Ich verkaufe keine Hoffnung, ich verkaufe Realität | Nawid Company von Next Level bei Mittelstars

Shownotes

In dieser Mittelstars-Folge besucht uns Nawid Company aus dem schönen Mallorca und erzählt von seiner beeindruckenden unternehmerischen Reise der letzten 25 Jahre. Der Anfang waren Abipartys in der Schule, danach organisierte er große Partys in Clubs in und um Hannover. Dabei wurde schnell klar, dass der Unterschied zwischen einer guten und einer schlechten Party leicht mal einige 10.000 Euro ausmachen kann – und das in beide Richtungen.

Nach seiner Zeit in der Partybranche ging es für einige Jahre auf Tour mit der 187 Straßenbande und Raf Camora, bevor er seine Club- und Tourneekarriere beendete, um in Mallorca einen völlig neuen Weg einzuschlagen und das Internet für sich zu entdecken. Natürlich folgte schnell die erste unternehmerische Bruchlandung, dann ein Pivot, und schließlich der Aufbau einer der größten und erfolgreichsten Agenturen im Bereich Affiliate-Marketing.

Im Podcast erfahrt ihr, wie man sich erfolgreich immer wieder neu erfindet, warum das Leben manchmal auf verrückten Wegen verläuft, und warum Mallorca für Nawid eine echte Alternative zu Deutschland war und weiterhin ist – ganz nach dem Motto: "In und für Deutschland arbeiten, aber in Spanien mit allen Vorteilen gut leben."

Nawid spricht ehrlich, direkt und ungefiltert über die Werte und Learnings, die ihm im Alltag geholfen haben, auch schwierige Zeiten zu überstehen. Außerdem gibt er bereitwillig Einblicke in das Leben und Auswandern nach Mallorca – wobei sich viele dieser Erkenntnisse auch auf andere Ziele übertragen lassen.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Es gibt keine Abkürzung.

00:00:01: Wenn mir jemand erzählt, es gibt eine Abkürzung,

00:00:03: mindestens ich, in 40 Jahren hab's nie hinbekommen.

00:00:06: Immer wenn ich Abkürzung genommen hab, ging es an den Wand.

00:00:09: In unserem vorigen Geschäft hat es mit dem Porsche-Katalog in der Hand.

00:00:13: Oder muss es Leute kündigen.

00:00:14: Ein Mittelding gab es nicht.

00:00:16: Du alleine Geschäftsführer? - Ich alleine.

00:00:18: Eine neue Gründung. - Und dann ging's voll in die Hose.

00:00:21: (Dynamische Musik)

00:00:22: "Middlestars", der Mittelstand und Unternehmerpodcast.

00:00:26: Ehrlich, direkt und ungefiltert.

00:00:29: Von und mit Markus Seidel.

00:00:31: Moin und herzlich willkommen zur neuen Folge des "Middlestars"-Podcasts.

00:00:35: Mein Name ist Markus Seidel.

00:00:37: Heute zu Gast ist bei uns der Navi-Company.

00:00:40: Wir werden herausfinden, wie Navi die Migration von Braunschweig

00:00:43: nach Hannover bis nach Mallorca geschafft hat.

00:00:45: Warum er am Anfang seiner Karriere durch deutsche Clubs getingelt ist,

00:00:49: danach mit Raff, den 1.8. Simon und Co. auf Tournee gegangen ist.

00:00:53: Warum er dann auf Mallorca

00:00:54: einen Online-Marketing-Agentur gegründet hat.

00:00:56: Vor allem, warum er schafft, auszusehen wie der junge Tony Hamadi

00:01:00: von "Vorblocks".

00:01:01: In diesem Sinn, herzlich willkommen, Navi.

00:01:03: Schön, dass du da bist. Stell dich kurz vor.

00:01:06: Moin, Markus, mein Name ist Navi.

00:01:07: Ich bin der Gründer von Next Level Filiet Marketing.

00:01:10: Wir sind eine Filiet Marketing-Agentur.

00:01:12: Lebe auf Mallorca mit meiner Frau und meinem Hund.

00:01:15: Und genieße das Leben.

00:01:16: Sehr, sehr gut.

00:01:18: Du bist unser 1. Gast,

00:01:19: der quasi das Unternehmertum im Nachnamen trägt.

00:01:22: Du heißt ernsthaft, Navi, Company,

00:01:25: also das englische Wort für Firma, ist der Nachname.

00:01:27: Vollkommen richtig. - Wie kommt es denn bitte dazu?

00:01:30: Das ist eigentlich ganz lustig.

00:01:31: Mein Urgroßvater war ein großer Prostkundbesitzer

00:01:37: und eine Bank im Iran.

00:01:39: Zu der damaligen Zeit gab es keine Nachnamen.

00:01:42: Das war Anfang der 19. Nr.

00:01:45: Und zu dem Zeitpunkt hat der Schaar gesagt,

00:01:47: hey, wir brauchen Nachnamen.

00:01:49: Und im Endeffekt war die Aussage dann,

00:01:51: okay, jede Familie sollte eine Nachnamen bekommen.

00:01:55: Die Firma von meinem Urgroßvater hieß Fars Trading Limited Company.

00:02:00: Und so kam im Endeffekt danach, ich glaube, der damalige ...

00:02:04: ja, Ministerpräsident vom Fars ist in dem Bundesland,

00:02:09: wo mein Urgroßvater herkam.

00:02:12: Und meinte, ja, sie brauchen eine Nachnamen.

00:02:14: Und er meinte, okay, dann heiße ich jetzt Familie Company.

00:02:17: Wow. - Und so kam er zu dem Namen.

00:02:19: Also, das Coole ist, wenn du auf internationalen Messen unterwegs bist,

00:02:22: steht da der Ernsthaft immer Company drauf,

00:02:24: wie bei ungefähr 4.000 anderen Besuchern.

00:02:26: Nur bei dir steht's halt zweimal drauf.

00:02:27: Vorkommen richtig. Und die meisten denken uns so,

00:02:29: hey, warum schreibst du doch überhaupt Company drauf,

00:02:31: bist du ganz mit Schugge, und im Nachhinein kommt sich dann

00:02:33: in den Gesprächen heraus, dass das Nummer mal Nachnam ist.

00:02:36: Okay. Das heißt, ihr kommt ursprünglich aus dem Iran.

00:02:39: Du bist in Deutschland aufgewachsen.

00:02:42: Und bist aber nicht Bauingenieur oder Arzt.

00:02:45: Denn Mama ist aber trotzdem stolz auf dich.

00:02:47: Ja, Mama ist stolz auf mich. Ich bin bei meinem Papa auch.

00:02:50: Ja, meine Eltern sind 1970 zum Studier nach Deutschland gekommen.

00:02:53: Sie sind danach der islamische Revolution hier geblieben.

00:02:55: Ich bin 1982 geboren, also wie man herauskriegt,

00:03:00: wenn ich 41 Jahre alt.

00:03:01: Und ja, dann eigentlich so die typische Flüchtlingsgeschichte.

00:03:07: Meine Eltern haben hier studiert.

00:03:09: Mein Vater dann den Status als Flüchtling bekommen, Mitte der 80er.

00:03:14: Und wir sind hier geblieben. Und zwar eigentlich nicht der Plan.

00:03:17: Eigentlich war die Grundidee, nach dem Studium wieder in Iran zu gehen.

00:03:20: Ich bin sehr, sehr glücklich, dass wir das nicht gemacht haben,

00:03:22: ehrlich gesagt.

00:03:23: Und ja, daher bin ich geboren im Braunschweig aufgewachsener Hannover.

00:03:27: Okay. Und klassischer Weg, Schule, Abitur, studiert?

00:03:32: Ja, mit ein paar Höhen und Tiefen.

00:03:37: Also, ich muss sagen, ich war nie wirklich ein guter Schüler.

00:03:40: Ich glaube, meine Mutter und auch mein Vater

00:03:42: hatten sehr, sehr viel graue Haare deswegen bekommen.

00:03:45: Ich war ja so eine Anekdote von meinem damaligen Deutschlehrer,

00:03:49: meinte, "Navid ist nicht dumm, er ist nur strunzend faul."

00:03:52: Und ich glaube, das hat es getroffen.

00:03:54: Also, ich habe nie den Zugang zum Lernen bekommen.

00:03:56: Also, ich habe auch irgendwie im Abitur,

00:03:58: im Schriftlichen Abitur 1, 2 und 3 Punkte geschrieben.

00:04:01: Das heißt, ich muss in alle Nachprüfungen,

00:04:02: habe es dann trotzdem bestanden, mit der grandiosen 3,5.

00:04:06: Also, und habe dann angefangen,

00:04:08: Wirtschaftswissenschaften zu studieren.

00:04:10: Aber eigentlich das, was ich halt immer schon konnte,

00:04:12: seitdem ich in 14 war, halt arbeiten.

00:04:15: Okay, das heißt du, dass während des Studiums

00:04:17: hast du dich denn auch selbstständig gemacht,

00:04:18: weil du die ersten Erfahrungen gesammelt als Unternehmer?

00:04:20: Ich habe die ersten Erfahrungen gesammelt noch in der Schulzeit.

00:04:23: Was hast du gemacht?

00:04:25: Ich habe mit 17 angefangen, Partys zu vereinstellen,

00:04:29: obwohl ich das nicht durfte.

00:04:30: Ja, ich habe halt für unsere Schule damals in Diskotheken in Hannover

00:04:35: in einem festen Club,

00:04:36: dem für den ich damals auch gearbeitet habe,

00:04:38: halt Partys anstaltet und habe danach,

00:04:41: nachdem ich 18 wurde, das Eventmanagement für den Club übernommen

00:04:44: und habe das eigentlich bis zum Ende meiner Abiturzeit gemacht,

00:04:47: habe dann angefangen, Unipartys zu veranstalten.

00:04:50: Und ja, dann ging das einfach so weiter.

00:04:52: Und dann war ich Promoter in Hannover

00:04:54: und habe in meiner Heimatstadt dann EMI Partys veranstalten.

00:04:57: Wir reden von Clubs, die durchaus 1000, 2000 Gäste auch hatten?

00:05:00: Ja, also der Club, wo ich angefangen hatte,

00:05:02: hat eine Kapazität von 1000,

00:05:04: sag ich mal, die Großveranstaltung,

00:05:06: die wir zu dem Zeitpunkt gemacht haben,

00:05:08: waren, ich glaube, Peakzeit waren so 200.000.

00:05:10: Krass.

00:05:12: Und denn wie entwickelt man sich von jemanden,

00:05:14: der quasi Clubpartys betreibt,

00:05:16: unternehmerisch weiter?

00:05:17: Naja, man musste sich ja immer weiterentwickeln,

00:05:19: weil ich glaube, zu der Zeit, wie schon gesagt,

00:05:22: ich habe dann auch angefangen zu studieren,

00:05:24: ich war so gut in meinem Studium, also nicht,

00:05:26: ich schuldigung, ich war so gut im Abitur,

00:05:29: wie du ja gerade erfahren hattest,

00:05:30: dass ich auf jeden Fall in Hannover nicht studieren konnte,

00:05:32: weil es dann Numeroes Klauses gab.

00:05:34: Also musste ich dann abrehmen,

00:05:36: weil das irgendwie NC frei war.

00:05:38: Und so die ersten, ich glaube, vier Jahre hat mich das Studium eigentlich

00:05:42: gar nicht interessiert.

00:05:42: Ich bin durch jede Prüfung durchgefahren, die es gab,

00:05:44: und habe eigentlich dann im Blaumann nachts wirklich

00:05:48: Plakateaufgang und dachte, ich bin halt der Überpromoter,

00:05:51: bis ich dann immer bemerkt habe,

00:05:53: dass man halt auch mit Partyself-Ight verlieren kann.

00:05:55: Was dann auch passiert ist, und so habe ich dann nach angefangen,

00:05:59: dass ich einen festen DJ-Stamm hatte und Künstlerstamm hatte,

00:06:01: die ich dann verbucht habe in unterschiedlichen Diskotheken.

00:06:04: Und so hat es dann angefangen, dass aus der,

00:06:06: dass ich mal der Promoter-Tätigkeit, die ich hatte,

00:06:08: dann halt eine Booker-Tätigkeit wurde.

00:06:10: Okay, das heißt richtig, eigene Künstler unter Vertragenanführungszeichen.

00:06:13: Du hast dafür gesorgt, dass die Auflegen,

00:06:15: Klubs, Diskotheken und Co. hast du weitervermietet

00:06:17: und hast deinen Schnitt aus quasi gezogen als Unternehmer.

00:06:20: Genau, vorkommen. Eigentlich wollte ich mal selber DJ sein,

00:06:22: aber ich war grundsätzlich viel zu schlecht dafür.

00:06:24: Taktgefühl gab es auch nicht, aber ich war mal gut in Zahlen.

00:06:27: Und das war halt einfach auch der Punkt, der mich dazu geführt hatte,

00:06:30: dass ich dann Booker wurde.

00:06:31: Es hat halt angefangen mit DJs und ging dann halt weiter

00:06:35: zu Maispace-Wundern, die wir dann nachher

00:06:38: irgendwie zu der Zeit gezeichnet haben aus Amerika.

00:06:40: Maispace-Wundern.

00:06:42: Du musst glaube ich ganz kurz erklären, was war Maispace

00:06:45: und dann nochmal was in Maispace-Wunder.

00:06:47: Also Maispace war der Vorgänger zu der,

00:06:49: zu der dann mit der 2000er von Facebook.

00:06:52: Und das, ein großer Teil, waren halt Künstler,

00:06:57: die nicht gezeichnet waren bei großen Labels,

00:07:01: die das halt irgendwie als Plattform genutzt hatten.

00:07:03: Und einer von denen war Francisco, da hat einer unserer DJs gesagt,

00:07:07: hey, der ist super, der hat voll die Reichweite,

00:07:08: hat ihn angeschrieben.

00:07:10: Und wir haben dann angefangen,

00:07:12: Turnänen fügen zu veranstalten in Europa.

00:07:14: Und das lief halt sehr gut.

00:07:16: Also gerade bei der ersten Tour waren,

00:07:18: glaube ich, zehn Tage unterwirksam, 14 Schoß gespielt.

00:07:21: Und im Schnitt waren irgendwie 200.000 Leute.

00:07:23: Also das heißt, das Abitraschmodell war,

00:07:25: da war irgendjemand online schon sehr Reichweiten stark.

00:07:28: Der war nicht ge-signed, also hatte kein Label oder irgendwas anderes.

00:07:31: Ihr habt ihn dann ge-signed und habt diese online Reichweite genommen

00:07:34: und geguckt, wie funktionierten das offline im Clubs?

00:07:36: Vollkommen richtig.

00:07:37: Und das hat funktioniert, da kamen bis zu 2500 Leute?

00:07:40: Da kamen bis zu 200.000 Leute und ich glaube, in der Peak-Zeit haben wir,

00:07:44: ich glaube, in den Jahren von 2500, 3000,

00:07:46: ich glaube, 200 Schoß gespielt.

00:07:48: Also komplett durch Europa getingelt.

00:07:50: Ich war bei RTL im Radio in Belgien,

00:07:54: weil auch alle dachten, dieses Bootleg, also wie schon gesagt,

00:07:56: dieser Song, der gemacht wurde,

00:07:58: das war ja nicht mal ein offizieller Song, das war nur ein Remix.

00:08:01: Den alle dachten, der wär halt, das war ein Clubhit.

00:08:04: Und so kam er dazu.

00:08:05: Und eigentlich bin ich immer Freitags um zwei Uhr morgens losgefahren.

00:08:08: Er kam immer um acht Uhr morgens in Frankfurt an

00:08:10: mit Patenzen in so Minivan, also Multivan durch die Gegend gefahren,

00:08:15: ihn eingesammelt, zwei, drei Schoß gespielt,

00:08:17: Sonntag wieder zum Flughafen gefahren

00:08:19: und dann Montag saß ich wieder in der Vorlesung.

00:08:21: Das heißt, du warst während des Studiums im Regelfall müde,

00:08:25: aber relativ vermögend?

00:08:26: Ja.

00:08:29: Ja, okay. Also Studentenjob musst du es ja nicht mehr suchen,

00:08:31: das hat ganz gut funktioniert.

00:08:32: Ja, ich hab sogar zwischendurch für mein Lebenslauf

00:08:34: beim Lehrstuhl gearbeitet als Civil.

00:08:36: Aber ich hatte eigentlich gar keine Zeit dazu arbeiten.

00:08:38: Also hab ich meine Zeit an andere verkauft,

00:08:40: die dann für mich gearbeitet haben, die haben mir eine Rechnung gestellt

00:08:43: und ich hab sie bezahlt.

00:08:44: Ich fand mein Professor damals auch nicht so toll,

00:08:46: aber war die Realität.

00:08:48: Aber ich muss sagen, ja, zu der Zeit lief es ganz gut,

00:08:51: aber es gab natürlich auch andere Zeiten,

00:08:52: wo du halt einfach mal in zwei Wochenenden mit Partys

00:08:55: irgendwie auch 20, 30.000 Euro versenkt hast.

00:08:57: Also es ist jetzt nicht nur so Glorifizierung,

00:08:59: das ist alles superläuft.

00:09:00: Okay, dann hast du dich vom Buga quasi immer weiterentwickelt,

00:09:03: der eigene Tournähen veranstaltet und entsprechend Hallen füllt.

00:09:07: Und dann kam auch Deutschrap so langsam in Deutschland auf, oder?

00:09:11: Also es war so die zweite, sag ich mal,

00:09:14: das zweite Revival von Deutschrap.

00:09:16: Das war der Anfang der 2000er.

00:09:18: Dann war es relativ ruhig.

00:09:20: Und ich hab dann mal einen Chef-Zwander kennengelernt

00:09:23: und der war halt in diesem ganzen Deutschrap-Hop-Thema drin.

00:09:25: Ja, und es war gerade, ich war gerade fertig mit dem Studium

00:09:30: und naja, wie du schon gesagt hast,

00:09:31: meine Mutter wollte natürlich sagen,

00:09:33: jetzt bist du ja Diplome genommen,

00:09:34: jetzt kannst du ja auf Anfang für die Allianz oder für die PWC zu arbeiten.

00:09:38: Das war aber jetzt nie das, was ich mir vorgestellt hatte.

00:09:40: Und dann hatte ich mit meiner Mutter und dir,

00:09:42: dass sie gesagt hat, okay, iranische Mütter sind sehr fordernd,

00:09:46: aber sie lieben einen.

00:09:47: Und dann allererst dann hier war es so, dass sie gesagt hat,

00:09:50: okay, mit zwei Jahre Zeit.

00:09:51: Und ich hab dann im Endeffekt dann in meiner Anliegerwohnung

00:09:56: meine Eltern unten im Keller in einem Raum mit Lorenz saßen wieder

00:10:00: und haben Turnänen verberucht und haben halt auch geguckt,

00:10:03: welche Künstler können wir sein.

00:10:04: Lustig war ja zu dem Zeitpunkt, es gab halt gerade ein Wandel von Hip-Hop.

00:10:09: Das heißt, die ganzen Major-Labels haben Hip-Hop nicht gesigned.

00:10:12: Die haben auch alle ihre Reichweite über YouTube und Facebook

00:10:16: und Instagram generiert und darüber auch Platten verkauft.

00:10:18: Und meine Aufgabe war es, zu gucken, welche Künstler gibt es

00:10:23: und welche Künstler haben noch keine Reichweite

00:10:25: oder haben eine riesige Reichweite, aber keine Turnänen.

00:10:27: Und hab sich dann wirklich angeschrieben über Facebook

00:10:30: und meinte, hi, ich bin Snavid aus Hannover.

00:10:32: Willst du nicht nur Turnier haben?

00:10:34: Und so bist du dann an die 187er und auf RAF gekommen?

00:10:38: Ich bin so als allererstes auf RAF Kamerad gekommen.

00:10:40: RAF war, sag ich mal, der erste Künstler,

00:10:45: wo ich auch wirklich aktiv in Gessourcete hatte.

00:10:49: Es war halt eine phänomenale Tour.

00:10:51: Zu dem Zeitpunkt war es halt auch so, die Deals waren bedingt okay,

00:10:56: die Ticketpreise waren günstig.

00:10:58: Und wir wussten ja alle nicht, was passiert.

00:11:00: Und er hat innerhalb von, glaub ich, 2, 3 Wochen

00:11:03: ja, die Venues, die wir bespielt haben, ausverkauft zum Teil.

00:11:07: Und dann mussten wir halt hochgehen.

00:11:08: Und das lief so gut.

00:11:10: Und das ist auch, glaub ich, das Wichtigste,

00:11:11: das war dann auch die Kredibilität, alles hat funktioniert.

00:11:14: Wie schon gesagt, war eine kleine Tour.

00:11:16: Und dadurch kam dann halt auch natürlich der Vorteil,

00:11:18: dass RAF mich dann empfohlen hatte.

00:11:20: Das heißt, über RAF kam dann irgendwie Silla zu uns,

00:11:24: Nassar kam zu uns,

00:11:27: Assad war dann auch noch bei uns.

00:11:28: Also wir hatten alles, was so, sag ich mal,

00:11:31: Straßenrap war.

00:11:33: Dazu hatten wir Berührungspunkte.

00:11:36: Also wir hatten die Astlux, wir haben irgendwie Cello-Abti verbucht.

00:11:38: Schwester Ever, das war auch spannend.

00:11:42: Und das lief dann relativ gut.

00:11:44: Das lief gut und nur für mich, ich hab's ja selber noch nie gemacht,

00:11:47: ihr habt dafür gesorgt, dass so eine Konzerthalle quasi gebucht ist.

00:11:52: Übernachtung, Transfer, Tänzer, Musik.

00:11:55: Also alles, was dazu wird, eine erfolgreiche Tour zu bespielen,

00:11:58: inklusive Ticketverkauf, das war euer Thema.

00:12:01: Wir haben den Ticketverkauf gemacht, wir hatten örtliche,

00:12:03: das war das örtliche Veranstalter, die sich vor Ort um die

00:12:06: um die Veranstaltung gekümmert haben.

00:12:08: Das war wie bei der Tournee-Veranstalter.

00:12:09: Und dann gab es natürlich in jedem Standort, außer in Hamburg,

00:12:12: da haben wir die Veranstaltung selber gemacht,

00:12:15: da waren wir auch örtlicher.

00:12:16: Gab's eigentlich immer auch noch, haben wir die Tournee-Veranstaltung,

00:12:19: und uns gekümmert, dass von A nach B der Künstler kam.

00:12:21: Und sie haben dann, man, verkocht die Veranstaltung sich geführt für uns.

00:12:25: Okay, jetzt ist das ja, wie du was vorher im Club quasi,

00:12:28: Geschäft gemacht, auch so Abi-Partys und Co.

00:12:30: Danach Künstler, Tournén.

00:12:33: Ich kann mir vorstellen, da entsteht so die ein oder andere

00:12:35: richtig stressige Situation,

00:12:37: weil ja vielleicht ein paar von den Jungs auch ein bisschen verpeilt sind.

00:12:39: Würde ich jetzt mal mutmaßen, ist ja mit Künstlern ganz oft der Fall,

00:12:42: oder das öfteren Mal.

00:12:43: Gibt's aus der Zeit so ein paar Anägtoten, wo du sagst,

00:12:46: da denk ich unheimlich gern zurück,

00:12:47: dass hat mir das Leben echt schwer gemacht oder haben wir sehr gelacht?

00:12:50: Definitiv, wir haben ja nicht nur Deutschkünstler gemacht,

00:12:52: wir haben auch Amis gemacht.

00:12:53: Und Amerikaner waren immer sehr speziell.

00:12:56: Und ich werde jetzt eine Sache, wir waren mit Norrega auf Tour.

00:12:59: Es war, oder ist noch immer ein relativ willkommener US-Künstler aus den 90ern.

00:13:04: Und ich werde es nie vergessen, ich hab ihn in Berlin abgeholt.

00:13:10: Also das hat sie erst in Teil der Tour, hat ein Tourmanager gemacht.

00:13:12: Und dann kam ich hier an und wir waren schon komplett genervt,

00:13:15: weil wir sind halt immer mit Multivans oder mit 7 Sitzen oder 9 Sitzen

00:13:20: durch die Gegend gefahren.

00:13:21: Und wir brauchten halt einen größeren Wagen,

00:13:24: weil der auf einmal viel zu viel Klamotten dabei hatte.

00:13:26: Und dann sind wir halt, ich glaube, nach Bielefeld gefahren,

00:13:29: hatten da eine Show und der war schon auf Krawall gebürstet.

00:13:34: Also das hast du halt schon bemerkt.

00:13:35: Also der hatte einfach gar keinen Bock.

00:13:37: Und am nächsten Tag mussten wir zum Flughafen nach Frankfurt.

00:13:40: Und das war so die letzte Show.

00:13:42: Und dann saß ich unten in der Lobby mit seinem Tourmanager,

00:13:46: also von außen starten und meinte so, hey, wo ist er denn?

00:13:49: Ja, der pennt noch.

00:13:50: Und wir hatten den Flug verpasst und dann bin ich komplett ausgerastet.

00:13:53: Ich bin zur Rezeption, hab mir eine Zweitcard geholt,

00:13:57: bin auf sein Zimmer, hab die Tür aufgemacht,

00:14:00: hab ihn nun noch angebrüllt und meinte, er bewegt den Arsch,

00:14:04: wir müssen los, wenn nicht, lasse ich die einfach in Bielefeld

00:14:06: und fahre nach Hause.

00:14:07: Und dann hat er auch, ehrlich gesagt, spalliert,

00:14:11: hat wieder ein bisschen länger gedauert.

00:14:12: Und danach war sein einziger Aussage im Bus.

00:14:14: Ich bin da wirklich mit so einem Multivan so schnell gefahren,

00:14:18: wie es ging auf eine deutsche Auto,

00:14:19: wo es damals noch einigermaßen ging.

00:14:21: Und er so, ja, wie ich für einen Sub-Soon-Flieger verpasst,

00:14:24: dann muss ich mir ein neues Ticket kaufen.

00:14:26: Und ich bin halt einmal komplett da durchgedreht.

00:14:28: Und ich hab es geschafft, er ist nach Hause gefahren.

00:14:30: Und ich hab ihn danach Gott sei nie wieder gesehen.

00:14:32: Ist es vergleichbar mit dem, was wir heute im Deutschrap erleben auch,

00:14:36: wenn du das kennst, du bist noch im Deutschrap.

00:14:38: Und damals, was hat sich fundamental geinnert?

00:14:41: Also für mich heißt es ja eigentlich, wenn ich dir so zuhöre,

00:14:44: viele Drogen, viel Alkohol, viel nacktes Fleisch, viel Geld.

00:14:48: So würde ich das heute interpretieren,

00:14:50: wenn man mit Künstlern in der Größenordnung unterwegs ist.

00:14:52: Also die geben ja ganz, ganz oft richtig hart Gas.

00:14:54: War das damals noch ein bisschen anders

00:14:56: oder war es damals auch schon sehr ungehemmt?

00:14:58: Ja, ich glaub, es war schon ungehemmt.

00:15:00: Aber man darf natürlich nicht vergessen.

00:15:02: Also wir reden hier noch immer von Konzerten.

00:15:05: Es ist anders als der Clubshow.

00:15:06: Bei Clubshow war es ungehemmter.

00:15:08: Wenn du jetzt irgendwie mit Buster Rhymes eine Clubshow hattest,

00:15:11: war danach auf jeden Fall die aftershock Party feuchtfröhlich.

00:15:13: Jetzt ist es natürlich in einem anderen Scale,

00:15:15: es ist viel größer geworden.

00:15:16: Es geht einfach um wesentlich mehr Geld.

00:15:18: Aber auf der anderen Seite ist es auch,

00:15:20: glaub ich, professioneller geworden,

00:15:21: weil die Produktion signifikant teurer werden.

00:15:24: Also wenn du eine 15.000er-Halle füllst,

00:15:27: dann musst deine Stimme funktionieren.

00:15:29: Und wenn du da irgendwie 20 Shows spielst,

00:15:31: lernen diese Leute auch die Künstler dazu.

00:15:35: Das heißt, es ist halt nicht das Problem,

00:15:37: dass du nach zwei, drei Tagen keine Stimme mehr hattest.

00:15:39: Weil das war das Problem.

00:15:40: Ich glaub, die Industrie hat sich, was das angeht,

00:15:42: auch verprofessionalisiert.

00:15:44: Ich muss aber auch gestehen,

00:15:45: ich hab natürlich jetzt auch seit schon über 'ner Dekade

00:15:48: Abstand von der Industrie genommen.

00:15:50: Ja, zu Recht, zu Recht.

00:15:51: Deswegen siehst du auch noch so jung und frisch aus mit 41.

00:15:53: Ja, das passt schon.

00:15:55: Wie groß wart ihr zu dieser Hochzeit?

00:15:56: Wie viele Leute hast du gebraucht,

00:15:58: um dieses Rad quasi am Drehen zu halten?

00:16:00: Ich glaub, in der Pieckzeit, wir waren nicht viel, vier, fünf Leute.

00:16:02: Und haben mit vier, fünf Leuten, also in der Pieckzeit,

00:16:05: 400 Konzerte im Jahr ungefähr.

00:16:07: 400 Konzerte im Jahr?

00:16:09: Bei jedem Konzert war irgendjemand vor Ort, immer.

00:16:12: Ja.

00:16:13: Wow.

00:16:14: Und das Thema hätte ich jetzt ja auch weiter ausbauen können.

00:16:18: Hast du dich aktiv vergegen entschieden,

00:16:20: oder waren es dann vielleicht auch zwei, drei Entscheidungen?

00:16:23: Oder habt nicht die richtigen Künstler neu gescheint

00:16:25: oder wolltest du raus aus diesem Bereich?

00:16:27: Das ist 'ne Anekdote.

00:16:28: Ich muss gestehen, natürlich war irgendwann mal,

00:16:30: du hattest mich um drei Uhr morgens weggekönnen,

00:16:32: ich hatte dir 'ne Tonne verbrucht.

00:16:33: Ich glaub, in den 20er, wenn du sowas machst,

00:16:35: ist das 'ne spannende Sache.

00:16:37: Das Problem ist aber, und das war unser Problem immer,

00:16:40: wir haben jemanden aufgebaut, und dann kam man in 'ne Großagentur,

00:16:43: hat 'nen Vorschuss bezahlt, und dann war der Künstler weg.

00:16:46: Und ich wollte eigentlich dagegen wirken.

00:16:48: Und ich hatte halt meinen damenligen Geschäftspartner und ich,

00:16:51: sind zu meinem jetzigen Geschäftspartner gegangen,

00:16:54: und meinen, hey, wollt ihr nicht einsteigen bei uns in der Agentur,

00:16:56: weil wir brauchten halt Vorschussgeld,

00:16:58: wir brauchten halt einfach mal sechsstelliges Geld,

00:17:00: damit die Vorschüsse für mehrere Jahre sein können.

00:17:02: Aber zu dem Zeitpunkt war mir eigentlich auch schon klar,

00:17:05: ich war da in meinen Ende 20ern,

00:17:07: dass das ein sehr, sehr anstrengendes Geschäft ist.

00:17:09: Also du tauscht Lebensenergie gegen Geld ein.

00:17:15: Und es ist natürlich auch so, dass du auch Gespräche führst,

00:17:19: die zum Teil anstrengend sind.

00:17:22: Also du arbeitest natürlich auch mit einer gewissen Gruppe an Menschen,

00:17:25: auf die man Lust haben möchte.

00:17:26: Es gab einige dabei,

00:17:28: das sind die nettesten Menschen, die ich jemals in meinem Leben gesehen habe,

00:17:31: auf der anderen Seite hast du aber trotzdem auch Gespräche,

00:17:33: die du nicht führen möchtest.

00:17:35: Und so kam es, dass ich meinen jetzigen Geschäftspartner kennengelernt habe,

00:17:39: und er hat einfach nur gelacht und meinte,

00:17:41: wir haben schon so viel Geld mit Musik verloren.

00:17:43: Wir hatten uns auch damals bei einem Musikvideo kennengelernt

00:17:45: zwischen Assad, Kurser, Waschum, Franziskor,

00:17:47: also dem einen Künstler, den ich auch noch hatte.

00:17:49: Und er meinte, hey, was hättest du von diesem ganzen Internetthema?

00:17:52: Witz du nicht da mit uns einsteigen?

00:17:54: Und ich meinte so, nee, ich mach Musik.

00:17:57: Aber er war sehr beharrlich.

00:17:58: Und ich war auf einer Amsterdam Dance Event,

00:18:00: das ist immer am Oktober, eine Fahrt,

00:18:01: eine Amsterdam Risik- und Musikmesse.

00:18:03: Und er hat mich halt so lange belabert am Telefon,

00:18:07: dass ich wirklich aus Amsterdam dann noch Mallorca geflogen bin

00:18:09: und mich dann mit ihm getroffen habe.

00:18:11: Und er mir einmal dieses Internetgeschäft vorgestellt hatte.

00:18:14: Also deine Berührungspunkte mit dem Internet waren bis dahin,

00:18:16: du hast dort mal eingekauft.

00:18:18: Du hast keinerlei Ausbildung, Online-Marketing,

00:18:21: irgendwas gehabt vorher?

00:18:22: Nee, also ich hab, wie schon gesagt,

00:18:23: ich bin Diplomiconor mit Schwerpunkt-Markenmanagement.

00:18:26: Wir haben auch mit Ströhr damals Projekte gemacht,

00:18:29: aber das war Außenwerbung.

00:18:31: Also ich hab über SPSS Datenerfassung gemacht

00:18:34: und man fact gab es damals, es war der Beginn des ganzen Themas.

00:18:39: Das Einste, womit ich irgendwas mit Online-Marketing zu tun hatte,

00:18:41: war Reinhörer Schreichwarte, unsere Künstler,

00:18:43: die wir monetarisiert haben.

00:18:45: So, dann kommt dann, dann lernst du bei so einem Video,

00:18:47: so ein Dude aus Hannover kennen, der quasi sagt,

00:18:49: ich würde ganz gerne Internet machen,

00:18:50: du bist der pfiffige Skärlchen,

00:18:51: kannst du dich mal auf Mallorca besuchen?

00:18:53: Vollkommen richtig.

00:18:54: Okay, was ist auf Mallorca passiert?

00:18:56: Ich hab als Allererstes ein NDA unterschrieben,

00:18:58: dann hab ich Medizan angeguckt und dachte mir, krass,

00:19:03: das ist das Thema.

00:19:04: Also wenn man bedenkt, wie viel Zeit und Geld

00:19:07: wir in Touren gesteckt haben

00:19:09: und wie viel Geld da eben noch in einem anderen Thema war,

00:19:12: dann kann man sich halt uns überlegen.

00:19:13: Und dann hat er natürlich weiter behauligt gesagt,

00:19:17: hey, fang doch mit uns an,

00:19:19: bis ich dann dann mal in Fick auf die Idee kam,

00:19:21: mit meinem damenigen Geschäftspartner zu reden und zu sagen,

00:19:23: hey, Lorenz, ich glaube, ich möchte was anderes machen.

00:19:27: Aber wir reden schon davon,

00:19:29: ihr habt mit diesem ganzen Tourenzeug schon auch Millionen bewegt?

00:19:33: Nein, also da zu der damaligen Zeit waren,

00:19:35: also nochmal ein Raff, der jetzt, sag ich mal,

00:19:38: eine 15.000 Halle füllt,

00:19:39: hat zu der damaligen Zeit 500 Hallen gefüllt.

00:19:42: Also das war wirklich hart verdientes Geld.

00:19:44: Also es war jetzt nicht so, dass wir vor Artist waren,

00:19:49: die waren halt wirklich die Agentur,

00:19:51: wo Nachwuchskünstler gekommen sind,

00:19:53: die ihre ersten Turnien haben wollten.

00:19:55: Okay, das heißt solides, gutes Geld, aber auch eine ganze Menge Arbeit.

00:19:58: Ja, im Verhältnis, also jetzt mit 41 Jahren kann ich dir sagen,

00:20:01: sehr, sehr viel Arbeit für sehr wenig Geld.

00:20:02: Okay, so, dann kam Jens und der hatte ein Onlineunternehmen,

00:20:05: hat dir die Zahlen gezeigt,

00:20:07: hat erst eine Nähe unterschreiben lassen,

00:20:09: hat denn die Zahlen aufgemacht, du hast reingeguckt,

00:20:10: hast gesagt, okay, das ist wirklich viel Geld.

00:20:13: Und als was bist du denn dort eingestiegen?

00:20:16: Als allererstes bin ich da eingestiegen, um es zu lernen.

00:20:20: Das heißt, ich bin erst in Hannover in unser Büro gekommen

00:20:23: und ehrlich gesagt, habe ich es mir einfach angeguckt.

00:20:26: Perspektivisch sollte ich Geschäftsführer werden

00:20:30: und das neue Geschäft von uns aufbauen,

00:20:33: was wir dann auch in Spanien aufgebaut haben.

00:20:36: Aber sag ich mal, so ein allererster Niveau,

00:20:37: erst mal von der Pika an.

00:20:38: Also wir haben das Media-Being angeguckt,

00:20:39: wir hatten halt wie schon gesagt,

00:20:40: Dating-Community ist Mehrwertdienste.

00:20:43: Und ich werde es nicht vergessen,

00:20:44: ich habe angefangen und war sofort auf einer Messe

00:20:46: und habe irgendwie Traffic-Deals gemacht,

00:20:47: ich wusste nicht mehr, was ich da mache.

00:20:50: Also ihr hattet quasi Produkte wie Klingeltwöhner,

00:20:52: irgendwelche abeures Dating-Communitys.

00:20:54: Und am Ende des Tages musstet ihr gucken,

00:20:56: wo kommt der Traffic her, um das zu bewerben

00:20:58: und um quasi neue Kunden dort reinzuspülen.

00:21:00: Und das war die Monetarisierung.

00:21:02: Vollkommen richtig, wir haben zum einen

00:21:03: natürlich klassisches Media-Being gemacht,

00:21:04: das ist, wir hatten ein eigenes Media-Being-Team.

00:21:06: Also Traffic eingekauft bei AdWords, bei Facebook.

00:21:09: Damals konnte man ja noch über Dating

00:21:11: auch noch über AdWords einkaufen, das war sehr spannend.

00:21:14: Und parallel haben wir halt noch über, ja,

00:21:17: damals Ad-Netzwerke halt auch noch

00:21:19: Banner-Traffic angekauft oder Redirect- und Pop-Traffic.

00:21:22: Oh, dann haben wir auch Infiliate gemacht.

00:21:24: Und du bist ja wirklich innerhalb von kürzester Zeit

00:21:26: weltweit auch auf Messen geflogen

00:21:29: mit eurem Produkten in der Tasche und hast geguckt,

00:21:31: wer könnten Traffic-Partner sein,

00:21:32: also Leute, die in irgendeiner Art und Weise

00:21:34: Traffic zu uns leiten können, die dann zu Kunden konvertiert.

00:21:37: Ja, definitiv. Ich glaube, ich habe in Oktober angefangen.

00:21:40: Vier Tage später war ich in Wien auf einer Messe.

00:21:44: Und im Januar war ich in Amerika in LA und Vegas

00:21:47: und hab irgendwie Traffic monetarisiert und Traffic generiert.

00:21:51: Du bist ja schon jemand,

00:21:53: der einen großen Freundes- und Bekanntenkreis hat

00:21:56: und der auch als Person auf Messen relativ auf.

00:21:58: Also bist du gut reingekommen, das ganze Thema.

00:22:00: Das ging ja aber schon immer so, glaub ich.

00:22:01: Du warst ja schon immer auch in ...

00:22:03: Ich höre ja ganz oft in dem Podcast von anderen Unternehmern

00:22:05: ein Menschenfänger.

00:22:06: Das ist so negativ behaftetes Wort.

00:22:08: Aber ich sag mal, du bist ja schon jemand,

00:22:10: der sehr gut mit Menschen kann.

00:22:11: Und mit dem man auch gerne Zeit verbringt

00:22:14: und mit dem man auch sehr gut ins Geschäft kommt.

00:22:16: Ja, ich glaube, das Allerwichtigste war zu dem Zeitpunkt,

00:22:18: also es war ja eine kleine Industrie.

00:22:20: Und ich glaube, Kredibilität ist halt das Allerwichtigste.

00:22:23: Und ich glaube, wenn du halt ...

00:22:25: Menschen zeigst, dass du zu einem Wort stehst

00:22:28: und das über jetzt ja auch ...

00:22:30: über eine Dekade, dann baust du dir halt einfach ein Standing auf.

00:22:33: Und das Lustige war halt, wir hatten auch das Glück,

00:22:36: zu einer Zeit anzufangen, wo viele Geschichten auch waren,

00:22:39: viele Anekdoten waren, die dazu geführt haben,

00:22:42: dass auch Freundschaften geschweißt sind.

00:22:44: Und ich glaube, das ist halt wirklich

00:22:45: ein sehr, sehr spannender Bereich gewesen.

00:22:47: Aber ja, also meine Aufgabe war es in allererste Linie,

00:22:50: natürlich, Neugeschäft zu generieren,

00:22:52: mit anderen Partnern zusammenzuarbeiten

00:22:54: und Traffic zu generieren für unsere Produkte.

00:22:56: Aber mir war auch immer wichtig, das auf Augenhöhe zu machen.

00:23:00: Also du hast ja immer den Punkt grad ...

00:23:02: international Traffic anzukaufen,

00:23:04: hast du es ja entweder auch mit Osteuropäern zu tun,

00:23:06: das ist mit Asiaten zu tun,

00:23:08: aber auch da auf einer Ebene zu sein, wo es sinnhaft ist,

00:23:11: um eine Partnerschaft aufzubauen.

00:23:13: Wenn das nicht der Fall war, habe ich auch relativ schnell abgeblockt.

00:23:16: So, und dann bist du dort quasi in die Lehre gegangen,

00:23:18: hast du ja als alles angeschaut,

00:23:21: die Idee von deinem Geschäftspartner,

00:23:22: wenn man auch der Navi macht für mich quasi das Auslandsgeschäft,

00:23:25: wird auch mal ein Geschäftsführer,

00:23:26: und dann hast du auch fluchtartig das Land verlassen.

00:23:28: Definitiv. Also dann ...

00:23:30: hatten wir ja, wie schon gesagt, die Idee,

00:23:32: in Spanien aufzubauen,

00:23:34: also eigentlich eins zu eins unsere Produkte aus Deutschland zu nehmen,

00:23:37: nach Spanien zu gehen.

00:23:38: Ich war halt der Einzige, der dafür zur Verfügung stand.

00:23:42: Und dann bin ich in Hannover ins Auto gestiegen,

00:23:46: bin nach Barcelona gefahren, auf die Fähre

00:23:49: und hab dann ab 2012, 1. Februar,

00:23:51: angefangen in Mallorca, in dem 24-Qualitat-Berot mit einer Sekretärin,

00:23:55: einen spanischen Geschäftsaufzubauen, ohne Spanisch zu sprechen.

00:24:00: Warum Mallorca?

00:24:01: Ich glaub, es ist historisch gewachsen bei uns.

00:24:04: Wir hatten schon immer irgendwie ein Bezug,

00:24:05: also Jens und Alex hatten Bezug zu Mallorca.

00:24:08: Mir war es persönlich egal.

00:24:10: Also du hättest mich zu der Zeit auch überall anders schicken können.

00:24:13: Ich hab dann aber natürlich innerhalb sehr kurzer Zeit Mallorca

00:24:17: schätzt und lieben gelernt.

00:24:18: Aber das ist ja schon, finde ich, ein relativ krasser Schritt.

00:24:20: Du warst ja von Anfang an quasi sehr stark mit Deutschland verwurzelt.

00:24:23: Mallorca hat jetzt neben dem Wetter noch irgendwelche anderen Vorteile.

00:24:27: Also ich meine, war es damals wahrscheinlich keine strategische Überlegung.

00:24:30: Auf Mallorca finde ich günstige Mitarbeiter.

00:24:31: Oder auf Mallorca ist die Infrastruktur besser als in Deutschland.

00:24:34: Es war klar, dass es Spanien sein musste.

00:24:36: Und innerhalb von Spanien hast du dich einfach für Mallorca entschieden,

00:24:39: weil du das schon kanntest.

00:24:40: Ja, genau. Das war der Hauptgrund.

00:24:42: Also wie schon gesagt, für uns war es auch gut.

00:24:45: Uns hat relativ gut fliegen.

00:24:47: Also der Flughafen ist auf jeden Fall auch ein Bonus für uns alle.

00:24:50: Aber es hätte eigentlich auch jeder andere Stadt in Spanien sein können.

00:24:55: Und dann ging es das erste Mal los.

00:24:56: Wahrscheinlich mit einer SL in Spanien.

00:24:58: Das ist ein deutschen Gamehack, war das Gegenstück des DSL in Spanien.

00:25:00: Du alleine Geschäftsführer?

00:25:02: Ich alleine Geschäftsführer.

00:25:03: Eine Neugründung.

00:25:04: Eine Neugründung. Und dann?

00:25:06: Dann ging es voll in die Hose.

00:25:08: Also es war halt einfach Geolokalisierung falsch,

00:25:14: wir haben ein Produkt aufgebaut.

00:25:17: Es hat halt so gar nicht konvertiert.

00:25:20: Es war jetzt sehr spannend. Ich werde es nicht vergessen.

00:25:22: Ich saß, bin Leute sich in Mallorca auskennen,

00:25:25: in Portals, in einem Café mit Alex,

00:25:29: unseren auch damaligen Eindrugründer.

00:25:31: Und auch Co-Founder von Almen.

00:25:34: Und ich habe mich halt voll aufgeregt.

00:25:36: Man hat mich doch alles gar nicht so...

00:25:37: Er hat mich einfach nur trocken angeguckt, man hat erinnert, wie...

00:25:39: Ja, aber wir haben ja gewisse Skates.

00:25:43: Du hast ein Firmenkonto, das Ding ist jetzt voll.

00:25:45: Du hast eine Möglichkeit,

00:25:46: du reist das Ruder rum,

00:25:48: das Geld ist weg und wir machen die Firma zu.

00:25:50: Und ich saß da so komplett perplex,

00:25:52: das meinte er nicht ernst.

00:25:53: Er meinte, das ist komplett ernst.

00:25:55: Und ich habe halt dann einfach angefangen,

00:25:57: das Ruder rumzureißen.

00:25:59: Und habe halt angefangen irgendwie zu gucken,

00:26:00: okay, was müsste man dem Produkt ändern?

00:26:02: Ich habe erst mal damit angefangen,

00:26:03: parallel aber gehofft, wie kann ich Geld verdienen?

00:26:05: Und dann haben wir halt angefangen mit Facebook-Abitrage-Geschäften

00:26:09: und AdSense-Abitrage, um halt als Publisher

00:26:13: Zwangslikes aufzubauen und das zu monetarisieren.

00:26:16: Was dazu geführt hat, dass wir innerhalb von,

00:26:18: ich glaube, zwei Monaten 21 Millionen Likes aufgebaut haben

00:26:21: und damit wenigstens schon mal die Fixkosten unserer Firma decken konnten.

00:26:26: Also das ging dann schon.

00:26:27: Der Anfang war hart, aber irgendwann habt ihr den Break-even,

00:26:30: habt ihr mit der Firma geschafft?

00:26:31: Ja, genau, nach, ich würde sagen, nach drei Monaten.

00:26:33: Okay, das ist ja gigantisch, auch für die damalige Zeit.

00:26:36: Dein Geschätzpann, das ist Jens Langenberg,

00:26:38: und der Alex Ruff war das damals.

00:26:41: Das war auch die Zeit, wo wir uns zumindest so angefangen haben,

00:26:44: über den Weg zu laufen.

00:26:45: Du kannst ja mal sagen, welche gemeinsame, grausame Vergangenheit

00:26:48: uns eint, auf welche Events wir uns über den Weg gelaufen sind.

00:26:51: Na ja, wir hatten halt aus Radchen, Mallorca,

00:26:53: also es ist nicht hier Mallorca, wir sitzen jetzt in Berlin,

00:26:54: aber wir hatten Mallorca alljährlich,

00:26:56: hat sich die Mehrwertdienstszene getroffen,

00:26:59: Fokus damals war Astro und ich glaube auch ein bisschen Erotik.

00:27:03: Und da saßen wir dann auch in Peinlich berührt dort

00:27:06: und haben uns bewirkt, was wir da machen.

00:27:08: Also es war halt einer, sag ich mal, der Messen für den deutschen Markt,

00:27:13: die sich einmal im Jahr zum Teil auch in Wien,

00:27:16: aber Wien hat aufgehört und danach alljährlich Mallorca getroffen hat.

00:27:20: Ja, also das muss ich noch ergänzen.

00:27:22: Wir haben ja mit Ezzel, meinem Unternehmen,

00:27:25: haben wir ganz, ganz früher auch Erotik gemacht.

00:27:27: Das heißt so Beate Use, Orion, Fandorado,

00:27:30: was so die ganzen deutschen Jugendschutzkonformen Dienstleister waren.

00:27:33: Die waren dann auch bei uns.

00:27:34: Und irgendwann hat man immer gesagt, Markus,

00:27:36: kommst du eigentlich zur EWT nach Mallorca.

00:27:38: EWT steht für Euro-Webtainment.

00:27:40: Und da hab ich gesagt, was ist denn da?

00:27:42: Ja, da sind die Mehrwertdienste und die Dienstleister aus dem Bereich,

00:27:45: da lernst du alle mal kennen.

00:27:46: Und ich kann mich erinnern, ich war dann irgendwann so 2010 das erste Mal da

00:27:50: und bin, glaube ich, direkt in Gina Wilde und Dolly Basta reingelaufen,

00:27:54: so ungefähr.

00:27:55: Und war dann auch wirklich verstört nach der Reise.

00:27:56: Ja, ich war damals noch relativ jung.

00:27:59: Ja, der Ossi fährt quasi nach Mallorca und dann direkt auch so ein Event.

00:28:03: Und das war relativ irre, weil ja diese ganze Branche eigentlich

00:28:07: aus dem Content und Videobereich kam und irgendwie versucht hat,

00:28:12: diesen Content ins Internet zu retten, was natürlich unglaublich schwer war.

00:28:15: Da hat es halt in den USA, U-Porn und Co.

00:28:17: und die ganzen anderen Dienstleister erst umsonst gemacht haben.

00:28:20: Und dazwischen waren diese Mehrwertdienstleister

00:28:23: und manche haben noch Telefonminuten verkauft und sowas.

00:28:25: Also eigentlich war das total irre,

00:28:27: weil du hattest so eine alte, weiße Männer aus stärmende Branche.

00:28:30: Und auf der anderen Seite waren aber die Leute,

00:28:33: die quasi den Wandel zum Internet hin geschafft haben,

00:28:35: die waren relativ weit vorne.

00:28:37: Also was so Geotargeting angeht, Tracking, Attribution,

00:28:41: Server-to-Server-Tracking und Co.

00:28:44: Das war ja damals schon sehr, sehr weit verbreitet.

00:28:46: Also wenn man sich erinnert, vor 15 Jahren,

00:28:48: da gab es so Werbebanner, dann warst du in Berlin

00:28:50: und dann schon auf dem Werbebanner, na, suchst du Singles in Berlin.

00:28:52: Und wenn du Bremen war, stand da Suchz du Singles in Bremen.

00:28:55: Dass wir heute, glaube ich, mit einem Datenschutz

00:28:56: schon kaum noch möglich überhaupt so was machen.

00:28:58: Aber eigentlich war das ja eine relativ wilde Zeit,

00:29:01: auch mit ganz viel Glücksrittern und mit ganz viel witzigen Leuten, finde ich.

00:29:04: Die hat dann irgendwann Einglück trotzdem aber geendet ist.

00:29:07: Und ich glaube, wir beide, irgendwann haben wir da so ein Essen gesponsort

00:29:11: und dann saßen wir beide quasi an dieser Hauptstraße im Palmer,

00:29:14: am Hafen und haben so in die Runde reingeguckt und da saßen so 20 sehr verwirrte Hanseln

00:29:20: und wir und dann haben wir glaube ich so ein bisschen gemerkt, okay wir beide können

00:29:22: ganz gut miteinander, aber der Rest ist irgendwie nicht unser Event und ich glaube das war dann

00:29:26: auch so ganz langsam die Zeit, wo ihr nochmal ein Pivot hingelegt habt mit der Firma, oder?

00:29:29: Vollkommen richtig, also es war dann, also vielleicht auch mal kurz auch noch zu dem

00:29:33: Aspekt, den du gerade angenannt hast, also ich glaube halt die Branche war schon immer

00:29:36: für Innovation gut.

00:29:37: Also ich kann mich noch einen Sinn, es war auf einem Messen Vegas, da ging es gerade

00:29:43: um die ganzen Tubes und da hat Manwin, der Hauptbetreiber von U-Porn, Pornhub und alle

00:29:53: hatten ja prima Desktop Traffic und niemand hat das immer bekommen, Mobile Traffic zu

00:29:56: vermarkten oder zu monetarisieren, das war eigentlich unser Hauptfokus und dieses ganze

00:30:01: Thema Tube Generated Traffic, das haben die halt durch die Bank so krass monetarisiert

00:30:08: und auch so krass aufgebaut, also ich werde es nie, es war 2012, wo es die Kino dazu gab,

00:30:15: wo er meinte ja, wie generieren, also unser Ziel ist es so viel Traffic zu generieren,

00:30:20: wie es möglich ist und auch den Produktionsfirmen darüber seltsam machen und das haben sie

00:30:26: wirklich hinbekommen und ich glaube man muss das immer auch aus dem Aspekt sehen, man kann

00:30:31: immer sagen, also gerade in Deutschland hast du ja mal den Aspekt verpöhn, gämling, da

00:30:35: halt es waren schon immer Industrien die Innovationen geschafft haben und ich bin auch sehr dankbar

00:30:40: und glücklich, dass ich auch Berührungspunkte damit hatte, um diese Innovation zu sehen,

00:30:45: gerade was du auch meintest, Geotageting, ISP-Tageting, das ist halt alles Sachen, Server-to-Servatracketing

00:30:49: war für uns ganz normal und dann war aber auch dieser Punkt, dass wir dann einfach bemerkt,

00:30:54: also auch ich bemerkt habe, cool, ich habe das jetzt zehn Jahre lang gemacht und ich will

00:30:59: einfach nutzgestiften und ich glaube auch dadurch, dass ich schon immer kreativ war und auch

00:31:04: versucht habe, mit Sachen mein Geld zu verdienen oder auch Traffic zu monetarisieren, dachte

00:31:11: ich mir so okay, auch mal ganz zusammen, was ist der nächste Schritt für uns und der

00:31:14: nächste Schritt war eigentlich dann wieder auf den deutschen Markt zurück zu kommen und

00:31:17: dann wieder zu sagen, okay wie kann ich das, was ich zehn Jahre gelernt habe, nutzen und

00:31:24: in einem Produkt verpacken, was nicht so viele Wellen hat, weil gerade auch unser Thema,

00:31:29: gerade Mehrwertdienste, war natürlich auch immer Bezug auf Regulation, Compliance und

00:31:36: so kam wieder auf die Idee, man fact die Agentur zu gründen, die wir jetzt haben.

00:31:39: Okay, was macht eure Agentur?

00:31:41: Unsere Agentur setzt, also wir sind eine affiliate Marketing Agentur, Fokus Mittelstand und

00:31:48: eigentlich zu, ich sag 95% e-commerce, das heißt wir sind die outgesourcete affiliate Marketing

00:31:53: Abteilung für sehr viele e-commerce Shops und der Vorder, den wir natürlich haben,

00:31:59: gerade durch das mein Background Technologie auch war und selber auch Advertise war, haben

00:32:03: wir Tracking, wir haben eigentlich alles in Haus.

00:32:06: Wie groß seid ihr heute auf Mallorca?

00:32:08: Jetzt 20 Mann.

00:32:09: 20 Mann habt irgendwie ein schönes Büro, mitten in Palma wahrscheinlich.

00:32:12: Wir haben ja, wir haben mitten in der Altstadt von Palma 400 Quadratmeter und bekommt genügend

00:32:18: Personal ran, gut ausgebildet, deshalb bildet ihr selber aus.

00:32:20: Wir bilden selber aus, aber wir kriegen, der Vorteil ist ich glaube auch dadurch, wir

00:32:24: machen ja auch ein Podcast und versuchen auch aktiv auch unsere Industrie mitzugestalten.

00:32:29: Wie heißt euer Podcast?

00:32:30: Next Level affiliate Marketing, wir haben im Moment Time for Learning, das ist am

00:32:33: Moment mit einem Gast und am Moment Back to Basics, wo ich halt einfach alle zwei Wochen

00:32:37: auch erzähle, was so die Grundlagen des affiliate Marketing sind.

00:32:40: Werbung.

00:32:41: Der Fachkräftemangel in Deutschland ist in aller Munde und dem wollen wir heute Abhilfe

00:32:48: schaffen.

00:32:49: Unser Partner Simon Metzgerath berät uns bereits seit mehr als zehn Jahren bei EZL und konnte

00:32:54: letztens sogar eine vakante Position, nämlich die des CTO, sehr schnell besetzen, was uns

00:32:59: monatelang nicht gelungen ist.

00:33:01: Deswegen ist unsere Empfehlung für alle Besetzungen im C Level, dass ihr den Simon mal ausprobiert,

00:33:06: ihr findet alle Daten zu Simon unter Simon Metzgerath, wenn ihr auf LinkedIn sucht oder

00:33:10: auf metzgerath-consulting.com.

00:33:12: Ich wünsche euch maximale Erfolge bei der Personalsuche und sage bis bald.

00:33:16: Werbung Ende.

00:33:17: Okay, das heißt, fehlt Marketing, ich mach mir das ein Plastikles Beispiel.

00:33:24: Ich hab'n Online-Shop, der stellt Gartenöbel her, ein großer Anzahl.

00:33:27: Wie genau helft ihr mir dann?

00:33:29: Also in allererstes Linie packen wir in Manfac auch mal ein Tracking-Tool rein, dass wir

00:33:32: mal sehen, wo kommt der Traffic her, von welchem man auch den Kanal mag.

00:33:36: Und auf der anderen Seite sprechen wir natürlich dann auch an und sagen, hey, was brauchst

00:33:39: du gerade?

00:33:40: Also sag' ich mal, hast du gerade, wie man jetzt in den letzten zwei Jahren sieht, die

00:33:44: Lage voll?

00:33:45: Das heißt, dann würden wir als Beispiel auch gucken, dass wir Prämienplatzierung kriegen,

00:33:48: als bestes Beispiel nehmen wir, das wäre Theo Online, dass wir mit Theo Online-Deal

00:33:52: fahren, dass wir mit Mai-Dealzen-Deal fahren, dass wir dann einfach gucken, wo wir kontin-relevante

00:33:57: Publisher für anfinden, aber halt auch absatzstärke Publisher finden, die einem wirklich selbst

00:34:03: generieren und umsetzen.

00:34:04: Und das auf Prämienplatzierung, auf CPO.

00:34:07: Also ihr sorgt dafür, ich muss das bei Begrifflichkeiten erklären, ihr sorgt dafür, dass quasi mein Gartenöbel-Shop

00:34:13: überall dort vertreten ist mit seinen Inhalten und Produkten, wo sich diese verkaufen lassen.

00:34:17: Und das Schöne für mich dabei ist, als der Ende den Gartenöbel-Shop hat, ich sage,

00:34:21: ich kann von meiner Marge 7-8% abgeben und dann besorgt ihr Kunden dafür.

00:34:26: Das heißt, der Deal ist nicht pro Klick bezahlen oder pro View bezahlen oder pro Einblendung,

00:34:31: sondern erst dann, wenn der Deal entstanden ist, wenn der Sale durchgegangen ist, dann

00:34:34: bezahle ich alle.

00:34:35: Und wenn der Sale validiert ist, das heißt, noch viel Sicherheitsfall, das heißt, das

00:34:40: kost per Order, das heißt, erst wenn der Sale stattfindet in deinem Shop, zahlst du,

00:34:45: dem ihr viel lehrt, eine Provision dafür.

00:34:46: Das heißt, eine ganz klassische Mittelstandsdienstleistung eigentlich, wenn man das bedenkt, du hast

00:34:50: einen Produkt, hast einen Online-Shop, du sagst, ich kann meine Marge sehr gut ausrechnen,

00:34:53: ich kann Sworcing, ich kann Logistik, ich kann es also gut verschicken.

00:34:56: Ich hätte gerne Marketingabteilung, daran kranken ja aktuell viele.

00:34:59: Marketing ist ja nicht nur Print oder nicht nur Web, sondern es ist heute noch deutlich

00:35:03: größer geworden.

00:35:04: Und dann kann man auf jemanden wie euch zurückgreifen und sagen, okay, wir starten erst mal

00:35:08: und fangen an, also die ganz klassische Agentur-Dienstleistung.

00:35:10: Für wie viele Leute, also für wie viele Shops macht ihr das heute?

00:35:13: Achtere sind wir, glaube ich, bei 90 Kunden.

00:35:15: 90 Kunden?

00:35:16: Ja.

00:35:17: Die Primae in Deutschland sitzen?

00:35:18: Ja, zu 95 Prozent.

00:35:19: Und die in ganz Europa dann betreut?

00:35:23: Ja, zum Teil auch in Amerika.

00:35:26: Okay, jetzt sagt der Unternehmer an mir, das macht ja ganz viel Sinn auf Mallorca zu

00:35:30: leben und deutsche Kunden zu betreuen.

00:35:32: Wie viel Sinn machten das wirklich?

00:35:34: Also ich meine, man stellt sich das immer so einfach vor, Mallorca sind auch ganz viele

00:35:37: Geschichten.

00:35:38: Aber wie funktioniert harte Arbeit auf Mallorca?

00:35:41: Oder wie die Bauen, glaubst du, hat ihr so erfolgreich?

00:35:43: Ne, was ihr tut?

00:35:44: Ich glaube, das was wir jetzt sind, also ich glaube, eines muss man sagen.

00:35:48: Bei allem, was ich in meinem Leben gemacht habe.

00:35:50: Ich habe mit 14 angefangen zu arbeiten und das einzige, was ich immer konnte, ich habe

00:35:54: ja schon gesagt, ich war nicht wirklich gut in der Schule.

00:35:56: Ich war halt, ich konnte halt arbeiten wie eine Hafendürne.

00:35:59: Also das ist das, ich habe 14, 15, 16 Stunden am Tag gearbeitet.

00:36:03: Sieben Tage die Woche.

00:36:04: Der Vorteil, den wir halt einfach haben, ist durch die ganze Erfahrung, die wir gesammelt

00:36:07: haben, sind wir ein Multiplikator.

00:36:09: Mallorca ist da sekundär.

00:36:11: Mallorca ist halt einfach, ich glaube man kann in unserem Geschäft überleben.

00:36:15: Der Vorteil in Mallorca ist, du bist in derselben Zeitzone wie in Deutschland.

00:36:19: Die meisten Deutschen haben Bezug dazu.

00:36:21: Ich bin ehrlich, du hast vollkommen recht.

00:36:23: Mallorca hat gewisse Glücksritter.

00:36:24: Dazu gehören wir nicht.

00:36:25: Wir sind ein gestandes Unternehmen und es gibt es da seit zwölf Jahren.

00:36:28: Wir haben eine Infrastruktur aufgebaut und ich muss auch sagen, ich möchte eigentlich

00:36:32: gar nicht mehr wegziehen.

00:36:33: Ich habe nur sechs Monaten für mich bemerkt, Mallorca ist meine Heimat geworden.

00:36:37: Und ich lebe damit meiner Frau, ich lebe damit meinem Hund, ich lebe da auf meinem Dorf.

00:36:41: Und es ist schön.

00:36:43: Und unsere Mitarbeiter kommen halt auch gerne nach Mallorca, um dort zu arbeiten.

00:36:50: Das heißt, wir sourcen ja auch aktiv aus Deutschland.

00:36:52: Das darf man ja nicht vergessen.

00:36:53: Es kommen wirklich viele Leute, native Deutsche, die sagen, ich möchte im Endeffekt auf Mallorca

00:36:59: bei euch arbeiten.

00:37:00: Das heißt, auch für dich war der Schritt von Deutschland aus, nach Mallorca zu gehen.

00:37:05: Der bietet unterm Strich nur Vorteile.

00:37:07: Steuerlich nicht, Lebensqualität definitiv.

00:37:09: Ich glaube, der Punkt ist, man muss sagen, wie du dich auch schon am Anfang gesprochen

00:37:13: hast.

00:37:14: Ich habe im Endeffekt einen Migrationshintergrund.

00:37:15: Ich bin in Deutschland geboren, ich bin in Deutschland aufgewachsen.

00:37:18: Trotzdem hat sich noch immer den Aspekt, dass gerade wenn du auch so aussiehst, wie ich

00:37:22: aussehe, kommst du halt in eine gewisse Nische.

00:37:25: Also eine Schublade wird aufgemacht.

00:37:27: Das ändert sich meistens, wenn du da mit mir sprichst, weil dann merkst du ja, ach,

00:37:31: der Kerl spricht ja relativ gut Deutsch.

00:37:33: In Mallorca war es einfach so, in Mallorca bin ich der Deutsche, der dort lebt.

00:37:38: Dort ist eigentlich nur dein Erfolg relevant und das Geld, was du verdienst.

00:37:42: Was es sehr einfach macht, dort zu leben.

00:37:43: Also du musst mir denken, du hast 156 Nationen auf Mallorca leben.

00:37:47: Das heißt, viele Unternehmer, alles Mögliche.

00:37:49: Du hast Flüge direkt nach Amerika.

00:37:51: Das macht es sehr, sehr einfach.

00:37:53: Also es ist halt auf einer Insel, wo eine Million Leute residenten leben.

00:37:57: Es ist sehr angenehm zu leben.

00:37:59: Das heißt, für dich als Migrant, der in Deutschland aufgewachsen ist, ist Mallorca

00:38:03: heute das bessere Deutschland?

00:38:04: Ich würde sagen nicht das Bessere, es ist das internationalere Deutschland.

00:38:09: Okay.

00:38:10: Wo du dich auch wohler fühlst als in Deutschland direkt?

00:38:12: Aktuell, in der jetzigen Situation, wenn man bedingt, wie sich der politische Wandel

00:38:16: hier gerade betrifft.

00:38:17: Ja.

00:38:18: Okay.

00:38:19: Jetzt bist du ja 41 Jahre, hast du uns ein bisschen von der Story erzählt, von dem Weg, den

00:38:22: du beschritten hast.

00:38:23: Das war ja immer schon sehr wellenförmig.

00:38:25: Also im Endeffekt, bei einem Club, einem guten Abend verdient man irres Geld und ist einfach

00:38:30: der Star.

00:38:31: An einem schlechten Abend verdient man nochmal viel Geld.

00:38:32: Danach machst du Tournähen, genau das gleiche Ding.

00:38:35: Mehrwertdienste, weiß ich auch noch, super wilde Zeit.

00:38:37: Manchmal hat der Telekommunikationsdienstleister hier online einabgeschaltet, manchmal wurden

00:38:41: einfach ein Land dicht gemacht und es hat nicht mehr funktioniert.

00:38:44: Also auch etwas, wo quasi das Geschäft am Vortag noch sehr gut war vielleicht und am nächsten

00:38:48: Tag schon gar nicht mehr da.

00:38:50: Jetzt mit der Online-Marketing, mit der Field-Marketing-Agentur, habt ihr im Endeffekt Recurring

00:38:55: Revenues.

00:38:56: Ihr habt 90 Kunden angebordet, die zahlen wahrscheinlich jeden Monat einen Retainer,

00:38:59: also eine garantierte Provision und dazu vielleicht noch bei Erfolg irgendwas dazu.

00:39:03: Also schon ein sehr stabiles Geschäft, was dich quasi auch nachhaltig ein Unternehmen

00:39:06: aufbauen lässt und vor allem auch Unternehmenswerte.

00:39:08: Das heißt, für dich ist es da auch jetzt einfach von diesem Punkt aus zu skalieren.

00:39:15: Und das ist auch das Ziel.

00:39:16: Es gibt ja in Deutschland genug Shops oder auch in ganz Europa.

00:39:18: Das Ding fahrt ihr jetzt einfach weiter.

00:39:20: Das ist dein Baby und das ist auch ganz anders als die Sachen, die du vorher gemacht hast.

00:39:24: Definitiv.

00:39:25: Also ich meine, du hast es sehr gut erwähnt.

00:39:26: Also ich habe das mal auch früher gesagt, in unserem Voringen-Geschäft hattest du

00:39:30: entweder, sag ich mal, den Porsche-Katalog in der Hand oder musst du es Leute kündigen.

00:39:35: Also ein Mittelding gab es nicht.

00:39:37: Und das musst du auch mögen.

00:39:39: Also das ist natürlich auch, sich alle drei Jahre neu zu erfinden und dann nach das Neu...

00:39:45: Also alles neu aufzubauen ist halt super anstrengend.

00:39:48: Das bringt am Ende aber auch sehr, sehr viel Geld, aber auch sehr, sehr viel Kopfschmerzen.

00:39:52: Und das ist halt auch nichts, was nachhaltig bleibt.

00:39:56: Es endet irgendwann mal.

00:39:58: In unserem Geschäft, was wir jetzt machen, das ist an Evergreen.

00:40:01: Ja, also unser Ziel ist es, das Ding so weit es geht zu skalieren.

00:40:05: Wir sind jetzt bei 20 und unser Ziel ist es innerhalb von den nächsten zwei Jahren auf

00:40:09: 40, 50 Mann hochzugehen und weiter die Prozesse zu optimieren.

00:40:15: Und das ist auch das spannende, ehrlich gesagt.

00:40:16: Also es ist wirklich spannend, so ein Unternehmen zu führen und so ein Unternehmen aufzubauen,

00:40:21: wo du wirklich nach Kennziffern gehen kannst, ohne dass du wirklich Außenfaktoren hast,

00:40:26: genau dazu führen, dass du am Ende gar kein Geschäft...

00:40:28: Also du hast gar kein Geschäft mehr.

00:40:30: Ja, das klingt nach sehr, sehr so liebem mittelständischen Business, was jeder betreibt.

00:40:34: Das freut mich sehr.

00:40:36: Ich kann mir trotzdem vorstellen, dass am Anfang der Start relativ schwierig war, weil du ja

00:40:40: aus einem Szenario kommst, Kunden, Kunden, Kunden, Haltezeiten waren schon immer irgendwie

00:40:45: relevant, aber Haltezeiten ist jetzt natürlich das Game, womit ihr Geld verdient.

00:40:49: Wenn die Kunden viele Jahre bei euch sind, sind Geschäftsbeziehungen sehr intensiv und

00:40:52: dann läuft das Geld ja auch weiter, nur so schaffst du am Ende des Tages ja Werte.

00:40:55: Das ist ja irgendwie der Punkt.

00:40:57: Was sind denn vielleicht noch so Learnings, die du als Unternehmer weitergeben kannst?

00:41:01: Du hast ja jetzt schon ein paar Sachen durch, auch mit Pivot und mit anderen Geschäftsmodellen.

00:41:04: Was sind so vielleicht die Learnings, wo du sagst, die würde ich gerne weitergeben.

00:41:08: Was sind noch so Themen, wo du sagst, das sind Skills, die glaube ich sind essentiell,

00:41:11: die haben mir immer sehr geholfen, auch wenn es mal vielleicht nicht so gut lief?

00:41:14: Ich glaube, das Allerwichtigste ist einfach zum einen Kontinuität.

00:41:17: Also ich glaube, wir haben ja gerade in Deutschland, aber auch in der jetzigen Gesellschaft, wenn

00:41:22: du dir auch Social Media anguckst, immer diesen Aspekt auch, gerade von Coaches, nimmt die

00:41:26: Abkürzung.

00:41:27: Es gibt keine Abkürzung.

00:41:28: Also wenn mir jemand erzählt, es gibt eine Abkürzung, also wenigstens ich in 41 Jahren

00:41:32: habe ich es nie hinbekommen.

00:41:33: Also immer wenn ich eine Abkürzung genommen habe, bin ich gegen den Wand gelaufen.

00:41:36: Ich glaube, das ist der eine Punkt.

00:41:38: Der andere Punkt ist einfach kredibil zu sein.

00:41:40: Also ich nenne immer, Beispiel, ich habe ja auch im Vorfeld gesagt, das Geschäft, ich

00:41:45: war ja sehr emotional.

00:41:46: Also umso älter man wird, umso mehr, so gelassener wird man.

00:41:50: Ich weiß, zu Zeiten früher war das halt anders.

00:41:53: Und wo ich dann nach Mallorca gegangen bin, ist halt eine Sache passiert.

00:41:57: RAF hat uns verlassen und ich war richtig angepist.

00:42:02: Das heißt, euer Top-Künstler hat euch quasi auf den Höhepunkt, den euern gemeinsamen Höhepunkt

00:42:08: die Kündigung zugeschickt?

00:42:09: Genau.

00:42:10: Er hat im Endeffekt die Agentur gewechselt, ist dann auch zu seinem damaligen Neu-Management

00:42:14: gegangen, was ehrlich gesagt der logischste Schritt war, den es gab.

00:42:19: Trotzdem war Navid natürlich zu dem Zeitpunkt emotional gesehen, ein bisschen angespannt.

00:42:25: Und ich werde es nicht vergessen, wir waren dann in Berlin, wir haben ein Festival, wir

00:42:29: haben die Headliner gestellt und ich bin dann auch mit als Road Manager gegangen, weil ich

00:42:34: dachte, okay, noch einmal Nostalgie.

00:42:37: Und im Backstage war RAF da und lag klar, weil viele Freunde und auch Künstler da waren

00:42:44: und dann kamen wir zu mir und man sagte Navid, wir müssen mal miteinander sprechen.

00:42:46: Ich dachte, okay.

00:42:47: Und ich dachte, das gibt es, ja, ich habe gehört, wir haben ein Problem.

00:42:51: Ich dachte, ja, haben wir.

00:42:52: Und dann hat er mir das erklärt und ich muss ihm sagen, auch zu dem Zeitpunkt, ich habe

00:42:56: es ihm sehr, sehr hoch angerechnet und ich habe auch wirklich sehr viel darüber Gedanken

00:42:59: gemacht.

00:43:00: Und er meinte einen Punkt, der sehr, sehr gut passt.

00:43:02: Er meinte Navid, für mich warst du immer die Agentur.

00:43:05: Du warst der Person, die ich auf den Sonntag anrufen konnte, die für mich die Bank aufgemacht

00:43:08: hat.

00:43:09: Du bist nicht mehr da.

00:43:10: Und wenn du nicht mehr da bist, deine Mitarbeiter können so gut sein, wie du möchtest.

00:43:15: Du warst für mich da.

00:43:17: Und daher habe ich diesen Entschluss gefasst.

00:43:19: Und ich muss sagen, er hat mir das so gut erklärt und das ist jetzt auch schon 10 Jahre, 12 Jahre

00:43:26: her, dass ich das vollkommen verstanden habe und verinnerlicht habe.

00:43:30: Meine Aufgabe als Agentur ist es, für meine Künstler damals und jetzt für meine Kunden

00:43:35: auf den Sonntag die Bank aufzumachen.

00:43:36: Das zum einen.

00:43:38: Zum anderen ist es aber auch zusammen vorzustehen.

00:43:40: Der Grund, weswegen die auch damals so erfolgreich waren, gerade in der Musik war halt, dass

00:43:44: wir alles, was wir gesagt haben, umgesetzt haben.

00:43:47: Und ich glaube, das ist gerade wichtig.

00:43:49: Und das ist auch der Punkt, was beim Online-Marketing schwierig ist, weil sich viele gerne vor dem

00:43:54: Monitor verstecken.

00:43:55: Aber ich habe halt auch einfach auch aus der Schule davor bemerkt, dass man sich immer

00:44:00: zweimal im Leben sieht.

00:44:01: Und ich glaube, wichtig ist halt, geht gerade.

00:44:04: Das ist so mein Learning daraus und der Tipp.

00:44:07: David, wie wichtig ist es als Unternehmer, nein sagen zu können?

00:44:11: Sehr wichtig, weil ab einer gewissen Größe kommen natürlich auch immer mehr Leute und

00:44:15: sagen, ich habe eine ganz tolle Idee, wird es nicht mal mitmachen.

00:44:17: Das Allerwichtigste ist auch, da zu verstehen, du hast deine Strategie, du hast deinen Weg,

00:44:22: den du gehen musst.

00:44:23: Und es ist sehr schwierig dann immer auch auf andere zu hören, weil im Endeffekt warst

00:44:28: du am besten was für dich und für deinem Unternehmen am besten ist.

00:44:31: Das heißt, ich habe sehr lange gebraucht, um verbindlich mit mir selber zu sein, aber

00:44:36: auch verbindlich mit anderen zu sein und dann einfach nein zu sein.

00:44:38: Wann sagt ihr Kunden?

00:44:39: Nein.

00:44:40: Was sind so die typischen Sachen, wo du sagst, diesem Kunden möchte ich nicht haben?

00:44:43: Wenn ich merke, dass es Kopfschmerzen gibt oder wenn es auch einfach gar nicht unsere

00:44:48: Zielgruppe ist.

00:44:49: Also wir hatten letztes Jahr eine Anfrage von einem sehr, sehr großen Unternehmen, ein sehr

00:44:54: großer Handyhersteller.

00:44:57: Und ich fand natürlich sehr geehrt, wenn man bedenkt, wir sind neu in der Agentur, nicht

00:45:02: neu, aber wir sind schon nicht die klassische Agenturlandschaft aus Deutschland, wir wurden

00:45:07: trotzdem eingeladen, aber ich habe abgelehnt, weil es eigentlich nicht unsere Zielgruppe

00:45:11: ist.

00:45:12: Und wenn ich auch in die Gespräche gehe und merke, also das Wichtigste für mich ist offen

00:45:15: und ehrlich zu sein.

00:45:16: Das heißt, auch im Erstgespräch sage ich so und so, das können wir machen, alles andere

00:45:19: kriegen wir nicht hin.

00:45:20: Also ich verkaufe keine Hoffnung, ich verkaufe Realität.

00:45:23: Und wenn das dann einfach nicht funktioniert, dann sage ich nein.

00:45:27: Und wenn ich auch merke, dass es in eine Richtung geht, wo ich merke, dass wir Kopfschmerzen

00:45:34: kriegen.

00:45:35: Also ich hatte großen Telekommunikationsanbieter, der mit uns arbeiten wollte.

00:45:39: Bernhardte mir erzählt, was er für ein Tracking hat, sondern gar keinen.

00:45:42: Er wollte mehr Infekt, dass ich ihm für 25.000 Euro Traffic schicke.

00:45:46: Und er wollte über Analytics dann herauskriegen, wie incrementell wichtig das war.

00:45:50: Und ich habe halt dann barab gelehnt.

00:45:53: Also andere Medienagenturen hätten es wahrscheinlich angenommen.

00:45:56: Ich nicht, weil auch da wiederum, es geht um die Reputation von einem.

00:46:01: Weil das kannst du mit Geld nicht aufwiegen.

00:46:03: Und das ist für mich halt wichtig.

00:46:05: Ja, Reputation ist echt ein sehr wichtiger Punkt, aber vor allem auch schnelles Geld.

00:46:10: Da kommt auch immer was zurück.

00:46:12: Also niemand hat Geld zu verschenken.

00:46:13: Du kannst sehr schnell einen Deal machen, wenn dir aber nicht funktioniert, wird es

00:46:17: zu Nachfragen führen.

00:46:18: Also niemand hat was Gegenstände, Deals und gutes Geld, wenn es für beide Seiten klar

00:46:21: ist.

00:46:22: Ich habe keine Ahnung, ich kaufe die Uhr für 5.000 Euro, eine verkaufe 10.000 Euro.

00:46:26: Das kann für alle Seiten klar strukturierter Deal sein.

00:46:28: Wenn aber der Deal ist, ich gebe dir einmalig viel Geld, 25.000 Euro für Traffic und dann

00:46:33: gucke ich mir mal an, wie der funktioniert.

00:46:35: Da gibt es wirklich kaum ein gutes Auskommen bei diesem Deal.

00:46:39: Das kann nicht funktionieren.

00:46:41: Das funktioniert in einem Prozent der Fälle.

00:46:43: In 99 Prozent der Fälle gibt es ja nach Ärger.

00:46:45: Weil einfach die Erwartungen, bei der Menge an Geld ganz oft nicht erfüllt werden können.

00:46:48: Sonst würde man das ja multiplizieren und wäre mir ja der so einfach.

00:46:53: Definitiv.

00:46:54: Und nochmal, das ist die Abkürzung.

00:46:55: Und die Abkürzung gibt es nicht.

00:46:56: Ich weiß noch, wir hatten vor Jahren auch einen, wir haben mit Alibaba relativ viel gemacht

00:47:00: und wir haben sehr viel App-Installation für sie generiert.

00:47:02: Und ich habe immer so 250.000 App-Installationen für sie generiert in Russland und Spanien

00:47:07: im Monat.

00:47:08: Ihr habt eine Viertelmillion App-Installation generiert für Alibaba.

00:47:12: Ja, das auch.

00:47:14: Und das Lustige war, ich bin zum Account Manager und meinte, ey, ist alles in Ordnung.

00:47:19: Ja, ja, ist alles in Ordnung.

00:47:21: Bist du dir sicher?

00:47:22: Ja, ja, ist alles okay.

00:47:24: Dann habe ich mich eingemischt und habe beim Infact dann den geschrieben, meinte, hey,

00:47:29: Qualität stimmt, alles gut.

00:47:30: Ja, ja, skalier.

00:47:31: Ich dachte, okay, dann haben wir weiter skaliert.

00:47:34: Die ersten Rechnungen liefen, wir haben auch unser Geld bekommen.

00:47:37: Am vierten Monat kam auf einmal ein 80-prozentiger Chargepack, kurzem Chargepack zu erklären.

00:47:42: Das heißt, die haben uns einfach 80 Prozent der generierten Installation storniert, ohne

00:47:48: eine Begründung.

00:47:49: Und das ist genauso, was ich meinte.

00:47:50: Das hat einfach, it's too good to be truth.

00:47:52: Und das ist wirklich die Wahrheit.

00:47:54: Also ich saß dann da und ich musste viel jetzt bezahlen.

00:47:58: Und auch meine Trafficshouses bezahlen.

00:48:01: Und ich saß, da meinte, okay, ey, das ist ein riesiges Problem.

00:48:04: 80 Prozent ist nicht unsere Mage.

00:48:06: Wir verlieren gerade signifikant Geld, auch gerade bei der Summe.

00:48:08: Und das meinte ich auch, was wichtig ist auch in dem Bezug auf unsere Industrie ist klein.

00:48:13: Ich bin dann ins Gespräch mit ihnen gegangen und die haben natürlich auch eine verschnörkelte

00:48:17: System.

00:48:18: Das heißt, die Affiliate Abteilung ist offiziell in den British Virgin Islands.

00:48:22: Sie saß in Hongkong.

00:48:23: Dass das rechtlich an sein Geld zukommen, gab's eigentlich keine Möglichkeit.

00:48:27: Also ich hab mit meinem Anwalt in Hongkong geredet.

00:48:28: Ich hab noch einen Anwalt in BVI gesucht, die meinte, Nandavid, vergiss es.

00:48:32: So dann hab ich mir einen Vergang angerufen, meint, hey, lass uns eine Einigung finden.

00:48:35: Ich will im Endeffekt noch mal eine Affiliate bezahlen.

00:48:38: Dass ich sagen kann, Geld verdienen ist vollkommen okay.

00:48:41: Lass uns aber eine Einigung finden.

00:48:42: Und ich wusste auch schon in der Vergangenheit, dass es mit anderen Partnern genauso gelaufen

00:48:45: ist.

00:48:46: Und die meint, nein.

00:48:47: Und ich meinte, okay, dann lass uns das so machen.

00:48:48: Ich hab zwei Möglichkeiten.

00:48:49: Irgendwer will finden eine Einigung oder ich bin speak of einigen Messen.

00:48:53: Ich setze mich einfach vorgenau auf das Panel, wo 1000 Leute sitzen und frage einfach gewisse

00:48:58: Fragen, die ihr nicht hören möchtet.

00:48:59: Wir haben das nicht realisiert.

00:49:01: Ich werd's nie vergessen in Nudessa damals noch, auf einer AdFort-Konferenz.

00:49:07: Und hab mit mal einigen Mobile-App-Trackern also im Panel gesprochen.

00:49:11: Und danach hieß es ja immer so ja, Affiliate fort.

00:49:14: Und ich saß, es gibt doch etwa Teiser fort.

00:49:17: Und diese ja, wie meinst du das denn, der Moderator?

00:49:20: Ich saß, es gibt auch etwa Teiser, die einfach ihre Affiliates nicht bezahlen und auch ihre

00:49:24: Tröpfigsauce nicht bezahlen.

00:49:25: Und dann meinte ich halt so in den Raum rein.

00:49:28: Ich hab irgendwas zwischen 500 und 1000 Leute saßen in dem Raum.

00:49:31: Werden Probleme mit Alibaba gab und wurden nicht bezahlt.

00:49:34: Und was hat gesehen, dass ich original keine Ahnung, 200 Hände nach oben gehoben hat.

00:49:38: Und ich hab mich halt totgelacht.

00:49:40: Und danach hab ich halt irgendwie zwei Tage später Anruf bekommen.

00:49:44: Wir haben uns irgendwie geeinigt.

00:49:46: Wir haben unsere Affiliates bezahlt.

00:49:47: Und seitdem hab ich nie wieder mit denen gearbeitet.

00:49:50: Ja, ich glaube auch, da muss man mal eine Landsemprechen für den deutschen Mittelstand.

00:49:54: Solange du in Deutschland arbeitest, auch mit deutschen mittelständischen Firmen, die Rechnung

00:49:59: werden halt bezahlt.

00:50:00: Also auch wir haben in unseren Firmen, es gibt ja einen ganz, ganz validen Punkt, warum

00:50:04: wir nicht internationalisieren.

00:50:06: Erstmal weil wir glauben, dass in Deutschland auch ganz viel Geschäft auf uns wartet.

00:50:09: Und das andere ist aber das selbst in Corona, wo du ja dann auf einmal so in einer Situation

00:50:13: anfängst zu trecken wie so ein Cashflüsse und Co.

00:50:15: Denn deutsche Mittelstand zahlt seine Rechnung.

00:50:18: Das sind Handschlagvereinbarungen.

00:50:20: Du kannst dich auf gewisse Dinge verlassen.

00:50:22: Und ich glaube, das unterschätzt man auch immer, weil man mit der Firma ans Ausland

00:50:25: geht und anfängt zu expandieren.

00:50:27: In ganz Europa gibt es ganz unterschiedliche Zahlungsmoral und ein ganz anders ausgeprägten

00:50:31: Mittelstand.

00:50:32: Und du willst noch nicht mal jemanden verklagen, der in Italien, Spanien und Frankreich sitzt,

00:50:36: weil es ein Vielfaches des Aufwandes ist für Rechtsanwälte und Co.

00:50:39: Das ist eben ein ganz neuer Prozess.

00:50:41: Und ich glaube, daran muss man auch denken, es ist sehr schön ein digitales Geschäft zu

00:50:45: haben, wo auch viele Zahlungen quasi Frontabstatt finden oder man eben Traffic von A nach B

00:50:50: schiebt.

00:50:51: Und zum Schluss, wenn diskutiert wird, ist es, wenn man das eigene Land verlässt, oft

00:50:55: sehr, sehr schwierig.

00:50:56: Definitiv.

00:50:57: Aber ich muss auch sagen, also ich glaube in den Jahren, es war halt ne, was soll man

00:51:01: sagen, es ist ne kleine Industrie.

00:51:03: Also wir haben immer unsere Diets bei Handschlag gemacht und haben auch immer unsere Partnerbezahlheit.

00:51:08: Und ich glaube, das ist halt einfach dieser Punkt.

00:51:10: Das Allerwichtigste ist halt einfach, sein Maßstab gerecht zu werden und von da aus

00:51:17: einfach weiterzugehen.

00:51:18: Das ist auch das Wichtigste jetzt auch mit unseren Kunden.

00:51:20: Wir hätten uns jetzt auch gerade, wo ein Kunde mal hinterher wird, wir haben uns in eine

00:51:23: andere Richtung entwickelt.

00:51:24: Wir haben Laufzeiten.

00:51:25: Wie gehen wir damit um?

00:51:26: Ich sage, wenn die gehen wollen, dann geht.

00:51:28: Ja.

00:51:29: Das bringt ja nichts.

00:51:30: Dann haben wir auch unseren Job falsch gemacht.

00:51:31: Unser Job ist da, Nutzen zu stiften.

00:51:33: Und nichts anderes.

00:51:34: Ja, ich denke, das ist in der Kundenbeziehung super wichtig auch zu sagen, wir haben zwar

00:51:39: einen Vertrag miteinander, so handhaben wir das auch.

00:51:41: Wir haben sehr, sehr kurzlaufende Verträge.

00:51:42: Wenn einer von beiden nicht mehr möchte, muss man voneinander loskommen und das ohne,

00:51:46: dass es irgendeinen Schaden nimmt oder dass man ewig streitet.

00:51:48: Unser Vertrag hat exakt eine Seite und das hat 20 Jahre.

00:51:52: Und genauso bleibt es auch.

00:51:53: Also immer, wenn irgendwann den Vertrag rumfuschen will, sage ich, für uns ist es oberste Gebot.

00:51:57: Der Vertrag hat eine Seite.

00:51:58: Ja, fairerweise, die Schriftgröße ist im Laufe der Jahre kleiner geworden, aber der

00:52:02: hat wirklich nur eine Seite.

00:52:03: Und es muss einfach bleiben.

00:52:04: Einfach und verständlich.

00:52:05: David, auf diesem ganzen Weg.

00:52:07: Wer waren da so deine Mentoren?

00:52:11: Oder was sind vielleicht auch so, wie gehst du mit Stress um?

00:52:14: Was hast du selber gelernt?

00:52:16: Wie funktionierst du?

00:52:17: Gab es da Wegbegleiter?

00:52:19: Gab es da Dinge, wo du sagst, das kann ich empfehlen?

00:52:22: Das habe ich für mich selbst ausprobiert.

00:52:23: Das lief eigentlich ganz gut.

00:52:24: Ich glaube, also zum ersten Teil an der Frage, ich glaube, es wird sich lustig.

00:52:29: Aber mein Vater war für mich mein Idol oder ist noch immer mein Idol.

00:52:32: Wie er über vier, fünf Dekaden Freundschaften gepflegt hat.

00:52:37: Ich glaube, das Allerwichtigste ist Geschäftsbeziehung basierend auf Menschen.

00:52:43: Und ich habe einfach enorm bemerkt, auch zum Teil bis zum Sterbebett, wie er Freundschaften

00:52:52: gepflegt hat.

00:52:53: Und das hat mich sehr stark beeindruckt.

00:52:56: Gerade auch, umso älter man wird, umso mehr man auch die Einschläge bekommt und natürlich

00:53:01: auch mit 20 denkt man da ein bisschen anders.

00:53:04: Das ist auf jeden Fall ein Punkt.

00:53:05: Das ist eine andere Sache, die ich für mich gemerkt habe.

00:53:08: Und da hat mich auch Mallorca enorm geerdet.

00:53:10: Es sei da einfach im Jetzt zu leben und auch ein Bezug zu sich selber zu haben.

00:53:17: Ich habe selber am Anfang gesagt, ich habe sehr, sehr viel gearbeitet in meinem Leben

00:53:21: und wahrscheinlich bis zum mitte 30.

00:53:23: Leben ist ja gar nicht auf mich geachtet.

00:53:25: Das heißt, ich habe Bluthochdruck gehabt.

00:53:28: Ich habe geraucht.

00:53:31: Ich habe wenig geschlafen.

00:53:33: Ich habe viel gearbeitet.

00:53:34: Alles nicht so Punkte, wo mein Arzt sagen würde, das ist optimal.

00:53:37: Umso mehr ich jetzt achte, was ich esse, ich gehe wirklich Zeit, die schlafen.

00:53:45: Morgens, wenn ich aufwache und das ist auch ein Heck für mich, ist es sich mal wirklich

00:53:50: um 7 Uhr morgens hinzusetzen und zu sagen, was willst du denn heute erreichen?

00:53:55: Was sind deine Pläne?

00:53:56: Was sind deine To-dos, bevor auch alle andere Mitarbeiter kommen?

00:53:58: Weil dann kannst du es gar nicht mehr.

00:54:00: Dieses alles, sich aus der Hand zu schütteln, das geht, wenn du in die zwei, drei Leute

00:54:04: bist, aber ob eine gewisse Größe geht, das hat einfach nicht mehr.

00:54:06: Das ist für mich einfach der Punkt, zum einen mein Tag zu planen, verbindlich zusammen mit

00:54:12: mir selber und verbindlich zusammen mit meinen Mitarbeitern und auf der anderen Seite aber

00:54:18: auch sich selber zu finden und sich selber auch Revue passieren zu lassen und zu gucken,

00:54:25: was macht gerade Sinn und was macht keinen Sinn?

00:54:28: Was soll ich abschätzen?

00:54:29: Also ich merke selber an mir, ich gehe gerade Marathon, in dem Sinne, wie ich mich weiter

00:54:35: entwickle als Mensch.

00:54:37: Und das ist auch das Schöne, dass man dafür die Zeit hat, daran zu arbeiten und ich such

00:54:42: mir auch dazu Hilfe.

00:54:43: Ja, das heißt so Coaches oder so was?

00:54:45: Ja, ich habe einen Coach, den ich gerade die letzten drei Jahre schon wöchentlich getroffen

00:54:51: habe, jetzt ist es ein bisschen weniger, aber ich habe im Endeffekt einen Coach, der mir

00:54:54: hilft, ich habe einen Chiropraktiker, der mir hilft und irgendwie zwischenzeitlich konnte

00:54:58: ich nicht mehr wirklich gehen.

00:54:59: Ich habe einen sehr, sehr guten Allgemeinarzt, der einmal im Jahr einen großen Checkup mit

00:55:04: mir macht und auch mit mir daran arbeitet, dass ich auch was meine Notificationsangeht

00:55:10: in einem Punkt bin, dass ich natürlich auch auf dem Pension, wo ich arbeite, arbeiten

00:55:15: kann.

00:55:16: Wir haben in Deutschland ganz oft nicht die Mentalität, Coachings und Lebensberatung

00:55:19: und Coaches ist ja hier nicht so ein Riesenthema, es wird immer größer, aber das ist ja quasi

00:55:23: nicht ...

00:55:24: Also ich muss auch jetzt mit meinem Coach sprechen natürlich über viele Aspekte,

00:55:29: sei es Sachen in der Firma, aber sei es auch private Sachen und ich glaube es ist auch

00:55:32: wichtig, auch mit einem Außenstehenden darüber zu reden, der auch dafür ausgebildet ist.

00:55:38: Du lebst ja auf Mallorca und wir sind ja alle, sind schon mal ausversehend in solche Formate,

00:55:43: wie die Auswanderer reingerutscht, hast du noch zwei oder drei Tipps für Leute, die

00:55:47: sich aktiv damit beschäftigen, Deutschland zu verlassen und nach Mallorca zu gehen?

00:55:51: So lustig ist ja gerade, wenn du die Auswanderer nennst, Andreas, denn ja wahrscheinlich auch

00:55:55: viele kennen, wann mal früher man Türsteher.

00:55:56: Wer ist Andreas?

00:55:57: Der aber auch bei den Auswanderern oder ist bei den Auswanderern, der Pumper?

00:56:01: Okay.

00:56:02: Ist ja sehr lustig, wenn wir uns mal dann bei Lidl treffen, alle vier, fünf Jahre war

00:56:06: wieder, ich glaube, ich habe eine Anekdote, ich weiß noch, wo ich damals ausgewandert

00:56:10: bin, bin ich zum anderen Anwalt nach Nova gegangen und meinte, hey, ich fahne aus nach Mallorca

00:56:15: und dann meinte er so, Herr Kompanie, wissen Sie was, soll ich Ihnen Tipp geben?

00:56:18: Ich sage, ja klar, ich gebe Ihnen Tipp, wie sehr erfolgreich sein können auf Mallorca,

00:56:22: ich sage, ja gerne, gehen Sie mit noch mehr Geld dahin.

00:56:25: Ich glaube, der Punkt ist, der Vorteil, den wir haben ist, wie leben auf Mallorca,

00:56:29: unser Geschäftsfeld und unser ganz komplettes Geschäftsgebären ist nicht auf Mallorca,

00:56:33: unser Geschäftsgebären ist in Deutschland oder im europäischen Festland.

00:56:37: Das macht es für uns sehr, sehr einfach.

00:56:40: Ich glaube, wenn man wirklich, und es gibt sehr viele Glücksritter, die sagen, ich

00:56:43: werde jetzt nach Mallorca und will jetzt irgendwie eine Bar aufmachen, ich glaube, das ist wirklich

00:56:47: eine sehr, sehr hartes Geschäft.

00:56:50: Und ich muss auch sagen, von mir, ich habe, glaube ich, die ersten zwei, drei Jahre enorm

00:56:53: viel Lehrgeld bezahlt, um erstmal eine Infrastruktur aufzubauen, die funktioniert, Dienstleister

00:56:57: zu finden, Anbete zu finden, Steuerberater zu finden.

00:56:59: Ich glaube, das ist halt einfach dieser Punkt.

00:57:02: Es gibt auch da keine Abkürzung.

00:57:03: Also jeder, der auf Mallorca leben möchte, sollte sich gute Partner suchen, um das einfach

00:57:08: mal auf solide Beine zu setzen.

00:57:10: Okay, das heißt, Glücksritter auf Mallorca wird schwierig, also auf Mallorca reich zu

00:57:14: werden in Spanien ist nicht ganz so einfach.

00:57:17: Wenn man hier in Deutschland eine funktionierende Struktur hat, die man vielleicht doch von

00:57:20: dort aus bedienen kann, dann scheint es ganz gut zu funktionieren und sucht dir vor Ort

00:57:25: richtig, richtig gute Hilfe im Sinne von Dienstleister, Rechtsanwälte, Steuerberater

00:57:29: und Co.

00:57:30: Das ist schon mit das A und O.

00:57:31: Definitiv.

00:57:32: Also am Anfang macht man trotzdem wahrscheinlich Fehler und Zeit Lehrgeld.

00:57:37: Aber wenn man das dann zusammen hat, ist das eigentlich sehr, sehr schön.

00:57:41: Ich muss sagen, jetzt nach 12 Jahren komme ich mit dem spanischen Steuerrecht einfacher

00:57:46: aus als jetzt mit dem HGB.

00:57:47: Navid, vielen, vielen, vielen Dank.

00:57:50: Das war ein sehr inspirierender Podcast.

00:57:51: Ich bin dann selber großer Mallorca-Freund.

00:57:53: Also von daher, ich habe auch viel über die Insel gelernt.

00:57:55: Auswandern kommt für mich noch nicht in Frage, aber es war sehr, sehr schön, dich hier zu

00:57:58: haben.

00:57:59: Navid, vielen, vielen Dank, dass du bei uns warst.

00:58:01: Markus, vielen lieben Dank für deine Einladung und es ist immer schön, bei euch hier zu

00:58:05: sein.

00:58:06: Bei euch aller heißt es, vielen, vielen Dank fürs Zuschauen und fürs Zuhören.

00:58:10: Nicht vergessen, Mittwoch ist Mittelsstars Tag.

00:58:13: Solltet ihr in die Verlegenheit kommen, uns auf LinkedIn, YouTube oder auch Spotify zu

00:58:18: liken und zu abonnieren, kein Problem.

00:58:20: Ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche und sage bis bald.

00:58:23: [Musik]

00:58:26: [Bedrohliche Musik]

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