Die Frau hinter dem unsichtbaren Weltmarktführer | Gerda Söhngen von KEIL Befestigungstechnik GmbH
Shownotes
Die Frau hinter dem unsichtbaren Weltmarktführer
Gerda Söhngen von KEIL Befestigungstechnik GmbH bei Mittelstars
Gerda Söhngen ist dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast – eine Unternehmerin, die in zweiter Generation ein Familienunternehmen führt und dabei ihren ganz eigenen Weg gegangen ist.
Ohne Hintergrund in der Textil- oder Bauindustrie hat sie bei KEIL Befestigungstechnik übernommen – und musste dabei erstmal teuer lernen: „Es klang wie eine geniale Idee – in Wahrheit hat es 15 Jahre nur scheiße viel Geld gekostet.“ Statt aufzugeben, entschied sie sich, das Unternehmen so aufzubauen, wie sie es für richtig hielt.
Heute leitet sie einen Hidden Champion, der mit seinen Fassadenankern auf allen Kontinenten vertreten ist – und in über 60 % aller weltweiten Fassadenprojekte steckt. Der Name KEIL ist längst zum Gattungsbegriff geworden, wenn von Hinterschnittankern die Rede ist.
Im Gespräch erzählt Gerda, wie es ist, als Unternehmertochter in große Fußstapfen zu treten, warum Nachhaltigkeit für sie keine Floskel, sondern eine Haltung ist, und wieso Unternehmertum immer auch Mut und Demut erfordert.
Im Podcast spricht Gerda über:
- Warum 15 Jahre voller Fehlinvestitionen am Ende ihr größtes Learning waren.
- Wie man als junge Unternehmerin in einer männerdominierten Branche bestehen kann.
- Was Führung auf Augenhöhe bedeutet – und warum sie für Innovation entscheidend ist.
- Wie KEIL vom Familienunternehmen zum unsichtbaren Weltmarktführer wurde.
- Warum Nachhaltigkeit für sie nicht „Marketing“, sondern Haltung ist.
Ein Gespräch voller Ehrlichkeit, Leitsätze und Inspiration – ein Muss für alle, die wissen wollen, wie man Nachfolge neu denkt und als junge Unternehmerin ein Hidden Champion prägt.
Eine inspirierende Folge für alle, die wissen wollen:
- Wie man auch ohne Plan B zur starken Unternehmerin wird.
- Warum Scheitern oft die Basis für echten Erfolg ist.
- Wie deutsche Hidden Champions die Weltmärkte prägen.
Unbedingt reinhören – exklusiv bei Mittelstars!
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Transkript anzeigen
00:00:00: Also du bist wirklich, du bist im eigenen Unternehmen rausgegangen, was kündigt.
00:00:04: Also ich bin wirklich nach Feierabend, so richtig schwitzige Hände.
00:00:07: War mal ich kündiger.
00:00:08: Und ich hab mich in mein Auto gesetzt, hab Rotz und Wasser geheult,
00:00:11: weil ich nämlich dachte, Scheiße, du hast deine Eltern enttäuscht,
00:00:13: du hast deine Familie enttäuscht, du hast die komplette Firma enttäuscht,
00:00:15: du hast es mit den Mitarbeitern zukunft weggenommen und so weiter.
00:00:18: Und dann war aber eher so, dass ich gedacht habe, okay, also schlimm,
00:00:20: man kann es ja gar nicht mehr machen.
00:00:22: Also jetzt ist ja eh kaputt, jetzt ist ja dieses ganze Kartenhaus zu fallen,
00:00:25: aber jetzt kannst du es ja wieder so aufbauen, wie du es richtig finden wirst.
00:00:30: Mittelstars, der Mittelstands- und Unternehmer-Podcast.
00:00:34: Ehrlich, direkt und ungefiltert.
00:00:37: Von und mit, Markus Seidel.
00:00:40: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge "Mittelstars".
00:00:42: Mein Name ist Markus Seidel und heute zu Gast ist die Gerda Söngen
00:00:45: von Keil Befestigungstechnik.
00:00:47: Ich wusste heute Morgen noch nicht, dass sie kommt.
00:00:49: Umso schöner ist es, dass sie hier ist.
00:00:51: Sie erzählt uns, wie sie ins eigene Unternehmen rein ist, wie da raus ist,
00:00:54: wie man ein Exit mit Boran hinbekommt und warum sie heute dafür sorgt,
00:00:58: dass euch keine Fassadenplatten auf den Kopf fallen.
00:01:00: Herzlich willkommen, Gerda.
00:01:01: Hallo, danke für die Einladung.
00:01:03: Ja, sehr, sehr gerne.
00:01:04: Kannst du ganz kurz was zu dir erzählen?
00:01:06: Ja, Gerda Söngen.
00:01:08: Ich bin 36, kurz überlegt, 35 oder 36 Jahre verheiratet.
00:01:14: Ich habe eine kleine Tochter und bin so ein richtiges Dorfkind, würde ich sagen.
00:01:18: Und von der Veranlagung wollte ich eigentlich immer Tanzlehrerin werden.
00:01:22: Also ich habe immer gerne gemalt und viel getanzt und Sport gemacht
00:01:26: und irgendwie bin ich da.
00:01:29: Irgendwas ist da passiert.
00:01:31: Irgendwas ist da passiert, aber vor allem bist du ja Unternehmerin
00:01:36: in dritter Generation und was macht ihr überhaupt?
00:01:40: Befestigungstechnik ist ja so.
00:01:42: Ja, das ist ganz einfach.
00:01:42: Also wir machen einen Hinterschnittanker für die Befestigung von Fassadentafeln
00:01:46: in der vorgehängten hinterlüfteten Fassade.
00:01:49: Ah, ja, das ist ein Thema, was uns alle im Alltag sehr begleitet.
00:01:53: Ja, das heißt, ihr habt am Ende des Tages ein Unternehmen in dritter Generation,
00:01:59: was dafür sorgt, dass Fassadenplatten uns nicht auf den Kopf fallen
00:02:03: und dass sie auch noch formschön befestigt sind.
00:02:05: Das heißt, ich sehe, dass hinter den Platten stattfindet, ich sehe die Verankerung nicht.
00:02:09: Ganz genau, also im besten Fall hast du uns noch nie gesehen,
00:02:12: hast noch nie was von uns gehört, dann haben wir einen guten Job gemacht.
00:02:16: Bis jetzt geht es auf.
00:02:17: Also die Fassadenplatten, die wirklich auf der ganzen Welt an verschiedenen Gebäuden hängen,
00:02:22: Keramik, Feinsteinzeug, Naturstein, alles mögliche Fasserbeton und so weiter.
00:02:27: Wenn du einen hohen Anspruch an eine hochwertige Fassade hast,
00:02:30: dann möchtest du nicht, ich sage mal, den Nagel durchs Bild hauen,
00:02:34: sondern so, dass das Bild auch schön hängt und man sieht nicht, wie es befestigt ist
00:02:37: und es bleibt sogar noch da hängen.
00:02:39: Und dann kommen wir ins Spiel, ja.
00:02:41: Okay, krass, also ihr seid in dem Bereich auch so ein Hinten-Champion?
00:02:44: Ja, auf jeden Fall.
00:02:45: Also wir sind auch jetzt schon zweimal ausgezeichnet als Marke des Jahrhunderts.
00:02:48: Darüber versuchen wir, die Sichtbarkeit zu kriegen.
00:02:52: Weil im Markt kennt uns jeder, also da sind wir bekannt wie das Tempotaschentuch,
00:02:58: aber ja, so jemand wie du oder ganz normaler Mensch in seinem Alltag,
00:03:03: weiß überhaupt nicht, dass wir existieren.
00:03:05: Ja, erzähl mir kurz bitte vom Kaili.
00:03:07: Aus dem Vorgespräch habe ich ja von Kaili erfahren.
00:03:09: Wo werdet ihr Kaili genannt?
00:03:11: Ja, das ist so ein bisschen diese Gedanke auch von wir sind eine Marke.
00:03:14: Also in der Schweiz, da sagen die, da nehmen wir den Kaili,
00:03:17: weil es ist der Kailanker, der in dem ganzen Markt bekannt ist
00:03:21: und deswegen ist es auch oder manche sagen auch der Kail.
00:03:24: Also es ist wirklich so, du sagst nicht, ich nehme den Hinterschnittanker von Kail,
00:03:29: sondern ja, es ist der Kaili oder der Kail und dann weiß jeder, was gemeint ist.
00:03:34: Ihr seid quasi das Tempo für Befestigungstechnik, wenn es um solche Fassadenplatten geht.
00:03:37: Ja, ganz genau.
00:03:38: Wow, cool.
00:03:39: Und du sagst, du bist ein Dorfkind.
00:03:40: Was heißt denn, du bist noch aufgewachsen?
00:03:42: Dorfkind darf sich ja gar nicht jeder nennen, weil ich wohne ja wirklich auf dem Dorf.
00:03:44: Kannst du das toppen?
00:03:45: Okay, ich weiß ja nicht, was dein Dorf ist.
00:03:48: Aber ich habe dieses Dorf, also ich wurde da schon, bevor ich laufen konnte,
00:03:51: mit Bollerwagen durch den Hosen Montags zugeschoben.
00:03:53: Und ja, bei uns gibt es die Schützenfeste und bei uns gibt es dann so,
00:03:59: dass an der Küche trifft man sich, um mal eben noch ein kleines Weinfest selber auf die Beine zu stellen.
00:04:04: Also es ist, wir haben den Dorf, den Klüngel, also wirklich so dieses,
00:04:09: die Nachbarn wissen mehr als der liebe Gott bei uns und bei uns bist du nicht anonym.
00:04:14: Also es ist ein Dorf, wir haben trotzdem, ich glaube, fast 20.000,
00:04:18: mancher würde sagen voll viel, mancher würde sagen voll wenig, in der Nähe von Köln.
00:04:22: In der Nähe von Köln, okay.
00:04:23: In so einem Fällen Bergeschlatt macht die Ecke...
00:04:25: Genau, Engelskirchen, ein kleines Dörfchen.
00:04:27: Und da schon immer, da startet auch alles.
00:04:29: Ja, da hat alles begonnen.
00:04:30: Also am Ort Lope, da hat es begonnen, der gehört aber mit zu Engelskirchen.
00:04:35: Und da ist damals mein Opa und meine Oma zusammengelebt, heute nur noch meine Oma.
00:04:41: Und da wurde das erste Firmengebäude gebaut.
00:04:44: Und wann war damals?
00:04:47: Damals, gegründet in den 60ern.
00:04:51: Mein Opa wollte eigentlich nur eine Maschine zur Bora-Produktion verkaufen.
00:04:57: Und dann wurde die aber nicht abgekauft.
00:04:59: Und dann hat er gesagt, L-M-A-A, dann mache ich jetzt halt den Wettbewerb für dich,
00:05:05: zu demjenigen, der die kaufen sollte und hat dann selber angefangen, Bora zu produzieren.
00:05:09: Bora heißt das, was man vorne in die Bohrmaschine reinsteckt, also mit SDS, ohne SDS, also Metallbohrer, Holzbohrer,
00:05:15: was auch immer ja Bora produziert.
00:05:16: Genau, Bora, Hammerbohrer, Schlagbohrer, war der Fokus.
00:05:19: Und die anderen, also jetzt, wenn du jetzt Hard-Metallbohrer hast oder Holzbohrer,
00:05:23: die wurden dann ergänzt im Sortiment, aber die stärken und vor allem auch die Patente
00:05:27: und die Qualität war am ersten, das was uns abgesetzt hat, die Hammerbohrer.
00:05:31: Okay, und das habt ihr wirklich aber Jahrzehnte dann gemacht?
00:05:34: Ja, genau, also eine große Produktion mit 70 Leuten und damit nicht großgewinnt.
00:05:38: Ja, genau, im Dorf bei uns Engelskirchen-Lope, da haben wir das Stampert, haben wir angefangen.
00:05:43: Und der Wettbewerb ist ja denn so, ich hätte es gesagt, bei Emerson, wenn ich Bora ingebe,
00:05:46: kommt Bosch und sowas relativ häufig, das war Wettbewerb für euch.
00:05:50: Ja, genau, also das war der Beginn, zum Beginn des Unternehmens, gab es so im Umfeld tatsächlich
00:05:56: ein paar Familienunternehmen, die auch Bora gemacht haben.
00:05:59: Also man kannte so die Familienunternehmen so unter sich, die kannten sich so, und wir waren so ein bisschen Wettbewerb,
00:06:04: aber auch irgendwie so von wegen, ja wir sind noch die kleinen Qualitativen starken.
00:06:08: Aber das wurde immer härter tatsächlich, also die Großen, die wurden immer, immer fieser,
00:06:13: und das hat dann immer mehr auch den Spaß verdorben.
00:06:16: Und dann in dem Zug gab es dann halt auch, ist mein Opa krank geworden,
00:06:20: und dann wurde dann auch das Unternehmen so ein bisschen mit krank, kann man halt wirklich sagen, ne?
00:06:24: Und meine Eltern und auch meine Tante, mein Onkel damals, dann ist mein Opa verstorben
00:06:30: und haben irgendwie versucht, dieses Unternehmen dann wirklich aus einer Schieflage daraus zu holen.
00:06:34: Und das war so das erste Mal, wo wir gemerkt haben, wie viel ein Unternehmen auf die Familie sich,
00:06:40: also wie groß diese Auswirkung ist, wie viel Einfluss das nimmt,
00:06:43: weil dann war auf einmal in der Familie wahnsinnig viel Spannung, weil auch meine Tante, mein Onkel, meine Eltern,
00:06:48: waren auch, die haben beide Parteien alles gegeben und am Seil gezogen bis zum Geht nicht mehr,
00:06:53: aber beide in unterschiedliche Richtungen, ne?
00:06:56: Und da hat man gemerkt, okay irgendwie so, wir müssen hier Klarheit schaffen,
00:06:59: und dann war die Entscheidung am Ende, dass meine Eltern das weitermachen.
00:07:02: - Krass. - Und dann hat meine Mutter da den Großteil der Anteile übernommen
00:07:07: und meine Mama und mein Vater haben das Unternehmen fortgeführt, ja.
00:07:10: - Okay, so. Großeltern klassischerweise gegründet, denn vererbt auf beide Stämme,
00:07:14: dann hast du eben eine sehr interessante Situation, wo irgendwie da muss eine Entscheidung getroffen werden,
00:07:18: ansonsten ist das Unternehmen weg, die Entscheidung wurde dann zugunsten bei deiner Mutter getroffen,
00:07:21: sie ist ins Risiko gegangen, und das heißt, deine Mama war denn in den 80ern, 90ern,
00:07:27: hat die dann auf einmal war die Firmen oberhaupt, als Frauen im sehr baulastigen oder sehr, sehr gewerblichen Bau,
00:07:33: gewerblichen Bereiche.
00:07:34: - Voll, und das ist mir tatsächlich letztes Jahr erst mal so richtig bewusst geworden,
00:07:38: als ein Unternehmensberater einen Vortrag gehalten hat und gesagt hat,
00:07:44: dass er hat beurteilt, wann die Nachfolger am erfolgreichsten ist.
00:07:46: Und er sagte, von Vater zu Tochter ist es erfolgreicher, wie von Vater zu Sohn.
00:07:50: Und dann war Ende. Und dann habe ich irgendwie gedacht, irgendwie fehlt hier doch ein Teil,
00:07:53: ich gemeldet mich nicht so, ja, ich habe immer eine Frage, was ist denn von Mutter zu Tochter
00:07:57: oder von Mutter zu Sohn, und dann sagt er, also von Mutter abgebend habe ich gar keine Erfahrung.
00:08:00: - Krass, hm?
00:08:01: - Und das ist ein echtem, guter, super, starker, großer Unternehmensberater.
00:08:04: Und ich habe gedacht so, wow, halt, stopp.
00:08:06: Und dann, wenn du in deiner eigenen Seifenblasenwelt bist, in deiner eigenen Bappel,
00:08:10: und merkst auf einmal so, krass, also für mich war das immer so, ich bin damit groß geworden.
00:08:14: Für mich ist es ganz normal, dass meine Eltern beide Unternehmer, dass meine Mama aber quasi der Big Boss so ist,
00:08:20: ne? Das war nicht für mich Roll-Model, sondern das war einfach, boah, Mama, ja, die ist immer,
00:08:26: die will direkt eine Lösung, und das Problem wird gar nicht gewürdigt, wir gucken direkt,
00:08:29: wie kommen wir hier wieder raus, und das ist ja eher anstrengend als Tochter, sage ich mal.
00:08:33: - Ja, klar.
00:08:33: - Und auf einmal denkst du so, boah, krass, das, was heute gesucht wird, Roll-Models, Frauen in Führung,
00:08:38: das war meine Mutter zu einer Zeit, wo sich keiner dafür interessiert hat.
00:08:42: - Nee. Und das war bestimmt nicht, das war noch viel, viel schwerer als heute.
00:08:45: - Ohne Wertschätzung das zu machen, eher im Gegenteil, ja, das sage ich heute auch auf jeden Fall.
00:08:50: - Und dann seid ihr von der Bohrer-Produktion, habt ihr aber die Befestigungstechnik irgendwann mit ins Leben gerufen?
00:08:56: - Ja, genau, das war, weil wir erfahren sind in der Erstellung eines Bohrlochs, kann es ja sagen,
00:09:01: und dann war die Anforderung, wir wollen ein Bohrloch, was in einer Platte entsteht,
00:09:06: und was am Sockel breiter sein soll als am Eintritt, also wie so ein umgedrehter Pilz.
00:09:11: - Ja, du willst im Endeffekt ein kleiner Eintrittsfläche und drin eine große Befestigungsfläche,
00:09:16: wo die Kraft dann wirken kann, und die du nicht siehst, natürlich.
00:09:19: - Genau, ja. - Das kennen wir alle, wenn wir im Holzbohrer mal gespielt haben,
00:09:22: dann fängst du an, irgendwie so wild rumzubohren und da innen drin auszubohren, wenn du mehr Platz brauchst,
00:09:27: aber das ist ja mit dem industriellen Bereich nicht ganz so einfach, und das war wirklich, das war die Zielsetzung, da etwas für zu finden.
00:09:32: - Ja, ganz genau.
00:09:33: - Wer hat das, wer hat das engeniert, also war das dein Papa oder die Mama, oder wer hat das...
00:09:37: - Nee, das war noch, da war mein Opa noch da, also es war mein Opa mit dem Produktionsleiter, die haben getüftelt,
00:09:42: und haben die Lösung gefunden, aber es klingt jetzt so, wenn man denkt, wow, dann kam die Idee, und dann war das riesige Business,
00:09:47: und es war eher so, es kam die Idee, mein Opa hat dran geglaubt,
00:09:50: und es hat einfach nur 15 Jahre scheiße viel Geld gekostet.
00:09:53: Also es brauchte wirklich mein Opa, der daran glaubt und da weiter Geld reingesteckt hat,
00:09:58: weil das war, eigentlich hat es jeder so zu Tode geredet, hat gesagt, das kann es nicht sein.
00:10:03: Und dann auf einmal war, und das ist auch heute noch so, es ist mal ein sehr langer Weg, bis du wirklich dieser Switch kommt.
00:10:11: Dann auf einmal war der Moment, wo man gemerkt hat, boah, da kamen Projekte,
00:10:14: da kamen immer mehr Referenzen, mit den Referenzen kamen mehr Zulassung,
00:10:18: mit den Zulassungen noch mehr Referenzen, noch mehr Projekte,
00:10:20: und irgendwann war es auf einmal so, dass die Befestigungstechnik mit dem Hinterschnittanker deutlich lokativer wurde als überhaupt die Bohrerfabrik,
00:10:28: und das mit gerade mal zu dem Zeitpunkt 10 Peoples.
00:10:31: Unser heutiger Partner, der Folge ist Semenio, ein spannendes Startup, bei dem ich auch selbst investiert bin.
00:10:40: Neben mir sind einige andere bekannte Investoren und Gründer dabei,
00:10:43: unter anderem der Philipp Klöckner vom Doppelgänger Podcast,
00:10:46: Ato Mai, Vorstand von Ayonos, und der Bastian Grimm, Gründer und Vorstand von Peacaze.
00:10:51: Semenio löst ein riesiges Problem für Online-Shops, Marktplätze und Hersteller,
00:10:55: nämlich das der echten Produktbewertung von echten Nutzern.
00:10:58: Mit über 50.000 App-Nutzern sorgt Semenio dafür, dass Produkte in ihrer App bewertet werden, inklusive eines Fotos als Kaufnachweis.
00:11:06: Für jede Bewertung erhalten die Nutzer im Gegenz zu Credits, die sie am Ende gegen Gutscheine eintauschen können.
00:11:11: Was bringt dir das alles als Online-Shop?
00:11:13: Vor allem eins, wertvolles Kundenfeedback, bessere Rankings und Sichtbarkeit um bis zu 144% mehr organischen Treffig
00:11:21: und Conversion Rates, die bis zu 70% steigen, und das Ganze wird garniert von weniger Retouren,
00:11:27: nämlich bis zu 20% der Kunden schicken die Produkte weniger zurück als vorher.
00:11:31: Semenio hilft schon großen Kunden, wie Ideale, Mobile.de und Bose, ihre KPIs zu verbessern.
00:11:36: Für mich ist das ein absoluter No-Brainer und deswegen habe ich für euch als Mittelstars-Hörer mit dem Code "Mittelstars15"
00:11:43: 15% Rabatt auf die erste Bestellung ausgehandelt.
00:11:47: Kontaktdetail zu Eugen, dem Geschäftsführer, findest du in den Schornots oder melde dich einfach bei mir und ich mache dir eine Intro.
00:11:53: Ich wünsche euch viel Erfolg mit Semenio.
00:11:59: Okay, also nur für mich, wenn in 300 Meter Höhe eine Fassadenplatte hängt,
00:12:04: aus Natur, Stein, Keramik, was auch immer, einmal ein Meter, 40 Kilo schwer,
00:12:09: dann habt ihr durchaus Zulassung dafür, dass euer Befestigungsmaterial dafür verwendet werden kann.
00:12:13: Was ja, Windlasten, da kommen 100.000 Sachen, du hast in Deutschland Winter minus 20, im Sommer plus 40, wenn es gut läuft,
00:12:19: da sind 60 Grad Temperaturunterschied, da reichen ja Mikrorisse, dass so eine Platte sich lösen könnte,
00:12:26: dann kommt die von 300 Metern runter gesegelt, dann ist es schwer mit Überleben.
00:12:29: Da seid, das ist euer Ding.
00:12:31: Ja, ganz genau. Und deswegen ist es, also das ist das, was uns auch heute schützt.
00:12:35: Wenn du jetzt sagst, ich finde, ein super Produkt mache ich jetzt auch,
00:12:38: da ist so dieser Vertrauensvorschuss, den gibt man da nicht so gerne, wenn du da gar keine Referenz hast.
00:12:44: Und das ist natürlich, deswegen hat das damals so lange gedauert
00:12:47: und ist heute für uns auch da irgendwo das, was uns schützt, weil wir halt Referenzen haben.
00:12:51: In Sao Paulo, die Statue der Sockel, der ist mit uns befestigt.
00:12:56: Die Statue, in Sao Paulo.
00:12:58: Ja, genau. Also, es sind schon coole Referenzen, die wir haben.
00:13:01: Oder Daniel Liebeskind ist ein riesengroßer Architekt, ganz großartig.
00:13:05: Mit dem haben wir auch Referenzen hier in Berlin, das Sapphire oder in Milano ist so Drachen-Tempel,
00:13:12: oder ich weiß nicht irgendwie so was, der Expo war das auf jeden Fall ein mega krasses Gebäude.
00:13:16: Das sind schon fette Dinger.
00:13:18: Da stecken wir schon so im Besonderen, da stecken wir oft drin.
00:13:21: Also Keil ist nicht das Besondere, aber im Besonderen steckt sehr oft Keil, ja.
00:13:25: Okay. Und das heißt also, wenn ich wirklich sehr stylische Fassaden mit großem Platten sehe,
00:13:30: dann gibt es eine Wahrscheinlichkeit, dass ihr die Befestigung dahinter seid.
00:13:33: Das ist schon so. Ihr seid da in Europa sehr verbreitet.
00:13:36: Ja, genau.
00:13:37: Und auch weltweit anzutreffen.
00:13:38: Genau. Also, wir sind gerade auch, also Mittel-Ist sind wir auch, aber zum Beispiel Amerika,
00:13:43: der Markt, der wächst auch gerade, die kommen jetzt langsam auf das Niveau, was Deutschland schon hat.
00:13:47: Und Europa ist sehr stark.
00:13:49: Und es gibt auch viele, viele andere Märkte, die auch Gas geben.
00:13:52: Und da haben wir natürlich das Schöne, dass, wenn sich zum Beispiel, als sich Amerika entschieden hat,
00:13:56: wir wollen jetzt noch mehr in die VHF gehen, vorgehängte hinterlüftete Fassade,
00:14:00: kamen natürlich die ganzen Experten, die hier im Markt sind, darüber.
00:14:04: Das heißt, wir haben uns dort zur Verbandssitzung getroffen.
00:14:06: Und das waren eigentlich die gleichen Nasen, die du auch hier im europäischen Markt triffst.
00:14:09: Also die Bubble ist einfach rüber gereist.
00:14:11: Das ist eigentlich dann schon ganz witzig.
00:14:13: Es ist eine sehr kleine Nische und man kennt sich, ja.
00:14:15: Also Befestigungstechnik wuchs und wuchs quasi.
00:14:18: Die Bohrer Herstellung lief nebenher.
00:14:21: Und dann kam es ja auch quasi zu einem Exit in dem Bereich,
00:14:23: der ja auch so ein bisschen mit dir und deiner Karrieremunternehmen zusammenhängt.
00:14:26: Ich habe es ja so ein bisschen angeteasert.
00:14:28: Du bist ja in so ein Unternehmen rein.
00:14:29: Du bist aus dem Unternehmen auch wieder raus.
00:14:31: Jetzt bist du wieder drin.
00:14:32: Kannst du davon mal ein bisschen erzählen, wie das so war
00:14:34: und wie ihr euch auch von diesem Warum und wie ihr euch von diesem Bohrer Herstellungsbereich auch verabschiedet habt?
00:14:39: Ja, also ich habe eine Ausbildung als Industriekauffrau gemacht, habe dann BWL studiert.
00:14:43: Nein, nein, nein, auf keinen Fall.
00:14:45: Also das war erst mal so ganz allein meine Welt gelebt.
00:14:47: Dann habe ich einfach gesagt, so ja, ich würde mal reinkommen und mir das mal anschauen.
00:14:50: Vielleicht ist das ja doch was.
00:14:52: Und dann war schon so, okay Gerda, dann kommst du rein.
00:14:54: Dann machen wir dich als Assistentin der Geschäftsführung.
00:14:56: Du gehst durch die ganze Firma, lernt alles kennen in allen Bereichen und so weiter.
00:15:00: Dann habe ich das gemacht und habe versucht irgendwie mich dazu orientieren.
00:15:06: Also das war ganz geil.
00:15:07: Ich durfte wirklich überall hin, auch unterwegs auf irgendwelche Sitzungen,
00:15:11: auf Messen und sonstiges durfte Markt intern, extern alles kennenlernen.
00:15:14: Und das war für mich eine ganz andere Welt.
00:15:16: Ich persönlich sage wirklich, also Werkzeugbranche, damals Bohrer oder auch Befestigung, Baubranche,
00:15:22: das sind schon spießige Branchen, wirklich.
00:15:25: Hast du dich versucht, dieser Branche anzugleichen auf dein Weg?
00:15:29: Ja, total.
00:15:31: Also ich habe mich als erstes, also erst mal war so der Rebell, der gesagt hat,
00:15:34: nee ihr macht hier alle per sie, ich komme aus dem "du" und dann fing ich schon mit "du" an.
00:15:38: Dann habe ich aber schon gemerkt, irgendwie, das kommt nicht so gut.
00:15:42: Ja, okay, dann Klamottentechnisch war meine Mutter auch eher schützend.
00:15:46: So von wegen Nähekind, mach lieber das und das.
00:15:48: Also so keine Angriffsfläche bieten.
00:15:50: Dann habe ich mich auch daran gehalten, auf den Messen dann diese Blusen angezogen.
00:15:54: Ich habe mich so unwohl gefühlt.
00:15:56: Und habe aber für mich gedacht, okay, das muss ja irgendwie, das gehört in diesen Rahmen
00:16:00: und habe mich in diesen Rahmen pressen lassen.
00:16:02: Und ich habe mir so ein bisschen diesen Avatar gebaut und wurde richtig schlecht in allem, was ich getan habe.
00:16:09: Ich habe mehr Energie da reingesteckt, darauf zu achten, dass ich dieses Bild erfülle,
00:16:12: was aber nicht meins war, als dass ich mich einfach darauf konzentriert habe, eine gute Arbeit zu machen.
00:16:16: Ja, das ist halt vielleicht 15 Jahre her oder so. Das ist halt nicht lange her.
00:16:20: Total irre, so verkrustet ist diese Branche.
00:16:24: Ja, voll. Und ich würde auch behaupten, natürlich ist es heute was anderes,
00:16:28: aber es ist dennoch viele schicken eher ihren Avatar in dieser Arbeitswelt,
00:16:32: als dass sie sich selber da ganz ehrlich geben.
00:16:34: Viele haben den ja auch, glaube ich, für sich voll akzeptiert.
00:16:36: Und ich habe mich halt da eigentlich gestört, mich hat der Kleing gemacht, mich hat das fettig gemacht.
00:16:40: Und dann habe ich dann gesagt, okay, lasst mal eine Unternehmensberatung reinholen für den Nachfolge,
00:16:44: weil irgendwie habe ich mir das anders vorgestellt, dann haben wir die reingeholt,
00:16:47: dann haben wir ganz viele Psycho-Gespräche geführt.
00:16:49: Also wer eine Nachfolge-Familienunternehmen, wenn du daher richtig reingehst,
00:16:52: dann gehst du ja ins Rabbit Hole rein und dann wirst du ja wirklich wie die Zwiebel auseinandergenommen.
00:16:57: Und das wird ja richtig emotional.
00:16:59: Du würdest aber immer auch, also für euch hat das funktioniert mit dieser Beratung
00:17:03: und das ist ein guter Ansatz.
00:17:05: Voll, voll. Also ich würde auch immer sagen, so dieses, wirklich emotional macht dich nackig.
00:17:11: Also du kannst ja langfristig nur davon profitieren,
00:17:13: wenn du das alles mal diese Karten auf den Tisch legst und da haben so viele Hemmungen davor.
00:17:16: Sonst kommen die Sachen immer wieder, das kriegst du gar nicht geregelt.
00:17:19: Und da haben alle, du hast glaube ich eine Schwester noch,
00:17:21: da haben alle mitgespielt auch und haben sich auch geöffnet.
00:17:24: Bei dem einen hat es länger dauert als bei dem anderen. Aber generell war das gut.
00:17:27: Genau, es war super.
00:17:28: Es war super. Meine Schwester hatte noch gar kein Interesse, aber meine Eltern und ich,
00:17:31: wir waren dann wirklich, haben wir sehr tief drin gearbeitet,
00:17:34: sehr viel von uns auch preisgegeben.
00:17:36: Und auf einmal haben wir so einen anderen Mut gehabt, auch Dinge anzusprechen.
00:17:39: Also es war so, man hat viel mehr Sachen direkt auf den Tisch gehauen.
00:17:43: Und das hat schon gefördert, dass man mehr Mut hatte.
00:17:45: Es hat auch dahin gefördert, dass ich noch mehr Mut und Klarheit hatte
00:17:48: und hab dann den Mut gehabt, zu meiner Mutter nach Feierabend zu gehen und zu sagen,
00:17:51: mach mal, ich kündige.
00:17:53: Deswegen, und dennoch würde ich es immer wieder empfehlen.
00:17:57: Ich glaube, weil zu dem Zeitpunkt war das genau das Richtige.
00:18:00: Ich brauchte diesen Mut, um wirklich zu sagen,
00:18:02: ne, das bin ich nicht und das mache ich nicht.
00:18:04: Also du bist wirklich, hast du schon gesellschaftlicher und cool,
00:18:06: du bist im eigenen Unternehmen rausgegangen. Du hast kündigt.
00:18:08: Ja, also es war...
00:18:10: Und warst du dann auch weg? Also nicht so im Monat weg?
00:18:12: Nein, nein, also kannst du ja, also ich bin wirklich nach Feierabend,
00:18:15: wirklich so richtig schwitzige Hände.
00:18:17: Das ist so ein, zum Büro zu meiner Mutter,
00:18:19: das ist so ein richtig langer Korridor.
00:18:21: Es riecht so richtig nach Teppichboden und staubigen Ordnern.
00:18:23: Und dann am Ende vom Gang, da ist dann so dieses Büro von meiner Marm,
00:18:26: so ein riesiger Besprechungstich.
00:18:28: Also schreibt dich mit so einer Verlängerung zum Besprechungstich.
00:18:31: Schrankwende, ne, von Boden bis zur Decke, so alles zugepflastert.
00:18:34: Und dann so ein Stuhl auf der gegenüberliegenden Seite von ihrem Schreibtisch.
00:18:38: Und da habe ich mich dann wirklich hingesetzt und Luft geholt und gesagt,
00:18:41: mach mal, ich kündige.
00:18:43: Und meine Marm, wie gesagt, ne, taffe Unternehmerin,
00:18:46: die ist jetzt nicht dann, dass sie dann ausbringt, was fällt dir ein,
00:18:49: sondern das ist so wirklich Unternehmer, so dieses,
00:18:52: und so kommt nicht viel.
00:18:55: Siehst du vielleicht ein bisschen Nasenflügel,
00:18:57: so Lippen kannst du ein bisschen nachvollziehen, aber mehr passiert auch nicht.
00:19:00: Und die muss das mit sich auch ausmachen.
00:19:02: Deswegen bin ich dann auch raus, hab mich in mein Auto gesetzt,
00:19:04: hab Rott und Wasser geheult, weil ich nämlich dachte,
00:19:06: Scheiße, du hast deine Eltern enttäuscht,
00:19:08: du hast deine Familie enttäuscht, du hast die komplette Firma enttäuscht,
00:19:10: das ist mit den Mitarbeitern Zukunft weggenommen und so weiter.
00:19:13: Und dann war aber eher so, da ich gedacht habe, okay,
00:19:16: also schlimm, man kann es ja gar nicht mehr machen.
00:19:19: Weil ich habe gedacht, also jetzt ist ja eh kaputt,
00:19:21: jetzt ist ja dieses ganze Kartenhaus zu fallen,
00:19:23: aber jetzt kannst du es ja wieder so aufbauen, wie du es richtig findest.
00:19:26: Und das war ein cooler Punkt für mich.
00:19:28: Und deswegen habe ich gesagt, okay, was machst du?
00:19:32: Finde ich erstmal wieder zurück.
00:19:34: Und ich habe immer gerne, wie gesagt, tanzen, Sport und alles.
00:19:37: Und dann habe ich gesagt, dann gehe ich in die Sportbranche,
00:19:39: weil da gibt es eigentlich keinen Rahmen.
00:19:41: In der Sportbranche hat ja das Motto, so von wegen sprengt den Rahmen,
00:19:43: egal in welche Richtung.
00:19:45: Und da konnte ich mich selbstständig machen
00:19:47: und habe dann auch wirklich mit meinem Team und meinem Tun
00:19:50: immer mehr wieder zu mir zurückgefunden, mein Avatar wieder verbannt.
00:19:54: Wie lange hast du das gemacht?
00:19:55: Zwei Jahre.
00:19:56: Und du hattest angestellt und so, also war so auf einem guten Weg.
00:19:59: Ja.
00:20:00: Du hättest gerne noch mehr gemacht.
00:20:01: Ja, ich wollte weiter machen.
00:20:02: Und ich hatte tatsächlich damals zwar so dieser EMS-Hype,
00:20:05: dann habe ich das mitgenommen,
00:20:06: damit ich auch wirklich diesen bisschen USB-Hub
00:20:08: im Vergleich zu den anderen auf dem Dorf.
00:20:10: Und damit wollte ich auch weitermachen.
00:20:12: Und die Partner, die ich hatte,
00:20:14: die waren auch alle hoch interessiert daran,
00:20:16: weil ich tatsächlich scheinbar im Vergleich, keine Ahnung,
00:20:19: irgendwie als zu den Erfolgreichsten da in dieser Bubble gehörte,
00:20:23: das war mir nicht bewusst, fand ich total schön.
00:20:25: Hat auch Spaß gemacht.
00:20:26: Und dann habe ich gesagt, ja gut, da mache ich weiter.
00:20:28: Und dann haben wir noch Rita, unsere Tochter, gekriegt,
00:20:31: drei Monate alt.
00:20:32: Und dann hat meine Mama so gesagt, okay, komm mal bitte in die Firma.
00:20:35: Jetzt muss man aber sagen, in diesen zwei Jahren haben meine Eltern,
00:20:39: die Werkzeugfabrik verkauft.
00:20:41: Der ging es look, also Thema...
00:20:43: Die Bohr mit den 70 Mittern meinten das Bohrunternehmen.
00:20:45: Genau.
00:20:46: Also es gab lange Verhandlungen schon zu dem Zeitpunkt,
00:20:48: wo ich noch im Unternehmen war,
00:20:49: gab es schon Gespräche dazu, weil es immer schwieriger wurde.
00:20:52: Ja.
00:20:53: Und meinen Eltern war es massiv wichtig,
00:20:55: dass die Firma, wenn sie verkauft wird,
00:20:57: wirklich auch Standortsicherung hat und es einen guten Käufer findet.
00:21:00: Deswegen war es ein sehr langer, wählerischer Prozess.
00:21:02: Und den hat es dann gefunden in der Zeit, wo ich weg war.
00:21:05: Und dann wurde die dann 2016, wurde die dann verkauft.
00:21:08: Und wir reden von einem Unternehmen mit wahrscheinlich sehr vernünftigen Umsatz,
00:21:13: aber Gewinn ist natürlich schwer zu erzielen noch bei der Wettbewerbssituation.
00:21:17: Ja.
00:21:18: Und dann so nehmen wir auch schon 30 Jahre, 30 Jahre alt.
00:21:20: Ganz genau.
00:21:21: Also wieder stark investieren.
00:21:22: Ja.
00:21:23: Und der hat trotzdem Unsicherheit, Borsch, China, Wettbewerb, was auch immer.
00:21:26: Oder sich davon trennen und den Weg freimachen für Befestigungstechnik.
00:21:30: Ganz genau.
00:21:31: Okay.
00:21:32: Das heißt, das hat nicht schon entschieden.
00:21:33: Also als du dann gefragt wurdest, ob du es nicht nochmal versuchen willst,
00:21:36: dann gab es noch die Befestigungstechnikfirma, die auch gut und solide lief,
00:21:40: aber auch ganz andere Mitarbeiterzahlen hatte.
00:21:43: Viel viel kleiner war.
00:21:44: Ja, ja, ja.
00:21:45: Von dem Mentor, die gebraucht wurde.
00:21:46: Zumal sie ja auch dadurch, dass sie aus der anderen Firma heraus entstanden ist,
00:21:49: hat sie ja auch von den Prozessen und allem, was ja integriert war,
00:21:53: von der anderen Firma profitiert.
00:21:54: Dann brauchst du ja auch erstmal weniger Leute.
00:21:56: Also wenn du Peoples in der anderen Firma hast, die schon Sachen integriert haben,
00:21:59: du brauchst keine zweite Personalabteilung.
00:22:01: Also solche Sachen kannst du dir sparen.
00:22:03: Und ja, und dann hat meine Mama mich gefragt, ob ich nicht doch wiederkommen möchte,
00:22:07: weil sie haben jetzt halt natürlich auch die eine Firma verkauft
00:22:11: und hat auch schon ein gewisses Alter.
00:22:13: Und mein Vater hat schon so ein bisschen mit der Rente so ein bisschen geliebäugelt.
00:22:17: Ja, er war.
00:22:18: Papa war Anfang 60, 63.
00:22:22: Komm mal, mach mal die meisten in dem Alter, das darf dem Unternehmer auch vergönnt sein.
00:22:26: Ja.
00:22:27: Und ja, und dann habe ich erstmal gesagt, ja, auf gar keinen Fall.
00:22:31: Also ich bin ja froh, dass ich wieder zu mir selbst gefunden habe.
00:22:33: Ich bin nach Hause, habe mich massiv aufgeregt,
00:22:35: habe meinen Mann nur gesagt, die haben sie nicht mehr alle.
00:22:37: Wie kommen die da drauf?
00:22:39: Und ich sag, das und das und das.
00:22:40: Und der so ja dann, wieso?
00:22:42: Ich sag, ja, weil das funktioniert nicht.
00:22:44: Wir sind unterschiedlich da in der Auffassung.
00:22:46: Und ich habe keine Ahnung vom Markt.
00:22:47: Und außerdem dies und das.
00:22:48: Und der so ja dann sagt doch die ganzen Aber.
00:22:50: Dann sagt den das doch.
00:22:51: Ich sag ja, okay, hast du recht.
00:22:52: Und ich dann mit stolzer Brust wieder dahin.
00:22:54: Ich sag so, also, ich würde das ja machen.
00:22:57: Aber ihr müsstet instant rausgehen.
00:23:00: Ich bräuchte einen, der wirklich Ahnung vom Markt habt.
00:23:03: Also hat also im besten Fall auf Augenhöhe.
00:23:05: Das heißt Geschäftsführer.
00:23:06: Also einen externen Informierenunternehmen holen.
00:23:08: Ist ja auch noch mal so ein Ding.
00:23:10: Wir müssten eine Lösung finden für die Versorgung von unserer Tochter.
00:23:13: Ich müsste das Studie verkaufen.
00:23:15: Das funktioniert halt alles nicht.
00:23:17: Und haben sie gesagt, ja, okay, dann gucken wir mal,
00:23:19: dass wir das umgesetzt kriegen.
00:23:20: Cool.
00:23:21: Gute Reaktion.
00:23:22: Oh, ich dachte, oh shit.
00:23:24: Wenn wir mal ehrlich sind, du hast gelernt,
00:23:26: dass Ultimatumstellen funktionieren können.
00:23:28: Ja.
00:23:29: Und nutzt das bis heute bestimmt aus.
00:23:31: Ja, genau.
00:23:32: Aber ich glaube, das war so mein erstes richtig krasses Ultimatum,
00:23:34: wo ich gedacht habe oder einen anderen das gesprochen.
00:23:36: Ich habe ein Ultimatum gesetzt,
00:23:38: nicht um das Ja zu kriegen,
00:23:40: sondern weil ich wirklich, ich war,
00:23:42: ich habe gesagt, ich mache es, ich will es auch nur,
00:23:44: wenn dieses Ultimatum eingegangen wird.
00:23:46: Du wolltest Veränderungen anziehen.
00:23:47: Ja.
00:23:48: Ja, und dann war das, ich glaube,
00:23:49: im August haben die mich gefragt, 2018.
00:23:51: Dann im November haben wir den Christian
00:23:55: als meinen Co-Geschäftsführer gefunden.
00:23:57: Dann haben wir, habe ich mein Studio im Dezember verkauft.
00:23:59: Wir haben eine Lösung für unsere Tochter gefunden.
00:24:01: Meine Eltern haben zugesagt, die gehen raus.
00:24:03: Im Februar 2019 habe ich angefangen.
00:24:05: Kurz darauf im Mai kam Christian
00:24:07: und im Juni sind meine Eltern als Geschäftsführer ausgestiegen.
00:24:10: Wirklich?
00:24:11: Seitdem führt Jesus weiter?
00:24:13: Christian und du?
00:24:14: Genau.
00:24:15: Puh.
00:24:16: Okay.
00:24:17: Und dann saß ich wieder da.
00:24:19: Und dann, weiß ich noch, da waren Christian
00:24:21: und ich keine zwei Wochen da.
00:24:22: Da waren meine Eltern ja auch noch da.
00:24:24: Aber zwei Wochen irgendwann im Mai war das,
00:24:26: da sind wir da.
00:24:27: Und dann kamen die ersten großen Interessenten wieder mal,
00:24:29: die uns kaufen wollten.
00:24:30: Und dann kamen natürlich regelmäßig Unternehmen.
00:24:32: Die haben ja diese Unruhe mitgekriegt.
00:24:34: Und dann sagte der Christian zu mir,
00:24:36: "Gerda, morgen kommen die So und So,
00:24:38: hier große Runde, die kommen in dem und dem See-Level,
00:24:40: kommen da alle mit und so."
00:24:42: Also morgen bitte ...
00:24:44: Kostümchen und Bluse.
00:24:45: Tatsächlich wollte er mich darauf hinweisen,
00:24:47: dass ich meinen Schuhwerk nochmal überdenken sollte.
00:24:49: Und das war so, Christian kann sich da auch nicht so ganz
00:24:53: mein Historium detaillen.
00:24:54: Aber das war für mich natürlich der Mega-Trigger.
00:24:56: Wo ich gedacht habe, der kommt mir bloß jetzt nicht wieder
00:24:58: mit dem Fändchen-Avatar hier vorbei.
00:25:00: Und dann hab ich eine Resempt ...
00:25:03: hab das gar nicht weiter kommentiert.
00:25:05: Und dann bin ich dann in den Nachbarort gefahren
00:25:07: und hab gedacht, okay, ich mach einen Deal,
00:25:09: und zwar hole ich mir meine Schuhe nur nochmal
00:25:11: in Sauber und Neu.
00:25:12: Das war der einzige Deal.
00:25:14: Aber ich werde jetzt nicht wieder mich da in irgendwelche
00:25:16: schicken Schüchen oder sowas zwingen.
00:25:18: Und bin dann damit dann auch dahin und hab gesagt,
00:25:21: pass mal auf, ich hab auch saubere Schuhe.
00:25:24: Die hab ich jetzt gewählt.
00:25:25: Ich hoffe, das reicht auch aus.
00:25:27: Und das waren so für mich immer diese kleinen Momente
00:25:29: der Rebellion, glaube ich, die ich immer wieder brauchte,
00:25:31: wo ich mich wieder so ein bisschen kommenten konnte
00:25:34: mit dem Deal, den ich mit mir selber hatte,
00:25:36: dass ich mich nicht mehr in diesen Rahmen zwingen lasse.
00:25:38: Nicht respektlos sein, aber dennoch mir treu bleiben.
00:25:41: Und das ist etwas, was ich bis heute auch immer wieder pflege.
00:25:44: Es kam immer mal an die Grenze, wo ich Blicke
00:25:46: oder Kommentare gekriegt hab, wo vielleicht der eine
00:25:49: oder andere gedacht hat, na, ist das jetzt ein bisschen drüber?
00:25:51: Ist das jetzt zu viel?
00:25:53: Und ich denke, wenn da diese Frage mit einem Fragezeichen kommt,
00:25:56: dann ist es okay.
00:25:57: Wenn es nicht dieses offensichtliche, boah, das ist jetzt echt,
00:25:59: das kannst du nicht machen, ist es was anderes,
00:26:01: da muss ich selber noch mal drüber nachdenken.
00:26:03: Aber wenn es nur dieses, ich glaub, das ist ein bisschen too much.
00:26:05: Und wenn es ein bisschen too much ist, dann ist es in Ordnung.
00:26:07: 2019 ist es seit sechs Jahren.
00:26:09: Der Christian führt heute noch mit dir die Geschäfte.
00:26:12: Das ist auch, finde ich, krass, dass er als Familie,
00:26:14: also, dass du gesagt hast, ich glaube, wir brauchen jemand,
00:26:17: der deutlich tiefer in dem Game drinsteckt als ich,
00:26:19: wo ich erst mal auch mitwachsen will.
00:26:21: Und quasi im Gegenzug verlässt ja auch das Unternehmen.
00:26:24: Ist ja krass, ich meine, deine Eltern haben das ja
00:26:26: wahrscheinlich auch 20, 30 Jahre gemacht oder so was.
00:26:28: Genau.
00:26:29: Und das ist aber bis heute auch anhält.
00:26:30: Also cool, das ist ja auch nicht ganz einfach
00:26:32: für einen externen Geschäftsführer in einem Familienunternehmen.
00:26:34: Das habe ich hier ab und zu.
00:26:36: Das ist auch, sagen, ja, wir haben das extern gelöst hier.
00:26:38: Also, ganz oft hast du so CFOs bei uns extern
00:26:40: oder irgendwie so eine ganz klassische Rolle.
00:26:42: Aber du suchst ja eigentlich mit Unternehmer.
00:26:45: Und es ist Familienunternehmen, was ja auch nicht ganz so einfach ist.
00:26:47: Also cool, dass ihr das hinbekommt.
00:26:48: Ja.
00:26:49: Was macht, also, wie teilt euch die Aufgaben auf?
00:26:51: Also, erst mal finde ich es schon schön, dass du wieder voraussetzt,
00:26:53: dass wir das hinbekommen.
00:26:54: Das hat ja gar keiner gesagt.
00:26:56: Ach so, okay.
00:26:57: Nein, also, ich glaube, ja, gut, auch wir kriegen das hin.
00:27:00: Aber es ist natürlich eine Challenge,
00:27:01: weil wir haben ja auch zum ersten Mal diese Rollen übernommen.
00:27:05: Beide?
00:27:06: Was hat Christian vorgemacht?
00:27:07: Christian war vorher Vertriebsleiter.
00:27:08: Das heißt, wir waren beide zum ersten Mal Geschäftsführer
00:27:10: und wir haben beide aber auch schon Rollen mitgebracht.
00:27:13: Das heißt, der Christian hat auch die Rolle des Vertriebsleiters mitgebracht.
00:27:16: Das heißt, bei ihm schlägen da auch immer wieder zwei Herzen.
00:27:19: Und ich habe die Rolle der Gesellschaft darin mitgebracht.
00:27:22: Und da merkst du, je nachdem,
00:27:24: in welcher Phase wir mit dem Unternehmen sind,
00:27:26: das kann richtig claschen.
00:27:28: Also, das ist, aber das Gleiche ist natürlich auch mit meinen Eltern.
00:27:32: Wenn man jetzt, könnt mich ja jetzt auch ganz traurig hinsetzen
00:27:34: und sagen, guck mal, ich sitze da
00:27:36: und ich bin Gesellschafterin und Geschäftsführerin.
00:27:38: Und entweder mache ich es den Gesellschaftern,
00:27:40: meiner Familie nicht recht
00:27:41: oder ich mache es meinem Kollegen dem Geschäftsführer nicht recht.
00:27:44: Aber das ist ja auch, ich glaube, das ist, was einem auch eine Chance gibt,
00:27:48: sich selber immer wieder zu schauen, okay, wo bin ich denn?
00:27:51: Wer bin ich denn?
00:27:52: Und was hinter beiden Rollen welcher Mensch steht denn da?
00:27:54: Also, was ist denn auch wirklich selbst?
00:27:57: Und deswegen, also Rollen kriegen wir da schon ordentlich Spaß miteinander.
00:28:02: Ja, würde ich gerade sagen, das ist ja nicht so,
00:28:04: ich meine, ihr seid vier Gesellschaften, ne?
00:28:06: Familie komplett.
00:28:08: Und einer aktiv, du?
00:28:10: Ja, genau.
00:28:11: Aber wir hatten letztens, hatten wir ein Meeting,
00:28:13: weil wir alle in den Rollen springen.
00:28:15: Und wenn man jetzt Familienunternehmen,
00:28:17: da springt man ja auch noch in den Familienrollen.
00:28:19: Das heißt, da kommt ja auch die Mutter oder die Tochter durch
00:28:22: oder die Schwester, ne?
00:28:24: Und dann haben wir ein Meeting gehabt
00:28:25: und dann habe ich so bunte Hütchen genommen.
00:28:27: Also, Papierbecher waren das eigentlich nur,
00:28:29: habe sie umgedreht und dann haben wir gesagt,
00:28:31: habe ich gesagt, jeder schreibt jetzt mal die Rollen,
00:28:33: die ihr in diesen Raum mitbringt, mal bitte da drauf.
00:28:35: Und meine Mutter und ich hatten mit Abstand
00:28:37: am meisten Hütchen dastehen.
00:28:39: Und dann war das auch keine Frage,
00:28:41: warum wir am meisten ineinander geraten, ne?
00:28:43: Also, es ist ja wie dieses Senderempfänger,
00:28:45: du hast ja dann noch das Appellohr und das Sachohr.
00:28:47: Und dann haben wir aber noch zusätzlich diese Rollenohren, ne?
00:28:50: Ja.
00:28:51: Und dann denke ich mir so, ja, das ist ja ein Wunder,
00:28:53: dass wir es manchmal schaffen,
00:28:55: dass wir das Gleiche verstehen, was wir auch meinen.
00:28:57: Also, das kann man eher loben.
00:28:59: Das ist gar kein Wunder,
00:29:01: dass wir sehr oft aneinander vorbeireden.
00:29:03: Und sag mal, was habt ihr aus der Firma in diesen sechs Jahren gemacht?
00:29:05: Das ist so ein Truppe, 20, 25, 30 Leute vielleicht.
00:29:08: Und ihr helft halt mit Fassaden auf der ganzen Welt zu bauen.
00:29:11: Aber eher so Nachfrage aus Sao Paulo kommt rein
00:29:14: und wird bearbeitet oder Dienstleister kommt aus Europa,
00:29:16: geht nach Sao Paulo und nimmt euch mit.
00:29:18: Wie wachst ihr denn?
00:29:19: Wie werdet ihr quasi durch die ganze Welt getragen?
00:29:21: Sagst du, Christian war Vertriebsleiter vorher, ne?
00:29:24: So ist er wahrscheinlich extrem vertriebslastig.
00:29:26: Jetzt sitzt ihr auf dem Produkt,
00:29:28: wo es bestimmt auch mal ein Patent gab.
00:29:30: Ich glaube, das war mit dem Vorgesprächsrat ausgelaufen schon,
00:29:32: das Patent, ne?
00:29:33: Genau.
00:29:34: Ihr sitzt also auf einem ziemlich coolen Befestigungsprodukt.
00:29:36: Das hat irgendwie überall dort, wo es eingesetzt wird,
00:29:38: einen extrem guten Ruf.
00:29:40: Wie skaliert ihr?
00:29:42: Wie geht ihr voran?
00:29:44: Also der Markt so nischig er ist,
00:29:47: wenn man in der Bappe drin ist,
00:29:49: ist er sehr komplex in der Art der Anwendungen.
00:29:52: Und wir haben mit dem Keilanker
00:29:55: die Möglichkeit, sehr viele Materialien überall zu befestigen.
00:29:58: Aber das sind ja noch lange nicht alle.
00:30:00: Es gibt noch mehr Materialien.
00:30:02: Wir haben tatsächlich vor ungefähr drei Jahren
00:30:05: eine zweite Art der Anwendung entwickelt.
00:30:08: Anstatt nur dem Keilanker gibt es nun auch den Keilanker,
00:30:11: so nach meinem Opa benannt.
00:30:13: Und das Witzige ist,
00:30:15: sie heißen nicht gefühlt nur ähnlich,
00:30:17: sondern sie sehen auch fast gleich aus.
00:30:19: Das heißt, du magst kaum den Unterschied zu erkennen.
00:30:21: Aber sie sind komplett unterschiedlich in der Anwendung.
00:30:24: Also ich habe bei dem einen Produkt,
00:30:26: erreiche ich wirklich harte Materialien,
00:30:28: wo ich auch manchmal mit Wasser bohren muss
00:30:30: und wirklich eine extra Bohrvorrichtung
00:30:32: oder eine extra Bohrmaschine.
00:30:34: Für die Kühlung, damit die Abnutzung ist.
00:30:36: Genau, ein extra Bohrer brauche,
00:30:38: mit Hartmut, Teilbohrer, Diamantbohren,
00:30:40: um dieses Bohrloch zu generieren.
00:30:42: Und bei dem anderen Produkt,
00:30:44: da brauche ich keinen Bohrer,
00:30:46: Egal, bei was für Material?
00:30:48: Ich nehme weichere Material.
00:30:50: Genau.
00:30:51: Und das ist, dann quasi habe ich damit wieder den Markt erweitert und sage okay, Plattenhersteller,
00:30:57: die sagen, ich möchte jetzt strategisch aus der Küche, aus dem Boden, aus dem Möbelbereich raus
00:31:02: und will auch mein Material an die Fassade kriegen.
00:31:05: Die brauchen eine gute Befestigungslösung.
00:31:07: Und das heißt, wenn du ein Unternehmen hast, wo du sagst, ich habe ein geiles Material,
00:31:11: was vielleicht auch was für eine Fassade wäre,
00:31:13: dann brauchst du uns, um erstens das Netzwerk zu kriegen innerhalb dieser Branche,
00:31:17: weil wir müssen natürlich mit allen zusammenarbeiten können,
00:31:19: mit den Unterkonstruktionsherstellern, mit dem Plattenhersteller, mit den Verarbeitern,
00:31:23: mit all denen sind wir im Austausch.
00:31:25: Und du musst ja Auszugsversuche machen, du musst Messungen machen, du musst ja wissen,
00:31:29: was brauche ich denn für eine Befestigungsart, um meine Platte sicher zum Architekten zu bringen
00:31:33: und zu sagen, guck mal lieber Architekt, das ist meine Platte.
00:31:36: Wenn du diesen Anker diese Befestigung nutzt, dann kann ich dir hier mit diesem Zertifikat,
00:31:40: das sind Zulassungen, nachweisen, das funktioniert.
00:31:43: Auf die Höhe darfst du das in diesen Ländern überall befestigen.
00:31:46: Ich wollte gerade sagen, ihr habt so richtig mit Großämtern und Co. Zulassung.
00:31:50: Also wenn du irgendwas in 150 Meter Höhe befestigen willst, was 100 Kilo wiegt,
00:31:54: dann musst du da Tests zu geben und so, weil ihr habt für alle diese Sachen Zulassung.
00:31:58: Und das ist ganz genau.
00:31:59: Und deswegen, die Zulassung und die Referenzen sind das höchste Gut bei uns.
00:32:03: Wieder, wenn du jetzt morgen sagst, du willst das machen, dann brauchst du erstmal,
00:32:07: also eine Zulassung ist eine sehr hohe Investition über eine sehr lange Dauer mit sehr viel Hirnschmalz.
00:32:13: Und das musst du erstmal, da musst du dich entscheiden, mit welchem Material machst du das.
00:32:18: Dann hast du auch nur ein Material.
00:32:19: Das heißt, wir haben mit Abstand die meisten Zulassungen bei uns im Markt für unseren Anker.
00:32:23: Ich wollte gerade sagen, also Zulassung ist materialabhängig, Größenabhängig.
00:32:27: Ja.
00:32:28: Höhen- und Windlastenabhängig.
00:32:30: Genau, das ist alles darin berechnet.
00:32:31: Das heißt, du hast das Material und dann kannst du anhand der Zulassung,
00:32:34: ist das quasi wie so wirklich diese Anwendung, was uns ja auch wieder schützt.
00:32:37: Ja.
00:32:38: Da steht ganz Idioten sich ja drin.
00:32:39: Wenn du dieses Material hast, dann musst du pro Quadratmeter auf Größe hoch rechnen mit dem Faktor.
00:32:44: Und dann brauchst du dieses Befestigungsmaterial mit diesem Anker in dieser Setztiefe und dieser Schraube und Tralala.
00:32:49: Und das wiederum nehmen denn die Hersteller von den Fassadenplatten und sagen,
00:32:53: wenn ihr die anschrauben wollt, dann hat Kai dafür eine Zulassung.
00:32:55: So finden die eine, der anschraubt oder die Unterkonstruktion stellt den Weg zu euch.
00:32:58: Ganz genau.
00:32:59: Aber das machen die auch unterschiedlich.
00:33:00: Es gibt auch Fassadenplattenhersteller, die packen einfach unsere Anker direkt schon dabei.
00:33:03: Dann ist das so ein bisschen das Ikea-Modul, dann haben die die Platten mit den Ankern schon dabei.
00:33:07: Das kommt drauf an, welches Strategie du fährst.
00:33:09: Das ist dann aber der selbst schneidende Anker.
00:33:11: Das Kernprodukt, der Keil, da brauchst du ja spezielle Maschinen für.
00:33:15: Nein, du lieferst ja deine Platten schon gebohrt.
00:33:17: Das heißt, du hast natürlich als Plattenhersteller, kannst du auch Bohrstraßen installieren,
00:33:21: Bohrst deine Platten vor und lieferst die fertig gebohrte Platze mit den Ankern.
00:33:25: Die müssen auf der Baustelle nur noch an.
00:33:26: Manche liefern auch, dann ist der Anker schon gesetzt mit der Agraffe dran.
00:33:29: Also da gibt es ganz, ganz viele verschiedene Wege, je nachdem, was du auch für eine Infrastruktur als Plattenhersteller hast.
00:33:34: Das heißt, seitdem ihr am Ruder seid, seid ihr A) im Kernprodukt, also bei Keil stärker, weltweit vertretener macht mehr Umsatz,
00:33:42: aber ihr habt auch ein komplett neues Produkt mit Karl geschaffen.
00:33:45: Ja, genau.
00:33:46: Und das ist der größere Markt, der Karlmarkt?
00:33:49: Heute noch nicht, aber er hat, weil wir reden da auch vom Plattenmaterialien,
00:33:54: die in anderen Märkten, wo wir wissen, da sind Plattenhersteller, die sich jetzt erst entschieden haben, in die Fassade zu gehen.
00:34:00: Und wenn die wirklich da sind und die gibt es natürlich auf der ganzen Welt,
00:34:03: dann wird dieser Markt hat das Potenzial der größte zu sein, ja.
00:34:07: Okay, wie muss ich mir das bei euch in der Firmorganisation vorstellen?
00:34:12: Ihr sitzt auf einem Firmengelände, nicht mehr auf dem von den Großeltern habe ich gelernt.
00:34:17: Ja.
00:34:18: Wie viele Leute springen darum und was machen die den ganzen Tag, weil ihr produziert ja in Deutschland
00:34:22: und einfach, wie die in dem Podcast sehen, so ein Keil, der ist so groß wie meinen Fingernage am Daumen oder sowas,
00:34:28: ein relativ kleines Produkt, wen braucht ihr dafür?
00:34:31: Also wir haben ein Gebäude neu gebaut und da sind wir ganze 25 Leute.
00:34:37: Wahnsinn.
00:34:38: Von diesen 25 Leuten, wir haben Früh- und Spätschicht, sind vier,
00:34:43: natürlich mit Vertretung, fünf Vollzeitmaschinenbediener tätig.
00:34:47: Wir haben einen in der Logistik, wir haben noch einen, der die Handbohrmaschinen die ganze Zeit updated
00:34:53: in der Schlosserei, ein bisschen was los.
00:34:55: Aber tatsächlich den gesamten anderen Apparat, das ist alles bei uns Verwaltung.
00:34:59: Das bedeutet technische Anwendung, Außendienst, Marketing, alles was man sonst so in dem Unternehmen noch braucht.
00:35:05: Wir sind eine starke Fußballmannschaft sozusagen.
00:35:08: Genau.
00:35:09: Und ihr produziert die Bohrmaschinen.
00:35:11: Das ist ja ein Thema, was ihr verkauft, um diese Platten vorzubohren.
00:35:14: Ihr produziert quasi diese ...
00:35:16: Die Bohrer für die Bohrmaschinen.
00:35:18: Ah, die Bohrer für die Bohrmaschinen.
00:35:20: Dann eben diese Sky-Produkt und auch das neue Produkt, alles in Deutschland heraus.
00:35:25: Und da reden wir jetzt aber nicht von LKW-Ladung, die ihr daraus schickt.
00:35:29: Wir verschicken Pakete.
00:35:30: Genau, ihr verschickt Pakete.
00:35:32: Das ist ja cool.
00:35:33: Also ich glaube, das ist das Schöne, hier hören Unternehmer zu.
00:35:37: Ein Unternehmer, der das hört, ja, ich glaube, das ist dann schon sehr oft, wenn ich mit Unternehmern spreche, so dieses lächelnde Nicken vorwägen.
00:35:44: Das macht Spaß, ja, das ist schön.
00:35:46: Ja, und ihr seid, ich habe mir das angeguckt, mein Norddatama.
00:35:48: Ihr seid profitabel, ein supergesundenes Unternehmen, ne?
00:35:51: Ja, ja.
00:35:52: Jetzt haben wir, die Niederreit von SK Leser war ja auch schon hier, ne?
00:35:55: Das ist ja so ein bisschen auch so ein Spezialthema, wo du sagst, okay, wie viele Leute interessieren dich für Leser?
00:36:00: Total krass.
00:36:01: Platten für Leser, Tattoo in Fernung oder Leser irgendwas eingravieren oder zerschneiden ihr Wände oder Metall oder irgendwas anderes.
00:36:06: Wie werbt ihr für euer Produkt?
00:36:08: Die Diener hat ja erzählt, als sie damals in ihr Unternehmen reingekommen ist, haben die ja super viele Messen abgetingelt, hatten superruhe Messekosten und Co.
00:36:13: Und so hast du auch schon mal erzählt, Kostüme messen und den ganzen anderen Käse, habt ihr ja auch gemacht.
00:36:17: Ist das heute immer noch so und ist das relevant?
00:36:20: Weil dich entdeckt man ja auch schon, bis du schon wieder bist du aktiv.
00:36:23: Ja, ich würde mal sagen, wir schießen aus allen Kanonen so ein bisschen.
00:36:28: Messen machen wir immer noch, aber wir haben eine Hauptmesse, das ist die Bau in München.
00:36:33: Auf der Bau ist es mittlerweile, wenn du unseren Stand siehst, der war früher, hatten wir das die Ei Rot, Grau, Weiß, Schwarz.
00:36:39: Und heute haben wir eine Farbkarte, die ist eher Regenbogen, kunterbund.
00:36:43: Unser Messestand ist dementsprechend auch sehr bunt, er ist sehr persönlich.
00:36:46: Du hast auch, also wir haben eine Bar, wir haben einen großen Tisch, wo sich alle versammeln sollen und schnattern sollen.
00:36:52: Wir haben da Werkbänke, wo wirklich Anker gesetzt werden den ganzen Tag.
00:36:55: Das sind noch die originalen Werkbänke aus der alten Produktion von meinem Opa.
00:36:59: Wir haben Kuckloch, wo du durchguckst und siehst dann, wie bei den Eisenbahnen, so ein Miniaturland,
00:37:03: damit du unseren Standort erkennen kannst, wie wir leben und wohnen.
00:37:07: Also viele kleine Spielereien, so ein bisschen stöbern und entdecken.
00:37:10: Social Media haben wir Vollgas gegeben, das heißt, wir haben wirklich gesagt, wir wollen Instagram, wir wollen LinkedIn,
00:37:15: wir wollen Pinterest, natürlich die Referenzen hochballern bis zum geht nicht mehr.
00:37:19: Da bist du das Gesicht? Oder teilt ihr euch das auf?
00:37:22: Also bei Instagram zum Beispiel bin ich mehr das Gesicht, ich habe damals mit LinkedIn angefangen, dann hat Christian aber da richtig Vollgas gegeben
00:37:29: und der ist jetzt, der macht da voll auf LinkedIn Gas und ich supporte das mit.
00:37:35: Cool.
00:37:36: Dann haben wir aber, wir versuchen unsere Leute natürlich zu motivieren, dass sie das selber tun.
00:37:40: Das heißt, wir haben zum Beispiel 30 Sekunden Fassade-Videos,
00:37:43: versuchen wir auch unsere Leute dazu motivieren, dass sie die Interviews führen mit unseren Partnern.
00:37:47: Wir holen unsere Partner viel vor die Kamera, wir machen wahnsinnig viel auf Reisen.
00:37:51: Wir sind hier Referenzbilder, Projekte vor Ort, also Selfies, unsere Gesichter mit Referenzen gibt es on mass.
00:37:57: Damit wir immer wieder zeigen, jetzt sind wir gerade in Stockholm, jetzt sind wir gerade hier, jetzt sind wir in New York
00:38:01: und hier bitte schön wieder eine Referenz von uns und zeigen das.
00:38:04: Wir machen wahnsinnig viele Events, das heißt, wir können dem Architekten ja nicht sagen, du sollst jetzt unseren Anker kaufen,
00:38:10: der will den ja auch gar nicht haben, der will ja nur die Platte.
00:38:13: Das bedeutet, wir supporten den Plattenhersteller darin, dass er so stark wie nur möglich beim Architekten sitzen kann.
00:38:21: Und das, indem wir den kleinen Technikschulungen geben, indem wir ja sie natürlich auch unterstützen,
00:38:28: sei es jetzt zum Beispiel jetzt ein Partner von uns, der macht ein Event für Architekten, aber mit Fokus Female
00:38:34: und hat mich gefragt, ob ich dann da eine Kino machen kann.
00:38:37: Und dann unterstütze ich das nicht, indem ich dem sage, hier sind unsere Anker,
00:38:40: sondern einfach, indem wir die am Markt unterstützen und auch in der Reichweite und auch im Vernetzen.
00:38:44: Das bedeutet, wir sagen mal so, wir sind nicht nur im physischen Sinne ein Bindeglied,
00:38:48: sondern versuchen es auch im psychischen Sinne in der Branche zu sein, ein Bindeglied der Branche zu sein.
00:38:53: Wie wollt ihr weiter wachsen?
00:38:55: Also ihr habt ja schon das Problem der Herausforderung eines typischen Mittelständlers.
00:38:58: Ihr sitzt auf einem extrem guten Produkt, eure Dienstleister nehmen euch mit auf die ganze Welt,
00:39:04: aber deswegen habt ihr jetzt ja kein Büro in Dubai und dann wahrscheinlich keins in den USA.
00:39:09: Habt ihr da Vertriebspartner, ist China zum Beispiel ein interessanter Markt
00:39:13: oder hat man Angst, dass die Chineser eng kopiert, wie wachsen ihr in den letzten Jahren auch dahingehend?
00:39:18: Habt ihr irgendwo anders ein Büro?
00:39:20: Wir haben Partner, also tatsächlich in den USA und in Dubai zum Beispiel,
00:39:25: haben wir jeweils Partner, die für uns da den Markt schmeißen.
00:39:28: Ist das Bauindustrie, freie Partner, haben die selber Platten?
00:39:31: Also wen nimmt man sich da als Partner?
00:39:33: Nee, das sind in dem Fall, also der eine Partner in den USA zum Beispiel, der ist wirklich ein Techniker,
00:39:38: der kriegt unsere Anker einfach Schifte dann noch eben durch
00:39:42: und sorgt aber dafür, damit die Umsetzung vor Ort an den Baustellen vernünftig klappt.
00:39:46: Also der ist wirklich, der supportet einfach nur bis zum geht nicht mehr und hält den Kontakt und kümmert sich da drum.
00:39:51: Also der erklärt den Amis, warum dieser Anker cool ist für das, was sie da machen?
00:39:54: Ja, aber die Amis wissen es tatsächlich mehr über uns durch unser Marketing,
00:39:58: also auch im Social Media International.
00:40:00: Und er ist aber dann derjenige, der dann wirklich da vor Ort ist und sagt,
00:40:03: okay, ich helfe dir jetzt Videos vernünftig umsetztschul euch, zeig euch das Produkt nochmal in real
00:40:08: und das macht der.
00:40:09: Das heißt, der macht das auch schon seit über 20 Jahren.
00:40:12: Das bedeutet, wir sind da in Amerika auch schon so ein bisschen mit Marktgründer,
00:40:15: kann man sagen, was diesen Bereich betrifft.
00:40:17: Und in Middle East zum Beispiel, da haben wir den Partner auch schon sehr lang,
00:40:22: aber noch nicht so lang wie in USA.
00:40:24: Und die sind zum Beispiel, das haben wir auch öfters,
00:40:27: dass die sagen, wir bieten eine bestimmte Art Platte,
00:40:29: wir bieten eine bestimmte Art Befestigung,
00:40:31: also so ein bisschen wie wir auch in den anderen Märkten wiederum haben,
00:40:35: wie so ein Vertreter, der sagt, ich habe hier meine Kernprodukte, die ich vertreibe.
00:40:38: Da kommt jetzt einmal nicht quasi, der wird in diesem Markt und sagt,
00:40:42: ihr seid für mich die Befestigungslösung für das, was Platten ist.
00:40:45: Das ist schon sehr individueller, das ist meistens ein anderer Partner.
00:40:48: Ja, also, ja, es kommen, also wir verkaufen auch an unsere Wettbewerber,
00:40:54: weil unsere Wettbewerber, wir haben da Überschneidungen,
00:40:57: aber viele Märkte kriegen sie nicht komplett erfüllt
00:41:00: und dann brauchen sie uns dazu, um die ganze Range anzubieten.
00:41:03: Das bedeutet, es gibt namenhafte Kunden, die mit uns wirklich den Kontakt suchen
00:41:07: und sagen, wir brauchen euch bei uns mit in der Palette,
00:41:10: sonst kommen wir hier nicht weiter und dann nehmen die uns mit.
00:41:14: Ja, das haben wir auch, also wir haben auch viele einzelne Special- und Sonderlösungen,
00:41:17: auch gerade große Plattenhersteller.
00:41:18: Wenn du einen Plattenhersteller hast, der auf der gesamten Welt einfach mega stark vertreten ist,
00:41:22: kann ich das nicht alles in jedem Land mit einem einzelnen Partner regeln.
00:41:25: Da muss ich individuelle Regelungen finden.
00:41:27: Und das, was ihr auch im Bereich Social Media macht, Videos, Content und so weiter,
00:41:30: das ist ja Spezialkontent, aber es ist schon so,
00:41:32: dass gucken sich Tausende von Leuten an, auch Zehntausende von Leuten.
00:41:36: Das finde ich das absoluter Wahnsinn, wird so krass unterschätzt.
00:41:39: Das hat Lidina auch erzählt von Eskalesa.
00:41:41: Es gibt ja dafür eine Zielgruppe, das ist nicht jeder Fünfte und nicht jeder Zehnte,
00:41:46: aber es gibt auf der ganzen Welt dafür eine Zielgruppe, die wissen müssen,
00:41:49: wie man Fassaden befestigt, die nicht wieder runterfallen.
00:41:51: Ja.
00:41:52: Und die gucken sich dann diesen Content an, egal in welcher Sprache,
00:41:54: weil der YouTube sowieso alles übersetzen kann inzwischen auch.
00:41:57: Also das ist ja auch so, verstehst du ja alles.
00:41:59: Du musst ja nicht Deutsch dafür lernen.
00:42:01: Ganz genau, ja.
00:42:02: Und das ist ja auch, diese Bubble, die ist ja gar nicht so groß.
00:42:06: Man meint immer so, dicker Daumen, wenn du 400 Leute bei uns in der Branche kennst,
00:42:10: dann kennst du gefühlt die ganze Branche, also die Schlüsselperson.
00:42:13: Und das war ja auch eben noch, wo wir drüber gesprochen hatten,
00:42:17: wenn sich ein neuer Markt entwickelt, die Leute, die diesen Markt starten,
00:42:23: suchen sich die Leute, die schon solche Märkte gestartet haben.
00:42:27: Das bedeutet, wenn wir jetzt nach Amerika gegangen sind,
00:42:30: weil die jetzt richtig Gas geben, hast du dort bei der Verbandssitzung
00:42:34: die gleichen Nasen getroffen, die du auch hier hast.
00:42:37: Also das ist ja eigentlich nur, wir sind eine Bubble,
00:42:39: die versuchen das immer weiter zu treiben und zu supporten.
00:42:42: Ja, das ist schon ein geiles Netzwerk, muss man sagen.
00:42:44: Und heute auch nochmal deutlich entspannter, immer noch ein bisschen spießig manchmal,
00:42:47: weil es schon deutlich entspannter ist vor ein paar Jahren.
00:42:49: So, und ansonsten, du bist heute innerhalb dieser Branche auch trotzdem
00:42:52: so ein bisschen das on-front-ribel, der bunte Hund, der sagt,
00:42:55: zieh mir jetzt nicht die Schuhe an oder das Kostüm und die Bluse, das ist nicht.
00:42:58: Du bist ja eine eigene Marke.
00:43:00: Ja, ja, ja.
00:43:02: Also es gibt auf jeden Fall Leute, die das schon so gesagt haben, ja.
00:43:07: Ja, aber ich versuche halt, deswegen mache ich auch zum Beispiel Instagram,
00:43:11: ich versuche zusätzlich mich einfach auch ein bisschen laut zu machen in der Richtung.
00:43:16: Es gibt nicht immer nur diese eine Art und Weise, wie man es richtig macht
00:43:20: und wie ein Geschäftsführer zu sein hat, wie ein Unternehmer zu sein hat,
00:43:24: wie man in der Baubranche zu sein hat.
00:43:26: Also dieses Schubladendenken versuche ich da schon so ein bisschen provozierend
00:43:30: oder rebellig aufzubrechen.
00:43:32: Und deswegen, wenn du mit mir in Schubladen denkst,
00:43:36: dann lass ich das mit mir machen und mach mir aber eher ein Spaß daraus,
00:43:39: wenn ihr dann auffällt, dass das nachher nicht aufgeht.
00:43:41: Ja, selber, du machst auch bisher Spiegerinnen, Kinotspiegerinnen,
00:43:44: hast du mir im Vorfeld erzählt, dass du auch so alles, was so Familiennachfolge angeht,
00:43:47: da bist du ja auch sehr intensiv unterwegs
00:43:50: und hilfst da ja auch, oder bist ja da auch, gibt es ja da auch Tipps,
00:43:54: wie das funktionieren kann und so ein bisschen Seelensstrip,
00:43:56: die hat es mir im Vorfeld erzählt, dass du auch so Familienunternehmer versammelst
00:43:59: und sagst, okay, lass mal so die ganzen Issus, die so ein Familienunternehmen auftauchen können,
00:44:03: mal alle an deinen Tisch bringen und mal gucken, was wir daraus machen können.
00:44:06: Ja, genau, weil dann fällt dir mal auf, dass es eigentlich jeder anders macht.
00:44:09: Es gibt in meiner Überzeugung, ich mache das nur,
00:44:12: um so ein bisschen diese Brille den Leuten abzunehmen,
00:44:15: weil jeder Nachfolger kommt aus dem Familienunternehmen
00:44:18: und hat schon diese Brille auf von diesem Bild, wie das eigentlich nachher so sein hat.
00:44:21: Und das Schlimmste ist, aufgrund von dieser Brille werden dann Entscheidungen getroffen.
00:44:25: Das ist ja das Schlimme dabei.
00:44:27: Und die Entscheidungen sind, also alle sind in Ordnung, egal welche Entscheidung du triffst,
00:44:31: aber du solltest die ohne diesen Filter, diese Brille treffen und das so gut wie möglich.
00:44:36: Also ich versuche einfach nur so ein bisschen das aufzubrechen und zu zeigen,
00:44:39: hey, du kannst die Brille auch abnehmen, mach halt mal auf Pipi Langstrumpf,
00:44:42: mal dir diese Welt mal so, wie sie für dich auch energetisch passt.
00:44:46: Und dann macht er nicht das Kreuz dahinter, sondern überleg,
00:44:50: wie kann ich es schaffen, dass ich da einen Haken hinter setzen kann und sagen kann,
00:44:53: ja, so könnte ich das für mich umsetzen.
00:44:55: Wenn ich das so gestalte, dieses Unternehmen, diese Rolle, diese Funktion,
00:44:58: dann würde ich das tun.
00:45:00: Und wir haben das Thema Nachfolge in Deutschland und das ist echt ein dickes Brett,
00:45:03: wenn wir da, und, ich meine, Miese Peter sagen auch schon,
00:45:07: es ist schon fast verloren so in der Art, weil einfach viel zu viele Unternehmen
00:45:09: keine Nachfolge haben, aber ich glaube, man kann noch einige Nachfolger,
00:45:12: so wie mich damals auch, nochmal zurückrufen.
00:45:16: Und nochmal sagen, hey, guck dir das nochmal an, also bist du dir wirklich sicher,
00:45:19: du kannst dir trotzdem treu bleiben und es nach deiner Art machen,
00:45:22: auch wenn manche sagen, ja, es ist nicht mein Produkt, es ist nicht so sexy.
00:45:26: Also nochmal, ich wollte Tanzlehrerin werden und jetzt ins Hinterschnitt, Anker,
00:45:29: ist ein bisschen was anderes.
00:45:31: Vor allem ist es ja auch so, wie gesagt, Erwartungshaltung.
00:45:35: Fakt ist ja, es hat sich ganz, ganz viel getan in den letzten 20 Jahren.
00:45:38: Und nur weil ein Unternehmen über 3, 4, 5 Generationen immer so übergeben wurde.
00:45:42: In den nächsten, der gesagt hat, ja, ich will mein ganzes Leben im Unternehmen unterordnen,
00:45:45: will 8 Uhr schon am Tag arbeiten und wenn 60 mit dem Herz am Fakt umfallen,
00:45:48: heißt es ja nicht, dass es die neue Generation will.
00:45:51: Und du hast gerade schon gesagt, das Sexiness ist ein Punkt,
00:45:54: aber es ist ja auch, möchte ich mein gesamtes Leben und meine Familie
00:45:57: diesem Unternehmen überwerfen.
00:45:59: Und der muss man vielleicht auch manchmal mit einem Ultimatum arbeiten.
00:46:02: Also manchmal sind Ultimaten wichtig, um Change zu erzeugen
00:46:05: und auch zu sagen, wie du es gemacht hast,
00:46:07: ich kann nicht einfach auf euch folgen und das genauso machen.
00:46:10: Ich kann es nur so machen, wie mein Weg ist.
00:46:12: Das ist das Angebot, was ich habe und dafür müssen wir Dinge ändern.
00:46:15: Ganz genau, und das ist auch oft, habe ich das Gefühl,
00:46:18: dass die Nachfolger immer so ein bisschen so eine Bittstellerhaltung haben.
00:46:21: Ja, aber das ist ja auch richtig, das soll auch so bleiben,
00:46:24: aus Eric und Wertschätzung gegenüber den Eltern
00:46:27: und so ein bisschen so demütig, so "oh, hat so toll"
00:46:30: und was ihr geschafft habt.
00:46:31: Und dann gibt es ja auch diesen "du setzt dich ins gemachte Nest".
00:46:34: Also du solltest ja dankbar sein, dass du dich in dieses Netz setzt,
00:46:36: dass du die Chance hast, das zu tun.
00:46:38: Die Nachfolgerrolle ist keine angenehme Rolle,
00:46:40: wenn du es mal richtig beleuchtest.
00:46:41: Das ist absolut, genau, das ist eigentlich,
00:46:43: also das ist ein Druck, der da ausgeübt wird
00:46:45: und das ist eine Erwartungshaltung, die da steht
00:46:47: und das können andere, das ist nichts, was man sichtbar machen kann.
00:46:50: Das kann man nur fühlen, das ist einfach da.
00:46:52: Und ich glaube oder bin fest davon überzeugt,
00:46:54: dass viele halt einfach diese Bittstellerhaltung
00:46:56: gegenüber ihren Eltern haben.
00:46:58: So, ich muss mich dafür danken und demütig zeigen,
00:47:00: dass das keine riesige Chance ist, die ich nutzen darf.
00:47:02: Nee, also du entscheidest dich dein fucking ganzes Leben
00:47:05: für dieses Unternehmen zu opfern.
00:47:07: Du entscheidest dich dafür auch riesigen einzugehen,
00:47:09: deine Familie, dein vielleicht auch andere Wege,
00:47:11: wo du genauso hättest erfolgreich zeigen können,
00:47:13: weil keiner weiß, wie erfolgreich wären diese Kinder,
00:47:15: wenn die andere Wege gegangen wären.
00:47:17: Ja, genau.
00:47:18: Und wenn du dich dazu entscheidest,
00:47:20: das ist auch einfach eine ganz, ganz große Wertschätzung
00:47:22: und dann solltest du das bitte so machen,
00:47:24: wie du auch wirklich voll in deiner Energie bleibst
00:47:26: und das auch vernünftig machen kannst.
00:47:28: Sonst wird's doch eh kacke.
00:47:29: Das muss von beiden Seiten wertschützend erfolgen.
00:47:31: Ja, auf jeden Fall.
00:47:32: Und das ist ja so lustig, also was ich so mitbekomme,
00:47:35: irgendwie ist ja die Idee in der Gesellschaft auch,
00:47:37: dass Unternehmertum linear funktioniert.
00:47:40: Also du bekommst ein vermeintlich erfolgreiches Unternehmen,
00:47:42: da fängt es ja schon an.
00:47:43: Jeder, der sich mal North Data angucken würde
00:47:45: und Unternehmensbilanzen lesen könnte,
00:47:47: wüsste, dass vermeintlich erfolgreiches Unternehmen
00:47:49: ist.
00:47:50: Du bekommst also irgendetwas, was eingefahren ist,
00:47:52: natürlich oft auch mit den Mitarbeitern,
00:47:54: die mit deinen Eltern gekommen sind.
00:47:56: Also du erbst sehr, sehr seltene, sehr junge Truppe,
00:47:58: sondern meistens hast du ja eine Truppe,
00:48:00: die quasi auch kurz vor der Rente ist,
00:48:02: wie deine Eltern es dann waren.
00:48:03: Und so ein Unternehmen weiterzuführen,
00:48:05: das funktioniert ja nicht linear.
00:48:06: Nur weil das in der Vergangenheit gut funktioniert hat,
00:48:08: merkt er, ändern sie es so brutal schnell
00:48:10: und da würde ich auch sagen,
00:48:11: jemand, der heute ein Unternehmensnachfolge antritt,
00:48:13: das ist anders als vor 40, 50, 60 Jahren.
00:48:15: Du kannst es gar nicht vergleichen.
00:48:17: Das macht mich irre.
00:48:19: Ja, wir hatten auch damals so Herausforderungen,
00:48:22: aber die waren auf einer anderen Basis.
00:48:24: Und ich kann das von heute nicht mit damals vergleichen.
00:48:26: Ich kann das Unternehmen A nicht mit Unternehmen B vergleichen.
00:48:28: Und ich kann auch nicht den Geschäftsführer A
00:48:30: mit B oder Unternehmer A mit B vergleichen.
00:48:32: Das ist sowas von individuell.
00:48:34: Da gibt es keiner, der dem anderen gleicht.
00:48:36: Manchmal erbst du auch ein überaltertes Produkt
00:48:39: mit 500 Mitarbeitern.
00:48:41: Und das sieht total toll nach außen aus.
00:48:43: Weißt du, was dieses Produkt in fünf Jahren nicht mehr da ist?
00:48:45: Das ist in Deutschland der Kündigungsschutz.
00:48:47: Und Co, der ist sich da völlig entgegenstellt.
00:48:49: Du kannst keine Chance, die Leute loszuwerden,
00:48:51: wenn es sein muss.
00:48:53: Egal, ob das Produkt funktioniert oder nicht.
00:48:55: Nur weil die Gehälter auch der Mitarbeiterlinie steigen,
00:48:58: ist es leider nicht so,
00:48:59: dass sie mit dem Umsatz und Gewinn des Unternehmens genauso sind.
00:49:01: Das wäre super.
00:49:02: Das versteht nur niemand.
00:49:04: Und dass Gehälter und Einkommen steigen mit Inflation und Co.
00:49:07: Das ist ja absolut richtig.
00:49:09: Das heißt aber nicht,
00:49:10: dass das beim Unternehmen genauso funktioniert.
00:49:12: Das wird aber irgendwie vorausgesetzt.
00:49:13: Das wird vorausgesetzt.
00:49:14: Und dafür muss sich der Unternehmer ganz schön drehen.
00:49:16: Und du kannst ja nicht immer cleverer sein als alle anderen.
00:49:18: Und du bist ja auch noch in dem Korsett-Standort.
00:49:21: In dem Korsett-Arbeitsrecht und Co.
00:49:23: Also ich finde, es ist wirklich herausfordert.
00:49:25: Ich kann auch verstehen, wenn Leute sagen,
00:49:27: ich hatte letztens hier einen ganz tollen Gast im Podcast.
00:49:30: Er hat gesagt, mein Bruder ist sehr erfolgreich
00:49:32: bei einem großen Discounter in führender Rolle.
00:49:35: Und der verdient dort mehr Geld,
00:49:37: als wir hier als Familie mit dem Unternehmen
00:49:39: jemals verdienen können.
00:49:40: Also rein wirtschaftlich die bessere Entscheidung,
00:49:42: nicht in diesem Unternehmen zu sein.
00:49:44: Und auch das darf man, glaube ich, nicht vergessen.
00:49:46: Das ist keine Seltenheit.
00:49:47: Das ist, glaube ich, sehr oft der Fall.
00:49:49: Ich entscheide mich nicht,
00:49:51: ein Unternehmen zu übernehmen
00:49:53: aufgrund meiner finanziellen Verbesserung.
00:49:55: Im selten Fall, ja.
00:49:57: Aber wenn du es dann machst, dann ist es cool.
00:50:01: Das ist dann, das ist ja wie Kaolin von Kretschmann,
00:50:03: die wir hatten vom Europäischen Hof in Heidelberg,
00:50:05: die das quasi überall Karriere machen können
00:50:08: und sich dann dafür zu entscheiden,
00:50:10: sich so schnell so zu leben und auch öffentlich so zu leben.
00:50:13: Ja, sie macht es aber so geil,
00:50:15: weil das Geld war nicht der Grund, warum sie es getan hat.
00:50:17: Genau.
00:50:18: Und ich glaube, das ist halt wahnsinnig wichtig,
00:50:20: dass man sich überlegt, okay, wofür tue ich das denn wirklich?
00:50:22: Und ich sollte es auch nicht einfach nur für die Familie,
00:50:24: also als Gefälligkeit.
00:50:26: Das ist ja das Schlimmste, was du machen kannst,
00:50:28: wenn du es dann einfach für die Familie machst,
00:50:30: damit irgendwer muss das ja tun.
00:50:32: Das sollte es auch auf keinen Fall sein.
00:50:34: Nee, das macht sich nicht glücklich.
00:50:36: Und wenn es denn nicht richtig funktioniert,
00:50:38: das hätte gut sein können.
00:50:40: Ich glaube auch, manchmal ist der Exit völlig in Ordnung.
00:50:43: Also ein Unternehmen auch zu verkaufen,
00:50:45: das nicht an die Kinder zu übergeben.
00:50:47: Also ich würde niemals als Unternehmer voraussetzen,
00:50:49: dass meine Kinder das machen wollen, was ich mache, niemals.
00:50:51: Also bei mir wirklich komplett raus.
00:50:53: Und da muss man immer auch gucken,
00:50:55: es ist vielleicht auch die finanziell bessere Entscheidung
00:50:57: des Unternehmen und das Grundstück,
00:50:59: also auch Anlagevermögen zu verkaufen
00:51:01: und dann vielleicht die Ausbildung der Kinder zu finanzieren
00:51:03: oder deren eigenen Staat in die Selbstständigkeit.
00:51:05: Was auch immer.
00:51:06: Die produzieren zwar jeden Tag.
00:51:08: Und die geben ganz viel Menschen ein beruflicher Heimat.
00:51:10: Es lohnt sich aber nicht.
00:51:12: Und es wäre viel, viel schlauer,
00:51:14: das große Firmengrundstück,
00:51:16: inklusive der Heim,
00:51:17: vielleicht zu vermieten oder zu verkaufen,
00:51:19: wenn man es aus rein finanzieller Struktur betrachtet.
00:51:21: Das haben wir in Deutschland ganz, ganz oft leider.
00:51:23: Ja, das ist aber,
00:51:24: das ist dieser emotionale Faktor in Familienunternehmen.
00:51:26: Klar.
00:51:27: Es ist auch gut, dass es den gibt.
00:51:29: Ja, genau.
00:51:31: Sag mal, was machst du eigentlich für dich,
00:51:33: um so ein bisschen auch quasi,
00:51:35: das Gegenstück zu deiner Rolle als Unternehmerin
00:51:37: und Gesellschaft darin,
00:51:39: dass du irgendwas so Sport, Pilates,
00:51:41: ich laufe Marathon, keine Ahnung, was machst du für dich?
00:51:43: Ich gehe bei der Arbeit,
00:51:45: ich gehe immer mal mit meinem Kind auf.
00:51:47: Tausend Sachen.
00:51:48: Ich bin ganz dreist, ich mache richtig viel für mich.
00:51:51: Da bin ich echt, also da bin ich richtig egoistisch.
00:51:54: Das hat sich in den letzten Jahren auch mehr entwickelt,
00:51:57: weil ich auch da wieder gemerkt habe,
00:51:59: ich schaffe es,
00:52:01: in einem kürzeren Zeitraum
00:52:03: viel mehr zu leisten als manch andere in der doppelten Zeit.
00:52:06: Das schaffe ich aber nur,
00:52:08: wenn ich in der restlichen Zeit darauf achte,
00:52:10: dass ich auch wirklich bei mir bin.
00:52:12: Und das ist ja so ein bisschen das Gesamtpaket,
00:52:14: ich achte auf meine Ernährung, ich treibe jeden Tag Sport,
00:52:16: ich meditiere regelmäßig,
00:52:18: ich verbringe sehr bewusst Zeit
00:52:20: mit meiner Familie und meinem Mann
00:52:22: und unserer Tochter.
00:52:24: Und ich bin auch, was weiß ich,
00:52:27: ich gönne mir die Mädelswochen enden,
00:52:29: ich gönne mir drei Wochen Urlaub,
00:52:31: dann waren wir im Monat in Indonesien,
00:52:33: wir waren auch mal sechs Wochen in den USA.
00:52:35: Also solche Sachen, das mache ich schon sehr bewusst,
00:52:37: weil ich merke dann, ich brauche das,
00:52:39: weil das Unternehmen profitiert nicht davon,
00:52:41: wenn es mir schlecht geht.
00:52:43: Und ich komme immer wieder in Situationen,
00:52:45: wo es echt an, wo ich an meine Grenzen komme.
00:52:47: Und das sagte letztens noch mein Mann so schön,
00:52:49: eigentlich weiß ich nur,
00:52:51: wenn es dir gerade schlecht geht,
00:52:53: oder wenn viel los ist in der Firma,
00:52:55: weil du es mir sagst und nicht, weil man es dir anmerkt.
00:52:57: Und ich glaube, das ist etwas,
00:52:59: das darf man nicht als selbstverständlich sehen,
00:53:01: das ist nur so,
00:53:03: weil ich die Balance halte zu Sachen,
00:53:05: die mir auch wirklich dieses Gegengewicht dazu geben.
00:53:07: Man muss auch dazu sagen,
00:53:09: ich habe auch echt einen bomben Mann,
00:53:11: also ich habe auch wirklich Glück mit meinem Mann,
00:53:13: der hält mir so sehr den Rücken frei
00:53:15: und den kann ich gegen nichts aufwerten.
00:53:17: Und ich glaube, wenn du wirklich da gute Säulen hast,
00:53:19: dann ist das schlag.
00:53:21: Ja, auf jeden Fall.
00:53:23: Und das ist, also,
00:53:25: habe ich auch in diesem Podcast erfahren,
00:53:27: ja, das ist wirklich,
00:53:29: Markus, der Unternehmer ist nicht das Unternehmen.
00:53:31: Dir darf es nicht schlecht gehen,
00:53:33: wenn es dem Unternehmen schlecht geht.
00:53:35: Und dir darf es nicht gut gehen, wenn es dem Unternehmen gut geht.
00:53:37: Das ist ja sehr, sehr einfach,
00:53:39: sein Leben so zu strukturieren, kann ich aus der Erfahrung sagen.
00:53:41: Also wenn du mal irgendwie,
00:53:43: bei uns ist es so rot und grün, also wir vergleichen mal
00:53:45: mit der Vorwoche und dem Vortagen und so weiter.
00:53:47: Und wenn es rot ist, bist du anders als wenn es grün ist.
00:53:49: Das ist total irre.
00:53:51: Und davon muss man sich komplett entkoppeln
00:53:53: und muss sagen, ne, du als Mensch funktionierst
00:53:55: und deine Einfluss haben auf deinem Privatleben.
00:53:57: Und cool, das ist schwierig, keine Frage.
00:53:59: Aber man muss sich davon entkoppeln, sonst frisst er irgendwann auf.
00:54:01: Ja, genau, und ich glaube, das Wichtigste ist so schon,
00:54:03: also ich mach mir sehr oft bewusst,
00:54:05: das soll nicht nachlässig kommen,
00:54:07: aber ich mach mir sehr oft bewusst,
00:54:09: wenn,
00:54:11: und wenn ein Komet einschlägt
00:54:13: und das Unternehmen ist morgen weg,
00:54:15: dann wäre das,
00:54:17: kann ich jetzt mich damit aufhalten,
00:54:19: wie schlimm das alles wäre.
00:54:21: Aber für mich als Gerda,
00:54:23: für meine Familie,
00:54:25: dann müssen wir halt schauen,
00:54:27: dann haben wir einen Grund aus, zu wandern.
00:54:29: Weiß ich nicht, dann können wir endlich doch mal überlegen,
00:54:31: dass wir in Indonesien wohnen.
00:54:33: Ich weiß es nicht, aber so dieses,
00:54:35: dann schließt sich eine Tür und es öffnen sich neue.
00:54:37: Wenn ich jetzt mal ganz frech mal sage,
00:54:39: alles was sonst an Schäden käme, wäre schlimm.
00:54:41: Aber das muss trotzdem was übrig bleiben.
00:54:43: Genau, und das ist wichtig, glaube ich,
00:54:45: dass man das immer bewusst,
00:54:47: weil das ist diese Basis, von der es ausgeht.
00:54:49: Das muss da sein, das muss bleiben und das muss behütet sein.
00:54:51: Du kannst zwar alles verlieren,
00:54:53: aber das,
00:54:55: was mich ausmacht
00:54:57: und was für mich da das Relevante ist,
00:54:59: es bleibt.
00:55:01: Hast du so ein Lifehack
00:55:03: oder so ein Tipp,
00:55:05: vielleicht für andere Unternehmer, Unternehmerinnen,
00:55:07: wo du gesagt hast, das habe ich gemerkt,
00:55:09: das funktioniert ganz gut bei mir,
00:55:11: das kann ich gerne teilen und auch weitergeben.
00:55:13: Ja, was nehme ich?
00:55:15: Also neben wirklich, ich bin fest davon überzeugt,
00:55:17: dass Meditation wahnsinnig viel bewegt.
00:55:19: Das habe ich vor einiger Zeit angefangen,
00:55:21: Bücher zu schreiben.
00:55:23: Also Bücher, im Sinne von, ich habe so ein Notizbücher
00:55:25: und das sind ganze vier Stück,
00:55:27: aber zwei schreibe ich sehr intensiv.
00:55:29: Das eine ist an meinen Mann,
00:55:31: das andere an unsere Tochter,
00:55:33: das eine an meine Mutter und das andere ist an mich.
00:55:35: Täglich? Nein.
00:55:37: Und zwar wirklich, also ich habe mir das gar nicht als Ritual,
00:55:39: sondern dann, wenn ich merke, das muss jetzt sein,
00:55:41: da muss was hin.
00:55:43: Und wenn ich gerade Thema rollen,
00:55:45: gerade Mama und ich mit verschiedenen,
00:55:47: wie ich sie sagen möchte,
00:55:49: ich kann sie aber noch nicht sagen,
00:55:51: dann kann ich sie aber schon schreiben.
00:55:53: Und das Gleiche auch in Bezug auf mich,
00:55:55: eher als Erinnerung, das will ich nicht vergessen,
00:55:57: das ist ganz wichtig, dass ich diese Haltung behalte,
00:55:59: ein Wert oder irgendeine Situation,
00:56:01: dann schreibe ich das an mich
00:56:03: und das Buch zum Beispiel von meiner Mutter,
00:56:05: das habe ich ihr dann das erste Mal letztes Jahr
00:56:07: im Dezember gegeben.
00:56:09: Und dann hat sie dann halt, ja,
00:56:11: eine Zeit lang was zu lesen gehabt,
00:56:13: zu Statements und Haltungen, die ich vertrete
00:56:15: wenn du willst, dass ich weiter schreibe, gibst du mir zurück.
00:56:17: Und sie hat es mir zurückgegeben
00:56:19: und ich schreibe, und ich schreibe das
00:56:21: und so lange, bis ich wieder der Meinung bin,
00:56:23: jetzt möchte ich, dass sie das weiß.
00:56:25: Dann kriegt sie aber das gesamte Buch.
00:56:27: Dann kriegt sie das gesamte Buch, genau.
00:56:29: Das ist für mich so, manchmal hat man ja so Sachen
00:56:31: und sagt, ich will das eigentlich mal sagen,
00:56:33: aber dann macht das wieder ein Riesenfass auf
00:56:35: und dann kommt wieder das und so was.
00:56:37: Aber dann kann ich das einfach mal sagen,
00:56:39: ich würde dir am liebsten so viel erzählen,
00:56:41: aber ich kann es nicht, weil ich in der anderen Rolle bin
00:56:43: und ich weiß nicht, wie das eigentlich wirklich ist.
00:56:45: Und dann habe ich das gesagt,
00:56:47: ohne dass ich wieder einen Raum oder
00:56:49: dass ich da anschauen muss oder sonstiges.
00:56:51: Und je nachdem wo du wirklich mal so ein Konflikt
00:56:53: immer wieder hast oder so ein Rollenkonflikt,
00:56:55: finde ich, hilft das total.
00:56:57: Und auch in Bezug auf mein Buch, wo ich selber sage,
00:56:59: hier muss ich auf mich achten.
00:57:01: Also man sollte ja immer so ein bisschen,
00:57:03: das habe ich bei meiner Tochter letztens noch ins Buch geschrieben,
00:57:05: deine allerbeste Freundin,
00:57:07: das solltest du ja immer selber sein.
00:57:09: Und das ist, glaube ich, warum ich das Buch für mich schreibe,
00:57:11: ich muss ja immer noch dafür sorgen,
00:57:13: dass wenn es mir mal richtig fies geht,
00:57:15: dass ich in diesem Buch mal von meiner besten Freundin lese,
00:57:17: pass mal auf, das macht dich aus.
00:57:19: Bleib dir treu, das ist dir wichtig,
00:57:21: deswegen tust du das überhaupt.
00:57:23: Also nicht wie ein Tagebuch, sondern wirklich ganz bewusst,
00:57:25: das sind Informationen, wo ich Überzeugung habe,
00:57:27: die könnte ich später mal in ein paar Jahren gebrauchen.
00:57:29: Das mache ich.
00:57:31: Das finde ich gut.
00:57:33: Das gleiche halt auch für unsere Tochter.
00:57:35: Ja, ich glaube, das ist schön.
00:57:37: Ich habe letztens überlegt, ich will meine drei Kinder
00:57:39: im Podcast Raum zerren.
00:57:41: Und ich glaube, das ist cool.
00:57:43: Ich muss gucken, ob es immer die wiederkehrenden Fragen sind.
00:57:45: Ich muss mir noch mal überlegen, Format,
00:57:47: aber finde ich irgendwie total lustig die Idee.
00:57:49: Noch haben wir das richtige Alter dafür.
00:57:51: Finale Frage.
00:57:53: Du bist Mittelständler in eher ländlichen Strukturen.
00:57:55: Was wünschten du dir von der deutschen Politik?
00:57:57: Wir haben ja jetzt quasi eine neue Regierung.
00:57:59: Eine neue Regierung ist auch immer irgendwie eine neue Chance.
00:58:01: Was würdest du dir ein bisschen mehr wünschen?
00:58:03: Was würden dich in deinem Alltag unterstützen oder entlassen?
00:58:05: Ja, es ist so ein plumpes Thema,
00:58:07: dass wir ein bisschen mehr Aufmerksamkeit
00:58:09: und gesehen werden, kann man sagen.
00:58:11: Weil wir wissen, 90 Prozent in Deutschland
00:58:13: sind Familienunternehmen.
00:58:15: Wir wissen, dass von diesen 90 Prozent
00:58:17: sind 95 Prozent
00:58:19: Familienunternehmen,
00:58:21: kleiner 100 Mitarbeiter.
00:58:23: Wenn wir jetzt mal weiter runterbrechen würden,
00:58:25: wo sitzen die alle, wo sind die verteilt?
00:58:27: Das sind wir Dorfkinder.
00:58:29: Das ist mal plump gesagt.
00:58:31: Es sind echt wahnsinnig viele Dorfkinder dabei.
00:58:33: Und da hatten wir eben mal das Thema,
00:58:35: vielleicht der Bürgermeister mal kurz,
00:58:37: wenn die Kommunen wieder aktiv werden,
00:58:39: so in der Art.
00:58:41: Aber mehr passiert da irgendwie nicht.
00:58:43: Wir sind da, wir lieben alle unsere Heimat.
00:58:45: Wir wollen gerne hier bleiben
00:58:47: und wir wollen gerne hier auch da was schaffen.
00:58:49: Und wenn du überlegst, dass so viele kleine Unternehmen,
00:58:51: die so viele Potenziale haben,
00:58:53: wo so viel daraus entstehen kann,
00:58:55: so ein bisschen, hey, fördert nicht immer die Fetten,
00:58:57: sondern guckt doch mal, was schon da alles ist.
00:58:59: Die brauchen nur den Support,
00:59:01: dass die Spaß daran haben, daraus noch mehr zu machen.
00:59:03: Was du eben hattest,
00:59:05: wenn du dann gerade ein Unternehmen in der Nachfolge bekommen hast,
00:59:07: wovon ja jetzt ganz viele kommen.
00:59:09: Es kommen jetzt viele Unternehmen,
00:59:11: die übernommen werden,
00:59:13: wenn überhaupt, in der Hoffnung ein Nachfolge haben.
00:59:15: Und den geht es teilweise vielleicht recht schlecht.
00:59:17: Und dann ist da natürlich, wenn du frisch reingegangen bist
00:59:19: und dann keine Mitarbeiter,
00:59:21: was du eben hattest, das Beispiel entlassen könntest,
00:59:23: weil du sagst, ich weiß nicht, wie ich hier rauskomme,
00:59:25: unterstützt diese Unternehmen,
00:59:27: damit die in den nächsten 30 Jahren noch da sind.
00:59:29: Unterstützt auch die richtigen Unternehmen
00:59:31: in frühen Phasen,
00:59:33: Unternehmen, die Geld verdienen,
00:59:35: Unternehmen, die ein cooles Produkt haben,
00:59:37: wo man wirklich auch sagt, es macht ja...
00:59:39: So mit Sinn und Verstand, sich das wirklich mal...
00:59:41: Ja, so gibt es ja auch nicht...
00:59:43: Kinder in Schulen werden ja unterschiedlich gefördert,
00:59:45: wenn das Schulsystem gut ist.
00:59:47: So gibt es auch Pflanzen, verschiedene Mengen an Wasser.
00:59:49: Und so sollte das ja auch sein.
00:59:51: Wir haben in Deutschland nicht unendlich viele Ressourcen,
00:59:53: und die, die wir haben, sollten wir vielleicht darauf verwenden,
00:59:55: wo du wirklich sagst, wir haben in Deutschland
00:59:57: so tolle Industrien auch bei euch,
00:59:59: dass ihr könntet ja auch 300 Mitarbeiter haben,
01:00:01: und könntet das Spiel weltweit entstehen,
01:00:03: Fassaden. Fliege nach Dubai gefühlt,
01:00:05: das ist ja jedes Jahr 100 Wolken, kratzt da mehr.
01:00:07: Da sind überall Fassadenglatten dran.
01:00:09: What the fuck, wahrscheinlich könntet ihr wahrscheinlich
01:00:11: in diesem Markt unglaublich viel Geld verdienen.
01:00:13: Aber ihr kommt gar nicht dazu, euch Gedanken dazu zu machen,
01:00:15: wer macht das Büro in Dubai,
01:00:17: wen schicken wir jetzt hin?
01:00:19: Ihr habt die Ressourcen auch gar nicht.
01:00:21: Ihr seid froh, dass ihr die 25 Leute zusammengesammelt habt,
01:00:23: die ihr da habt jeden Tag.
01:00:25: Es wird ja auch wahnsinnig verkompliziert,
01:00:27: dass ihr das Spiel verdorben würdet.
01:00:29: Also kann man wirklich sagen,
01:00:31: viele Sachen, wo du denkst,
01:00:33: ich bocke drauf und du hast diesen Taten dran
01:00:35: und merkst, boah, boah, boah, boah, boah.
01:00:37: Und du wirst einfach so erschlagen,
01:00:39: da kommt so viel zurück, was du erstmal an Vorleistung
01:00:41: wieder machen musst, um überhaupt da ins Tun zu kommen.
01:00:43: Da hast du keinen Bock mehr.
01:00:45: Das ist so. Aber das machen wir besser.
01:00:47: Wir hoffen auch darauf, dass es besser wird.
01:00:49: Wir vertrauen in eine neue Regierung und hoffen,
01:00:51: dass da in die Richtung was passiert.
01:00:53: 1.000 Dank für die Einblicke.
01:00:55: Es war jetzt schon ein wahnsinnig
01:00:57: cooler Vormittag, also wirklich 1.000
01:00:59: Dank, cooler Podcast.
01:01:01: Ihr habt mega Thema, dass ich auch viel mit Baumache.
01:01:03: Kann ich mich da auch wirklich komplett mal
01:01:05: einarbeiten, finde ich spannend,
01:01:07: weil ich Fassadenplatten habe, die abfallen an einem Objekt
01:01:09: und mich mal gucken, was ich da mache.
01:01:11: Also von daher super cool, dass du hier warst.
01:01:13: Vielen, vielen Dank. - Dankeschön, hat Spaß gemacht.
01:01:15: Oh ja. Wenn es euch genauso gut gefallen hat wie mir,
01:01:17: dann natürlich "Follow" und "Like"
01:01:19: und abonnieren.
01:01:21: Ihr wisst, Mittwoch ist Mittlestars Tag, bleibt dran
01:01:23: und ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche
01:01:25: und sage bis bald.
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