißt, aber das sind so die Herausforderungen, die
00:38:17: ihr heute auch habt im Alltag, die euch umhertreiben.
00:38:19: Ja, genau, absolut. Und wir gehen in beide Richtungen, also wir wollen organisch weiterwachsen,
00:38:26: wollen uns aber auch vorstellen, uns mit anderen Dienstleistungen leisten, die eine ähnliche
00:38:32: Mission verfolgen, wie wir zusammenzutun und halten da auch die Augen offen.
00:38:39: Okay, also alle, die jetzt irgendwie eine Idee im Kopf entwickeln, du dürftest ja sehr gerne
00:38:43: melden bei dem Jahr, das sollte unbedingt klappen. Und sag mal, du bist immer noch
00:38:49: alleine Geschäftsführerin, also das finde ich ganz unmöglich, der Finanzsemestere ist
00:38:52: vor vier, fünf Jahren eingestiegen, hat keinen zweiten, dritten Geschäftsführer da
00:38:55: eingestellt. Das spricht erst mal sehr für ihn, hast du dir also scheinbar den richtigen
00:38:58: Partner auch ausgesucht. Wo siehst du heute die Herausforderungen, also gerade auch in
00:39:02: eurem Bereich, was sind denn Sachen, die quasi gut laufen? Ich habe verstanden, ihr helft
00:39:06: quasi großen eher Old Economy Unternehmen dabei, so zu skalieren weltweit und ihre
00:39:12: Marken zu präsentieren. Aber was sind denn heute Themen, die entgegen dem Geschäftsmodell
00:39:16: laufen? Also Digitalisierung läuft ja irgendwie immer weiter gefühlt, aber was sind die Herausforderungen
00:39:19: auch in Berlin Unternehmer zu sein?
00:39:21: Ja, jetzt einmal von der Marktseite her, es läuft, Digitalisierung läuft immer weiter,
00:39:26: im Moment ist es bestimmt gerade der Fall, dass natürlich auch unsere Kunden unter einer
00:39:33: gewissen Unsicherheit leiden. Das wirkt sich auf uns auch aus, Budgetentscheidungen sind
00:39:41: deutlich konservativer, also kurzfristiger und mit kleineren Budgets, also da merkt man
00:39:50: einfach sehr, sehr viel Unsicherheit. Also es ist nicht so, dass es nicht mehr in Digitalisierung
00:39:55: investiert wird, aber ein bisschen mit einem anderen Fokus. In den letzten Jahren hatten
00:39:59: wir sehr, sehr viel Aufbau auch von technologischer Infrastruktur und jetzt geht es auch natürlich
00:40:06: stark um Optimierung, Streamlining, Aero Eye verbessern, Kosteneffizienzen suchen und das
00:40:16: sind Themen die wir jetzt begleiten. Wir haben natürlich auch so ein bisschen wie viele andere
00:40:24: Dienstleister die Thematik, dass wir einen Margendruck fühlen, also Gehälter sind über
00:40:32: die letzten Jahre gestiegen, stärker gestiegen als wir unsere Raten mit unseren Kunden erhöhen
00:40:38: konnten.
00:40:39: Das ist schon ein großes Thema. Kommt dazu auch, findet ihr Personal oder ist es auch
00:40:45: schon schwierig?
00:40:46: Doch, wir finden, wir haben immer Personal gut gefunden, Berlin auch gerade, wir haben
00:40:51: so ein bisschen den Vorteil, dass man bei uns kein Deutsch sprechen muss und das ist
00:40:56: in Berlin ein super Vorteil. Natürlich viele junge Leute herkommen, die vielleicht noch
00:41:04: nicht Deutsch sprechen, gerne was im Digitalen machen wollen und das war mal ganz gut, aber
00:41:10: jetzt gerade hat sich natürlich auch der Arbeitsmarkt schon sehr auch gedreht.
00:41:15: Das ist wieder ein bisschen untergekommen, genau. Beschreib mal kurz dein Team, das fand
00:41:18: ich relativ lustig im Vorgespräch. Also, ihr halt noch mal fest, ihr seid ja kein Startup
00:41:23: Berlin mit dem Modeunternehmen, ihr habt auch nicht 50 Millionen Euro bekommen im Westmen
00:41:28: für irgendeine Internetbude, sondern alles bootstrapped. Wie sieht heute dein Team aus?
00:41:33: Also, wie international, Verteilung, Mann, Frau, das fand ich relativ spannend im Vorgespräch
00:41:39: auch.
00:41:40: Genau, also eben super international, 40 Nationalitäten, ziemlich weiblich aufgestellt, also 70 Prozent,
00:41:50: obwohl es eigentlich eine technische Dienstleistung ist, ist es 70 Prozent weibliche Mitarbeiter,
00:42:00: es ist aber gar nicht so mit Absicht. Das ist total natürlich irgendwie so entstanden,
00:42:08: absolut. Und ein relativ junges Team, großteil ist in Berlin ein bisschen außerhalb in
00:42:16: anderen Ländern, in anderen Städten haben wir auch geheilt und für eine Agentur haben
00:42:20: wir ein sehr loyales Team, also es sind auch viele Mitarbeiter länger als fünf Jahre dabei,
00:42:28: wir haben ein paar zehnjährige Jubiläen gefeiert und die ersten 15-jährigen Jubiläen, also
00:42:33: das ist richtig klasse.
00:42:35: Und Remote, so, ihr habt Leute auch in anderen Ländern, ihr habt Leute außerhalb von Berlin,
00:42:39: aber der Großteil des Teams ist schon in Berlin beheimatet. Also, wenn ihr wollt, könnt
00:42:42: ihr euch sehen.
00:42:43: Ja, wenn wir wollen, ich würde sie gerne alle noch ein bisschen mehr sehen und versuche
00:42:49: viel, um das Team auch ins Büro zu bekommen. Ich glaube schon irgendwie, dass die Zusammenarbeit
00:42:55: im Büro und gerade in den Teams, die zusammenarbeiten, irgendwie super, super wichtig ist auch in
00:43:01: Re-Life, ist auch für die Kundenarbeit wichtig. Gerade wenn du so im beruflichen Leben irgendwie
00:43:06: startest aus dem Studium, du hast gar nicht gelernt, wie es ist, mit einem Kunden in
00:43:10: den Workshop zu gehen oder wirklich so direkt zusammen zu arbeiten. Also, das ist schon echt
00:43:15: wichtig und das versuchen wir, so ein bisschen wieder in Gang zu kriegen.
00:43:20: Ich bin mich mal gespannt. Ich glaube, die Richtung ist auch aktuell bei ganz vielen
00:43:23: Unternehmen, die sagen, wir wollen sie ein bisschen mehr sehen, wir wollen sie wieder
00:43:26: mal mehr miteinander und auch ein bisschen Teamgeist, den Kleber auch stärken, dass eben
00:43:31: Leute 10, 15 Jahre auch bei einem Unternehmen bleiben, weil das ist ja alles auch Erfahrung,
00:43:34: von der du partizipierst.
00:43:35: Ja.
00:43:36: Du hast das Thema vorhin ganz kurz angeschnitten, Coach, wie du dich selber, also, du hast ja
00:43:41: schon irgendwie in deiner Bubble deinen Unternehmen gebaut, was sind so die externen Faktoren,
00:43:45: wo du auch sagst, die hole ich mir rein, die helfen mir. Also, wie bildest du dich weiter
00:43:50: und was tust du auch für dich im Alltag, um quasi den Gegenpol zu bilden, zu dem relativ
00:43:54: stressigen Unternehmer da sein?
00:43:56: Ja. Also, ich habe vielleicht ganz kurz dazu einen sehr starken Fokus auf die Organisation
00:44:08: gehabt. Also, der Großteil meiner Zeit und Energie ging auf die Organisation und die
00:44:14: eben richtig gut aufzustellen. Ich verstehe auch so eine Organisation als irgendwie ein
00:44:21: lebenden Organismus, der nie irgendwie fertig ist. Ja, es gibt nicht so den Status, wo
00:44:26: man sagt, okay, jetzt laufen wir aber gut, sondern es ist ein kontinuierliches Weiterentwickeln
00:44:32: und das ist auch so eine persönliche Leidenschaft von mir. Also, die internen Operating Models,
00:44:40: bei uns gibt es auch einfach Prozesse und Themen, die wirklich kriegsentscheiden sind, Kapazitäten,
00:44:47: Staffingmanagement. Also, man muss wirklich immer genauso staffen, dass es eben auch der
00:44:53: Nachfrage der Kunden entspricht. Das ist nicht so einfach, dass sie irgendwie gut aussitzen.
00:44:58: Absolut, absolut. Also, daran hängt der komplette kommerzielle Erfolg und lange in den ersten
00:45:06: Jahren hatte ich wirklich nur den Fokus auch auf die Qualität des Services auf der einen Seite
00:45:12: und dass das Team happy ist auf der anderen Seite. Ich hatte ganz lange keine Ziele und so, ja. Und
00:45:18: dann später habe ich wirklich einen großen Fokus auf die Professionalisierung gesetzt und mich
00:45:23: fiel mit Zielsystemen, Strategie, mit BI, mit eben Prozessen, Roads and Responsibilities,
00:45:32: den ganzen internen Tools aufgesetzt. Also, sagen die Firma ist eine ziemlich geölte Maschine,
00:45:38: sozusagen nochmal zu der Frage. Wer hat sie dabei geholfen? Also, viel Intuition, viel
00:45:43: Austausch intern und dann punktuell von außen immer wieder Experience Sharing. Also, ich bin
00:45:53: ein großer Freund davon, mir ganz viele Erfahrungen anzuhören von anderen und mir dann daraus das
00:46:00: auszuwählen, was ich für sinnvoll halte. Ich glaube, da hast du mit 70% Frauenquote auch
00:46:08: einen extrem coolen Nährboden für so etwas. Also, ungehemmt auch über was sind die Erwartungen,
00:46:15: was sind die Gefühle zu etwas, wie soll sich eine Organisation weiterentwickeln, was mit
00:46:18: meine eigenen Bedürfnisse nicht. Ich glaube, ich vermute, das funktioniert besser mit einem
00:46:23: 70% Frauenanteil als mit einem 70% Männeranteil. Kann ich mir vorstellen? Das kann sein. Es hängt
00:46:28: vielleicht auch mit meinem Führungsstil zusammen. Also, es ist sehr, sehr transparent. Das Tolle ist
00:46:34: ja wirklich ein ganz tolles Team, was auch mit Verantwortung für spezielle Business-Bereiche
00:46:44: trotzdem irgendwie unternehmensweit denkt und die Brille für die Organisation hat und sich auch
00:46:50: verantwortlich für die Organisation führt. Und das war nicht immer so da, aber daran haben wir
00:46:55: irgendwie gearbeitet und das ist jetzt wahnsinnig viel wert. Und was machst du für dich als Gegenpol?
00:47:02: Also das ist jetzt super viel Sport, Yoga, hast du, was ist dein Ruhepol? Also Mutter von zwei
00:47:07: Kindern, kannst du eh vergessen, Ruhepol? Aber du weißt, was ich meine. Und danke, weil so viele
00:47:10: sagen immer, sie kriegen die Energie von den Kindern. Ich liebe meine Kinder, ich liebe meine
00:47:16: Familie, ich liebe es auch Zeit mit Freunden zu verbringen. Aber da kriege ich nicht die Energie her.
00:47:21: Also ich kriege wirklich Energie aus dem Alleine sein. Also Me-Time, das ist glaube ich bei
00:47:29: introvertierten Personen, ist das häufig so, also die Gedanken in Zähren, Ruhe haben und dann
00:47:38: entwickle ich auch innerhalb von sehr kurzer Zeit sehr viel Energie und kann die dann auch wieder
00:47:45: in die Firma reingeben. Und das passiert häufig, also im Westen glaube ich beim Laufen. Ich mache
00:47:52: auch Yoga, gehen in die Gym, wenn ich Zeit habe. Wir haben auch während Corona uns außerhalb von
00:47:58: Berlin so ein Wochenendrifugium angeschafft, sind also vielen der Natur dann auch und fliehen
00:48:05: aus Mitte so ein bisschen und Bäume, Gras, Blumen, das hilft auch. Aber du sagst gerade,
00:48:12: hast introvertierte Personen gesagt, so würdest du es selber auch beschreiben. Also die Kommunikation
00:48:16: in der Vergangenheit über den Erfolg aus Unternehmens spricht dafür. Aber ich habe nicht das,
00:48:22: also ich habe das Gefühl, dass du ganz klar kommunizieren kannst, der Transparenz sehr
00:48:26: offen und ich glaube, das macht die Mitarbeiter dann auch extrem einfach. Jetzt hast du ja eine ganze
00:48:30: Menge gelernt auf deinem Weg als Unternehmerin. Hast du so vielleicht ein Lifehack oder so Regeln,
00:48:35: nach denen du lebst, die du an die neue Generationenunternehmer weitergeben kannst? Fällt dir da
00:48:39: irgendwas ein, wo du sagst, das waren so ein, zwei Sachen, die ich beim Leben geändert eingeführt
00:48:42: habe. Das waren für mich Gamechanger? Also jede Menge Sachen. Ich glaube, das, was mir in den
00:48:48: letzten Jahren am meisten geholfen hat, waren Lifehacks, die in die Richtung gingen, das Wesentliche
00:48:58: im Blick zu haben und auch den Zeit-Einsatz auf das Wesentliche zu richten. Und damit meine ich jetzt
00:49:03: gar nicht so irgendwie die Prioritäten, was ist dringend, was ist super wichtig, sondern damit
00:49:10: meine ich eher Themen, die ich persönlich voranbringen möchte. Also das sind häufig Themen,
00:49:19: wo es eben darum geht, an der Firma zu arbeiten, als in der Firma zu arbeiten. Also wenn ich den
00:49:24: Zustand der Agentur von Zustand A Richtung Zustand B entwickeln möchte, dann braucht es einfach
00:49:32: noch mal so einen extra Effort. Und wenn ich in die Unternehmen komme oder mein Handy aufmache,
00:49:40: prasseln ganz, ganz viele Sachen rein. Also es ist ganz leicht fremdbestimmt zu sein. Deswegen ist
00:49:45: das total wichtig. Das fängt an bei mir mit einer Morgensroutine, eine Visualisierung. Also was
00:49:55: will ich heute erreichen? Was ist heute total wichtig? Auch wie will ich mich heute verhalten?
00:50:01: Das Time-Boxing ist super wichtig. Also eben diese wesentlichen Themen wirklich als Zeitblocke im
00:50:11: Kalenderfest zu buchen. Und das echten Gamechanger für mich war, ist, dass ich mit meinen Direct-Reports
00:50:18: nur noch strategische Jofixus mache. Also ich mache keine operativen Jofixus mehr, sondern nur
00:50:25: noch eben an Zielen ausgerichtet. Und wir schauen uns KPIs an und schauen dann aber eben in Bezug auf
00:50:37: die strategischen Ziele. Wo stehen wir da? Ja, was sind Roadblocks? Das funktioniert gut. Wie können
00:50:45: wir Dinge anders angehen, um dort erfolgreicher zu sein? Operativ-Themen werden natürlich auch irgendwo
00:50:51: geklärt und finden ihren Raum. Aber sie dominieren die Agenda nicht so. Und das sind ja auch die
00:50:57: operativen Themen deiner Verantwortlichen. Du brätst gerne eine operative, aber am Ende des
00:51:03: Tages ist es ja ihr Verantwortungsbereich. Du siehst dich schon eher auch an strategischen Themen.
00:51:08: Genau. Ich denke, dass es entspricht eher meiner Rolle. Ja, würde ich auch sagen, mir Wahnsinn. Also
00:51:15: wirklich total krass. Schön, dass du dich in unserem Podcast quasi reingesetzt hast. Für mich
00:51:20: die absolute richtige Entscheidung. Ich hoffe für dich auch. Aber ganz, ganz großen Glückwunsch.
00:51:25: Also wie man so sympathisch völlig unter dem Radar so ein tolles Unternehmen aufbauen kann. Denn
00:51:30: auch noch im Finanzinvestor reinholen. Da wissen wir beide, ein Finanzinvestor kann auch schwierig
00:51:34: sein, wenn es der falsche ist. Das ist ja jemand, der primär Geld bringt und das auch irgendwann wieder
00:51:38: verkaufen will. Das ist ja beim Strategien ein bisschen anders. Aber auch, dass du da vollstes
00:51:42: Vertrauen genießt, spricht ja absolut für dich. Weil manche von den Finanzinvestoren sind ja auch
00:51:46: sehr schnell darin, mal Geschäftsführung auszutauschen und Co. oder sehr dominant zu sein. Also echt super,
00:51:52: super beeindruckend. Vielen, vielen Dank für deine Zeit und dafür, dass du es ja alles mit uns
00:51:55: geteilt hast. Ja, vielen Dank, Markus. Hat richtig viel Spaß gemacht. Schön, dass ich da sein durfte.
00:52:00: Ja, sehr, sehr gerne. Wenn es euch genauso gefallen hat wie mir, dann denkt daran. Kommentieren,
00:52:05: liken, Followern, ihr Kennterspiel. Vergesst nicht, Mittwoch ist Mittelsstars Tag und ich wünsche
00:52:10: euch eine erfolgreiche Woche und sage, bis bald.
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