Warum die beste Nudel nicht aus Italien kommt | André Freidler von ALB-GOLD bei Mittelstars
Shownotes
Diese Woche ist André Freidler bei den Mittelstars zu Gast ein Unternehmer der dritten Generation und Mitlenker der ALB-GOLD Teigwaren GmbH einem der bekanntesten Nudel und Spätzle Hersteller Deutschlands. Was einst als Hühnerfarm auf der schwäbischen Alb begann entwickelte sich zu einem Lebensmittelunternehmen das jährlich Millionen Konsumenten erreicht und täglich rund 180 Tonnen Nudeln herstellt. André erzählt wie sein Großvater mit 70.000 Legehennen startete wie seine Eltern daraus ein Nudelunternehmen aufbauten und wie er selbst mit gerade einmal 22 Jahren nach dem plötzlichen Tod seines Vaters in die operative Verantwortung gerufen wurde.
Im Podcast spricht André über
- Was eine richtig gute Nudel ausmacht und warum Spätzle weltweit im Trend liegen
- Wie ALB-GOLD regionale Zutaten verarbeitet und Qualität Made in Germany lebt
- Warum deutsche Lebensmittelqualität ein globales Exportthema geworden ist
- Wie man ein Familienunternehmen in die dritte Generation führt
- Welche Rolle Innovation bei glutenfreien und alternativen Nudelsorten spielt
- Wie Arbeitskultur Tradition und Fortschritt im Mittelstand zusammengedacht werden
Diese Folge zeigt wie schwäbische Bodenständigkeit Produktqualität und Unternehmergeist zusammenwirken und wie ein Unternehmen aus Trochtelfingen zur weltweiten Marke werden konnte.
Eine inspirierende Folge für alle die wissen wollen
- Wie man ein produzierendes Unternehmen erfolgreich skaliert
- Wie Familienunternehmen im deutschen Mittelstand langfristig Stärke zeigen
- Warum echte Lebensmittelqualität auch im globalen Wettbewerb bestehen kann
SHOWNOTES und Werbung
Personal kann aufwendig sein? Mit Personio nicht. Von Stellenausschreibung über Verträge bis Onboarding alles in einem Tool effizient und sicher. Skalierung ohne Chaos datenbasierte Entscheidungen statt Bauchgefühl. Genau das was jedes wachsende Team braucht.
👉 https://www.personio.de/plattform/?utmmedium=podcast&utmsource=mittelstars&utmcampaign=campaign-de-always-on&utmcontent=
Personio HR Insights Report
👉 https://www.personio.de/hr-wissen/downloads/hr-trends-report-2025/?utmmedium=podcast&utmsource=mittelstars&utmcampaign=campaign-de-always-on&utmcontent=spottrends&utm_term=spottrends
Personio KI Report
👉 https://www.personio.de/hr-wissen/downloads/ki-expertentipps-fuer-hr/?utmmedium=podcast&utmsource=mittelstars&utmcampaign=campaign-de-always-on&utmcontent=spotki&utm_term=spotki
Transkript anzeigen
00:00:00: Nudeln herstellen in Deutschland.
00:00:01: Hohe Löhne, hohe Energiekosten.
00:00:03: Das könntest du günstiger woanders machen.
00:00:05: Ihr bezieht nur lokale Produkte.
00:00:07: Wie schafft ihr das?
00:00:08: Ich krieg das tagtäglich mit, wenn unsere Kunden aus dem Ausland besuchen.
00:00:12: Die meisten kennensperrte nicht.
00:00:14: Die, die es einmal probieren, fahren völlig drauf ab.
00:00:18: Wann ist eine Nudel denn gut und richtig?
00:00:21: Gibt es da irgendein Trick?
00:00:22: Weil ich kann nicht ständig Nudeln an irgendwelche Fliesen schmeißen und gucken, ob die auf Haffen bleiben.
00:00:28: Mittelsstars, der Mittelstands- und Unternehmerpodcast.
00:00:32: Ehrlich, direkt und ungefiltert.
00:00:35: Von und mit Markus Seidel.
00:00:38: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mittelsstars.
00:00:41: Mein Name ist Markus Seidel und heute zu Gast ist der Andre Freidler von der Alpgold-Gruppe.
00:00:46: Sein Opa hat eine Hühnerfarm aufgebaut mit siebzig tausend Hühner an, diese wiederum wurde heute zu einer Firma, die einer der größten Nudelherstellern Deutschlands ist, von der Anzahl und auch von der Vielfalt der Produkte.
00:00:59: Und der André erzählt uns, warum er jetzt zweihunderttausend Eier am Tag braucht und was er mit diesem macht, aber vor allem erfahren wir auch, wann eine Nudel eine gute Nudel ist und vor allem Alldente.
00:01:09: André, herzlich willkommen an unserem Podcast.
00:01:11: Hallo Markus, schön, dass ich hier sein darf.
00:01:13: Danke für die Einladung.
00:01:14: Ich freue mich endlich mal ein richtiger Schwabe, der auch ein bisschen schwebelt.
00:01:18: Ja, der für mich Unternehmertum erfunden.
00:01:20: Schafe, schafe Häuslebauer, ihr seid ja quasi das Sinnbild des guten Unternehmers.
00:01:24: Kannst du ein bisschen was zu dir privat erzählen?
00:01:26: Ja, mach ich gerne.
00:01:27: Ich bin André Freitler, wie du schon gesagt hast, thirty-eight Jahre alt, wohne auf der schönen Schwerbischen Alb, in Trochtelfingen genauer gesagt.
00:01:36: Trochtelfingen.
00:01:38: Wenn man von Stuttgart nach Reutlingen fährt und da nochmal eine halbe Stunde weiter, dann kommt man in Trochtelfingen vorbei.
00:01:44: Schön auf dem Hochplateau der Schwäbischen Alp, wohne dort mit meiner Familie, zwei Kinder und beschäftige mich Tag ein Tag aus mit Essen und mit Nudeln und vor allem als Schwabel natürlich auch mit Spätzle.
00:01:58: Genau, was ist denn die Alp-Gold-Gruppe?
00:02:01: Was macht ihr?
00:02:02: Ja, also wir produzieren Nudeln in allen Formen, Varianten, Farben.
00:02:07: Das fängt an bei klassisch-schwerbischen Spätzle, logischerweise.
00:02:10: So haben wir auch angefangen.
00:02:11: Mittlerweile geht es aber über klassische Pasta, Spaghetti, Fusilli aus alternativen Rohstoffen wie Dinkel, wie Kichererbsen, Nudeln, Rotelinsen, Nudeln und geht bis zu asiatischen Minudeln, die wir dann in Deutschland herstellen und alle Welt verkaufen.
00:02:32: Also ihr seid quasi Nudelproduzent, aber nicht wie ... Barilla, also ganz, ganz hoher Output und quasi teilweise auch relativ günstig, auch in vielen das Countdown zu finden.
00:02:41: Ihr seid eher so oberes Drittel Qualitätsnudeln, Nudeln aus nicht nur einer Zutat, sondern Kichererbsnudeln, Dinkelnudeln, was auch immer und auch speziellen Nudeln.
00:02:50: Und das ist auch euer Anspruch.
00:02:51: Ihr wollt hoch innovativ rund um die Nudel sein.
00:02:54: Genau.
00:02:54: Wir wollen Premium-Nudeln herstellen.
00:02:57: Wir wollen mit dem Trend gehen, mit dem Zeitgeist der Konsumenten dort auch Maßstäbe setzen.
00:03:04: Und unser Anspruch ist nicht, die größte Masse an Nudeln in den Markt zu drücken, sondern Lösungen anzubieten.
00:03:14: das Thema Ernährung im gesamten.
00:03:16: Und ihr macht ja auch diesen Nudel-Erlebnis-Welt, ne?
00:03:18: Also ihr habt ja quasi, ihr seid ja so ein bisschen wie, ich hatte ja den Robert Dahl hier von Karls-Erdbeerhof quasi, ihr habt auch so ein bisschen so ein Nudelhof bei euch, also man kann zu euch fahren, das machen auch bis zu tausend Leute am Tag und sich anschauen, wie entsteht die Nudel.
00:03:31: Ja, also mit Robert Dahl möchte ich mich jetzt nicht vergleichen, er ist natürlich eine ganz andere Größenordnung für uns, ist das Thema Erlebnis rund um die gesunde Ernährung, aber schon sehr wichtig ist und auch tief in unsere Firmenfiloso... viel verankert.
00:03:45: Mein Vater hat damals gedacht, naja, das interessiert die Leute doch sicher, wie man Nudeln herstellt und hat dann mitten auf die grüne Wiese, wie gesagt Rochtelfingen, nicht wirklich gut angebunden an eine größere Städte, hat aber gedacht, die Leute werden schon kommen, wurde dafür belächelt.
00:04:03: Aber ja, wir kriegen mittlerweile Busgruppen und Privatbesucher und begrüßen jährlich zweihunderttausend Besucher.
00:04:12: bei uns am Standard in Trochtelfingen auf der Schwäbischen Alp.
00:04:15: Die sich dann unsere Produktionen angucken.
00:04:17: Die können bei uns im Restaurant essen.
00:04:19: Die kommen mit Bussen.
00:04:20: Mit Bussen oder auch privat am Wochenende als Familienausflug.
00:04:25: Aber auch Reisebusse halten euch, die können da essen.
00:04:27: Da ist ein Spielplatz und so.
00:04:28: Also es ist schon wirklich das Erlebnis rund um die Nudel.
00:04:30: Genau, ja.
00:04:31: Also ich sage ganz ehrlich, die Busse, die bei uns kommen, die sind jetzt nicht die Zielgruppe für Spielplätze.
00:04:35: Das ist dann eher ein älteres Semester.
00:04:38: Die kommen dann zum die Produktion anschauen oder einen Kaffee trinken, essen und natürlich auch Nudeln kaufen.
00:04:45: Wir haben Kräutergarten mit anderthalb Hektar.
00:04:47: Das sind insgesamt mehr als zehntausend verschiedene Kräuter und Gewürzorten.
00:04:53: Und das zeigt einfach so ein bisschen unser Anspruch.
00:04:56: Wir konzentrieren uns zwar auf die Nudeln, aber wir möchten auch zeigen, dass bei uns auf das Schwäbischen Alb eine Vielfalt möglich ist, auch in der Natur.
00:05:04: Und wir sitzen, wir arbeiten mit der Natur zusammen, sowohl unsere Rohstoffe kommen daher, wie auch wir in unserer Historie kommen wir wahrscheinlich nachher noch ein bisschen drauf, sind landwirtschaftlich geprägt.
00:05:17: Und insofern ist das ganz wichtig.
00:05:19: Da kommen wir auf jeden Fall drauf, vor allem, weil ihr ja gar nicht als Nudelproduzent gestartet seid.
00:05:24: Also ich muss noch mal... Dein Opa hat das Ganze begonnen.
00:05:27: Genau.
00:05:28: Wie lange ist das her?
00:05:29: Wie viele Jahre reden wir da?
00:05:30: Wie lange gibt es die Firma?
00:05:31: Mein Opa ist ein gebürtiger Donausschwabe.
00:05:36: Das heißt, er ist in Ungarn geboren und wurde dann damals vertrieben aus Ungarn und musste sich ein neues Zuhause suchen.
00:05:44: hat dann über diverse Umwege meine Oma kennengelernt und dann sind die in Trochtelfingen gelandet und als Dona Schwabe, die sind ja bekannt für Tüchtigkeit und
00:05:58: noch Tüchtiger quasi als normalen Schwaben schon.
00:06:00: Ja, das kann ich jetzt nicht bewerben, aber er war auf jeden Fall ein sehr tüchtiger Mann und hat... Dann sich entschieden, in Trochtelfingen sich niederzulassen und auch direkt dann angefangen dort einen landwirtschaftlichen Betrieb aufzubauen.
00:06:15: Eine
00:06:15: Hühnerfarm.
00:06:16: Genau.
00:06:16: Und
00:06:17: die Hühnerfarm, das hat ja so weit zum Exzess getrieben.
00:06:19: Da waren siebzig Tausend Hühner.
00:06:22: Das ist richtig, genau.
00:06:23: Und dann
00:06:23: habt ihr ja also, siebzigtausend Hühner, ist jetzt fehlmann wie mich, ich würde schätzen, die legen dann irgendwas zwischen fünfzig und achtzigtausend Eiern am Tag, je nachdem.
00:06:31: Richtig, sechs Eier pro Woche.
00:06:33: Okay, genau.
00:06:35: Die habt ihr dann selber vertrieben.
00:06:37: Also Haustür zu Haustür, Wochenmärkte, komplett regional, da wart ihr irgendwie aufgestellt.
00:06:41: Genau.
00:06:41: Und daraus ist ein richtiges Unternehmen entstanden.
00:06:44: So ist es.
00:06:44: Wir haben eine ganz klassische Direktvermarktung mit eigenem Fuhrpark.
00:06:49: Viele kennen das noch aus irgendwelchen Geschichten oder Filmchen, wie dann das Eierauto von Haustür zu Haustür fährt.
00:06:56: Mittlerweile machen das Eisautos immer noch, die dann bimmeln und das haben wir damals eben gemacht mit Eiern.
00:07:03: Über die Zeit haben wir das Sortiment dort erweitert.
00:07:07: Wir hatten natürlich schon auch die Aufgabe, diese zu verkaufen und ich kann
00:07:15: sagen das hun produziert ja weiter egal ob du viel oder wenig verkaufst das heißt du du läufst ja immer gegen die haltbarkeit des eis
00:07:21: Richtig.
00:07:22: Also du bist verdammt dazu, diese Eier zu verkaufen und natürlich auch in relativ kurzer Zeit, weil die natürlich nur eine gewisse Zeit dann auch gut sind und haltbar sind.
00:07:33: Dementsprechend ist das dann schon ein bisschen Druck.
00:07:36: und dann gab es eine Phase, wo das nicht so einfach war.
00:07:40: Die Eierkrise.
00:07:40: Die Eierkrise sozusagen, also der Markt ist eingebrochen und das konnten nicht alle Eier frisch verkauft werden.
00:07:47: Ja und was macht ein Schwabe dann, der überlegt sich natürlich, wie kann ich diese das Produkt jetzt haltbar machen.
00:07:52: Und dann hatten wir wahrscheinlich das Glück.
00:07:54: Meine Eltern hatten das Glück, meine beiden Eltern kommen aus einem Unternehmerhaushalt.
00:08:00: Eben mein Vater, wie gesagt, aus der Hühnerfarm.
00:08:03: Unsere Mutter kommt auch aus landwirtschaftlichen Rägungen.
00:08:07: Wir haben einen Landhandel, haben sozusagen das Getreide mit reingebracht in die Rezeptur.
00:08:13: Dann hatten wir das Ei und das Getreide und daraus wurde ... Logischerweise die Nudel, die dann getrocknet wurde und somit das Ei über zwei Jahre haltbar gemacht wurde.
00:08:24: Also das ist wirklich die Entstehungsgeschichte.
00:08:26: Dein Vater kam quasi mit dem Part, ich kenne mich rund um das Thema Ei aus.
00:08:31: Deine Mutter hat das Getreid dazu gemacht und was da außen steht, ist einfach die Nudel.
00:08:34: Das war konsequent, also einfach
00:08:35: auch.
00:08:35: Man gibt nur noch ein bisschen Wasser dazu, presst durch eine Spätzlepresse oder scharbt, wie es einem lieb ist.
00:08:43: Und dann wird es getrocknet natürlich, um es haltbar zu machen.
00:08:48: Schon hat man ein zwei Jahre haltbares Produkt aus diesen zwei Zutaten und so
00:08:53: hat die Nudel erweitert.
00:08:55: Ja, genau.
00:08:56: Und das wurde einfach dann mit auf die Verkaufsautos genommen und mitverkauft und wurde sehr gut angenommen.
00:09:03: Dann wurde das Sortiment relativ schnell erweitert.
00:09:07: Am Anfang auch ein bisschen durchzukaufen von anderen Herstellern, aber nach und nach haben wir uns diese Produktionstechnologien für alle Nudelsorten selber angeeignet.
00:09:17: Und mein Vater war immer derjenige, der das Thema Nudeln vorangetrieben hat.
00:09:23: Mein Opa war derjenige, der das Thema Ei versucht hat zu verteidigen.
00:09:29: Aber irgendwann mussten wir uns entscheiden.
00:09:32: Und es
00:09:32: ging dann auch immer mehr Richtung Nudeln.
00:09:34: Einfach weil das Produkt auch für euch als Unternehmer ja irgendwie more convenient ist.
00:09:39: Es hält länger.
00:09:40: Du kannst es lagern, gut stapeln.
00:09:42: Also es ist ein ganz anderes Produkt als Ei.
00:09:44: Und Ei... Wann irgendwann weg?
00:09:46: und der Kauf nehmt Eier dazu.
00:09:49: So ist es.
00:09:49: Wir arbeiten heute noch mit Vertrags-Landwirten, die für uns die Eier produzieren.
00:09:55: Wir kennen die auch gut.
00:09:58: Achten auch darauf, dass die es richtige Frutter bekommen, GVO-frei und gute Qualitäten.
00:10:04: All da sind wir schon noch sehr involviert, aber wir machen es nicht mehr selber.
00:10:07: Und es war damals, denke ich, ganz wichtig auch, irgendwo die Weichen zu stellen, um sich zu fokussieren und eben diesen einen Part, in dem Fall die Nudeln voranzutreiben und größer zu machen.
00:10:20: Werbung.
00:10:22: Für die heutige Werbung darf ich zurück springen auf meine Anfangszeit als Unternehmer.
00:10:26: Und da kann ich euch sagen, Personalmanagement war immer maxima nervig und auch schwierig für mich.
00:10:31: Seit dem Jahr zwei Tausend Achtzehn haben wir das gelöst und setzen ausschließlich auf Personio, von Stellenausschreibung, Recruiting, Arbeitsverträgen, Unterschriften, Löhnen bis hin zu Analysen.
00:10:40: Und ihr kennt das ja aus meinem Podcast.
00:10:42: Entweder es kostet Zeit oder es kostet Geld.
00:10:44: Mit Personio haben wir uns für Geld ausgeben entschieden, aber sparen dabei Zeit und sind im Bereich Personal ganz weit vorne.
00:10:52: Hier einige Beispiele.
00:10:53: Alle unsere Prozesse werden von Anfang an bis zum Ende sauber und ordentlich im Personio abgebildet.
00:10:58: Das heißt Verträge, Unboarding, Freigaben, alles aus einem Tool.
00:11:02: Dann ein Punkt, der mich total fasziniert, Effizienz im Tagesgeschäft.
00:11:05: Wir haben pro Monat vierhundert bis fünfhundert Bewerbungen und nur eine Person kann es mit Hilfe vom Personio managen.
00:11:11: Skalierung ohne Chaos.
00:11:12: Als wir mit Personio angefangen haben, waren wir zehn Mitarbeiter.
00:11:15: Heute sind wir über sechzig.
00:11:16: Das heißt, die Software fährt von Tag eins an mit skaliert.
00:11:19: Mein Lieblingsthema, Compliance und Sicherheit.
00:11:21: Jeder, der mich kennt, weiß genau, das sind nicht meine Themen.
00:11:23: Auch das lösen wir mit Personio.
00:11:26: Und eines der wichtigsten Themen, und da nehmen wir entscheiden gerne aus dem Bauch.
00:11:29: Auch das mache ich sehr gerne.
00:11:31: Personio hilft mir aber dabei.
00:11:32: Datengetriebene Entscheidungen zu treffen.
00:11:34: Wenn ihr also wirklich Prozesse einführen wollt und durchführen wollt, von Anfang bis zum Ende, dann ist Personio für mich und sicherlich auch für euch als mittelständischen Unternehmer genau das, was ihr braucht, um euer Team und das Personal digital unter Giel zu managen.
00:11:48: Wenn ihr Interesse an Personio habt, schreibt mir gerne eine Mail und ich mache euch eine Intro.
00:11:52: Oder klickt auf den Link in den Schoenots.
00:11:54: Und jetzt zurück zum Podcast.
00:11:59: Und dann
00:12:00: hat dein Vater quasi angefangen, Nudelmaschinen zu kaufen und die sukzessive in die wahrscheinlich Lagerhallen, wo früher die Hühner waren, reinzustellen.
00:12:08: Da hat wirklich ein Nudelfabrik auf dem Plattenland geschaffen.
00:12:11: Genau.
00:12:11: So mitten drin.
00:12:12: Genau.
00:12:12: Ja.
00:12:13: Also ist es allgemein geeignet, weil ja auch kein Nudelingenieur oder kein Maschinenbauingenieur, also der kam ja nicht aus dieser Geschichte.
00:12:18: Es hat ja sich alles von Nudel angeeignet.
00:12:19: Das hat
00:12:20: sich angeeignet und mit viel Mut und natürlich Unternehmergeiste hat das dann auch funktioniert.
00:12:28: Ja, er war einfach ein visionärer Mensch,
00:12:32: der
00:12:32: sich davon nichts gescheut hat.
00:12:35: Dann in späterer Zeit, wie wir vorhin schon gesagt haben, die das Kundenzentrum, eben unseren Tourismusbereich mit aufgebaut und... Diverse Übernahmen von anderen Nudelstandorten und so ist die...
00:12:51: Wollte ich gerade sagen, irgendwann kam eine Wiedervereinigung und da hat der gut Gas gegeben.
00:12:56: Der hat ja ein Rieser, ein größeres Investment getätigt.
00:12:59: Das ist richtig, genau.
00:13:00: Damals war die Firma Alpgold noch zweikleisig unterwegs, Eier und Nudeln und wie wahrscheinlich jeder, der damals unternehmerisch tätig war.
00:13:13: ist natürlich mit dem Fall der Mauer erst mal ein großer Markt aufgegangen und jede war neugierig.
00:13:18: und auch mein Vater ist dann in Osten gefahren, um sich das anzugucken und hat dann über diverse Kontakte eben auch Kontakt zu der Teig-Warn-Risa bekommen, die schon vor der Schließung war, die Mitarbeiter hatten ihre Kündigungen schon ausgehändig bekommen.
00:13:35: Die DDR eine richtig große Marke, also die waren ja wirklich, das war eine riesengroße Fabrik in der DDR bekannt auch, die Nudeln aus Risa.
00:13:42: Der zentrale Lieferant für Teigwaren in der ehemaligen DDR, genau.
00:13:48: Und dann seid ihr euch der Handels einig geworden, ihr habt das übernommen.
00:13:51: Ja, also ich war damals noch nicht geschäftsfähig.
00:13:56: Mein Vater hat das gemacht.
00:13:57: Er war, also es war wie David und Goliath.
00:14:02: Also David hat dann Goliath übernommen, sag ich mal.
00:14:05: Und
00:14:06: wie viele Leute, weißt du, wie viele Leute da gearbeitet haben?
00:14:08: Na ja, zu damaliger Zeit, also ganz ursprünglich in der Theik waren Risa, waren ja über tausend Leute beschäftigt, natürlich noch sehr viel manuell.
00:14:17: Als mein Vater das dann übernommen hat, waren es noch dreißigvierzig, die meisten waren schon gekündigt worden.
00:14:24: Und er hat das dann wieder aufgebaut, oder am Ende zu einem Betrieb mit hundertfünfzig bis hundertachzig Leuten.
00:14:32: Und die Idee war, Marke zu kaufen, den Eintritt in den ostdeutschen Markt nur Haut zu kaufen, Maschinen zu kaufen, wahrscheinlich jetzt eher nicht.
00:14:39: Was waren die Idee hinter dem Kauf?
00:14:41: Also die Idee war, der Standort stand Gut da in Sachen Maschinenpark, es waren sehr neue Maschinen, noch kurz vor Mauerfall investiert.
00:14:52: Die Gebäude drumherum, schönes, wunderschönes Altesparksteingebäude, war aber sehr sanierungsbedürftig.
00:14:58: und so hat er damals einfach die Chance gesehen, diesen neuen Maschinenpark zu übernehmen.
00:15:04: und er hat einfach dran geglaubt, dass diese Riesernudeln ein Begriff sind und das auch bei den... Ostdeutschen Leuten eine Rückbesinnung auf diese, auf alte Ostprodukte kommt.
00:15:19: Natürlich ist am Anfang jeder losgerannt und hat Coca Cola und Kofi gekauft.
00:15:26: Aber dann kam halt diese Erinnerung zurück und darauf hat mein Vater damals gesetzt, hat die Marke Riesernudeln gegründet und war dann auch tatsächlich paar Jahre später Marktführer in Ostdeutschland mit dieser Marke.
00:15:39: Das ist aber eher vom Produkt, vom Placement, das ist eher Barilla, also Risa ist eher Massenproduktion, wenige Nudeln, ganz normale Nudeln, jetzt nicht irgendwie aus Dinkel und XYZ eher ein Massenmarktprodukt.
00:15:52: Richtig, ja.
00:15:53: Das, was ihr aber heute macht, ist ein Premiumprodukt.
00:15:56: Genau.
00:15:56: Das ist auch vom Pricing und Co.
00:15:58: Hier seid, also man findet euch eine Spitzengastelomie, man findet euch in Bioläden, Denz und Co.
00:16:04: Das ist schon eher heutzutage das, was ihr macht.
00:16:07: Genau, man findet uns zwar auch im klassischen LEH, aber auch dort jetzt nicht in den unteren Regalböden, sondern wir sind schon die Marke, die preislich auch höherwertiger ist, jetzt nicht vergleichbar mit den Eigenmarkten des Handels.
00:16:22: Hat auch gute Gründe.
00:16:23: Wir arbeiten mit hochwertigen Rohstoffen aus der Region.
00:16:29: Alle aus Deutschland.
00:16:30: Die produziert
00:16:31: ja auch nur in Deutschland.
00:16:31: Wir
00:16:31: produzieren nur in Deutschland.
00:16:34: Also komplette Maschinenpark, komplette Belegschaft.
00:16:37: Alle in Deutschland.
00:16:39: Und dementsprechend brauchen wir natürlich auch etwas... höheren Preis, um diese Qualität auch aufrechterhalten zu können.
00:16:49: Dein Vater hat dieses Nudeltema quasi immer weiter getrieben.
00:16:55: auch mit Übernahmen, auch Marken gekauft hat quasi, aber ist organisch vor allem sehr, sehr stark gewachsen.
00:17:02: Auch Tübel, an wen verkauft ihr heute?
00:17:04: Also wer sind eure Abnehmer klassischerweise?
00:17:06: Wo geht da die Reise hin?
00:17:06: Ausland, Deutschland, Gastformie, Hotellerie?
00:17:09: Ja, also wir sind sehr vielfältig aufgestellt.
00:17:12: Das ist uns auch wichtig.
00:17:13: Wir haben kein Kunde, der mehr als zwanzig Prozent Umsatz macht.
00:17:18: Wir sind natürlich, liefern wir in den Lebensmittel-Einzelhandel in Deutschland.
00:17:23: Aber auch in die Gastronomie und auch in die Industrie.
00:17:26: Also Industrie bedeutet Hersteller von Nudelsalaten beispielsweise, die unsere Produkte als Zutat für ihre Salate dann zukaufen.
00:17:36: Oder auch so Dosenzuppen können auch unsere Nudeln drin sein.
00:17:41: Aber
00:17:42: dann ja eben schon eher die Guten.
00:17:44: Sonst hätte er zu teuer.
00:17:45: Die Guten ist in dem Fall in diesem Industriebereich so definiert, dass es die die müssen die Prozesse standhalten.
00:17:52: von einer von einem industriellen Nudelsalatherstellung oder auch einer Dosenherstellung, das müssen sehr, sehr kochfeste Nudeln sein.
00:18:01: Insofern einfach sehr hohe Ansprüche an die Standfestigkeit und deshalb ja die Guten.
00:18:08: So, jeder dieser Standbeine macht ungefähr gleich viel aus, jeweils dreißig Prozent und dann liefern wir aber auch viel ins Ausland, vom europäischen Ausland bis in die USA, wo wir auch einen kleinen eigenen Standort betreiben.
00:18:23: Ja, die Spätzle sind tatsächlich weltweit gefragt.
00:18:25: Ich würde sagen, bei Spätzle seid ihr auch, das ist euer Kernthema auch.
00:18:29: Ursprüngen, ein sehr großen Kernthema ist auch wirklich Spätzle.
00:18:32: Ja,
00:18:32: im Ursprung.
00:18:32: mittlerweile ist es nicht mehr der alleinige Schrittmacher sozusagen.
00:18:39: Die anderen Bereiche haben ja gut mitgezogen, aber immer noch ist es ja auch unser Ursprung, unsere DNA.
00:18:47: Schwäbespätzle, Walznudeln, Eiernudeln.
00:18:51: Ja, da machen wir das ja viel.
00:18:53: Okay.
00:18:54: Und jetzt auch mal auf dich zurückzukommen.
00:18:57: Auf deinen Werdegang.
00:18:59: Also, dritte Generation.
00:19:00: Opa hat es gemacht, Papa hat es gemacht.
00:19:02: Das heißt, das war irgendwie immer auch zu Hause.
00:19:04: Das war ein Thema.
00:19:05: Das habt ihr miterlebt.
00:19:06: Ihr habt wahrscheinlich ein unmittelbarer Nähe.
00:19:07: Auch das Produktionsstandort ist irgendwie gelebt.
00:19:10: Du wurdest wahrscheinlich von deinem Vater wie die meisten Kinder von Unternehmern auch ab und zu gezwungen.
00:19:15: mitzuarbeiten, das heißt die Mitarbeiter, da gibt's Mitarbeiter, die kennen nicht durchaus noch als kleinen Jungen, der dadurch die Fabrik quasi geballert ist und da unsere gemacht hat.
00:19:25: Ja, also nicht wenige, das ist sogar sehr viele Mitarbeiter, die ich als Kind noch kannte, sind heute noch da.
00:19:34: Die sind mittlerweile alle so in Richtung Ruhestand.
00:19:37: Aber ...
00:19:38: Die können wir nicht gehen lassen.
00:19:39: Keine Fachmäher.
00:19:40: Das
00:19:40: ist ein Problem.
00:19:41: Genau, ja.
00:19:41: Aber es ist genau, wie du es beschrieben hast.
00:19:43: Wir sind ... Die Firma damals war unser Spielplatz.
00:19:48: Du und dein Bruder, ne?
00:19:49: Mein Bruder und ich.
00:19:50: Wir sind zwei nicht allzu weit auseinander voneinander.
00:19:53: Er ist eineinhalb Jahre älter als ich.
00:19:55: Und wir sind dort aufgewachsen.
00:19:57: Und ... Wie es in jedem Unternehmerhaushalt ist, die Firma war Teil des ... der Familiengespräche und wir haben die Firma am Anfang eher als wirklich großes Abenteuerland gesehen, als wir dann etwas älter wurden.
00:20:15: Du hast gerade von zwang gesprochen, finde ich ein hartes Wort.
00:20:19: Aber ja, unser Vater hat uns dann schon auch hin und wieder mal nach langen Nächten dann doch rausgeworfen und gesagt, jetzt Jetzt brauchen wir euch hier und dann wurden Kartons gepackt und Nudeltüten beklebt mit Etiketten.
00:20:34: So haben wir dann schon auch sehr schnell oder sehr früh auch angefangen in der Firma mitzuarbeiten, was damals natürlich nicht immer zu unserer Freude geschehen ist, aber heute ein wahnsinniges Kapital, von dem wir zähren.
00:20:50: Und deshalb, ich denke, das hat uns auch schon sehr emotional geprägt.
00:20:57: Ja.
00:20:57: Wolltet ihr in die Firma?
00:20:59: Also war das Teil des Lebensweges oder wart ihr eigentlich woanders hin unterwegs oder du auch?
00:21:04: Also dazu muss man vielleicht ein bisschen ausholen.
00:21:08: Wir waren im Alter von Zweiundzwanzig und mein Bruder Dreiundzwanzig.
00:21:15: Beide im gleichen Jahr fertig mit unserem Bachelorabschluss.
00:21:18: Wo gemacht, in Deutschland oder wo war das?
00:21:20: Ja, also ich habe meinen Bachelor an der FH in Reutling, an der ESB gemacht, mit internationaler Ausrichtung, war dann drei Semester in Reutling, drei Semester im Ausland, Helsinki und Barcelona.
00:21:35: Und schon auf dem Weg zu Danona eigentlich, ne?
00:21:37: Genau,
00:21:38: ich
00:21:39: hatte einen Arbeitsvertrag in der Hand und ... Ich hatte eine Wohnung in München damals schon unterschrieben und eigentlich mein Lebensplan war fertig.
00:21:51: Ich hatte mir damals im Alter von zwanzig Jahren noch keine ... Also, ich hab mich da noch nicht festgelegt, ob ich irgendwann mal in Unternehmen was machen werde oder ob ich überhaupt gebraucht werde.
00:22:01: Und
00:22:01: das war auch so, das war kein Thema.
00:22:03: Also, ihr wurdet nicht gezwungen oder ihr müsst ... Nee, das war völlig offen.
00:22:06: Nee, tut doch ja aus.
00:22:08: Genau.
00:22:09: Mein Vater war damals fifty-fünfzig Jahre alt.
00:22:12: Insofern war da jetzt noch nicht der Zwang da, dringend eine Regelung zu schaffen.
00:22:17: Ich glaub, er hat das ... schon unterstützt, dass wir dann auch, wie ich jetzt im Falle von Danone, mich für Lebensmittel interessiert.
00:22:25: Das fand er natürlich gut, aber er hätte nie da in irgendeiner Form Druck aufgebaut, um zu sagen, hey, jetzt kommt mein Unternehmen, sondern hätte uns da sicher gehen lassen und uns dann auch die Entscheidung treffen lassen, wenn wir gesagt hätten, ich möchte Versicherungsmakler werden, hätte das auch mitgetragen.
00:22:46: War nicht so, wir waren Beide BWL'er sehr affin von zu Hause geprägt, aber waren nur nicht in der Situation zu entscheiden, gehe ich ins Unternehmen oder mache ich was anderes.
00:23:00: Bis dann leider im Jahr zwei Tausendzehn, also in dem Jahr, wo wir auch unsere Abschlussarbeiten geschrieben haben.
00:23:10: sehr plötzlich unser Vater verstorben ist, ohne Anzeichen im Alter eben von zweiundfünfzig Jahren.
00:23:17: Und dann standen wir da zusammen mit unserer Mutter, die schon lange im Unternehmen mitgearbeitet hat und eigentlich immer mein Vater den Rücken freigehalten hat in der zweiten Reihe.
00:23:31: Ja, der große Visionär für die Firma ist...
00:23:35: Alleiniger Geschäftsführer?
00:23:36: Alleiniger Geschäftsführer, von jetzt auf gleich verstorben ohne... ohne Anzeichen, viel zu jung.
00:23:43: Von dem persönlichen Schmerz brauchen wir gar nicht sprechen, aber der hat natürlich auch einen riesigen Ruck durch die Belegschaft.
00:23:53: Es war wie eine Schockstarre zu der Zeit.
00:23:55: Er
00:23:57: ist aus Fahrrad gestiegen und kam nicht mehr wieder.
00:23:59: Also er war wirklich für alle komplett aus dem Leben gerissen.
00:24:02: Genau.
00:24:02: Und auf einmal so eure Mutter war im Unternehmen.
00:24:06: Dann kommen ja so Themen wie Erbfolge.
00:24:08: Also dann passiert ja auch eine ganze Menge.
00:24:09: Das ist ja so ein Betrieb mit drei, vier, fünfhundert Leuten und keiner hat für irgendwas vorgesagt oder geplant.
00:24:13: Denn ist der Geschäftsführer weg.
00:24:14: Ich habe letztens im Podcast gelernt bei einer ähnlichen Story, dass es ja nem Wicht ist, dass man Prokoristen hat.
00:24:19: Du bist ja auch ganz schnell nicht handlungsfähig als Unternehmen.
00:24:21: Das darf man auch nicht vergessen.
00:24:23: Eure Mutter war, glaube ich, oder er hatte ein Prokorist, ein Mama-Prokorist.
00:24:27: Und dann hat sich die Frage quasi für euch gar nicht gestellt, dann seid ihr beide zurückgekommen.
00:24:30: Ja, die Frage hat sich dann schon gestellt.
00:24:32: Was machen wir nun?
00:24:33: Oder so.
00:24:35: Und, ich meine, die Trauerwoche war dann eigentlich die Entscheidungswoche und dann musste klar sein, okay, trauen wir uns das zu.
00:24:45: Wer ist alles dabei?
00:24:47: Und dann musste es losgehen.
00:24:50: Wir haben alle ...
00:24:51: Du hast ... ... und dein Bruder war ... Wahnsinn.
00:24:57: Und wir haben uns dann beide committed, unsere Mutter da zu unterstützen.
00:25:02: Wir wussten ... Mittlerweile, heute wissen wir, dass wir damals wahrscheinlich noch nicht inhaltlich so viel beitragen konnten.
00:25:10: Haben wir damals wahrscheinlich anders für uns eingeschätzt.
00:25:13: Aber ich denke, wir waren damals in eine sehr große moralische Stütze auch für unsere Mutter und sind dann als Assistenten der Geschäftsleitung in die Firma eingestiegen.
00:25:24: Und haben uns so noch mal alle Bereiche aus Geschäftsleitungssicht angeschaut.
00:25:30: Wir kannten natürlich Die Mitarbeiter, wir kannten die Strukturen.
00:25:34: Wir wussten, wie man Karton auf Paletten setzt.
00:25:37: Und das hat uns schon sehr geholfen.
00:25:39: Auch, dass man hört ja öfter bei so Unternehmensnachfolgen, dass dann Mitarbeiter anfangen, ihr Wissen für sich zu behorden.
00:25:47: Und das war bei uns nie ein Thema, weil wir einfach bekannt waren, weil wir sehr guten Draht hatten.
00:25:54: Ich glaube,
00:25:55: ich auch sehr auch.
00:25:56: alle gefreut, dass ihr das antretet und das weitermacht.
00:25:59: Klar, es war sicherlich eine Unsicherheit da, schaffen die das.
00:26:03: Man hat dann auch ein bisschen Welpenschutz erst mal, die ersten paar Wochen war es relativ ruhig und dann haben die Banken angefangen anzuklopfen, für Vorstellungsgespräche, sich mal einfach kennenlernen.
00:26:15: Über persönliche
00:26:16: Haftung reden.
00:26:17: Genau,
00:26:17: so Themen, die Lieferanten sind dann nach und nach gekommen und diese Termine haben wir dann anfangs alle zu dritt gemacht.
00:26:25: Was für uns sehr hilfreich war, das war einfach eine steile Lernkurve.
00:26:32: Und so haben wir es geschafft, dann in den ersten Monaten da schon sehr Sicherheit aufzubauen für uns.
00:26:39: Und bis hin dann, so nur zwei Jahre nach dem Schicksalsschlag.
00:26:49: haben wir dann eine große Übernahme gemacht von einem weiteren Produktionsstandort.
00:26:53: Da habt ihr einen Standort quasi gekauft.
00:26:55: Also das Land, die Fabrik und quasi das Know-how auch mitgenommen und habt eure Produktionskapazität damit vergrößert.
00:27:01: Genau.
00:27:02: Mit Maschinenpark, also ein funktionierender Standort.
00:27:05: Zwei Jahre später.
00:27:06: Zwei Jahre später.
00:27:07: Ihr macht das bis heute in der Konstellation, ne?
00:27:09: Der unter dem Bruder und auch die Mama ist noch dabei.
00:27:11: Ja, also mittlerweile, damals, wie gesagt, sind wir als Assistenz der Geschäftsleitung eingestiegen, waren dann irgendwann Mitglieder der Geschäftsleitung.
00:27:18: Und jetzt vor drei Jahren hat unsere Mutter die Geschäftsführung an uns übertragen.
00:27:24: So haben wir die Rollen getauscht.
00:27:26: Also mein Bruder und ich sind jetzt die Geschäftsführer.
00:27:29: Unsere Mutter ist wieder in der zweiten Reihe und unterstützt uns natürlich mit ihren Erfahrungen und mit allem, was sie kann.
00:27:37: Aber jetzt nach fünfzehn Jahren sind wir dann, denke ich, auch in der in der Reife und in der Sicherheit so, dass wir sagen, das machen wir jetzt.
00:27:51: Also
00:27:52: eigentlich muss man sagen, so was ich rausführen konnte bei einer Recherche, also a. krass, wie gut ihr das hinbekommen habt und auch toll, dass ihr das in der Dreierkonstellation geschafft habt.
00:28:00: Da war es ja doch wirklich ein riesengroßer Kraftakt und in so einer Situation zu funktionieren, inklusive diesem Schicksalsschlag ist eine absolute Katastrophe.
00:28:06: Also wünscht man glaube ich keinem das schlimmste Unternehmensübergabe, die man so haben kann.
00:28:11: Aber ihr habt das ja alles super ordentlich gemacht.
00:28:14: Ihr habt da irgendwie eine Belegschaft von vierhundert, fünfhundert Leuten.
00:28:17: Das ist ja ein wahnsinnig großen Unternehmen.
00:28:18: Ich habe mir Balanzen angeschaut.
00:28:21: Das ist ja auch alles sehr ordentlich, also euer Umsatz, der läuft Pimal-Daumen so nach rechts oben, schwanken ein bisschen, aber alles ja auch in der Richtung.
00:28:29: Ja, fast neunzig.
00:28:31: Ja,
00:28:31: fast neunzig.
00:28:32: Das ist
00:28:33: ein wahnsinnig großes Unternehmen.
00:28:35: Gewinn sieht auch gut aus, ihr macht jedes Jahr Gewinn.
00:28:36: Also, wenn man sich ein schwäbisches Unternehmen angucken möchte, würde ich so sagen, als Ossi und Berliner, dann kann man sich euer Unternehmen mal angucken.
00:28:44: Mein North-Data ist ein extrem gutes Beispiel für ein sehr gut geführtes Familienunternehmen, wo du siehst, Die ganzen Sachen, die du auch gerade gesagt hast, wenig Abhängigkeit von einzelnen Großkunden.
00:28:54: Ich will Stabilität für meine Mitarbeiter, Lüne und Gelder zahlen können, investieren können ins Unternehmen.
00:28:58: Und das ist ja auch euer größtes Asset.
00:28:59: Also ihr investiert ja auch in dieses Unternehmen.
00:29:02: Ich habe ja vorhin gestaunt, wozu ihr erzählt habt, wie das überhaupt funktioniert.
00:29:05: Und ich werde auch, dass die Podcast höherer verstehen, wie funktioniert da eigentlich Nudel und Nudelfabrik.
00:29:10: Wir reden ja schon davon, wenn man so einen Standort aufmachen würde auf dem Plattenland.
00:29:14: Das kostet dreißig, vierzig, fünfzig Millionen Euro schnell.
00:29:17: So ein Nudelband hast du vorhin gesagt, so eine Produktionenstrecke ist siebzig Meter lang am Stück.
00:29:23: Also wir reden da auch von Hochautomatisierung.
00:29:26: Wir haben so ungefähr zwanzig Prozent, quasi Verwaltungsapparat.
00:29:29: Der Rest arbeitet in der Produktion.
00:29:31: Erzähl mal, wie Nudelproduktion aussieht.
00:29:33: Als die Bonita-Gruppe hier sitzt, habe ich gesagt, ich will verdammt nochmal wissen, wie kommt vorne dann Garn rein und hinten der T-Shirt raus?
00:29:39: Wie muss ich mir so eine Nudelproduktion vorstellen?
00:29:42: Also wie funktioniert das?
00:29:43: Ja, so, es ist ein sehr... durch automatisierte industrieller Prozess.
00:29:49: Also keiner rollt mehr irgendetwas?
00:29:51: Nein, es ist auch niemand fast mehr ein Teig an, auch mal für eine Qualitätskontrolle, aber da ist niemand, der irgendwie knetet oder dann eine Spätzle scharpt oder so.
00:30:03: Also da stehen jetzt keine herscharren Leute.
00:30:05: Das
00:30:05: ist eine Fabrik, ein großes Gebäude, tausende und zehntausende Quadratmeter.
00:30:08: Genau.
00:30:09: Da sind sie
00:30:09: los drin.
00:30:11: Die Befüllung erfolgt über LKW.
00:30:12: Sie haben ja über zwehunderttausend Eier verbraucht am Tag.
00:30:15: Die schlägt ja keiner auf.
00:30:17: Ihr habt eine Eieraufschlagmaschine.
00:30:19: Genau.
00:30:19: So kann man sich das vorstellen.
00:30:20: Also es kommen täglich circa drei LKWs, A-Fünfundzwanzig Tonnen Mehl, die dann ihr Mehl bei uns in die Silos blasen.
00:30:29: Für den Silos blasen wir es wiederum über Rohrsysteme an die Anlagen.
00:30:35: Dort wird es verwogen und ... Dann wird es zum Teig vermischt, entweder mit Wasser, einfach nur Mehl und Wasser.
00:30:42: Oder eben, was für eine Spätzle sehr typisch ist, dann mit Ei.
00:30:47: Das Ei wird quasi über einen separaten Strang hinzugepumpt und das wird täglich frisch aufgeschlagen.
00:30:56: Das heißt, wir bekommen wirklich das Produkt Ei mit Schale bei uns angeliefert.
00:31:01: Zweihunderttausend Stück am Tag und das wird über eine Maschine, über eine Ei-Aufschlagmaschine nennt sich sich tatsächlich auch... Wie
00:31:10: funktioniert das?
00:31:11: Also ich meine, da ist da ein Cutter, der muss ja in der Mitte irgendwie auseinander nehmen, wie funktioniert das?
00:31:16: Ja, das ist ein Karussell.
00:31:17: Also die Nudeln werden über Transportbänder zugeführt, die Nudeln scheiden wie Eier, werden über Transportbänder zugeführt, dann läuft es in so ein Karussell, wo zwei so Greifzangen sind, die das Ei halten und in der Mitte schlägt ein Bolzen drauf.
00:31:34: Und es bricht dann... Dann
00:31:35: bricht der Inhaltfeld nach unten, die Eischale wird weiter nach oben transportiert und separat entsorgt.
00:31:44: Ich wollte gar nicht sagen Eischale
00:31:45: mal mit
00:31:48: und
00:31:50: das bleibt im Ganzen, es läuft durch ein Sieb, damit eben Schalenreste oder so nochmal ausgesiebt werden.
00:31:56: Dann wird es pasteurisiert.
00:31:57: Ganz wichtig um Salmonellen-Themen oder sonstige Bakterien-Themen.
00:32:03: Ein Ei ist ein Hochrisikoprodukt.
00:32:06: Deshalb erhitzen, wieder runterkühlen, um da sämtliche Rückstände rauszubekommen.
00:32:14: Und dann wird es zu den Nudelanlagen gepumpt und dann vermischt zum Teig.
00:32:20: Dann wird ein Teig gemacht.
00:32:22: Das ist bei allen verschiedenen Nudelsorten das gleiche.
00:32:26: dann wird er entweder extrudiert, das heißt, mit viel Druck durch eine Nudelform gepresst.
00:32:34: Durch die jeweilige Nudelform dann eben.
00:32:36: Genau, und da kann dann eine Fusili-Form drin sein, da kann eine Penne-Form drin sein.
00:32:39: Lass
00:32:40: an die Platten.
00:32:41: Lass an die Platten ist noch mal was anderes.
00:32:43: Macht ihr nicht?
00:32:43: Das ist der einzige Prozess, den wir nicht selber machen können.
00:32:47: Okay,
00:32:48: dann gehen wir da rauf, ich erinnere mich.
00:32:50: Ich bin zu beleidigt.
00:32:52: Okay, also alle verschiedenen Nudeltypen formen.
00:32:54: Da ist mir, glaube ich, vorhin gesagt, so eine Form wiegt zweieinhalb Kilo.
00:32:56: Die wird mit einem Gabelstapler auch gewechselt.
00:32:58: Ja, mit so einem Kran wird sie gewechselt, genau.
00:33:02: Und dann hauen die Anlagen Nudeln raus.
00:33:04: Und dann hauen die Nudeln raus, jede Anlage, so im Durchschnitt ist ein Tausend Kilogramm pro Stunde.
00:33:11: Wir arbeiten im Dreischichtbetrieb, das heißt, jede Anlage macht so ca.
00:33:15: twenty-fünf Tonnen Nudeln am Tag.
00:33:22: Das wird extrudiert.
00:33:23: Entweder das wird extrudiert.
00:33:24: Wie viel Tonn Nudeln macht ihr in Summe pro Tag?
00:33:27: Weißt du das?
00:33:28: Ja, es sind so ungefähr hundert-achtzig Tonn Nudeln pro Tag.
00:33:32: Hundert-achtzigtausend Kilo.
00:33:33: Wahnsinn.
00:33:35: Okay.
00:33:37: Ja.
00:33:37: Es gibt eben Extrusionsprozesse, dann gibt es Laminierprozesse, wo die Nudeln nur ausgewaltt werden.
00:33:44: Es gibt spätzle
00:33:47: Formprozesse.
00:33:49: So gibt es verschiedene Ausformungsprozesse und dann ist es wieder bei allen Nudeln das gleiche, dann werden die getrocknet
00:33:55: durch
00:33:55: große Trocknungsstraßen.
00:33:57: Also wie beim Waschanlage, da wird heiße Luft auch verwendet.
00:34:01: Heiße Luft.
00:34:03: Und dann müssen die halt runtergetrocknet werden, dass sie am Ende maximal noch zwölf Prozent Restfeuchtigkeit haben, damit sie nicht nachher im Beutel wieder anfangen zu leben.
00:34:15: Und diese Trocknung dauert natürlich
00:34:17: Zeit.
00:34:18: Das ist einer der zeitenden sieben Prozesse.
00:34:19: Fünf bis sechs Stunden.
00:34:21: Und dadurch, dass das kontinuierliche Prozesse sind, auch mal entsprechend große Anlagen.
00:34:26: Ja.
00:34:28: So ist eigentlich eine Nudelproduktion Straße für
00:34:30: mich am Ende noch mal so angekocht oder sowas.
00:34:32: das spielt keinen runter trocknen denn steht diese Nudel die meistens so ein bisschen gelblich erscheint.
00:34:37: Dann geht die durch die Maschine noch in die Tüte und wird sogar dann in größere Verpackungseinheiten in Kartonagen reingemacht.
00:34:42: Das heißt der Mitarbeiter fest auch keine Nudeltüten an dem Regelfall.
00:34:45: Der kriegt einen fertigen Karton mit zwölf vierundzwanzig Verpackungseinheiten raus.
00:34:49: Ja das ist dann von Von Ausformung zu Ausformung unterschiedlich.
00:34:54: Manche werden tatsächlich noch angefasst und in die Kartungsgepackt.
00:34:57: Der Schritt ist manchmal noch händisch.
00:35:00: Der ist zwar automatisierbar, aber wir wägen da immer sehr stark ab.
00:35:05: Die Flexibilität, die wir den Kunden einfach versprechen und gewährleisten wollen, der ist sehr stark von diesem Schritt abhängig im Automatisierung der Endverpackung.
00:35:19: Da ist
00:35:20: man dann ein Stück weit gezwungen, einfach wirklich in Richtung Masse zu gehen, was wir nicht wollen.
00:35:25: Okay,
00:35:25: genau.
00:35:25: Also das ist schon etwas... Ihr industrialisiert gern und automatisiert auch gern, aber das hat Grenzen zugunsten der Flexibilität und auch zugunsten der Qualität.
00:35:33: Ihr bietet hundert verschiedene Nudeln anfasst.
00:35:35: Also ihr habt richtig breite Sortiment.
00:35:37: Richtig.
00:35:38: Dann seid ihr auch breiter als alle anderen in dem Bereich.
00:35:40: Genau, da gibt es wenig Erhebungen, wenig offizielle Zahlen, aber wir sind da sehr stolz drauf.
00:35:45: Das ist uns tatsächlich auch wichtiger als die pure Größe, dass wir eine Vielfalt anbieten, die wiederum unser technologisches Know-how widerspiegelt.
00:35:56: Wir beschäftigen uns mit allen möglichen Nudelprozessen und Nudelsorten, die es auch weltweit konsumiert werden.
00:36:03: Deshalb machen wir auch zum Beispiel chinesische Minudeln.
00:36:07: Das
00:36:07: ist auch die Vision.
00:36:08: Ihr wollt in Deutschland der Ansprechpartner sein, wenn es um die Nudel, das hätt ihr ja heute schon, also wir hatten es ja von uns über Größe unterhalten, so ein Marktführer, nicht Marktführer.
00:36:18: Das ist natürlich mit Lidl und der Schwarzgruppe jemanden, der einfach aufgrund der schieren Vertriebsgröße, die sind einfach mal aus Versehen, der größte Schokoladenhersteller Deutschlands, wahrscheinlich auch der größten Nudelhersteller, weil sie es selber abnehmen und da ja auch, glaube ich, eine Übernahme gemacht haben, der Nudelfabrik auch mal gekauft.
00:36:32: Also ihr wollt gar nicht Barilla sein, ihr wollt gar nicht der Massenmarktführer sein.
00:36:38: Ihr wollt rund um das Thema Qualitätsnudel der Erster Ansprechpartner sein und das seid ihr auch.
00:36:43: Genau.
00:36:43: Qualität, Innovation und ... Trendsetter.
00:36:51: Das ist unser Ziel und dafür tun wir sehr viel große Entwicklungsabteilungen auf Pilotanlagen.
00:37:01: Alle möglichen Rohstoffe, die uns von Lieferanten angeboten werden, werden einfach mal... werden hergeholt in kleinen Mengen und auf unsere Pilotanlage getestet.
00:37:10: Also ihr habt Labore, Ingenieure, alles, was ihr dazu gehört, ihr seid wirklich Lebensmitteltechnologen auch in einem gewissen Bereich.
00:37:15: Richtig,
00:37:16: genau.
00:37:16: Und entwickeln da aus unterschiedlichsten Rohstoffen, Nudeln.
00:37:21: Großteil davon kommt nie an Markt.
00:37:26: Aber die, die an Markt sind, sind dann wirklich Topprodukte.
00:37:30: Und du hattest von, glaub ich, auch so glutenfreie Produkte und so?
00:37:32: Du musst mir jetzt mal, ich hatt's bei Nürnberg völlig verwirrt.
00:37:34: Heißt das jetzt glutenfrei oder glutenfrei?
00:37:37: Du musst das natürlich wissen.
00:37:38: Ja, ich glaub, das ist ein bisschen ein Dialektthema.
00:37:43: Es gibt so und so, in Süddeutschland sagen wir tatsächlich Gluten, nicht nur im Schwaben, aber in NRWs sagt man Gluten.
00:37:53: Ich kann man's auch nicht besser.
00:37:54: Ja,
00:37:54: was richtig ist, weiß ich nicht, hab ich auch nie.
00:37:57: Die recherchierte.
00:37:59: Okay.
00:38:00: Wir merken uns, wenn es um Finest Hochdeutsch gibt, dann heißt es eher Gluten.
00:38:04: Und wenn es um Umgangssprache geht, dann kann es auch keinen Gluten heißen.
00:38:08: Ja.
00:38:08: Okay.
00:38:08: Nicht mit beim Richtig.
00:38:10: Nichts
00:38:10: noch von des Falsch.
00:38:11: Ich denke, darauf können wir uns einigen.
00:38:12: Genau.
00:38:14: Und eure Kunden jetzt klassischerweise.
00:38:18: Also natürlich kann man zu euch fahren.
00:38:20: Man kann bei euch erst mal gucken, wie entsteht die Nudeln und Co.
00:38:22: Ihr habt ja in den Verkehrsbringer.
00:38:24: Ich finde euch Er nicht beim Lidl und beim Aldi, beziehungsweise nur dann, wenn es um Spezialitätennudeln gibt.
00:38:31: Also es gibt da durchaus so mal italienische Wochen oder Dinkelnudeln oder so.
00:38:35: Das macht ihr denn schon oft für die großen Discounter.
00:38:38: Aber eigentlich seid ihr schon, ihr liefert an Gastronomie, ihr liefert eben auch an Flug, an Airlines und Co.
00:38:45: Das ist schon eher euer Vertriebsnetz heute.
00:38:48: Wir
00:38:48: liefern auch unsere Markenprodukte in die Lebensmittel-Einzelhändler, also EDK Rewe, wir liefern in den Biohandel.
00:38:59: Es ist ein Alpgold, der Produktname, oder welche Produktlinien habt ihr da drauf?
00:39:03: Da steht ein Alpgold drauf.
00:39:05: Wir sind ein mehr Markenhaus, es gibt verschiedene Marken für die jeweiligen Vertriebsschienen.
00:39:12: Wir liefern auch immer noch viel dahin, wo wir eigentlich herkommen, in die Direktvermarktung.
00:39:17: Das heißt an Hofläden, an Wochenmarkt-Bestückern.
00:39:20: Aber es ist noch eine große Verträge für uns.
00:39:23: Und die
00:39:23: bestellen direkt bei euch?
00:39:24: Die bestellen direkt bei uns, genau.
00:39:26: Die haben natürlich bei uns auch so ein bisschen Welpenschutz, weil das liegt uns sehr am Herzen.
00:39:33: Und für die gibt es eine eigene Marke, damit die einfach nicht in die Konkurrenz treten müssen.
00:39:39: mit einem großen Lebensmittelhandel.
00:39:42: Und so gibt es eben verschiedene Produktnamen bei uns, die wir hegen und pflegen.
00:39:47: Aber unsere Hauptmarke ist eben die Marke Alpgolzer, die auch Flächendecken zu finden ist.
00:39:55: Okay, das macht ihr primär in Deutschland.
00:39:57: Natürlich liefert ihr auch in anderen Ländern Europas.
00:40:00: Und ihr habt ja irgendwann mal eine Firma übernommen, die irgendwie auch der Markt eintritt in die USA geworden ist.
00:40:07: Unso long run.
00:40:08: Kannst du davon nochmal erzählen, weil ich fand die Geschichte auch so cool eigentlich.
00:40:11: Ja,
00:40:11: also das ist tatsächlich eine recht lustige Geschichte.
00:40:15: Wir haben Mitte der neunziger Jahre die Gelegenheit gehabt, eine schwäbische Nudelfirma zu übernehmen, die gar nicht weit von unserem Hauptsitz Nudeln produziert haben.
00:40:30: wurde Altershalber damals aufgehört und mein Vater hat das damals übernommen, hat den Standort zwar nicht weitergeführt, aber die Prozesse, die Technologien und auch die Mitarbeiter dann eben bei Alpgult integriert.
00:40:45: und mit in dieser Übernahme, mit in dem Kundenstamm, war ein kleines Licht, ein kleiner Kunde, der halt drei, vier Paletten Spätzle jedes Jahr gekauft hat.
00:40:58: Paletten, die dann in die USA geschickt wurden.
00:41:01: und eben dieser Kunde aus den USA, der da seine drei, vier Paletten im Jahr bestellt hat.
00:41:07: Den haben wir mit übernommen, den haben wir natürlich auch weiter beliefert und der hat sich dann sehr, sehr gut entwickelt.
00:41:14: Wir uns mit ihm und heute sind es nicht mehr drei, vier.
00:41:18: Paletten im Jahr, sondern halt das sind drei, vier Container am Tag in der Woche, Entschuldigung, die wir in die USA verschicken.
00:41:25: Eine Container heißt so zehn, fünfzehn, zwanzig Tonnen Nudeln pro Container.
00:41:28: Ja,
00:41:28: richtig, wow.
00:41:30: Überwiegend tatsächlich auch schwäbische Spätzle, schwäbische Spezialitäten.
00:41:34: und die Marke Bechtle oder die Firma Bechtle, die damals von meinem Vater übernommen wurde, ist jetzt noch eine Marke, die tatsächlich Ich glaube, man kann sagen, die Marktführerschaft bei Spätzlern in den USA hat.
00:41:48: Echt?
00:41:50: Also das ist eure Marke auch für die USA.
00:41:53: Bechtle, der ist quasi ein Vertriebspartner auch, der das in den Verkehr bringt, der sitzt auf ein paar deutschen Marken, die der in den USA vertreibt, also typisches Modell auch, ganz viele Mittelstände, die hier sitzen.
00:42:02: haben ja nicht zwangsläufig immer Niederlassungen in fremden Ländern.
00:42:05: Jetzt muss man sagen, ihr habt aber auch eine eigene Niederlassung in den USA.
00:42:08: Das ist ein Markt für euch, wo ihr mit Alpgold, ich glaube, Aldente sagt, dass du es die Marke in den USA, da auch trotzdem zusätzliche Präsenz habt.
00:42:16: Das
00:42:16: ist dann später dazugekommen, also wir sind eben gewachsen.
00:42:23: mit diesem Importeur, der uns, der für uns die Marke Bechtle dort vertreibt.
00:42:28: Und ein paar Jahre später, im Jahr zwei Jahrzehntein, hatten wir dann die Möglichkeit, ein Standort in den USA zu übernehmen, inklusive in einer eigenen Marke.
00:42:39: Weil man muss sagen, was der Amerikaner sich unter dem typisch deutschen Fest vorstellt, ist nicht unbedingt das, was wir als Unternehmen verkörpern wollen.
00:42:48: Also klar, wir sind so Schwarzwald und vielleicht Bayerische Brezeln und so, was der Armee immer denkt.
00:42:57: Aber also diese Qualität können wir liefern.
00:43:01: Aber wir wollen ja auch unsere innovativen Konzepte an diesem Markt platzieren.
00:43:06: Und diese Chance haben wir gesehen, als wir die Marke Alldente übernommen haben.
00:43:09: Und deshalb betreiben wir Neben diesem klassischen Importeursgeschäft noch einen eigenen Standort, an dem wir eher die ... ... die innovativeren Sortimente unter der Marke Aldente ... ... also ist auch ein geschützter Begriff ... ... kichererbsen
00:43:23: Nudeln, ist alles unter Aldente.
00:43:24: Richtig.
00:43:25: Das ist eure Marke einfach für die USA.
00:43:26: Das ist das selbe Sortiment Piemaldaum wie in Deutschland.
00:43:28: Hochqualitativ.
00:43:30: Richtig, genau.
00:43:31: Und der Begriff Aldente, den haben wir in Nordamerika geschützt, ... ... was auch schon ein ganz gutes Asset ist.
00:43:38: Auf jeden
00:43:39: Fall.
00:43:39: Und
00:43:39: da können wir ... Also da haben wir Pläne, das in Zukunft noch ein bisschen auszubauen.
00:43:45: Das macht ihr heute?
00:43:46: Also ich habe mir gemerkt, ihr habt euren Hauptstandort in Trochtelfingen oder den ursprünglichen Standort.
00:43:51: Ihr habt ein paar Dörfer weiter, sage ich jetzt mal ganz despektierlich, habt ihr noch jemand andern übernommen und ihr habt ja die Nudelwerke in Risa gehabt.
00:43:59: Die habt ihr ja heute nicht mehr.
00:44:02: Risa habt ihr sehr lange gemacht, von den Jahre neunzig bis?
00:44:06: Bis zwei
00:44:08: tausenddreinzwanzig Jahre.
00:44:11: Okay, da habt ihr euch irgendwann von getrennt.
00:44:13: Und Risa war aber auch die ganze Zeit eher das Produkt, was näher an Barilla und Burgl dran war, quasi.
00:44:19: Also eher Masse.
00:44:20: Genau, okay.
00:44:22: Das ist ein Massenmarkt, eben hatte ich vorhin gesagt, auch Marktführer in den neuen Bundesländern, wenn man das noch so sagen darf.
00:44:30: Und ja, auf jeden Fall klassische Spirelli, Spaghetti, was die Italiener auch machen.
00:44:39: Genau, das hat unsere Familie dreientreißig jahrelang betrieben, auch mit sehr viel persönlichem Einsatz.
00:44:45: Das
00:44:46: ist ja nicht um die Ecke auch, Risa.
00:44:47: Sechsundfünfzig
00:44:48: Kilometer, die einer von uns dann alle zwei Wochen gefahren ist, hin und zurück.
00:44:55: Ja, es war eine wahnsinnig intensive Zeit, sag ich mal.
00:45:03: Aber wir haben uns dann entschieden, uns auf unsere Spezialitäten, auf unsere Diversifikationsstrategie zu konzentrieren und deshalb entschieden, den Standort eine andere Lösung für den Standort zu finden.
00:45:19: Und dementsprechend haben wir dann einen Käufer gesucht.
00:45:23: Und das ist ja auch so, du sagst das vorhin, wir haben unglaublich starke Wettbewerber aus Italien in diesem ganzen Bereich.
00:45:29: Nudeln, ein sixty-fünf Prozent des Marktes, hast du glaube ich sind italienischer Hand in Anführungszeichen.
00:45:33: Ja.
00:45:34: Da seht ihr euch auch einfach nicht.
00:45:36: In diesem Markt wollt ihr gar nicht stattfinden.
00:45:39: Meine Frage ist ja wirklich, ich guck mal von oben drauf und denke mir so,
00:45:43: Puh,
00:45:44: Nudeln herstellen in Deutschland.
00:45:46: Hohe Löhne.
00:45:47: Mindestlöhne.
00:45:48: Hohe Energiekosten.
00:45:50: Also, da würde mir jetzt so ziemlich jedes Land in Europa einfallen, wo ich denken würde, das könntest du günstiger woanders machen.
00:45:57: Ihr bezieht nur lokale Produkte.
00:45:59: Wie schafft ihr das?
00:46:00: Also, ich meine, ihr seid ein hoch erfolgreiches Unternehmen.
00:46:03: Das ist schon Wahnsinn, finde ich, was ihr da macht.
00:46:07: Ja, also ich denke, ich will auch nicht schlecht über italienische Produkte reden.
00:46:13: Das ist einfach was anderes.
00:46:17: Und wir aber sind uns dem Charme von den deutschen Produkten einfach bewusst.
00:46:29: Eine Spätzle, also ich krieg das tagtäglich mit, wenn uns Kunden aus dem Ausland besuchen.
00:46:36: Ganz allen voran die Amerikaner.
00:46:40: Die meisten kennen Spätzle nicht.
00:46:42: Die, die es einmal probieren, fahren völlig drauf ab.
00:46:47: Und wir Deutschen tendieren ja dazu, dass alles so das traditionelle so ein bisschen klein abzutun oder schämen uns gar dafür oder so.
00:46:59: Wir möchten einfach zeigen, das ist was anderes erstens.
00:47:04: Und zweitens was richtig, richtig Geiles.
00:47:07: Eine typisch-schwerbische Spätzle.
00:47:10: Da gehört auch ein Ei rein.
00:47:12: Also so viel, wir machen ja auch vegane Produkte, aber in so eine klassische Spätzle Rezeptur muss ein Ei.
00:47:21: Und das schmeckt man am Ende.
00:47:24: Und das versuchen wir eigentlich mit breiter Brust einfach nach draußen.
00:47:28: zu zeigen und uns so auch zu differenzieren.
00:47:31: Wir möchten keinen deutsche Vitascharm oder sowas.
00:47:35: Wir möchten das Bodenständig schwäbisch deutsche verkörpern, was dann nachher auch in der Qualität sich in den Produkten widerspiegelt.
00:47:45: Und so schaffen wir es da einfach auch unsere Nischen zu finden.
00:47:49: Und ganz, ganz gute Geschäftsfelder für uns zu besetzen.
00:47:55: Ja.
00:47:55: Also, wir wollen einfach ein gutes, solides, qualitativ, absolut hochwertiges Produkt bauen.
00:48:01: Auch die Zutaten dafür in Deutschland kaufen.
00:48:03: Wenn ich mir so aus BWL sehe, wenn ich mir so angucke.
00:48:10: Wenn die Fabrik erst mal bezahlt ist und steht, also hoher Investitionsaufwand am Anfang, wenn du gute Mitarbeiter hast und das Produkt auch herausgefunden hast, in welcher Konsistenz, wie lange muss das getrocknet werden und so weiter, also diese ganzen Vorkehrungen getroffen hast, dann mutet es erst mal so an, als dass es ein Produkt ist, wo du ein relativ gutes Verhältnis hast von Wahneinkauf, erst mal so Mehl und Ei, Wahn, die du glaube ich ganz gut einkaufen kannst generell, ist jetzt keine seltene Erde.
00:48:37: Wenn du dem Prozess hochautomatisierst, dann kannst du ihm an Standort Deutschland betreiben.
00:48:41: Aber man muss auch sagen, wenn man sich mal die Metriken dazu anguckt.
00:48:44: Du hast gesagt, wir arbeiten fünfmal im Tag in die Woche.
00:48:46: Du hast gesagt, wir arbeiten im Dreischichtsystem.
00:48:49: Viel mehr kannst du ja auch nicht machen.
00:48:51: Das ist ja schon, so.
00:48:52: als Unternehmer mit BWL sagst du auch, pass mal, auf die Miete ist, also hier auch in meinem Büro, die Miete ist ja bezahlt, ob ich acht Stunden hier bin oder vierundzwanzig ist, total egal, auch ich müsste eigentlich im Dreischichtsystem einen Sinn machen würde.
00:49:04: Aber das habt ihr schon alles ja auch am Ende des Tages gemacht.
00:49:08: Ihr lauft irgendwie zum Schluss auf einer fünf Prozent Ebit-Marge-Pimal-Daumen, also breiter Daumen.
00:49:13: Das ist jetzt ja auch nicht saugroßzügig und es geht nur, weil ihr das eben Da stecken auch fünfzig, sechzig Jahre Entwicklung dahinter zum Schluss.
00:49:23: Mit allem, was dazugehört.
00:49:24: Also es ist schon krass.
00:49:25: Ich ziehe den Hut davor.
00:49:27: Viele anderen gehen ja auch ins Ausland und sagen quasi, wir machen das nicht mehr.
00:49:30: Wir können die Nudeln definitiv günstiger produzieren.
00:49:32: Und ob der Endkunde das dann immer merkt, I don't know.
00:49:35: Es gibt bestimmt auch gute Nudelproduktionen oder außerhalb von Deutschland.
00:49:39: Aber das ist auf jeden Fall ein echt... cooler Kraftakt.
00:49:42: und auch, wenn du so sagst, wie viel die erste Anlaufstelle für qualitativ hochwertige Nudeln in Deutschland werden.
00:49:46: Für mich ist das eine sehr schöne Vision, auch mit so einer gläserne Manufaktur, wo du quasi sagst, du kannst darauf gucken, wie wird die Nudeln hergestellt.
00:49:53: Das ist ein Erlebnis.
00:49:54: Wir machen die Nudeln zur Erlebnis.
00:49:55: Also ich glaube, das ist auch bei dem Robert Dahl, was der aus einer Erdbeere rausholt als Produkt.
00:50:01: Ist absoluter Wahnsinn.
00:50:03: Ich bin da auch bei dir.
00:50:04: Wir verkaufen unsere Produkte zu schlecht.
00:50:06: Ihr sitzt da auf einem coolen Produkt.
00:50:08: Spätzler kannst du in die Welt raustransportieren.
00:50:11: Von daher echt cool, gut ab.
00:50:13: Also wirklich, wirklich geil, was ihr da macht.
00:50:15: Ja,
00:50:15: danke.
00:50:17: Wir sind auch jeden Tag gerne bei der Arbeit und uns macht das viel Laune.
00:50:25: Wir haben die Prozesse im Griff und ich glaube, das ist einfach das Schlüssel in unserer Branche.
00:50:29: Wir arbeiten sehr mit niedrigen Margen.
00:50:33: Das
00:50:34: ist
00:50:34: normal in der Lebensmittelindustrie.
00:50:37: Leider.
00:50:38: Aber entsprechend muss man die Dinge halt gut machen.
00:50:41: Man muss wenig Ausschuss natürlich.
00:50:43: Wir haben, du hast ja auch das Thema Energie angesprochen, die Druckung der Nudel ist einfach ein sehr energieintensiver Prozess.
00:50:52: Wir machen das mittlerweile fast autark mit eigenen Holzhackschnitzeln, die bei uns in Wäldern der Umgebung... Anfallen, die werden in einem großen Ofen verbrannt und so erzeugen wir die Wärme.
00:51:09: Wir haben natürlich PV-Anlagen auf dem Dach, was aber gerade mal zwanzig Prozent unseres Strombedarfs deckt.
00:51:16: Aber es passt natürlich super.
00:51:18: Also auch da muss man sagen, dann seid ihr ja super effizient.
00:51:20: Ihr habt eine PV-Anlage auf dem Dach.
00:51:21: Ich hatte ja einen Felix von Froster hier, der auch gesagt hat, natürlich haben wir PV, wir müssen die Sachen tief kühlen.
00:51:26: Da wird richtig viel Energie verbaut.
00:51:27: Genau.
00:51:28: Also das ist ja das Schlauste, was du machen kannst.
00:51:30: Wenn du weißt, dass du rund um die Uhr im Dreischichtsystem abnimmst, dass du in den PV-Anlage aus Dach schraubst und dir selber nimmst den Strom, das ist super.
00:51:36: Na klar, ja.
00:51:37: Jetzt laufen natürlich unsere Anlagen dreischichtig, also sie laufen auch nachts, brauchen den Strom auch nachts.
00:51:43: Insofern tagsüber sind wir sehr happy darüber, nachts müssen wir den Strom über das Netz kaufen.
00:51:48: Genau, aber wenn es in nur zwanzig Prozent sind, kommst du auch mit Speicher nicht hin und nimmst hier eher alles weg.
00:51:52: Das geht
00:51:53: sofort weg, genau.
00:51:55: Aber logischerweise die Energiepreise, die sind ein Riesenfaktor für uns.
00:52:00: Wo in den letzten Jahren natürlich auch Deutschland so ein bisschen seinen Leingang ausgeweitet hat, sag ich mal.
00:52:08: Und das ist in einem internationalen Wettbewerbsumfeld eine große Herausforderung, dem Stand zu halten.
00:52:17: Und am Ende, wir hatten es ja vorhin auch schon kurz angesprochen, wir reden von einem industriellen Produktionsprozess, den wir betreiben.
00:52:25: Wir versuchen den zwar so handwerklich wie möglich, Also das Ergebnis so handwerklich wie möglich aussehen zu lassen, aber es ist ein industrielle Prozess mit massiven Kapital.
00:52:36: Die Maschinen kosten mehrere Millionen Euro.
00:52:42: Entsprechend muss man die auch betreiben.
00:52:44: Über die
00:52:44: Fläche intensiv auch.
00:52:45: Genau.
00:52:46: Und deshalb geht bei uns, die Marge kommt mit der Auslastung der Produktion.
00:52:51: Das
00:52:52: bedacht ich mir auch, das ist wirklich wahnsinnig krass.
00:52:54: So, jetzt sind du und deinem Bruder ja im besten Alter.
00:52:56: Ihr seid jetzt erfahren.
00:52:57: Euromutter hat die Geschäftsleitung an euch übertragen.
00:53:01: Ja, Power, ihr habt Bock auf die Geschichten.
00:53:04: Was sucht ihr gerade?
00:53:05: Was würdet ihr wachsen?
00:53:06: Also wer kann sich bei euch melden?
00:53:08: Also grundsätzlich kann sich jeder bei uns melden.
00:53:14: Wir konzentrieren uns schon auf unser Kerngeschäft, die Nudeln.
00:53:20: Alles, was damit zu tun hat, interessiert uns.
00:53:25: Natürlich haben wir Interesse, unser Produktionsnow-how auszubauen, sind interessiert an neuen Technologien, wir sind aber auch interessiert an einfach neuen Märkten, die wir öffnen können.
00:53:41: Also es könnten Märkte sein, es könnten Sortimentsarbeitungen sein, es könnten an Teriore Produktionskapazitäten sein, wenn es jemand aus dem Nachbarn drauf zuhört, eine schöne Fabrik, oder was man so verkaufen hat.
00:53:51: Da seid ihr schon offen, ihr wollt wachsen.
00:53:53: Und ihr würdet auch so wachsen, wie die Chancen kommen.
00:53:55: Ihr habt auch Lust drauf.
00:53:56: Also ihr wollt auch investieren, auch in den Standort Deutschland investieren.
00:53:58: Ja.
00:53:59: Tolles.
00:53:59: Super geil.
00:54:01: Aber dann ist es wirklich so, auch wenn es jetzt jemand meldet und sagt, ich bin übrigens in Afrika, der für eine Nudelferteiler, dann würdet der durchaus ans Gespräch gehen.
00:54:10: Ihr würdet auch super gerne nach Afrika liefern.
00:54:12: Lass uns sprechen.
00:54:13: Klar,
00:54:13: okay.
00:54:14: Was klar.
00:54:16: Wir schlagen nie die Türen zu.
00:54:18: Wir hören uns alles an.
00:54:20: Sind neugierig.
00:54:21: Ich glaube, das ist ... ist auch ganz wichtig, neugierig zu bleiben.
00:54:25: Und ja, ich hatte es ja eingangs gesagt, wir sind über eine Direktvermarktung groß geworden.
00:54:31: Wir waren schon immer direkt bei den Konsumenten und auch dieses Thema beschäftigt uns nachhaltig.
00:54:38: Wir wollen nicht nur über Handelsmittler auf den Teller der Menschen landen, sondern wir wollen auch wissen, wie kommen die Produkte denn bei den Leuten an diese Essen?
00:54:50: Deshalb haben wir das Kundenzentrum bei uns.
00:54:52: Deshalb laden wir ganz viele Leute, zweihunderttausend an der Zahl, zu uns ein, um den direkten Kontakt zu haben.
00:55:01: Und auch das ist ein zukünftem Thema, wie wir uns mit weiteren Standorten... wieder den noch mehr an den Konsumenten rankommen
00:55:12: können.
00:55:12: Ihr macht auch richtig viele Events, ne?
00:55:14: Also sagt es ja auch, wir sind da auch natürlich da super engagierten Körbis fest und hin und her, also das sind auch wirklich, ihr seid da auch zentrale Anlaufstelle und dann gibt es ein Körbis, ein Nudel mit Körbis und so was, also das ist schon euer Thema auch.
00:55:24: Ja, ja.
00:55:25: Habt ihr mal drüber nachgedacht, so irgendwie in Bahnhöfen und Koste, also ihr habt der Nudel als Rohstoff, ihr könnt ja da aus einer Theorie viel machen, ihr könnt ja direkt an den Endkuh ran, aber so ein Konzept habt ihr aktuell noch nicht.
00:55:36: Ist das spannend?
00:55:37: Ja,
00:55:37: also wir haben insgesamt drei Verkaufsstandorte, die wir auch selber betreiben.
00:55:43: Wir haben ja eine eigene Gastronomie bei unserem Hauptstandort.
00:55:48: Ja, natürlich hat man schon rumgesponnen und über Gastrokonzepte oder so nachgedacht.
00:55:54: Also
00:55:54: wenn hier richtig coole Systemgastronomen zuhören, die quasi Vapiano II.null mit der besten Qualität zu der Welt bauen wollen, dann melden.
00:56:02: Ja,
00:56:03: unbedingt.
00:56:05: Sag mal, ihr habt da auch wirklich eine schwierige Zeit der Unternehmensübergabe gehabt.
00:56:10: Habt ihr dann irgendeine Art und Weise mit externen oder Coaches zusammengearbeitet oder habt ihr das wirklich als Familie durchgestanden ohne euch der externen Hilfe zu holen?
00:56:19: Nein, damals in den Anfangszeiten, also es ist wirklich auch darum, gegen den Schmerz zu verdauen, der auf privater Seite Natürlich, da war, da hat im Geschäftsumfeld, da hat da niemand Rücksicht draufgenommen.
00:56:37: Da haben wir natürlich einen sehr engmaschigen Freundeskreis, der uns da unterstützt hat.
00:56:44: Und dann hatten wir den Wirtschaftsberater, den meine Eltern, eigentlich das ganze Unternehmens- dass die Unternehmensentwicklung bis dahin aufgebaut haben, vertraute Personen, der uns da beraten hat, aber nicht gecoached hat, gecoached haben wir uns immer selber.
00:57:04: Okay.
00:57:04: Und...
00:57:05: Es macht ja schon aus dem Umfeld heraus, auch
00:57:07: Freunde,
00:57:08: langjährige Wege fährten.
00:57:09: Ihr seid natürlich in der Dreierkonstellation auch unschlagbar.
00:57:12: mit dem Bruder, mit der Mama ist ja trotzdem ein geiles Verhältnis und alle vertrauen sich.
00:57:16: Das löst ihr denn schon intern?
00:57:17: Genau, ja.
00:57:19: Wenn du so große Themen hast, wo du nicht weiterkommst, holst du dir einen externen Experten dazu und ziehst dir die Leute raus, wenn du auch so Herausforderungen hast, die du vorhin nicht hattest?
00:57:28: Ja, ich ruf dann lieber einen Bekannten an, mittlerweile ein großes Netzwerk an befreundeten Unternehmern aus allen möglichen Sparten.
00:57:43: Da schätze ich den Austausch sehr.
00:57:44: Du wirst
00:57:45: auch bei den Familienunternehmern.
00:57:46: Da bin ich auch.
00:57:47: Genau.
00:57:48: Momentan etwas ruhen.
00:57:50: Aufgrund meiner familiären Situation muss das leider gerade etwas pausieren.
00:57:55: Aber dort bin ich aktiv, lerne da auch viele Unternehmer kennen.
00:58:00: Aber es ist jetzt nicht so, dass ich mich coachen las oder irgendwelche Unternehmensberater engagieren, die mich dann... die mich begleiten.
00:58:09: Auch das ist sehr schwäbisch.
00:58:12: Die Ärme sind immer hochgekrempelt und irgendwie, glaube ich, so habe ich es jetzt eben auch gelernt über unseren Schicksalsschlag.
00:58:20: Man muss sich seinen eigenen Weg suchen.
00:58:24: Wir haben auch von Anfang an gesagt, wir werden nicht versuchen, die Fußstapfen unseres Vaters auszufüllen, unmöglich.
00:58:31: Wir versuchen, die Vision und die Überzeugung zu übernehmen.
00:58:36: Thema Qualitätsstandards, GVO-Freiheit war ihm ganz wichtig.
00:58:41: Dieses Gen-Technisch veränderte irgendetwas.
00:58:44: Also keine Gen-Technik.
00:58:49: Der biologische Anbau, den wollten wir immer fördern, das war auch mein Vater wichtig.
00:58:55: Also diese Themen haben wir von ihm übernommen, aber wir haben immer gesagt, wir machen das auf unsere eigene Weise, wir müssen... Wir können nur authentisch sein, wenn es auch wir sind und nicht, wenn wir versuchen zu sein, wie er.
00:59:07: Das finde ich gut und absolut richtig.
00:59:09: Sonst rennst du, glaube ich, auch ein ganzes Leben an irgendetwas hinterher.
00:59:12: Du musst ja die beste Version von dir selbst werden, nicht von jemand anderem.
00:59:14: Das kannst du auch nicht.
00:59:15: Genau.
00:59:17: Was machst du für dich?
00:59:18: Also, du arbeitest ja wahrscheinlich relativ viel.
00:59:20: Was machst du als Ausgleich für dich?
00:59:22: Ach, ich geh gern Tennis spielen.
00:59:23: Tennis?
00:59:23: Das ist
00:59:24: ein großes Comeback-Tennis die letzten Jahre.
00:59:26: Hört euch viel.
00:59:26: Ja,
00:59:27: es macht auch Spaß.
00:59:29: Ich kann es absolut verstehen.
00:59:32: Ich bin ab früher Tennis gespielt und jetzt vor ein paar Jahren wieder angefangen.
00:59:36: Das macht mir große Freude.
00:59:37: Da treffe ich dann auch meine Freunde.
00:59:40: Und dann habe ich natürlich den, bin in einer familiären Situation, die ist sehr viel.
00:59:46: der Freizeit letztendlich in Anspruch nimmt.
00:59:51: Ich habe einen Jagdschein gemacht, bin da aber noch nicht so aktiv, wie ich mir das gerne wünschen würde.
00:59:58: Ja, das steht auch auf meiner To-do-list.
01:00:00: Golf habe ich dieses Jahr geschafft.
01:00:01: Das war auch gar nicht so schwer, muss ich fairerweise sagen.
01:00:03: Ich habe einen sehr guten Trainer.
01:00:05: Jagdschein, das hat doch etwas, das hat ganz schön viel Zeit, bindet initial und auch danach.
01:00:09: Also golf ist schon schlimm, aber ich glaube, Jagen ist noch schlimmer.
01:00:12: Ja, das habe ich tatsächlich auch unterschätzt.
01:00:15: Was heißt schlimm?
01:00:16: Ich glaube, es ist wunderschön.
01:00:17: Ja, ist voll, genau.
01:00:19: Man muss sich die Zeit dafür schon irgendwo aus den Rhythmen schneiden können.
01:00:23: Ja, und beim Jagen entstehen, ich hab viele Freunde, die Jäger sind, dann stehen tolle, tiefe Freundschaften auch, weil man wirklich sehr intensiv auch zusammen ist.
01:00:31: Ja, würde
01:00:32: ich mir auch noch auf
01:00:33: die Dudelist schreiben.
01:00:35: Ja, dann, ich mach dann schon auch gern Sport für mich, gehen mal joggen.
01:00:41: Und ab und zu schaffe ich's auch morgens zu meditieren, so, das sind die Themen, die ich ... Wie ich mich dann selber versuche, bei Laune zu halten.
01:00:52: Wenn ich immer einen ausgewiesenen Spezialist noch habe, wir fragen ja immer nach Lifehacks.
01:00:56: Also du bist für mich ja der Spezialist rund um die Qualitätsnudel.
01:01:00: Das ist extrem gut an, wie ich finde.
01:01:02: Wann ist eine Nudel denn gut und richtig?
01:01:05: Gibt es da irgendein Trick?
01:01:06: Weil ich kann nicht ständig Nudeln an irgendwelche Fliesen schmeißen und gucken, ob die auf Haffen bleiben.
01:01:12: Ja, das finde ich eine sehr lustige Frage.
01:01:14: Also schmeißt einfach keine Nudeln gegen irgendwelche Oberflächen.
01:01:19: Das zeigt nämlich am Ende nur, wie viel Stärke da ausgekocht ist.
01:01:22: Also eine schlecht gemachte Nudel bleibt ja einfacher an der Küchenwand haften, wie eigentlich eine gut gemachte, weil da dann mehr Stärke ausgetreten ist.
01:01:32: Also macht vielleicht Spaß, bringt aber nichts.
01:01:35: Deshalb würde ich allen empfehlen, die... oft und gerne Nudeln machen.
01:01:42: Die Nudeln ins kochende Wasser, ganz wichtig.
01:01:45: Das Wasser muss kochen.
01:01:48: Und jedes Wasser, es hängt auch vom Meeresspiegel, aber es sind ganz viele Faktoren, wann kochten Wasser, wie warm ist es, wenn es kocht und so weiter.
01:01:57: Und deshalb verlässt euch einfach nicht auf die Kochzeiteingaben, die auf dem Beutel sind.
01:02:01: Die sind immer nur die Richtwerte.
01:02:03: Probiert's.
01:02:04: Und jeder mag die Nudeln.
01:02:06: Der eine mag es ein bisschen weicher.
01:02:07: Wir schwaben Essen weiche Nudeln, der andere mag es etwas härter.
01:02:13: Dementsprechend probiert einfach regelmäßig und nimmt sie dann aus dem Kochtopf, wenn ihr denkt, sie sind richtig und stoppt nicht die Uhr.
01:02:21: und beschwert, beziehungsweise seid dann überrascht, dass sie nicht so werden, wie ihr es gerne haben wollt.
01:02:28: Okay,
01:02:28: sehr gut.
01:02:29: Hast du noch ein unternehmerischen Life hack gelernt in deinen thirty-six Jahren?
01:02:32: Du sagst das mit so Regeln oder Dinge, die ich im Alltag anwende und damit frage ich eigentlich ganz gut.
01:02:37: Ja, also ich hatte in vor vielen Jahren hat mir ein gute Freund ein Buch.
01:02:42: in die Hand gedrückt und das sich bei mir sehr verinnerlicht hat.
01:02:46: Das sind die Seven Habits auf Highly Effective People.
01:02:49: Das beschreibt sieben Kriterien, nach denen man handeln soll.
01:02:53: Priorisierung und auch muss ich selber gucken, Win-Win Situationen suchen und so weiter.
01:03:01: Also Seven Habits kann ich jedem empfehlen.
01:03:03: Und für mich so, was ich daraus einfach gerne immer mir wieder rausnimm, wenn ich in der Situation bin, dass ich merke, okay, ich Ich komme gerade bei irgendeinem Thema nicht weiter.
01:03:17: Das ist eine Blockade im Kopf und bin vielleicht auch in der Phase, wo ich gerade wirklich viel im Büro bin, rausgehen.
01:03:27: Geh raus, also such dir ein Event, geh auf eine Messe, melde dich zu irgendeiner Veranstaltung an, hol dir Input, mach ein Storecheck oder was auch immer.
01:03:40: Und so kommen die Ideen, weil für mich ist das sehr spürbar, wenn ich mal ein paar Monate, ein paar Monate ist übertrieben, ein paar Wochen nicht unterwegs bin, merke ich, also ich merke so richtig die Scheuklappen
01:03:55: zu fahren.
01:03:56: Du brauchst Impulse von außen.
01:03:58: ... regelmäßig
01:03:59: rausgehen, regelmäßig Veranstaltungen ... ... mitmachen und
01:04:02: regelmäßig.
01:04:03: Das hat mein Life hackt, deswegen mache ich hier diesen Podcast.
01:04:05: Ah, ja.
01:04:05: Ja,
01:04:05: ja, das ist ganz vielerlei.
01:04:07: Der Kost war viel Zeit, aber ich krieg die besten natürliche Impulse von außen.
01:04:11: Und
01:04:11: du holst dir die Leute auch noch her.
01:04:13: Ja, genau, du musst auch noch herkommen in den Zug steigen.
01:04:16: Ja, klar, so ist es.
01:04:17: Andre, super, super krass, also tolles Story.
01:04:22: Das mit euren Vaterunternehmensübergaben natürlich absolut katastrophal.
01:04:25: Cool, dass ihr es als Familie so gemeistert habt.
01:04:28: Genauso hätte ich mir ein schwebisches Familienunternehmen auch vorgestellt.
01:04:32: Macht bitte weiter.
01:04:33: so schön, dass ihr auch einen Standort Deutschland glaubt und ihr weiter investiert.
01:04:36: Auch das finde ich super wichtig.
01:04:37: Ja, das ist ein Thema, was man, glaube ich, ganz oft vergisst.
01:04:40: Ich habe ganz oft viele tolle Unternehmer sitzen, die einfach unabhängig von Margen und Gewinne unternehmen und die Arbeitsplätze dort beschützen.
01:04:48: Das ist eine ganz tolle Eigenschaft des Mittelstandes.
01:04:51: Auch wenn wir alle irgendwie BWL'er sind, führen wir oft unser Unternehmen nicht wie ein BWL'er, sondern führen uns das stimmt.
01:04:55: Extrem menschlich mit Herz und mit Kopf.
01:04:58: Tausend Dank dafür.
01:04:58: Sehr, sehr cool, dass du hier warst.
01:05:00: Mir war nicht viel Spaß
01:05:00: gemacht.
01:05:01: Markus, vielen Dank, dass ich hier sein durfte.
01:05:03: Und auch für mich war es ein großes Vergnügen.
01:05:05: Hat sehr viel Spaß gemacht.
01:05:06: Sehr, sehr gerne.
01:05:08: Wenn ihr genauso viel Spaß mit dem Podcast hattet, wie auch ich, dann abonnieren, liken, follow und genau das brauchen wir, damit der Podcast noch schneller wächst.
01:05:15: Vergesst nicht, Mittwoch ist und bleibt Mittel-Stars-Tag.
01:05:18: Und ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche und sage, bis bald.
Neuer Kommentar