Wie edding mit seinen Stiften die Welt markiert | Per Ledermann von der edding group bei Mittelstars
Shownotes
Wie edding mit seinen Stiften die Welt markiert | Per Ledermann von der edding Gruppe bei Mittelstars
Per Ledermann ist dieses Mal bei den Mittelstars zu Gast und steht wie kaum ein anderer für deutschen Mittelstand mit weltweiter Wirkung. Als Familienunternehmer in zweiter Generation verantwortet er bei der edding Gruppe zentrale Themen wie Unternehmensstrategie, Transformation und Nachhaltigkeit. Zur edding Gruppe gehören die bekannten Produktmarken edding, Legamaster und PLAYROOM. Gemeinsam prägen sie eine der stärksten Markenlandschaften im deutschen Mittelstand.
Die edding Gruppe ist Marktführer in Deutschland mit rund 80 Prozent Marktanteil, produziert jährlich etwa 60 Millionen Stifte und Produkte und ist in über 100 Ländern aktiv. Aus einem Zwei Mann Betrieb mit 500 Mark Startkapital ist ein global agierendes Familienunternehmen mit rund 156 Millionen Euro Umsatz und mehr als 700 Mitarbeitenden entstanden. Per Ledermann ist mit 29 Jahren in den Vorstand eingestiegen und hat früh gelernt, was es bedeutet, Verantwortung zu übernehmen und ein großes Unternehmen durch Wachstum, Krisen und tiefgreifende Veränderungen zu führen.
Im Gespräch mit Marcus Seidel spricht Per Ledermann darüber, warum ein Stift erst durch den Menschen Bedeutung bekommt und weshalb Tinte für edding der Treibstoff für Kreativität ist. Er erklärt, warum Partnerschaften und Kooperationen seit der Gründung zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren gehören und warum Transformation immer auch ein echter Test für Vertrauen ist. Offen geht es um Führungsfehler, um Klarheit in Veränderungsprozessen und um die Herausforderungen, wenn sich Märkte, Organisationen und Arbeitsweisen grundlegend wandeln.
Ein zentrales Thema der Folge ist Nachhaltigkeit und regeneratives Wirtschaften. Per Ledermann erläutert, warum die edding Gruppe Nachhaltigkeit nicht als Marketinginstrument versteht, sondern als strategisches Fundament des Unternehmens. Er spricht über soziale Verantwortung, Klimaschutz, wirtschaftliche Stabilität und Mitarbeiterbindung und darüber, warum Haltung manchmal wichtiger ist als kurzfristiger Profit.
Diese Folge richtet sich an Unternehmer, Führungskräfte und alle, die sich für Familienunternehmen, Mittelstand, Markenaufbau, Transformation und nachhaltiges Wirtschaften interessieren. Ein ehrliches Gespräch über Verantwortung, unternehmerische Entscheidungen und die Frage, wie man mit einer starken Marke weltweit Wirkung entfaltet, ohne die eigenen Werte zu verlieren.
Im Podcast spricht Per Ledermann über
- Warum edding Marktführer im deutschen Mittelstand ist und was 80 Prozent Marktanteil wirklich bedeuten.
- Weshalb Kooperationen und Partnerschaften entscheidend für nachhaltiges Wachstum sind.
- Transformation als Vertrauensfrage und größte Führungsaufgabe.
- Warum Nachhaltigkeit für die edding Gruppe ein strategisches Fundament ist.
- Wie man ein Familienunternehmen in zweiter Generation erfolgreich weiterentwickelt.
Eine inspirierende Folge für alle, die wissen wollen
- Wie man eine deutsche Kultmarke global erfolgreich führt.
- Warum nachhaltiges Wirtschaften im Mittelstand mehr ist als ein Trend.
- Wie Führung, Vertrauen und Klarheit über Erfolg oder Scheitern entscheiden.
Jetzt reinhören und entdecken, wie edding mit seinen Stiften weltweit Wirkung entfaltet.
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Transkript anzeigen
00:00:00: In wie vielen Ländern verkauft ihr eure Schrift?
00:00:01: so ungefähr heute?
00:00:02: Über hundert Länder.
00:00:04: Unsere Schwerpunkte sind in Europa.
00:00:06: Deutschland ist unser größter Markt.
00:00:07: In unseren Kernprodukten in Deutschland haben wir Marktanteile, die sind um die achtzig Prozent.
00:00:11: Dann
00:00:11: habt ihr so zehn, zwölf, dreizehn richtig gute Jahre gehabt.
00:00:14: Also mal im Spitzenjahr deutlich über zehn Millionen Ebene auch.
00:00:17: Also super erfolgreich auch auf die Umsätze.
00:00:19: Und dann gab es aber eine Zeit, wo es ein bisschen gekriegselt hat.
00:00:21: Da kamen ja ein paar Dinge zusammen.
00:00:23: Wir haben über die letzten Jahre schon so ein bisschen unseren Perfect Storm kreiert
00:00:27: und aber auch
00:00:27: bekommen.
00:00:29: Mittelstars, der Mittelstand und Unternehmer-Podcast.
00:00:33: Ehrlich, direkt und ungefiltert.
00:00:36: Von und mit Markus Seidel.
00:00:39: Stopp,
00:00:39: bevor es gleich mit dem Podcast weitergeht, haben wir eine große Bitte an euch.
00:00:43: Wir wollen auch in Zukunft die besten Mittelstars aus Deutschland, Österreich und der Schweiz hier bei uns im Studio begrüßen.
00:00:48: Das heißt, wenn ihr bei Apple oder Spotify zuhört, lasst gerne eine Bewertung da und wenn ihr bei YouTube zuschaut, dann abonniert uns bitte.
00:00:56: Und jetzt viel Spaß mit dem Podcast.
00:00:58: Moin und herzlich willkommen zu einer neuen Folge Mittelstars.
00:01:01: Mein Name ist Markus Seidel und heute zu Gast ist Pierre Liedermann von der Edding-Gruppe.
00:01:05: Edding, das ist der Stift, den wir eigentlich alle kennen sollten und ich bin wahnsinnig froh, dass der Pär zu uns gekommen ist und der Einladung gefolgt ist.
00:01:12: Edding heißt, siebenhundert Mitarbeiter, hundertfünfzig Millionen Euro Umsatz, mehr als hundert Millionen Stifte und Produkte, die jedes Herr in den Verkehr bringen.
00:01:20: Und vor allem ist er einer der ersten Mittelstars, der uns erzählt, dass Kooperation für Edding einer der größten Schlüssel zum Erfolg war.
00:01:27: Herzlich willkommen her.
00:01:28: Vielen Dank für die Einladung, lieber Markus.
00:01:30: Ja, sehr, sehr gerne.
00:01:30: Kannst du ganz kurz was zu dir sagen?
00:01:33: Ja, zu mir persönlich.
00:01:35: Ich kratze demnächst die Fünfzig an.
00:01:39: Ist nicht mehr so lange hin.
00:01:40: Hab vier Kinder und schon einen Enkel.
00:01:43: Leber auf dem Land in Schleswig-Holstein.
00:01:46: Ganz in der Nähe auch, wo Edding sitzt und seinen Hauptsitz hat.
00:01:51: Genau, hab mal Jura studiert und die Zeit im Ausland verbracht.
00:01:54: Und bin irgendwann dann wieder in dem Familienunternehmen gelandet.
00:01:57: Ja, in der zweiten Generation, ne?
00:01:59: Das ist korrekt.
00:01:59: Okay.
00:02:00: Und was macht die Edding-Gruppe heute, wenn man das mal in Worte von Zahlen fassen könnte?
00:02:04: Ja, der Großteil von dem ist das, was auch die meisten Menschen mit Edding verbinden.
00:02:08: Das sind Marker, nicht nur diese eine permanent Marker, den die meisten im Kopf haben, sondern Marker aller möglichen, nicht nur Couleur, sondern auch Anwendungen von Industrie bis hin zu Kreativ und natürlich im Büro und sonstiges.
00:02:23: Und dazu gehört auch der Bereich, der bei uns heißt der Collaboration at work, unter der Marke Legamaster, wo so alles so visuelle Kommunikationsprodukte, das heißt Flipcharts, Whiteboards, aber auch E-Screens und interaktive Tafeln.
00:02:34: Also auch das, was wir heute in modernen Schulen finden, quasi diese großen Tafeln, die komplett
00:02:38: digital sind.
00:02:38: Genauso, dass wir warten, sehnsüchtig, dass der Digitalpark zwei Punkt Null in Kraft tritt, dann hoffentlich auch bald noch mehr in Schulen.
00:02:44: Ja, krass.
00:02:45: Ihr seid eine AG, ne?
00:02:47: Wir sind Nagi, genau.
00:02:47: Wir sind Personnotiert schon seit Mitte der achtziger Jahre.
00:02:50: Erzähl mal bitte was zu der Gründungs-Story.
00:02:52: Wir haben ja zweite Generation.
00:02:54: Dein Papa hat mitgegründet, mit einem Herrn Edding und die Firma heißt auch Edding.
00:02:59: Richtig.
00:02:59: Das
00:03:00: heißt, Edding steht für nichts.
00:03:01: Das ist der Nachname von einem der beiden Gründer.
00:03:04: Richtig.
00:03:04: Sie hätte auch Ledermann heißen können.
00:03:06: Sie hätte auch Leder meiner heißen können.
00:03:07: Die beiden waren gleichberechtigte Co-Gründer, Schulfreunde.
00:03:11: Herr Edding war tatsächlich mit dem älteren Bruder meines Vaters in der Klasse und die beiden kannten sich aber sehr gut und haben nach der Schule immer wieder Kontakt gehalten, war eine Zeit lang zusammen in Madrid und sind sich immer mal wieder über den Weg gelaufen.
00:03:25: und wollten dann gemeinsam gründen.
00:03:27: und dann hat er herr edding der damals so import für japanische produkte gemacht hat für ein großes eine der großen japanischen Familien die damals gab nicht so vieler die diese produkte exportiert haben.
00:03:40: also da ging es auch damals um so die ersten.
00:03:44: wir sind noch walkman und sonst war von sony.
00:03:47: und dann war irgendwann so ein japanischer geschäftspartner da und er hatte diesen zwar nicht mehr ein richtiger stift sondern es war wie so eine flasche mit eben einem Filz oben drin, der hat er da mit.
00:03:57: und dann musste sich er adden bei seinem japanischen Chef erkundigen, sollen wir das auch verkaufen?
00:04:02: und der hatte so ein Deal mit ihm, dass er sagt, wenn der Japaner gesagt hat, nee, machen wir nicht, dann durfte er das selber.
00:04:08: Und dann hat er meinen Vater angerufen, der damals zu dem damaligen Zeitpunkt bei einem... Also ein Hersteller von Desktop Accessories gearbeitet hat im Vertrieb und hat gesagt, wollt ihr das irgendwie verkaufen?
00:04:20: Und der dessen Chef wollte das aber auch nicht.
00:04:22: Und dann haben die beiden gesagt, okay, dann versuchen wir das mal.
00:04:25: Das war wirklich der Start in die Selbstständigkeit.
00:04:27: Also die waren schon beide nicht mehr in den Eighth und Neunzenzwanzig, sondern die waren schon Ende
00:04:31: der Zwanziger.
00:04:32: Hatten
00:04:32: beide ein Job im Vertrieb?
00:04:35: Ja, ja, doch kann man sagen, genau.
00:04:37: Also das bei ein Adding war so ein bisschen Import und Vertrieb und mein Vater war schon
00:04:41: im Vertrieb, genau.
00:04:42: Dann haben die sich zusammengefunden und haben nicht angefangen erstmal selber irgendwas zu produzieren, sondern die haben wirklich sich quasi die Zänzen oder Rechte oder die Produktgeber gesucht und haben das in Deutschland vertrieben.
00:04:53: Ja, die Story ist tatsächlich sehr lustig auch, wenn man die damals auch von den Gründern hören konnte.
00:05:00: Sie hatten diese Flasche und dann kamen wohl noch mal ein japanischer Geschäftspartner und der hatte dann schon so einen richtigen, der sah schon so richtig eher aus wie so einer der frühen Stifte.
00:05:11: Und dann hat er enden wohl heimlich, als er den Stiften abgelehnt hat, diesen Stift gegen diese Flasche ausgetauscht.
00:05:16: Und das war dann der Lion-Marker, hieß der.
00:05:19: Und dann haben die beiden, sie hatten kein Geld, um eine Fertigung oder so was aufzubauen oder gar nicht, das Wissen, noch die Ressourcen, um das zu tun.
00:05:28: Und das war damals ja sehr schwierig, diesen überhaupt erst mal in Kontakt zu treten mit den Herstellern in Japan.
00:05:34: Und sie hatten auch kein Geld, um mal ein Container eben von diesen Schiften zu bezahlen.
00:05:37: Das heißt, sie haben dann quasi über Telefon, Brief und Telex den japanischen Hersteller irgendwie überzeugt, ihnen hundertzwanzig Tage Zahlungsziel auf einen solchen Container zu geben.
00:05:50: Und haben diesen Container rübergeholt und irgendwie geschafft innerhalb der ersten hundertzwanzig Tage diesen Container.
00:05:57: zu verkaufen, damit sie die Rechnung nach Japan bezahlen konnten.
00:06:00: Ein Großteil damals tatsächlich auch an die Firma Pelikan.
00:06:05: Okay, die Firma Pelikan quasi geholfen, die in Deutschland mit ausräumen.
00:06:10: Ja, die haben gekauft.
00:06:11: Ich weiß gar nicht, was die mit damit gemacht haben.
00:06:13: Mir hat das nur mein Vater irgendwann erzählt, dass tatsächlich die einen Teil dieser Produkte, was auch mal mit denen da passiert sind.
00:06:18: Das weiß man gar nicht.
00:06:19: Aber stand schon Edding auch drauf.
00:06:21: Auf dem Anfang noch nicht sehr schnell, aber da muss man sagen, da hat die beiden ein sehr gutes Gefühl dafür, dass sie gemerkt haben, als das funktioniert, wir müssen das.
00:06:29: zu unserem Produkt machen, wenn wir es auch nicht herstellen, dann müssen wir es eben entsprechend vermarkten und haben dann eben angefragt, dann könnt ihr uns das auch mit Edding drauf machen.
00:06:39: Am Anfang hieß es eben Lionmarker, dieses Produkt.
00:06:42: Okay, also die beiden aus heutiger Sicht haben sehr gehasselt, also die haben gegen die hundertzwanzig Tage Zahlungsziel gearbeitet, haben es aber hinbekommen.
00:06:48: Genau, haben sie denn wirklich dann rumgefahren selber, die beiden und haben mit irgendwelchen kleinen Bürobedarfs, Läden oder sonstiges und haben wirklich Haarzelling betrieben, um das Zeug loszuwerden.
00:06:59: Wenn sie pleite gegangen, die hatten kein Kapital, der gab es noch keine Adventure-Capital-Szene und sonstiges.
00:07:04: Wie lange hat das gedauert, bis es zur eigenen Produktion kam in Deutschland?
00:07:07: Es gab irgendwann so eine kleine Produktion tatsächlich bei uns oben in Arnsburg, die war aber minimal und auch nur für so ein ganz paar Produkte.
00:07:15: Der große Sprung kam erst nach der Wende, weil zu dem damaligen Zeitpunkt haben sie dann eine Fertigung die Markantwerke damals von der Treuhand übernommen und seitdem haben wir einen Relevanten an.
00:07:28: Teil, aber immer noch nicht den größten Anteil an unserer Produkte, die wir dann eben in einer eigenen Produktion auch machen.
00:07:35: Der Großteil wird immer noch von Partnern von uns produziert, teilweise immer noch in Japan, teilweise auch in Deutschland und anderen Ländern, die dann unsere wichtigen Produkte exklusiv einfach für uns fertigen.
00:07:45: Okay, das heißt, ihr lebt auch heute noch davon, dass ihr einen Teil der Produkte direkt bezieht und einen anderen Teil der Produkte selber herstellt.
00:07:53: Da könnte man auch so ein bisschen die Abgrenzung treffen, wo es so ein bisschen Magic braucht.
00:07:56: dann produziert ihr auch gerne selber.
00:07:59: Und bei anderen Themen
00:08:01: importiert ihr viel.
00:08:02: Das würde ich sogar nicht sagen, sondern wir versuchen halt, das zu gucken, wo am meisten Magic ist.
00:08:07: Und das ist nicht immer im eigenen Hause.
00:08:09: Wir haben großartige Partner, die eine bestimmte Magie in die Produkte reinkriegen, die einfach auch so nicht so leicht kopierbar ist.
00:08:15: Und da haben wir auch gar keinen Bedürfnis, das dann zu tun.
00:08:17: Ist ja großartig, wenn die das toll machen.
00:08:20: Die Magie kommt über unsere Entwicklung.
00:08:22: immer mit dazu.
00:08:24: Aber die Fertigung selber braucht eben auch... unterschiedliche Kompetenzen, je nachdem, was es für ein Stift ist, den man herstellt.
00:08:32: Und wir sind zum Beispiel sehr gut in Bautzen dazu.
00:08:33: Wir haben eine eigene Spritzerei.
00:08:34: Wir bauen unsere Werkzeuge selber für die Spritzkussmaschine.
00:08:37: Das heißt, wir machen da dort zum Beispiel eher die Kunststoffteile und die Kunststoffprodukte.
00:08:42: Während Aluminium verarbeiten, kann eben Partner von uns, der in dem Fall im Bayerischen Wald sitzt, kann das besser als wir.
00:08:48: Also ihr entscheidet nach Kompetenz, ob ihr selber baut oder ob ihr bezieht.
00:08:51: Das ist schon eher der Kern.
00:08:52: Genau.
00:08:52: Was ich glaube, damals sind ... Herr Erding und mein Vater dafür sehr belächelt worden aus einer sehr traditionellen Branche.
00:08:59: Unsere Branche ist, viele unserer Marktbegleiter sind sehr viel älter als wir und kommen so aus dieser klassischen deutschen Ingenieurskunst, im Schwarzwald, auch so im Frankenland und so was viel bereimattet.
00:09:12: Und die haben schon so ein bisschen da drauf geguckt.
00:09:14: Ich glaube, es war am Ende ein sehr genialer Schachzug, dass die beiden ... am Ende sich auf die Vermarktung konzentriert haben.
00:09:21: Und wir kennen das heute von vielen der großen Marken, die ja auch nicht unbedingt eigene Fertigungsstätten haben, sondern die eben den Luxus haben zu gucken, Mensch, wer kann mir das denn am besten beibringen oder herstellen?
00:09:34: Und ich habe eben meine Marke, die ich entsprechend drauf habe und als Qualitätssiegel draufpack.
00:09:39: Ich habe die Entwicklung, ich habe die Qualitätssicherung, alles bei mir im Hause und helfe dann quasi diese großartigen Produkte, die ja eben nicht nur... im eigenen, die man nicht nur im eigenen Kochtopf irgendwie kocht, dann in den Markt zu bringen.
00:09:54: Ja, wir haben letztens den Nick von True Foods hier, da ist es so ähnlich.
00:09:57: Die haben auch keine eigene Abfüllung, sondern die haben ein starkes Team, machen knapp hundert Millionen Umsatz,
00:10:04: etwa siebzig oder sowas.
00:10:05: Und er sagt auch, wir füllen nicht ab, aber wir sind dann schon so was wie das Obst und Co.
00:10:09: Also wir stellen zusammen, wir kuratieren, wir machen das Produkt und machen auch den Vertrieb in dem Fall.
00:10:14: Aber die Vertriebswege sind für uns natürlich auch Rewe und Co.
00:10:16: Also von daher
00:10:18: Korrekt.
00:10:18: Auch
00:10:19: selten B to C, sondern eigentlich ganz für B to B auch.
00:10:22: Und das ist bei euch, glaube ich, auch ähnlich.
00:10:24: Ihr seid ja jetzt auch, ihr verkauft die Stift ja nicht an der Landtäker, an den Endkunden im Regelfall, sondern wird auch in den Verkehr gebracht.
00:10:28: Der zu neunundneunzig Prozent läuft, das ist tatsächlich überhandelspartner, genau.
00:10:32: Euer Kernprodukt ist dieser Stift.
00:10:35: Also ich kenne den zumindest als in einer Aluminiumkapsel, in einer Aluminiumschaft.
00:10:39: Und dann gibt es wohl zwei verschiedene.
00:10:42: Es gibt einmal Lackstifte, wo quasi in dem Stift Flüssigkeit ist, eben dieser Lack.
00:10:46: Und dann gibt es einmal eher etwas, wo sowieso eine Art Tampon drin ist, wo die Tinte quasi gespeichert wird und sukzessive abgegeben wird.
00:10:54: Das ist schon relativ viel Magic.
00:10:56: Weil sobald so ein Lack ja irgendwie Luft zieht, wäre der Lack ja dahin.
00:10:59: Korrekt.
00:11:00: Das sind die beiden, sag ich mal, groben Formen, die es jetzt so in unseren Produkten in diesen Markern gibt.
00:11:05: Entweder ist die Tinte da lose drin, wenn man so will.
00:11:08: Das muss immer dann so sein, wenn da dicke Pigmente sind.
00:11:11: Dann hat man, kennt man das auch, dann muss man die schütteln häufig.
00:11:14: Da ist so ein kleines Kugel drin, eine Metallkugel.
00:11:17: Weil da setzen sich unten die schweren Pigmentpartikel ab.
00:11:20: Und oben ist dann das Lösungsmittel, deswegen muss man das mischen.
00:11:23: Was sind das für Stift?
00:11:24: Das sind immer eben Tinden oder Lacke, die besonders besonders eine hohe Deckkraft haben.
00:11:31: Das sind so diese Goldstifte, die man vielleicht zu Weihnachten kennt, die aber auch zum Beispiel in der Automobilfertigung eingesetzt werden, um damit auf Metall zu schreiben.
00:11:39: Weil das muss ich halt sehr, sehr leuchtstark dann häufig verbinden.
00:11:44: Aber ich habe bei euch vorhin gesehen, ihr habt so ein dunkles Glasbord hier hängen.
00:11:48: Wenn ihr da mit normalen Bordmarker drauf schreibt, dann sieht man darauf nichts.
00:11:51: Das heißt, da braucht ihr eine Neontinte oder sowas, auch mit dicken Partikeln, die sind dann auch meistens lose hinten drin.
00:11:57: Und
00:11:57: die müssen aufgerührt werden durch
00:11:58: diese
00:11:59: Städte.
00:11:59: Und wenn man dann aber so eine wässrige Tinte hat, wo das ausreicht, wenn man auf Papier oder sowas schreibt, dann kann die Tinte auch in so einem Filter sitzen und der hat quasi mit Kapilarkräften wird dann aus diesem Filter Du in die Spitze, nein, diese Tinte gezogen.
00:12:14: Das geht aber eben mit diesen Dickpartikel-Tinten oder Lacken nicht.
00:12:20: Krass.
00:12:20: Also auch viele Leute.
00:12:21: Bei euch beschäftigt es in siebenhundert Leuten.
00:12:23: Davon kurz besprochen viele in der Fertigung, aber auch viele in der Partnerbetreuung, im Vertrieben.
00:12:28: Genau.
00:12:28: Also unsere Fertigung in Bautzen.
00:12:30: Selber sozusagen an der Maschine reden wir eigentlich nur so über sechzig Leute, weil es ein sehr hoch automatisierter Prozess ist dann natürlich.
00:12:37: Da werden dann eben einfach große Mengen in sehr kurzer Zeit ausgestoßen, aber die Maschinen selber müssen sehr genau arbeiten und wir brauchen auch an den Maschinen immer wieder Leute, die permanent kontrollieren, weil in dem Moment, du hast es eben schon gesagt, wo zum Beispiel der Stift nicht ordentlich dicht ist, weil das Mundstück nicht vernünftig draufgeschraubt ist oder sonstiges, gibt es ein Austrittsmöglichkeit für das Lösungsmittel und dann trocknet der Stift aus.
00:13:03: Werbung.
00:13:05: Der heutige Partner der Folge ist Personio, Europas führende Anbieter für HR Software, speziell für kleine und mittelständische Unternehmen.
00:13:13: Über zehntausend Kunden setzen bereits auf Personio, ein Beleg für das beeindruckende Wachstum der letzten Jahre.
00:13:18: Personio unterstützt Unternehmen dabei, datengetriebene Entscheidungen im Personalwesen zu treffen, KI-Sinfo einzusetzen und trotz demografischen Wandel sich über das Thema Personal vom Wettbewerb abzusetzen.
00:13:29: Die Plattform bringt alle zentralen HR-Prozesse von Recruiting über Onboarding bis hin zu Performance-Management in einem System zusammen.
00:13:37: Dadurch sparen Unternehmen nicht nur Zeit bei administrativen Aufgaben, sondern gewinnen auch die Transparenz, die sie brauchen, um strategische Personalentscheidungen zu treffen.
00:13:46: Genau diese Themen begegnen mir auch täglich in meiner Arbeit und in meinem Unternehmen und ich weiß aus erster Hand, wie herausfordernd sie sein können.
00:13:53: Wer mehr zu diesem Thema fahren möchte und wie Personie helfen kann, sie zu lösen, schaut am besten in den HR Insights-Reports, in dem viele dieser Entwicklungen beleuchtet werden.
00:14:03: Den Link zum Report und zu Personie selbst findet ihr wie immer in unseren Shownotes oder ihr meldet euch bei mir und ich mache gerne ein Intro.
00:14:10: Und jetzt zurück zum Podcast.
00:14:15: Sag mal, in wie vielen Ländern verkauft ihr eure Stifte?
00:14:17: Ungefähr heute.
00:14:19: Also
00:14:19: auf unserer Vertriebs-Absatzliste stehen über hundert Länder.
00:14:23: Das sind teilweise dann auch mal nur ein paar Zehntausend Euro oder sowas, die dort hingehen.
00:14:28: Unsere Schwerpunkte sind in Europa.
00:14:30: Deutschland ist unser größter Markt.
00:14:32: Aber wenn man sie pro Kopfumsetze anguckt, dann gibt es auch andere, die sogar noch größer sind, wie die Schweiz zum Beispiel.
00:14:37: Wir sind sehr stark in Spanien, in den Niederlanden, auch in einigen osteuropäischen Ländern.
00:14:44: und haben darüber hinaus den Türkei auch zum Beispiel, und haben darüber hinaus auch noch ein relevantes Standbein in Lateinamerika, aber am Ende haben wir Vertriebspartner fast in der ganzen Welt.
00:14:55: Genau, bei Vertriebsstunden müssen wir auf jeden Fall mal sprechen, wo du maßgeblich auch noch mal richtig reingegangen bist damals.
00:15:02: Die beiden, die Gründer, haben das Unternehmen quasi bis zu einer gewissen Reife geführt, das ging ja ein bisschen die zwei Tausende rein.
00:15:09: Ja, herr edding ist schon in den achtzigern ausgestiegen
00:15:11: mit dem bürsengang
00:15:12: mit dem bürsengang
00:15:13: wirklich die firma in die bürse gebracht und hat dann auch seinen teil der firma über die bürse verkauft
00:15:17: hat seinen teil über die bürse verkauft genau und ist dann selber danach hat ein relevantes teil seines vermögens in die stiftung eingebracht in der ich heute auch mit vorstand bin die sich um die rechte von migranten migranten kümmert und ist selber aber seitdem auch Einhändig über eine Atlantik gesegelt und hat eigentlich auf einem kleinen Segelboot den Rest seines Lebens zum Großteil verbracht.
00:15:41: Also er
00:15:42: hat sich sein Lebenstraum erfüllt, hat für sich eine tolle Firma aufgebaut, ist auch ordentlich rausgegangen, auch mit eurem Einverständnis und mit allem drum und dran.
00:15:48: Total, die beiden waren immer noch super befreundet und ich habe auch mit Herrn Edding bis zu seinem Tod immer mal wieder regelmäßig Kontakt gehabt und war auch, wenn er mal in Europa mit seinem Schiff war, ab und zu mal mit ihm segeln.
00:15:58: Er war so ein Typ, er war immer eher der Tüftler, also wer jeder Techniker da drin, er hatte außerdem eine sehr große große soziale Ader und hat die Organisation ab einer gewissen Größe, fand er immer schwieriger.
00:16:11: Also nicht nur diesen bürokratischen Teil, sondern es war so die erste Mitarbeiterin, auch nicht.
00:16:16: großartige Geschichte, die im übrigen Vorstand geworden ist mit dem Börsenkank, war die allererste Mitarbeiterin bei uns.
00:16:23: Eine echte Legende sage ich gerne.
00:16:25: gleich noch was dazu.
00:16:26: Die hat mal zu mir gesagt, er konnte gar nicht aushalten, dass Menschen unterschiedlich bezahlt werden, die den gleichen Einsatz bringen.
00:16:32: Das war schon für ihn etwas, was er fand, das war irgendwie ein krankes System.
00:16:36: Also von daher stark, als das dann zu groß wurde und da wollte er glaube ich einfach nicht mehr.
00:16:42: Jetzt muss ich kurz was zu Frau Herrmann sagen, weil sie ... Frau Herrmann hieß sie?
00:16:45: Frau Herrmann, genau.
00:16:46: Er lebt auch immer noch und kommt immer noch zu Feierlichkeiten und so.
00:16:52: Die wurde damals eingestellt auf eine Anzeige, die wäre heute nicht mehr zulässig.
00:16:57: Da stand die junge Dame zum Blumengießen- und Kaffeekochen gesucht.
00:17:01: Und sie ist vorständig geworden für den Einkauf, was ja damals ... in Japan stattgefunden.
00:17:09: Und das heißt, sie ist schon in den acht Jahren Vorstand, aber vorher schon dafür verantwortlich, ist nach Japan regelmäßig gereist als Frau damals in einem Umfeld, wo ja nicht nur wenig Englisch gesprochen ist, sondern wo es eigentlich Frauen im Arbeitsleben gar nicht stattgefunden
00:17:21: haben.
00:17:22: Ja, in den Männerdomäne, genau.
00:17:23: Und über die... Grenzen unserer Branche ist hier heute dort noch bekannt, weil sie wirklich wie so eine Legende ist.
00:17:28: Und wenn man sich alle die Geschichten an und wie sie dahin gekommen ist, die Firma hat ja auch nicht viel Geld.
00:17:33: Das günstigste Flug damals nach Japan war mit Aeroflott über das ja noch Russland hinter dem Eisernen Vorhang.
00:17:40: Und da wurde nach Moskau geflogen und da wurden alle rausgeholt aus dem Flugzeug und dann wurden.
00:17:45: ungefähr die Hälfte hat den Anschlussflug bekommen.
00:17:47: Die andere wurde mit Militärtransporter in ein Militärcamp gebracht, in Zwölferzimmer über Nacht gesteckt, die abgeschlossen wurden und am nächsten Morgen wieder mit Waffenbegleitung zum Flughafen zurück, um zu gucken, ob es ein Anschlussflug in Richtung Tokio geben konnte.
00:18:04: Warum?
00:18:05: Das war die Organisation.
00:18:07: Wie ist der lieb?
00:18:07: Ja, genau.
00:18:08: Und da muss man sagen, das alles ist schon eine der ganz besonderen Geschichten, die es in Mittelstand dann eben auch mal gibt.
00:18:16: Und sie hat sehr, sehr viel von dem geprägt und ist sehr, sehr viel dessen, was den Ending-Erfolg hat.
00:18:22: Auch wenn man geht auf Frau Herrmann zurück.
00:18:23: Also
00:18:23: auch Frau Herrmann ist ab und zu in diesem Ort gelandet.
00:18:28: Ja, regelmäßig.
00:18:29: Und dann meistens als einzige Frau.
00:18:31: Ach
00:18:32: so, okay.
00:18:34: Okay, also der eine, der Herr Edding quasi raus aus dem Unternehmen, dein Vater hat weitergemacht.
00:18:38: Ja.
00:18:39: Und dann war es ja nicht so, also du hast in deiner Kindheit bestimmt viel mit der Firma zu tun gehabt, Ferienjobs und so, wahrscheinlich auch.
00:18:45: Ja, genau, auch das mal.
00:18:47: Und wirklich so dieses, mein Vater hat häufig das auch so ein bisschen verbunden.
00:18:51: Das heißt, unsere Familienurlaube waren dann meistens auch damit geprägt, dass man dann halt den lokalen Vertriebspartner besucht hat und manchmal auch mit deren Familien ein bisschen Zeit verbracht hat.
00:18:59: Und als Kind war ich dann auch, bin ich da häufig rumgelaufen.
00:19:02: Als ich angefangen habe, dann im Jahr zwei Tausend Fünf, waren noch viele Mitarbeitende da und sind auch heute übrigens noch, die mich noch als Baby kannten.
00:19:11: Und eine der lustigsten Momente war, dann habe ich angefangen mit neunundzwanzig und dann erzählt halt eine der Kollegen, wie sie mich immer mit dem Nacken hinterher auf den Kopierer gesetzt hat und weil ich immer...
00:19:23: Die Fotos hängen heute noch über.
00:19:27: Aber du bist ja nicht quasi direkt gefolgt oder warst direkt der Unternehmensnachfolger, sondern hast ja erst mal deinen eigenen Weg eingeschlagen.
00:19:33: Dein Vater hat da irgendwann als Familie entschieden, dass dann Fremdmanagement reinkommt.
00:19:37: Und du bist ja ein bisschen Abu Dhabi erst mal, ne?
00:19:39: Genau,
00:19:40: also wir hatten quasi auch eine vorgezeichnete Übergangszeit, weil mein Vater wollte eben auch nicht ewig operativ in der Verantwortung sein und als er ausgeschieden ist, da bin ich schon, äh, war ich noch in der Schule, aber wollte dann auch sehr gerne möglichst viele Fehler machen und nicht gleich im Unternehmen.
00:19:56: Das wollte
00:19:57: dein Vater aber auch, das war okay.
00:19:59: Das war okay.
00:19:59: Und mein Vater hat auch nie Druck gemacht, dass ich so ins Unternehmen überhaupt komme.
00:20:03: Es gab eine ganze Zeit, das war jetzt ehrlich gesagt noch vorm Abi, wo ich eigentlich Tierarzt werden wollte.
00:20:08: Und das hat mein Vater auch voll unterstützt, ein großer Tierfreund und so, aber dazu ist es dann nicht gekommen.
00:20:13: Aber ich hab dann Jura studiert, auch da, weil ich irgendwie auch mal... gesagt habe, ich will ein bisschen so richtig, wenigstens was machen, okay, wo ich denke, kannst du vielleicht mal irgendwann anwenden, aber ich möchte auch ein bisschen einfach so in die Bibliothek und da, weißt
00:20:25: du mal... Bist
00:20:26: du Volljurist?
00:20:27: Erste Staatsexamen.
00:20:28: Erste Staatsexamen habe ich gemacht, genau.
00:20:31: Und hab dann aber nebenbei schon irgendwie mein Fodiplom BWL gemacht und hab dann MBL in den USA gemacht.
00:20:37: und dann irgendwann habe ich gemerkt, in meinem Kopf mehr und mehr dieser Dinge, die ich mir dann beim MBL reingezogen habe, habe ich im Kopf an Edding, auf Edding angewendet.
00:20:45: Und irgendwann sagte man Kommilitone zu mir.
00:20:48: Weißt du, was man bei dir merkt?
00:20:50: Ich beneide dich darum.
00:20:50: Die meisten wollen uns wissen, was sie direkt nach dem Studium machen wollen, weil da wollte damals der Großteil eben in die Beratung oder ins Investmentbanking oder sonstiges gehen.
00:21:00: Aber die wissen nicht, wo sie irgendwann mal landen.
00:21:01: Bei dir hat man voll das Gefühl, du weißt eigentlich schon, wo du landest.
00:21:04: Und das war so ein Augenöffner auch für mich.
00:21:07: Ich habe es dann aber gemacht, wie die meisten anderen auch, bin in der Beratung gelandet.
00:21:09: Er war erst in Deutschland in der Beratung und dann kam irgendwann dieser Anruf von einem Kommiliton tatsächlich aus meiner NBA-Zeit.
00:21:17: Er sagte, sag mal, eure Familie.
00:21:20: was auch stimmt.
00:21:21: Ihr seid doch auch im Motorismus aktiv.
00:21:23: Wir haben ein Bildreservat in Namibia, wo wir auch einen kleinen Tourismusbetrieb dran haben.
00:21:26: Wir
00:21:27: als Familie.
00:21:27: Wir als Familie.
00:21:28: Das habe ich damals auch mitbegleitet, als wir damit angefangen haben, weil das so die Zeit, wo ich auch im Studium war und dadurch sehr sehr involviert war in diesen Aufbau, dieses kleine Lodgebetriebs, das wir da hatten.
00:21:39: Hast du nicht Lust?
00:21:40: eine Zeit rüberzukommen?
00:21:41: und dann hatte ich schon zwei Kinder und mit zwei Kindern und Frau dann am Anfang noch so ein bisschen hin und her rübergegangen und dann war ich eine Zeit lang da.
00:21:52: Wie lange war das?
00:21:53: Am Ende war es nur ein Dreivierteljahr, weil dann eben dieser berühmte Anruf meines Vaters kam und mein Vater war zu der Zeit schon eine ganze Weile aus dem operativen Geschäft.
00:22:03: Und hatte dann so ein klassisches Nachfolgethema, weil es war dann niemand aus der Familie.
00:22:08: Und die Familien externen, die kamen, da konnte mein Vater nicht so richtig loslassen.
00:22:14: Der eine oder andere passte auch nicht so richtig, glaube ich, zu uns.
00:22:17: Aber das hat dann immer viele Wechsel gegangen.
00:22:19: Und dann war gerade wieder so jemand neu angefangen und der ging dann wieder.
00:22:23: Und dann Reva an und
00:22:25: war dein Vater zu dem Zeitpunkt ungefähr.
00:22:27: Der war da dreiundsechzig.
00:22:29: Okay, schon auch eine Zeit.
00:22:30: Du hast gesagt, er wollte sich bis siebzig unbedingt arbeiten.
00:22:32: Das heißt, er hatte schon auch den Wunsch, dass es also ordentlich läuft.
00:22:35: Genau.
00:22:35: Er war damals ja eben nur noch im Aufsichtsrat in Anführungsstrichen.
00:22:38: Aber trotzdem war ihm ja wichtig, dass die Firma sozusagen auch operativ in der Stabilität kommt.
00:22:43: und zwischen.
00:22:45: der Mitte der neunziger als er rausgegangen sind und dann eben zwei tausend fünf hatten wir was für er den komplett ungewöhnlich ist weiß ich nicht zehn elf vorstände die dann eben in der zeit gekommen gegangen sind.
00:22:54: dann rief er eben an und sagte wir hatten gerade einen neuen cfo und der ist jetzt schon wieder weg.
00:22:59: nach dem jahr wäre das eigentlich nur option für dich und ich war erst neun und zwanzig und dann war das so ein zwei nächte überlegungszeit.
00:23:06: in der weite hat es echt gerade ein projekt im roman.
00:23:09: und dann Es war irgendwie so der Moment, wo ich dachte, vielleicht braucht es einfach diesen Trigger und ich hatte ja auch Bock.
00:23:16: War sicherlich früher als gedacht, aber dann kam eben der Weg zurück und dann habe ich eine großartige Gesamtkonstellation vorgefunden, hat mit einem anderen Vorstand zusammen, der eben da war und der auch einer von denen war, denen in der Zeit eben auch wirklich geblieben sind.
00:23:30: Ein super Einstieg.
00:23:31: Und dein Vater war weiter Aufsichtsrat und Kontrolleur.
00:23:35: Nee, mein Vater ist bei der nächsten HV, also wirklich ein halbes Jahr, nachdem ich angefangen hatte, hat er sich rauswählen lassen sozusagen, weil er gesagt hat, ich möchte nicht meinen Sohn kontrollieren.
00:23:45: Bis heute haben wir es in unsere Familienkarte auch übernommen.
00:23:48: Wir möchten das nicht, wenn jemand aus der Familie operativ im Vorstand ist, dass gleichzeitig im Kontrollorgan jemand aus der Familie ist.
00:23:56: Und das hat er ... unfassbar konsequent durchgezogen, was ja unklar war, nachdem das so schwer war, mit den externen, familienexternen Vorständen.
00:24:05: Bei mir hat er gesagt, Per, ich gehe dir jetzt da raus und du kannst immer zu mir kommen.
00:24:12: Aber ich werde nicht zu dir kommen, wenn du was brauchst.
00:24:14: Und das hat er durchgezogen bis sein, sein gesamtes restliches Leben.
00:24:17: Ich habe es viel genutzt, dass ich zu ihm gekommen bin.
00:24:19: Er hatte auch noch sein Büro in der Firma, aber da hat er dann eben seinen Kram, insbesondere die Dynamiewährgeschichte gemacht.
00:24:25: Aber er hat sich komplett rausgehalten und das rechne ich ihm bis heute hoch an.
00:24:30: Und er war als Ratgeber aber auch gleichzeitig auch immer da.
00:24:32: Das war sicherlich eine optimal Situation.
00:24:35: So, jetzt kommt der der neunzwanzigjährige Sohn zurück ins Familienunternehmen.
00:24:39: Einige der Mitarbeiter kennsten natürlich, die Belegschaft war damals wahrscheinlich auch schon so zweihundert, drehundert Leute groß.
00:24:43: Also war jetzt auch nicht ganz klein.
00:24:44: Umsatz war glaube ich so rund um achtzig, neunzighundert Millionen.
00:24:47: Genau.
00:24:49: Die Hundert haben wir noch sehr gefeiert.
00:24:50: Die muss so irgendwie ein, zwei Jahre nachdem ich da war, dann kam die dann.
00:24:53: Okay, also.
00:24:53: Ich glaube, so von malen, achtzig, als ich angefangen habe.
00:24:55: Was
00:24:55: macht man denn so als erstes, wenn so ein Unternehmen reinkommt?
00:24:59: Also, was sind die Themen, die du auch wirklich angegangen bist, die dir wichtig waren?
00:25:02: Das ist quasi weiterfragen mit dem Unternehmen.
00:25:04: Ja, ich glaube, eine der wichtigen Sachen, die ich immer mitgegeben bekommen habe von meinen Eltern ist, auch mal schnauzehalten und zuhören erstmal, denn noch eine gewisse Demut und ich habe nie einen Hehl darum gemacht, dass mir klar ist, dass ich nicht das Profil hatte, mit dem man externen Vorstand gesucht hätte.
00:25:21: Ich bin neunundzwanzig dann gekommen, habe ein paar Jahre Beratung gemacht und habe vorher an einer ordentlichen Business School studiert, aber das ist jetzt nichts, womit man irgendwie kommt und so ein paar hundert Mann starkes Unternehmen führt.
00:25:33: Und ich weiß genau, es war einer meiner ersten Tage, wo dann unser Rechnungswesen Leiter bei mir im Büro stand und sagt, okay, was machen wir jetzt eigentlich mit mir in Hatching?
00:25:41: Und das ist jetzt nichts, hatte da mal was in der Business School gemacht zu, aber es war jetzt nichts, was man dann mal so raushaut.
00:25:48: Also da ihr viel aus Japan quasi bezieht, ist es wirklich Teil eurer alltäglichen Arbeit, euch gegen Kursverfall oder auch Kursbewegung zu
00:25:55: hedgen.
00:25:56: Klar, klar.
00:25:57: Und da, wo wir eine Exposure haben, müssen wir natürlich auch aufpassen, da können die Währung uns auch mal teuer zu stehen kommen.
00:26:02: Also
00:26:02: für alle, die quasi sich damit nicht auskennen, man hat im Endeffekt ein Finanzprodukt, was die Währungsschwankung dann ausgleicht, wenn man das ordentlich macht.
00:26:10: sich also ab, wenn der jenen, wenn man einen jenen bezahlt wird oder ein Dollar, was auch immer, dass wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passiert, dass man das ausgleicht mit dem Finanzprodukt, was ein paar Prozent der Marge kostet, dann.
00:26:19: Genau
00:26:19: richtig, genau richtig.
00:26:20: Ja, und da merkt, also das brauchte ich ja gar nicht, ich wusste ja selber, dass ich vieles Wissen einfach noch nicht hatte.
00:26:25: Das heißt, in erster Linie war, glaube ich, der Beitrag, den ich sehr früh leisten konnte, ist ein Unternehmen, das sehr viele Wechsel auf den Vorstandspositionen hatte, eine gewisse Ruhe und Kontinuität wieder reinzubringen, inhaltlich musste ich aufsaugen und lernen und hatte das große Glück, einen Vorstandskollegen zu haben.
00:26:43: Der hatte noch drei Jahre bis zu seinem Ruhestand.
00:26:46: Ich sage mal so, ich war, glaube ich, sein letztes Projekt.
00:26:49: Der hat mich tatsächlich wachsen lassen in seinem Schatten, hat mich überall mitgenommen, mich überall reingeführt.
00:26:56: Mein Vater war da als passiver Ratgeber.
00:26:58: Ich hatte einen Aufsichtsrat der lange Jahre Finanzvorstand mit meinem Vater zusammen war, Jahrzehntelang.
00:27:04: Das heißt, das war auch von unschätzbarem Wert.
00:27:08: Und, und das war das größte, ich hatte Kolleginnen und Kollegen, die mich so warm empfangen haben und die mir das eben auch nachgesehen haben, dass ich noch nicht alles wusste.
00:27:17: Tolles Führungskräfteteam, das mich sehr früh sehr stark eben auch da fachlich entlastet hat.
00:27:23: Und dann hatte ich diesen großen Luxus, da eben wachsen zu können, auch so ein Job.
00:27:28: Und das ist ein Riesenprivileg, was man natürlich so als Nachfolger im Familienunternehmen mal haben kann.
00:27:33: Und das muss man sich, glaube ich, immer bewusst machen und die Demute einfach mitbringen.
00:27:37: Also das heißt alle Vorteile, die man so Familienunternehmen zuspricht, die hast du auch erfahren, als du da begonnen hast.
00:27:41: Du wolltest mit offenen Armen empfangen.
00:27:43: Total.
00:27:43: Also es war wirklich, man kann richtig sagen, es war eben sehr, sehr warm.
00:27:48: Und ich glaube, man kann dann als Nachfolger natürlich falsch machen, wenn man es irgendwie ausnutzt oder man müsste dort... irgendwas demonstrieren zu sein, was man noch nicht ist.
00:27:58: Und auf der anderen Seite hat man aber eben auch schon was zu geben.
00:28:01: Und das ist tatsächlich auch so diese kulturelle Sicherheit, die in Familienunternehmen eben auch manchmal zu zusätzlicher Motivation, zu zusätzlicher Retention und sonstiges führt, was ja auch bares Geld wert ist.
00:28:13: Und das konnte ich eben geben.
00:28:14: Und dann ein Führungsteam natürlich, und da gab es dann natürlich, habe ich auch gemerkt mit dem einen, und dann hat es nicht so geklappt, dann gab es nochmal einen Wechsel.
00:28:21: Aber dann, wenn man sein Team dann zusammen hat, dann ... muss man ja glücklicherweise auch nicht überall fachlich der beste sein.
00:28:28: Und das war dann okay.
00:28:29: Und dann begann ja auch eine recht goldene Zeit, ne?
00:28:32: So die ersten zwölf, dreizehn Jahre, die liefen dann relativ gut wie am Schnürchen.
00:28:37: Das am Anfang haben wir schon ganz kurz gesagt, Kooperation als Schlüssel zum Erfolg, erzähl mal, wie ihr quasi wachst, mit welchem Partner, in welchen Ländern, wie das so aufgebaut ist.
00:28:46: Auch da kann man bis zur Gründung zurückgehen.
00:28:47: Ich habe es ja schon vorhin gesagt, die Gründer hatten kein Geld, auch nicht um sich erst mal eine riesige Vertriebsmannschaft einzustellen und sonstiges.
00:28:55: Das heißt, das ging schon los mit Kooperation.
00:28:57: Dann gab es eine sehr, sehr lange, jahrzehntelange, sehr gute Kooperation mit der Marke Schneider.
00:29:02: Das ist ein Unternehmen aus dem Schwarzwald, das auch so kennt man häufig für Kugelschreiber und ähnliches.
00:29:08: mit denen wir über Jahrzehnte super kooperiert haben.
00:29:12: Spanien, unser zweitgrößter Markt, haben wir einen Vertriebspartner mittlerweile in der dritten Generation, die neben unseren Produkten auch die von Faber Castell und von Dourable verkaufen, also auch sozusagen in unserer Industrie beheimatet sind.
00:29:24: Also
00:29:24: die bringen solche Marken quasi in den Verkehr?
00:29:27: Genau.
00:29:27: Die haben halt super Verhältnis zu den ganzen spanischen Händlern.
00:29:31: Und die kommen dann eben mit so einem Sortiment, aber die fungieren nicht wie so ein Großhändler, sondern das ist quasi Die sind auf einer Art, sind die Teil der Edding-Familie.
00:29:39: Und die sind dann eben auch auf Vertriebstagung.
00:29:41: Und dann sind sie aber auch abends bei den Feiern dabei und so was.
00:29:43: Also das gehört halt einfach dazu.
00:29:45: Und auch da hatten wir immer diese Flexibilität.
00:29:47: Mittlerweile haben wir auch Tochtergesellschaften in Ländern, wo wir eben sagen, da haben wir den richtigen Partner nicht gefunden.
00:29:52: Aber wenn wir so einen Partner haben, dann gibt es keinen Zwang, das abzulösen.
00:29:55: Und ein super Beispiel dafür ist auch... Ab von paar Wochen war ich im Badischen und hab mit Uhu zusammen unser vormundzwanzigjähriges Partnerschaftsjubiläum gefeiert, weil Uhu
00:30:10: flinke Flasche quasi hier genau,
00:30:11: die Kleber, weil seit vormundzwanzig Jahren Verkauf der Adding-Vertrieb die Uhu-Produkte im Fachhandel, also so im Papierbüro Schreibwarnbedarf.
00:30:21: und Uhu verkauft wiederum in so diesen Großflächen, in vielen Supermärkten und Baumärkten und ähnlichen, verkaufen sie die Adding-Produkte.
00:30:30: Warum?
00:30:31: Weil wir uns natürlich als Sortiment super ergänzen und weil jeder Kanal ja unterschiedliche Kompetenzen braucht.
00:30:38: und warum soll man die versuchen, sich selber aufzubauen, als relativ kleines Unternehmen?
00:30:42: so eine Vertriebsstruktur ist ja auch teuer auszulasten, dann kann man das lieber gemeinsam machen.
00:30:47: Da verbraucht es aber ein Mindset, weil natürlich Kulturen aufeinandertreffen, das muss auch passen.
00:30:52: Das hängt häufig auch an Personen.
00:30:53: Das merkt man auch, da hilft es, wenn es eine Stabilität in der persönlichen Verbindung gibt.
00:30:58: Aber solche Stories haben wir auch auf der Lieferandenseite bis hin nach Japan, wo wir auch die Waren, die mittlerweile auch schon in der dritten Generation sind, und da entstehen eben Verbindungen, die enorm wertvoll sind.
00:31:10: Aber es ist auch Arbeit und wir haben auch viele Kooperationen, die dann eben auch nicht funktionieren.
00:31:13: Das ist wie mit, ich sage mal, es ist wie mit neuen Produkten.
00:31:16: Du musst dich immer wieder trauen und du musst immer wieder Den Glauben und diese Überzeugung haben, dass da Wert drinsteckt und das Wissen, dass dazu eben auch Scheitern gehört.
00:31:25: Und das gilt für Kooperationen genauso.
00:31:27: Und ich glaube, das wird noch sehr viel größer werden in den nächsten Jahren.
00:31:30: Das heißt aber, also auch das ist wie unter Dritten, also U verdient damit Geld, euch in den Verkehr zu bringen.
00:31:35: Ihr verdient Geld damit, ihr U in den Verkehr bringt.
00:31:37: Genau.
00:31:37: Und wenn morgen jemand aus Mazedonien anruft, der ein gutes Händernetz in Mazedonien hat, würdet ihr euch durchaus vorstellen, können Mazedonien an diese Person abzunehmen.
00:31:44: Total.
00:31:45: Okay.
00:31:45: Total.
00:31:46: Genau, das ist der Gedanke dahinter.
00:31:48: Und so guckt man, wie man unter entstehen, ja, aber auch Chancen.
00:31:51: Wir haben uns in den letzten Jahren ... sehr, sehr stark in dem Nachhaltigkeitsbereich engagiert, auch in Richtung sozialer Themen positioniert.
00:32:00: Und eine der Kooperationen, die wir jetzt seit einiger Zeit haben, ist mit dem Social Scale-Up hier aus Berlin, Share, die man häufig so für die Müsli-Regel und fürs Wasser und ähnliches kennt.
00:32:11: Mittlerweile gibt es von denen auch Konto-Rusten, die zusammen mit der DIBA machen und sonstiges.
00:32:15: Und die haben aber auch ein Bürobedarf oder ein Schul-Sortiment eigentlich.
00:32:21: Und da haben wir schon immer so ein paar Stifte dazu geliefert, aber irgendwann haben die gesagt, Mensch, wollt ihr das nicht vertreiben?
00:32:26: Ihr könnt das in diesen Kanälen ja viel besser.
00:32:29: Und dadurch haben wir jetzt ein Sortiment unter Share, wo ein paar Adding-Produkte drin sind, aber auch zum Beispiel ein Tuschkasten, der aus dem Hause Pelikan kommt, weil wir uns alle für die gemeinsame Sache, für die eben Share steht, begeistern.
00:32:40: Das heißt, man hat eine gemeinsame Sache und dann findet man auch ein Weg, wie man den Kuchen untereinander aufteilt.
00:32:47: Insofern, ich bin echt sehr begeistert in diesen Kooperationsgedanken und ich glaube, dass da für uns in der Industrie, im Mittelstand sowieso, aber auch gesellschaftlich noch eine ganze Menge drin ist, wo wir häufig denken, wir müssen alles selber machen.
00:33:02: Das ist aufwendig, das ist teuer und niemand kann alles gleich gut.
00:33:05: Ugo kann es einfach besser in der Fläche und wir können es halt besser im Fach annehmen.
00:33:09: Warum sollen wir dann die Chance nicht nutzen, da
00:33:11: uns zu kooperieren?
00:33:13: Open for Network oder Open to Network?
00:33:15: Sehr
00:33:15: gerne.
00:33:17: Auf allen Ebenen und das haben wir schon von Start-up bis Großunternehmen alles durchgespielt.
00:33:22: Muss man sagen, da ist eben diese Familienunternehmenverbindung oder die Mittelstandsverbindung hilft häufig, weil die eben die Stabilität in der Person hilft.
00:33:31: Und natürlich machen wir dann auch immer ein Online, ehrlich gesagt auch nicht immer, aber wir versuchen immer einen Online-Vertrag zu machen.
00:33:36: Aber die... Kooperation lebt meistens von den Vertrauen der Personen, die dahinter stehen.
00:33:42: Niemals
00:33:42: von dem Vertrag oder im Regelfall nicht.
00:33:46: Dann habt ihr so zehn, zwölf, dreizehn, richtig gute Jahre gehabt.
00:33:50: Kurz vorhin haben wir jetzt angerätet, also in einem spitzen Jahr deutlich über zehn Millionen Ebene auf.
00:33:53: Also super erfolgreich, auch auf die Umsätze.
00:33:55: Haben wir auch gesagt, Rohertrag ist relativ ordentlich in der Firma wie euer.
00:34:00: Ja, kann man nachlesen.
00:34:01: Sechzig Prozent Marge.
00:34:02: Das steht bei uns im Geschäftsbericht.
00:34:04: Sechzig Prozent Marge, mit der ihr dann Miete, Personal und den Rest bedienen müsst.
00:34:08: Also erst mal klingt relativ üppig am Anfang.
00:34:13: Und dann gab es aber eine Zeit, wo es ein bisschen gekriegselt hat.
00:34:15: Da kamen ja ein paar Dinge zusammen.
00:34:17: Was sind so die Sachen, die da zusammenkommst, nicht zusammengebraut haben, die einen so einen Impact haben auf eurer Unternehmen?
00:34:22: Das sind unterschiedliche Themen, die dazu eine Rolle spielen.
00:34:26: Und wir haben über die letzten Jahre schon so ein bisschen... teilweise eben komme ich gleich zu auch selbst verschuldet unseren.
00:34:31: Perfekt Storm kreiert und aber auch bekommen.
00:34:35: Dazu gehört zum einen viele.
00:34:39: Man muss sagen, wir sind ja in fast jeder Zielgruppe aktiv, fast jeder braucht ein Adding.
00:34:43: und da gibt es manche Bereiche, die entwickeln sich auch weiterhin solide.
00:34:47: Zum Beispiel der Kreativbereich, das ist jetzt ein Bereich der Winden, der zumindest nicht schrumpft, teilweise auch immer mal wieder wächst.
00:34:54: Aber es gibt auch Bereiche.
00:34:56: Das ist rückläufig und da ist insbesondere Büro ist unser größter Bereich hat sich in den letzten Jahren enorm viel verändert.
00:35:03: insbesondere in der Folge von Corona kann man sich vorstellen.
00:35:07: Wir haben vorhin über unseren Collaboration at Work-Teil gesprochen.
00:35:11: Da geht es ja auch um Konferenzraumausstattung und sowas.
00:35:14: Das ist tatsächlich heute natürlich nicht mehr auf dem Niveau, wie wir das noch vor zehn Jahren oder sowas gesehen haben.
00:35:20: Aber auch was dir den Einsatz von Stiften im Büro angeht, hat sich was verändert.
00:35:23: Selbst wenn die Leute jetzt wieder ins Büro kommen, wir haben uns an eine digitalere Arbeitsweise gewöhnt.
00:35:28: Das ist der eine große Teil, der so diesen Einschlag Corona hatte, aber dahinter liegt auch wirklich eine Veränderung in der Art.
00:35:36: und Weise des Arbeitens.
00:35:38: Dann haben wir momentan eine Krise in der Industrie, gerade auch in Deutschland, die uns trifft.
00:35:41: Unser Industriegeschäft hält viel auch am Automobilbereich, die in diesen ganzen Wirren rund um USA, China und so was ja, wie wir auch alle wissen, Zulieferer hinten dran, Maschinenbauer, all das.
00:35:53: Also wenn
00:35:53: die alle abbauen, was ja auch gerade passiert, Bosch-Streichstellen, Zulieferer, Gepleite und Co.
00:35:57: Das ist ein Thema für euch.
00:35:58: Ein Lesenthema.
00:35:59: Sowohl die Fertigungsausbringung, weil in der Fertigung selber unsere Industriestifte verwendet werden, wie auch die Arbeitsplätze, die daran hängen und verloren gehen, weil im Büro dann entsprechend auch weniger Leute den Stift nehmen.
00:36:11: Das heißt, in dem Moment, wo Stellenabbau in Deutschland vorherrscht, das ist ein Thema in Unternehmen, schließen klar ganz generische Büro Nachfrage.
00:36:19: Das zweite Thema ist natürlich, wir digitalisieren immer mehr, also immer weniger.
00:36:23: Wir reden ja vom papierlosen Büro auch teilweise inzwischen schon.
00:36:26: Das sind also zwei sehr, sehr große Sachen.
00:36:28: Und auf der anderen Seite habt ihr aber natürlich im Corona auch einen Bereich gehabt, der ganz gut gewachsen ist.
00:36:33: Das war alles so Do-it-yourself, Basteln und Co.
00:36:35: Also auch da findet ihr heute statt.
00:36:37: Total.
00:36:37: Und das müssen wir immer versuchen, sozusagen dann eben auszugleichen und so ein bisschen internes Hatching, auch was die Zielgruppen oder die Anwendungen angeht.
00:36:46: Dazu war bei uns ein sehr großer Einschlag das Russland-Geschäft.
00:36:48: wo wir uns sehr bewusst am Tag einst des Ukrainekrieg eben auch aus Russlands zurückgezogen haben.
00:36:53: Es war ein sehr profitabeles... Wir haben tatsächlich, es stand eine Palette, stand zum Ausliefern da und wir haben den Stopp reingezogen und haben danach nichts mehr in die Richtung verkauft.
00:37:06: Und das tut uns bis heute weh, da fehlt in dem Fall gar nicht so viel Umsatz, aber richtig Ergebnis, weil das war ein sehr, sehr profitables Geschäft, das wir dort hatten.
00:37:15: Das, insofern, das tut uns weh.
00:37:17: Das ist ein Faktor drin.
00:37:18: Da
00:37:18: habt ihr richtig Rückgrat bewiesen.
00:37:20: Also wirklich,
00:37:22: da ging es ja um einen guten
00:37:23: Anteil des Gewinns.
00:37:24: Da habt ihr wirklich gestrichen von einen Tag auf den anderen.
00:37:26: Genau, das war eben für uns nicht möglich.
00:37:27: Jetzt muss man auch sagen, in Russland hatten wir auch deswegen hohe Margen ein sehr starkes Industriegeschäft.
00:37:32: Da muss man einfach sagen, das geht dann eben auch wirklich ja auch in die Kriegsindustrie in dem Fall.
00:37:38: Und das, ich weiß noch, wir haben uns gefreut, dass wir noch vor der Zeit als... All das passiert dann zwanzig Jahre her oder ja, doch wahrscheinlich mittlerweile gab es dann so ein Bild, wo Putin irgendwo mit einem Adding eine Pipeline oder sowas markiert hat, würde man jetzt heute sich nicht mehr so sehr drüber freuen, wenn das eben entsprechend dann sich verändert hat.
00:38:01: Von daher, das war auch noch ein großer Faktor.
00:38:04: Und dann ist unsere Branche, das ist ja immer so, wenn du dann Druck kriegst, Konsolidierungsbranche hast.
00:38:10: Dann geht die auch nicht aus Gewinner aus diesem, zum Beispiel aus diesen Schwung, den wir hatten in der Inflation hervor.
00:38:16: Dann kannst du meistens sagen, okay, in der Zeit haben wir natürlich auch unsere Preise anpassen können, aber eben auch nicht ganz, um die Inflation auszugleichen.
00:38:24: Da entsteht dann eben auch entsprechend Druck auf Preise und Margen.
00:38:27: Also all das ist so ein bisschen Perfect Storm von extern.
00:38:30: Zumal die Inflation ja auch für euch als Einkäufer gilt.
00:38:32: Genau.
00:38:33: Genau.
00:38:33: Also das ist ja nicht so Aluminium-Preise.
00:38:34: Deswegen ist es eher, dann hängen wir eher am Weltmarkt für Kunststoff und Aluminium.
00:38:40: Kann sie nix machen und nach vorne raus, merkst du halt schon, der Wettbewerbsdruck ist groß, weil alle um die Mengen kämpfen und dann ist der Druck entsprechend auch da.
00:38:48: Der Handel hat entsprechend auch echt harte Preisrunden.
00:38:52: Das ist schon viel.
00:38:54: Und dann muss man aber auch sagen, haben wir uns dazu noch intern einfach... hatten wir keine gute Zeit strategisch, haben versucht, sowohl organisatorisch als auch in den Sortimenten einiges aufzubauen, was nicht funktioniert hat und haben dann auch insbesondere auf der Personalkostenseite, jetzt würde ich im Nachhinein könnte man sagen über die Verhältnisse gelebt, war eine sehr bewusste Entscheidung, aber sie haben sich halt nicht ausgezahlt.
00:39:18: und da muss man sagen, da waren eben auch unternehmerische Ja, Dinge, die nicht funktioniert haben und die müssen wir dann entsprechend auch wieder anpassen.
00:39:26: Also, dem können wir uns auch nicht entziehen.
00:39:28: Ich wollte
00:39:28: gerade sagen, ihr könnt ja am Ende des Tages nur über Sortimentsarbeitung wachsen.
00:39:32: Ja.
00:39:32: Über Internationalisierung.
00:39:35: Was haben wir noch?
00:39:36: Dritten Punkt.
00:39:37: Ne, Sortimententwicklung.
00:39:42: Und Kanäle natürlich, ne?
00:39:43: Kanäle auch.
00:39:45: Jetzt muss man sagen, jeder, der ein Add-in bekommen möchte, kann auch einen kriegen.
00:39:50: Also das ist schon so, dass wir natürlich gerade in unseren starken Märkten eine sehr, sehr hohe Distributionstiefe haben.
00:39:56: Aber entstehen natürlich auch immer wieder neue Kanäle, meistens aber auf Kosten anderer Kanäle.
00:40:00: Also dass wir da so richtig wachsen können.
00:40:03: In unseren Kernprodukten in Deutschland haben wir Marktanteile, die sind um die Achtzig Prozent.
00:40:08: Wenn der Markt dann nicht wächst, sondern eher schrumpft, ja, dann bewegt sich mal was, dann wird vielleicht irgendwie ein bisschen mehr online oder eine Drogerie verkauft und nicht mehr im Fachhandel.
00:40:16: ist für uns meistens dann aber eher margenseitig noch komplizierter oder geringer.
00:40:21: Das heißt, da müssen wir eher... mehr Aufwand betreiben, um aufzupassen, wo gehen jetzt eigentlich die Mengen hin, mehr Kanäle bedienen, aber dass da so richtig Wachstum drin steckt, bei den hohen Marktanteilen ist eher unwahrscheinlich.
00:40:32: Ja, eure Produktinnovation im Stiftbereich sind ja auch, glaubt du, eingangs was erzählt im Vorgespräch von so Flugzeug, also mit unserem Flugzeug, Hersteller, Motorenhersteller, wir kommen mal zusammen.
00:40:41: Unser Aerospace Marker.
00:40:42: Ja, Aerospace Marker, genau.
00:40:43: Hat dir quasi ein Stift entwickelt, der muss in bestimmten Dingen standhalten, Korrosion, Druck, was auch immer.
00:40:48: Das sind Superprodukte, nicht was die Mengen angeht, sondern kleine Mengen.
00:40:52: Aber es ist sehr stabil, weil wenn das einmal in den Iso-Prozessen drin ist, dann wechseln die nicht, weil sie so an der Szene sind günstiger den Stift kriegen, weil sie natürlich da hängen ganz andere Risiken dran.
00:41:02: Von der Seite ist das großartig, was das angeht, aber das hat man natürlich bei diesen Massenprodukten, mit denen im Wesentlichen ein schwarzer Strich gemacht werden soll oder sonstiges, da hat man natürlich dann auch sehr viel mehr Wettbewerbsdruck.
00:41:13: Also kann man auch schon sagen, quasi je spezieller etwas ist, wie dieses Russland-Geschäft, starkes Industrie-Geschäft, das bessere Margen hast du natürlich auch.
00:41:20: In dem Monat wurde ich Aldi oder Lidl-Hucke-Pack nehmen und quasi sagen, hier gibt es die Dreierbox-Eddings, da werden die Margen einfach ein bisschen schlechter.
00:41:26: Das ist ganz klar das Thema.
00:41:29: Und dann hast du gesagt, die sind perfekte Sturme, haben wir uns noch ein bisschen selber zusammen gebraut.
00:41:32: Ihr wart damals drei Leute im Vorstand, glaube ich.
00:41:35: War sehr lange zusammen erfolgreich.
00:41:37: Und dann kamen so Unebenheiten und Huckel und auch ein paar Fehlentscheidungen, worin investieren wir, welche Produkte, wo bauen wir Personal auf und Co.
00:41:43: Und dann habe ich auch ein bisschen gebraucht, um auseinanderzukommen.
00:41:46: Und das ist ja auch, wenn du sieben Monate Mitarbeiter hast.
00:41:49: Die verlassen sich ja auf ihren Vorstand.
00:41:52: Du willst ja Sicherheit und Stabilität, wenn es ein bisschen unsicher wird auch.
00:41:55: Und die konnte dann zu dem Zeitpunkt auch nicht geben in diesen drei Jahren gespannt.
00:41:58: Genau, ich glaube, wir haben sehr stark, wir drei waren super aufeinander eingespielt und haben uns auf allen Ebenen fachlich persönlich großartig verstanden.
00:42:07: Und verstehen wir uns auch heute noch, muss man sagen, teilen absolut diese gleichen Werte und auch die gleichen Vorstellung, was zur Unternehmensentwicklung angeht.
00:42:15: Und haben uns ein paar Sachen vorgenommen und davon ist auch echt viel auf meinem Mist gewachsen.
00:42:20: Insofern gibt es auch überhaupt gar keine Schulzuweisungen in andere Richtungen.
00:42:26: Und haben dann versucht zum Beispiel das Unternehmen zu agilisieren und haben glaube ich selber nicht bis zum Ende genug Klarheit geschaffen auch zwischen uns.
00:42:34: Was heißt das eigentlich in der Konsequenz?
00:42:37: Und dann konnten wir das Unternehmen nicht durch so eine Veränderung führen, wenn wir uns selber erstens nicht ganz klar waren und als die Dinge klar wurden, manchmal eben auch gemerkt haben, wir sind uns nicht so ganz einig.
00:42:48: Und ich glaube, wir konnten einfach auch nicht so gut miteinander streiten, weil wir mussten es nie lernen, weil wir waren immer allein.
00:42:54: Und das hat leider Zeit gekostet am Ende.
00:42:58: Drei
00:42:59: Jahre?
00:42:59: Ja, es hat insgesamt drei Jahre, weil wir uns auch so bemüht haben, wir wollten auch diese, diese graniose Arbeitsbeziehung eben erhalten und wir so super wohl wollen miteinander, weil wir wussten, niemand will hier was schlechtes oder böses.
00:43:11: Und dann, ja genau, das hat es eben gebraucht.
00:43:13: Und unser CFO, das war noch ein bisschen eine andere Geschichte, weil der sich sehr stark dann auch irgendwann entschieden hat, sein ... Das ist ja in der Kirche aktiv, dort sozusagen quasi in den Ruhestand zu gehen und seine ehrenamtlichen Dinge mehr zu machen.
00:43:28: Aber gerade zwischen meinem COO und mir hat es eine Weile gedauert, bis wir auch voneinander Abschied nehmen konnten, um es mal so zu sagen.
00:43:37: Und das hat Vertrauen verbraucht innerhalb des Unternehmens, weil die Menschen waren eben gewohnt.
00:43:45: Da sind Leute, die führen dieses ... Unternehmen in eine Richtung und wenn dann klar wird so richtig nicht und das zieht sich dann ja auch durch dann sind die einen entscheiden sich eher dafür und dafür und mit einmal geht also dieses brühmte Blattpapier passt dann eben doch so zwischen ein zumindest inhaltlich.
00:44:00: und das hat am ende ja wann war?
00:44:04: ich würde sagen es war eine der schmerzhaftesten und wichtigsten Erfahrungen die ich gemacht habe.
00:44:11: es braucht sehr früh in solchen großen Veränderungsprozessen eine große Klarheit, was bedeutet das?
00:44:17: Um dann sagen zu können, da stehen wir alle dahinter.
00:44:20: Weil wenn man das nicht gemeinsam dann durchzieht, dann ist es zum Scheitern verurteilt.
00:44:24: Und davon haben wir eben heute noch ein bisschen was aufzuräumen.
00:44:28: Ich wollte sagen, ihr habt ja auch, ihr macht ja so Umfragen bei der Belegschaft auch.
00:44:32: Und da ist eine der Fragen Vertrauen in den Vorstand.
00:44:34: Das hast du denn auch ganz deutlich gemerkt, dass das dem Vorstand zeitlang entzogen wurde?
00:44:39: Total.
00:44:39: Dann verliert man natürlich auch echt wichtige Bausteine in seinem ganzen Unternehmen, dass sich alles passiert.
00:44:45: Also es ist quasi auch, dass du ohnehin schon so ein paar Themen, die du begegnen musst, Russland, Corona, Digitalisierung, dann kommt das noch on top.
00:44:53: Das heißt, es führt dann auch dazu, dass man eine Hundertfünfzig Millionen Umsatz hier macht, das ist ja wirklich wahnsinnig viel Geld.
00:44:57: Börsen notiert, man kann es nachlesen, wie viel Gewinner übrig bleibt.
00:45:00: Ihr seid jetzt eher, also die Aufräumphase hat dahinter euch, die Neuausrichtung.
00:45:04: Jetzt habt ihr gerade große digitale Themen.
00:45:06: Ihr lauft auf SAP, stellt gerade ein SAP-System um.
00:45:09: Also ich kenne jener, der sagt, ich führ SAP ein und der sagt, ich stell SAP um.
00:45:13: Da weiß ich, das kostet super viel Zeit und Geld und macht einen derzeit auch langsam.
00:45:17: Total.
00:45:18: Aber dann ist es für die meisten dies überleben.
00:45:21: Natürlich auch ein guter Schluck aus der Pulle.
00:45:23: Es macht sie denn auch bereit für das nächste Level.
00:45:25: Genau.
00:45:25: Und das stecken wir jetzt mitten drin.
00:45:27: Und das ist jetzt in, jetzt haben wir eine neue Vorstandskonstellation.
00:45:31: Wir sind da sehr, sehr einig.
00:45:33: Und da geht es zum einen darum, dass Unternehmen... Inhaltlich eben auch dahin aufzustellen, wie du schon gesagt hast, wir müssen uns Wachstumsfelder suchen.
00:45:42: Wir haben uns sehr, sehr stark auch gerade in dem Bereich der Regenerativität verschrieben.
00:45:47: Sowohl im ökologischen Sinne wollen wir die Produkte dahin bringen, dass wir noch ein deutliches Sprünge machen gegenüber dem, was heute dort an Emissionen insbesondere freigesetzt wird.
00:45:58: Aber wir wollen auch gerade in den Bereichen Innovationen schaffen, wo wir gesellschaftlichen Mehrwert leisten.
00:46:03: Und da gibt es für unsere Produkte enorm viel zu holen.
00:46:05: Aber da stehen wir erst am Anfang und gleich ... Ich habe mir auf der Kostenseite auch eine Menge aufzuräumen.
00:46:11: Und wir haben zusätzliche Kosten mit eben dieser SAP-Umstellung von Integrat gesprochen hat, die sehr, sehr viel Geld kostet und sehr viel Kapazitäten bindet.
00:46:19: Insofern sind wir noch mittendrin.
00:46:21: Aber es ist eben etwas, eine ganz andere Sache, wenn man weiß, erstens, worum geht es, zweitens, sind wir uns alle einig.
00:46:28: in welche Richtung wird das geführt und gehen damit auch durch die Schmerzen, die damit verbunden sind.
00:46:33: Das ist etwas, was nicht nur mehr Spaß macht, sondern wo man einfach auch merkt, ist es wieder Wirksamkeit da.
00:46:38: Und trotzdem, es bleiben, also auch wenn ihr sagt, wir wollen jetzt wieder nach vorne, es bleiben wie immer dieselben Themen, ihr könnt weiter internationalisieren, ihr könnt da der Produktpalette feilen.
00:46:45: unter den Kanälen.
00:46:46: Das ist auch jetzt wieder die Aufgabe.
00:46:48: Also es ist schon so, auch wenn da jemand kommt, der in einem interessanten Land auf dieser Welt sitzt, dann sperrt ihr auf jeden Fall die Ohren offen.
00:46:54: Das ist euer täglich
00:46:54: Brot.
00:46:55: Auf jeden Fall.
00:46:55: Auf jeden Fall.
00:46:56: Weiter vertreiben.
00:46:57: Auf jeden Fall.
00:46:57: Genauso in Kanälen.
00:46:59: Wir reden immer von Handelsformaten, die verschwinden.
00:47:03: In Deutschland sind das jedes Jahr ein paar hundert Bürobedarfsfachhändler, die einfach zumachen.
00:47:07: Jetzt habe ich gerade wieder gehört, so ein toller Laden, vier, oder vier Läden sind sogar für so Bastelbedarf.
00:47:14: Die sind im Eigentum und da geht jetzt jemand in den Ruhestand und dann hast du in der Innenstadt, hast du dann schöne Bastelläden, die du betreibst.
00:47:22: und dann überlegst du, was machst du denn, wenn du aus der Familie da keiner am Bastelladen betreiben will, dann ist mit der Fläche deutlich mehr Geld zu holen, wenn du das an jemand anders, du bist da ja Experte, aber nicht unbedingt dann mit Kreativ- oder Bastelbedarf oder Schreibgeräten.
00:47:36: Ja, es gibt leider Gottes, das stellen wir auch in dem Podcast hier sehr, sehr oft fest.
00:47:39: Es gibt leider Gottes in Deutschland ganz tolle Mittelständler, die sitzen natürlich aus der Historie heraus auf sehr interessanten Grundstücken oder in tollen Gebäuden.
00:47:49: Und es ist halt nicht immer der beste Weg, der beste Weg rein monitär, diese selbst zu betreiben.
00:47:55: Und ganz viele Mittelständler kasteien sich ja auch selbst.
00:47:58: Und dann guckst du manchmal in die Bilanzen und denkst, dreihundert Mitarbeiter.
00:48:02: Ein Grundstück mit Fabrik, was wahrscheinlich zehn, fünfzehn, zwanzig Millionen wert ist.
00:48:05: Und da kommen zweihundertfünfundsiebzigtausend Euro Gewinn raus.
00:48:08: Das Risikoprofil, was die fahren, ist absoluter Wahnsinn.
00:48:11: Das zeichnet den deutschen Mittelstand aus.
00:48:13: Also ich ziehe meinen Hut davor und sage Respekt.
00:48:15: Aber es ist genau das, was du sagst.
00:48:18: Die meisten finden keinen Nachfolger, haben dann auch noch vielleicht die Opportunität einer mobilen Liegenschaft, die sie verkaufen können, die sie im Regel feiern, in einer guten deutschen Stadt schnell auch zum Millionär machen, reinverinzahlen, dann ist das halt eine echte Option, wenn du einen Geschäft hast, wo du jeden Tag gegen die Widrigkeiten des Alltags
00:48:33: gehörst.
00:48:33: Und dann geht die Fläche weg, das heißt sozusagen das, was ja auch gerade so für unsere Produkte auch ein bisschen erleben ist, in so einen Kreativladen reinzugehen und sich da beraten zu lassen, geht dann eben weg und wandert dann eben ab in andere andere Kanäle.
00:48:47: und mit denen wachsen wir glücklicherweise auch mit.
00:48:49: Und es ist online, aber das ist zum Beispiel in Deutschland auch sehr stark in die Drogerien, die da viel von aufgefangen haben.
00:48:56: So ein Müller oder DM oder Rossmann oder sonstiges.
00:48:59: Und von daher, das sind eben Veränderungen, denen man auch wieder folgen muss.
00:49:03: Ja,
00:49:04: aber ihr habt ja eine relativ verrückte Story.
00:49:06: Ihr wolltet ja, Maule, ihr habt Tattoo.
00:49:09: Tinte hergestellt.
00:49:10: Ich weiß gar nicht, ob ich das richtig fachlich benannt habe.
00:49:13: Also ihr
00:49:13: wolltet euch mal den Tattoo-Farbenmarkt aufmischen.
00:49:17: Das ist auch zum Thema Sortiments-Arbeiterung und Co.
00:49:18: Wissen, das passt dir.
00:49:19: Was habt ihr da gemacht?
00:49:20: Naja, wir haben ehrlich gesagt, das ist so etwas, was wir uns immer wieder gönnen.
00:49:23: Wir sagen halt, wir gucken immer, was können wir?
00:49:26: und wir sagen bei uns geht es darum, dass Menschen sich ausdrücken mit unseren Produkten.
00:49:30: Unser Stift ist erstmal nicht so aufregen, bis Markus ihn in die Hand nimmt und Markus zeigt, was trägt er.
00:49:36: in sich an Wissen, an Ideen, an Gefühlen, an Kreativität ansonsten.
00:49:41: Und die intensivste Art und Weise zu zeigen, wer man ist mit Farbe ist natürlich auf der eigenen Haut.
00:49:47: Und dann haben wir uns diesen Markt angeguckt.
00:49:49: Im Übrigen, da fangen wir auch mal Nagelack gemacht und sonstiges.
00:49:51: Also es geht wirklich immer dann, wenn wir sagen, wir können unsere technische Kompetenz nutzen und es geht wirklich um diese Themen, gerade auch von Selbstausdruck.
00:49:59: Und dann haben wir eben geguckt, gibt es da eine Lücke und zu dem damaligen Zeitpunkt war das ein sehr unregulierter Markt.
00:50:05: was erstmal sehr verwunderlich ist, weil Kosmetik zum Beispiel sehr, sehr stark reguliert und der Bereich war zum dermaligen Zeitpunkt sehr wenig reguliert.
00:50:12: Und dann haben wir gesagt, Mensch, wir entwickeln mal eine richtig gute Tinte, die auch vom Verbraucherschutz auf dem anderen Level ist und haben das über ein paar Jahre gemacht, haben viele, viele grandiose Abenteuer, also einen weiteren Podcast wahrscheinlich, füllen erlebt in der Zeit.
00:50:25: Wir hatten
00:50:25: eines Tattoo-Studio aufgemacht.
00:50:26: Wir
00:50:26: haben eigenes Tattoo-Studio aufgemacht, weil wir auch gesagt haben, wir müssen, wenn, müssen wir auch... diese Kultur und diese Szene verstehen und mit den Menschen ans Arbeiten kommen.
00:50:35: Wir haben am Anfang einen riesen Shitstorm aus der Kernszene gehabt, weil es irgendwie war, der böse große Konzern kommt dahin und ich bin dann persönlich zu den Granten der Tatusszene gegangen.
00:50:45: Da gab es auch gemeinsame, nicht nur Podcasts und Video und weiß ich nicht, was alles, wo ich da auf offener Bühne zerfleischt wurde und so was, um da anzudocken.
00:50:56: Und als das gerade so losging, dass das funktioniert, dann wäre wirklich eine tolle Tinte, trag ich noch unter der Haut.
00:51:04: Da hat die EU etwas gemacht, was sehr häufig passiert, seit überreguliert.
00:51:08: Das heißt, die Regulierung ist dann angesprungen und dann wurde sich einfach angehängt an andere, teilweise in die Kosmetikindustrie.
00:51:18: Und mit einem Mal mussten wir in unserer Tinte etwas in der Tattoof habe, Reinheiten garantieren, die wir am Markt so gar nicht kaufen konnten.
00:51:28: Die Hersteller von Pigmenten, die gar nicht garantieren konnten.
00:51:31: Ihr als
00:51:31: Profi konntet die nicht kaufen.
00:51:34: Wir regen ja eigentlich von einem sehr unregulierten Markt.
00:51:36: Total.
00:51:36: Ich hab mich
00:51:37: auch mal irgendwann tätowieren lassen, da war ich sehr jung.
00:51:39: Ich kann mich erinnern, da gab es wirklich so Sachen wie, denn mischt Autolack mit rein und so.
00:51:44: Also wie viel davon ist Geschichte?
00:51:45: I don't know, ne?
00:51:46: Nur Fakt ist ja, Tattoofarben gibt's wie Santa Mea.
00:51:49: Das war ein sehr unregulierter Markt.
00:51:50: Dann kommt jemand wie ihr, der sagt, wir machen das besonders rein.
00:51:52: Wir versuchen, einer der besten Tinten quasi zu bauen, die es so gibt.
00:51:56: Dann reguliert die EU.
00:51:58: Der Fachmann, wie ihr, versucht natürlich zu seinen Zulieferern zu sagen, wir brauchen die und die Reinheiten, die sagen alle, das können wir nicht leisten und garantieren.
00:52:06: Ihr zieht euch zurück und alle anderen machen ja trotzdem weiter, weil die bringen ja nicht mehr Professionalität als
00:52:10: ihr.
00:52:10: Ja, das ist das.
00:52:11: Ich war sehr früh tatsächlich mal in Brüssel und habe mit einer Dame aus der Kommission gesprochen, die hat gesagt, dass das Ziel bei so einer Regulierung immer ist, den Markt nicht in die Illegalität zu treiben.
00:52:24: Und ich glaube, es passiert der EU einfach.
00:52:25: an der Stelle zu oft, dass sie es gut gemeint.
00:52:28: Aber das ist teilweise was so, das ist entweder gar nicht die Messmethoden.
00:52:34: oder aber in den Labor nicht die Kapazitäten dafür gab, dass wir jede Charge dahin ziehen.
00:52:38: Und irgendwann ist es auch nicht mehr abbildbar von der finanziellen Seite her, weil dann schickt man da jede, jede Charge hin, lässt sie prüfen und kommt zurück.
00:52:47: Hier ist es über, muss man es wegschmeißen, weil der Lieferant hat ja gesagt, ich habe es euer gesagt, ich kann es nicht garantieren.
00:52:52: Das heißt, ich kann es auch nicht wieder zurückgeben.
00:52:55: Und das war halt etwas damit.
00:52:56: Es ist sehr komplex geworden.
00:52:57: Es war klar, wir werden damit auf Sicht kein Geld verdienen.
00:53:00: Und dann haben wir halt einfach gesagt, nee, das machen wir.
00:53:03: nicht, weil dazu ist der Name Adding eben zu gefährdet.
00:53:06: Genau.
00:53:06: Der, der ein bisschen mehr grau fährt, kann das Thema weiterfahren vom Risikoprofil.
00:53:10: Vielleicht hat er ein bisschen kleiner als ihr.
00:53:12: Ihr sagt einfach, als Profi, wir müssen es sein lassen.
00:53:14: Wenn das nicht so gewesen wäre, wäre das aber definitiv eine ganz interessante Sparte geworden.
00:53:19: Also da ist richtig Umsatz.
00:53:20: Das ist ein Riesenmarkt.
00:53:22: Also in Deutschland sind von den unter neunundzwanzigjährigen über vierzig Prozent tätowiert.
00:53:27: Das ist ein sehr, sehr großer Markt.
00:53:29: Das ist tatsächlich ja viele Leute in der Tattoo-Branche getroffen.
00:53:32: die viel Geld auch verdienen können.
00:53:33: Auch viele, die es nicht.
00:53:35: Aber das ist schon ein Bereich, wo man durchaus auch Geld verdienen kann.
00:53:39: Aber für uns war es eben in der Art und Weise, wie wir es betreiben wollen, nicht mehr abbilden und nur um das klarzustellen.
00:53:44: Ich kann es ja nicht beurteilen, wie ob es andere hinkriegen.
00:53:47: Aber für uns war es eben an der Stelle nicht so, dass wir sagen, das macht Sinn mit diesem Risikoprofil und auch dieser Kostenstruktur, die man dann dafür vorhalten muss, dann das weiterzumachen.
00:53:59: Wenn man euch so anschaut als Unternehmen, er sagt ja auch, wir wollen viel mehr ein soziales tun, ja auch ökologisch seid ihr ganz gut unterwegs.
00:54:05: Nur habt ihr ja natürlich mit Farben und Lacken und auch mit Aluminiumkörpern in den Stiften jetzt wahrscheinlich nicht so direkt die Produkte, die den geilsten ökologischen Fußabdruck haben.
00:54:15: Das aber ist ja eigentlich der Grund, um gerade zu sehen, welches Potenzial steckt da drin.
00:54:20: Und wir lösen
00:54:21: ja das auch, also ich meine Recyclingprozesse und wie wir laufen
00:54:24: sowas.
00:54:25: eben, wie ich schon gesagt habe, im Kern unserer Innovation muss dieses Thema getrieben werden.
00:54:31: Wir haben schon vor, boah, das war relativ bald, nachdem wir angefangen haben, haben wir das erste Mal versucht, mit alternativen Zukunftstoffen zu arbeiten.
00:54:39: Ganz am Anfang mit Lignin, das sind dann so klassische, das ist auch wirklich so in der Technologie.
00:54:43: Lignin ist ein Abfallprodukt aus der Papierherstellung, also Holz basiert.
00:54:49: Und dann wurde versucht, das in unserer Spritzkursmaschinen zu verarbeiten.
00:54:51: Und dann sind die Werkzeuge kaputt gegangen und unsere Leute in der Technik sind wahnsinnig geworden.
00:54:56: Aber daraus ist irgendwann der erste Highlighter, also so ein Textmarter geworden, der den Blauen Engeln bekommen hat.
00:55:04: weil wir es dann eben irgendwann geschafft haben, weil wir frühzeitig angefangen haben, dann eben ein alternatives Produkt zum traditionellen Kunststoff da auch zu verspritzen.
00:55:16: Und im Aluminiumbereich war der Game Changer, den haben wir letztes Jahr geschafft, dass wir die ersten waren, die auf Post Consumer Recycling Aluminium umstellen konnten.
00:55:24: Und das macht bei so einer Aluminium-Hölze neunzig Prozent des Fußabdruckes aus, weil wenn man eine Aluminium-Hütte gesehen hat, Virgin Aluminium herzustellen ist.
00:55:33: Unfassbar energieintensiv.
00:55:35: Und das war da der Gamechanger.
00:55:38: Und da stehen wir aber erst am Anfang, aus meiner Sicht.
00:55:41: Es gibt ja mittlerweile gerade im Kunststoffbereich viel Innovation.
00:55:44: Wenn hier jemand zuhört, das sind wir auch immer sehr kooperationsoffen, weil dort gerade Dinge entstehen, wo man eben auch Biokunststoffe hat, die Binden in der Herstellung schon mal CO² und verbrauchen oder setzen keins frei.
00:55:57: Der größte Beitrag, den jeder der unsere Stifte nutzt, zu den Fußabdruck machen kann, ist sie nachzufüllen.
00:56:04: Ich würde sagen, unsere Produkte sind nachfüllbar.
00:56:07: Das heißt, es ist nicht nur die Technologie, mit der wir helfen können, den Fußabdruck zu vermindern.
00:56:12: Es ist auch das Marketing, dass wir nämlich den Menschen, die Angst vom Mach füllen, denn die Leute denken immer, sie müssen sich ihre Hände schmutzig machen und sie müssen diesen Stift aufdrehen und dann rein treufeln.
00:56:21: Das ist alles Geschichte.
00:56:23: Es gibt Kapillarnachfüllsysteme, da zieht man nichts anderes als normal die Kappe ab, steckt den Stift in so eine Nachfüllflasche und am nächsten Morgen ist er wieder voll.
00:56:31: Das ist heute
00:56:31: schon Teil der Produktpalette.
00:56:33: Heute schon Teil der Produktpalette.
00:56:34: Ich war, wo war ich nordig, im Haso-Platta-Institut in Potsdam.
00:56:39: Da steht, in jedem der Vorlesungsräume stehen in der Ecke unseren Nachfülltenten.
00:56:43: Und da stehen dann abends die Produkte drin.
00:56:45: In der Türkei ist es, in den Schulen wird das gemacht, weil da macht der Hausmeister das.
00:56:48: Da ist das Gang und Gebe.
00:56:51: Der sorgt dafür, dass die Boardmarker, die da in den Klassräumen liegen, dass die nachgefüllt werden.
00:56:55: In Deutschland ist es halt einfach nicht gewohnt und die Leute machen es nicht.
00:56:58: Wobei es günstiger?
00:57:01: Wenn ich Nachfülltinten kaufe, ist es halt günstiger, wenn ich jesemals ein neues Produkt habe und der CO²-Fußabdruck geht halt in den Keller.
00:57:06: Und das Aluminium kannst du ja jahrelang verwenden, die Hülse, aber auch für immer.
00:57:09: Das Nachfüllprodukt ist dann aber eher etwas für diese Tampongeschichte, für die Lackgeschichte, genau, für die Tinte.
00:57:15: Korrekt, sehr gut aufgepasst.
00:57:17: Das geht tatsächlich noch nicht.
00:57:20: Da müsste man dann eher, gibt es auch schon Ideen, dass man dann an der Stelle eher dann vielleicht mit so Ersatz... Ja, ja, wie so Kartuschen oder sowas arbeitet, aber das ist eher noch ein bisschen Zukunftsmusik.
00:57:32: Aber da das Nachfüllen bei diesen eben diesen Filterprodukten, das geht schon wunderbar.
00:57:38: Und wer immer hier zuhört, bitte stellt um.
00:57:40: Er spart was am Geldbeutel und es tut enorm viel für die Umwelt.
00:57:44: Sag mal, du sagst, ihr macht so viel Kooperation auch.
00:57:46: Das ist ja sein Vertriebspartnerschafts-Netzwerk, was da irgendwie auch eine Rolle spielt.
00:57:50: Wo trifft man dich denn, wie bekommt man dich denn?
00:57:52: Also bist du irgendwo engagiert oder bist du irgendwo, keine Ahnung, gibt es manchmal auch Verbände, die sehr branchespezifisch sind?
00:58:00: Klar, also wir haben, gibt auch bei uns, Branchesverbände, in denen sind wir auch aktiv, aber spannender ist häufig die gemeinsame Sache, die dahinter steht.
00:58:08: Die Scherkooperation ist entstanden, weil wir uns engagieren für soziale Themen.
00:58:15: Und dadurch... Es hat man eine gemeinsame Sache, auf der man eben arbeitet.
00:58:19: Das muss nicht immer nur ein Kanal sein, sondern es ist ja so diese berühmte Frage, wofür stehst du eigentlich als Unternehmen?
00:58:26: und häufig kommst du über ähnliche Werte zusammen und dann findest du dich auch auf derselben Konferenz oder du liest irgendwo ein... Post auf LinkedIn und schreibst dann einfach denjenigen an und sagst, du sagst, was du da geschrieben hast, genau das, wofür wir uns auch einsetzen und dann kommst du ans überlegen.
00:58:42: Bei uns ist es häufig in Kooperation natürlich auch dieses, das ist dann eher Anwendung, dass die Leute mit den Oberflächen kommen.
00:58:49: Wir haben dann eben auch schon mal eine Kooperation gehabt mit einem Sneakerhersteller, weil der gesagt hat, ich hätte gerne mal eine... Ich gebe weiße Sneaker raus und dann können wir ein paar Eddings beilegen und dann kann jeder die selbst gestalten.
00:58:59: Das gibt schon auch viel oder T-Shirts oder sonstiges.
00:59:01: Da gehört das auch dazu.
00:59:03: Aber es ist eben auch, wenn man auf der Unternehmensseite guckt, sind es viel gemeinsame Werte.
00:59:08: Und das Schlimmste, was passieren kann, ist bemerkt, oh nee, das ist kein Geschäft.
00:59:11: drin, dann hat man sich meistens sehr spannend ausgetauscht über eine gemeinsame Sache.
00:59:16: Häufig kommen dann aber eben auch Ideen, wo kann man eigentlich was gemeinsam machen?
00:59:20: und da, glaube ich, steckt noch so viel Potenzial drin.
00:59:25: Sag mal, diese ganzen schwierigen Situationen, auch auch mit dem Vorstandswechsel damals und Co.
00:59:29: Hast du da, hast du gesagt, dein Vater hat immer gesagt, du kannst jederzeit kommen, aber ich werde nicht kommen.
00:59:33: Hast du dir da irgendwelche Coaches, Berater ins Haus geholt, hat der Netzwerk da geholfen, hast du so was, wie löst du so was für dich, wenn du auf so Situationen stößt, die echt nicht so cool sind, wo du sagst, boah, da hätt ich ganz gerne Hilfe.
00:59:43: Ja, das ist genau eine Mischung.
00:59:44: Also da haben wir uns auch sehr bewusst als Team Hilfe geholt, über einen Coach an der Stelle, um eben dann diesen Weg zu finden.
00:59:52: oder gibt es dann einen Weg zu finden oder auch die Erkenntnis.
00:59:54: Ich habe keinen Coach
00:59:54: reingeholt.
00:59:55: Ja, genau.
00:59:55: Da haben wir dann gemacht.
00:59:56: Und klar, ich selber habe auch sowohl Unternehmens- oder Unternehmer-Innenwecksnetzwerke, mit denen ich da zusammen arbeite oder wo ich so meine Vertrauensrunden habe, dann hat man seine privaten Freunde und sowas, wo man also ...
01:00:12: Also ein gutes Netzwerk, ein gutes Netzwerk.
01:00:14: Und tausche ich auch gerne viel mit Unternehmern aus, wahrscheinlich.
01:00:18: Mein Vater, das ging nicht mehr zu dem Zeitpunkt, der war da schon
01:00:20: gestorben.
01:00:21: Okay.
01:00:23: Vier Kinder, sagtest du, eingangs, oder?
01:00:24: Ja.
01:00:25: Okay.
01:00:25: Und ein Enkel.
01:00:26: Und ein Enkel schon, das ist auch Wahnsinn.
01:00:27: Oh
01:00:28: Gott, wenn das jetzt bei mir kommt.
01:00:29: Wenn meine Kinder jetzt zuhören, das hat noch Zeit.
01:00:31: Das hat alles noch Zeit.
01:00:34: Vier Kinder.
01:00:34: Also ich hab mit neunzehn angefangen insofern.
01:00:37: Okay,
01:00:37: dann bist du als Vorbild natürlich, ja, dann fällt's ja komplett rein.
01:00:40: Vier Kinder, ein Enkel und auch den Job.
01:00:43: Was machst du für dich?
01:00:44: Ich werde bald fünfzig, du siehst fit aus.
01:00:47: Wie machst du das?
01:00:47: Ich
01:00:48: weiß nicht, ob du zu Fitness beiträgt oder mir dazu, dass ich regelmäßig ein bisschen schwerer aus dem Bett komme.
01:00:53: Ich habe immer noch meine alte Handballmannschaft, in der ich mittlerweile als einer der Paar in meinem Alter noch übergeblieben sind.
01:00:59: Ansonsten ist der Durchschnittsalter deutlich geringer, wo ich nicht gut aber gerne noch weiterhin meine Knochen hin halte.
01:01:07: Handball wirklich als aktiv, ein, zwei Mal die Woche.
01:01:10: Genau, einmal die Woche Training oder im Wochenenden Spiel.
01:01:12: Echt?
01:01:12: Und
01:01:13: das ist sehr
01:01:13: hart, finde ich.
01:01:14: Ja, aber es ist für mich halt einer der Orte, wo ich abschalten kann und ich glaube, das ist häufig das, was ich auch suche.
01:01:21: Ich bin unheimlich gerne in Natur, ich hab das ja schon gesagt, unsere Familie ist auch engagiert in Namibia mit einem eigenen Wildreservat, was ich tatsächlich auch, der Aufsetzer hat halt so laubt, nebenbei noch von hier aus Betreuer oder Manager und aber auch hier gerne mal reiten, segeln, so die Sachen, die einen auch ein bisschen rausholen, aber auch ab und zu mal feiern gehen.
01:01:45: Also so die... Am Ende auch die Dinge, die einem wirklich auf andere Gedanken bringen oder den Kopf auch mal ausmachen lassen.
01:01:50: Und
01:01:51: du bist auch viel unterwegs und auch gerne unterwegs.
01:01:52: Oder du bist auch gerne unter Menschen.
01:01:53: Das darf man auch nicht vergessen, um das Menschenfreunde auch.
01:01:57: Ja, ich weiß nicht.
01:01:58: Ich glaube, da gibt es sehr unterschiedliche Sichten drauf, auch von mir selber.
01:02:03: Neu, ich hatte mich mal jemand gefragt, bist du eher introvertiert oder extrovertiert?
01:02:09: Und ich glaube, da ist ein gewisses, ich brauche manchmal das eine, manchmal das andere.
01:02:13: Ich brauche meine absolute Ruhe und ich bin mir auch sehr selbst genug.
01:02:16: Und es gibt dann aber auch Momente, wo ich dann eben auch als Rampensau und mit Freunden irgendwie irgendwo hin gehe feiern und mir gut gehen lasse auf der Art und Weise.
01:02:27: Okay.
01:02:30: Noch eine Sache, die mich persönlich sehr interessieren würde, du hast jetzt ein paar Jahre Unternehmertum hinter dir.
01:02:36: Gibt es irgendwelche Live Hacks oder irgendwelche Regeln, wo du sagst, das habe ich mir zur Eigen gemacht.
01:02:41: Ich merke, das funktioniert für mich echt gut.
01:02:43: Also ich weiß nicht, das ist leider kein Live Hack.
01:02:46: Ich glaube, das Entscheidende ist, dass man eine Begeisterung für persönliches Wachstum behält.
01:02:54: Und das ist ja immer dieses, das ist so leicht gesagt, aber das tut ja scheiße weh.
01:02:58: Das ist ja immer wieder dieses berühmte, die Komfortzone verlassen.
01:03:01: Und genau dann, wenn man merkt, ich hab irgendwie so ein, ich werd irgendwie bisschen Defensive in meinem Verhalten oder sonstiges, sich zu fragen, wo kommt das her?
01:03:11: Das ist das, was für mich am meisten hilft.
01:03:13: Wenn ich sage, in diesen drei Jahren, weil die nicht gut gelaufen sind, hab ich das auch echt ein bisschen verloren gehabt.
01:03:17: Und war verbohrt und wollte in meinem Kopf durch die Wand.
01:03:21: irgendwo da die Offenheit verloren.
01:03:23: Ich glaube, das ist das, was ich für mich am meisten mitnehme.
01:03:26: Und was am Ende auch das aber wieder ist, was einem jedes Mal wieder begeistert.
01:03:31: Wenn man dann sieht, man kriegt das eben auch hin.
01:03:34: Und das ist für mich schon ein bisschen ein Struggle.
01:03:36: Und wir sind, wie gesagt, bei Ending ja auch noch nicht raus aus dem Loch.
01:03:39: Und das hat schon auch, fordert mich auch immer wieder mich selbst zu hinterfragen.
01:03:44: Und nicht nur mich, sondern eben auch die Leute auf meinem Umfeld, dann eben auch aktiv zuzuhören und zu sagen, wie machen wir das denn jetzt richtig?
01:03:50: Wir haben sehr bewusst, als das alles nicht so geklappt hat, war ich auf Angapodiumsdiskussion.
01:03:57: Und da war eine Psychologin dabei, die sich sehr viel mit Change Management beschäftigt hat.
01:04:06: Und hinterher saßen wir dann noch nach dieser Veranstaltung zusammen.
01:04:10: Es war eine Abendveranstaltung, wir saßen nebeneinander und da hat es mir von ihrer Doktorarbeit erzählt, warum man erst die Führungs- In den Köpfen der Führungskräfte sich erst was ändern muss, ihr das Unternehmen sich ändern kann.
01:04:20: Ja.
01:04:21: Und ich hab dann irgendwann angefangen, so lange sie zu belatschen, bis sie zu uns gekommen ist.
01:04:25: Und das hat tatsächlich sehr, sehr viel nochmal auch jetzt geholfen, da drin immer wieder dieses eigene Hinterfragen und zu gucken, bin ich selber eigentlich im Kopf noch in der Lage, mich zu verändern, um dann eben auch so eine Gesamtveränderung nach vorne zu bringen.
01:04:39: Das wäre auch schön, dass du sagst, diese Freude auf andere Menschen, Freude auf Kooperation, Freude auf eigenes Wachstum, das fällt in diesem gesamten Live-Circle nicht immer so einfach, die zu behalten.
01:04:50: Und das wäre auch mein Appell so ein bisschen nach da draußen.
01:04:52: Wir sind aktuell ja in keiner ganz so leichten wirtschaftlichen Phase auch.
01:04:55: Und ich stelle fest, in diesen Phasen wird man protektionistisch, sowohl in der Politik, wenn sich Länder abschotten und sich um sich kümmern, als natürlich auch auch bei Unternehmern, die eben sagen, ey, pass auf, meine größte Sorge ist aktuell mein Unternehmen.
01:05:07: Und weil das so ist, bin ich sehr protectionistisch auch nach außen, mache kein neue Geschäft mehr, mache bestimmte Dinge anders.
01:05:13: Also bin ein bisschen härter als vorher.
01:05:15: Härte sorgt halt immer nicht dafür, dass Leute auf einen zukommen.
01:05:17: Und das ist auch etwas, was ich meine, gerade in der Gesellschaft, etwas festzustellen.
01:05:21: Wir werden alle sehr, sehr hart und sehr fest.
01:05:23: Und ich glaube, wir müssen wirklich offen bleiben, weil ansonsten wird es schwierig, einen Konsens zu finden, auch hinten raus.
01:05:28: Ja, wenn ich im Moment sagen muss, was mich am meisten umtreibt, auch so ... nicht nur in der Firma, sondern auch darüber hinaus ist das Thema Brückenbauen.
01:05:41: In meiner Vorstandsarbeit für die Stiftung von den Edding für Migrantinnen und Migranten war ich gerade in Griechenland und war dort in den geflüchteten Lagern.
01:05:52: Was da im Moment passiert, auch eben in dieser Abschottung, auch gesellschaftlich, weil wir irgendwie das Gefühl haben, alles wird schwieriger und jetzt machen wir mal die Grenzen dicht und werfen all das, was uns eigentlich ausmacht, nämlich insbesondere die Menschenrechte über Bord und verhalten uns da in einer Art und Weise, die unfassbar grausam ist.
01:06:11: Das ist etwas, wo ich glaube, gerade in diesen Zeiten muss man sich öffnen.
01:06:18: Das gilt auch für die Unternehmen.
01:06:22: Jetzt schneide ich mal alles ab, genau wie du sagst.
01:06:24: Jetzt mach ich nur, dass gerade jetzt braucht man Partner, um gemeinsam durch so einen Sturm zu gehen.
01:06:31: Ich habe schon gesagt, ich segle gerne.
01:06:33: Wenn du eine geile Crew hast, kannst du bei Schimmwetter das Ding auch alleine segeln.
01:06:38: Aber wenn es dann mal richtig reinpeitscht, dann brauchst du eben... Partner und dann brauchst du eine geile Crew und dann brauchst du eben Leute, die eben mit dir durch dick und dünn gehen.
01:06:47: Das geht im Unternehmen, aber es geht eben auch in der gemeinsamen Bearbeitung von Märkten voranbringen, von gesellschaftlichen Problemen.
01:06:54: Das können wir nicht alleine.
01:06:56: Wieder als Land, noch als als Unternehmen, da braucht man eben Partner schaffen.
01:07:01: Und das Taf, auch das kostet eben und geht auch mal schief.
01:07:05: Aber ich kann wirklich, das ist ein echt großer Appell an alle.
01:07:07: Bleibt da offen.
01:07:09: Das ist ein sehr, sehr schönes Schlusswort.
01:07:10: Das würde ich auch genauso stehen lassen.
01:07:13: Tausend Danke dafür, dass du die Zeit mitgebracht hast, hier auch so offen geredet hast, auch in einer eher schwierigen Phase für euer Unternehmen hergekommen bist.
01:07:19: Eine ganze Menge Change auch stattfindet für euch.
01:07:22: Alles was du gesagt hast, gerade hinten raus, kann ich komplett unterstreichen.
01:07:25: Also tragt es bitte auch weiter raus in die Welt.
01:07:27: Ich glaube gerade im Mittelstand können wir das extrem gut gebrauchen, jetzt ist es miteinander.
01:07:31: Das werden nämlich noch ein paar ungewöhnende, wahrscheinlich sehr ungewöhnliche Monate und Jahre, die da uns bevorstehen.
01:07:35: Tausend Dank und Wahnsinn, was ihr aufgebaut habt.
01:07:37: Da könnt ihr echt schlusslos auf einen sehr großen Unternehmen.
01:07:40: Danke dir, Markus.
01:07:41: Sehr, sehr gerne.
01:07:42: Wenn es euch genauso gefallen hat wie mir und ihr auch so begeistert seid, wovon ich einfach nach dem Podcast ausgehen muss, Dann bis dahin, der Treibstoff, den wir brauchen, sind Follower, Likes, Kommentare und auch Bewertungen.
01:07:53: Da würde ich euch darum bitten.
01:07:54: In diesem Sinn, vergesst nicht, Mittwoch ist und bleibt der Middlestarstag und ich wünsche euch eine erfolgreiche Woche und sage bis bald.
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